Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Freilaufdioden parallel schalten


von Stefan M. (Gast)


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Kann das funktionieren? Ich würde gerne zwei BYW51 parallel schalten für 
höhere Stromfestigkeit. Ich brauche die Freilaufdioden für einen Motor, 
dessen Nennstrom 30A ist, bei blockieren 170A. Sind zwei BYW51 
ausreichend?

mfg, Stefan.

von Εrnst B. (ernst)


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Dioden parallelschalten ist immer ein Glücksspiel, wegen deren negativem 
Temperaturkoeffizienten.

Am Anfang ist eine Diode wg. Fertigungstoleranzen ein klitzekleines 
bischen besser als die andere, kriegt deswegen etwas mehr Strom ab, wird 
deswegen wärmer, kriegt noch mehr Strom ab, usw, bis der ganze Strom 
durch die heiße Diode fließt, und die andere sich langweilt.

von Stefan M. (Gast)


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Kann man dieses Problem durch thermische Kopplung reduzieren?

von Akkumaster (Gast)


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Durch einen Wiederstand seriell zu jeder Diode kann man dem 
entgegenwirgen. Werte so ca. 0,1-10 Ohm je nach Anwendung.
Eine Thermische Kopplung wird nicht viel bringen da das ganze zu träge 
ist

von rotzfrech (Gast)


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der Motor wird aber nicht getaktet, oder ?

Geht es nur darum, die Energie beim Abschalten aufzunehmen ?

von Nicht_neuer_Hase (Gast)


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Wenn's irgendwie geht, immer max. EIN Bauteil nehmen.
( Hier geht es ja offensichtlich um einen kurzzeitigen Spitzenstrom, 
vielleicht gibt es noch Reserven / siehe Datenblatt ? )

Gruss

von Gast (Gast)


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Die Idee mit den Widerständen in Reihe zu jeder Diode ist richtig. An 
jedem dieser Widerstände muss soviel Spannung abfallen, dass beide 
Dioden leiten, z.B. 0,8 V oder so.

von Stefan M. (Gast)


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Der Motor wird über PWM gesteuert. Frequenz bin ich mir noch nicht 
sicher, wird wahrscheinlich im einstelligen Kilohertz-Bereich liegen.

Wenn ich Widerstände in Reihe zu den Dioden lege, beschränke ich damit 
nicht die Wirkung der Freilaufdioden?

mfg, Stefan.

von Benedikt K. (benedikt)


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Bei PWM würde ich anstelle den Dioden besser eine Halbbrücke verwenden, 
also quasi eine aktive Diode. Ansonsten hast du bis zu 30W 
Verlustleistung in den Dioden !

von Bingo (Gast)


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>Die Idee mit den Widerständen in Reihe zu jeder Diode ist richtig. An
>jedem dieser Widerstände muss soviel Spannung abfallen, dass beide
>Dioden leiten, z.B. 0,8 V oder so.

Bullshit

Jedes mOhm gleicht die Ströme an... Da muss keine "Durchflussspannung" 
über den Widerständen sein.

von Stefan M. (Gast)


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D.h. bei einer Halbbrücke kann ich auf die Dioden verzichten? Damit 
riskiere ich aber bei falscher Ansteuerung auch die Fets?

von Suchender (Gast)


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Schalte die Transistoren im Freilauf -> aktiver Freilauf. Wenn du Angst 
um die FETs hast, kannst du ja parallel noch Freilaufdioden spendieren.

von Benedikt K. (benedikt)


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Stefan May wrote:
> D.h. bei einer Halbbrücke kann ich auf die Dioden verzichten? Damit
> riskiere ich aber bei falscher Ansteuerung auch die Fets?

Ja. Es gibt aber ICs die intern eine Totzeit haben, und genau das 
verhindern. z.B. IR2109 macht sowas. Der benötigt nur ein Rechtecksignal 
und steuert beide Mosfets abwechselnd an. Da kann man eigentlich 
garnichts falsch machen.

Suchender wrote:
> Schalte die Transistoren im Freilauf -> aktiver Freilauf. Wenn du Angst
> um die FETs hast, kannst du ja parallel noch Freilaufdioden spendieren.

Braucht man nicht. Mosfets haben die Diode schon eingebaut. Vor allem 
welche für niedrige Spannungen, haben teilweise recht schnelle Dioden.

von Suchender (Gast)


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Die meisten internen kommen aber an richtig gewählte externe nicht ran. 
Gerade auch die reverse recovery time. Nocht umsonst haben viele 
Leistungsendstufen zusätzliche Freilaufdioden. Musste auch selbst diese 
Erfahrung machen.

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