Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Das erschreckende Niveau der heutigen Studenten


von Mr. Mister (Gast)


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Wieder etwas Neues von der PISA-Front: Unsere Nachkommer koennen nicht 
nur immer schlechter lesen und schreiben, als frueher, nein, sie koennen 
auch nicht mehr so gut rechnen.
Dies zeigen auch selbst angestellte Klausurvergleiche mit Studenten der 
Elektrotechnik:
Der Notendurchschnitt der qualifizierenden höheren Mathematik ist 
gegenüber dem vor 10 Jahren fast eine Drittelnote gesunken, der 
Schwerpunkt liegt 0.5 Notenpunkte tiefer und es gibt mehr Durchfaller 
als 1998.

Die Klausur war absolut identisch!

Da wundert es einen nicht, wenn die Firmen vermehrt Osteuropäer 
einstellen, wo das Abitur und die Studienergebnisse deutlich besser 
sind.

Was gedenken die Herren Absolventen zu tun ?

: Gesperrt durch User
von Gast (Gast)


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Mhh,

ist das Ergebnis denn signifikant? Variationen der Leistungsfähigkeit 
gibt es immer wieder von Semester zu Semester, da die Leute eben auch 
verschieden sind. Ob sich daraus nun ein repräsentatives Ergebnis 
ableiten lässt, müsste man erstmal untersuchen. Und wie sieht es mit der 
Vorlesung aus? Hat sich da was geändert? Sprich: Ist der Professor 
derselbe, gab es Ausfälle im Stundenplan, war der Sommer besonders 
heiß.. etc...etc...

Alles Faktoren die zu einem Rauschen auf der Notenkurve führen können.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Dumm nur dass solche Statistiken durch die Nicht-Vergleichbarkeit 
vollkommen aussagelos sind.

von Andreas K. (a-k)


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Nu, wenn's exakt die gleiche Klausur war, dann ist eine gewisse 
Vergleichbarkeit wohl schon gegeben.

Allerdings ergibt sich daraus nicht zwangsläufig ein geringeres Niveau 
der Studenten. Auch die Qualität der Lehrveranstaltungen und dergleichen 
kann eine Rolle spielen.

von michel (Gast)


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wichtiger ist doch die Frage woran das liegt

von Sonnenschein (Gast)


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Ich würde das nun auch nicht an nur einem Fach festmachen. Sind 
vielleicht auch andere Prüfungen schwerer geworden und benötigen mehr 
Aufmerksamkeit? Wie hat sich der Studieninhalt verändert? Und eben, 
gleich Prof? Es spielt sogar die Uhrzeit, der Wochentag und wieviele 
Klausuren vorher geschrieben wurden eine Rolle. Hatte selbst auch schon 
Klausuren bis Abends um neun. Da ist die Konzentration schon nicht mehr 
so hoch.

Und eben, es können auch ganz normale Schwankungen sein, wie sie jedes 
Semester vorkommen. Man müsste die selbe Klausur mal ein paar Semester 
lang schreiben lassen, dann werden die Noten sicher wieder besser ;-)

von Der Nochstudent (Gast)


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So, erstens müsste mal den Umfang dieser Studie sehen (Quelle) des 
Weiteren sag ich dazu nur 2 Worte Bologna Prozess: Die Hochschulen (hier 
spreche ich insebsondere von FHs denn nur da studiere ich) bekommen von 
oben immer mehr Anweisungen unter denen die Qualität der Lehre leidet so 
zum Bsp.: Ich studiere an einer der kleinsten FHs Bayerns hier war es 
immer üblich Fächer wie z.B. Mathe II zu einer angenehmen Uhrzeit 
stattfinden zu lassen (zw. 8:00 und 13:00). Nun sind aber einige Herren 
auf den Trichter gekommen die Raumauslastung zu erhöhen also mehr 
Studenten in gleichen Räumlichkeiten (spart die Erweiterung) also finden 
doch solche recht "schweren" Vorlesungen zu bald allen Tages und 
Nachtzeiten statt. Klar jetzt sagen einige "Das war bei uns schon immer 
so" mag sein aber damals wars bei uns noch nicht so und deshalb kamen 
von unserer FH eventuell bessere Noten sie den Schnitt verbessert haben. 
Man soll angeblich ja als Bachelor das selbe lernen wie als 
Diplomer.....

Der Nochstudent

von Stefan H. (abudun)


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Am Bsp. eines Schülers,
wenn der Lehrer von einem Schüler erwartet, dass er schlechte Leistungen 
bringen wird, so wird auch die Förderung dessen im Unterricht dadurch 
erheblich beeinflusst (zeigen Studien)
Bei der besagten Studie wurde Lehrern gesagt, dass gewissen Schüler 
schlecht seien und andere wiederum gut, obwohl es keine erkennbaren 
Unterschiede gab. Es bestätigte sich, dass diejenigen Schüler welche als 
"schlecht" bezichtigt wurden auch am Jahresende schlechte Ergebnisse im 
Zeugnis erbracht hatten. Jene vermeidlich guten Schüler jedoch konnte 
sich alle merklich verbessern.

Erklärbar ist dies durch die "individuelle" Förderung der Lehrer. Das 
ist auf ein Studium übertragbar. Wenn der Dozent (was ich hier keinem 
unterstellen möchte) mit einer negativen Erwartung die Vorlesung hält so 
wird dies wohl auch den Lernerfolg der Studenten beeinflussen MÜSSEN !!!
Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, das der Erfolg eines Studienfach 
merklich von der Motivation und Einstellung des Dozenten abhängt.

Eine Vorlesung die in der heutigen Zeit mit handgeschriebenen, 20 Jahre 
alten Folien an die wand "geklatscht" wird, spiegelt die Motivation des 
Dozenten wieder und erlangt meist auch schlechte Prüfungsergebnisse.

Grüsse
Abudun

von Sonnenschein (Gast)


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Noch vergessen: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die 
Informationsflut die ein Student heute bewältigen muss stark zugenommen 
hat. '98 hat das mit Internet, E-Mail und Handy gerade mal angefangen. 
Heute muss man überall dabei sein. Auch haben sich die Lehrmethoden 
geändert. Früher wurde alles an die Tafel geschrieben, heute geht das 
per Beamer. Per Beamer hat man sich schnell durch den Vorlesungsstoff 
geklickt und die Studenten sind kaum in der Lage, so schnell 
mitzuschreiben, geschweige denn Fragen zu stellen oder zu verstehen.

Ich denke, Studieren ist nicht leichter geworden sondern schwerer.

von Markus_B (Gast)


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Wieso ist ein solcher Test nicht aussagekräftig ?
An unserer Uni hatte der Professor für Elektrotechnik jedem neuen 
Erstsemester-Jahrgang über einen Zeitraum von über zehn Jahren die 
gleiche Prüfung gestellt (bestand aus verschiedenen Mathe- und 
Physikaufgaben). Die Ergebnisse wurden von Jahr zu Jahr schlechter. An 
der Vorlesung u.ä. kann es nicht liegen, denn die Prüfung wurde ja zu 
Studienbeginn durchgeführt, noch bevor das Studium richtig losging. Alle 
Prüflinge haben den Test also mit Abiturwissen durchgeführt.

von Gast (Gast)


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So Tests haben wir auch geschrieben und ehrlich gesagt sind die mir am 
Po vorbeigegangen. Da habe ich lieber die Zeit genutz um zu arbeiten und 
nicht um mich auf unwichtige Tests vorzubereiten. Denke das spielt auch 
eine Rolle. Glaube die Arbeit neben dem Studium war früher nicht so 
wichtig. Ich habe meine 20+ h/w neben der Uni abgerissen. Da geht Zeit 
fürs lernen verloren.

von Vorname N. (logout-name)


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Möglicherweise begebe ich mich hier nun aufs Glatteis, was solls...

Was umfasst denn der Stoff Mathematik 2? Gehe ich richtig in der 
Annahme, dass da vorallem Differentialgleichungen (Wellengleichung, 
Wärmeleitung etc.)? Wenn ja, dann würde ich das überhaupt nicht wundern. 
In den letzten Jahren sind die Computer doch sehr stark auf dem 
Vormarsch. Damit meine ich nicht zwingend 98 bis heute, sondern auch 
schon die Jahre davor. Insbesondere hat man heute auch vor dem Studium 
schon sehr leistungsfähige Taschenrechner. Dies setzt sich dann im 
Studium damit fort, dass man sehr leistungsfähige Computerprogramme 
(insbesondere zur numerischen Lösung von DGLs) hat. Da wunderts mich 
nicht, wenn sich der ein oder andere Student denkt, was soll ich jetzt 
für jede denkbare DGL ein Lösungsweg lernen (und diesen schnell und 
fehlerfrei anwenden können (hier lag bei mir meist Teufel begraben)) 
wenn das in der Praxis ohnehin mit dem PC mache? Dann sind die Noten an 
schriftlichen Prüfungen ohne Rechner natürlich schlechter.

Ich will damit nicht sagen, dass man die Lösung von DGLs nicht mehr von 
Hand finden sollte (vor allem weil viele DGLs ja mit Standardmethoden 
exakt lösbar sind), aber es wenig Sinn macht, dies bis zur Vergasung zu 
büffeln. Viel mehr sollte die richtige Interpretation der Lösungen eines 
Programmes mit blick auf die ursprüngliche Aufgabe wert gelegt werden... 
Oder wie genau ein PC das machen kann und was er nicht oder nur schlecht 
kann.

Ich finde nicht das Niveau der heutigen Studenten schlecht, viel mehr, 
dass man die exakt gleiche Prüfung (mit wievielen Studenten überhaupt?) 
nochmals macht. Nein, das ist eigentlich auch nicht schlimm, nur dass 
wenn man ein aussagekräftiges Resultat daraus ableiten will auch der 
exakt gleiche Stoff exakt gleich gelernt worden sein muss. Ich 
binsicher, die Vorlesungn vor 10 Jahren waren (wie heute auch (noch) 
nicht) perfekt.

Ein Mathematiker soll das bitte können. Aber ein Ingenieur muss meiner 
Meinung nach mit den verfügbaren Mitteln die besten ergebnisse erreichen 
können. Dazu muss er sich auf die on den Mathematikern (etc.) zur 
Verfügung gestellten Mitteln verlassen können (natürlich mit kritischem 
Blick!). Aber er soll nicht für alles verantwortlich sein.

So jetzt hoffe ich, dass das Eis untermeinen Füssen noch nicht 
eingebrochen ist!

Grüsse

von Bernd L. (berndl)


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Wenn irgendwas erschreckend ist, dann, dass gewisse Politiker und Mr. 
Mister meinen, ihre Einbildung in eine Ansammlung von Zahlen 
hineininterpretieren zu muessen.

Wenn es -um ein extremes Beispiel aufzuzeigen- um Logarithmen oder 
Arithmetik mit dem Rechenschieber ginge, waeren 99% der heutigen 
Studenten voellig aufgeschmissen, waehrend Schuelern vor ein paar 
hundert Jahren die Aufgaben genauso leicht gefallen waere, wie heutige 
Studenten mehr oder weniger in der Lage sind, einen Taschenrechner zu 
bedienen.

Die Anforderungen verschieben sich. Es bringt nichts, Studenten 
heutzutage selektiv mit dem Wissen auszustatten, das vor 10 Jahren 
noetig und aktuell war. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Pruefung mit 
Abiturwissen oder nach ein paar Semestern Studium stattfand. Auch der 
Schulunterricht passt sich langsam der Realitaet an, und das ist gut so.

von Gast (Gast)


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> Insbesondere hat man heute auch vor dem Studium
> schon sehr leistungsfähige Taschenrechner. Dies setzt sich dann im
> Studium damit fort,

Wir durften in den Matheklausuren im Studium keinen Taschenrechner 
verwenden. Wer da nicht gut war im Nebenrechnung lösen, hatte 
verschissen ;)

von Vorname N. (logout-name)


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Wir auch nicht, aber wenn man nur während der Prüfung von Hand rechnet, 
dann sinkt die Leistung auch...
@ Bernd L. (berndl): Das Beispiel mit dem Rechenschieber passt 
haargenau, danke!

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Andreas Kaiser wrote:

> Allerdings ergibt sich daraus nicht zwangsläufig ein geringeres Niveau
> der Studenten. Auch die Qualität der Lehrveranstaltungen und dergleichen
> kann eine Rolle spielen.

Eben, das sind wesentliche Faktoren, die hier nicht eingeflossen sind, 
daher auch Nicht-Vergleichbarkeit.

von keiner (Gast)


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von Bernd L. (berndl)


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>> Auch die Qualität der Lehrveranstaltungen und dergleichen
>> kann eine Rolle spielen.
>
>Eben, das sind wesentliche Faktoren, die hier nicht eingeflossen sind,
>daher auch Nicht-Vergleichbarkeit.

Ist schon in Ordnung, du geek. Von dir erwartet man eh keine logisch 
schluessigen Aussagen mehr.

Wenn die Qualitaet der Lehrveranstaltungen abnimmt, wirkt sich dies ganz 
bestimmt auch auf das Niveau der Studenten aus. Wenn nun heutige 
Studenten in einem vergleichbaren Test (wohlgemerkt, nicht im PISA-Test) 
schlechter abschneiden wuerden als vor 10 Jahren, waere die schlechte 
Qualitaet der Lehre definitiv kein Faktor, der das schlechtere Ergebnis 
erklaert, obwohl die Studenten eigentlich mindestens ebensogut wie 
frueher sind.

Wenn der PISA-Test signifikant waere, koenntest du damit nachweisen, 
dass die Lehrqualitaet (Schule und Studium) nachgelassen hat (unter der 
Annahme, dass die Menschheit nicht kollektiv duemmer wird). Aber du 
kannst nicht den PISA-Test fuer ungueltig erklaeren, weil die Studenten 
besser waeren, wenn sie bessere Lehrveranstaltungen besucht haetten.

Hat der linuxgeek eigentlich auch an PISA-Tests teilgenommen? Das 
koennte auch den negativen Trend erklaeren (sofern seine Leistung nicht 
als Ausreisser aus dem Datensatz entfernt wurde).

von jeah (Gast)


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linuxgeek hat den PISA Test entwickelt ;)

von Matthias (Gast)


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So einen scheiss hab ich schon lange nicht mehr gehört...

von Mr. Mister (Gast)


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>Erstsemester-Jahrgang über einen Zeitraum von über zehn Jahren die
>gleiche Prüfung gestellt (bestand aus verschiedenen Mathe- und
>Physikaufgaben). Die Ergebnisse wurden von Jahr zu Jahr schlechter.

Genau das ist der Punkt. Die Grafik oben ist nur EIN Beispiel fuer 
viele.
Man haette auch jede andere technische Klausr nehmen koennen.

Es gibt auch noch andere Beispiele, wo es mit Studienanfaengern gemacht 
wurde. Hier im Forum gab es dazu auch mal was.

Das heisst aber nicht, dass die Studenten schuld sind, es ist sogar sehr 
wahrscheinlich. dass es auch mit dem Stundenausfall in den Unterstufen 
zu tun hat.

Meine Frage ist nur: Wie geht ihr damit um?

von Bernd L. (berndl)


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>Meine Frage ist nur: Wie geht ihr damit um?

Ich finde es nicht kritisch, dass du und Consorten keine Grafiken mehr 
interpretieren koennen.

Heutzutage haben OCR-Programme mehr Kuentsliche Intelligenz als solche 
Negativbeispiele wie du an realer Intelligenz besitzen und koennen 
statistisch gesicherte Aussagen aus einem Diagramm ableiten.

Und solange solche Software entwickelt wird, gibt es auch noch Menschen 
mit genuegend Intelligenz. Sollten diese demnaechst am Aussterben sein, 
wird die Nachfrage nach intelligenten Wesen schnell wieder wachsen, und 
es wird auch wieder eine angemessene Bildung fuer einige wenige 
Leistungswillige geben. Das ist die natuerliche Regulierung des Marktes.

von Mr. Mister (Gast)


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Da haben wir doch gleich ein Beispiel für mangelnde Lesefaehigkeit:

Ich sage es nochmal: Das ist EINE , UNO, ONE  Ergebnisgrafik. Andere 
sehen aehnlich aus.

von Bernd L. (berndl)


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>Ich sage es nochmal: Das ist EINE , UNO, ONE  Ergebnisgrafik. Andere
>sehen aehnlich aus.

Ach, und wenn du 100 nichtssagende Bilderchen hast, dann sagen sie auf 
einmal genau das aus, was du gerne belegen moechtest?

Das ist eins der Probleme heutiger Studenten: was bei Google wenigstens 
10000 Treffer  erzielt, nehmt ihr als gesichert an. Es gibt aber auch 
einige, die noch  selbst mitdenken. Und die machen mit dem Mehr an 
verfuegbarer Information im Vergleich zu den 90ern wett, was du sonst in 
die Gruetze reiten wuerdest. Also kein Grund zur Sorge.

von Markus_B (Gast)


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>>Erstsemester-Jahrgang über einen Zeitraum von über zehn Jahren die
>>gleiche Prüfung gestellt (bestand aus verschiedenen Mathe- und
>>Physikaufgaben). Die Ergebnisse wurden von Jahr zu Jahr schlechter.

>Genau das ist der Punkt. Die Grafik oben ist nur EIN Beispiel fuer viele.
> Man haette auch jede andere technische Klausr nehmen koennen.

Ähh, was heißt hier nur EIN Beispiel ? In meinem Beispiel (nicht die 
Grafik des Ausgangsposters) hat der Prof halt jedes Jahr alle 
Erstsemester gebeten einen Test zu schreiben, der Testinhalt ist über 
all die Jahre gleich geblieben. Wo sind da die Variablen ?
Die Studenten kommen ursprünglich von unterschiedlichen Gymnasien mit 
unterschiedlichem Unterrichtsausfall und unterschiedlicher 
Unterrichtsqualität und unterschiedlichem..., das dürfte sich aber über 
die Jahre mitteln.
Und klar, es war nur ein Mathe/Physik-Test, andere Fächer blieben 
unberücksichtigt (war halt ein ET-Test und der Prof ein schlauer 
Haase...)

von Markus_B (Gast)


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Erschreckend ist, daß in Deutschland ständig Ausreden gefunden werden, 
weshalb derartige Tests natürlich überhaupt nicht aussagekräftig sind.

von Bernd L. (berndl)


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Mr. Mister und Markus_B, wenn ihr typische Studenten waert, dann muesste 
ich zugeben, dass das Niveau heutiger Studenten erschreckend ist.

Ihr seid selbst mit Hilfe von Beispielen nicht in der Lage, Fakten in 
einen Kausalzusammenhang zu bringen bzw. zu erkennen, wenn kein solcher 
vorliegt. Diese Faehigkeit ist aber eine Grundvoraussetzung fuer jedes 
Studium, selbst in Theologie, Sozialpaedagogik und Sportwissenschaften.
Halt, eine Ausnahme gibt es: Politikwissenschaften, dort lernt man 
Kausalitaeten bei Bedarf zu schaffen oder zu leugnen und PISA-Tests zu 
entwerfen.

von Marius (Gast)


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Schon Sokrates hat behauptet, dass die Jugend mit jeder Generation mehr 
verblödet.

Und wenn sie verblödet, wen juckt es? Vielleicht sollte man sich zuerst 
an seine eigene Nase fassen bevor man auf Andere zeigt.

von Vorname N. (logout-name)


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Soso, seit mal lieb miteinander!

Nur weil es anscheinend noch einige andere Beispiele gibt, heisst das 
noch lange nicht, dass das so ist. Das ist Fakt. Sonst würde es (wie in 
diesem Thread nun zu drohen scheint) einfach noch mehr behauptet, bis 
einer aufgibt und der andere meint er habe nun recht...
Der grosse Vorteil solcher Tests ist auch gleich ihr grosser 
Schwachpunkt: man kann nicht das gleiche 10 Jahr lang fragen und meinen, 
es sollten (bei gleichem Niveau der Studenten auch das gleiche 
rauskommen). Wie oben erwähnt ändert sich vieles in 10 Jahren. Dies muss 
nicht die Qualität der Lehrer oder Schüler sein. Dies können auch durch 
die Politik neu gesetzten Schwerpunkte ausmachen... Dieser tatsache 
trägt auch die ganze PISA-Studie nicht Rechnung.

Gehen wir mal davon aus, dass das Niveau sinkt (was ich nicht glaube, 
lebe zwar in der Schweiz, aber hier hört man auch immer mal wieder so 
Geschrei). Was will man tun?
- Die Bildungsausgaben erhöhen? (nützt das?)
- Ausländer ausweisen, weil die das Lerntempo bremsen? (nützt das? da 
sind wir bei einem grossen Schwachpunkt der PISA-Studie: mehr 
Ausländer/verschiedene Kulturen bringen zwar nicht bessere Leistungen 
der Schüler, aber wird dadurch nicht die Sozialkompetenz erhöht?)
- Computer verbieten, weil die bösen Kinder immer davor rumhängen (und 
in 10 Jahren merken, dass kein Kind mehr einen PC bedienen kann, ausser 
er hats in der Schule gelernt (was ist wohl teurer)
- sontige Ideen

Ich komme (für mich) zum Schluss, dass alles ganz in Ordnung ist so...

von Marius (Gast)


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Danke für diesen herrlichen Beitrag aus der Schweiz!

Der Beste von allen!

von Vorname N. (logout-name)


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Danke für die Lorbeeren.

Mir ist noch ein treffendes Beispiel eingefallen.
Bei der Hochschule (und meiner Studienrichtung) lag/liegt? der 
Frauenanteil bei ca. 2-3 % (geschätzt --> auf 200 Studenten waren ca. 5 
Frauen, die fallen auf!!). Dann wurde sehr gross die Werbetrommel 
gerührt, um den Frauenanteil in dieser Studienrichtung zu erhöhen. Wie 
es im Moment aussieht kann ich nicht sagen. Aber gehen wir mal davon 
aus, dass er nun bei 10% liegt.
Nun muss doch folgendes daraus geschlossen werden, wenn der Test immer 
noch der gleiche ist:
- Die Frauen sind in den letzten 10 Jahren über 3 mal intelligenter 
geworden!
oder
- Die Männer sind am verblöden!

Da kann ich nur von Glück reden, dass ich nicht zu denen gehöre, die am 
Verblöden sind, bin ja schon vorher fertig geworden.

OK, nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Aber so kommt mir die 
Diskussionn vor.

von Bernd L. (berndl)


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>Nun muss doch folgendes daraus geschlossen werden, wenn der Test immer
>noch der gleiche ist:
>- Die Frauen sind in den letzten 10 Jahren über 3 mal intelligenter
>geworden!

Reichlich verdrehte Argumentation! Du koenntest auch eine Karriere in 
der Politik machen!

Oder noch eine Erklaerung fuer Mr. Mister: Wenn der Frauenanteil unter 
den Studenten mit der Zeit ansteigt und die Testergebnisse in der 
gleichen Zeit nachlassen, dann bleibt natuerlich die Leistung der 
maennlichen Studenten konstant, und das Ergebnis erklaert sich einzig 
und allein durch den niedrigeren IQ der weiblichen Belegschaft.

Mr. Mister, du darfst dich jetzt wieder aufregen, weil deine 
Faehigkeiten nahelegen, dass du keine Ironie erkennen kannst. Oder du 
bist sowieso schon selbstaendig auf meine Erklaerung gestossen, dass die 
Frauen an allem schuld sind. Auch gut.

von Vorname N. (logout-name)


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Perfekt, die Schuldigen haben wir auch schon...

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Ich brauch nur mal meine Fakultaet ansehen. Da waeren die Ergebnisse 
schon nach einigen Semestern schon absolut nicht mehr vergleichbar mit 
diesen vorangehender. An Hochschulen und Unis gibt es auch keine zentral 
geregelten Standards oder Lehrplaene so dass auch keine echte 
Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Einrichtungen besteht. Und dass 
auch das Angebotsniveau aufgrund der Ruinierung des Bildungssystems 
immer schlechter wird sollte man ebenfalls nicht vergessen. Dass man so 
nicht zu besserem Auswurf kommt ist doch klar und muss an dieser Stelle 
auch erwartet werden. Wenn es nach gewissen Professoren gehen wuerde 
sollten Studenten erst garnicht an die Hochschule kommen (root of all 
evil)... daher.

von Sonnenschein (Gast)


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Hallo

An den Schulen wird doch schon seit langem an der Technik und den 
Naturwissenschaften gespart. Immer neue Inhalte werden in den Studenplan 
gequetscht und "klassische" Fächer werden verdrängt.

Es ist wichtig, das man Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und den 
Taschenrechner beherrscht. Was im Hintergrund geschieht, dafür bleibt 
keine Zeit mehr. Den Lehrern geht es auch nicht besser als den 
Ingenieuren. Sie müssen heute sehr viel "Qualitätsmanagement" machen, 
auch im Unterricht. Das Ziel, den Schülern etwas beizubringen, wird 
immer unwichtiger. Dafür weiss man aber, dass sie nichts wissen.

Warscheinlich hatten hier viele von euch Labore in Physik und Chemie 
oder Technikunterricht. Das ist heute alles viel zu teuer. Wie soll sich 
denn ein Schüler für Technik begeistern, wenn er das nicht "erfahren" 
darf?

Warscheinlich geht es jedem so, der etwas Abstand zu Schule hat: Früher 
war alles viel strenger und besser. Man hat in der Freizeit nicht 
gesoffen und geraucht, in der U-Bahn hat man den älteren Mitbürgern 
gerne Platz gemacht... ;-)

von gast (Gast)


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>Wenn es nach gewissen Professoren gehen wuerde sollten Studenten erst
>garnicht an die Hochschule kommen

Diese Einstellung kann man deinen Professoren aber auch nicht verdenken.

von Experte (Gast)


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>Erschreckend ist, daß in Deutschland ständig Ausreden gefunden werden,
>weshalb derartige Tests natürlich überhaupt nicht aussagekräftig sind.

Das scheint mir überhauipt das Problem: Verdrängung der Fakten! Man such 
t nach Schuldigen und Ausreden, anstatt den Missstand zu beheben. Aber 
lege einem Schüler mal nach seinem Abi noch ein MAthebuch hin - die 
meisten sind doch froh, wenn sie nie wieder was davon hörem.

Es ist doch schick geworden, solche Fächer nicht zu beherrschen.

Gleichzeitig will aber jeder zweite Jugendliche in eine leitenden 
Position, am besten Projektlieter mit Kostenverantwortung.

>Taschenrechner
'Das scheint mir eher nicht das Problem: Wir hatten auch Taschenrechner 
und die meisten Prüfungsausgaben haben nichts mit Kopfrechnen zu tun, 
sodern mit Lösung finden.

>Ausländerkinder
Die sind allerdings ein Problem!

Anfang der 90er lag der Anteil der nicht gut deutsch sprechenden Kinder 
noch bei 10$-20%, heute sind es 50-60, in den Hauptschulen 80%. Da ist 
es sonnenklar, daß es nicht so flink vorangehen kann.

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Seit 10 Jahren die gleiche Klausur... da sollte man eher über das Niveau 
der Uni nachdenken als über das der Studenten.

von Wasser (Gast)


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Ob die Studenten vor 10 jahren auch schon AVR proggen konnten tztzz

von Deutschtürke (Gast)


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>Das scheint mir überhauipt das Problem: Verdrängung der Fakten!

>>Ausländerkinder
>Die sind allerdings ein Problem!

Solches Gedankengut hat in einem technischen Forum nichts zu suchen!

Wer mit derartigen Parolen die Fehler des deutschen Bildungssystems 
verdrängt und die Schuld auf die vermeintlichen Ausländer abwälzt, hat 
im allgemeinen schon Probleme, in einer Diskussion mit Hauptschülern zu 
bestehen.

So auch "Experte", der nicht einmal so weit kommt, falsche Schlüsse zu 
ziehen, da er schon falsche "Fakten" voraussetzt.

von Matthias (Gast)


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Immer dieses

"Bei uns musste man noch..."

oder

"Früher konnte wir noch..."

Das nervt total und hört sich an wie bekacktes Opa Geschwafel.
Ich sag dazu nur eins: Studenten an der Fachhochschule z.B. in München 
dürfen sich Fächer wie

- Werkstofftechnik
- Produktentstehung
- Nachhaltige Produktentwicklung
- CAD bzw. techisches Zeichnen
- Technische Mechanik
- etc.

in den ersten 2 Semestern neben den üblichen Grundlagen der 
Elektrotechnik und anderen Vorlesungen anhören. Es ist in den letzten 
Jahren immer wieder festgestellt worden, dass Ingenieure zu Fachidioten 
verkommen bzw. bereits nach dem Studienabgang welche sind und außer von 
Stromkreisen keine Ahnung haben.

Aus diesem Grund wird der heutige Ingenieur auch in vielen anderen 
Bereichen ausgebildet. Das ist heute deutlich besser als noch vor 10 
Jahren  und auch mein Jahrgang an der FH München zählt zu den Besten den 
diese Uni jemals hervorgebracht hat und wenn wir schon bei Statistiken 
sind:

Wen es interessiert, wir haben das CHE Ranking gewonnen und sind laut 
der Wirtschaftswoche und deren Umfrage von 5000 Personalern die beste 
Fakultät im Lande. Also keine Angst, es kommen vielleicht nicht viele 
Ingenieure nach, aber dafür bestimmt keine schlechten.

von 4 gwinnt (Gast)


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Deutschtürke wrote:
>>Das scheint mir überhauipt das Problem: Verdrängung der Fakten!
>
>>>Ausländerkinder
>>Die sind allerdings ein Problem!
>
> Solches Gedankengut hat in einem technischen Forum nichts zu suchen!
gedankengut? ich nenne das gensunden menschenverstand! es ist nicht 
immer alles rechts, wenn man das kind mal beim namen nennt.
ich habe mit absoluter sicherheit nichts gegen ausländer, natürlich auch 
nicht gegen türken - wozu auch, mensch ist mensch. aber wenn man sich 
z.b die kriminalstatistik des vergangenen jahres, oder die rangeleien 
auf schulhöfen ansieht, merkt man recht schnell, dass kinder mit 
migrationshintergrund überdurchschnittlich oft verwickelt sind. auch 
wenn der migrantenanteil nur 1/3 beträgt, sind 2/3 an gewalttätigen 
auffälligkeiten beteiligt - und die zahlen sind nicht übertrieben.
das kann man so nicht unter den teppich kehren, nur weil es zu nennen 
bei den abgestumpften braun klingen soll.

> Wer mit derartigen Parolen die Fehler des deutschen Bildungssystems
> verdrängt und die Schuld auf die vermeintlichen Ausländer abwälzt, hat
> im allgemeinen schon Probleme, in einer Diskussion mit Hauptschülern zu
> bestehen.
>
> So auch "Experte", der nicht einmal so weit kommt, falsche Schlüsse zu
> ziehen, da er schon falsche "Fakten" voraussetzt.
da stimme ich dir voll und ganz zu. seinen nick hat er nicht verdient ^^

gast wrote:
>>Wenn es nach gewissen Professoren gehen wuerde sollten Studenten erst
>>garnicht an die Hochschule kommen
>Diese Einstellung kann man deinen Professoren aber auch nicht verdenken.
fully ack ^^

vielleicht liegt das schlechtere ergebnis aber auch nur an so manch 
verständlicher verwirrung, die ein prof nicht zu beseitigen vermag:
http://xkcd.com/184/

von STK500-Besitzer (Gast)


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>Wen es interessiert, wir haben das CHE Ranking gewonnen und sind laut
>der Wirtschaftswoche und deren Umfrage von 5000 Personalern die beste
>Fakultät im Lande. Also keine Angst, es kommen vielleicht nicht viele
>Ingenieure nach, aber dafür bestimmt keine schlechten.

Wen interessiert irgendein Ranking einer Hochschule?
In diesem Thread geht es darum, dass man Studenten hat, die lieber Party 
machen als richtig zu studieren.
Für Schüler sind doch inzwischen andere Sachen als Schule wichtiger 
(Stylez und sowas...). Da müssen die Eltern mal gegensteuern. Die haben 
teilweise aber aufgegeben, denn die Schüler bei denen die Eltern sich um 
ihre Kinder gekümmert haben, sind auch gute Studenten, ziehen das 
Studium durch und sind dann auch gut im Berufsleben. Das wird aber immer 
stärker vernachlässig (Kinder werden vor den Fernseher 
"abgeschoben"...).
Eltern haben auch keine Zeit sich in der Freizeit mit ihren Kindern zu 
beschäftigen; teilweise weil sie zu sehr mit sich selber beschäftigt 
sind, oder weil sie Geld verdienen müssen, um ihren liebgewonnenen 
Lebensstandard halten zu können.
Man muß schon ganz schön suchen, wenn man solch 
ingenieursnachwuchswichtigen Spielsachen wie Fischer-Technik oder einen 
Elektronik-Baukasten haben will.
Die meisten Sachen, die man so findet machen Lärm, blinken oder 
unterhalten nur. Es geht nur noch um Unterhaltung. Sieht man ja auch 
daran, dass man Schulfernsehen nur noch auf BR-Alpha sehen kann. Ich 
kann mich noch an Sachen wie den den NDR-Klein-Computer erinnern, für 
den es eine eigene Fernsehsendung gab. Heute geht es nur noch darum, wie 
ein D.Bohlen irgendwelchen Halbwüchsigen auf etwas unsensible Art klar 
macht, dass das was sie unbedingt mauchen wollen, nicht das ist, wonach 
sie wirklich streben sollten bzw. zumindest mehr arbeiten sollten.
Kinder werden zu sehr alleine gelassen. Sie brauchen aber Führung. 
Deswegen werden auch Studenten immer schlechter...

von Gast (Gast)


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Hallo,

so was nenn ich eine exakte Punktlandung. Ganz meiner Meinung.

von Vorname N. (logout-name)


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>>Ausländerkinder
> Die sind allerdings ein Problem!
>
> Anfang der 90er lag der Anteil der nicht gut deutsch sprechenden Kinder
> noch bei 10$-20%, heute sind es 50-60, in den Hauptschulen 80%. Da ist
> es sonnenklar, daß es nicht so flink vorangehen kann.

Ich gehe mal davon aus, dass du nie mit Ausländern zur Schule gegangen 
bist?
Ich bin an einem Ort aufgewachsen, der 40% Ausländer hat (nicht in der 
Hauptschule, sondern über die ganze Bevölkerung gerechnet). Trotzdem 
haben es eine ganze Menge unserer Schule ins Gymnasium geschafft. OK, 
diejenigen die auch nach Jahren sich nicht recht verständigen konnten 
nicht. Aber die haben die anderen Kinder in der Schule nicht gebremst...

@STK500-Besitzer:
Da möchte ich dich einfach nochmals auf den Link von  keiner (Gast) 
aufmerksam machen: http://www.grundschulmarkt.de/Jugend_heute.htm Darf 
ich fragen wie alt du bist? Ich muss bei mir auch langsam feststellen, 
dass ich die Jugend nicht mehr verstehe ( --> Tokio Hotel und so), wenn 
ich mich aber an meine Jugend erinnere, dann habe ich das Gefühl, dass 
alles brave und liebe Kinder sind. Was wir früher für Schwachsinn 
gemacht haben, heute bekommt man dafür Knast und ab ins Heim...
Darüber WAS die Kinder tun und lassen haben sich wie im Link gezeigt die 
Eltern schon immer aufgeregt. Pubertät ist das Alter, in dem die Eltern 
schwierig werden... Da gibts natürlich Reibereien...

von Hans (Gast)


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Aus einem einzelnen Satz folgt nichts. Für eine logisch richtige 
Folgerung benötigt man mindestens zwei Sätze.

Die (behauptete) Tatsache, dass das Niveau der Studenten von Jahr zu 
Jahr sinkt, ist der erste Satz. Wo ist der zweite?

>Wieder etwas Neues von der PISA-Front: Unsere Nachkommer koennen nicht
>nur immer schlechter lesen und schreiben, als frueher, nein, sie koennen
>auch nicht mehr so gut rechnen.

Selbst wenn man einen zweiten Satz dazu nehmen würde, wie kommt man dann 
zu Wertungen wie "gut" oder "schlechter".

Angenommen die Diagramme des OP sind objektiv, dann kann ich nur 
erkennen, dass es einen Unterschied zwischen früher und heute gibt. Wie 
man diesen Unterschied wertet, ist alles andere als klar.

Wo die Ursachen liegen kann ich noch nicht einmal erahnen.

von Markus_B (Gast)


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> Der grosse Vorteil solcher Tests ist auch gleich ihr grosser
> Schwachpunkt: man kann nicht das gleiche 10 Jahr lang fragen und meinen,
> es sollten (bei gleichem Niveau der Studenten auch das gleiche
> rauskommen). Wie oben erwähnt ändert sich vieles in 10 Jahren. Dies muss
> nicht die Qualität der Lehrer oder Schüler sein. Dies können auch durch
> die Politik neu gesetzten Schwerpunkte ausmachen... Dieser tatsache
> trägt auch die ganze PISA-Studie nicht Rechnung.

Entgegen allen hier vertretenen Meinungen behaupte ich, daß sich zum 
Zeitpunkt des geschriebenen Tests, nämlich zu Studienbeginn, die 
Voraussetzungen und Vorkenntnisse über die Jahre NICHT signifikant 
geändert haben:
von dem Test erfahren habe ich nach Studienende 2001 als ein Freund als 
Doktorand bei besagtem Professor begann, der Test lief somit ca. 
zwischen 1990-2002, das verkürzte Abitur auf 12 Jahre kann als Ursache 
somit ausgeschlossen werden. Ansonsten wüßte ich nicht, was sich hier in 
Niedersachsen an den Lehrplänen in diesem Zeitraum änderte (etwas, was 
mich immer sehr wundert, daß Lehrinhalte über Jahrzehnte gleichbleiben, 
bestenfalls gelegentlich aus politischen Gründen geändert werden).
Also, was hat sich geändert, was wiederum die Aussagekraft derartiger 
Tests infragestellt ?

von Sonnenschein (Gast)


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Warscheinlich ist die Ursache eine Mischung aus all den hier genannten 
Gründen.

Heute müssen (oder wollen) oft beide Eltern arbeiten. Das Kind wird 
sich, zu einem Teil, alleine überlassen. Manche Eltern sind sogar damit 
überfordert, die Hausaufgaben zu kontrollieren bzw. darauf zu achten, 
dass sie überhaupt gemacht werden.

Die Interessen der Kinder haben sich verlagert. Früher spielte man mit 
Lego oder Fischertechnik, heute mit der Spielkonsole. Ich habe mich auch 
schon gefragt, wieso denn morgens um 5Uhr schon Kinderfilme laufen.

Ausländer sind sehr wohl ein spürbares Problem in den Schulen. Das hat 
wieder verschiedene Gründe:
Zum einen sind es Sprachprobleme und zum anderen haben Menschen 
verschiedener Nationalitäten auch verschiedene Mentalitäten. Sicher 
spielt es auch eine Rolle, dass eher schlecht ausgebildete Menschen nach 
D kommen um hier zu arbeiten. An manchen Hochschulen gibt es übrigens 
speziell für Ausländer Förderkurse in den "Knackfächern" und schon 
mehrmals gab es offizielle Rundmails a la "Suchen Nachhilfe für XY da XY 
aufgrund von Sprachproblemen der Vorlesung nur schwer folgen kann".

Bitte nicht als Ausländerfeindlich verstehen, so ist es nämlich nicht 
gemeint.

von aus Asien (Gast)


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Die ausländische Studenten geben wenigstens zu, dass sie Probleme mit 
den Vorlesungsstoffen haben. Aber die meisten deutschen Studenten reden 
viel und tun so, ob sie alles wissen, obwohl manche von ihnen überhaupt 
keine Ahnung haben. Während meines Studiums (Informatik) konnte ich zwei 
Projekte nicht zu Ende machen, weil meine Gruppenmitglieder (Deutsche) 
genau immer vor 3,4 Wochen vor dem Ende absprungen sind. Wenn 
ausländische Studenten abspringen, dann machen die wenigstens am Beginn.

von Sonnenschein (Gast)


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Ob jemand zugeben kann, dass er Probleme mit dem Stoff hat hängt weniger 
mit der Nationalität als viel mehr mit der Person zusammen. Niemand 
möchte gerne Schwächen zugeben und schon gar nicht, dass man den Stoff 
nicht kapiert. Wenn man es aber zugibt, also den ersten Schritt macht, 
dann wird man feststellen, dass es vielen anderen genauso geht.

Die Ausländer, die aus dem Ausland an die Hochschule kommen, haben 
meistens etwas auf dem Kasten. Sonst wären sie nämlich nicht da, hätten 
die Hürden mit Sprachtest etc. schon gar nicht geschafft.

Problematisch an Hochschulprojekten ist, dass man keinerlei Druckmittel 
hat. Man kann einzig darauf hoffen, dass die Partner die gleiche 
Motivation haben. Beim Prof. petzen will man schliesslich auch nicht. 
Ich hatte auch mal ein Projekt mit dem Semester-Vollpfosten. Das Projekt 
habe ich fast alleine gemacht, der hat eher gebremst. Dem musste man 
wirklich alles erklären, angefangen bei Adam und Eva. Dazu kam noch eine 
absolut undurchsichtige und schlampige Arbeitsweise. Seine Anteile 
mussten also fast immer Nachgebessert werden. An Absprachen wurde sich 
nicht gehalten und eine eigene Idee/Lösung seinerseits war sowieso schon 
mal gar nicht drinn. Das war nicht nur mit mir so, der hat absolut kein 
einziges Projekt oder Labor aktiv mitgestaltet. Übrigens auch kein 
Ausländer.

Die Ausländer, mit denen ich zusammen gearbeitet habe, haben ihre 
Projektanteile immer sehr eifrig und gut erledigt. Sie waren aber 
manchmal etwas schüchtern wenn es ums Vortragen/Präsentieren ging. Bei 
sprachlichen Problemen und vielleicht schlecht formulierten Berichten 
helfe ich dann gerne. Natürlich ist das Mehrarbeit, aber wenn man weiss, 
dass es so gut wie möglich erledigt wurde, kein Problem.

von Paul (Gast)


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Drum lerne draus und mache Projekt- und v. a. Diplomarbeiten immer 
alleine, nie eine Verbundarbeit.

von der Diskutant (Gast)


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Ein paar Worte zu "Matthias (Gast)": Du verkündest mit stolz 
geschwellter Brust, daß deine FH München vom "CHE" das "Ranking" (sehr 
schönes Wort)
gewonnen hat und in der ach-so-tollen Wirtschaftswoche die Personaler 
den Leuten aus deiner FH hinterherlaufen. Hast du dich mal näher mit dem
"CHE" und der dahinter stehenden Maschinerie aus dem Hause "Bertelsmann" 
beschäftigt? Nein? Dann rate ich dir, mal danach zu googeln - und
vielleicht stößt du auch auf (wenigstens ein paar) kritische Fakten. Bei 
Bedarf kann ich dir ein paar Tips geben. Die Frage ist doch: Was wird 
vom
CHE denn überhaupt "gerankt"? Ist die Hochschullehre und sind die seit 
jeher verschiedenen, individuellen Profile der Hochschulen überhaupt
"rankbar"? Das CHE erfindet einfach ein Ranking und und irgendwelche 
Kriterien, die dann nach BWL-Manier und 
Powerpoint-Excel-Word-Präsentationen
nebeneinander gehalten und in konzerneigenen, "meinungsmachenden" 
Blättern veröffentlicht werden. Ist sowas aussagekräftig? Offenbar für
Wirtschaftswoche lesende BWL-Personaler, die von Inhalten und Anspruch 
eines Ingenierstudiums keinen Schimmer haben und sich fortwährend mehr
wirtschaftliche Inhalte in die Studiengänge hinein- und eine drastische 
verkürzung des Studiums zwecks billigerer, schlechter ausgebildeter
Fachkräfte wünschen.
Der hinter dem "CHE" stehende Bertelsmann-Konzern ist Berater unserer 
Regierung in vielerlei Angelegenheiten (das muß man sich mal auf der 
Zunge
zergehen lassen!) und maßgeblich u.a. am Bologna-Prozeß beteiligt! Die 
Philosophie: Alles was ist - auch die Lehre - muß an unternehmerischen,
marktorientierten BWL-Kosten-Nutzen-Kriterien gemessen werden! Das 
betrifft die Hochschullehre genauso wie die Lehre an den sonstigen 
Schulen und
Gymnasien.
Was wird wohl geschehen, wenn man sich an den Fingern abzählt, daß ein 
Ingenieur- Medizin- oder naturwissenschaftliches Studium ein Vielfaches 
von
einem BWL- oder Jurastudium kostet? Was werden die Hochschulen zukünftig 
in ihrer unternehmerischen Freiheit nur noch ausbilden, um von den
Studiengebühren nochwas übrig zu behalten??
Seit Jahren wird nach dieser Manier auch an den Gymnasien, Haupt-, 
Mittel- und Realschulen usw. gespart. Das fängt an bei den 
unterbesetzten
Lehrerstellen mit der Folge der drastischen Erhöhung der Schüleranzahl 
pro Klasse und hört bei den Investitionen in Lehrmittel wie Labore auf. 
Ein
paar Computer, ein Internetanschluß, ein paar 
Standard-MS-Office-Programme und ein Lehrer, der sich so halbwegs damit 
beschäftigt hat - und alles
wird schon werden. Das ist genug Technik im Unterricht. Da stellt sich 
dann nicht mehr die Frage, warum die Studien- und auch Berufsanfänger so
schecht bei den viel beliebten "Rankings" und PISA-Tests abschneiden...
Das ganze läßt sich auch sehr schön auf die angesprochene Problematik 
mit ausländischen Kindern und Familien projezieren: Die 
Integratieonspolitik
hat durch die Kostenfrage versagt. Keine Zusatzbetreuung von 
Migrantenkindern = schlechte Deutschkenntnisse = schlechte Integration 
->
Kriminalität. Daß es hier und da Leute gibt, die lernunwillig sind, ist 
vollkommen klar. In meiner Zeit und Schule gab's auch Rowdies - wie
überall - und die wird's auch immer geben. Aber, wie einige Autoren, mit 
der Ausländerkeule hier durch's Forum zu rennen und die ausländischen
Schüler für die Mißerfolge der Bildungspolitik heranzuziehen halte ich - 
gelinde gesagt - für unverantwortlich! Das sagt einiges über die
Gesinnung und Kurzsichtigkeit der Autoren.
Fakt ist: Wer wie "Matthias (Gast)" an die Lehren des "CHE" und aller 
dahergelaufenen "Bildungsexperten" glaubt, hat den ganzen Schwindel 
nicht
hinterfragt und ist kein selbständig denkendes Individuum. Dann kommt es 
eben vor, daß man inhaltslosen, nicht nachvollziehbaren Statistiken ohne
nachzudenken glaubt.

Just my Senf dazu.

Grüße,
der Diskutant

von Mr. Mister (Gast)


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STK500-Besitzer hat es auf den Punkt gebracht: Die heutige Generation 
spielt nicht mehr, sondern wird bespielt. Gerade gestern hatten Sie es 
wieder von einer Untersuchung an Jugendlichen, wie sich zuviel TV 
auswirkt:

Wer zu oft passiv mit Information versorgt wird, lernt schlechter, weil 
er das aktive Lernen vernachlässigt. Zweitens wird das Hirn ständig mit 
zuviel flacher Information bestrahlt , weil es einfach zuviel Fernsehen 
gibt. Man ist sogar schon soweit, die Konzentration und Merkfähigkeit in 
Computertomgraphen zu messen und den Abfall der Heutigen nachweisen zu 
können.

"Ob die Studenten vor 10 jahren auch schon AVR proggen konnten tztzz"
Du glaubst , das sei etwas Besonderes, oder Neues ?

Ich stamme aus der primären Computergeneration! Das sind die Jahrgänge 
65-69 in deren Kindheit die Einführung des Volkscomputers VC20 und des 
ZX81 fielen. Wir haben damals 1981 im Alter von 13 fast alle einen 
Rechner zuhause: Die einen Apple, Dragon, die anderen Sinclair Spectrum, 
Commodore VC20, C64 später kamen Amiga und Atari.

Ich habe im ersten Jahr am Gymnasium 1979 mit genau 11 Jahren (ELF !) 
das erste mal eine PET2001 programmiert- das war in ASM! Nach 3 Wochen 
hatte ich den ersten fliegenden Ball, nach 3 Monaten das erste 
Abschiesspiel. Mir hat das keiner gezeigt. Ich habe mir jeden Krümel 
selber erarbeitet. Ich habe mit 12 die ersten Computerspiele am VC20 in 
Basic und später in 6810-ASM am C64 geschrieben, mit Sprites Sound und 
allem drum herum. Mit 16 habe ich die ersten Spiele verkauft.

Als ich mit 19 an die Uni ging, hatte ich schon 8 Jahre programmiert, 
Elektronik gebaut und. gesteuert wowie alles an Experimenten gemacht, 
die andere nicht einmal im Unipaktikum hatten. Ich habe lange vor meiner 
Studienzeit mehr Platinen mit "Platine 64" und "New IO" am Amiga 
gemacht, als spoäter während der ganzen Studienzeit und bei anderen war 
das ähnlich.

Heute haben die Studenten ein paar lausige Programmierkurse in C und 
glauben, sie können etwas. Dabei sind sie schon in den basics der 
verherigen Generation um 5-10 Jahre hinterher!

von Bernd L. (berndl)


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>Heute haben die Studenten ein paar lausige Programmierkurse in C und
>glauben, sie können etwas. Dabei sind sie schon in den basics der
>verherigen Generation um 5-10 Jahre hinterher!

Mit den paar lausigen Programmierkursen koennen sie in 2 Stunden und 100 
Zeilen das erreichen, was mit deinen basics 8 Jahre und 10000 Zeilen 
brauchte. Sieh es endlich ein, dein Wissen braucht heute keiner mehr, 
und statt deiner Vergleiche zwischen Aepfeln und Birnen mach besser 
Apfel-Birnen-Kompott!

von Nähkästchen (Gast)


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> Ich sag dazu nur eins: Studenten an der Fachhochschule z.B. in München
> dürfen sich Fächer wie

> - Werkstofftechnik
> - Produktentstehung
> - Nachhaltige Produktentwicklung
> - CAD bzw. techisches Zeichnen
> - Technische Mechanik
> - etc.
> in den ersten 2 Semestern neben den üblichen Grundlagen der
> Elektrotechnik und anderen Vorlesungen anhören.

Na und? Vor über 30 Jahren hatte ich solche hochinteressanten Fächer wie
- Werkstoffe der Elektrotechnik/Elektronik
- Konstruktion funktechnischer Geräte
- Technisches Zeichnen
- Darstellende Geometrie
- Ergonomie und Arbeitsschutz
- Chemie!
- Einführung in das Rechtswesen
- Betriebswirtschaft im Nachrichtenwesen u.a.

Ich musste mir die sogar anhören und die dazugehörigen Prüfungen 
ablegen.


> Es ist in den letzten
> Jahren immer wieder festgestellt worden, dass Ingenieure zu Fachidioten
> verkommen bzw. bereits nach dem Studienabgang welche sind und außer von
> Stromkreisen keine Ahnung haben.

Wenn es mal so wäre!

Leider durfte ich bei meinem Sohn, der vor einem Jahr an der TU Berlin 
einen Abschluss als Dipl.-Ing für Technische Informatik erworben hat, 
dass er ausser von irgendwelcher realitätsferner Software nichts weiss.
Stromlaufpläne und Schaltungsentwicklung (i.a. Hardware genannt) sind 
für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Ich habe ihn im Verdacht, dass er 
nicht mal den Vorwiderstand für eine Leuchtdiode berechnen kann. Ich 
habe das Exempel aus Angst vor der Enttäuschung lieber nicht an ihm 
statuiert.
Das liegt daran, dass sich die Studiosi ihre Fächer selbst aussuchen 
dürfen.
Es tut einfach nur weh.

von Sonnenschein (Gast)


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Also liegt es an der Werbung für bestimmte Studiengänge? Haben sich 
früher nur die wirklich Interessierten eingeschrieben und nicht 
diejenigen, die auf Prospekte angesprochen haben?

Mit hat mal jemand erzählt, er wollte sich früher an der gleichen 
Hochschule einschreiben, an der ich nun studiert habe. Sie hätten ihn 
wegen des NC's auf dieses Fach nicht genommen. Als ich dort angefangen 
habe gab es keinen NC mehr und jeder, der die Voraussetzungen erfüllt, 
wurde, und wird auch noch heute, genommen.

von Nähkästchen (Gast)


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> Sieh es endlich ein, dein Wissen braucht heute keiner mehr,

Dein Wissen wird auch bald niemand mehr brauchen.

von Alter böser Entwickler (Gast)


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@ Bernd L.

Glaubst du wirklich, dass wir alten Knochen die paar C- und 
VHDL-Konstrukte inzwischen nicht auch gelernt haben und damit arbeiten?
Für wie blöd hältst du alle anderen ausser dir?

von der Diskutant (Gast)


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gleichfalls @ Bernd L.

Offenbar hast du ziemliche persönliche Defizite, weil du hier öfter die 
Leute auf unterer Ebene angreifen mußt. Erfahrungsgemäß passiert sowas 
immer, wenn jemand keine sachlichen Argumente mehr hat...
Was nützt es, wenn mir einer mit ein paar Zeilen Java oder aufgeblähter 
XYZ-Programmiersprache etwas tolles daherzaubern kann aber keine Ahnung 
hat, wie ein Rechenwerk etc. funktioniert? Dann kommt eben immer 
ressourcenhungriges "Klickibunti" dabei raus. Im Gegenzug kann ein 
"alter Hase" mit viel Hintergrundwissen eine elegantere und schneller 
arbeitende Lösung zaubern. Mir sind da schon ab und an mal die Löffel 
vom Stamm gefallen, was manche "alte Hasen" so drauf haben. Außerdem 
kommt's ja wohl kaum auf die konkreten Programmiersprachenkenntnisse an. 
Die kann man recht schnell lernen. Aber nur, wenn das grundlegende 
Verständnis bzw. handfestes Vorwissen da ist.
Aber das ist für dich, "Bernd L.", wohl alles nur Geschwafel von 
gestern. Grundlagen braucht eh kein Mensch. Und nun husch wieder zurück 
an deine Speilkonsole, schnell!

von Paul (Gast)


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>Leider durfte ich bei meinem Sohn, der vor einem Jahr an der TU Berlin
>einen Abschluss als Dipl.-Ing für Technische Informatik erworben hat,
>dass er ausser von irgendwelcher realitätsferner Software nichts weiss.
> Ich habe ihn im Verdacht, dass er nicht mal den Vorwiderstand für eine
> Leuchtdiode berechnen kann.

Vielleicht hätte er an eine FH gehen sollen und nicht an die Uni. Dort 
lernt man noch solche Dinge, die für die Uni viel zu "trivial" sind.

Habe mir mal eine VHDL-Vorlesung an der Uni angeschaut und dann später 
an der FH.

Uni: Automatentheorie, Petrinetzwerke, keine Zeile VHDL-Code

FH: VHDL von Anfang an (stetig aufbauend) bis einfachem Rechner

Vielleicht fühlen sich jetzt die Unistudenten elitär, aber in der 
Arbeitswelt braucht das kein Mensch (Übrigens habe ich die 
Automatentheorie, Petrinetze an der FH auch gehabt, allerdings in 
Grundlagen Automatisierungstechnik vor 12 Jahren).

Einige Unis probieren mit der Brechstange Elite zu sein und verfehlen 
das Ziel der meisten Studenten, nämlich für einen Beruf zu lernen, 
gänzlich.

von Reiner S. (chickstermi) Benutzerseite


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Hat schon jemand versucht die rücklaufenden Bildungsniveaus der 
Studenten und Absolventen und Hochschulanfänger etc. auf den Klimawandel 
zurückzuführen?

Durch den Klimawandel steigt ja schließlich die Anzahl wohltemperierter 
Tage pro Jahr, an denen man dann vornehmlich seine Zeit beim Baden oder 
Bier trinken (z.B. im Biergarten) verbringen kann. Ergo bleibt weniger 
Zeit fürs Lernen --> d.h. Verdummung...

ganz ernst guckend, gruß reiner

von Nähkästchen (Gast)


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> Vielleicht hätte er an eine FH gehen sollen und nicht an die Uni. Dort
> lernt man noch solche Dinge, die für die Uni viel zu "trivial" sind.

Hatte ich auch empfohlen, war ihm aber nicht elitär genug. Naja, macht 
eben jeder so, wie er es für richtig hält.

von Matthias L. (Gast)


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>Hat schon jemand versucht die rücklaufenden Bildungsniveaus der
>Studenten und Absolventen und Hochschulanfänger etc. auf den Klimawandel
>zurückzuführen?


Der deutsche Autofahrer ist daran schuld! (Wie sonst auch)!

Wir brauchen eine Bildungssteuer auf Benzin!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Hallo,

ich hab nicht alles durchgelesen, aber ich meine, dass die guten Schüler 
evtl. schon vor der Uni einen Job bekommen, denn als Absolvent sind sie 
zu teuer. Und die, die keinen Job bekommen, die studieren. Früher war 
den Firmen das egal, wenn sie viel für einen Ing. bezahlen mussten, da 
der Preiskampf nicht so ausgeprägt war, also musste jeder gute Schüler 
studieren um einen "ordentlichen" Job zu bekommen.
Und es kommt noch etwas dazu, seit der Einführung des 
Bachelor-Master-Systems ist alles noch mal gestrafft. Grundlagenfächer 
werden zu gunsten anderer Fächer, die darauf aufbauen gestrichen. Der 
Studen ist schließlich selbstständig und kann sich das Grundwissen 
nebenbei erarbeiten, z. B. nach Ende der Vorlesung um 20:30 Uhr, 
schließlich ist zum Beginn der nächsten V. um 7:30 Uhr noch viel Zeit...
jede Woche zwei Klausuren dazwischen ein paar Belege und natürlich ein 
bisschen Praktikumsvorbereitung. Und wenn der Student immer noch zu dumm 
ist in der Prüfung, dann schiebt man halt noch ein paar Vorlesungen 
dazwischen, vielleicht bleibt abends um 9 mehr hängen als früh um 3.

von Tommi H. (drmota)


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Auch wenn die Jungstudenten immer schlechter werden so ist das kein 
Grund für die Personaler 45 jährigen Ings durch 25 jährigen Fhler zu 
ersetzen.

von Statistikexperte (Gast)


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>Hat schon jemand versucht die rücklaufenden Bildungsniveaus der
>Studenten und Absolventen und Hochschulanfänger etc. auf den Klimawandel
>zurückzuführen?

Was gibt es da zurückzuführen? Mr. Misters Balkengrafik zeigt, dass die 
Dummheit der Studenten seit 10 Jahren steigt. Die Grünen können ein fast 
identisches Bild für die Verteilung der mittleren Temperatur über die 
letzten 10 Jahren malen. Die Korrelation ist eindeutig.

>Durch den Klimawandel steigt ja schließlich die Anzahl wohltemperierter
>Tage pro Jahr, an denen man dann vornehmlich seine Zeit beim Baden oder
>Bier trinken (z.B. im Biergarten) verbringen kann. Ergo bleibt weniger
>Zeit fürs Lernen --> d.h. Verdummung..

Absolut. Und gäbe es keine Studenten, wäre weder die Petrochemie noch 
die Technik zur Ölförderung aus immer entlegeneren Quellen so weit wie 
heute, es gäbe also keinen Klimawandel.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Paul wrote:
> Habe mir mal eine VHDL-Vorlesung an der Uni angeschaut und dann später
> an der FH.
>
> Uni: Automatentheorie, Petrinetzwerke, keine Zeile VHDL-Code
>
> FH: VHDL von Anfang an (stetig aufbauend) bis einfachem Rechner

Stichprobengroesse 1, und daraus willst du irgend welche Schluesse 
ziehen? Es gibt auch an Unis praktische VHDL-Vorlesungen bzw. Kurse, 
z.B. in Erlangen: http://www.vhdl-online.de/

> Einige Unis probieren mit der Brechstange Elite zu sein und verfehlen
> das Ziel der meisten Studenten, nämlich für einen Beruf zu lernen,
> gänzlich.

Das muss man wohl eher den Studenten vorwerfen als den Unis. Es ist doch 
wirklich ganz einfach: wenn jemand nur einen Beruf erlernen will, aber 
nicht an "unnuetzer" Theorie interessiert ist, warum geht er dann nicht 
gleich an die FH?

von jim (Gast)


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@Andreas:

D.h, an der FH gibt es keine Theorie!?



Gruss

von Experte für Alles (Gast)


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@Andreas: Bist du wirklich der Meinung daß es an FHs berufsnahes Wissen 
gibt? Wo und was wäre das?

Eliteuni ist, denke ich, auch eine Sache der Uni: Die wollen Geld und 
dafür kriegen sie Geld! Und da wird schonmal die Lejhre geopfert- > 
Siehe RWTH Aachen! :-(

@BerndL: Das Wissen, das Studenten haben, kann nicht sonderlich viel 
sein - abgesehen von den 100.000 Mio Praxisstunden, die es an FHs geben 
muss :-)

Was soll da einer wohl gut können? UML-Klassen malen? Das können die 
Chinesen auch. AVR-C oder AVR-Assembler? Wieiviel kannst du damit schon 
anfangen? Alles, was damit zu erzielen ist, leistet der Prozessor und 
dies tut er auch , wenn ein 50jähriger davor sitzt.

Der 50jährige kann aber auf seiner Erfahrungen im platzsparenden 
Entwicklen zurückgreifen, wenn es um Applikationen geht, die in die 
Millionenstückzahlen gehen und wo es auf jedes Bit ankommt. C hinklotzen 
und compilieren lassen, kann jeder.

Was heute auch kaum noch einer kann, ist einen Transistor anschließen. 
Bei der Siemens Erlangen haben sie schon arge Probleme, solche Leute zu 
finden. In der HF-Technik ist der Bestand total veraltet und es müssen 
junge Leute erst reinmigriert werden. Das lernt heute eben kaum einer 
noch und vor allem nicht in so rascher Zeit, als das sich junge Leute 
hundertausendfach reinarbeiten könnten.

von Paul (Gast)


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> Es ist doch wirklich ganz einfach: wenn jemand nur einen Beruf erlernen will...

Wiviel Prozent der Ingenieurstudenten werden denn Wissenschaftler, 
wieviele gehen in die Industrie (Beruf)? Demnach müßte man außer an 
einer Uni alle Ing.-Studiengänge an die FH verlagern. Genauso sinnlos 
sind Lehrer, Juristen, (BWLer)  an der Uni. Wo wird da geforscht? Alles 
Berufsausbildungen. Den meisten geht es nur um das Image. Und für das 
Image der FHs wurde leider nicht viel getan, im Gegenteil. Man öffnet in 
manchen Bundesländern die Zugangsvoraussetzungen (ob der Meister jedoch 
jemals zum FH-Abschluß kommen kann, fragt keiner), man kann sich nicht 
auf durchgängig 8 Semester einigen, diplomiert Fachschulabsolventen nach 
und "erkennt", daß das FH-Diplom angeblich einem Bachelor entspricht, 
obwohl der ein Jahr kürzer geht. Im öffentliche Dienst wird man bezahlt 
wie der Fachschuling. in den 70igern.
Das wahre Motto ist doch: Hochschulwissen nutzen zum Preis eines 
Fachschulings. Dafür wurden die FHs geschaffen.
So schlecht ist die FH nicht, auch wenn das manchen Uniprofs. gar nicht 
gefällt. Die sollten sich mal fragen, welch Qualifikationsunterschiede 
sie gegenüber einem FH-Prof. noch haben. Vor allem  die Juniorprofs. 
bohren im Vergleich zum FH-Prof und zu früheren Uniprofs. ein ganz 
dünnes Brett. Die würden an der FH gar nicht anfangen dürfen.
Die vermeintliche Elite, die sich durch überfüllte Hörsäle an der Uni 
prügelt ist doch nur aus der Not eine Tugend gemacht. Man hat den 
Hörsaal für 300 Studenten gebaut, mehr gab es damals auch nicht. Nun 
schleust man 800 durch, weil man an der Erweiterung spart. Der Oberassi 
(Doktorant) hält die Vorlesung, obwohl der Prof. drinsteht. Lustlos 
werden Folien aufgelegt und vom "Prof." vorgelesen, weil man sich ja 
keine Mühe mehr geben muß. Denn wer zu "Elite" zählt, muß sich den 
didaktischen Müll eben reinziehen. Ansonsten bleibt noch die böse FH, 
aber das ist ja alles angeblich grottenschlecht, obwohl dort der echte 
Prof. sich didaktisch Mühe gibt, um dem von der Uni und Politk gemachten 
Klischee der FH etwas entgegenzusetzen. Erinnert mich alles an 
Aschenputtel. Die konnte auch machen, was sie wollte. Alles war 
angeblich schlecht.

von Matthias L. (Gast)


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@Paul:

>o schlecht ist die FH nicht, auch wenn das manchen Uniprofs. gar nicht
>gefällt. Die sollten sich mal fragen, welch Qualifikationsunterschiede
>sie gegenüber einem FH-Prof. noch haben. Vor allem  die Juniorprofs.
>bohren im Vergleich zum FH-Prof und zu früheren Uniprofs. ein ganz
>dünnes Brett. Die würden an der FH gar nicht anfangen dürfen.

FULL ACK!

Bei uns an der FH hatte mal ein Professor gesagt, eine 
Eisntellungsbedingung für Profs/Dr. sei, dass diese vorher mind. 5Jahre 
in der Wirtschaft/Industrie tätig waren. An der Uni gäbe es so eine 
Bedinung nicht.
Dort kann und tritt folgendes auf:
Schule=>Abi=>Studium ET=>Promo. Dr.-Ing für ET. bleibt an der Uni nd 
hält als Prof Vorlesungen zum Thema ET, ohne je wirklich mal ein Draht 
verlegt zu haben....

=> go to FH

von Paul (Gast)


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>ohne je wirklich mal ein Draht verlegt zu haben....

... und hetzt gegen die FH (Profs.)

von Axel P. (funkydunky)


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So sehr wie manche hier verallgemeinern, alles über einen Kamm scheren 
und mit Vorurteilen behaftet sind stellt sich nicht die Frage Uni/FH 
sondern eher, ob Sie PISA überhaupt schaffen würden ;P

Klar, die heutige Jugend ist blöd, säuft nur und weil kaum einer mehr 
mit Fischertechnik spielt, gehen die Ing. Wissenschaften zu Grunde. Wo 
ist bitte der VogelzeigSmiley wenn man Ihn mal braucht?
Das Mensch dazu neigt, alles frühere besser zu finden ist doch 
hinlänglich bekannt.
Und das Rumgeheule der älteren Generation über die Jugend von heute war 
vor 30Jahren genauso Usus wie es heute auch der Fall ist.
Fittere Leute, die schon frühzeitig mehr machen als Gleichaltrige, gabs 
damals und gibts auch heute. Aber zu sagen "ich hab mit 19 schon 8 Jahre 
programmiert gehabt und meine Software verkauft" und dann daraus zu 
schließen das es damals bei der Mehrheit der Fall war, und heute mit 19 
alle nur daddeln find ich schon sehr befremdlich!

Ich studiere selber noch(E-Technik), aber wenn ich mich z.B mal an die 
Grundlagenfächer in meiner Schulzeit erinnere, dann weiß ich noch, das 
ein Fach wie Physik bei uns nicht durchgängig unterrichtet wurde. Das 
gabs alle Jahre mal für ein halbes Jahr und dann wars das.
Informatik gabs früher gar nicht, sondern ich hatte das Glück einen 
engagierten Lehrer zu haben, der sich darum gekümmert hat mit einigen 
Schülern(ich war auch dabei) Gelder zu beantragen, einen Computerraum 
einzurichten, und dann einen (spartanischen) Informatikunterricht 
abzuhalten. Wenn man sich nicht privat für sowas interessierte, dann 
wurde das Interesse in der Schulzeit dafür garantiert nicht geweckt!

Aber mein Gott...es muss ja nicht jeder einen technischen Beruf ausüben. 
Andere Berufe, Kunst&Kultur etc haben genauso Ihre Berechtigung. Wenn 
man natürlich 24/7 über seinen Schaltungen brütet, bekommt man von sowas 
nix mit :)

Ein weitere Punkt ist, das es von Uni zu Uni(ich kanns nur für 2 FHs 
beurteilen) ja auch gewaltige Unterschiede gibt(im gleichen Fach)
Da ich mich damals eher als Praktiker eingeschätzt habe, war für mich 
von vornerein klar: ich geh an eine FH.
Ich habe in der FH Aachen angefangen und bin erstmal aus allen Wolken 
gefallen. Keinerlei Praxis(ausser einem Physiklabor), nur Vorlesungen 
und Übungen. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Jetzt bin ich seit längerem an der HAW Hamburg und hier gefällts mir 
super und es ist so, wie ich mir einen FH Studiengang vorgestellt habe. 
Es gibt zu fast jedem Fach Labore(ist natürlich sehr zeitaufwändig), die 
Theorie kommt auch nicht zu kurz und Spaß machts auch noch!
Von daher sind Aussagen wie "Uni Absolventen bringens nicht" oder 
ähnliches m. E. völlig daneben.
Genauso wie Klausurenvergleiche meistens völliger Quatsch sind. Jeder 
Student wird bestätigen können, das die Profs teilweise ERHEBLICHE 
Anforderungsunterschiede haben. Wenn man manche Klausuren vergleicht, 
muß man schon sehr genau hinschauen um zu merken das es sich überhaupt 
um das gleiche Fach handelt! Und da es keine einheitlichen Standards 
gibt, wird das auch so bleiben.

von Axel P. (funkydunky)


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und zu den Ausländern an den Unis:

Ich persönlich finde diesen Hauch von MultiKulti ganz geil, und denke 
nicht das der Unialltag irgendwelche Nachteile dadurch erleidet! Ich 
habe da schon viele Freunde aus anderen Ländern gefunden und habe 
teilweise echt riesen Respekt was die leisten. Sprachbarriere, sich mit 
Kackjobs durchschlagen müssen, und die Uni noch gut meistern. Hut ab!!

Und ja, ich hatte auch schon Projketpartner wo ich alles alleine machen 
musste, und es war wurscht ob das nun Deutsche oder Ausländer waren. 
Angekotzt hats mich immer ;)

Und abschließend noch:

Ich würde es mir niemals anmaßen mich mit "den alten Hasen" hier zu 
messen. Ich kenne meine Defizite, und das jemand der seinen Job schon 
x-Jahre macht mehr auf dem Kasten hat ist doch normal. Von daher auch 
vollstes Verständnis wenn sojemand mal austickt, wenn UniGreenhorns 
großspurig autreten und meinen sie können alles besser.

Aber trotzallem find ichs teilweise einfach nur beschämend mit was für 
einem kleinkarrierten Weltbild hier so manch 30>> Mensch durch die 
Weltgeschichte bummelt! Aber zum Glück bin ich nicht so gut im 
Fremdschämen ;)

von Paul (Gast)


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> dann weiß ich noch, das ein Fach wie Physik bei uns nicht durchgängig
> unterrichtet wurde. Das gabs alle Jahre mal für ein halbes Jahr und dann
> wars das.

Tja, wenigstens das war fürher anders = besser. Da war Physik bis Klasse 
12 Pflicht. Genauso wie Ma, Che , Bio, Geo.

von Axel P. (funkydunky)


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ja, mit der Leier lagen mir meine Eltern auch immer in den Ohren. Aber 
was konnte ich als Schüler daran ändern? Genau: Nix! Und gestört hats 
mich damals auch nicht.
Erst später merkt man dann, das sowas vielleicht doch nicht so dolle 
ist.

von joep (Gast)


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@Mr. Mister
>Als ich mit 19 an die Uni ging, hatte ich schon 8 Jahre programmiert,
>Elektronik gebaut...
Haben das alle anderen, die an der Uni studiert haben auch gemacht?
Und macht das heute keiner mehr?

von Alte Garde (Gast)


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> >ohne je wirklich mal ein Draht verlegt zu haben....

Wieviele Dipl.Ings FH- Absolventen haben den jemals einen Draht verlegt?

Die glorreiche Zeit der industrietauglichen Ingenieursausbildung* ist 
doch längst vorbei.



* = Haupt/Realschule -> Lehre -> 2 J. Geselle/Facharbeiter -> BW -> 
Studium =>> sofort einsatzfähiger und belastbarer Ingenieur.

von Mr. Mister (Gast)


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>und zu den Ausländern an den Unis:
>Ich persönlich finde diesen Hauch von MultiKulti ganz geil, und denke
>nicht das der Unialltag irgendwelche Nachteile dadurch erleidet!

Na logisch nicht, weil es auch keine Interaktion gibt. Der Prof zieht 
sein Ding durch. An de Schule ist das anders, da muessen die Schüler 
aktoiv mitarbeiten.

>Eisntellungsbedingung für Profs/Dr. sei, dass diese vorher mind. 5Jahre
>in der Wirtschaft/Industrie tätig waren. An der Uni gäbe es so eine>
>Bedinung nicht.

Falsch. Gibt es an der uni auch. Ich denke, daß es auch nicht von Belang 
ist, ob einer in der Wirtschaft war, weil die eh nicht in dem Bereich 
alktiv waren, in dem sie lehren

von Mr. Mister (Gast)


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>>Als ich mit 19 an die Uni ging, hatte ich schon 8 Jahre programmiert,
>>Elektronik gebaut...
>Haben das alle anderen, die an der Uni studiert haben auch gemacht?
Die meisten meiner Generation haben in ihrer Jugend programmiert, 
während die heutigen meist nur noch spielen!

>Und macht das heute keiner mehr?
Ich kenne kaum jemanden, der noch wirklich Elektronik bastelt oder dies 
getan hat, bevor er an die Uni ging. Das sind wenige.

Ausserdem ging es mir darum, die Aussage zu entkräften, daß dieses "alte 
Wissen" heute nicht mehr tauge und die heutigen Abgänger "mit 100 
Zeilen" mehr hinbekommen. Dies ist ein grober Trugschluss.

von Matthias (Gast)


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Witzig, einerseits ist 'die glorreiche Zeit der industrietauglichen 
Ingenieursausbildung' längst vorbei, andererseits wird auf die Unis und 
FHs eingedroschen, wenn diese sich um kürzere Studienzeiten bemühen.

von Paul (Gast)


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* = Haupt/Realschule -> Lehre -> 2 J. Geselle/Facharbeiter -> BW ->
Studium =>> sofort einsatzfähiger und belastbarer Ingenieur.

Das waren dann aber keine Dipl.-Ing. (FH/Uni) mit Hochschulkenntnissen, 
sondern die Fachschuling. (Ing. Ost bzw. Ing. grad. West) mit 
beschränkter Einsatzfähigkeit. Wie "toll" die waren, sah man am Titel 
des Arbeitspapiers von 1969 "Die Bildungsmisere in Deutschland". Inhalt 
war, daß eine Ingenieurausbilcung auf Fachschulniveau nicht mehr tragbar 
ist und die Absolventen im Ausland auch nicht mehr anerkannt wurden. 
Darauf hin wurden die FHs gegründet (im Osten die IHS) mit einer höheren 
Zugangsvoraussetung (Klasse 12) und 4 Jahren Regelstudienzeit auf 
Hochschulniveau. Fachsschullehrer abgesetzt und promovierte Prof. 
geholt.

Jeder staatl. gepr. Techniker bringt doch heute das, was der Ing. bzw. 
Ing. grad. früher brachte. Nur die dürfen sich nicht so nennen, was dort 
nicht gerade Begeisterung auslöst. Früher war eben nicht alles besser.

von Mr. Mister (Gast)


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"Jeder staatl. gepr. Techniker bringt doch heute das, was der Ing. bzw.
Ing. grad. früher brachte."

Ist die Frage, was "früher" ist.

von oszi40 (Gast)


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Wer sich gestern über rauchende Fabriken beschwert hat, muß in wenigen 
Jahren nach China zum Praktikum fahren!

Wo sollen unsere Kinder Gewinde schneiden oder löten lernen wenn bald 
alles aus China oder der weiten Billig-Welt kommt? Wir sägen an unserem 
eigenen Ast!

von daniel (Gast)


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Das Experiment ist erst gültig, wenn die Randbedingungen identisch sind.
=> selber Prof,Übungsleiter wäre noch das mindeste!

Ausserdem bezweifele ich sehr, dass die Klausur in 10 Jahren dieselbe 
ist!

Bei uns (Karlsruhe-TH) schwanken die Durschnittsnoten vom
Semester zu Semester um beileibe mehr als 1/3 Note.
Meine Vorletzte war 4.0 im Durchschnitt, mit 40% Durchfallquote
Die Semester davor waren es immer um 25%. Gab's sogar Semester
mit 17% ...

Die Statistik kannst Du getrosst in die Tonne tretten.
Aber mich überkommt mehr ein Gefühl, dass es Dir in erster
Linie um die Provokation geht. Neid auf Studierenden?

von M.W. (Gast)


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Wir haben das Sägen doch verlernt...also können wir das nimma!

von Paul (Gast)


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>Ist die Frage, was "früher" ist.

Auf dieses Beispiel bezogen: Die Ausbildung von Fachschulings endete in 
West 1970 und in Ost 1990 (1993).

Soll man ihr Wissen doch mal mit einem SGT oder einem Dipl.-Ing.(FH) - 
einem echten, nicht nachdiplomierten - vergleichen

Mit dem echten Dipl.-Ing. (FH) kann der Ing. bzw. Ing. grad. wohl nicht 
mithalten, wie auch - 3 Jahre Bildungsunterschied eben. Leider dürfen 
sie den gefaketen Dipl.-Ing. (FH) heute als staatlichen Titel tragen, 
auch wenn nicht drin ist, was drin sein müßte.

Der Ing. (grad.) ist viel näher am SGT als am echten Dipl.-Ing. (FH)!

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Paul wrote:
>> Es ist doch wirklich ganz einfach: wenn jemand nur einen Beruf erlernen will...
>
> Wiviel Prozent der Ingenieurstudenten werden denn Wissenschaftler,
> wieviele gehen in die Industrie (Beruf)?

Es spricht nichts dagegen an einer Uni zu studieren wenn man danach vor 
hat in die Industrie zu gehen, aber man muss sich im klaren darueber 
sein dass man keine Ausbildung fuer einen bestimmten Beruf bekommt, 
sondern nur die Hilfsmittel um sich selbstaendig auf irgend eine 
Taetigkeit vorzubereiten.

Wie auch immer, an eine Uni gehen und dann jammern dass zu viel Theorie 
gelehrt wird, das passt einfach nicht zusammen.

von StefanK (Gast)


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Tach zusammen!

Also im Normalfall liegt es mir nicht auf solche doch recht daher 
hergelaufenen "Studien" und "Statistiken" überhaupt einen Cent zu geben.
Aber in diesem Fall sehe ich mich nahezu "gezwungen" meine "Generation" 
mal ein wenig zu verteidigen.

Ich bin selbst Student und verfüge glücklicherweise über eine relativ 
schnelle Auffassungsgabe, will sagen das es mir selten Schwer fällt mich 
in neuen Stoff einzuarbeiten.
Dennoch ist auch für mich die Arbeitsbelastung in Zeiten von 
Studiengebühren zu 500€ pro Semester, und einem "Sozialbeitrag", der an 
meiner FH im Moment bei ca. 200 € pro Semester liegt nicht ganz ohne.

Ich kann es mir auf Grund eines "finanzschwachen Backgrounds" (Zitat 
eines Profs.) leider nicht leisten "nur" zu studieren. Um 1400€ pro 
Studienjahr aufzubringen (In Summe bei 8 Semestern Regelstudienzeit 
5600€!), muß ich im Jahr verteilt verschiedene Nebenjobs annehmen und 
bin dabei durchaus kein Einzelfall!

Machen wir eine kurze Studenaufrechnung:
Vorlesungsplan (Durchschnitt pro Woche)                   ca. 39 Std.
Nachbearbeitungszeit (pro Fach etwa 3 Std. lt. Prof.)     ca. 18 Std.
Fahrzeiten (pro Woche / zugegeben wenig repräsentativ)    ca. 10 Std.
Arbeitszeit (bei Nebenjobs pro Woche)                     ca. 15 Std.
                                                         ------------
Ergibt eine Gesamt Wochenarbeitszeit von                  ca. 82 Std.

Wer mir nun erzählt Arbeiten wäre "umgehbar" durch Studienkredite und 
BaFöG, dem muß ich leider mitteilen das er dem großen Bären aufgesessen 
ist, den uns die Politik aufbindet!

BaFög bekomme ich nicht (da die Einkommen meiner Eltern (Vater nach 
Arbeitslosigkeit in Rente / Mutter in 2 Teilzeitjobs) etwa 60€ Euro 
über dem Grenzbetrag liegen).

Studienkredite (also den Zinsfreien von der NRW.Bank) bekommt man nur 
für die erste Ausbildung! Da ich aber (trotz Abitur Schnitt 2,0) 
zunächst eine Ausbildung gemacht habe kommt dies für mich also nicht in 
Frage.
Desweiteren sehe ich nicht ein warum ich mein (relativ ungewissen) 
Berufsleben mit einer derart hohen Verschuldung starten soll.
Damit ich für weniger Geld bereit bin zu arbeiten, damit ich überhaupt 
von meinen Schulden wieder runter komme???

Nun zu den weiteren Studienbedingungen (an meiner HS):
Labor Mikroprozessortechnik: Der Modernste Rechner im Labor ist ein PI 
mit 150 MHz ==> Moderne Simulationen wohl kaum Möglich!

Labor Mikrowellentechnik: Der einzige Spektrumanalyzer der überhaupt im 
richtigen Mikrowellenbereich (>10GHz) arbeitet stammt von HP Bauhjahr 
1962. besitzt keine Möglichkeit irgendetwas auszudrucken, benötigt etwa 
eine Stunde Zeit zum Warmlaufen (danach kann man eine Stunde arbeiten 
bevor das Gerät zu Heiß wird).

Labor Optische Nachrichtentechnik: Naja, eigentlich nicht existent!

Labor Grundlagen Elektro und Meßtechnik: Alle Gerätschaften vor Baujahr 
1970 ... Widerstände, Kondensatoren, Spulen und Schaltdrähte sind schon 
X-Mal ein und wieder ausgelötet worden ==> Endlos defekte Bauteile etc.

...

Einzelne Versuche fallen immer wieder ganz weg und werden einfach 
o-50hne Bearbeitungen Abtestiert, da die entsprechenden Gerätschaften 
gerade Defekt sind!

Zu allgemeinen Fächern wie Mathematik und Physik bleibt mir nur zu 
sagen, das wir diese Vorlesungen (welche bei uns mit etwa 100) Personen 
belegt waren in normalen Seminarräumen (für etwa bis zu 70 Studenten 
ausgelegt) gehört haben ==> ca.30 Studenten hatten nicht einmal einen 
Stuhl geschweige den eine Schreibunterlage!!!

Wer sich dann ernsthaft über eine schlechte Ausbildung der heutigen 
Studenten wundert, der sollte die Schuld dafür wohl weniger bei den 
Studenten als beim Bildungsministerium und den Hochschulleitungen 
suchen!

Nun nochmal vielen Dank für die diesem Beitrag evtl. beigebrachte 
Aufmerksamkeit!

von Axel (Gast)


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Sefan!

Mir ging es in Sachen Bafög und Studenkosten genauso. Ich habe auch 
nichts gekriegt und musste mir jede Mark einzeln erarbeiten: Miete, 
Auto, Strom und Gas, da ich nicht zuhasue in der Nähe studieren konnte. 
Die Ausstattung bei uns war leider auch nicht viel besser. Ich behaupte 
aber, daß mir das nicht geschadet hat. Denken und Lernden klappt auch 
mit alten Equipment.

Ich hatte nur einen Vortel, daß ich keine 500,- aufbringen musste, die 
zusätlziche Zeit gekostet hätten. Ich gestehe den heutigen Studenten 
damit bedingt zu, daß sie schlechter leisten können, weil sie es 
schwerer haben.

Allerdings ist es so, daß bei uns auch die Klasuren am Ende der 
Semesterferien lagen, die bei mir mit Arbeit duzchsetzt waren. Daher 
konnte ich schlechter lernen, als andwere, die da wenig gearbeitet 
haben.

>Vorlesungsplan (Durchschnitt pro Woche)                   ca. 39 Std.
>Nachbearbeitungszeit (pro Fach etwa 3 Std. lt. Prof.)     ca. 18 Std.
>Fahrzeiten (pro Woche / zugegeben wenig repräsentativ)    ca. 10 Std.
>Arbeitszeit (bei Nebenjobs pro Woche)                     ca. 15 Std.
>                                                          -----------
>Ergibt eine Gesamt Wochenarbeitszeit von                  ca. 82 Std.

Wie arbeitest Du 15h nebenher in der Kernzeit und hast noch 39h + 10 
Fahrzeit?


Bei mir sieht es so aus:

Arbeit in der Firma / Kunde        45h
Fahrzeitenzeiten je Woche          10h
Arbeit zuhause, Steuer, Büro        5h (Wochenende)
Fortbildung / Weiterlernen          5h (Wochenende)
Anteilige Fahrten zu Messen etc.    2h
                                   ---
                                   67h

Dazu am Wochenende (2x5h) und abends 1h Kinderbetreuung = 15h
Abends Vereinsarbeit                                       2h

Wochenbelastung : 85h!

von juppi (Gast)


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@StefanK (Gast)

>BaFög bekomme ich nicht (da die Einkommen meiner Eltern (Vater nach
>Arbeitslosigkeit in Rente / Mutter in 2 Teilzeitjobs) etwa 60€ Euro
>über dem Grenzbetrag liegen).

Hier hast du leider nicht
"alle" Möglichkeiten eingesetzt.

von Matthias L. (Gast)


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@ StefanK (Gast)

Also wenn ich von den Zuständen höre, dann bin ich echt froh, nicht in 
so einer Hochschule studiert zu haben...

von Alfred (Gast)


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Ich bin auch froh, daß ich dort war, wo ich war. Habe üble Berichte von 
Kollegen mit ihren Unis und besonders FHs. Meist war das Klagelied über 
die desinteressierten Professoren.

von Max (Gast)


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Man muss so einen armen Professor auch mal verstehen. Macht seit 20 oder 
mehr Jahren, jedes Jahr das selbe. Obwohl er, von seinem 
Selbstverständnis her, längst Dekan oder Rektor sein müsste. Stattdessen 
jedes Jahr diese stetig dümmer werdenden Studenten mit ihren ewig 
gleichen Fragen. Wenn sie den Stoff nicht vorher schon wissen, haben sie 
an "unserer Hochschule" sowieso nichts verloren.
Und das wird er ihnen beweisen, denn in den Klausuren werden flüchtig 
behandelte Themen intensivst abgefragt. Schliesslich kann man von einem 
Studenten erwarten das er im Selbststudium sich alle Themen aneignet die 
der Herr Professor schon mal erwähnt hat. Aber bitte nicht mit Büchern 
von Kollegen, sondern nur mit denen des Herrn Professors, nach dem Motto 
"Du sollst neben mir keine anderen Götter haben!"

(Ja, ich habe einen ganz bestimmten Professor im Sinn.)

von Mr. Mister (Gast)


Angehängte Dateien:

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Neuer Vergleich heute und von vor knapp 10 Jahren (ES 08 kommt erst 
noch): Das Bild in der Physik ist dasselbe.

Die Klausur ist zwar nicht identisch, aber die Aufagbentpen sind es: 
Optik, Mechanik und Elektrotechnik.

von Axel Preuss (Gast)


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Woher hast Du diese Statistiken eigentlich??
Wer hat die ermittelt, wo wurden sie ermittelt?

Sollen um die 120 Noten irgendetwas repräsentatives Aussagen?
Und bei den Physikergebnissen gehe ich Einfach mal davon aus, das Q der 
Durchschnittsnote entspricht??? Also ich sehe da in beiden Fällen 3,3?!
Inwiefern das nun schlechtere Ergebnisse belegen soll leuchtet mir nicht 
ein.

Diese beiden "Statistiken" sind doch bei näherer Betrachtung sowas von 
Sinnlos bzw. nicht Aussagekräftig...

von Forumleser (Gast)


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ohman wasn das fürn quatsch ?

von Fuzzy (Gast)


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Mr.Mr. nicht heulen, nen gescheiter Job ohne Studium ist gar nicht so 
übel. Manchman wünschte ich hätte auch ne Lehre gemacht, dann müste ich 
jetzt nicht für die verdammten Semesterprüfungen strebern. Also hör auf, 
auf den Studenten rumzuhacken.

PS. wenn alle Studenten so wie ich wären, dann wär der fette Balken bei 
genau 4.0. Ja nicht zuviel tun. Dummerweisse ists so schwer 
einzuschätzen, wann man genug getan hat.

von Mr. Mister (Gast)


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>Woher hast Du diese Statistiken eigentlich??
>Wer hat die ermittelt, wo wurden sie ermittelt?

Klausurergebnisse der Prüfungen liegen in Schriftform vor. Dann einfach 
ins Excel eingetippt und Grafik erzeugt.

>Ja nicht zuviel tun
Da gebe ich Dir sogar Recht! In der Industrie wird später auch nur das 
optimale und nicht das maximale Ergebnis gefordert, weil letzteres 
keiner bezahlen will.

>Also ich sehe da in beiden Fällen 3,3?
Die Klausuren werden bei der Bewertung etwas relativiert, damit ein 
Dúrchschnittlicher etwa eine 3 hat. Massgeblichist somit die Streuung 
der Werte! Da immer weniger Leute ein gut erzielen rutscht der Kram nach 
unten und wird dann wieder hochgeschoben.

Das Klausurniveau muss daher etwas sinken!

von Axel Preuss (Gast)


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Also falls ich da jetzt nicht irgendwo ein [in 1000] oder sowas 
überlesen habe, lassen sich meines Erachtens aus dieser geringen 
Datenmenge nun wirklich GAR KEINE Rückschlüsse ziehen.

Und auch sonst ist das ganze zwar nett, aber Aussagekraft steckt da m.E. 
nicht dahinter

von Platinenwandler (Gast)


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Solange das Thema noch heiss diskutiert wird, kann ich ihnen meine ganz 
persönliche Erfahrung wiedergeben, allerdings basiert diese nicht auf 
Statistiken sondern aus meiner Erfahrung als ET Professor an der TuHH.

Auch wenn ich noch nicht lange Vorlseungen halte ist jedoch deutlich zu 
bemerken, dass es gewisse Flukuationen von Jahr zu Jahr gibt in Bezug 
auf bestimme Fächer. Als Anhaltspunkt dient sowohl die Durchfallquote, 
die in Bezug auf ET 1 zwischen 45% und 55% schwankte innerhalb der 
letzten 5 Jahre. Als zweiten Punkt sind die Noten im einzelnen zu 
nennen. Erstaunlicherweise liegen hier oftmals antiproportionale 
Verhältnise in Bezug auf die Durchfallquote vor. Als Beispiel: die 
Anzahl von "sehr gut" und "gut" war bei einer höheren Durchfallquote 
(54%) höher als bei einer erheblich niedrigeren Durchfallquote (39%).

Also allgemein lässt sich sagen das heutige Studenten kein niedrigeres 
Niveau haben als Studenten vor 10-15 Jahren. Sieht man jedoch genauer 
hin, schwanken die Noten von Jahrgang zu Jahrgang sehr stark.

Interessant wäre eine Ursachenforschung.

gruß

von Zed (Gast)


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Schweinezyklus.

Von Semester zu Semester werden die Klausuren schwerer um dann wieder 
leichter zu werden -- und wieder von vorn ;-)

(ist bei einigen Veranstaltungen aber wirklich so! Mathe hat bei uns 
z.B. so etwa ne 6 Semester Periode wenn ich mich recht erinnere ;-) 
Beobachtet seit 1996 beim selben Prof ;) )

von platinenwandler (Gast)


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Ich bitte um Verständnis wenn ich diesbezüglich nichts genauers über die 
Klausren sagen kann die stelle bzw stellen werde, aber es liegt in 
meinem ermessen, die Klausren so gleichwertig wie nur möglich zu machen.
Ein nicht änderbarer Faktor ist dabei jedoch das Wechselspiel der 
Themenbereiche. Um es etwas Verstädlicher zu machen. Ich wähle eine 
Hauptaufgabe, die sich von Klausur zu Klausur insgesamt auf 3 
verschiedene Themenbereiche erstreckt. Verständlich ist auch, das sich 
diese Themen untereiander vom Schwierigkeitsgrad unterscheiden.
So kann es sein das ein Jahrgang die Hauptaufgabe mit der höchsten 
Punktzahl zu einem etwas leichteren Thema bekommt als der darauf 
folgende Jahrgang. Um diese Spanne nicht der Willkür des Professors zu 
lassen, wird ständig durch neue Richtlinien versucht, diese Differenz 
auszugleichen. Durch weitere Meetings mit Kollegen findet eine 
zusätzliche Reduktion statt, letztendlich ist das Problem aber nicht 
vollständig zu beheben.

gruß

von platinenwandler (Gast)


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für die Rechtschreibfehler muss ich mich entschuldigen, ich bin etwas 
abgelenkt durch meinem Lötkolben

von Gast2 (Gast)


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>Autor: Wasser (Gast)
ADatum: 23.07.2008 00:38

>Ob die Studenten vor 10 jahren auch schon AVR proggen konnten tztzz


Nein, aber U880 mit der dazugehoerigen Peripherie (AKA Z80).
Ja, ich gebe zu, nur in Assembler!

Gast2

von A. F. (chefdesigner)


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Es gab wohl nie nix Besseres, als mit einem so simplen Prozzi Assembler 
gemacht zu haben.

von Gast (Gast)


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Früher war alles besser, sogar die Zukunft;-)

von genervt (Gast)


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Vor 10 Jahren gabs bei identischer Klausur bessere Ergebnisse?

MEIN logischer Schluss: euer dämlicher Lehrstuhl ist in den letzten 10 
jahren bei der Lehre mieserabel geworden? Neue Dozenten oder einfach 
keine Lust mehr, den Studenten was beizubringen? Ergo, die Dozenten 
werden schlechter...und schlechter...und schlechter.

Merkst du was?

von Mr. Mister (Gast)


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>Dozenten werden schlechter...und schlechter...und schlechter.

Ich gebe zu, daß das eine logische Schlussfolgerung ist, wobei das noch 
nicht heisst, daß ich dies ähnlich sehe. Es müsste dann nämlich auch 
Fächer geben in denen es "hoch" geht. Das aber sehe ich nicht.

Auch muss ich hier wieder dasselbe anführen, wie bei den 
Studienbedingungen und -kosten: Es wäre eine weitere mögliche Ursache 
gefunden, aber das Problem immer noch nicht behoben!

Es bleibt bei der geringen Qualität der Abgänger!

Das Argument, daß es an den schlechteren Professoren liegen könnte, 
nehme ich aber zur Kenntnis, wenngleich es bei dieser konkreten Klausur 
nicht der Grund sein konnte, da der Prof derselbe ist.

Vielleicht aber haben die Assis schlechter erklärt. Da die Assis aber 
ehemalige Studenten sind, läge es also DOCH an den Studenten...

von Mr. Mister (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe mir nochmals die Mühe gemacht und eine Klausur herausgesucht, 
die eigentlich weitgehend unabhängig von der Erklärfähigkeit sein 
sollte, weil es nur um einfach Mathematik und "leichtverdauliche" 
Inhalte geht:

3. Semester, Technische Mechanik - allerdings Vergleich von letztem WS 
gegenüber dem Ergebnis von vor 5 Jahren, jedoch wieder identische 
Klausur (nur halt andere Werte). Der Schwerpunkt hat sich aber auch hier 
wieder nach unten verschoben, obwohl die Klausuren als Beispiele den 
Studenten vorlagen und von vielen zur Vorbereitung durchgerechnet 
wurden.

Kann es sein, daß einfach das "Material", das von den Schulen kommt, 
soviel schlechter ist?

Oder liegt es doch an der Lehrbefähigung?

von Axel P. (funkydunky)


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Nimm doch lieber mal ein Fach und mach  diese Diagramme für jedes 
Jahr...erst dann könnte man ja sowas wie einen "Trend" erkennen.
Aber sich jetzt beliebig irgendwelche Klausuren rauszupicken und die 
miteinandern zu vergleichen macht imho keinen Sinn.
Und wie würdest Du erklären wollen, wenn dann eine Klausur im Vergleich 
zum Vorjahr einen besseren Schnitt gehabt hat?


Und über Ursachen kann man den lieben langen Tag lang nur spekulieren. 
Aber da gabs hier ja auch schon genug Anregungen. Von Ausländern bis zu 
beschissenen Profs ist doch alles schon dagewesen %)

von Mr.Mister (Gast)


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>Und wie würdest Du erklären wollen, wenn dann eine Klausur im Vergleich
>zum Vorjahr einen besseren Schnitt gehabt hat?

Das ist es doch. Sowas kommt ja nur sehr vereinzelt vor und ist bedingt 
durch Schwankungen. Im großen und ganzen geht es bergab.

Die Studenten können weniger, das steht fest.

Daß auch ich nicht die Schuld bei den Studenten suche und seh, hatte ich 
ja schon weiter oben deutlich gemacht.

von PA (Gast)


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>Im großen und ganzen geht es bergab.
Na und? Auch wenn das so wäre, das Schlimmste was man dabei machen 
sollte ist die unnutzliche Aufregung. Ich sehe überhaupt keinen Sinn 
darin, irngendwelche Klausurergebnisse zu analysieren.

und noch was:
Frag mal einen Ing. der vor 30Jahren studiert hat - war er über die 
denkt, die vor 10 Jahren studierten: Auch er würde behaupten, die 
Studenden können nicht mit Rechenschieber oder Wurzel/Potenztabellen 
umgehen...

von student (Gast)


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Ich kann dazu auch sagen das ich aufgrund Studiengebühren der letzten 
jahre fast doppelt soviel gearbeitet habe wie davor und daher auch nicht 
die gleiche zeit zum lernen habe wie vorher. daher zählt das motto: 4 
ist gut und gut ist 2! hauptsache bestehen und wieder weiter arbeiten. 
ab dem nächsten semester haben wir ja die möglichkeit die 
studiengebühren in schulden umzuwandeln und wenn man dann später mal nen 
job bekommt der bestimmt unterbezahlt ist dann starte ich mit einem Berg 
voller schulden.

Aber ich bin dann ing.

p.s. ich könnte auch gar nicht arbeiten und meinen schuldenberg weiter 
aufstocken indem ich nen kredit aufnehme über ca. 5 jahre ( miete 
300€/monat, studiengebühren 500€/halbjahr, studien semesteranmeldung 
295€/halbjahr, Telefon + internet 40€/monat, nebenkosten ( wasser,strom 
75€/monat ).

Essen sollte man auch nicht außer acht lassen da die preise in der mensa 
auch nicht grade billig sind daher selber einkaufen und mitnehmen.

und wenn man hört das z.B. die Bauing`s das erste oder gar zweite jahr 
als Probe arbeitet zu nem Lohn eines Hilfsarbeiters bekommt dann wird 
man den Schuldenberg wohl noch 2-5 jahre mit sich rumschleppen und dann 
schlagen die zinsen zu.

P.P.s: ich studiere Maschinenbau und ( zum glück ) gibt es dort noch 
immer genug offene stellen und jeder absolvent bei uns bekommt auch eine 
stelle.

aber wenn jetzt jemand Bau ing, vermesser oder gar soziologie studiert 
dann  sieht die zukunft nicht so gut aus.

von Axel P. (funkydunky)


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hmm, wobei ich die regelung mit den schulden deutlich besser finde. am 
besten wäre natürlich gar nix zu zahlen, aber die studiengebühren muss 
man jetzt ja auch erst ab einem einkommen von 30.000€ im jahr bezahlen.

vor den bafög schulden(wenn man denn überhaupt welches bekommt) hätte 
ich da wesentlich mehr bammel, da diese summe ja deutlich größer ist!

von Rolf (Gast)


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>und wenn man hört das z.B. die Bauing`s das erste oder gar zweite jahr
>als Probe arbeitet zu nem Lohn eines Hilfsarbeiters bekommt dann wird

Bauingenieure sind auch keine richtigen Ingenieure, sondern mit Normen 
und Sachwissen belastete Handwerker. Das muss alles erst mal gelernt 
werden.

Einen Informatiker kann ich gleich an die Software dran stellen.

von DerAlte (Gast)


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>Bauingenieure sind auch keine richtigen Ingenieure, sondern mit Normen

Erstaunlich wie manche Sinnfrei sind.

von DAK (Gast)


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>Einen Informatiker kann ich gleich an die Software dran stellen.

Ja - er kann sie sich anschauen, lernen oder gleich verschlimmbessern.

von Sonnenschein (Gast)


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Kenne Leute, denen war Maschinenbau zu schwer - die haben dann Bauing. 
gemacht.

von Max (Gast)


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Die sollten lieber BWL studieren. Das schafft jeder.

von Tommi H. (drmota)


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>Die sollten lieber BWL studieren. Das schafft jeder.

Kenne einige Personaler die sich ihren BWL Abschluss mit hoher 
Wahrscheinlichkeit in der kao San Road (Bangkok) für 15 Euronen zugelegt 
haben müssen.

von ... (Gast)


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...daher zählt das motto: 4 ist gut und gut ist 2!...

wenn schon, dann richtig: 4 ist bestanden, bestanden ist gut und gut ist 
2!

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