Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kontrollierter Shutdown wenn Stromversorgung weg


von Stefan Müller (Gast)


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Hallo,

wie muss ich einen uC beschalten bzw. welche Bauteile brauche ich, damit 
der uC nach Abschalten der Stromversorgung noch einige Shutdown-Befehle 
ausführt?
Ok, damit weiter Strom zur Verfügung steht kommt ein Kondensator rein 
der für ein paar Sekunden reicht.
Aber wie bekomme ich das Stromquelle-Weg-Signal in den uC?
Bei TI habe ich ein möglicherweise geeignetes Bauteil gefunden, den 
TLC7733, aber ich verstehe nicht wie ich das nutzen kann.

Planlos,
Stefan

von Sven S. (stepp64) Benutzerseite


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Ich würde da auf der Primärseite eine Nullspannungserkennung bauen und 
mit dem Signal einen Timer oder Zähler triggern. Solange alle 10ms ein 
Impuls kommt ist alles gut. Kommen für 50ms keine Impulse mehr, dann 
Shutdownbefehle ausführen und Programm beenden. Die Kondensatoren müssen 
natürlich noch eine Sekunde die Spannung der Schaltung halten können.

Sven

von 3356 (Gast)


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Irgendwo gibt es einen Netzteilkondensator und von das geht's mit einem 
Regler runter. auf die benoetigte Spannung. Ich wuerde einen 
Spannungsueberwacher IC an diesen kondensator haengen. Wenn der einen 
bestimmte Spannung unterschreitet gibt's einen Interrupt.

von Hans (Gast)


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Es gibt doch Controller mit Brownout Detection... kann man die nicht 
verwenden oder führt die nur zu einem Reset?

von Daniel W. (danie)


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den kondensator über eine diode "laden" und dann vor der diode messen ob 
sapnnung da ist
wenn spannung da ist, dann kommt noch strom,
wenn keine spannung da istm so schnell wie möglich runterfahren, hab ich 
schon mal gebaut, funktioniert gut und ist billig.

ich empfehle eine shottky diode um möglichst wenig spannung zu 
verlieren.

grüße danie

von Nitram L. (nitram)


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Stefan Müller wrote:
> Hallo,
>
> wie muss ich einen uC beschalten bzw. welche Bauteile brauche ich, damit
> der uC nach Abschalten der Stromversorgung noch einige Shutdown-Befehle
> ausführt?
> Ok, damit weiter Strom zur Verfügung steht kommt ein Kondensator rein
> der für ein paar Sekunden reicht.
> Aber wie bekomme ich das Stromquelle-Weg-Signal in den uC?
> Bei TI habe ich ein möglicherweise geeignetes Bauteil gefunden, den
> TLC7733, aber ich verstehe nicht wie ich das nutzen kann.
>
> Planlos,
> Stefan

Spannungswächter (z.b. TL7705 bei Rei***t 25 Cent) an einen Port,
und wenn das Signal kommt die Shutdown-Befehle ausführen...


nitraM

von Peter D. (peda)


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Beim AVR braucht man Null Zusatzbeschaltung.

Man kann mit VCC als Referenz die interne Bandgap (1,1V) zyklisch 
messen.
Wenn dieser Wert steigt, heißt das, die VCC sinkt.
Die Schwelle würde ich bei VCC = 4,7V festlegen.

Wenn man als Brownout 2,7V eingestellt hat, hat man also solange Zeit, 
etwas zu speichern, bis VCC von 4,7V auf 2,7V abgesunken ist.


Peter

von Norgan (Gast)


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Mit einem Komparator (bei manchen Mikrocontrollern eingebaut, z.B. 
ATMegas), die ungeregelte (aber gleichgerichtete :-)) Spannung 
überwachen. Den Komparator einen Interrupt triggern lassen wenn die 
Mindestspannung unterschritten wird. Sich im Interrupthandler ganz fix 
beeilen. Als letzte Amtshandlung im Interrupthandler die CPU stoppen 
oder in eine Endlosschleife gehen.

von Stefan Müller (Gast)


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Tschuldigung, es geht gar nicht um einen PC oder Rechnernetzteil, 
sondern um Bordspannung.

Ok, aber mal angenommen, ich setze einen dicken Kondensator nach dem 
Spannungsregler rein um den uC weiter mit 3,3 V zu versorgen, dann 
bringt mir doch eine interne Überwachung der Spannung durch den uC gar 
nix. Fällt die Versorgungsspannung, dann wäre es ja der 
Pufferkondensator der schon
leergesaugt wäre?
Was Martin sagt leuchtet mir jetzt ein, das müßte dann ungefähr so 
ausschaun

                        --- Pufferkondensator / Diode --- uC-VCC
Ext. Strom --- U-Regler +
                        --- TL77xx-Baustein ------------- uC-Portpin

und das Signal vom TL77xx-Baustein nehm ich quasi als externen Interupt, 
der dann die Shutdown-Befehle ausführt.

Hab ich das so richtig verstanden.

Stefan

von Frank S. (Firma: HSCS) (linuxerr)


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der pufferkondensator muss aber hinter die diode geschaltet werden. im 
prinzip reicht auch ein simpler transistor (evtl noch mit z-diode im 
basisstromzweig), den kannst du zb mit der spannung vor dem 
spannungsregler (oder vor der putterdiode) durchschalten. wenn die 
versorgungsspannung abgeschaltet wird, sperrt der transistor und das 
kann vom controller ausgewertet werden.

von Roland P. (pram)


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Rein interessehalber, was soll beim shutdown alles passieren?

Bei AVR's (insb. bei älteren, obs bei neueren auch so ist, weiß ich 
nicht) sollte man auf keinen Fall ins EEPROM schreiben, wenn die 
Versorgungsspannung abgeschaltet wird.

Gruß
Roland

von HildeK (Gast)


Angehängte Dateien:

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Siehe Anhang.
Wenn eine Wechselspannung da ist, würde ich mit D1, C1 und R1 eine 
Signalsspannung erzeugen. Zeitkonstante R1,C1 klein wählen, entsprechend 
C2 groß wählen, so dass die Spannung an R1 schnell sinkt während C2 noch 
'lange' puffern kann. Komparator zur Auswertung.
Alternativ C1 weglassen und die Halbwellen auf ihre regelmäßige 
Wiederkehr alle 20ms prüfen.

Ist der Eingang jedoch ein externes DC-Netzteil, dann kann die zweite 
Variante verwendet werden. Auch dort sollte der C4 ausreichend lange die 
Spannung halten können, während C3 über R2 schnell entladen ist. Wieder 
Komparator zur Auswertung.

von HildeK (Gast)


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>während C3 über R2 schnell entladen ist.
Blödsinn - man braucht dann gar keinen C3! ;-)

von Stefan Müller (Gast)


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@Frank: Mit der Diode ist klar, war nur als "Zweig"-Beschreibung 
gedacht.
Das mit dem Transistor und Z-Diode gefällt mir noch besser uns ist 
billiger.

@Roland: Sobald die Versorgung weg ist, sollen String-Puffer auf einen 
externen Speicher geschrieben werden, dazu noch ein Zeitstempel. Muß 
nicht viel sein, können aber auch einige hundert Bytes sein. Nicht viel 
aber ich bräucht eben noch Saft nach dem Abschalten und eine 
automatische Erkennung, daß kein Saft mehr da ist.

Vor lauter Software hab ich den Hardware-Dschungel nicht mehr gesehen.

Danke euch, so kommm ich weiter und probier das die Tage mal auf dem 
Steckbrett aus.

Stefan

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