Forum: PC Hard- und Software Festplatte kaputt - Fehler eingrenzen?


von mr.chip (Gast)


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Hallo

Ich musste in den letzten Tagen mit Schrecken feststellen, dass auf 
meiner externen Daten-Festplatte Dateien kaputt sind. Die Festplatte 
kann gelesen werden, ich kann schreiben, es gibt ansonsten keine 
Fehlermeldungen, es sind auch nicht alle Dateien kaputt, nur einige 
wenige.

Da zwischen den Dateien keinerlei Zusammenhang besteht, tippe ich auf 
einen Festplattenschaden. Zwei Fragen sind nun aber offen:

1. Wie finde ich heraus, dass es tatsächlich an der Hardware liegt? 
Insbesondere meinem Händler muss ich dies klarmachen können.

2. Wie kann ich den Fehler eingrenzen, so dass ich in Zukunft meine 
Platte besser behandeln kann?

Gibt es irgendwelche Softwaretools oder irgendwelche 'Untersuchungen', 
die mir helfen könnten?

Gruss

Michael

von Alex W. (a20q90)


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Hi,

schalte erst einmal im Windows System den Schreib-Cache für die externe 
Platte ab! Sonst kann es passieren das Daten noch nicht vollständig 
geschjrieben sind, wenn Du sie abschaltest.

Grüße
Alex

von Popdog (Gast)


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Man schaltet eine externe Platte nie einfach so ab.

Bevor ich meine USB-HDD abschalte, unmounte ich das Filesystem und dann 
gebe ich der Platte mittels sdparm den Spin-Down-Befehl. Erst dann wird 
die Platte abgeschaltet.

Solltest du die Platte einfach so abgeschaltet haben, ohne sie vorher 
"abzumelden" - ja auch unter Windows is sowas erforderlich - dann tippe 
ich eher auf einen Schaden im Dateisystem.

Vielleicht solltest du (nach einer Sicherung der daten) erstmal das 
Dateisystem ueberpruefen lassen.

von Uhu U. (uhu)


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Bei Windows erscheint nach dem anstecken einer externen Platte unten 
rechts im Systray ein kleines graues Symbol mit einem grünen Pfeil nach 
links.

Wenn man dort drauf klickt, geht eine Auswahl auf, auf der man das Gerät 
abmelden kann. Erst wenn Windows damit einverstanden ist - sprich wenn 
kein Explorer darauf zeigt und keine Dateien offen sind - kann man das 
Gerät abstecken.

Das sollte man nicht nur für Platten, sondern auch für USB-Stick so 
machen, wenn einem an den Daten was liegt.

von mr.chip (Gast)


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Na gut - nun schalte ich aber meine Platte auch nie einfach aus, von 
daher halte ich diese Fehlerquelle für unwahrscheinlich. Trotzdem - kann 
man das Dateisystem (FAT32) sowie die physikalisch korrekte Funktion der 
Platte irgendwie zuverlässig (!!!) überprüfen?

von HildeK (Gast)


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Meiner Kenntnis nach ist bei USB-Geräten, zumindest bei XP, per Default 
der Schreibcache sinvollerweise nicht aktiv.
Man könnte ihn aber auch einschalten - ich tue es nicht!
Trotzdem ist natürlich das Abmelden empfehlenswert, denn auch ein 
Programm könnte ja noch eine auf dem externen Gerät liegende Datei offen 
haben.

Wer den kleinen grünen Pfeil im System-Tray nicht liebt (so wie ich), 
kann auch mit dem Tool 'deveject.exe' von http://withopf.com/ durch 
einen Doppelklick die USB-Devices abhängen.
Einfache Verknüpfung auf dem Desktop, z.B.
E:\Progs\deveject.exe -EjectName:"USB-Massenspeichergerät"
erstellen und bei Bedarf doppelklicken ...

Aber zum eigentlichen Problem:
Mir ist es immer mal wieder, wenn auch selten, passiert, dass Dateien 
beschädigt waren, ohne dass die Platte defekt war - sie hat schließlich 
danach weiter ohne Beeinträchtigung funktioniert. Eine aufmerksame 
Beobachtung, verbunden mit zusätzlicher Datensicherung empfiehlt sich 
auf jeden Fall, denn wenn die Fehler häufiger auftreten, dann hat sie 
ein Problem und man sollte Ersatzbeschaffung machen!
Also:
- erst mal Daten sichern.
- mit Scandisk oder vergleichbarem eine ausführliche Untersuchung 
durchführen (kann dauern).
- Plattenhersteller haben Tools, um die in den Platten gespeicherten 
Performance- und Zustandsdaten auszulesen (S.M.A.R.T.). Die Werte sind 
zwar manchmal nicht leicht zu interpretieren, aber man kann sie mit 
anderen Platten vergleichen um Problemstellen zu finden.
- Früher war es zumindest so, dass Low-Level-Formatierung ev. 
beschädigte Sektoren unzugänglich macht - ich vermute mal, das ist immer 
noch so. Das ist dann sinnvoll, wenn die Platte an sich o.k. ist und nur 
durch irgend ein Ereignis (Stoß?) eine Stelle beschädigt ist. 
Low-Level-F. muss aber mit dem für genau diese Platte(nfamilie) 
geeigneten Tool vom Hersteller erledigt werden. Danach ist sie aber 
leer!

von mr.chip (Gast)


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Hallo

So, ich hab mal chkdsk laufen lassen. Folgendes Ergebnis:

1 x "Grösse des Eintrages ist ungültig" (genau für die eine kaputte 
Datei)
1 x "auf Zuordnungseinheit quer verbunden" (genau für eine Datei, die 
ich aber im Nachhinein (!) als nicht kaputt identifizieren konnte)

Zu den weiteren kaputten Dateien (bisher entdeckt nebst oben genannter 
Datei noch alle Dateien in einem einzigen Ordner) sagt es nichts.

Allerdins habe ich jetzt in einem Ordner FOUND.000 eine Menge an 
*.CHK-Dateien, ich schätze mal, das sind Dateifragmente...die muss ich 
wohl irgendwie zusammenzusetzen versuchen.

Als nächstes schreibe ich jetzt mal eine Menge Dateien auf die Platte 
und schaue, was passiert...

Gruss

Michael

von mr.chip (Gast)


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Nanu, und da fällts mir wieder ein, weils grad passiert ist: Kürzlich 
beim Backuppen hatte die Platte das Problem, dass sie einfach ausfiel 
und wieder an ging. Keinie Ahnung, auf welcher Ebene der Fehler passiert 
(Stromversorgung per USB? Abschaltung der Platte von sich aus aufgrund 
von $PROBLEM? Abschaltung der Platte von Windows aus?)

Jetzt geschieht wieder genau das selbe: Die Platte klickt kurz, dann 
kommt das Windows-USB-Device-Entfernt-Geräusch, dann ist die Platte aus 
der Datenträger-Liste im Explorer verschwunden, meldet sich wieder an 
und gut ist. Dann passiert es wieder, mal schneller, mal langsamer.

Dieses Problem beobachte ich bisher aber nur auf meinem PC, auf dem 
Notebook wo die Festplatte grösstenteils angeschlossen ist, nicht. Und 
die kaputten Dateien sind jedenfalls nicht an Tagen entstanden, an denen 
das Phänomen auftrat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Eine Festplatte nimmt keinen physischen Schaden, wenn sie abrupt von der 
Stromversorgung getrennt wird.
Das gab es mal ganz früher, so bis in die späten 80er Jahre hinein, 
als Festplatten "geparkt" werden mussten, da sonst die Magnetköpfe 
irgendwo auf der Plattenoberfläche aufsetzten und nicht in der dafür 
vorgesehenen "Parkzone", was zu Datenverlust durch Abnutzung führen 
konnte.

Das aber ist schon richtig lange Geschichte.

Seit langem aber kann beim abrupten Abschalten allenfalls das auf der 
Festplatte befindliche Dateisystem Schaden nehmen, und das auch nur 
dann, wenn a) im Dateisystemcache des OS noch nicht geschriebene Daten 
stehen oder b) im auf der Festplattenelektronik befindlichen 
Schreibcache noch nicht geschriebene Daten stehen.
Bei "Wechseldatenträgern" ist unter Windows XP in der Regel der 
Dateisystemcache deaktiviert, so daß eine solche Platte ohne weitere 
Abmeldeprozeduren abgeschaltet werden kann - nur dann nicht, wenn gerade 
auf die Platte geschrieben wird (Aktivitäts-LED beachten).

von HildeK (Gast)


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>Nanu, und da fällts mir wieder ein, weils grad passiert ist: Kürzlich
>beim Backuppen hatte die Platte das Problem, dass sie einfach ausfiel
>und wieder an ging. Keinie Ahnung, auf welcher Ebene der Fehler passiert
>(Stromversorgung per USB? Abschaltung der Platte von sich aus aufgrund
>von $PROBLEM? Abschaltung der Platte von Windows aus?)

Das ist schon die Ursache deiner defekten Dateien.
Die Platte an sich würde ich jetzt nicht unbedingt als Hauptverdächtigen 
sehen - eher schon die Steckverbinder (USB) und Buchsen, vielleicht ist 
auch die Stromversorgung zu knapp am zulässigen Wert. Versuchs mal mit 
einer möglichst kurzen USB-Leitung, an einer anderen USB-Buchse oder 
über einen Hub. Hat die auch einen eigenen Netzteilanschluss - wenn ja, 
mal damit vergleichen.

Ich bin mir nicht sicher, ob du mit dem Zusammensetzen der *.chk 
erfolgreich sein wirst. Ich habe sie immer gelöscht, da in den 
seltensten Fällen was brauchbares zu erkennen war.

von Jupp (Gast)


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Ist die Frage, ob sich der ganze Aufwand angesichts der niedrigen 
Plattenpreise überhaupt lohnt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Diagnose Tool vom Herstller der Platte suchen, Platte notfalls ausbauen 
und direkt an einen Rechner hängen, testen...

Bei den 2,5" USB-Schachteln gab es auch schon genug Überraschungen an 
verschiedenen Rechnern, geht, geht nicht, schaltet gleich wieder ab, 
meldet sich mitten beim kopieren ab usw. usw.

Ich hasse USB, wenn mehr als eine Maus oder Tastatur dranhängt. ;)

Gruß aus Berlin
Michael

von derWarze (Gast)


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Wenn Die Platte über USB mit Strom versorgt wird kann es daran liegen. 
Hatte auch schon schlechte Erfahrungen mit USB-Gespeisten Geräten. 
Oggenbar ist es nicht üblich sich an den USB-Standard zu halten, hab 
schon USB-Ports erlebt die nur 150mA ordentlich liefern konnten obwohl 
USB2 drauf stand.
Seitdem nehme ich möglichst nur noch Geräte die eine eigene 
Stromversorgung mitbringen. Mitunter brigt es was wenn ein ordentlicher 
USB-HUB mit eigener Stromversorgung dazwischengeschaltet wird.

von Benedikt K. (benedikt)


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derWarze wrote:
> Oggenbar ist es nicht üblich sich an den USB-Standard zu halten, hab
> schon USB-Ports erlebt die nur 150mA ordentlich liefern konnten obwohl
> USB2 drauf stand.

Vermutlich ist das eher die Festplatte die sich nicht dran hält. Mehr 
als 100mA muss der Port nämlich nur liefern, wenn dies möglich ist. Das 
heißt das USB Device muss erstmal anfragen, ob die 500mA möglich sind.

von Sascha (Gast)


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Ich hatte mal einen USB-Scanner, der ohne exteres Netzteil auskommt.

Gerade an Rechnern mit VIA- und nVidia-Chipsatz funktionierte der 
Scanner nicht richtig (ging waehrend des Scanvorgangs aus und alle 
USB-Geräte waren ausgefallen, bis man den Rechner neustartete). Laut HP 
ist die USB-Implementierung bei den Boards dann fehlerhaft, denn der 
Scanner fordert die 500mA bestimmt an. Wenn man ihn an einen USB-Hub 
ohne NT anschloss, dann kam ja auch eine entsprechende Fehlermeldung.

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