Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Snubber (RCD-Netzwerk) für Sperrwandler


von Gregor B. (gregor54321)


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Hallo,
ich bin dabei einen Sperrwandler mittels UC384x zu bauen. Der Prototyp 
weist auch schon Funktion auf, aber eigentlich hab ich keine Ahnung, wie 
die FET-Schutzschaltung auszulegen ist. Weder von der Beschaltung noch 
von den Werten. L1 hat eine Induktivität von ca 27.5uH und L2 etwa 
112uH.
In den Weiten des Netzes habe ich 
http://www.ridleyengineering.com/snubber.htm  gefunden. Leider ohne 
Schaltungsbeispiele. Ich habe den R entsprechend Z nach
berechnet. Dabei habe ich aber Verluste von über 10W am Widerstand. Ich 
hoffe, das ist ein Fehler!?
Der entsprechende C ist berechnet nach
Ob diese Formeln stimmen, weiß ich nicht wirklich...
Bin ich auf dem richtigen oder dem holz-Weg?

Schaltplan angehängt.

Gregor

von andi (Gast)


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von Düsentrieb (Gast)


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nen snubber kannst du nicht berechnen, da er entscheidend zb von der 
steuinduktivität des trafos abhängt...
also erst bauen, mit standard-werten anfangen, messen, optimieren !
für übliche werte guck einfach mal ein nt mit sperrwandler an...

von Helmut L. (helmi1)


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Hier steht auch noch etwas ueber das Snubber-Glied


http://www.national.com/ds/LM/LM1577.pdf

Gruss Helmi

von Alex X. (dread)


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Hallo

Um eine Abschätzung für den Snubber zu machen brauchst du die 
Streuinduktivität des Transformators. Die darin enthaltene Energie kann 
nicht auf den Ausgang übertragen werden und wird im Widerstand des 
Snubbers in Wärme umgewandelt. Wäre keine Streuinduktivität vorhanden 
bräuchstest du auch keinen Snubber.
Vor so einem halben Jahr hatte ich auch mal einen (quasiresonanten) 
Flyback (Netz => 24V, 120W) aufgebaut.
Zuerst berechnet man aus der Streuinduktivität die Verlusleistung P, die 
vernichtet werden muss. Bei mir waren das damals 0.6W. Dann wählt man 
eine Spannung U, die im Mittel im Betriebspunkt am Kondensator anliegen 
soll (bei mir ca. 270V) Aus P=U^2/R berechnet man dann den Widerstand R. 
Die Größe des Kondensators ist relativ unkritisch und wählt man so, dass 
der Ripple der Kondensatorspannung relativ klein bleibt.
Aus Simulationen und Probieren kann man dann noch ein bisschen 
optimieren.

Mfg Dread

von Gregor B. (gregor54321)


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... und ich nochmal ...

Ich habe mich nun etwas über Google belesen und will den Gehirnschmalz 
nun hier verteilen:

Ein Snubber dient dazu, die Resonanz zwischen parasitären Kapazitäten 
und der Steuinduktivität zu dämpfen. Also baut man zunächst den Wandler 
ohne Snubber zusammen, gibt Strom drauf und sieht in sowas wie Bild-1 
als Uds (Peak im übrigen 220V), Bild-2 ist auf den Ausschaltmoment 
gezoomt. Diese Schwingung im MHz-Bereich soll durch den Snubber 
verhindert werden. Dies dient hauptsächlich der Elektromagnetischen 
Verträglichkeit (EMV), da diese 13,9 MHz sonst durch die Gegend 
gestrahlt werden. Weiterhin wird die Spannungsspitze etwas gedämpft 
(Bild-3) (nur noch ~160V), somit kann man dann zum billigeren - weniger 
spannungsfesten - FET greifen.

Wohl liegt die Streuinduktivität in etwa bei 1% der Primärinduktivität. 
Damit kann der RC-Tiefpass berechnet werden. Dabei soll die 
Schaltfrequenz unbeeinflusst bleiben, die Schwingung aber 
kurzgeschlossen werden. Auf Nummer sicher gehend, sollte man die 
Streuinduktivität aber messen.

Ich geb zu, dieser (RC-)Snubber ist noch nicht perfekt, ist ja auch nur 
mit der 1% Daumenregel gezimmert.

Tolle Links auch mit Hintergrund hab ich gefunden:
http://analogdesign.wordpress.com/2008/04/01/snubber-network-design/
http://www.ridleyengineering.com/tips.htm
http://www.powersystemsdesign.com/design_tips_nov07.pdf
http://www.snubberdesign.com/ (mehr Werbung fürs Buch)

Gregor

von Gregor B. (gregor54321)


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Bild-2

von Gregor B. (gregor54321)


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Bild-3

von Tobias (Gast)


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Jetzt stellt sich mit die Frage, wie ich ich die Streuinduktivität 
messen kann?

von Benedikt K. (benedikt)


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Tobias wrote:
> Jetzt stellt sich mit die Frage, wie ich ich die Streuinduktivität
> messen kann?

Ganz einfach: Trafo Sekundärseitig kurzschließen und die 
Primärinduktivität messen. Nun misst du die Streuinduktivität.

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