Forum: Offtopic Gibt es bei euch noch Milch in den Regalen?


von gast (Gast)


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Hallo Leute,

gibt es bei euch noch Milch in den Regalen? War vorher bei Lidl und 
siehe da, es gab keine Milch mehr im Regal. Der Lieferstopp der 
Landwirte wirkt sich schon aus.... Finde ich gut, was die Landwirte da 
machen. Milch ist eines der edelsten Lebensmittel und es kann nicht 
angehen, dass die Lebensmittelketten diese auf Kosten der Landwirte 
verschleudern.

Mann muss sich mal überlegen, Wasser kostet mittlerweile mehr als Milch. 
Hallo....Wasser wird nicht produziert, das wird nur abgefüllt und dafür 
wird mehr verlangt als für Milch!!!! Da stimmt doch was nicht mehr!!!!

von Reiner S. (chickstermi) Benutzerseite


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Vllt solltest du anderes Wasser trinken/kaufen...

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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gast wrote:

> Landwirte wirkt sich schon aus.... Finde ich gut, was die Landwirte da
> machen. Milch ist eines der edelsten Lebensmittel und es kann nicht
> angehen, dass die Lebensmittelketten diese auf Kosten der Landwirte
> verschleudern.

Edel? Dass ich nicht lache. Das ist industrieller Abfall, also das, was 
nach dem Entrahmen und entsahnen noch als unverwertbarer Rest uebrig 
bleibt. Jetzt verfuettern sie das Zeug an die Viecher, fuer die es 
gedacht war, somit ist alles wieder im Lot. Dass ihnen das auch nichts 
helfen wird sehen die schon noch frueh genug.

von Bernd G. (Gast)


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Hallo Michael,

was ich schon immer fragen wollte: gibt es unter Linux auch Umlaute?

von gast (Gast)


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Habe heute morgen in der S-Bahn neben zwei Leuten gesessen, die sich 
heute schon um 8 Uhr jeweils einen ganzen Karton (10 oder 12 Liter ) 
gekauft haben

von Bobby (Gast)


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Michael, soll ich Depp zu Dir sagen? Nein! Aber
was ist das denn, was aus dem Euter der Kuh kommt?

Das ist nicht das, was im Handel als Milch angeboten wird.
Andersrum wird ein Schuh draus: was die Landwirte liefern
ist Milch. Daraus machen manche sogar Käse..

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Bobby wrote:
> Michael, soll ich Depp zu Dir sagen? Nein!

Wenn's Dir was gibt, nur zu.

> Aber was ist das denn, was aus dem Euter der Kuh kommt?
>
> Das ist nicht das, was im Handel als Milch angeboten wird.

Eben. Dafuer gibt es dann auch Buttermilch. Das ist der Abfall der 
Kaeseproduktion.

Man kann vermuten dass die etwas mehr bekommen als das, was die 
Restprodukte kosten die bei der Verarbeitung anfallen und was vielen 
hier wohl unter dem Begriff "Milch" einfaellt.

Ich weiss dass Bauern gerne heulen wie schlecht es ihnen doch geht und 
wie knapp sie doch am Rand der Existenz stehen. Fakt ist aber auch dass 
diese Personen vom Kapital her die reichsten ihrer Gegend sind. Ich bin 
auch laendlich aufgewachsen. Aber man jammert halt gerne auf hohem 
Niveau, Bauern sind keine Ausnahme.

Ginge es ihnen wirklich so schlecht, wie sie tuen, koennten Sie es sich 
nicht leisten, jeden Tag einige tausend Euro Kapital das Klo 
runterzuspuelen (oder zu verwerten, verfuettern, was auch immer). Oder 
wie siehst Du das?

Michael

von Bobby (Gast)


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Das mit dem angedachten Depp nehme ich hiermit zurück.

Du weißt aber schon, das es verschiedene Arten von Bauern gibt?

von Gaston (Gast)


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das die regale leer sind, liegt daran, das viele zu hamsterkäufen
animiert worden sind.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Also ich persoenlich kann relativ gut ohne Milch leben fuer nen paar 
Tage, Wochen... bei Milch habe ich sowieso immer Hintergedanken wenn mir 
klar wird, dass ich hier grad das Druesensekret einer fremden Spezies 
trinke ;)

Bernd: Ja es gibt Umlautääää unter Linux, allerdings macht das aufgrund 
unterschiedlicher Zeichensaetze immer wieder Probleme und daheim 
verwende ich sie garnicht, ich hab meine Tastatur hier nur aus 
Kollegialitaet Deutsch konfiguriert.

Michael

von Bernd G. (Gast)


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...aehh,  hmpfff

von Andreas K. (a-k)


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Michael G. wrote:

> klar wird, dass ich hier grad das Druesensekret einer fremden Spezies
> trinke ;)

Du isst diese fremde Spezies wohl lieber gleich ganz?

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Honig#Honig_aus_Honigtau ;-)

von Roland (Gast)


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Milch Industrieller Abfall? Wer kommt denn auf den Schwachsinn. Ich 
arbeite in der Milchindustrie, die Milch wird sehr schöhnend und sehr 
aufwändig aufbereitet bevor sie Verpackt wird. Und auch der 
Verpackungsprozess ist sehr aufwendig und kompliziert. Die Milch die in 
unseren Regalen steht ist ein sehr hochwertiges und edles Produkt!

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Schade nur dass beim Verarbeitungsprozess der ganze Geschmack auf der 
Strecke bleibt.

Andreas: Jo... Honig is fast noch schlimmer hehe. Aber man kann dann ja 
auch Honigmilch trinken, dann hat man beides :D

von Uhu U. (uhu)


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Bernd G. wrote:
> Hallo Michael,
>
> was ich schon immer fragen wollte: gibt es unter Linux auch Umlaute?

ÄÖÜ äöü - von Ubuntu 7.04...

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Erinnert mich an den Anfang von dem Roman "Die Stadt", wo die Landwirte 
auch nicht mehr hinnehmen wollten das man sie für "höhere Interessen" 
zugrundewirtschaftet.

von dasich (Gast)


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@ Michael G.

Sorry, aber Du hast keine Ahnung. Der Milchpreis lag vor 15..20 Jahren 
schon bei 52 Pfennigen/Kg. Heute bekommen die Landwirte zwischen 28..34 
Cent/Kg. Unnötig zu erwähnen, dass in den letzten Jahren die Inflation 
das Leben deutlich verteuert hat, oder? Zudem sind die Kosten für 
Energie und Tierfutter und Mineraldünger gerade auch in der letzten Zeit 
explodiert (Diesel alleine 50% in 2 Jahren, Dünger um die 30%). Alleine 
der Wegfall der Steuervergünstigung für Agrardiesel vor ca. 6..7 Jahren 
hat bei einem Durchschnitts-Landwirt schon ordentlich in die Bilanz 
geschlagen. Früher gab es gerade in Norddeutschland viele kleine und 
Mittelständische Betrieb die mit 25..40 Milchkühen zuzgl. ein bischen 
Nachzucht über die Runden gekommen sind. Heute ist ein Betrieb unter 
80..100 Milchkühen nicht mehr überlebensfähig. Und selbst diese Betrieb 
leben teilweise schon von der Substanz.

Oberst-Pervers finde ich, dass ein Betrieb der mehr Milch/Jahr abliefert 
als er durch seine Milchquote dürfte von der Molkerei sogar noch 
bestraft wird indem er weniger Geld für sein Produkt bekommt.

Ich denken der Bauer verdient einen fairen Milchpreis. Immerhin 
produziert die Landwirtschaft Nahrung, und das ist IMHO das wertvollste 
Produkt überhaupt.

von Gast (Gast)


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Müssen wir allen Bauern garantieren, dass sie von dem leben können, was 
sie anbauen? Müssen wir auch einem Gurkenbauern seine Einkünfte 
garantieren? Oder einem Regenwurmzüchter?

Wer garantiert eigentlich einem Elektronik-Bastler den Absatz und das 
Auskommen von seinen Produkten?

von Gast Nr. 3354 (Gast)


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So läuft das in einer Marktwirtschaft. Man kann nicht gleichzeitig 
höhere Preise fordern, aber verlangen dass die Überproduktion weiter 
subventioniert wird.

von Detlev T. (detlevt)


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Ich gönne den Landwirten zwar das Geld, aber irgendwie ist es schon ein 
bisschen schizophren: Milch darf auch nach dem Willen der Politiker 
(Seehofer) gerne deutlich teurer werden, Benzin aber nicht. Und es gibt 
sicher außer den Milchbauern noch viele andere Branchen, die gerne 
festgelegte Mindestpreise hätten. Da wird dann aber das Fähnlein der 
Marktwirtschaft hoch gehalten.

von OhneWorte (Gast)


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>Müssen wir allen Bauern garantieren, dass sie von dem leben können, was
>sie anbauen?
Was glaubst du wohl, wer die Basis für DEINE bzw. unsere Nahrung 
produziert? ...schon klar, Brötchen kommen vom Bäcker, die Wurst vom 
Fleischer und der Strom aus der Steckdose...

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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dasich wrote:
> @ Michael G.
>
> Sorry, aber Du hast keine Ahnung. Der Milchpreis lag vor 15..20 Jahren
> schon bei 52 Pfennigen/Kg. Heute bekommen die Landwirte zwischen 28..34
> Cent/Kg. Unnötig zu erwähnen, dass in den letzten Jahren die Inflation
> das Leben deutlich verteuert hat, oder?

Das ganze setzen wir in einen Zyklus. "Ich werden abgezockt also reich 
ich die Abzocke weiter" bis dann ein Kilo Brot 100EUR kostet. Dass es 
Grenzen geben muss sollte einleuchten, denn das Lohn-Niveau bleibt davon 
weitgehend unbetroffen, das hat Inflation so an sich, sonst waere es ja 
keine. Jedoch Inflation mit Inflation zu rechtfertigen ist ja doch 
leicht paradox, was?

von Bobby (Gast)


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Benzin wird teuerer,
also warum denn nicht die Milch?
Wieso, die ist doch teurer als letztes Jahr?

Das ganze kotzt mich an, denn ich kenne persönlich Landwirte.

Wir hatten ja in der jüngeren Vergangenheit erlebt, und
es wird wohl so weiter gehen, dass die Lebensmittelpreise angestiegen 
sind.
Wo ist denn der Anstieg hängen geblieben? Etwa
bei den Erzeugern (ich meine jetzt nicht die Kühe)?

von Bobby (Gast)


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Und genau so wird es laufen:

Die Molkereien werden von deutschen Erzeugern nicht mehr beliefert.
Um ihren vertraglichen Pflichten gegenüber dem "Einzel"-Handel
nachzukommen, kaufen sie Milch aus dem Ausland (ich denke an
EU-Mitglieder östlich von Berlin).
Die sind aber nicht doof!
Es wird zu einem Preis kommen, der über dem bisherigen liegt.
Da habe ich keinen Zweifel.
Und den höheren Preis müssen die Molkereien wohl oder übel an den
Handel weiterreichen, wie das so schön heißt; es sei denn
der "Handel" kann sich noch anderer Quellen bedienen...

Wir lieben Lebensmittel, aber der, der sie macht, kann sehen wo er 
bleibt!

von Detlev T. (detlevt)


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OhneWorte wrote:
>>Müssen wir allen Bauern garantieren, dass sie von dem leben können, was
>>sie anbauen?
> Was glaubst du wohl, wer die Basis für DEINE bzw. unsere Nahrung
> produziert? ...schon klar, Brötchen kommen vom Bäcker, die Wurst vom
> Fleischer und der Strom aus der Steckdose...

Die Betonung liegt hier auf "ALLEN" Bauern. Es gehört zur 
Marktwirtschaft, dass Unternehmen pleite gehen, wenn sie teurer 
produzieren als die anderen. Nur so ist die Steigerung der Produktivität 
einer Branche möglich. Der niedrige Preis ist nicht zuletzt die Folge 
einer Überproduktion. Auch wenn es brutal klingt: Wenn jetzt Milchbauern 
aufgeben müssen, senkt das die Produktion und der Preis wird sich 
erholen. Das ist der notwendige(!) Regelungskreis der Marktwirtschaft. 
Es muss nur sichergestellt sein, dass dieser Markt auch existiert, es 
insbesondere keine Mono- oder Oligopole gibt. Weder bei den Produzenten 
noch bei den Aufkäufern. Bei letzterem (Großmolkereien und 
Lebensmittelketten) könnte tatsächlich Handlungsbedarf bestehen.

von dasich (Gast)


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> So läuft das in einer Marktwirtschaft. Man kann nicht gleichzeitig
> höhere Preise fordern, aber verlangen dass die Überproduktion weiter
> subventioniert wird.

Ich wollte auch nur ausdrücken, dass der Bauer nicht einfach mehr 
produzieren kann, um mehr zu verdienen.

Und übrigens: Subvention und Marktwirtschaft widersprechen sich.

> bisschen schizophren: Milch darf auch nach dem Willen der Politiker
> (Seehofer) gerne deutlich teurer werden, Benzin aber nicht. Und es gibt

Bei Benzin sind 75% Steuern druff. Steigt der Preis sinkt der Verbrauch 
und weniger Steuern gehen an die Raffzähne in Berlin. Bei Milch sind 
IMHO nur 7% drauf. Da fällt ein Konsumrückgang (sofern das überhaupt 
möglich ist, weil essen muß der Mensch) nicht so ins Gewicht.

> Das ganze setzen wir in einen Zyklus. "Ich werden abgezockt also reich
> ich die Abzocke weiter" bis dann ein Kilo Brot 100EUR kostet. Dass es
> Grenzen geben muss sollte einleuchten, denn das Lohn-Niveau bleibt davon
> weitgehend unbetroffen, das hat Inflation so an sich, sonst waere es ja
> keine. Jedoch Inflation mit Inflation zu rechtfertigen ist ja doch
> leicht paradox, was?

Wenn aber der Bauer Milch nicht mehr kostendeckend und produzieren kann, 
muß er die Abzocke weiterreichen, oder seine Existenz als Bauer 
aufgeben. Außerdem findet die wirkliche Abzocke bei der Milchindustrie 
statt. Die streichen die fetten Gewinne ein. Der Bauer fordert jetzt nur 
seinen Anteil, mit dem Hinweis, dass seine Existenz bedroht ist. Du 
gehst doch auch zu Deinem Cheffe und forderst alle 1..2 Jahre Deinen 
Anteil am Erfolg der Firma. Oder irgendeine Gewerkschaft macht das für 
Dich.

von Vino Tinto (Gast)


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Zwei Anmerkungen:

Ob es Milch bei uns in den Regalen gibt - kann ich nicht sagen. Rotwein 
ist schon noch da. Habe ich gerade erst kontrolliert. Also keine Sorgen 
- ich komme schon klar.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass den Landwirten u. ä. die 
Subventionen auf 0,00 Euro gekürzt werden.

Vino Tinto

von dasich (Gast)


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> einer Überproduktion. Auch wenn es brutal klingt: Wenn jetzt Milchbauern
> aufgeben müssen, senkt das die Produktion und der Preis wird sich
> erholen. Das ist der notwendige(!) Regelungskreis der Marktwirtschaf


Falsch die Produktion sinkt nicht. Gibt ein Bauer auf, so wird sein Land 
von anderen, größeren Bauern gepachtet oder gekauft. Auf jeden ha Land 
ist eine Milchquote drauf. Für z.B. 25ha hat der Bauer eine Quote von 
z.B. 20.000kg Milch/Jahr die er an die Molkereien liefern darf. Pachtet 
jetzt ein anderer Bauer die Fläche kann er entsprechend mehr Milch 
abliefern. So sind in den letzten 20 Jahren viele kleinere und mittlere 
Betriebe durch wenige große ersetzt worden. Schon geht es in Richtung 
Mono- oder Oligopole.

Die Milchquote ist irgendwann in den 80er Jahren eingeführt worden 
(EU-Verordnung) um den damaligen Butterberg abzubauen. Heute gibt es 
keine Überproduktion, aber auch keine Regelungsfunktionen im Milchmarkt. 
Es gibt nur noch ein fressen und gefressen werden unter den Bauern. Und 
die Milchindustrie hat von diesen Mißständen die letzten 20 Jahre 
ziemlich profitiert.

von Lupin (Gast)


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Vielleicht bin ich als Azubi zu reich, aber wen juckt das schon ob die 
Milch 10 oder 20 cent mehr kostet? ich wäre bereit auch 10 oder 20 cent 
mehr für meine 2-3 Liter im Monat zu bezahlen... davon stirbt doch 
keiner.

Kann die ganze Aufregung nicht verstehen.

von Lupin (Gast)


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Außerdem sollten die Landwirte eher ihre Preise erhöhen anstatt durch 
Subventionen am Leben erhalten zu werden.

von M. H. (doktorgnadenlos)


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-----------------------------------------------------
     Eilmeldung aus dem Verbraucherministerium :
-----------------------------------------------------

Falls der Bauernstreik bis kommenden Sonntag. 24.00h nicht beendet ist, 
muss die Milch rationiert werden.
Beim Einwohnermeldeamt werden Milchmarken ausgegeben. Diese berechtigen 
zum Kauf von H-Milch oder Vollmilch. Eine Marke entspricht einem 
Milchvolumen von 0,25 Liter.
Dabei gilt : Pro natürlicher Person ist die Abgabe von 0,25 l pro Tag 
möglich. Das Besondere dabei : Die Milchmarken sind nicht übertragbar. 
Bei Nichteinlösung verfallen diese bereits am dritten Tag nach der 
Ausstellung. Der Schwarzmarkthandel mit Frischmilch ist strengstens 
untersagt und wird mit Höchststrafen von bis zu 1 Woche Freiheitsentzug 
belegt.

Milchprodukte (Joghurt, Käse, Creme Fraiche etc.) sind von der 
Rationierung vorerst nicht betroffen.

von rudi (Gast)


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Ich unterstelle mal hier, dass viele von uns, auch ich, Wasser für 7-10 
Euro die Kiste(l0Liter) kaufen. Manche kaufen auch italienisches Wasser 
für 15 Euro und mehr die Kiste(10Liter), was gut für Haut usw. sein 
soll. Das wird aber auch nur aus einem Loch gepumpt und abgefüllt. Da 
steckt keine Wertschöpfungskette und keine Arbeit dahinter wie bei der 
Milch.

Wasser ist z.T. mittlerweile teuer als Milch, da ist eine Sauerei! Wir 
müssen in diesem Land wieder die Wertschöpfung für Lebensmittel 
erkennen, es steckt schon im Namen.... => Mittel zum Leben

Jeder fährt in den Urlaub, fährt dicke Autos und das darf ruhig jedes 
Jahr ein bisschen mehr kosten. Die Konsumgüterindustrie(Autos, Kleidung, 
Schmuck usw.) fährt jedes Jahr noch höhere Gewinne ein und da sagt 
niemand was. Aber die Landwirte, die mit Hingabe eines der edelsten 
Lebensmittel produzieren werden seit Jahren systematisch im Preis 
gedrückt und stehen mittlerweile vor dem Ruin.

Wenn hier kein Umdenken stattfindet, wird es immer mehr Skandale geben, 
ich erinnere nur an die sog. "Ekelfleisch-Skandale" im letzten Jahr, 
auch dies eine Folge, weil niemand mehr für Lebensmittel ordentliche 
Preise zahlen will, aber Hauptsache der 2000 Euro Familienurlaub pro 
Jahr kann bezahlt werden! Armes Deutschland!!!!

von Bobby (Gast)


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Brauchst ja nur mal zu schauen WER bei Aldi und Co. kauft.
Natürlich viele, die sparen müssen.

Aber:
Morgens, wenn die neuen Sonderangebote gelten, wimmlet
es da nur von Luxuskarren (jetzt ohne Neid).
Irgendwo muss aber auch der Zaster für den Wagen herkommen.

von Smörre (Gast)


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> Heute ist ein Betrieb unter
> 80..100 Milchkühen nicht mehr überlebensfähig. Und selbst diese Betrieb
> leben teilweise schon von der Substanz.

Na und?! Früher gab's hier auch mal Tante-Emma-Läden und 
Elekrofruckelbuden - heute sind die durch Mediamärkte und 
Lebensmitteldiscounter platt gemacht worden, da hat sich auch keiner 
drüber aufgeregt, weil es keine Lobby im Bundestag gab!
Dann überleben eben nur noch die Großbetriebe und die anderen Landwirte 
müssen sich einen neuen Job suchen oder werden arbeitslos - das kann 
jedem passieren.
Ansonsten am besten wieder LPGs kreieren ... wenn wir schon DDR light 
sind, können wir auch Traditionen der DDR übernehmen.

> Ich denken der Bauer verdient einen fairen Milchpreis. Immerhin
> produziert die Landwirtschaft Nahrung, und das ist IMHO das wertvollste
> Produkt überhaupt.

Deshalb wird das wertvollste Produkt jetzt ja sogar in die Gülle gekippt 
- ich hab fast einen Anfall bekommen, als ich das sah!
Das ist ziemlich pervers; wenn das die Logik der Bauern ist, dann 
schluck ich zukünftig Kalzium-Tabletten und verzichte auf Milch.

von Zardoz (Gast)


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> Jeder fährt in den Urlaub, fährt dicke Autos und das darf ruhig jedes
> Jahr ein bisschen mehr kosten. Die Konsumgüterindustrie(Autos, Kleidung,
> Schmuck usw.) fährt jedes Jahr noch höhere Gewinne ein und da sagt
> niemand was. Aber die Landwirte, die mit Hingabe eines der edelsten
> Lebensmittel produzieren werden seit Jahren systematisch im Preis
> gedrückt und stehen mittlerweile vor dem Ruin.

Ein beeindruckendes Statement des Bauernverbands.

Angesichts der weltweit nach wie vor steigenden Bevölkerungszahlen 
überlege ich mir allerdings schon, ob die Pflege dieser ineffektiven 
Idylle wirklich das Leben so vieler Menschen wert ist.

Nice week,
Zardoz

von Bobby (Gast)


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Werden Kalziumtabletten nicht aus Milch hergestellt?
Kinder, Kinder!

von Kaltkutte (Gast)


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.. nee aus kalk oder gips

von Bobby (Gast)


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OK, muss natürlich keine deutsche sein...

von Marius (Gast)


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Ich versteh' es nicht, warum man den Bauern nicht einfach ihre 10 Cent 
pro Liter gibt und den Aufschlag an den Endverbraucher weitergibt. Dann 
zahl ich halt 60 cent im Monat mehr für meine Milch, ich akzeptiers auch 
einen Euro mehr für Käse auszugeben und akzeptiere auch gerne 5 Euro für 
die verbleibenden Milchprodukte im Monat mehr zu löhnen.

Sind Lidl u. Co. etwa der Meinung, dass die Verbraucher dann keine 
Milchprodukte mehr kaufen? Das ich nicht lache...

von Bobby (Gast)


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Kann dem Marius nur zustimmen.

von Zardoz (Gast)


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> Kann dem Marius nur zustimmen.

Ihr habt aber schon mal von Marktwirtschaft gehört, oder?

Nice week,
Zardoz

von dasich (Gast)


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> Außerdem sollten die Landwirte eher ihre Preise erhöhen anstatt durch
> Subventionen am Leben erhalten zu werden.

Genau das versuchen die ja gerade rauszuhandeln. Oder was hast Du nicht 
verstanden?

> Na und?! Früher gab's hier auch mal Tante-Emma-Läden und
> Elekrofruckelbuden - heute sind die durch Mediamärkte und
> Lebensmitteldiscounter platt gemacht worden, da hat sich auch keiner
> drüber aufgeregt, weil es keine Lobby im Bundestag gab!
> Dann überleben eben nur noch die Großbetriebe und die anderen Landwirte
> müssen sich einen neuen Job suchen oder werden arbeitslos - das kann
> jedem passieren.

Und, ist die Welt durch Media-Markt und Co besser oder schlechter 
geworden? Ich denke schlechter. Aber das ist subjektiv. Aber spinnen wir 
den Gedanken mal weiter und lassen die Bauern vor die Hunde gehen. Wovon 
willst Du leben? Von Luft und Liebe?

> Deshalb wird das wertvollste Produkt jetzt ja sogar in die Gülle gekippt
> - ich hab fast einen Anfall bekommen, als ich das sah!
> Das ist ziemlich pervers; wenn das die Logik der Bauern ist, dann
> schluck ich zukünftig Kalzium-Tabletten und verzichte auf Milch.

Richtig. Ist schon traurig, wie weit man die Bauern schon getrieben hat. 
Die stehen mit dem Rücken an der Wand und wissen sich halt nicht mehr 
anders zu helfen. Aber lass mich mal raten: Du hast diese Tat im 
Fernsehen gesehen, vermutlich bei den RTL-Nachrichten oder schlimmer 
noch RTL2. Natürlich schön reißerisch aufgemacht.


> Angesichts der weltweit nach wie vor steigenden Bevölkerungszahlen
> überlege ich mir allerdings schon, ob die Pflege dieser ineffektiven
> Idylle wirklich das Leben so vieler Menschen wert ist.

Nenn mich altmodisch, aber ich esse lieber etwas, was nicht aus dem 
Labor stammt.

von Detlev T. (detlevt)


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Marius wrote:
> Ich versteh' es nicht, warum man den Bauern nicht einfach ihre 10 Cent
> pro Liter gibt und den Aufschlag an den Endverbraucher weitergibt. Dann
> zahl ich halt 60 cent im Monat mehr für meine Milch, ich akzeptiers auch
> einen Euro mehr für Käse auszugeben und akzeptiere auch gerne 5 Euro für
> die verbleibenden Milchprodukte im Monat mehr zu löhnen.
>
> Sind Lidl u. Co. etwa der Meinung, dass die Verbraucher dann keine
> Milchprodukte mehr kaufen? Das ich nicht lache...

Man bräuchte eine Art "Trans-Fair" für inländische Produkte. Dann liegt 
es an uns Verbrauchern. Alles andere würde der Marktwirtschaft zu wider 
laufen.

von warze (Gast)


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Richtig Rudi, mit noch nicht mal 30 Cent pro Liter (oft ist es viel 
weniger) kann ein Bauer einfach nicht vernünftig produzieren. Vor allen 
kleine Betriebe haben da Probleme. Wenn dann noch Ganoven-Molkereien wie 
Müller(eine Marke die man Boykotieren sollte) zusätzlich die Bauern 
unter Druck setzen kann ich deren Haltung voll verstehen.
Gerade wenn die 'Geiz ist Geil' Mentalität bei den Lebensmitteln 
ausgelebt wird führt das zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der 
Qualität.
Aus diesem Tal dann wieder herauszukommen ist schwer da die vernüftig 
produzierenden Betriebe da meist schon Pleite sind.

Ich lebe ja was Milch betrifft in einer privilegierten Lage, keine 2km 
ists bis zu dem Bauernhof wo ich meine Milch hole, qualitativ haushoch 
über dem Homogenisierten Zeug aus der Tüte. Der Preis ist auch dort vor 
ein paar Monaten gestiegen von 60 Cent auf 70 Cent der Liter, keinen der 
Kunden hat das gestört.

von Bernd G. (Gast)


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> Deshalb wird das wertvollste Produkt jetzt ja sogar in die Gülle gekippt
> - ich hab fast einen Anfall bekommen, als ich das sah!

Ja, genauso hirntot und blödsinnig, wie die Aktionen von Jaques 
Bonhomme,
dem französischen Bauern, der seine Tomaten/Weintrauben/Kartoffeln vor
das Rathaus kippt. Habe ich auch nie verstanden und auf die 
französischen Eigenarten geschoben. Wie wir sehen, spielt die 
Nationalität keine Rolle.
Einfach frühkindliche Verhaltensmuster.

von Zardoz (Gast)


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> Aber spinnen wir den Gedanken mal weiter und lassen die Bauern
> vor die Hunde gehen. Wovon willst Du leben? Von Luft und Liebe?

Schon amüsant, welch ein Unsinn hier verbreitet wird.

Scheinbar leben wir inzwischen in einem echten Mafia-Staat: Die einen 
muß man versorgen, damit sie nicht gewalttätig werden. Und auf die 
Forderungen der anderen muß man eingehen, damit sie einen nicht 
verhungern lassen.

> Nenn mich altmodisch, aber ich esse lieber etwas, was nicht aus dem
> Labor stammt.

Das ist doch Deine Sache. Aber dann zahl auch selbst dafür.

Nice week,
Zardoz

von Marius (Gast)


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Marktwirtschaft?

- Angebot und Nachfrage -

- Das Angebot sinkt
- Die Nachfrage steigt

--> Preissteigerungen


Dann machen die Bauern es doch richtig...blöd nur, dass die erhöhten 
Preise scheinbar nie bei den Bauernhöfen ankommen.

von Gast Nr. 3354 (Gast)


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>> Außerdem sollten die Landwirte eher ihre Preise erhöhen anstatt durch
>> Subventionen am Leben erhalten zu werden.
>
>Genau das versuchen die ja gerade rauszuhandeln. Oder was hast Du nicht
>verstanden?

Sie wollen mehr Geld pro Liter UND ihre Überproduktion subventioniert 
haben.

von Karlheinz (Gast)


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@dasich
>> Außerdem sollten die Landwirte eher ihre Preise erhöhen anstatt durch
>> Subventionen am Leben erhalten zu werden.

>Genau das versuchen die ja gerade rauszuhandeln. Oder was hast Du nicht
>verstanden?

Die Landwirte versuchen natürlich beides - hohe Subventionen & hohe 
Preise. Auf der eine Seite die Planwirtschaft der Subventionen - auf der 
der anderen Seite die Marktwirtschaft der 'Streikaktion'.

Die Subventionen müssen unbedingt eingestellt werde.

Karlheinz

von Zardoz (Gast)


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> Dann machen die Bauern es doch richtig...blöd nur, dass die erhöhten
> Preise scheinbar nie bei den Bauernhöfen ankommen.

Sind sie doch - bei Abschluß der letzten Verträge vor einigen Monaten. 
Wurde auch lang und breit drüber berichtet Inzwischen ist das Angebot 
stärker gestiegen als die Nachfrage. Also sinken die Preise.

Nice week,
Zardoz

von Marius (Gast)


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Wenn dem so ist, les' ich ab jetzt nur noch mit ;-)

Ich kann nur wiedergeben was ich von einem Bauer persönlich gehört habe. 
Er hat 40 Kühe und sagt, dass das Geld was die Milch einbringt gerade 
die Kosten deckt.

von Bobby (Gast)


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Was haltet Ihr von chinesischer Milch?
Kommt sicher bald...

von Rüdiger K. (sleipnir)


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@Zardoc: ja, die Bevölerungszahlen steigen obwohl gewisse Kreise 
("planned parenthood" ist nur die sichtbare Spitze) kräftig dagegen 
arbeiten. Ich erinnere nur an das Zitat von Costeau ("Wir müssen täglich 
[x]-tausend Menschen eliminieren....").
AAABER: Diese "kleine Idylle" kann man auch als das Gegenteil eines 
ehemals blauen Planeten betrachten den sich eine aus der Art geschlagene 
Spezies zu ihrer eigenen Hölle gemacht hat. Was kommt als nächstes? 
Umflügen jeder natürlichen Landschaft für eine Extremlandwirtschaft? Ist 
ja auch nur "Idylle". Standardisierte Wohneinheiten 1.5mx1.5mx4m für 
jeden Erdenbewohner? Statt Meeresrauschen nur noch Tangfarmen zur 
Ernährung der 30-Milliarden-Menschheit? Statt Orten wie dem alten 
Heidelberg Städte a la Kairo*1000? Ich hoffe Du verstehst was ich mit 
Hölle meine.
Ich kann die verdeckt arbeitende "globale Elite" beinahe verstehen. Aus 
ihrer Sicht wird die Menschheit gerade erwachsen und emanzipiert sich 
mit ihren technischen Möglichkeiten von Mutter Natur. Deren Fuchteln wie 
Seuchen oder harte Lebensbedingungen konnten mit Medizin und Technik 
überwunden werden. Nur gebährt sich die Menschheit momentan wie ein 
Halbstarker der neben den Möglichkeiten auch noch die Verantwortung 
kennenlernen muß. Der eben erst lernen muß das die gegebene VISA-Karte 
von Mutter Natur auch ihre Überziehgrenzen hat. Bisher war eine hohe 
Reproduktionsrate notwendig damit genug am Leben bleiben. Heute wird das 
aus Gewohnheit fortgesetzt -> Bevölkerungsexplosion.
Nicht alle Völker waren so einsichtig wie die Chinesen (1-Kind-Politik). 
Ich kann schon verstehen das bei den anderen Völkern die "globale 
Agenda" auch gegen den Willen der Menschen eine Bevölkerungsreduktion 
durchsetzen will. Vielleicht heißt AIDS ja nicht umsonst "Hilfe"....

von Zardoz (Gast)


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> Wenn dem so ist, les' ich ab jetzt nur noch mit ;-)

Sorry, das war nicht meine Absicht ... ;-)

> Ich kann nur wiedergeben was ich von einem Bauer persönlich
> gehört habe. Er hat 40 Kühe und sagt, dass das Geld was die
> Milch einbringt gerade die Kosten deckt.

Da wird er recht haben: 40 Kühe sind einfach zu wenig.

Nice week,
Zardoz

von Anja Zoe C. (zoe)


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dasich wrote:
> Gibt ein Bauer auf, so wird sein Land
> von anderen, größeren Bauern gepachtet oder gekauft. Auf jeden ha Land
> ist eine Milchquote drauf. Für z.B. 25ha hat der Bauer eine Quote von
> z.B. 20.000kg Milch/Jahr die er an die Molkereien liefern darf. Pachtet
> jetzt ein anderer Bauer die Fläche kann er entsprechend mehr Milch
> abliefern.

Hierzulande vermietet oder verpachtet der Bauer sein Land und seine 
Scheunen an Pferdehöfe und wird so stinkreich, daß er dann einen 
Elefanten braucht, um das viele Geld im Keller plattzutreten.

Zoe

von Zardoz (Gast)


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> Was kommt als nächstes?

Bisher konnte niemand wirklich die Zukunft voherhersehen.

> Umflügen jeder natürlichen Landschaft für eine Extremlandwirtschaft?
> Ist ja auch nur "Idylle". Standardisierte Wohneinheiten 1.5mx1.5mx4m
> für jeden Erdenbewohner? Statt Meeresrauschen nur noch Tangfarmen zur
> Ernährung der 30-Milliarden-Menschheit? Statt Orten wie dem alten
> Heidelberg Städte a la Kairo*1000? Ich hoffe Du verstehst was ich mit
> Hölle meine.

Jeder hat so seine eigene perönliche Vortsellung von "Hölle". Ich fühle 
mich in dieser Welt recht wohl - andere sehen das ganz anders. Und daran 
wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern. Das ist meine Hoffnung ...

Nice week,
Zardoz

von dasich (Gast)


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>> Aber spinnen wir den Gedanken mal weiter und lassen die Bauern
>> vor die Hunde gehen. Wovon willst Du leben? Von Luft und Liebe?
>
> Schon amüsant, welch ein Unsinn hier verbreitet wird.
>
Ich verstehe nicht, was daran Unsinn sein soll.

> Scheinbar leben wir inzwischen in einem echten Mafia-Staat: Die einen
> muß man versorgen, damit sie nicht gewalttätig werden. Und auf die
> Forderungen der anderen muß man eingehen, damit sie einen nicht
> verhungern lassen.

Die Forderung der Bauern richtet sich nicht an den Enkunden, sondern an 
die Molkereien, die die Gewinne nicht weitergeben. Kapierst Du den 
garnischt?


>> Nenn mich altmodisch, aber ich esse lieber etwas, was nicht aus dem
>> Labor stammt.
> Das ist doch Deine Sache. Aber dann zahl auch selbst dafür.

Ja, ich bin auch bereit für Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen. 
Sowohl bei Lebensmitteln wie auch bei allen anderen Dingen. Geiz ist 
überhaupt nicht Geil. Dieses denken wird auf Dauer nur negative 
Auswirkungen haben.

> Sind sie doch - bei Abschluß der letzten Verträge vor einigen Monaten.
> Wurde auch lang und breit drüber berichtet Inzwischen ist das Angebot
> stärker gestiegen als die Nachfrage. Also sinken die Preise.

Das ist nicht so. Verträge mit Molkereien werden auf Jahre festgelegt.
Dein ewiges besserwisserisches verbreiten von Halbwissen ist echt für'n 
Arsch. Du scheinst Deine gesamte Bildung aus'm Fernsehen zu haben.


> Sie wollen mehr Geld pro Liter UND ihre Überproduktion subventioniert
> haben.

Woher hast Du das denn?

von dasich (Gast)


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> Was haltet Ihr von chinesischer Milch?

Ist mir zu gelb. Außerdem ist der Transport in Zeiten von CO2 
gesellschaftlich geächtet.

von Zardoz (Gast)


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> Hierzulande vermietet oder verpachtet der Bauer sein Land und seine
> Scheunen an Pferdehöfe und wird so stinkreich, daß er dann einen
> Elefanten braucht, um das viele Geld im Keller plattzutreten.

Kürzlich zog ein Paar aus meinem Bekanntenkreis nach Berlin und fand 
dort eine wunderschöne große Altbauwohnung in einem liebevoll 
renovierten Mietshaus in guter Wohngegend. Es stellte sich heraus, daß 
es sich bei dem Besitzer um einen Bauern aus unserer hiesigen ländlichen 
Umgebung handelte. Nachdem klar war, daß beide aus der gleichen Gegend 
kamen drängte der Besitzer darauf, nichts davon bekannt werden zu 
lassen: Der Neidfaktor hierzulande sei nicht zu unterschätzen.

Nice week,
Zardoz

von HansMeiser (Gast)


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> Hierzulande vermietet oder verpachtet der Bauer sein Land und seine
> Scheunen an Pferdehöfe und wird so stinkreich, daß er dann einen
> Elefanten braucht, um das viele Geld im Keller plattzutreten.

Einzelfälle, die in unserer Neidgesellschaft unpopulär sind.

von Marius (Gast)


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@sleipnir: Mach bitte KEINEN seperaten Thread zum Thema Überbevölkerung 
auf, das ist ein Fass ohne Boden (wie so viele andere Themen auch)

@zoe: Das ist Tierquälerei! Die Deckenhöhe ist viel zu niedrig, der 
Elefant müsste kniehend das Geld platttrampeln. Irgendwann braucht der 
reiche Bauer dann 4 Knieprothesen für das arme Tier...


Zum Thema:
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ob nun viele kleine oder wenige 
große Milchlieferanten. Das Thema hat zusätzlich Auswirkungen auf 
Bereiche die hier noch gar nicht diskutiert worden sind und jeweils 
eigene Threads sein könnten. Ich halte es für die einfachste Lösung den 
Bauern Ihre verlangte Erhöhung zu geben, weil das System so wie es ist 
relativ gut funktioniert. Wie ich bereits oben schrieb, wird kaum jemand 
die um ein paar Euro erleichterte Geldbörse bemerken...die Bauern sind 
zufrieden und wir können wieder über wichtigere Themen philosophieren 
;-)

von Zardoz (Gast)


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> Ich verstehe nicht, was daran Unsinn sein soll.

Wenn also "die Bauern vor die Hunde gehen", legt der Rest der 
Bevölkerung sich in's Bett und verhungert? Das soll etwas anderes als 
Unsinn sein?

> Die Forderung der Bauern richtet sich nicht an den Enkunden,
> sondern an die Molkereien, die die Gewinne nicht weitergeben.

Dann lassen wir doch einfach die Bauern mit den Molkereien verhandeln.

> Ja, ich bin auch bereit für Qualität einen angemessenen Preis zu
> zahlen. Sowohl bei Lebensmitteln wie auch bei allen anderen Dingen.

Niemand hindert Dich daran. BTW: Was angemessen ist, bestimmst Du?

> Verträge mit Molkereien werden auf Jahre festgelegt.

Da gibt es durchaus unterschiedliche Vertragslaufzeiten. Ist aber auch 
garkein Problem, solange diese Verträge frei ausgehandelt werden.

Nice week,
Zardoz

von Bauer (Gast)


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Zu den Subventionen:

Ich möchte an dieser Stelle noch zu bedenken geben das die 
Landwirtschaft
neben der Produktion von Nahrungsmitteln noch einen anderen wichtigen 
Zweck erfüllt. Dieser ist die offenhaltung unseres Lebensraumes durch 
die Bewirtschaftung. Man sollte nicht vergessen das in großen Gebieten 
ohne die kontinuierliche Pflege faktisch kein Lebensraum verfügbar wäre( 
Schwarzwald, Schwäbische Alb, Bayrischer Wald, Allgäu usw.). Diese 
Arbeit fürs "Gemeinwohl" berechtigt in meinen Augen sehr wohl eine 
finanzielle Unterstützung der Landwirtschaft durch den Staat (ob das 
aktuelle Subventionssystem aber so geeignet ist lass ich mal 
dahingestellt).
Denkt mal drüber nach und überlegt wieviel der Spaß wohl kosten würde 
wenn all die Felder und Wiesen von nach VERDI Tarif bezahlten 
Angestellten mähen lassen würde.

von Smörre (Gast)


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> Werden Kalziumtabletten nicht aus Milch hergestellt?
> Kinder, Kinder!

Na ein ganz Schlauer! Einfach eine Frage stellen und dann die Frage als 
richtig stehen lassen.
Kalzium ist ein Mineralsalz und auch noch in anderen Lebensmitteln 
enthalten, z.B. Soja; insofern kann ich mir sogar die Tabletten sparen.
Wie die Tabletten hergestellt werden wird Dir sicherlich der 
Arzneimittelhersteller verraten oder auch nicht - führ doch den 
Gegenbeweis, wenn Du es weißt.

> Die Forderung der Bauern richtet sich nicht an den Enkunden, sondern an
> die Molkereien, die die Gewinne nicht weitergeben.
... die Molkereien wollen ja überleben und ohne Gewinn geht das 
schlecht.
Insofern richtet sich das schon gegen die Endkunden, denn die müssen die 
Endpreise zahlen, logo!

> Ja, ich bin auch bereit für Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen.
Ich nicht

> Sowohl bei Lebensmitteln wie auch bei allen anderen Dingen.
Offenbar scheinst Du keinen Geldmangel zu haben und Deine Arbeit nicht 
so stressig zu sein.

> Geiz ist
> überhaupt nicht Geil. Dieses denken wird auf Dauer nur negative
> Auswirkungen haben.

Na klar, Premium Qualität ist angesagt - gutes Marketing und hoher Preis 
für die gleiche oder nur unwesentlich bessere Qualität oder gar noch 
schlechtere Qualität.
Dieses Denken macht Waren nur teurer als sie sein müßten.

Ansonsten siehe oben, einfach eine LPG aufmachen, wozu brauchen wir auch 
die Marktwirtschaft; einfach immer mehr zahlen und subventionieren, das 
ist die Lösung.

von Smörre (Gast)


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> Denkt mal drüber nach und überlegt wieviel der Spaß wohl kosten würde
> wenn all die Felder und Wiesen von nach VERDI Tarif bezahlten
> Angestellten mähen lassen würde.
Es gibt ja noch Zeitarbeitsfirmen, die den Tarif noch locker unterbieten 
können.
Und dann gibt's auch noch staatlich subventionierte 1 Euro Jobber, 
insofern sollte es da keine Probleme geben, wenn man das vom A-Amt 
durchorganisiert.
Die müssen dann arbeiten, sonst gibt's Probleme mit ALGII.

von tjk (Gast)


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> Heute ist ein Betrieb unter 80..100 Milchkühen nicht mehr überlebensfähig.

Unsinn. In Hessen (anderswo sicher auch, aber da habe ich keine Zahlen) 
sind etwa 30 Kühe der Durchschnitt. Wobei die Bauern eher zu den reichen 
Dorfbewohnern gehören.

> Müssen wir allen Bauern garantieren, dass sie von dem leben können, was
> sie anbauen? Müssen wir auch einem Gurkenbauern seine Einkünfte
> garantieren? Oder einem Regenwurmzüchter?
>
> Wer garantiert eigentlich einem Elektronik-Bastler den Absatz und das
> Auskommen von seinen Produkten?

So ist es. Wird höchste Zeit, die Planwirtschaft und den Subventionswahn 
in der Landwirtschaft abzubauen. Dazu gehören nicht nur die unsinnigen 
Milchquoten.

von Gast (Gast)


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Warum ist Milch von Schwälbchen teurer als andere? Die Qualität ist 
gleich.

von dasich (Gast)


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> BTW: Was angemessen ist, bestimmst Du?

Für mich selber schon. Wer sonst?

> Dann lassen wir doch einfach die Bauern mit den Molkereien verhandeln.

Tuen sie doch. Sie streiken für mehr Geld. Bei den Eisenbahnern war das 
komischerweise akzeptiert. Warum nicht bei den Bauern?

> Da gibt es durchaus unterschiedliche Vertragslaufzeiten. Ist aber auch
> garkein Problem, solange diese Verträge frei ausgehandelt werden.

Aha, kennst Du Dich da aus, oder blubberst Du wieder geballtest 
Halbwissen in die Welt?


> ... die Molkereien wollen ja überleben und ohne Gewinn geht das
> schlecht.
> Insofern richtet sich das schon gegen die Endkunden, denn die müssen die
> Endpreise zahlen, logo!

Na ein ganz Schlauer! Was meinst Du Vollpfosten wieviel von der letzten 
Preiserhöhung im Supermarkt für Milchprodukte (teilweise bis zu 50%) bei 
dem Bauern angekommen ist? 5 evtl. 10%.

>> Ja, ich bin auch bereit für Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen.
> Ich nicht

Deine Einstellung. Aber bedenke: Kein Firmenchef dieser Welt wäre bereit 
für Deine möglichweise doch qualitativ einigermaßen akzeptable Arbeit 
einen angemessenen Preis zu zahlen. Welche Alternativen würden sich Dir 
noch bieten?

Leben und leben lassen. OK, das Verständnis dafür kann man nicht immer 
voraussetzen. Hat was mit der Herkunft und dem Elternhaus zu tun.

>> Sowohl bei Lebensmitteln wie auch bei allen anderen Dingen.
> Offenbar scheinst Du keinen Geldmangel zu haben und Deine Arbeit nicht
> so stressig zu sein.

Neidisch?

> Na klar, Premium Qualität ist angesagt - gutes Marketing und hoher Preis
> für die gleiche oder nur unwesentlich bessere Qualität oder gar noch
> schlechtere Qualität.
> Dieses Denken macht Waren nur teurer als sie sein müßten.

Ich erspare mir an dieser Stelle Dir zu erklären wollen, was dieses 
"Geiz ist Geil" Denken für Auswirkungen hat. Du würdest es eh nicht 
verstehen und/oder warhaben wollen.

von Gast (Gast)


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> Vielleicht bin ich als Azubi zu reich, aber wen juckt das schon ob die
> Milch 10 oder 20 cent mehr kostet? ich wäre bereit auch 10 oder 20 cent
> mehr für meine 2-3 Liter im Monat zu bezahlen... davon stirbt doch
> keiner.

Was trinkst du? Ich brauche mindestens 1 Liter Milch pro Tag.
Manche mögen ihren Flüssigkeitshaushalt mit Bier decken. Aber das kommt 
auf Dauer nicht so gut für die Gesundheit.

von Gast (Gast)


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> Vielleicht bin ich als Azubi zu reich

Das sowieso. Siehe dir mal an, was Studenten "verdienen" und wie sie 
sich verschulden müssen. Und das bei miserablen Jobaussichten. Ohne 
Vitamin B und Glück läuft da nämlich garnix.

von Gast (Gast)


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> Man sollte nicht vergessen das in großen Gebieten
> ohne die kontinuierliche Pflege faktisch kein Lebensraum verfügbar wäre(
> Schwarzwald, Schwäbische Alb, Bayrischer Wald, Allgäu usw.). Diese
> Arbeit fürs "Gemeinwohl" berechtigt in meinen Augen sehr wohl eine
> finanzielle Unterstützung der Landwirtschaft durch den Staat

Seit wann pflegen Bauern den Wald?
Es ist doch eher so, dass durch Landwirtschaft der natürliche Lebensraum 
für Tiere und Pflanzen zerstört wird!

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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@Gast:

ich trinke Apfelschorle, lecker und erfrischend. Milch brauch ich nur 
für Cornflakes. Na gut, sind schon mehr als drei Liter im Monat. 
Vielleicht eher 3 Liter pro Woche. Aber würde mich immer noch nicht 
stören.

Ausserdem bekomme ich weniger Ausbildungsvergütung als mein Bruder an 
bafög bekommt.

von rudi (Gast)


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Das Problem der Landwirte bisher war, dass sie nicht organisiert waren, 
d.h. jeder kochte sein eigenes Süppchen und schloss Verträge in 
Eigenregie mit den ansässigen Molkereien vor Ort.

Die Arbeitnehmer der Metallbranche, oder auch der Dienstleistungssektor, 
haben sich schon vor Jahrzehnten zu Gewerkschaften zusammengeschlossen. 
Ein genaues Datum weiß ich natürlich nicht, ist aber auch egal. z.B. 
Verdi oder IG Metall.

Warum haben sie das gemacht, weil sie gemerkt haben, dass sie das letzte 
Glied in der Kette sind und arbeitsmäßig zu einem Hungerlohn ausgebeutet 
wurden. Was haben sie gemacht, sie haben sich zusammengeschlossen um 
ihre Interessen am Markt gemeinsam zu vertreten und durchzusetzen.

Die Bauern haben das erst vor ein paar Jahren gemacht und den sog. BDM 
gegründet. Genau aus diesem Grund wie oben genannt, um ihre Interessen 
gemeinsam am Markt zu vertreten!

Jeder Arbeiter (IG Metall) kriegt mit Sicherheit alle 2 Jahre rund 3% 
mehr (bitte nicht festnageln, ich weiß die Zahlen nicht genau), und dass 
schon seit Jahrzehnten. Sie streiken und fordern bei jeder Tarifrunde 
entsprechend den Teuerungsraten. Da hat sich seit Jahren noch niemand 
aufgeregt und das wird als selbstverständlich hingekommen, auch ich habe 
da nix dagegen.

Und genau das machen jetzt die Bauern!!! Der momentane Milchpreis (den 
die Bauern bekommen, nicht der Preis im Supermarkt) liegt momentan auf 
dem Niveau von 1984!!!!!!!!!
Damals waren es ca. 56 Pfennig pro Liter!!!!
Der momentane Milchpreis liegt in Norddeutschland bei rund 28-30 Cent, 
im Süden ein bisschen höher bei 32Cent!!!!

So und jetzt kommt ihr, sind eure Löhne auch auf dem Niveau von 1984 
stehengeblieben????? Nein natürlich nicht, ihr könntet davon 
wahrscheinlich nicht mal mehr eure Miete bezahlen, geschweige denn 
irgendwas konsumieren. Jeder hat aufgrund Tarifverhandlungen oder mit 
dem Arbeitgeber usw. jedes Jahr mehr bekommen um seine Kaufkraft 
beizubehalten. Nur die Bauern haben nicht mehr bekommen bei drastisch 
steigenden Ausgaben in den letzten 2 Jahrzehnten. Sie waren nicht 
organisiert und konnten ihre Interessen nicht durchsetzen. Das ändert 
sich jetzt und das ist auch gut so.

Der BDM verhandelt schon seit Jahren mit den Molkereien und dem Handel, 
leider ohne Erfolg. Kein Bauer schüttet seine Milch gerne weg, im 
Gegenteil, sie wissen ihr edelstes Gut am meisten zu schätzen!

Der Lieferboykott und das Wegschütten der Milch ist der letzte Ausweg 
den der BDM sieht, um die Landwirte vor dem Ruin zu retten!

von Gast (Gast)


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> Ausserdem bekomme ich weniger Ausbildungsvergütung als mein Bruder an
> bafög bekommt.

Bfög, guter Witz. Das muss man verzinst zurückzahlen.

von Jens P. (Gast)


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Jetzt mal ehrlich: Der Azubi arbeitet (normalerweise) ja auch produktiv 
mit. Vor allem im Handwerk. Und er regt sich später auch sicherlich 
(normalerweise) nicht wie manch andere Konsorten hier auf wenn man ihm 
nur unsägliche 60.000 als einstiegsgehalt bietet. Und immer diese "Der 
Ingenieur holt den Handwerker erst mit 40 ein" blabla. Ja gott gehts mir 
gut. Ich schwimm nur so in meinem Geld weil ich seit 5 Jahren arbeite. 
Leute, die Menschen leben immer im JETZT und wenn dann nach ein paar 
armen Jahren als Student eben "Fette" Jahre kommen, dann ist das auch 
was wert. Auch wenns nemmer so fett wie vor 8 Jahren ist.

Mann, so wie sich die Techniker immer aufregen dass sie unterbewertet 
werden, genauso regt ihr euch auf weil wir uns ja unser ganzes Leben 
lang den hintern dumm und dämlich verdienen.

von Thomas (Gast)


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> Bfög, guter Witz. Das muss man verzinst zurückzahlen.

Zurückzahlen ja, aber nur 50% und unverzinst.

von OhneWorte (Gast)


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>Seit wann pflegen Bauern den Wald?
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal NIX sagen!

von Smörre (Gast)


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> Na ein ganz Schlauer! Was meinst Du Vollpfosten wieviel von der letzten
> Preiserhöhung im Supermarkt für Milchprodukte (teilweise bis zu 50%) bei
> dem Bauern angekommen ist? 5 evtl. 10%.
Tja, Pech gehabt - dann "überleben" eben nur noch einige Großbetriebe, 
die mit der Marge leben können.
Bei kleinen Einzelhändlern war das ja auch schon der Fall, da gab's 
keinen Aufschrei, sie mußten einfach schließen.

> Deine Einstellung. Aber bedenke: Kein Firmenchef dieser Welt wäre bereit
> für Deine möglichweise doch qualitativ einigermaßen akzeptable Arbeit
> einen angemessenen Preis zu zahlen. Welche Alternativen würden sich Dir
> noch bieten?
Ich müßte dann in einen anderen Job wieder neu anfangen, ob mir das paßt 
oder nicht. Oder ich würde arbeitslos und müßte mich mit dem A-Amt 
auseinandersetzen - zwangsläufig!
Klar für einen Landwirt ist offenbar beides unmöglich!

Dann gibt es noch Alternative 3, ich arbeite, obschon ich mit den Geld 
vorn und hinten nicht klarkomme und quäle mich so durch - das machen 
Millionen in diesem Land!
Wieso sollten ausgerechnet Landwirte ein genüßliches Auskommen haben; 
wegen Ihrer Lobby im Bundestag ?!

> Leben und leben lassen. OK, das Verständnis dafür kann man nicht immer
> voraussetzen. Hat was mit der Herkunft und dem Elternhaus zu tun.
Der Strukturwandel, der in anderen Bereichen schon längst erfolgt ist, 
scheint bei Dir völlig vorbeigegangen zu sein! Jetzt trifft es zur 
Abwechslung mal die Landwirte!
Beschwere Dich doch bei den Billiglohnländern der EU, die locker mit der 
Gewinnspanne klarkommen.

> Neidisch?
Wenn es der Bereich Landwirtschaft ist, in dem Du arbeitest, beweist das 
nur, daß dort immer noch sehr gut verdient wird und durch die 
Preiserhöhungen möchte man aufstocken!
Wenn es wirklich so übel wäre, muß man den Job eben wechseln oder sich 
mit ALGII abfinden - es wird niemand gezwungen als Landwirt zu arbeiten.

> Ich erspare mir an dieser Stelle Dir zu erklären wollen, was dieses
> "Geiz ist Geil" Denken für Auswirkungen hat. Du würdest es eh nicht
> verstehen und/oder warhaben wollen.
Da Geld für Dich keine Rolle spielt, brauchst Du mir das auch nicht zu 
erklären . Du mußt ja dann nur noch eingeschränkt ökonomisch denken.
Dann hätten wir heute noch die Telekom als Monopolist mit Ihren tollen 
Telefonpreisen vor der Monopolöffnung, usw., usw.

von Zardoz (Gast)


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Herrlich. Wie bei Al Bundy, als die ganze Familie per Computer versuchte 
jemanden zu finden, der noch weniger bekam als ein Damenschuhverkäufer 
...

Kein Wunder, daß die Serie in Deutschland nie so recht als Satire ankam.

Nice week,
Zardoz

von Gast (Gast)


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@  Jens Plappert

Komm mal auf den Boden der Tatsachen. Mag ja sein, dass laut BILD das 
Einstiegsgehalt von Ingenieuren bei über 50000EUR liegt. Ich würde für 
unter 30000EUR als Ingenieur arbeiten. Aber ohne Beziehungen geht selbst 
das nicht.  Es werden nur erfahrene Spezialisten gesucht - und die 
bekommen in der Tat gelegentlich 60.000 oder auch mehr.

von Gast (Gast)


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> >Seit wann pflegen Bauern den Wald?
> Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal NIX sagen!

Dann fang mal bei dir an. Ich habe mehrere Bauern in der Verwandschaft. 
Die leben relativ gut. Ich weiß schon, wovon ich rede.

von Jens P. (Gast)


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@ Gast(Gast):

Natürlich war das auch satirisch, aber wen man sich manche Leute hier 
anhört kommt es einem so vor. Da werden 58000 mit 5 Jahren 
Berufserfahrung für nen Diplomer als Mickey-Maus gehalt abgespeist. Das 
kommt nicht von mir. Ich liebe in meinem Brutto bei ca 22500. Nicht 
gerade viel, aber fürn Moment auch in Ordnung. Mich stören dann aber 
schon irgendwie die "wir armen erbärmlichen Studenten, für was machen 
wir das hier"-Leute.

von dasich (Gast)


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> Wenn es der Bereich Landwirtschaft ist, in dem Du arbeitest, beweist das
> nur, daß dort immer noch sehr gut verdient wird und durch die
> Preiserhöhungen möchte man aufstocken!

Muß ich nicht verstehen, oder? Ich arbeite auch nicht in der 
Landwirtschaft, aber einige meiner Bekannten. Deshalb habe ich Info's 
aus 1ter Hand die ich z.B. einem Zardoz absprechen möchte.

> Da Geld für Dich keine Rolle spielt, brauchst Du mir das auch nicht zu
> erklären . Du mußt ja dann nur noch eingeschränkt ökonomisch denken.

Das Geld für mich kein Rolle spielt ist mitnichten so. Auch ich muß hin 
und wieder rechnen. Aber ich muß nicht jeden Scheiß haben, so wie viele 
in userer Gesellschaft das unbedingt brauchen (2x im Jahr Urlaub, dickes 
Auto, 2x Handy, 3x Fernseher usw. usw). Daher kann ich es mir leisten 
für ein Produkt, welches meinem Qualitätsanspruch genügt einen 
angemessenen Preis zu bezahlen.

von Gast (Gast)


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aus dem Bauch heraus:
Ich habe diese ganzen Erhöhungen, egal in welchem Bereich, satt.
Mir wirds allmählich echt zu teuer, da mein Gehalt sich nicht annähernd 
in gleichem Masse erhöht, wie sämtliche Kosten/ Preise derzeit.
Ergo finde ich: Hoffentlich ist diese Aktion der Bauern umsonst. Ich 
persönlich kann auch ne Weile ganz gut ohne Milch. (Bevor jetzt die 
Klugscheisser kommen: Ja - Ich weiss wo überall Milch drin ist ...)

Grüße,
Alex

von OhneWorte (Gast)


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>> >Seit wann pflegen Bauern den Wald?
>> Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal NIX sagen!
>Dann fang mal bei dir an. Ich habe mehrere Bauern in der Verwandschaft.
>Die leben relativ gut. Ich weiß schon, wovon ich rede.
Vielleicht reden wir aneinader vorbei - ist u.U. auch je nach 
geografischer Lage etwas anders einzuordnen, aber hier bei uns in der 
Gegend ist es schon ungewöhnlich, wenn zu einem "Hof" KEIN Waldbesitz 
gehört (= "Wartung&Pflege").

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Gast wrote:

> Es ist doch eher so, dass durch Landwirtschaft der natürliche Lebensraum
> für Tiere und Pflanzen zerstört wird!

Oder auch nicht.

Da gibt es just genau jetzt eine interessante Themenreihe auf 
Deutschlandradio.

Die Biodiversität (Anzahl der verschiedenen Tier und Pflanzenarten) 
steigt in der Reihe der Lebensräume Mischwald (Europa früher) zu 
Landwirtschaftlich genutzte Flächen zu Stadt. In der Stadt gibt es mehr 
verschiedene Tier- und Pflanzenarten!

Die Beiträge kann man auf www.dradio.de aus dem Archiv ziehen und 
nachhören (MP3 u.a.)

von Tim (Gast)


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Ohne Milch und Käse ging es mir ganz schlecht. Diese Dinge gehören bei 
mir zu den Hauptnahrungsmitteln. Sind meine Essensgewohnheiten so 
außergewöhnlich?

von Rüdiger K. (sleipnir)


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> Beschwere Dich doch bei den Billiglohnländern der EU, die locker mit
> der Gewinnspanne klarkommen.
Das ist ja gerade das Erfolgsgeheimnis der Globalisierer. Es soll sich 
alles auf dem niedrigstem Niveau einpendeln. Nur: wie lebt denn der 
Bauer in Indien? Oder der Industriearbeiter dort? Willst Du wirklich 
dahin?
Warum müssen wir dieses Runtermachen eigentlich als "gottgegeben" 
("Strukturwandel") akzeptieren? Damit die finanziellen Singularitäten 
(nicht die "Reichen" welche uns die Linke vormachen will sondern die 
wirklich Reichen) noch mehr scheffeln können? Ich sehe da keinen 
Automatismus. Wenn die Entwicklung den meisten nur schadet gehört sie 
abgeschafft.

Und nun zum Bauern. Sicher könnten wir das alles auch von einer 
"Landwirtschaftsindustrie" machen lassen. Nur: wenn das Hühnchen nur 3 
Euro kostet und der Supermarkt, der Spediteur, der "Verarbeiter" und der 
"Produzent" daran verdient haben - was bleibt da für's Huhn?
Die Lebensmittelskandale der letzten Zeit sollten uns doch gelehrt haben 
das uns ein gutes Essen auch seinen Preis wert sein soll. Nur ist da im 
besten Falle mehr Schein als Sein. Die holländische Aqua-Tomate hat 
nicht einmal den blassen Schimmer des ursprünglichen Nährstoffgehalts - 
ein gefärbter, nasser Zellulouseschwamm. Das alte Sprichwort: "man ist 
was man ißt" ist nicht ganz falsch - auch die alten Griechen wußten 
schon das ein gesunder Geist nur in einem gesundem Körper leben kann. 
Und nach diesem Sprichwort sind wir wohl alle längst Müll. Was soll man 
von Leuten halten die fürs Auto oder den PC nur das Beste haben wollen 
aber selbst nur den reinsten Fraß konsumieren?

Die Bedeutung des Bauernstandes ist tiefgreifender. Es ist der 
generationsübergreifende Zusammenhalt mit der Natur. Gerade in der 
Waldwirtschaft erntet der Enkel was der Großvater einst gepflanzt hat, 
der Bauern hat den Boden noch in der Hand und das Schwein (ja, das was 
der Städter als Burger kennt) noch vor Gesicht. Auch sein Hof ist ja 
etwas was er selbst von den Vorvätern übernommen hat, und das Geschenk 
will er weitergeben. So entsteht ein Gefühl für Nachhaltigkeit, das die 
Abstrusität der heute so verbreiteten temporal lokalen Gewinnmaximierung 
gar nicht erst entstehen läßt. Die heutige "moderne" Gesellschaft wird 
wohl eine kurze Posse der Zeitgeschichte sein - sie bröselt ja jetzt 
schon. Die Natur ist ewig und wird auch über diese selbstherrliche, 
japsende Irrung ihre Sedimente legen.

von Bobby (Gast)


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Genau so ist es.
Bei den Städtern nicht so bekannt, aber trotzdem.

von Anja Zoe C. (zoe)


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HansMeiser wrote:
>> Hierzulande vermietet oder verpachtet der Bauer sein Land und seine
>> Scheunen an Pferdehöfe und wird so stinkreich, daß er dann einen
>> Elefanten braucht, um das viele Geld im Keller plattzutreten.
>
> Einzelfälle, die in unserer Neidgesellschaft unpopulär sind.

Das hat mit Neid nix zu tun, es ist mir schnurzegal was der Bauer mit 
seinem Land macht; ich kann ja auch nur aus meiner Ecke des Landes 
berichten (die zugebenermaßen nicht zu den ärmsten gehört), daß die 
Anzahl der armen Bauern ausgesprochen niedrig ist.

Zoe

von Anja Zoe C. (zoe)


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Bauer wrote:

> Zweck erfüllt. Dieser ist die offenhaltung unseres Lebensraumes durch
> die Bewirtschaftung. Man sollte nicht vergessen das in großen Gebieten
> ohne die kontinuierliche Pflege faktisch kein Lebensraum verfügbar wäre(
> Schwarzwald, Schwäbische Alb, Bayrischer Wald, Allgäu usw.).

Das machen hier die Golfclubs :-)

> Diese
> Arbeit fürs "Gemeinwohl" berechtigt in meinen Augen sehr wohl eine
> finanzielle Unterstützung der Landwirtschaft durch den Staat

Sollten die Golfclubs auch gesponsort werden?

Zoe

von Nanu ? (Gast)


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gast wrote:

"Mann muss sich mal überlegen, Wasser kostet mittlerweile mehr als 
Milch.
Hallo....Wasser wird nicht produziert, das wird nur abgefüllt und dafür
wird mehr verlangt als für Milch!!!! Da stimmt doch was nicht mehr!!!!"

Angebot & Nachfrage -> der Preis räumt den Markt !?

Westerwelle und andere bemitleidenswerte Opfer der "Überregulierungen" 
erzählten uns dämlichen Kleinbürgern doch immer, leider nicht sehr 
erfolgreich, dass eben dieser "Markt" nur gut für alle sei, egal ob 
Einwohner von Monaco oder Bangladesh ...

In der Landwirtschaft, subventions-gefördert, gibt es "Markt" nur 
teilweise.

Macht doch mal die Probe auf's Exempel ! -

"Deutsche Arbeiter" sind ja bekanntlich auch zu "teuer/faul/unflexibel"
[( Deutsche Soldaten im Felde waren viel besser / passt hier nicht hin 
)], ausser von G. Bush und dessen Anhängern wird Darwins 
Evolutionstheorie ja kaum angezweifelt ...

0,0001 Kubikmeter Actimel kostet immerhin noch 0,50 EURO ...;
wenn die Preise noch fallen sollten, steige ich sofort von Aldi-Saft, 
verlängert mit Leitungswasser, auf Function-Wellness-Scheiss
( Verzeihung: -Drinks ) um ...

MfG

von dasich (Gast)


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@Rüdiger Knörig

Sehr schön Ausgedrückt. Dummerweise versteht nichteinmal die Hälfte der 
Leser den tieferen Sinn Deiner Worte. Aber wie schriebst Du so schön:

> Die Natur ist ewig und wird auch über diese selbstherrliche,
> japsende Irrung ihre Sedimente legen.

Full ACK.

von Smörre (Gast)


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> Nur: wie lebt denn der
> Bauer in Indien? Oder der Industriearbeiter dort? Willst Du wirklich
> dahin?
Das kann man schlecht vergleichen, weil das Billiglohnländer sind, die 
noch unter dem Niveau der europäischen (EU-Billiglohnländern) sind.


> Wenn die Entwicklung den meisten nur schadet gehört sie
> abgeschafft.
Dagegen bist Du machtlos, Du kannst eine industrielle Revolution nicht 
aufhalten und diese "Revolution" wird sich jetzt im Agrarbereich 
abspielen, ein Konzentrationsprozeß auf wenige Betriebe.

> Die Lebensmittelskandale der letzten Zeit sollten uns doch gelehrt haben
> das uns ein gutes Essen auch seinen Preis wert sein soll.
Es ist ein vielverbreiteter Irrglaube, daß teuer automatisch auch 
bessere Qualität sein muß!
Es wird dann nur der allgemeine Preislevel angehoben und die Skandale 
werden bleiben, da die Strafen in diesem Bereich nach wie vor lasch 
sind!
Betrug mit hochwertigen "Bioprodukten" gab es auch schon, insofern würde 
ich mich auf das Etikett allein nicht verlassen!

> Was soll man
> von Leuten halten die fürs Auto oder den PC nur das Beste haben wollen
> aber selbst nur den reinsten Fraß konsumieren?
Das ist bei jedem anders und Du hast ja die Wahl, hoffentlich!
Bei jedem sind die Präferenzen eben anders.
In Deutschland wird eben am Essen gespart, das war schon immer so.

> Auch sein Hof ist ja
> etwas was er selbst von den Vorvätern übernommen hat, und das Geschenk
> will er weitergeben. So entsteht ein Gefühl für Nachhaltigkeit, das die
> Abstrusität der heute so verbreiteten temporal lokalen Gewinnmaximierung
> gar nicht erst entstehen läßt.
ein sehr idyllisches Bild!
Nur die Zeiten wandeln sich nun einmal, ob einem das gefällt oder nicht, 
nichts bleibt wie es ist.

> Die heutige "moderne" Gesellschaft wird
> wohl eine kurze Posse der Zeitgeschichte sein - sie bröselt ja jetzt
> schon. Die Natur ist ewig und wird auch über diese selbstherrliche,
> japsende Irrung ihre Sedimente legen.
Die Endverbraucher leben nun mal jetzt und heute und Geiz ist geil ist 
nun mal angesagt.
Teure Nischenprodukte wird es immer geben, nur ein ewiges Existenzrecht 
als Landwirt wird es nicht geben, auch nicht für diesen Berufsstand - 
einige werden wegrationalisiert wie anderswo auch, der Fortschritt hat 
nun viele Schattenseiten.

von Timster (Gast)


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Milch hin oder her. Brauch doch niemand, solch ein Gesöff. Kühe sind auf 
der Welt, um gefressen zu werden. Lecker Tafelspitz.

von russischer nixgut (Gast)


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>>"Deutsche Arbeiter" sind ja bekanntlich auch zu "teuer/faul/unflexibel"
>>[( Deutsche Soldaten im Felde waren viel besser / passt hier nicht hin
>>)], ausser von G. Bush und dessen Anhängern wird Darwins
>>Evolutionstheorie ja kaum angezweifelt ...


Also was Soldaten bei den Bauern auf dem Feld machen sollen ist mir 
jetzt ein bisschen schleierhaft... ;)

SCNR

von Breit_Paulner (Gast)


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Gerade die Bauern sind doch die größten Jammerlappen. Dieses 
unaufhörliche Geheule. Dabei bekommen die doch jeden Scheiß 
subventioniert; es verhält sich schon fast wie in Österreich.

von Nanu ? (Gast)


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"Also was Soldaten bei den Bauern auf dem Feld machen sollen ist mir
jetzt ein bisschen schleierhaft... ;)"

Vielleicht Spargel-Stechen, vorher Minen ( von früher ) entsorgen ???

von dasich (Gast)


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> Es ist ein vielverbreiteter Irrglaube, daß teuer automatisch auch
> bessere Qualität sein muß!

Richtig, teuer bedeutet nicht bessere Qualität. Aber bessere Qualität 
ist immer teurer als das billigste Produkt.

von Jupp (Gast)


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Ja ja die Bauern...habe sie doch die notleidende Bevölkerung nach dem 
Krieg ausgenommen wie eine Weihnachtsgans...ups, ne...die haben der 
Bevölkerung natülich nur beim Überleben geholfen. Sorry, habe mich 
versprochen.

von gast (Gast)


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Das Problem der Landwirte bisher war, dass sie nicht organisiert waren,
d.h. jeder kochte sein eigenes Süppchen und schloss Verträge in
Eigenregie mit den ansässigen Molkereien vor Ort.

Die Arbeitnehmer der Metallbranche, oder auch der Dienstleistungssektor,
haben sich schon vor Jahrzehnten zu Gewerkschaften zusammengeschlossen.
Ein genaues Datum weiß ich natürlich nicht, ist aber auch egal. z.B.
Verdi oder IG Metall.

Warum haben sie das gemacht, weil sie gemerkt haben, dass sie das letzte
Glied in der Kette sind und arbeitsmäßig zu einem Hungerlohn ausgebeutet
wurden. Was haben sie gemacht, sie haben sich zusammengeschlossen um
ihre Interessen am Markt gemeinsam zu vertreten und durchzusetzen.

Die Bauern haben das erst vor ein paar Jahren gemacht und den sog. BDM
gegründet. Genau aus diesem Grund wie oben genannt, um ihre Interessen
gemeinsam am Markt zu vertreten!

Jeder Arbeiter (IG Metall) kriegt mit Sicherheit alle 2 Jahre rund 3%
mehr (bitte nicht festnageln, ich weiß die Zahlen nicht genau), und dass
schon seit Jahrzehnten. Sie streiken und fordern bei jeder Tarifrunde
entsprechend den Teuerungsraten. Da hat sich seit Jahren noch niemand
aufgeregt und das wird als selbstverständlich hingekommen, auch ich habe
da nix dagegen.

Und genau das machen jetzt die Bauern!!! Der momentane Milchpreis (den
die Bauern bekommen, nicht der Preis im Supermarkt) liegt momentan auf
dem Niveau von 1984!!!!!!!!!
Damals waren es ca. 56 Pfennig pro Liter!!!!
Der momentane Milchpreis liegt in Norddeutschland bei rund 28-30 Cent,
im Süden ein bisschen höher bei 32Cent!!!!

So und jetzt kommt ihr, sind eure Löhne auch auf dem Niveau von 1984
stehengeblieben????? Nein natürlich nicht, ihr könntet davon
wahrscheinlich nicht mal mehr eure Miete bezahlen, geschweige denn
irgendwas konsumieren. Jeder hat aufgrund Tarifverhandlungen oder mit
dem Arbeitgeber usw. jedes Jahr mehr bekommen um seine Kaufkraft
beizubehalten. Nur die Bauern haben nicht mehr bekommen bei drastisch
steigenden Ausgaben in den letzten 2 Jahrzehnten. Sie waren nicht
organisiert und konnten ihre Interessen nicht durchsetzen. Das ändert
sich jetzt und das ist auch gut so.

Der BDM verhandelt schon seit Jahren mit den Molkereien und dem Handel,
leider ohne Erfolg. Kein Bauer schüttet seine Milch gerne weg, im
Gegenteil, sie wissen ihr edelstes Gut am meisten zu schätzen!

Der Lieferboykott und das Wegschütten der Milch ist der letzte Ausweg
den der BDM sieht, um die Landwirte vor dem Ruin zu retten!

von Zardoz (Gast)


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> Das Problem der Landwirte bisher war, dass sie ...

... sich auf staatliche Reglementierung ihres Geschäfts eingelassen 
haben. Aber wer sich mit dem Teufel an den Tisch setzt sollte einen 
langen Löffel haben.

Diejenigen, die sich rechtzeitig auf neue Entwicklungen eingestellt 
haben (Bio) und dabei erfolgreich waren, bekommen nach wie vor ihren 
höheren Preis und beteiligen sich natürlich auch nicht am Boykott. 
Aussage eines Biomilchbauern im SPON: "Je freier der Markt, desto besser 
für alle."

Nice week,
Zardoz

von Nanu ? (Gast)


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Aha, BDM also. Kennt man ja auch von früher.

Hoffentlich sind dessen Funktionäre auch verlässlich, s.u. .../
Wer denkt jetzt an Hansen oder an arbeitnehmer-verträgliche 
Rotlicht-Etablissements ?

Übrigens, für die "Nicht-so-Insider":

- Die Tarif-Forderungen, und das was hinterher jeweils herauskam, waren 
oft ziemlich verschieden.

- Vor Verdi gab es u.a. ÖTV als Vorläufer.

- Wenn selbst sog. "Wirtschaftskreise" die "Lohnzurückhaltung" der 
letzten Jahre würdigen, kam da real wohl nicht besonders viel mehr beim 
Arbeiter an.

- Subventions-Diesel für seine 3 Privat-Daimler ist für einen Metaller 
auch nicht leicht zu organisieren.

MfG. Nanu ? ( Während 14 Jahren Vertrauensmann einer DGB-Gewerkschaft, 
nach persönlichem Kennenlernen von Hrn. Riester aus der Gewerkschaft 
ausgetreten )

von juppi (Gast)


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Hallo

wenn man dies alles hier verkonsumiert,
dann würde ich den Sozialismus wieder hoch leben lassen.
(Primitivbeispiel:verschüttete Mich an Bedürftige)

Auf Lebensmittelvernichtung sollten
Höchststrafen ausgesprochen werden.

MfG

von Bobby (Gast)


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@ Timster

Frag mal die Mutti, kleinster...

von Claudia (Gast)


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Statt den Genfraß Milch saufe ich lieber unbehandeltes Mineralwasser!!!!

von Bier her (Gast)


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...  Punkt.

von juppi (Gast)


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hallo

ich saufe wie im Sozialismus auch lieber Bier.
Aber wegen der Kinder sollten die gesetze geändert werden

gruß

von Gast (Gast)


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>Diejenigen, die sich rechtzeitig auf neue Entwicklungen eingestellt
>haben (Bio) und dabei erfolgreich waren, bekommen nach wie vor ihren
>höheren Preis und beteiligen sich natürlich auch nicht am Boykott.

Stimmt. Bei mir hat die Milch schon seit langem 1 EUR/Liter gekostet. 
Von einem Boykott ist nichts zu spüren. Gut, ich gehe auch nicht zu Aldi 
einkaufen.

von Timster (Gast)


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@Bobby

Was solll ich "die Mutti" fragen???
Tafelspitz?

von Zardoz (Gast)


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Heute habe ich endlich einmal ein paar Statements von einem Sprecher 
dieses ominösen BDM gehört.

Bisher ist es so, daß Supermarktketten Angebote einholen und die 
Molkerei mit dem günstigsten Angebot den Zuschlag bekommt. Z. Zt. gibt 
es aber ein Überangebot, weshalb die Preise fallen. Da die Molkereien 
sich gegenseitig unterbieten, gibt's natürlich auch bei denen keine 
Riesengewinne.

Nun möchte der BDM ein Kartell errichten und damit die Angebotsseite 
monopolisieren, um jedem Milchbauern das Überleben zu sichern.

Tja, wer möchte das nicht?

Nice week,
Zardoz

von rimchen (Gast)


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So ein Rotz. Die Bauern aus meinem Heimatdorf waren immer die reichsten 
im Ort. Verhungert ist da keiner. Die polnischen und russischen 
Zwangsarbeiter haben sie ausgebeutet und wenn sie was mit der Magd 
hatten an die Nazis ausgeliefert. Und so wie sie seit Jahren ueber 
niedrige Preise jammern, jammern sie auch jetzt wieder! Fuer keinen 
Selbststaendigen gibt es eine Garantie dass er mit seinem Zeug Gewinn 
macht. Warum fuer Bauern? Die sind auch nichts besseres. Wenn es weniger 
gibt steigt der Preis auch wieder! Ich kann diese Scheiss nicht mehr 
hoeren. Subevntionen platthauen und sehen was rauskommt!

von Uhu U. (uhu)


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rimchen wrote:
> Die Bauern aus meinem Heimatdorf waren immer die reichsten
> im Ort. Verhungert ist da keiner. Die polnischen und russischen
> Zwangsarbeiter haben sie ausgebeutet und wenn sie was mit der Magd
> hatten an die Nazis ausgeliefert.

Und du jammerst über die bösen Bauern.

So ein Rotz.

von Uhu U. (uhu)


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Gast wrote:
>>Diejenigen, die sich rechtzeitig auf neue Entwicklungen eingestellt
>>haben (Bio) und dabei erfolgreich waren, bekommen nach wie vor ihren
>>höheren Preis und beteiligen sich natürlich auch nicht am Boykott.
>
> Stimmt. Bei mir hat die Milch schon seit langem 1 EUR/Liter gekostet.
> Von einem Boykott ist nichts zu spüren. Gut, ich gehe auch nicht zu Aldi
> einkaufen.

Stimmt nur hoffentlich: Die Stiftung Warentest hat kürzlich 
festgestellt, daß ausgewiesene Bioprodukte in der Regel nicht besser 
sind, als solche, ohne 'Biosiegel'.

Biosiegel-Milch wird ja schließlich nicht von den Bauern, sondern von 
Molkereien hergestellt.

Abiotische Milch verkauft sich eben generell schlecht und Gipseier mag 
auch keiner...

von rimchen (Gast)


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Noe. Ich zahl denen nur nicht mehr als noetig.

von Uhu U. (uhu)


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rimchen wrote:
> Noe. Ich zahl denen nur nicht mehr als noetig.

Und woher weißt du, was die Bauern nötig haben?

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu wrote:
> Und woher weißt du, was die Bauern nötig haben?

Wenn die anfangen zu zappeln und zu heulen - dann hat man einen 
Anhaltspunkt.  ;^)

von Zardoz (Gast)


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> Und woher weißt du, was die Bauern nötig haben?

DIE Bauern gibt es nicht. Jeder wird wie auch in der übrigen Bevölkerung 
seine eigenen Vorstellungen haben.

Was es gibt ist ein Marktpreis für Milch. Und dagegen hat der BDM etwas. 
Vermutlich ist BDM die Abkürzung für Bund Deutscher Melker - und 
gemolken werden soll der Verbraucher.

Nice week,
Zardoz

von Bewunderer (Gast)


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@Zardoz,

"Was es gibt ist ein Marktpreis für Milch. Und dagegen hat der BDM 
etwas."

Und wenn dem Bauern der Marktpreis zu wenig ist, steht es diesem frei 
seine Produktion (zeitweise) stillzulegen. Was Nokia recht ist, sollte 
dem Bauern billig sein.

Oder hast Du damit Probleme? Ist doch völlig konform mit Deinem 
übersichtlichen Weltbild.

Nice thinking

von Zardoz (Gast)


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> Und wenn dem Bauern der Marktpreis zu wenig ist, steht es
> diesem frei seine Produktion (zeitweise) stillzulegen.

Natürlich steht ihm das frei. Ebenso sollte es ganz klar sein, daß das 
Kartellamt bei einer beabsichtigten Kartellbildung ebenso einschreitet 
und Strafen verhängt wie das in anderen Wirtschaftsbereichen auch der 
Fall wäre.

Nice weekend,
Zardoz

von Bewunderer (Gast)


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@Zardoz,

bringt Dich der Streik der Bauern so aus der Fassung, daß Du gleich nach 
dem Kartellamt schreist.
Macht von unten ist für Dich scheint's ziemlich ungewohnt.

Demnächst kommen dann bei Streiks für höhere Löhne gleich die 
neoliberalen Rollkommandos, um die Bildung einer kriminellen Vereinigung 
aufzulösen.

Bei den Outdoor-Battles ist alles in Ordnung?

von Zardoz (Gast)


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> Macht von unten ist für Dich scheint's ziemlich ungewohnt.

An solche Märchen glaube ich nicht. Aber jeder wie er's braucht ...

Nice weekend,
Zardoz

von Bewunderer (Gast)


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@Zardoz,

"An solche Märchen glaube ich nicht. Aber jeder wie er's braucht ..."

Lieber Speichellecker der Mächtigen?! Wie Du richtig bemerkt hast, jeder 
wie er's braucht...


Nice
sucking up

von der Böse :) (Gast)


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> .. Ebenso sollte es ganz klar sein, daß das
> Kartellamt bei einer beabsichtigten Kartellbildung ebenso einschreitet
> und Strafen verhängt wie das in anderen Wirtschaftsbereichen auch der
> Fall wäre.

Das Kartellamt ist zu einem zahnlosen Stubenziger verkommen. Die merken 
noch nicht mal die Absprachen an der Tanke, die seit Jahren immer vor 
Feiertagen in der ganzen Republik kurzzeitig die Preise erhöhen. Das 
gesamte Tankstellennetz Deutschlands wird von 5 großen Anbietern 
kontrolliert (wurde die Woche berichtet).

von Uhu U. (uhu)


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der Böse :) wrote:
> Das Kartellamt ist zu einem zahnlosen Stubenziger verkommen.

Der ist gut...

Hat denn das Kartellamt jemals sowas wie Zähne gehabt?

von der Böse :) (Gast)


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> .. Ebenso sollte es ganz klar sein, daß das
> Kartellamt bei einer beabsichtigten Kartellbildung ebenso einschreitet
> und Strafen verhängt wie das in anderen Wirtschaftsbereichen auch der
> Fall wäre.

Du solltest mal weniger in deine BWL-Bücher schauen, sondern mehr die 
Augen aufmachen und sehen, was um dich vorgeht. In deinen BWL-Büchern 
werden auch nominal hohe Steuersätze für Spitzenverdiener bejammert und 
beklagt, aber die vielen Abschreibungsmöglichkeiten und Steuertricks die 
Millionäre haben nicht gegengerechnet.

von der Böse :) (Gast)


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> Hat denn das Kartellamt jemals sowas wie Zähne gehabt?

naja, zumindest kann ich mich düster an die eine oder andere 
Entscheidung der Kartellwächter damals (vor Äonen von Jahren) erinnern, 
während heute so gut wie alles durchzugehen scheint

von Uhu U. (uhu)


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der Böse :) wrote:
>> Hat denn das Kartellamt jemals sowas wie Zähne gehabt?
>
> naja, zumindest kann ich mich düster an die eine oder andere
> Entscheidung der Kartellwächter damals (vor Äonen von Jahren) erinnern,
> während heute so gut wie alles durchzugehen scheint

Na ja, es gibt auch Leute, die von Homöopathie gesund werden...

von der Böse :) (Gast)


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> Na ja, es gibt auch Leute, die von Homöopathie gesund werden...

das stimmt, die gibt's tatsächlich

von Zardoz (Gast)


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> Du solltest mal weniger in deine BWL-Bücher schauen, ...

Ich fürchte einige hier glauben tatsächlich, man müsste erst BWL 
studieren, um so vergleichsweise simple Zusammenhänge zu erkennen.

Andererseits täte es denen ganz gut, wirklich mal in ein Buch zu schauen 
...

Nice weekend,
Zardoz

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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rimchen wrote:
> So ein Rotz. Die Bauern aus meinem Heimatdorf waren immer die reichsten
> im Ort. Verhungert ist da keiner. Die polnischen und russischen
> Zwangsarbeiter haben sie ausgebeutet und wenn sie was mit der Magd
> hatten an die Nazis ausgeliefert. Und so wie sie seit Jahren ueber
> niedrige Preise jammern, jammern sie auch jetzt wieder! Fuer keinen
> Selbststaendigen gibt es eine Garantie dass er mit seinem Zeug Gewinn
> macht. Warum fuer Bauern? Die sind auch nichts besseres. Wenn es weniger
> gibt steigt der Preis auch wieder! Ich kann diese Scheiss nicht mehr
> hoeren. Subevntionen platthauen und sehen was rauskommt!

Rimchen und ein paar andere hier haben es erkannt. Ich stell mir grad 
vor was passieren wuerde wenn Du so eine Diskussion mit nem Bauern 
fuehren wuerdest... hehe. Allein solltest jedenfalls nicht sein. Und 
besser auch nicht unbewaffnet ;) Zimperlich sind von denen naemlich die 
wenigsten. Jetzt kommt sicher gleich wieder "Vorurteile" aber wer auf 
dem Land unter der Gegenwart von Bauern aufgewachsen ist weiss worum es 
geht.

Und nochmal: Fuer die BWLer: Welcher Kleinbetrieb kann sich einen 
taeglichen Produktionsausfall von einigen tausend Euro fuer seinen 
Streik leisten, hm? Vor allem wenn es ihm doch so elend mies geht dass 
er am Rande seiner Existenz steht? Allein daran laesst sich doch die 
Laecherlichkeit unschwer erkennen.

von C. H. (_ch_)


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>Welcher Kleinbetrieb kann sich einen taeglichen Produktionsausfall von >einigen 
tausend Euro...
Mathe ist nicht deine Stärke oder?
(nicht persönlich nehmen ;) )

Gruß
Christian

von Uhu U. (uhu)


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C. H. wrote:
>>Welcher Kleinbetrieb kann sich einen taeglichen Produktionsausfall von >einigen
> tausend Euro...
> Mathe ist nicht deine Stärke oder?
> (nicht persönlich nehmen ;) )
>
> Gruß
> Christian

Nicht nur in Mathe.

Ich kenne etliche Landwirte und weiß, daß es schon ganz knüppeldick 
kommen muß, ehe die zu solchen Mitteln greifen.

Im Gegensatz zu Handwerkern, Industriearbeitern, Taxifahrern etc. müssen 
die nämlich ihre Kühe pflegen, füttern, melken, gleichgültig, was mit 
der Milch hinterher passiert. Ihnen das hinterher auch noch als 
besondere Unverschämtheit auszulegen, ist - freundlich ausgedrückt - 
nicht fair.

von C. H. (_ch_)


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@Uhu Uhuhu
ACK.

von Bastelmensch unangemeldet da zu faul (Gast)


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Autor: Detlev T. (detlevt)
Datum: 29.05.2008 14:25

"Ich gönne den Landwirten zwar das Geld, aber irgendwie ist es schon ein
bisschen schizophren: Milch darf auch nach dem Willen der Politiker
(Seehofer) gerne deutlich teurer werden, Benzin aber nicht. Und es gibt
sicher außer den Milchbauern noch viele andere Branchen, die gerne
festgelegte Mindestpreise hätten. Da wird dann aber das Fähnlein der
Marktwirtschaft hoch gehalten."

Von mir aus zahl ich 1,20 für einen Liter Milch. Wenn nur der Sprit 
wieder auf 1,20 runterkommen würde!

Ich behaupte jetzt mal locker, quasi aus der Hüfte raus, das jeder der 
einen Motorbetriebenen Untersatz hat, mehr Liter Treibstoff als Milch 
braucht.

Und zu den Bauern hat ja schon Harald Schmidt in einer Sendung die 
richtige Frage gestellt:

Woran erkennt man das ein Bauer reich oder arm ist?

Der arme wäscht seinen Mercedes selber!

Trotzdem denke ich das pro Liter ein paar ct mehr, fair wären.

von juppi (Gast)


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@Bastelmensch unangemeldet da zu faul (Gast)

Aus der nachfolgenden Gewinnspanne, nicht vom
Endverbraucher.

MfG

von Schrott (Gast)


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Der Milchpreis ist uebrigens wieder bei knapp 40 Cent. Daran erkennt man 
das Problem! Es gibt zu viel Milch! Wenn 30% weniger Milch den Preis auf 
40 Cent treiben, muessen eben mal 20% der Bauern ihren Hof verticken. 
Dann bekommt der Rest einen besseren Preis. Was die Bauern wollen ist 
doch nur das Melken des Verbrauchers indem der ihr Preiskartell 
finanzieren soll. Hohe Festpreise fuer alle ist total irre. Der 
Milchpreis ist erst letztes Jahr gestiegen und da haben die Bauern fast 
nichts abbekommen. Geht jetzt schon der Bauernpreis um sagen wir 10 C 
nach oben, kostet die Flasche Milch demnaechst 1,20. Das kann ich nicht 
bezahlen! Mein Lohn steigt seit Jahren nicht schneller als die 
Inflation, efffektiv bekomm ich sogar weniger.

von Uhu U. (uhu)


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Schrott wrote:
> Der Milchpreis ist uebrigens wieder bei knapp 40 Cent. Daran erkennt man
> das Problem! Es gibt zu viel Milch! Wenn 30% weniger Milch den Preis auf
> 40 Cent treiben, muessen eben mal 20% der Bauern ihren Hof verticken.

Es handelt sich hier um die Versorgung mit Lebensmitteln. Wenn man dir 
die Zufuhr damit für nur 6 Wochen gänzlich abdreht bist du TOT - ich 
hoffe, das ist dir klar.

Andererseits benötigt gerade die Landwirtschaft mit ihren langen 
Produktionszyklen ausreichend Sicherheit, daß sie stets mindestens so 
viel produzieren kann, wie gebraucht wird.

Der Überschuß ist deine Ernährungssicherheit! und ich hoffe, du 
begreifst das vor dem ersten Hungerwinter... Frag deine Großeltern, 
wie das war, nach dem letzten Krieg.

von Ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen (Gast)


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> die Zufuhr damit für nur 6 Wochen gänzlich abdreht bist du TOT - ich
> hoffe, das ist dir klar.
Wow, ein Mitstreiter, das hättest Du besser gar nicht formulieren können 
:-)

von Jupp (Gast)


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6 Wochen ohne Milch sollte man problemlos überleben können LOL

Wie immer Jammern auf hohem Niveau und der Bürger mit normalem Einkommen 
darf wieder hinblättern.

von Uhu U. (uhu)


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Jupp wrote:
> 6 Wochen ohne Milch sollte man problemlos überleben können LOL

Keine Milch bedeutet gleichzeitig, kein Kalbfleisch, denn Kühe geben nur 
Milch, wenn sie gekalbt haben.

Aber vermutlich ist dir auch das zu hoch...

von Jupp (Gast)


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Was du jetzt mit Kalbfleisch hast, ist mir schon zu hoch.

von Ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen (Gast)


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> Keine Milch bedeutet gleichzeitig, kein Kalbfleisch, denn Kühe geben nur
> Milch, wenn sie gekalbt haben.
> Aber vermutlich ist dir auch das zu hoch...
tja, die Regale bleiben leer und das Unheil nimmt seinen Lauf ... und 
dann kommt das blutige Finale und alle Milchkühe und Kälber werden 
notgeschlachtet :-))

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Mal kurz zur Situation bei uns: Nicht nur ist kein Milchmangel 
festzustellen sondern die Preise sind bei vielen Produkten um 10% 
gesunken. Wer hat eine Erklaerung?

von Uhu U. (uhu)


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Michael G. wrote:
> Mal kurz zur Situation bei uns: Nicht nur ist kein Milchmangel
> festzustellen sondern die Preise sind bei vielen Produkten um 10%
> gesunken. Wer hat eine Erklaerung?

Man muß zumindest in Betracht ziehen, daß da das Prinzip des Brettener 
Hündchens angewandt wird. 
http://www.sagen.at/texte/sagen/sagen_historisch/ursprungs_erklaerungssagen/bretten.html

von Jupp (Gast)


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Die Lager sind übervoll und müssen geräumt werden.

von Buszaki (Gast)


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Esst mehr Kaese und redet weniger!

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu wrote:

> Man muß zumindest in Betracht ziehen, daß da das Prinzip des Brettener
> Hündchens angewandt wird.

Nach der Theorie versuchen also die Molkereien den Verbraucher bzw. die 
Bauern davon zu ueberzeugen, ihnen ginge es bestens?

Eine andere Theorie waere dass die grossen Milchbetriebe die Lage nutzen 
und durch den reissenden Absatz die Preise nochmals unterbieten koennen. 
Dann wuerden sich die kleinen Bauern aber mit der Aktion selber ins Bein 
schiessen.

von juppi (Gast)


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@Buszaki (Gast)
>Esst mehr Kaese und redet weniger!

 mehr Kaese reden und weniger essen?

MfG

von C. H. (_ch_)


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@Michael G. (linuxgeek)
>Eine andere Theorie waere dass die grossen Milchbetriebe die Lage nutzen
>und durch den reissenden Absatz die Preise nochmals unterbieten koennen.
glaube ich nicht. Auch deren Vierbeiner wollen täglich was zwischen den 
Kiemen haben. Das Kraftfutter bekommen auch Großbetriebe nicht 
geschenkt.
Vom Draufzahlen kann man auf die Dauer nicht leben - is nun mal so.

von Ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen (Gast)


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> Dann wuerden sich die kleinen Bauern aber mit der Aktion selber ins Bein
> schiessen.
genau das tun sie, weil sie nicht merken wie das Spiel funktioniert.
Am Schluß haben sie sich dann selbst hingerichtet, die Spielregeln 
sollte man schon beachten.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Den ersten scheint ja schon die Puste auszugehen:
http://www.ln-online.de/lokales/2368150

Naja. Irgendwie schon lustig die ganze Sache ;)

von Uhu U. (uhu)


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Michael G. wrote:
> Den ersten scheint ja schon die Puste auszugehen:
> http://www.ln-online.de/lokales/2368150
>
> Naja. Irgendwie schon lustig die ganze Sache ;)

Kann es sein, daß du da was verwechselst? Die Hauptaktion der Bauern 
ist, keine Milch vom Hof auszuliefern.

Daß da einige eine Molkerei blockiert haben, hängt zwar mit der Aktion 
zusammen, ist aber nicht das, was die Mehrzahl der Bauern macht.

Ich würde der Beendigung so einer Blockade keine große Bedeutung 
beimessen, solange der Lieferboykott aufrechterhalten wird.

von Marko H. (vitis01)


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Was das Einkommen eines Landwirts angeht mal nen Kommentar aus der 
Praxis.

Ich lebe von 14k€ Brutto im Jahr, dabei 6-Tage die Woche mindestens 
70h/Woche, bei ca. 10 Tagen Jahresurlaub und im Schnitt 1.5 Tagen p.a. 
Krankheit ...

wer von Euch hat weniger?

von juppi (Gast)


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@Marko Hörner (vitis01)

Milchmächenrechnung

Und wieviel hast du Netto

25 000   EUS  ?!


MfG

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu wrote:
> Michael G. wrote:
>> Den ersten scheint ja schon die Puste auszugehen:
>> http://www.ln-online.de/lokales/2368150
>>
>> Naja. Irgendwie schon lustig die ganze Sache ;)
>
> Kann es sein, daß du da was verwechselst? Die Hauptaktion der Bauern
> ist, keine Milch vom Hof auszuliefern.

Mal sehen wie lange sie's durchhalten. Bin mal gespannt was dabei 
rauskommt *g Als Verbraucher hat man darauf doch sowieso keinen 
Einfluss. Man wird vor vollendete Tatsachen gestellt.

von Ich möchte ein Spiel mit Ihnen spielen (Gast)


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> wer von Euch hat weniger?

Als HartzIVer hast Du weniger, wenn Du es überhaupt bekommen solltest - 
denn erst einmal mußt Du Dein Vermögen aufgebraucht haben.

Oder mach einen radikalen Berufswechsel - leider alles nicht so einfach, 
das ist dann das Spiel Deines Lebens ...

von Feadi F. (feadi)


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Ich war heute im Globus. Da ist das Regal voll mit Milch. Von Knappheit 
keine Spur.

von Gast (Gast)


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> Was das Einkommen eines Landwirts angeht mal nen Kommentar aus der
> Praxis.
>
> Ich lebe von 14k€ Brutto im Jahr, dabei 6-Tage die Woche mindestens
> 70h/Woche, bei ca. 10 Tagen Jahresurlaub und im Schnitt 1.5 Tagen p.a.
> Krankheit ...

Das glaubst du wirklich? Wieviele Landwirte hast du in deinem engeren 
Bekanntenkreis, denen du vertrauen kannst.
Dieser Landwirt hat vergessen, die ganzen Subventionen zu seinem Gehalt 
dazuzurechnen und gehört vermutlich zu den Kleinbauern mit maximal 15 
Kühen.

von Timbo (Gast)


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Habt ihr mal den Link von Linuxgeek geschaut?
"„Ein Bett wäre toll und ’ne Dusche“, schwärmt Thomas Stocker, 
Mitarbeiter der Milchviehanlage Engeland aus Gramkow."

Hahaha, lustig! Da muss es denen aber dreckig gehen wenn sie nicht mal 
ein paar Tage ohne Bett und Dusche auskommen. lol
Arme arme Bauern.... .... .... ....nicht!

von Detlev T. (detlevt)


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Das ganze ist eine ziemlich verfahrene Situation. Wir haben 
personalintensive Kleinbetriebe und kapitalintensive Großbetriebe. 
Erstere können aber nicht wie in anderen Branchen mit ihrer "Handarbeit" 
punkten. Zudem sind sie selbstständige Unternehmer, aber es gibt durch 
die EU keine wirkliche Marktwirtschaft. Und bei wirtschaftlichen 
Engpässen hat der Großbetrieb seine Maschinen in der Bilanz stehen und 
bekommt Kredite. Der Kleinbauer hat nur seine Arbeitskraft, die gilt 
nicht als Sicherheit.

Ich würde ja für meine Milch durchaus mehr bezahlen, nur wer garantiert 
mir, dass das Geld auch bei den Bauern landet?

von Gast (Gast)


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>Der Kleinbauer hat nur seine Arbeitskraft, die gilt
>nicht als Sicherheit.

Kleinbauern? In welchem Land lebst du denn?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinbauer

"Heute gibt es in den wohlhabenden Industriestaaten kaum noch 
Kleinbauern..."

von HariboHunter (Gast)


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'Wenn Du moechtest, dass drei Bauern der gleichen Meinung sind, dann 
musst Du 2 erschiessen.'

D.h. noch ein paar Tage und die sind untereinander so zerstritten,
das die Milch wieder fliesst.

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Regale hier sind voll mit Milch - aber keine Bio-Milch mehr. Schade, 
aber ich werd's überleben.

von Gast (Gast)


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> Ich würde ja für meine Milch durchaus mehr bezahlen, nur wer garantiert
> mir, dass das Geld auch bei den Bauern landet?

Dann kauf doch direkt beim Bauer.
Du musst aber nicht das gut organisierte Gejammer der Bauern in 
Deutschland glauben.

von Karin (Gast)


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Milch ist doch vor kurzem erst zweimal teurer geworden...habe keinen 
Bock, mich verarschen zu lassen.

von Roland (Gast)


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Ein Bauer der nicht jammert ist kein Bauer. Die jammern immer, egal um 
was es geht und es war schon immer so! Ich wohne auch auf dem Lande und 
bei uns sind die Bauern ebenfalls die reichsten in der Gegend. Also die 
ganze Diskussion eher nüchtern betrachten und sich von der 
Stimmungsmache der Bauern nicht beeinflussen lassen. Ich denke wir 
kommen ein Paar Wochen ohne Milch aus und ich hoffe das die Bauern 
keinen Cent mehr bekommen, und dieser Streik für sie eine Lehre wird.

von Uhu U. (uhu)


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Und ein Roland, der nicht über angebliche Jammerer jammert ist kein 
Roland...

von Roland (Gast)


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Stimmt nicht, ich jammere doch garnicht:-) Man wird ja wohl seine 
Meinung äussern dürfen..

von Uhu U. (uhu)


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Roland wrote:
> Stimmt nicht, ich jammere doch garnicht:-) Man wird ja wohl seine
> Meinung äussern dürfen..

Jetzt jammerst du ja schon wieder... Außerdem bezweifle ich, daß das 
deine Meinung ist - das ist ein BILD-Plagiat.

von juppi (Gast)


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Hallo
>Ein Bauer der nicht jammert ist kein Bauer. Die jammern immer, egal um

Klappern gehört zum Handwerk(zu jeden)

MfG

von Lactoseintoleranter (Gast)


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>Finde ich gut, was die Landwirte da machen. Milch ist eines der edelsten 
>Lebensmittel

Und wen interessierts, was du gut findest? Wurdet ihr Bauern von eurer 
Lobby in die Welt geschickt, Stimmung für eure Sache zu machen?

Was in Massenproduktion von tierquälend optimierten Maschinen produziert 
wird, ist nicht edel. Milch muss nicht über die Jahre teurer werden, 
denn euer Inflationsgesülz könnt ihr euch sonstwo hinstecken. Die 
Fließbandproduktion kostet nix mehr, und der Vergleich mit Wasser hinkt 
wie nichts gutes.
Kein, aber auch gar kein Betrieb kann in seiner Milch auch nur 100 mal 
schlechtere Schadstoffwerte vorweisen als im meist verunreinigten noch 
zulässigen Leitungswasser, und auch im Vergleich zum minderwertigeren 
Tafelwasser ist Milch der allerletzte Dreck.

Warum fordert ihr für kontinuierlich sinkende Qualität immer höhere 
Preise? Weil es alle anderen auch so halten? Das ist Frauenlogik. Oder 
Bauernweisheit. Kommt aufs gleiche raus.

von gast (Gast)


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@Lactoseintoleranter,

du bist ein troll. Ohne Argumente nur blöd sabbern....Warst wohl auf der 
Baumschule!!! Verschone uns mit solchen Meldungen!!!!

von ewfwee (Gast)


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Also heute bei Penny gabs noch genug Milch. Alle Sorten Frischmilch. Nur 
die 3,5%tige H-Milch war aus.

von serdan (Gast)


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war heut bei edeka, da gabs auch keine 3,5% Milch mehr. Nur die 
fettarme, langsam wirkt sich dieser Boykott wohl doch aus..

von juppi (Gast)


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Hallo

Richtige Milch habe ich schon vor über 50 Jahren aus der Molkerei geholt

MfG

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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http://www.welt.de/wirtschaft/article2057754/Blockade_der_Bauern_richtet_Millionenschaden_an.html

Wenn das mal nicht strafrechtliche oder zumindest zivilrechtliche 
Konsequenzen hat. Also meinem Rechtsverstaendnis nach ist es schon 
bedenklich, Unternehmen, die meine Produkte nicht zu dem mir 
angestrebten Preis kaufen wollen, einfach per Gewalt lahmzulegen, weil 
sie ihren Rohstoff dann halt wo anders beziehen.

von Nixwisser (Gast)


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Sicher sind Bauern reich - das Kapital ist aber auf dem Hof gebunden. 
Monatlich wirft das sicher nicht soviel ab dass man von Luxus reden 
kann.

Außerdem sind die Arbeitszeiten auch nicht ohne. Morgens früh raus und 
abends spät ins Bett, Feierabend gibt es in dem Sinne nicht. Man 
arbeitet halt den ganzen Tag, kann sich seine Arbeit aber natürlich frei 
einteilen.

Wochenende gibt's auch nicht wirklich, die Kühe haben ja auch keins. 
Urlaub vielleicht 3-4 Tage im Jahr, wenn man jemanden in der Familie hat 
der kurz einspringen kann. Viele Azubis schaffen die Lehre erst gar 
nicht, weil heute die Jugend nicht mehr so belastbar ist und auch keinen 
Bock hat am Wochenende zu arbeiten anstatt mit den Kumpels einen trinken 
zu gehen.

Der Job ist also kein Zuckerschlecken, da lob ich mir meine 40 Stunden 
Woche, auch wenn mal die ein oder andere Überstunde hinzukommt.

Zur Milchpreisproblematik:

Molkereien und Handel nehmen halt zunehmend am globalisierten Markt 
teil. Plötzlich spielt der Milchpreis in weit entfernten Regionen eine 
Rolle für die hiesigen Preise. Und die Globalisierung nimmt immer mehr 
zu. Früher waren Molkereien oft genossenschaftlich organisiert und eher 
klein. Da kam niemand auf die Idee, Milch nach dem Weltmarktpreis zu 
beurteilen oder gar Milch aus anderen Ländern zuzukaufen. Heute geht's 
wie überall in Richtung Global Player. Die Landwirtschaft ist darauf 
aufgrund der EU-Steuerungsmaßnahmen aber nicht vorbereitet. Logisch dass 
System irgendwann nicht mehr funktioniert.

Subventionen müssen abgebaut werden, die Quotenregelung ebenso. Dann 
werden die, die nicht genug produzieren können zwar aufgekauft, aber so 
ist es ja überall. Die verbleibenden Betriebe können dann umso 
produktiver sein.

von Marko (Gast)


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ist in unserer Streikkultur doch recht gebräuchlich
Werktore zu blockieren. Warum sollen die Landwirte das nicht
auch dürfen?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Marko wrote:
> ist in unserer Streikkultur doch recht gebräuchlich
> Werktore zu blockieren. Warum sollen die Landwirte das nicht
> auch dürfen?

Zum Beispiel?
Das ist in erster Linie Noetigung und Landfriedensbruch. Ausserdem 
arbeiten die ja nicht in diesen Betrieben sondern sind nur Zulieferer. 
So nach dem Motto: Kauft bei uns zu unseren Preisen oder sterbt. 
Ausserdem ist das stellenweise schon polizeilich per Gewalt aufgeloest 
worden also denke ich sollte der Rechtsstatus an der Stelle klar sein. 
Wuerd nur lachen wenn die dann die Schadensersatzforderungen in 
Millionenhoehe aufgebrummt bekommen. Weil als Verbraucher will ich das 
sicher nicht zahlen. Es gilt dann uebrigens der Grundsatz: Jeder 
Beteiligte haftet fuer die volle Summe, das wird nicht "aufgeteilt".

von Bobby (Gast)


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Du bezahlst doch auch, wenn Du mit dem Benzin erpresst wirst.
Ich verstehe es einfach nicht, Michi.

von Rumkugel (Gast)


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Hi,

im Fernsehen sprachen sie davon, dass die Molkereien jetzt wohl
verstärkt Milch aus der EU importieren, um den Lieferengpass zu
kompensieren. Angeblich zahlen die Molkereien wohl für die Milch
aus der EU wesentlich mehr als für die Milch aus unseren Landen
und der geforderte Betrag der Bauern lag deutlich unter dem
EU-Preis. Ich habe die genauen Centbeträge leider nicht mehr
im Kopf. Stimmt das tatsächlich?

Falls ja, sähe ich die Bauern mit ihren Forderungen im Recht. Warum
sollten sie ihre Ware unter Wert verkaufen? Sonst wird doch auch
immer aus dem Um- und Ausland importiert, wenn es irgendwo noch
billiger geht und so der hiesige Betrieb zum Preisdumpung oder
zur Aufgabe gezwungen. Nur der umgekehrte Fall scheint ja völlig
unverschämt zu sein, zumindest in den Augen der Abnehmer der
"Rohstoffe". Ich gebe aber zu, dass ich die finanzielle Situation
der Bauern nicht kenne. In dieser Frage würde ich gerne objektive
Informationen haben.

Ich denke weiterhin, dass sich die großen Betriebe in der 
Nahrungsmittelindustrie bis hin zum Einzelhandel schon oft
genug ordentliche Preissteigerungen "gegönnt" haben. Das haben
die allermeisten Verbraucher doch dann auch hingenommen. Nur
wenn die Bauern mehr Geld haben möchten, ist das Geschrei der
Abnehmer groß. Ich finde, wenn es den Milch-Bauern wirklich
so schlecht geht, sollte man ihnen die geforderte Erhöhung
zugestehen, auch wenn die Milch dadurch teurer wird. Der
Verbraucher kann dann entscheiden, ob er den Preis zahlen
wird.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Mit Benzin werde ich nicht (direkt) erpresst, ich habe keinen 
Fuehrerschein. Tja Bobby, mich zu verstehen ist halt nicht so einfach ;)

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Rumkugel wrote:

> Stimmt das tatsächlich?

Das wissen nur die Molkereien. Die werden aber versuchen das Zeug von 
lieferwilligen Betrieben zu bekommen. Und das wollen die Streiker mit 
ihren Blockaden verhindern. Das wiederum ist ohne grossen Zweifel 
rechtswidrig. Ihr eignes Gut wegzuschuetten steht denen natuerlich frei. 
Aber andere daruch zu schaedigen (auch ihre "Kollegen", die ihr Zeug 
durch die Blockaden nicht mehr losbekommen) ist eigentlich schon unter 
aller Sau.

Pass bissel auf was man Dir im TV alles als Wahrheit verkaufen will...

von juppi (Gast)


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hallo

Wie schon gesagt:Lebensmittelvernichtung unter Strafe stellen ?!
(nicht nur Milch gemeint)

MfG

von *.* (Gast)


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Dann fang mal bei den Fischfabriken an die den Beifang in die Grube 
kippen.

von juppi (Gast)


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>Dann fang mal bei den Fischfabriken an die den Beifang in die Grube
>kippen


richtig das ist Umweltschädigend

es fängt klein an.
alles wegen Gewinnmaximierung.

MfG

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Kerstin wrote:
> Was würdest du
> denn sagen, wenn RTL morgen sagt, wir boykottieren die
> Fernsehausstrahlung, bis wir von jedem TV-Zuschauer das doppelte
> bekommen, was er bisher an GEZ zahlt? Na? Ebend!

Der Vergleich hinkt aber sehr. GEZ hat nur was mit den oeffentlich 
rechtlichten zu tun. Und auf TV-Angebote dieser Gueteklasse kann man 
ohnehin vollends verzichten. Milch ernaehrt wenigstens und ist daher 
nicht vollkommen ueberfluessig -- auch wenn die Propaganda um das 
Produkt schon wieder fast dem TV wuerdig wird.

von Marko (Gast)


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Nahrungsmittel vernichten ist nicht erlaubt,
siehe Getreideheizung.
Nur ... seit wann ist ein landwirtschaftliches
Erzeugnis Volkseigentum? Und seit wann ist es
eine hoheitliche Aufgabe für den Landwirt
seine Produkte zu verkaufen?

Nötigung ... naja, kann man u.U. so argumentieren,
Landfriedensbruch seh ich nicht, solange die Traktoren
auf den Zufahrtsstraßen bleiben wohl eher gefährlicher
Eingriff in den Straßenverkehr.
Wenn nun aber in ausreichendem Abstand Warnhinweise,
Warndreiecke aufgestellt werden währe auch dies
wohl strittig :o)

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