Forum: Platinen Schaltpläne entwickeln lernen


von Michael (Gast)


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Hi,

Ich bin mir sicher, dass es dieses Thema schon öfters gab, aber ich habe 
es nicht so direkt gefunden. Ich interessiere mich seit einiger Zeit ein 
bisschen für das Erstellen von Schaltplänen und deshalb habe ich mir das 
Programm target3001! gedownloaded. Am Anfang hatte ich zwar noch ein 
paar Schwierigkeiten mit dem Gebrauch von target, aber jetzt geht das so 
einigermaßen. Aber das Problem ist nicht das Programm, sondern vielmehr 
das unvollständige Hintergrundwissen über Schaltpläne allgemein. In der 
Schule haben wir zwar mit Locad gearbeitet (was ich noch recht gut 
hinbekommen habe), aber ich habe noch ein paar Schwierigkeiten mit 
kompletten Schaltplänen (also wo zum Beispiel Widerstände mit 
eingebracht sind oder wo es auch einen Plus und einen Minuspol gibt oder 
wo auch Stromstärken berücksichtigt werden müssen, eben all die Sachen, 
die einem Locad nicht bietet).
Jetzt aber endlich zu meiner Frage: Kennt jemand eine Seite für Anfänger 
im Entwickeln von Schaltplänen, wo alle oder wenigstens ein Teil dieser 
Sachen beschrieben werden?

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ein paar Jahre Studium der Elektrotechnik können da Wunder wirken.

von Ralf (Gast)


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Hi,

ohne Studium kannst du dir auch selbst helfen :)

Ein Schaltplan (egal von welchem Programm erzeugt) ist dann gut, wenn 
man ihn gut lesen kann. Das ist wie eine Art Buch.

Also z.B. nicht eine ganze Schaltplanseite so voll machen, dass sie fast 
aus allen Nähten platzt. Bei größeren Projekten kannst du 
Schaltungsteile auf mehrere Seiten auslagern, z.B. wenn es viele 
Schnittstellen gibt, kommen die auf eine separate Seite. Oder z.B. 
Display und Tastatur auf eine Seite.

Bauteile, die zusammen eine Funktion ergeben, werden auch in einem 
Bereich der Seite zusammengefasst. Beispiel: Du hast ein Netzteil mit 
Spannungsregler, Kondensatoren, Gleichrichter etc. Also kommen die auch 
"in eine Ecke" einer Schaltplanseite, es macht keinen Sinn und erschwert 
das Lesen des Schaltplans, wenn der Gleichrichter auf Seite 1, der 
Regler auf Seite 2 und die Kondensatoren auf Seite 3 sind.

Kreuzungen von Leitungen sind zu vermeiden, das erschwert ebenfalls das 
Lesen. Das geht natürlich nicht immer, aber mit steigender Erfahrung 
wird das schon.

Weiterhin sollten Signale nicht übers ganze Blatt gezogen werden. Wenn 
deine Schaltungssoftware "Labels" unterstützt, dann zeichnest du das 
Signal, setzt das Label dorthin, und dort, wo das Signal hinmuss, machst 
du das gleiche. Spätestens wenn das Signal auf eine andere 
Schaltplanseite muss, brauchst du das eh.

Ein Schaltplan ist wie bereits gesagt wie ein Buch, also zeichne ihn 
auch so, als würdest du ein Buch schreiben, dann wird das schon.
Ich empfehle dir, einfach mal mit einer relativ kleinen Schaltung 
anzufangen. Dort wirst du sehen, dass es fast egal ist, wie du sie 
zeichnest. Je größer das Projekt ist, desto mehr wird die 
"Unleserlichkeit" steigen. Das wirst du dann selbst merken, wenn du dir 
den Schaltplan anguckst und erstmal mehrere Minuten suchen musst, bis du 
das Signal gefunden hast.

Ralf

von Mario R. (mario001) Benutzerseite


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Hallo,

das Wissen, WIE man WAS prinzipiell verschalten muss, bekommt man durch 
das Studium der Datenblätter, aus Logik, Wissen und nicht zuletzt auch 
aus der Erfahrung heraus. Und in vielen Fällen gibt es da natürlich mehr 
als eine Lösung.

das Wissen, wie man eine Schaltung dann im Schaltplan DARSTELLT, naja 
das ist eigentlich ein Großteil Übung, gepaart mit Grundregeln, die ja 
Ralf schon ausführlich genannt hat. Ich selbst hab viele Jahre lang 
Elektronikzeitschriften gelesen und da eigentlich viel über die 
"Ästhetik" von Schaltplänen gelernt, also sprich wie man was anordnen 
kann, und wie eine anspruchsvolle Schaltung übersichtlich dargestellt 
werden kann.

Ich würd dir empfehlen, einfach mal zu üben, unsere allerersten Pläne 
sahen alle ziemlich wüst aus - aber da muss man eben durch ;-)

Gruß, Mario

von AC/DC (Gast)


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@Michael (Gast)

Grundlagenbücher oder Fachzeitschriften (Elektor,ELV,ELO...) lesen und 
lernen, das Web durchstöbern oder einen entsprechenden Kurs (z.B.VHS) 
belegen. Schaltpläne sind nur Dokumentation. Am Anfang ist die Idee.
Dann recherchiert man zugängliche ähnliche Projekte unter Zuhilfenahme
beschaffbarer Datenblätter und anderer Unterlagen. Dann schaut man ob 
Bauteile beschaffbar und erschwinglich sind. Wenn solche Details
geklärt sind plant und baut man einen Prototyp der das kann was die
Schaltung können soll und macht sich Skizzen. Wenn alles wunschgemäß
läuft kann man dann ein Schaltung die man sich skizziert hat dann
ins Reine zeichnen und über ein Layoutprogramm auch ne professionelle 
Leiterplatte designen. Später kann man dann auf die Dokumentation
wieder zurückgreifen. Wenn`s ein Verständnissproblem gibt, gibt`s hier
gewiß Fachleute die Ihr Wissen gern weitergeben würden.
Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.

von Michael (Gast)


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Danke an alle, die mir bis jetzt geschrieben haben. Ich werde mir jetzt 
glaube ich auch mal ein paar von diesen Elektor-Zeitschriften kaufen.

von Bushido (Gast)


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Hallo Michael,

wenn du dir den Elektor kaufst, dann nimmst du am besten auch das 
sogenannte "Halbleiterheft". Der Name ist etwas irreführend, denn 
Halbleiter sind schließlich in jedem Heft zu finden. Es müsste 
eigentlich heißen "Das große Doppelheft in der Jahresmitte mit über 100 
Schaltungen". Im Sommer erscheint nämlich Elektor Juli/August immer als 
ein Heft. Sicher kannst du die alten Halbleiterhefte 2005-2007 auch 
nachbestellen, oder du hast einen Kumpel, der sie dir leiht.

So ein Halbleiterheft hat viele kleine Schaltungen, die oft so einfach 
sind, dass sie auch von einem Einsteiger zu verstehen sind. Da kann man 
gut strukturierte und gut durchdachte Schaltpläne finden, von denen man 
auch zum Schaltplanentwurf viel lernen kann. Gerne kannst du hier auch 
Fragen dazu stellen, hier lesen viele den Elektor, denke ich mal.

Wenn Du Fragen zu Target hast, kannst du die genauso hier im Forum 
stellen, oft ist die Antwortzeit weniger als eine Stunde. Viel Spaß beim 
Einsteigen!

LG Bushido

von rotzfrech (Gast)


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oder Du kaufst/leihst Dir eines der Bücher "30x Schaltungen" von 
Elektor.
Das sind immer 3 Halbleiterhefte zusammengefasst.

von AC/DC (Gast)


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ältere Elektorhefte kann man auch als Bundle bei Ebay ersteigern.
Elektroniker sollten die wie einen Schatz sammeln und hüten.
Als Nachschlagewerk empfehlenswert.

von Jötze (Gast)


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Hallo,

so einen Schatz habe ich gerade zu verkaufen.
Wollte eigentlich bei eBay einstellen, aber wenn das hier geht, ist's 
auch O.K.
Also, es geht um 9 Ausgaben von Elektronik-Fachzeitschriften, alle im 
ordentlichen und sauberen Zustand:

ELRAD
Magazin für Elektronik und technische Rechneranwendungen

2/1998
1/1998
3/1997
2/1997
1/1997
12/1996
4/1996
3/1996

EAM
Electronic Actuell Magazin

2/2003 (u.a. ausführlicher Bericht über den arbiträren Velleman PC 
Function Generator)

Für zusammen 10,- € zzgl. Porto gehen sie weg.

Grüße,
Jötze

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