Hallo Leute, ich habe heute mein bestelltes Kolofonium bekommen und festgestellt, dass es steinhart ist (habe mich vorher nicht richtig informiert). Dann habe ich gelesen, dass es erst mit z.B. Isopropanol flüssig gemacht werden muss. Ich also schnell in die Apotheke und Isopropanol gekauft. Eben habe ich festgestellt, dass es 70%iges Isopropanol ist. Reichen 70% oder muss das rein sein? In welchem Verhältnis muss ich so grob mischen? Habe schon ein paar kleine Brocken in ein Fläschen getan und ca. 3 Pipetten voll Isopropanl dazu getan (vielleicht so 4-5 mal so viel wie Kolofonium). Nach fast 1h sind die Brocken noch nicht aufgelöst, die Flüssigkeit aber auch noch wie Wasser. Mache ich was falsch oder dauert das immer eine Weile?
Was willst Du überhaupt mit Baumharz? Zurück in die 50'er? http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=D25;GROUPID=557;ARTICLE=32673;START=0;SORT=preis;OFFSET=1000;SID=26imUJAKwQARoAAEGrWbQbad21ba98c175ca631838de5091fd687
Ich kratze mir mit einem Schraubenzieher das Kolophonium heraus und sehe zu, dass es möglichst pulverisiert ist. Aufgelöst wirds in stinknormalem Haushalts-Spiritus.
Was willst du denn damit machen? Um immer mal kurz den Lötkolben einzutunken ist es hart schon am besten, es schmilzt ja recht flott. Um Entlötlitze zu "tunen" reicht auch schmelzen. Um es großflächig auf ne Platine aufzupinseln, in Alkohol auflösen, ich nehm immer stinknormalen Spiritus...
Die lange Zeit ist (zumindest bei ordinärem Spiritus als Lösungsmittel) normal, warte noch einen Tag und sieh dann weiter. Wenn man nach dem Ätzen der Einfachheit halber die ganze Platine großzügig mit Flussmitel flutet (was nach dem Löten entfernt wird), hat Kolophonium gewisse Vorteile ggü. 10g für EUR 11.95. Grüße
In manchen EDEKA-Märkten gibts noch "Brühpech", das ist fein vermahlenes Kolophonium, 500g für <5€... Ist zwar eigentlich für die Hausschlachtung, aber hey, sollte auch für Platinen gehen.
@Rudolph R. (rudolph)
Datum: 10.06.2008 19:07
>Was willst Du überhaupt mit Baumharz? Zurück in die 50'er?
das schlimme ist ,manche glauben einem "Fachmann"
die Anderen haben alles gesagt!
MfG
Hallo, wieso überhaupt Baumharz??? Ist schließlich auch Geigenharz, hilft sofort, wenn man mal wieder eine Platine vergeigt hat... PS: gelöst habe ich auch in üblichem Spiritus, dann mit Pinsel auf die Leiterplatte. Klebt zwar ewig, lötet aber gut. Gruß aus Berlin Michael
Also... das Zeug is gut als Flussmittel wenn es auch sehr klebt. Loes es am Besten in 2-Propanol auf, Ethanol tut auch. Generell kann ich aber auch uneingeschraenkt den SK10 von Kontakt empfehlen zum Loeten. Greets, Michael
Danke für eure Antworten! Eigentlich wollte ich das Kolofonium zum SMD-Löten nutzen, ist es dafür geeignet? Also ich will ein TQFP Bauteil verlöten, indem ich das Zeug aufstreiche und mit Lötzinn am Lötkolben drüber fahre. Geht das damit? Ich dachte, dass es eine günstige Alternative wäre. Mit welchem Mittel würde das sonst noch gehen? Mittlerweile sind die Brocken aufgelöst, aber 1. ist die Mischung jetzt trüb geworden (normal?) 2. ist es immer noch sehr dünn, habe noch mehr Kolofonium rein getan MfG Daniel
tu erst mal so viel rein, bis sich nichts mehr löst. Das ist dann eine ziemlich dicke Pampe, dauert auch Wochen :-) Und von der Pampe nimmst du ab und zu was ab, verdünnst es auf angenehme Art und Weise (gelb/brauner Ton der verdünnten Lösung reicht schon). Mehr lötet nicht besser, bringt aber massig Rückstände auf die Platine. Und wenn man des Löens nicht mächtig ist, durchaus kleine schwarze Vulkane auf der Platine:-) So habe ich es zumindest früher immer gemacht. Jetzt benutze ich beim normalen Löten gar kein extra Flussmittel, fürs SMD-Löten habe ich ein Fläschchen von Isel, muss direkt mal nachschauen, was da drin ist.
Hallo Daniel, wie schon geschrieben, nimm normalen Brennspiritus. Isopropanol 70 Prozent ist meiner Meinung nach nicht geeignet, die trübe Färbung kommt sicher daher, daß das Kolophonium durch den Wassergehalt des Lösungsmittels teilweise emulgiert. Das Auflösen dauert übrigens nicht wochenlang. Etwas zerkleinern, hin und wieder mal duchschütteln, dann hast du nach einem Tag schon was Brauchbares. Keine trübe Brühe :-) Gruß Ralf
Brennspiritus ist Ethanol. Ethanol hinterlässt unter Umständen weiße Ränder auf der Platine. Daher wird nun mal IPA empfohlen. Bei den Kleinstmengen die man braucht spielt der Preisunterschied von Brennspiritus zu IPA keine Rolle.
Brennspiritus ist Methanol. Zum QFP-Loeten nimmst besser obiges "no clean"-Flux. Aber ich wuerd's trotzdem sauber machen danach ;)
Hannes Jaeger wrote: > Brennspiritus ist Ethanol. Ethanol hinterlässt unter Umständen weiße > Ränder auf der Platine. Daher wird nun mal IPA empfohlen. Bei den > Kleinstmengen die man braucht spielt der Preisunterschied von > Brennspiritus zu IPA keine Rolle. Daran, dass es Ethanol ist dürfte es wohl kaum liegen, eher daran, dass es "Brenn"-Spiritus" und nicht "Trink"-Spiritus ist , Brennspiritus enthält Vergällungsmittel, (früher war das mal Pikrinsäure), die Rückstände hinterlassen können.
Michael G. wrote:
> Brennspiritus ist Methanol.
Vor die Wahl gestellt dir oder meinem alten Chemiebuch zu glauben,
glaube ich dem Chemiebuch. Brennspiritus ist Ethanol. C2H5OH.
Na ja, ich habe jetzt mal versucht mit dem Gemisch mein TQFP80 Bauteil zu löten. Das Lötzinn hat sich leider nicht wie gewünscht verhalten, sondern alle Pins miteinander verbunden. Mit anschließendem Bearbeiten mit Entlötlitze sind aber alle Pins sauber verbunden und keine (erkennbaren) Brücken vorhanden. Der Controller arbeitet und lässt sich programmieren, also war es wohl doch erfolgreich. Muss vielleicht nochmal am Mischverhältnis arbeiten oder eben in Zukunft was anderes nutzen...
Richtig dicke Brühe lötet sich recht schwer, weil man die Teile einfach nicht auf Temperatur bekommt. Erstmal muss das ganze Ethanol verdampfen, und das dauert. An den Stellen wo es verdampft, geht die Temp. nicht nennenswert über 70°C hinaus. Und auch mit Flussmittel musst du aufpassen, nicht zuviel Zinn zu nehmen.
Mit Spiritus wäre ich vorsichtig. Ich hatte schon mal Kolophonium das nach dem Löten noch leitfähig war...
Dann hast du was falsch gemacht ;)... war zwischem dem Kolophonium vll noch Zinn?
Ich verwende Kolophonium und Propanol vom Apothekenbringdienst für zusammen 4,50 Euros in dünnflüssiger Lösung. Taugt für TQFP mit 0,5 mm pitch und reicht ein Leben lang (500 g). Wenn man damit die Platine einpinselt und gut (!) trocknet, klebt auch nichts mehr und es lässt sich einwandfrei löten.
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