Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 2,4V-Ladespannung an einer NiMh-Zelle


von andi (Gast)


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Hallo,

ich habe vor Kurzem gemerkt, dass eine meiner AAA-NiMH-Akkus(600mA), die 
ich für den MP3-Player nutze, nach dem Laden kaum Energie hat. Dann habe 
ich versucht das Ding mit einem Labornetzteil zu laden. Das Resultat 
war, dass je höher der Ladestrom eingestellt wurde, desto höher wurde 
auch die Ladespannung(z.B. 300mA-> 1,7V; 600mA->2.4V)
Das kann es nicht sein, dachte ich mir und habe die selbe Prozedur mit 
einer anderen Zelle vom selben Typ durchgeführt. Das Ergebnis war: bei 
600mA Ladestrom hat sich eine Ladespannung von 1.4V (und steigend) 
eingestellt, was auch zu erwarten war.

Kann ich davon ausgehen, dass der Akku kaputt ist oder läßt er sich noch 
regenerieren? Ich muss zugeben, dieses Verhalten ist absolut neu für 
mich.

Gruß

andi

: Verschoben durch Moderator
von Fox (Gast)


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Hallo Andi

Die Spannung der Zelle stellt sich ja mit der internen Chemie ein. Hier 
ist es Ni und MH.

Nach Wikipedia:

(1)   2 Metall-H + 2 OH− → 2 Metall + 2 H2O + 2 e−   −0,83 V
(2)   2 NiOOH + 2 H2O + 2 e− → 2 Ni(OH)2 + 2 OH−   +0,49 V
(3)   2 Metall-H + 2 NiOOH → 2 Metall + 2 Ni(OH)2   Summe: 1,32 V 
Leerlaufspannung

Die Frage ist auch, wie alt ist der Akku, dieser überlebt ja ca. 500 - 
1000 Ladezyklen

Das obere lässt mich zum Schluss, auch weil du gesagt hast bei einer 
normalen Zelle funktioniert es, dass der Akku defekt ist.

Zum Thema regenerieren habe ich das hier noch gefunden:
Beitrag "Akkus regenerieren (NiMH)"

Gruss Fox

von andi (Gast)


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die beiden Zellen sind absolut gleich (von GP) und sind beide ca. 2-3 
Jahre alt. Die wurden vor ca. 6 Monaten aus einer Mobilstation eines 
DECT-Telefons ausgebaut. Da habe ich aber immer danach geschaut, dass 
die Mobilstation nur dann zum Laden auf die Basistation gesteckt wird, 
wenn die Akkus leer waren. Ich habe aber deutlich ältere Akkus, die 
nicht so oft gebraucht werden, die aber immer noch gehen. Komisch.

von Düsentrieb (Gast)


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btw
ich hatte schon von mehreren dect telefonen (mit 2 zellen) defekte nach 
etwa 2 jahren gebrauch...typisch: eine zelle "krank"...vmtl schlechte 
lade-kontrolle, die dect-dinger ...oder die strahlung macht die akkus 
krank...grübel...

von u11i (Gast)


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Ich weiß, es ist lang her, aber vielleicht hilft es anderen:

Kann es sein, dass Du die Kapazität in mAh mit dem geeigneten Ladestrom 
in mA verwechselt hast?
Also Dein Akku ist vermutlich mit seiner Kapazität (= Ladungsmenge) 600 
mAh (in Milli-Ampere-STUNDEN) und nicht wie Du schreibst mit einem Strom 
600 mA (in Milli-Ampere) gekennzeichnet. Die übliche und schonende 
Ladung geht mit einem Strom, der (nominell) 10 h lang laden würde, also 
600 mAh / 10 h = 60 mA (!). Alles darüber ist Schnellladung und tut dem 
Akku meistens nicht gut.

Wenn Du die 600 mA oder noch mehr durch den Akku pressen willst, verhält 
er sich wie ein nichtlinearen Widerstand, d.h. Du musst immer mehr 
Spannung anlegen, was Du ja beobachtet hast. Ich wette, er ist dabei 
warm geworden, oder?

Wenn Du mit einem Labornetzteil (= Schaltnetzteil mit Strombegrenzung) 
einen Akku schonend laden willst, dann stellst Du BEIDES ein,

- die maximale Ladeschlussspannung von 1,42 V (bei offenem Ausgang am 
Netzteil einstellen) und
- den maximalen Strom von 60 mA (bei kurzgeschlossenem Ausgang am 
Netzteil einstellen)

und schließt dann den Akku an. Will man vorsichtig sein, stellt man 
beide Werte zunächst noch 10% geringer ein und kontrolliert die 
Temperatur des Akku mit den Fingern, auf ner feuerfesten Unterlage und 
dann nicht in den Urlaub fahren usw ...


Viel Erfolg
u11i

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