Hallo, hat hier irgendwer schon Erfahrungen mit dem gemeinsamen Einsatz von ZigBee und GPS auf einer Platine gemacht? Konkret geht es darum, dass ich hier ein Meshnetics ZDM-A1281-A2 (neu: MNZB-24-A2) Modul zusammen mit einem FSA01 GPS Modul der Firma Falcom auf einem Board betreibe. Das ZigBee-Modul scheint jedoch den GPS-Empfang derart zu stören, dass zwar Satelliten empfangen werden, jedoch kein Fix erfolgt. Das GPS-Modul einzeln funktioniert, scheint mir aber allgemein sehr störanfällig gegenüber anderen Sendern zu sein. Ich hatte prinzipiell keine großen Probleme erwartet, da die Frequenzen eingentlich weit genug auseinander liegen und die Kombination von GPS und Bluetooth ja bekanntlich auch funktioniert. Die Antennen von ZigBee und GPS sind auf einer 65 mm x 40 mm großen Platine auf der jeweils gegenüberliegenden Seite so weit wie möglich voneinander entfernt angeordnet. Sowohl die Bereiche um das GPS als auch um das ZigBee-Modul sind wie im jeweiligen Datenblatt angegeben gelayoutet. Allerdings gibt es eine gemeinsame Masseverbindung/Massefläche die beide Module verbindet. Hat jemand bereits ähnlich schlechte Erfahrungen gemacht, oder funktioniert der gemeinsame Einsatz von ZigBee und GPS bei irgendjemandem? Gruß nezaya
ZigBit module should not be placed next to consumer electronics which might interfere with ZigBit’s RF frequency band.
Habe mir gerade mal die GPS-Frequenzen angesehen. Ich gehe mal davon aus, dass du einen zivilen Empfänger auf 1575.42 MHz betreibst und keinen militärischen auf 1227.60 MHz. ;-) Letzteres könnte mit der halben Endfrequenz schon irgendwie kollidieren... Ansonsten gibt's da vor allem den 16-MHz-Takt mit seinen Oberwellen, die durchaus bis in diese Bereiche hinein reichen. Allerdings ist die 99. Harmonische mit 1584 MHz doch recht weit weg, als dass ich mir davon Störungen vorstellen kann. Sind deine Störungen eigentlich kanalabhängig, oder treten sie immer auf, sobald der AT86RF230 aus dem SLEEP heraus ist?
Bei solchen Mini-Modulen legt der Hersteller doch keinen Wert auf die Elektronik, die da noch so in der Nähe liegt. Ich denke das sind leitungsgebundene Störungen durch das Funkmodul.
FUNKY wrote: > Bei solchen Mini-Modulen legt der Hersteller doch keinen Wert auf die > Elektronik, die da noch so in der Nähe liegt. Ich denke das sind > leitungsgebundene Störungen durch das Funkmodul. Und wo kommen diese genau her? Weißt du denn, welche Taktquellen da drin werkeln, und wie oder warum diese in die GPS-Frequenz einstreuen? Kennst du diese Module überhaupt?
> Kennst du diese Module überhaupt?
Nein, die kenne ich nicht, aber ich kenne solche Probleme.
Ich würde jede Leitung einzeln mit dem GPS-Modul verbinden um zu sehen
von welcher die Störung eingestreut wird. Evtl. auch auf allen evtl. nur
durch die Versorgung. GPS und das Modul arbeiten übrigens analog und
nicht digital.
Ein paar Ideen: 1.Verhätnismäßigkeit der Signale ? Im einfachsten Fall stopft Dein Sender den GPS-Empfänger zu, da er wesentlich näher ist als der Sat. 2.Auch wenn der Schaltpln richtig ist, kann die Anordnung entscheidend sein. 3.Gemeinsame Spannungsversorgung ? Bei höheren Frequenzen helfen die 10nF-Abblock-Kerkos nicht mehr.
mich würde es viel mehr interessieren den militärischen teil von gps nutzen zu können ;) ich hab so ein ding sogar schonmal in betrieb gesehen und auch mitbekommen wie der schlüssel gehüted wird ... ich fürchte das system ist zu gut geschützt
Danke schon mal für die Antworten! @Jörg Wunsch: Also der Controller auf dem ZigBee-Modul arbeitet mit 4 MHz, daher hatte ich diese Störungen schon mal ausgeschlossen. Das GPS ist ein ziviles, also 1575.42 MHz. Prinzipiell hatte ich keine Schwierigkeiten erwartet, da ich vermutete, das die 2,4 GHz des ZigBee weit genug von der Frequenz des GPS weg liegt. Bluetooth GPS-Mäuse machen ja vor, dass es geht. Eine Abhängigkeit von den einzelnen Kanälen habe ich noch nicht untersucht. Prinzipiell habe ich die Störungen sobald das ZigBee an ist. Da die Störungen auch auftreten, wenn ich die Module auf zwei getrennten Platinen (mit getrennter Spannungsversorgung) betreibe, gehe ich davon aus, das es sich um Funkstörungen handelt. Ich hatte gehofft, das die Masseflächen auf der Platine da schirmend wirken und ich keine Probleme habe. Wenn ich mir aber beispielshaft das Spektrum eines TI CC2420 ZigBee Radios ansehe, dann ist da inclusive Side-Lobes im GPS-Band absolut nichts mehr. Ich nehme mal an, dass das beim Atmel Radio in den Meshnetic Modulen nicht viel anders sein wird. Interessant wäre jetzt eine Aussage über das Empfangsspektrums des GPS-Moduls. Ich werde mal dran bleiben. Vielleicht findet sich ja noch was. @oszi40: > 1.Verhätnismäßigkeit der Signale ? Ja, da hast du rech, je näher ich die Antennen der Module aneinander bringe, desto schlechter wirds. Außerhalb der Platine ist ab ca. sieben Zentimetern Abstand fast keine Störung mehr warzunehmen. Allerdings sind die Antennen wie oben beschrieben auf der Platine knapp sechs Zentimeter außeinander. Und das ganze soll später noch kleiner werden. > 2.Auch wenn der Schaltpln richtig ist, kann die Anordnung entscheidend > sein. Stimmt, wenn ich das Modul um 90° gedreht zum GPS ausrichte wird der Einfluss etwas geringer. > 3.Gemeinsame Spannungsversorgung ? Bei höheren Frequenzen helfen die > 10nF-Abblock-Kerkos nicht mehr. Ich werde mal schauen ob ich das irgendwie noch besser blocken kann. Mit dem Ozsi das ich gerade habe kann ich leider nur bis 60 MHz testen. Da war zumindest nichts verdächtiges festzustellen. Ich denke sollte als nächstes mal die Sende bzw. Empfangsspektren untersuchen.
Klingt ja wirklich nach zugestopftem Empfänger. Vielleicht lässt sich mit einem Tiefpass (oder gar Bandpass -- gibt's da vielleich noch SAWs dafür?) vor dem GPS-Empfänger was machen? Ich weiß, GPS empfängt 12 oder 16 dB unter dem Rauschen, da muss man ziemlich vorsichtig sein.
> Klingt ja wirklich nach zugestopftem Empfänger
Die Vermutung drängt sich auf.
Wie im Blockschaltbild (Anhang) aus dem Datenblatt zu sehen ist die
Antenne das einzige Filterelement vor dem LNA. Laut Hersteller soll die
zwar ausreichend gut Filtern, aber dem ist wohl nicht so. Dann geht
warscheinlich der LNA in die Aussteuergrenze.
Der Einbau eines Filters ist bei dem FSA01 Modul jedoch schwierig, da
die Antenne gleich onboard ist. Genau deshalb hatte ich das ja mal
ausgewählt.
Jetzt werde ich wohl doch zu einem Modul ohne Antenne wechseln müssen
und den HF-Teil selbst machen.
Ich hatte mal noch versucht die Elektronik des GPS-Moduls durch ein
Metallgehäuse zu schirmen um eventuelle Einwirkungen an späterer Stelle
im Verarbeitungsprozess auszuschließen, dann ging jedoch garnichts mehr.
Hast du die Firmware auf dem Zigbit selbst im Griff, oder läuft da der generische Stack von Meshnetics? Ist halt die Frage, wenn du den IEEE-802.15.4-Transceiver selbst steuerst, kannst du ja mal gucken, ab wo die Störungen anfangen: . TRX ist im TRX_OFF (nur 16-MHz-Quarzsozillator läuft => hat Oberwellen, je nach Konfiguration hast du eine Taktausgabe an MCLK) . PLL is aktiv (TRX im PLL_ON oder RX_ON), VCO könnte rausstrahlen . TRX ist im Sendebetrieb
Notlösung: Wenn der GPS-Empfänger zugestopft wird, dann schalte doch für diese Empfangszeit einfach den Störer kurz ab.
oszi40 wrote: > Wenn der GPS-Empfänger zugestopft wird, dann schalte doch für diese > Empfangszeit einfach den Störer kurz ab. Ich denke mal, das Zeitregime des GPS-Moduls lässt sich von außen auch nicht beeinflussen, das Teil ist ja auch autonom.
Wenn das GPS-Modul nicht im D-Zug fährt, sollten einige Sekunden reichen den rechten Ort zu bestimmen, ehe der Störer wieder zugeschaltet wird ? Frage ist eher wie man für diese Zeit das kleine ZigBee-Modul zum Schweigen bringt, ohne das es seine bisherigen Daten vergisst.
Das GPS oder ZigBee kann ich leider nicht wechselseitig betreiben. Das ZigBee muss bei der Anwendung immer Kontakt zum Netz halten. Das GPS muss auch im Sekundentakt Positionsdaten liefern. Ich nutze den Meshnetics eZeeNet Stack, also keine direkte Ansteuerung der Hardware. Was ich im Moment überlege ist das GPS erst eine gültige Position bestimmen zu lassen, und dann die Funkhardware in Betrieb zu nehmen. Nach dem ersten Fix ist das GPS-Modul nämlich nicht mehr so anfällig für die Störungen. Einmal zur Navigation benutze Satelliten bleiben nach dem Einschalten des ZigBee-Moduls erhalten, wenn auch bei abgeschwächten Signalpegel. Das ist aber auf Dauer auch keine Lösung. Vorallem weiß ich noch nicht, was passiert, wenn die verwendeten Satelliten nicht mehr sichtbar sind. Dann können warscheinlich auch keine neuen gefunden werden und ich bin in der selben Situation wie zuvor. Da ist wohl eine neue Hardware fällig.
Ist das FSA01 geschirmt oder offen wie auf den Bildern im Netz ?
Einschaltverzögerung des Störers wäre schon ein guter Ansatz. Nebenbei: Zum GPS-Empfang wäre noch zu bemerken, daß jeder GPS-Sat nach meiner Kenntnis 23 Stunden pro Runde braucht. Folglich rotiert das ganze System langsam und der Empfang des Sat am Horizont ist natürlich schlechter als genau oben drüber. Daher wird es gute und schlechtere Empfangsmomente am gleichen Ort geben, die man vorsorglich mit einplanen sollte!
Das FSA01 ist so wie im Netz dargestellt offen. Leider hat eine Schirmung des Moduls mit Metallfolie keine Besserung, sondern eher eine Verschlechterung gebracht. Wobei ich das nochmal näher untersuchen muss.
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