Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kalibrierungsbyte ATtiny15 auslesen


von Hartmut Kiesewetter (Gast)


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Kann mir einer sagen, wie ich das Kalibrierungsbyte des ATtin15 zum
einstellen des internen Oszillators auf Normwert softwaremäßig auslesen
und in das OCCAL-Reg. schreiben kann. Das Kalibrierbyte soll NICHT  z.
B. mit PonyProg ausgelesen und dann hart ins OCCAL-Reg. geschrieben
werden.

von Markus Vohburger (Gast)


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das OSCCAL-Byte kann nur über einen Programmer gelesen werden und dann
im programmspeicher oder im eeprom abgelegt werden!

von Peter D. (peda)


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Das Kalibrierungsbyte steht immer in der letzten Flash-Adresse.
Du kannst es also per LPM auslesen.

Damit das klappt, darfst Du aber vor dem Programmieren den ATTiny15
nicht löschen !


Peter

von Hartmut Kiesewetter (Gast)


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Also ich habe mit PonyProg (Befehl: Löschen) den Prozessor mehrfach
gelöscht und wieder neu beschrieben. Das Kalibrierungsbyte kann mit
PonyProg immer wieder ausgelesen werden! ? Im Manual S.55 des ATtiny15
steht, daß das Kalibrierungsbyte im "signature address space" steht.
Ist der noch was anderes?

von Jangomat (Gast)


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Ja, der ist wieder was anderes.
Steht aber alles soweit ich weiß auch im Datenblatt, wie man diese
Bereiche liest (signature+calbyte sind nicht löschbar!)

von Hartmut Kiesewetter (Gast)


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Wenn mir jetzt noch einer die konkrete Befehlsfolge zum auslesen dieses
Kalibrierungsbytes beim ATtiny15 schickt, wäre das Super.

von Peter D. (peda)


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"Das Kalibrierungsbyte kann mit
PonyProg immer wieder ausgelesen werden!"

Ja, aber eben nicht mehr aus dem Flash. Da steht es nur drin, wenn der
Chip nagelneu ist.


Peter

von Andi (Gast)


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Würde auch zu gerne wissen wie man die Signaturbytes per µC-Programm
auslesen kann. Fand im Datenblatt nur den Hinweis, man möge das
Kalibrierbyte doch auslesen um es dann im FLASH abzulegen. Im
Befehlssatz hab ich auch nichts gefunden. Ich vermute inzwischen schon,
dass ein direktes Auslesen per µC-Programm nicht möglich ist.
Bei jedem neuen Chip mit einem Programmer erst das FLASH oder das
EEPROM (da stehts auch in der letzten Speicherzelle) oder direkt das
Signaturbyte auszulesen um dann mit der Hand das gefundene
Kalibrierungsbyte im Quellcode eintragen damit es wieder im FLASH
landet nachdem es PonyProg gelöscht hat, dann neu zu übersetzen und
schließlich zu Programmieren ist nicht besonders bequem.

Kennt denn niemand einen einfacheren Weg?

von Peter D. (peda)


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Also nochmal ganz langsam:


Während der Entwicklung mußt Du ja immer neu löschen, da liest Du es
eben zuerst aus und schreibst es per .DB Anweisung an die letzte
Adresse.

In der Massenproduktion nimmst Du dann diese .DB-Anweisung wieder raus
und programmierst alle ohne sie vorher zu löschen.
D.h. dann wird automatisch das Byte genommen, was von Atmel dort schon
reinprogrammiert wurde.


Peter

von Hannes Lux (Gast)


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Danke, Peter,

jetzt habe ich wenigstens die Bestätigung meiner Vermutung, dass ATMEL
bei allen kalibrierbaren Typen das Kalibrationsbyte in die letzte Zelle
des Flash schreibt.

Meine (Selfmade-) ISP-Soft (QB) liest inzwischen beim Löschen
automatisch das Kalibrationsbyte aus und schreibt es in die letzte
Flash-Zelle (High und Low). - Natürlich nur, wenn das Programm die
letzte Zelle nicht belegt, was ja praktisch immer der Fall ist...

So kann ich (vorerst den Tiny12 und 15, andere werden folgen) in der
Reset-Routine per LPM kalibrieren.

Ob andere ISP-Soft das auch anbietet, weiß ich leider nicht. Ich
benutze eine Eigenentwicklung, da ich zu blöd war, Pony-ISP zum Laufen
zu bringen... ;-((

Bit- & Bytebruch... - ...HanneS...

von Andi (Gast)


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@Peter

"Während der Entwicklung mußt Du ja immer neu löschen, da liest Du es
eben zuerst aus und schreibst es per .DB Anweisung an die letzte
Adresse."

Genauso mach ich es ja momentan. Solange ich in der Entwicklungsphase
mit ein- und demselben Teil arbeite ist das auch kein Problem. Die für
dieses Teil passende .DB Anweisung steht halt einfach im Quellcode mit
drin.

"In der Massenproduktion nimmst Du dann diese .DB-Anweisung wieder
raus und programmierst alle ohne sie vorher zu löschen.
D.h. dann wird automatisch das Byte genommen, was von Atmel dort schon
reinprogrammiert wurde."

Dachte ich auch. Aber ich habe bisher nur mit PonyProg erfolgreich
meinen ATtiny15 programmieren können. Und PonyProg löscht automatisch
vor jedem Programmieren nicht nur das FLASH sondern auch das EEPROM. Es
hilft also nicht, die .DB-Anweisung herauszunehmen und die vorderen FFs
eines neuen Teils einfach mit dem Programm zu überschreiben. PonyProg
hat vor dem eigentlichen Programmieren ja das FLASH und das EEPROM
bereits bis zum Ende hindurch gelöscht.

Weiss jemand mit Sicherheit, dass das Kalibrier- bzw. die Signaturbytes
nicht per Programm vom Controller selber auslesbar sind? Dann könnte
ich mir weitere Gedanken darüber sparen. Super wäre natürlich wenn
jemand weiss wie es geht und bereit ist sein Wissen zu teilen.

Oder weiss jemand wie man PonyProg dazu überreden kann das EEPROM nicht
vor einer Programmierung des FLASH zu löschen. Dann könnte man das
Datum im EEPROM nutzen und das Problem wäre zumindest teilweise
behoben.

Andi

von Jangomat (Gast)


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Vom Controller selbst ist dieser Adressbereich (signature+calbyte) nicht
auslesbar!
Nur über externen Zugriff!

von Markus Vohburger (Gast)


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Ich verwende das STK500 mit AVR Studio 4.0x, da kann man den
Programmiervorgang automatisieren:

Flash löschen, Programmieren, EEprom Löschen,Programmieren, OSCCAL-Byte
automatisch an eine Programm oder EEprom-Adresse schreiben, Fuse und
Lockbits setzen alles in einem Durchgang!

von Markus Vohburger (Gast)


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In der Atmel Application Note gibts noch einige Hintergründe zum
OSCCAL-Byte, da steht z.B, dass bei Typen mit Internen Oszillatoren ab
version 3 (mega8,16,32...) das Osccal-Byte automatisch beim Systemstart
gelesen und in das entsprechende Register transferiert wird. Nur bei
Tiny12/15/Mega163/323 muss man das manuell machen.
Allerdings wird man die Mega-Typen eher seltener mit RC-Oszillator
verwenden....

von Andreas Gwosdz (Gast)


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Hallo,

rätsel immer noch über dem Kalibrierungsbyte-Problem. Wenn ich das
datasheet richtig verstehe, müßte die Controller-Software das
Kalibrierungsbyte selber auslesen können. Wie ist den Eurer aktueller
Wissenstand zu diesem Problem? Kann die Controller-Software das
Kal-Byte nun selber nach RESET auslesen und ins OSCCAL-Register
schreiben, oder definitiv nicht?????? Wenn ja, wie sieht der Befehlsatz
(C-Compiler) aus????

Danke an Euch.

Gruß

Andreas

von ...HanneS... (Gast)


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Hi...

Der Controller bzw. die in ihm laufende Software kann das
Kalibrationsbyte NICHT auslesen. Bei neuen (ungelöschten) Chips
schreibt ATMEL das Byte zusätzlich in die letzte Flash-Zelle (Highbyte
und Lowbyte). Von dort kann es deine Anwendersoft per LPM lesen und
nach OSCCAL schreiben. Hast du den AVR gelöscht, dann ist dieses Byte
auch mit weg. Dann musst du mit deinem ISP-Programm das
Kalibrationsbyte aus dem Signature-Bereich (Adr.0, High-Byte) des AVR
lesen und in deinem Programm per .DB-Anweisung in die letzte
Flash-Zelle schreiben.

Mein Eigenbau-ISP-Programm macht das inzwischen beim Löschen von
Tiny12/15 und Calversion3-Typen automatisch. Es liest den Wert aus dem
High-Byte des Signature-Bereichs und schreibt es in H- und L-Byte der
letzten Flashzelle. Bei CalVers.3-Typen natürlich gemäß der per
Fuse-Bits eingestellten Frequenz.

@Markus Vohburger: Die AVRs nach Kalibrationsversion 3 (Tiny26, Mega8,
Mega85xx usw...) lesen beim PowerOn-Reset das Kalibrationsbyte
automatisch nach OSCCAL ein, aber nur dann, wenn der interne
1MHz-Oszillator aktiv ist. Ist der interne Oszillator auf 2, 4 oder
8MHz eingestellt, so ist die Kalibration von Hand zu machen, so wie
beim Tiny12/Tiny15. Die Kalibrationsbytes stehen in den H-Bytes des
Signature-Bereichs an Adresse 1, 2 und 3 (bei 0 steht das Byte für
1MHz)...

Bit- & Bytebruch...
...HanneS...

von Andreas Gwosdz (Gast)


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Hallo,

danke für Deine Antwort!! Ich habe mit dem Attiny15l vier Fahrtregler
und drei Servosteller gebastelt. Also eine sehr sehr kleine
"Massenproduktion". Wenn der Aufwand mit dem Autokalibrieren doch so
groß ist, ist der Weg das Kal-byte mit Ponyprog2000 auszulesen, um es
per Hand in der Controllersoftware in das OSCCAL-Register zu schreiben,
scheinbar doch der einfacherer. Dumm nur, dass ich so die einzelen Chips
immer mit einem kleinen Nummernaufkleber markieren muß und für jeden
Chip eine eigene c-Datei anlegen muß. Ich arbeite zur Zeit nur mit dem
ICCtiny 6.11 C-Compiler von Imagecraft.

Gruß

Andreas

von ...HanneS... (Gast)


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Hi Andreas...

Nix zu danken.
Ich hatte mich mal intensiv mit der Kalibration des Tiny12/15 befasst,
weil ich für einen Freund einen Fahrtregler programmieren sollte. Beim
(mühsamen) Lesen der Dokumentationen (Datenblätter, Appnotes) stellte
ich fest, das auch ein Teil der Megas (die mit Kalib-Version 3) von
Hand kalibriert werden muss wenn sie nicht mit 1MHz laufen. Dies, und
die Tatsache, dass ATMEL bei Auslieferung das Kalibrationsbyte in die
letzte Flash-Zelle schreibt, brachte mich dazu, mein ISP-Programm beim
Löschen eines kalibrationsfähigen AVR das Kalbyte auslesen und in den
Flash eintragen zu lassen.

Dass ich einen (zu nix kompatiblen) ISP-Eigenbau benutze, hat damit zu
tun, dass Pony und einige andere Tools (Kommandozeilen-Ebene) bei mir
nicht funktionierten. Damals war ich ratlos und half mir mit Eigenbau,
heute vermute ich, dass Parallel-Verlängerungskabel und
Drucker-Umschalter die Ursache waren.

Übrigens: Mein Fahrtregler ist per Taste programmierbar
(Neutralstellung, Maximaltempo vorwärts) und steuert neben einer
H-Brücke noch ein Rückfahrlicht und ein Bremslicht an. Die
Programmierung erfolgte allerdings in Assembler (AVR-Studio), an C
traue ich mich mangels Wissen noch nicht ran.

@Andi:
Ich arbeite zwar nicht mit Pony, aber kannst du nicht so vorgehen?:

- Hexdatei mit Pony öffnen,
- Calbyte aus AVR auslesen,
- Calbyte von Hand in die letzten beiden Bytes des Flash-Hexdumps
  eintragen,
- AVR programmieren.

Das müsste eigentlich gehen...

Bit- & Bytebruch...
...HanneS...

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