Was ist ein Baudratenquarz?

Die serielle Schnittstelle (V.24, RS232) arbeitet asynchron. Dies bedeutet, dass Sender (Transmitter, TX) und Empfänger (Receiver, RX) sich beim Startbit synchronisieren und dann nach "eigenem Takt" (also ohne jegliche weitere Synchronisation) die Zeitpunkte "abzählen", wann das jeweilige Bit geschaltet (TX) bzw. gelesen (RX) wird. Dies setzt voraus, dass die UART-Taktung auf beiden Seiten recht genau übereinstimmt. Der eigentliche UART-Takt ist üblicherweise (hardwarebedingt) das 16-fache der Baudrate.

Schaut man sich nun übliche Baudraten an (von MIDI mal abgesehen), dann stellt man fest, dass diese recht "krumme" Werte haben: 1200, 2400, 4800, 9600, 14400, 19200, 28800, 38400, 57600, 76800, 115200 Baud (Bit per Sekunde)...

Betreibt man nun den AVR (oder den SIO-Chip des Rechners) mit einem Quarz "runder" Frequenz (4 MHz, 8 MHz...), so wird es schwierig bis unmöglich, den UART-Takt für die Baudrate exakt einzustellen. Deshalb gibt es Quarze, die scheinbar "krumme" Frequenzen haben und besonders für das Einhalten der korrekten Baudraten geeignet sind. Deshalb nennt man sie auch Baudratenquarze. Aber Vorsicht, nicht jeder Quarz mit krummer Frequenz ist auch ein Baudratenquarz. Denn es gibt noch andere Gründe, Quarze mit krummen Frequenzen herzustellen, z.B. in der TV-Technik (Synchronität mit der Zeilenfrequenz oder einem Vielfachen davon).

Einige mögliche und zum Teil übliche Baudratenquarzfrequenzen:

Taktet man den AVR mit einem Quarz mit einer solchen Frequenz, dann wird es keine Probleme mit der UART-Übertragungsqualität geben.

Woher nehmen?

Ein breites Angebot an Baudratenquarzen zu verdammt fairen Preisen habe ich bei CSD entdeckt. Da gibt es natürlich nicht nur Quarze, sondern auch viele andere Bauteile (auch Mikrocontroller) zu fairen Preisen und Versandbedingungen. Sorry für diese "Werbung", aber reinschaun lohnt sich...