Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Stereo zu Mono zusammenführen


von Kai G. (runtimeterror)


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Hi zusammen.

Ich möchte mehrere Audiokanäle rechnerisch zu einem zusammenführen. Ich 
kann mir nicht vorstellen, dass ich die einfach addieren kann. 
Phasenverschobene Stereosignale würden sich dann ja u.U. auslöschen.

Bei normaler Stereobeschallung habe ich bislang noch keine Auslöschung 
hören können.

Danke schonmal für eure Unterstützung.
Kai

von Sven P. (Gast)


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Ist schon richtig, Mischen kannste mit Widerständen:
Je ein Widerstand an jedem Signaleingang schalten und dann in einem 
Punkt sammeln. Von diesem Punkt aus mit einem Spannungsfolger (OPV) zum 
Abkoppeln weitergehen - fertig. Auslöschungen sind schon korrekt, alles 
in Butter :-)

von Kai G. (runtimeterror)


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>Ist schon richtig, Mischen kannste mit Widerständen:
Rechnen reicht mir :)

>Auslöschungen sind schon korrekt, alles in Butter :-)
Hmm... wenn ich auf dem linken Kanal ein Signal habe und auf dem rechten 
dasselbe um 180° verschoben würde beim Addieren null rauskommen. Beim 
Hören des Stereossignals würde ich aber vermutlich noch alles hören - 
alleine weil beide Ohren unterschiedliche Abstände zu den Boxen haben. 
Bei Kopfhörern kann so eine Auslöschung ja auch nicht vorkommen.

von Helmut L. (helmi1)


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>Hmm... wenn ich auf dem linken Kanal ein Signal habe und auf dem rechten
>dasselbe um 180° verschoben würde beim Addieren null rauskommen. Beim
>Hören des Stereossignals würde ich aber vermutlich noch alles hören -
>alleine weil beide Ohren unterschiedliche Abstände zu den Boxen haben.
>Bei Kopfhörern kann so eine Auslöschung ja auch nicht vorkommen.

Ist schon richtig aber hörst du nur reine Sinustöne ? Musik ist ja wohl 
ein Frequenzgemisch da treten diese Auslöschung wohl kaum so direkt auf.

Im überigen wird das in jedem UKW - Rundfunksender so gemacht um das 
Signal auch auf Mono-Empfänger hörbar zu machen . Die bekommen auch den 
linken und den rechten Kanal. Um nun das Signal gemisch in einem 
Stereoempfänger hörbar zu machen wird zusätzlich noch das Differnzsignal 
mit übertragen ( auch da könnten Auslöschungen passieren) . Durch eine 
Addier/Subtraier Schaltung werden dann wieder Links u. Rechts getrennt.

Gruss Helmi

von Kai G. (runtimeterror)


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>Ist schon richtig aber hörst du nur reine Sinustöne ?

Meistens nicht :)
War mir halt nicht sicher, ob man das bei recht sauberen Tönen nicht 
doch hört.

>Im überigen wird das in jedem UKW - Rundfunksender so gemacht um das
>Signal auch auf Mono-Empfänger hörbar zu machen

Ok, wenn das in der Praxis eh eingesetzt wird, wird das wohl passen.

Danke euch beiden!

von FL (Gast)


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Hallo Kai,

das Zusammenaddieren ist schon o.k. Natürlich ist das von Dir 
beschriebene Problem vorhanden, aber in der Praxis nicht so dramatisch 
wie Du denkst. Einige Frequenzanteile eines "normalen" Signals werden 
sich zwar auslöschen, andere dagegen verstärken ... Du kannst halt nicht 
"verlustlos" Stereo nach Mono umwandeln, sonst würde man ja auch nur 
Mono-Signale übertragen und sich die Bandbreite für den zweiten Kanal 
sparen.

Die angesprochene Verstärkung (zwei gleichphasige Signale verstärken 
sich um 6 dB) ist auch noch zu beachten -- es könnte zu Übersteuerungen 
kommen.

Ich würde deshalb das Mono-Signal wie folgt berechnen:

s_mono = 0.5 * s_links + 0.5 * s_rechts

Gruß
Frank

von Kai G. (runtimeterror)


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>Du kannst halt nicht
>"verlustlos" Stereo nach Mono umwandeln, sonst würde man ja auch nur
>Mono-Signale übertragen und sich die Bandbreite für den zweiten Kanal
>sparen.

Das ist klar, es soll sich einfach genauso anhören, als wenn man sich 
ein Ohr zuhalten würde.

>s_mono = 0.5 * s_links + 0.5 * s_rechts
Ich wollte die Kanäle eh unterschiedlich gewichten.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Kai Giebeler wrote:
>>Du kannst halt nicht
>>"verlustlos" Stereo nach Mono umwandeln, sonst würde man ja auch nur
>>Mono-Signale übertragen und sich die Bandbreite für den zweiten Kanal
>>sparen.
>
> Das ist klar, es soll sich einfach genauso anhören, als wenn man sich
> ein Ohr zuhalten würde.

Auch das ist nur eine additive Mischung, da gibt es die selben 
Interferenzen wie bei der Mischung im Rechner. Kommt nur vorher noch 
eine Filterung mit der jeweiligen Raumimpulsantwort zwischen 
Lautsprecher und Ohr dazu.

von Kai G. (runtimeterror)


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>Auch das ist nur eine additive Mischung,

Ich weiß, meine Sorge war nur, dass sich das einfache Addieren 
deutlich/merklich schlechter anhört als über eine Faltung mit der 
Raumimpulsantwort, die ja durch das Verschleifen des Signals ein 
Auslöschen stark erschwert.

Ich werd's jetzt testweise mal implementieren und dann hoffentlich 
feststellen, dass meine Sorge unbegründet ist ;)

Danke nochmal und gute Nacht.

von Thomas B. (escamoteur)


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Hi,

brauche ich denn unbedingt nen OPV wenn ich nur zwei Kanäle zu einem 
Mischen will?

Muss ein Widerstand dazwischen oder kann ich die Signale einfach zu 
verbinden?

Wenn ja, dann wie soll ich die Widerstände dimensionieren?

Viele Grüße

Tom

von Sven P. (Gast)


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Thomas Burkhart wrote:
> brauche ich denn unbedingt nen OPV wenn ich nur zwei Kanäle zu einem
> Mischen will?
Wenn du dir einen Addierverstärker anschaust, wirste merken, dass der 
OPV auch nur als Impedanzwandler drinsteckt.

> Muss ein Widerstand dazwischen oder kann ich die Signale einfach zu
> verbinden?
Kannste schon, ausreichend kleine Impedanz der Eingangssignale 
vorausgesetzt... :-)

> Wenn ja, dann wie soll ich die Widerstände dimensionieren?
So, dass die resultierende Impedanz groß oder klein genug für die 
folgende Verstärkerstufe ist.
Mit nem nicht allzu billigen OPV isses recht egal, größere R -> weniger 
Verlustleistung + mehr Rauschen und umgekehrt.
Bei 1V-Signalpegel bist du mit irgendwas zwischen 500 Ohm und 3 kOhm 
wohl gut bedient.

von Thomas B. (escamoteur)


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Danke!!

Tom

von Sven (Gast)


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Ich habe einfach mal beide ausgänge zusammen geführt und komme auf einen 
wiederstand schwanken zwischen 50 und 30 kohm  ist das zuhoch?

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