Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LDO als Stromquelle für kleine Ströme


von Marcusius (Gast)


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Hallo.

Für einen PT100 brauche ich in etwa einen Strom von 0,3mA. Kann man 
diese Stromstärke mit einem LDO realisieren? Ich habe einen L78L33 
(3,3V).

Der Strom berechnet sich ja aus Iout = U/R. Mit R als dem 
Stellwiderstand. Woher nehme ich U? 3,3V oder meine gewünschte 
Ausgangsspannung?

Grüße Marcusius

PS: Der PT100 wird nicht an Masse geklemmt, sondern in Reihe mit einem 
Kiloohmwiderstand.

von Andreas K. (a-k)


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Die meisten Spannungsregler haben einen Mindeststromverbrauch weit 
oberhalb dieser 300µA. Damit fallen beispielsweise alle Varianten vom 
LM317 und 78xx raus.

von Marcusius (Gast)


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Desshalb komme ich nicht auf die 300µ. An den Mindeststromverbrauch habe 
ich gar nicht gedacht. Danke für den Hinweis.

Aber dennoch die Frage (in diesem Fall allgemein): Welche Spannung ist 
bei der Stromberechnung (siehe erstes Posting) gemeint?

Grüße
Marcusius

von Spess53 (Gast)


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Hi

Nimm einen LM334, der ist für so etwas gemacht.

MfG Spess

von Andreas K. (a-k)


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Der 78xx regelt so, dass die Differenz zwischen Vout und Common dem 
Sollwert entspricht. Also R = U/I = 3,3V/300µA. Wenn es denn ginge. Nur 
muss eben der Strom, der aus dem Common Anschluss rauswill, bei einer 
Konstantstromschaltung durch die Last durch. Das sind beim 78Lxx m.W. 
3mA. Weniger geht also nicht.

von Helmut L. (helmi1)


Angehängte Dateien:

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Besser du baust die Stromquelle mit einem OP auf . Der Aufwand ist auch 
nicht viel hoeher.

Beispiel im Anhang


Gruss Helmi

von Andreas R. (rebirama)


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Hallo Marcusius,

Wie willst du denn mit deinem PT100 die Temperatur messen?

Der lm334 hat einen Drift von
~25% bei einer Temperaturänderung der Schaltung von 0°C auf 75°C
Das könnte man mit einer zusätzlichen Diode kompensieren, was aber auch 
nur funktioniert, wenn das kompensierende Bauteil auch die gleiche 
Temperatur, was dir niemand garantieren kann.

Das PT100 hat nur eine Widerstandsänderung von
3,85 · 10-3 / K!
Das sind 116µV/K bei 0,3mA (wenn ich mich nicht verrechnet habe...)

Dafür brauchst du eine sehr stabile Stromquelle. So wie die Lösung von
Helmut mit einem sehr guten Op und einer präzisen 
Referenzspannungsquelle und Widerständen mit geringem 
Temperaturkoeffizient.

Wenn du eine Wheatstonebrücke aufbaust kommst du ohne eine
hochgenaue Stromquelle aus.

Wenn du es sehr genau haben willst muss du noch mögliche Termospannungen 
in den Zuleitungen berücksichtigen.

von Helmut L. (helmi1)


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In diesem Thread sind komplette PT100 Messchaltungen

Beitrag "Temperaturmessschaltung möglichst genau?"

Gruss Helmi

von Marcusius (Gast)


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@Helmi

Vielen Dank für den Threadhinweis. Da gibt es ja einiges an Schaltungen. 
Klasse, dass du dir die Mühe machst die Schaltungen zu erstellen und ins 
Forum stellst.

Grüße
Marcusius

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