Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR Atmega8 Binär Uhr Schaltplan


von Joe M. (castro)


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Hallo Zusammen...

bin absoluter Newbie im Bereich Elektronik und habe meinen allerersten 
Schaltplan zusammengeschustert. Es soll u.a. eine Funk-Binär-Uhr werden. 
Hab die letzten Tage zwar viel über das Thema gelesen, wäre aber froh, 
wenn jemand mal über meinen Schaltplan schaut, bevor ich die Teile kaufe 
und anfange zu löten. Ich hoffe ich nerve niemanden damit und freue mich 
über konstruktive Hinweise.

Herzlichen Dank,
Joe

von Joe M. (castro)


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Folgende Punkte erscheinen mir bisher unklar:

1. C5 und C6 ist ein Kondensator zuviel, oder?
2. Brauche ich einen Reset Knopf und wenn ja, wie bau ich den ein.

Noch ein Hinweis: Der DCF77 Empfänger ist von Reichelt

von Kai F. (kai-) Benutzerseite


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> 1. C5 und C6 ist ein Kondensator zuviel, oder?

ich glaube  du meinst C4 und C6, aber zuviel gibt es bei 
Blockkondensatoren doch nicht :)


ich finde der Schaltplan ist sehr schön übersichtlich, saubere Leistung, 
er war sehr einfach zu überblicken

Wenn du Platz sparen willst, kannst du dir auch 6 Transistoren sparen, 
ein mega8 treibt dir 6 LEDs ohne Probleme

Eine Sache noch:  überdenke nochmal welche LEDs du haben willst! Klare 
5mm LEDs blenden beim direkten Reingucken und sind eventuell zu dunkel 
wenn man von der Seite schaut.
Alternativ kannst du diffuse 5mm LEDs verwenden oder auf SMD LEDs 
umsteigen, die haben einen größeren Abstrahlwinkel

Gruß
Kai

von Holger K. (krulli) Benutzerseite


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Was heißt zusammengeschustert... Der Plan ist nahezu perfekt.
zu 1. Diese Kondensatoren sind nicht zuviel. Einen im Layout am 7805 und 
dem anderen am Mega8.
zu 2. Einen Resettaster brauch man nicht unbedingt. Kann man aber 
machen. Dieser wird parallel zu C1 geschaltet.

Nur C3 erscheint mir als Siebelko doch ein wenig zu klein.

von Sven P. (Gast)


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Was mir als Klugscheißer auffällt:

1. Spannungsversorgung: sauber.
2. Resetschaltung: sauber.
3. Quarz: sauber.
4. Guck bei deinem DCF-Empfänger noch nach, ob dieser "EIN"-Pin wirklich 
fest verdrahtet ist, ich musste ihn nämlich extra auf Masse löten!
5. Für R7-R12 kannste wohl ruhig ein Kiloohm einsetzen, das reicht 
trotzdem noch und spart noch bissi Strom.
6. Q1-Q6 kriegen bitte noch nen Basiswiderstand (oder möchtest du den 
internen Pullup im AVR dazu benutzen -- geht auch, dann aber unbedingt 
nachmessen!). Wie gesagt, wenn immer nur eine Spalte an ist (Q7-Q12), 
dann kannste dir Q1-Q6 auch schenken.

Solltest du mal mehr Leistung schalten wollen, setz nach Vcc bitte PNP 
ein. Ein NPN müsste da sonst rund 0.7V versenken und dabei könnte der 
schon gut warm werden, je nach Leistung.

Die Abblockkondensatoren immer schön dicht ans IC setzen (C6 bei dir)!

von Matthias L. (Gast)


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>Q1-Q6 kriegen bitte noch nen Basiswiderstand

AUF KEINEN FALL! Das ist eine Kollektorschaltung. Die braucht keinen 
Basiswiderstand.

Wenn du für Q7..Q12 pnp-Typen nimmst, dann kannst du R7..R12 weglassen.


>Spannungsversorgung: sauber.
Nein. Avcc hat keinen Block-C. Das Aref würde ich nie mit Avcc 
verbinden, sondern nur einen 100nF C nach Masse spendieren. (Wenn man 5V 
als Referenz für den ADC braucht, macht man das per 
ADC-Konfigurationsregister)

Parallel zu C5 würde ich einen Elko ( kleiner als C3, evtl C3 erhöhen) 
legen. Der sollte räumlich nahe über die Matrix platziert werden. (Also 
nahe an Vcc bei Q1 und GND bei Q12) Ein 100nF parallel zu diesem schadet 
auch nicht.

>Resetschaltung: sauber.
Nein. Über R13 muss eine Diode drüber. 1N4148 reicht.

Beitrag "Re: Verrücktes Problem mit atmega128 Platine"

von fubu1000 (Gast)


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Hallo,
Diode parallel zum 7805 fällt mir noch ein.
Bei deiner Schaltung zwar nicht unbedingt notwendig, aber die Dinger 
kosten ja nur 2 Cent.

Gruss.

von Joe M. (castro)


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Vielen Dank für die vielen Hinweise.

So ein paar Fragen hab ich aber doch noch dazu.

Als Kondensator typen nehme ich für alle mit Werten > 1uF Elkos und für 
alle kleineren Werte Keramikkondensatoren?

Bei meiner letzten Bestellung bei Reichelt hab ich die falschen Sockel 
für den Atmega8 gekauft, weis jemand zufälligerweise die richtige 
Bestellnummer für einen passenden Sockel?

>>Spannungsversorgung: sauber.
> Nein. Avcc hat keinen Block-C.
Das habe ich nun leider nicht ganz verstanden, meinst du ich soll einen 
Kondensator zwischen Masse und Avcc klemmen? Wenn ja 100nF?

> Nur C3 erscheint mir als Siebelko doch ein wenig zu klein.
Hab Ihn mal auf 33uF erhöht, reicht das?

> Parallel zu C5 würde ich einen Elko ( kleiner als C3, evtl C3 erhöhen)
> legen. Der sollte räumlich nahe über die Matrix platziert werden. (Also
> nahe an Vcc bei Q1 und GND bei Q12) Ein 100nF parallel zu diesem schadet
> auch nicht.
Da ich nun Q1-Q6 entfernt habe, hab ich ja kein direktes Vcc mehr an der 
Matrix, daher hab ich einen Kondensator mit 22uF zwischen die 
Spannungsversorgung geklemmt. Weis nur nicht ob das sinnvoll war.

> 4. Guck bei deinem DCF-Empfänger noch nach, ob dieser "EIN"-Pin wirklich
> fest verdrahtet ist, ich musste ihn nämlich extra auf Masse löten!
Es sieht so aus, als ob er mit der Masse verbunden ist. Sollte ich kein 
Signal bekommen, weis ich nun, wo ich anfangen kann zu suchen.

> Wie gesagt, wenn immer nur eine Spalte an ist (Q7-Q12),
> dann kannste dir Q1-Q6 auch schenken.
Hab Q1-Q6 mal entfernt, da tatsächlich immer nur eine Spalte verwendet 
wird.

> Wenn du für Q7..Q12 pnp-Typen nimmst, dann kannst du R7..R12 weglassen.
Hab ich nun auch gemacht, bin nur nicht sicher ob sie richtig herum 
eingebaut sind.

> Das Aref würde ich nie mit Avcc verbinden, sondern nur einen 100nF C
> nach Masse spendieren.
Die Verbindung hab ich entfernt und den Kondensator mit eingebaut.

>>Resetschaltung: sauber.
> Nein. Über R13 muss eine Diode drüber. 1N4148 reicht.
Hab ich nun auch gemacht.

> Eine Sache noch:  überdenke nochmal welche LEDs du haben willst! Klare
> 5mm LEDs blenden beim direkten Reingucken und sind eventuell zu dunkel
> wenn man von der Seite schaut.
Das ist mir aufgefallen, nachdem ich sie vor ein paar Tagen gekauft 
habe. Werde Sie nun gegen zerknitterte Alufolie leuchten, welche sich 
hinter einer matten Acrylglasplatte befindet.

von nixversteh (Gast)


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>>>Resetschaltung: sauber.
>> Nein. Über R13 muss eine Diode drüber. 1N4148 reicht.
>Hab ich nun auch gemacht.
Nun drehe sie noch um. ;)

von Matthias L. (Gast)


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>Als Kondensator typen nehme ich für alle mit Werten > 1uF Elkos und für
>alle kleineren Werte Keramikkondensatoren?
Äh ja.


>Das habe ich nun leider nicht ganz verstanden, meinst du ich soll einen
>Kondensator zwischen Masse und Avcc klemmen? Wenn ja 100nF?
Ja. Das ist ja ein Paar von Versorgungspins. Und jedes dieser Paare 
bekommt einen 100nF Block-C.
Also noch einen parallel zu C6 einfügen, und einen nahe an Pin 7/8 und 
den anderen an Pin 20/22.


>Hab ich nun auch gemacht, bin nur nicht sicher ob sie richtig herum
>eingebaut sind.
Ist korrekt. Denke aber daran, das die Low-aktiv angesteuert werden 
müssen.

von Sebastian Heyn (Gast)


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In dem Application Sheet steht aber, das die DIODE weggelassen werden 
kann, wenn kein ESD Schutz benötigt wird. Wer lesen kann ist klar im 
Vorteil.

Die Diode ist also nicht für den stabilen Betrieb der Schaltung 
notwendig. Das wird einem auch klar, wenn man der SFA mächtig ist, und 
nicht nach Schema-15 Komponenten zusammenklatscht.

von Matthias L. (Gast)


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>Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Wenn dir die 2cent zuviel sind, dann lass sie doch weg.

Das ist ein Forum, wo jemand um Rat gefragt hat. Den hat er bekommen. 
Und ob er ihn befolgt, ist seine Sache!

von Florian (Gast)


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Solltest du den DCF77 Pin nicht auf einen der Ports für externe 
Interrupts legen, z.B. PD2, das würde die Programmierung sicher 
einfacher machen, oder?

von Sebastian Heyn (Gast)


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Du hast aber geschrieben:

>Nein. Über R13 muss eine Diode drüber. 1N4148 reicht.

MUSS

Daher gehe ich davon aus, du wolltest sagen, dass die Diode für den 
sicheren Betrieb notwendig ist.

Einfach alles, was im Data oder Application Sheet steht anzuwenden habe 
ich schon oft gesehen, Das wird vorallem in China gemacht, wo die 
"Ingenieure" nicht des Englischen mächtig sind. Wäre alles 
durchzuführen, wären mit Sicherheit keine Erklärungen bei den Bildchen

von Sven P. (Gast)


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Matthias Lipinsky wrote:
>>Q1-Q6 kriegen bitte noch nen Basiswiderstand
>
> AUF KEINEN FALL! Das ist eine Kollektorschaltung. Die braucht *keinen*
> Basiswiderstand.
Les doch mal weiter, das bezog sich dadrauf, dass Kollektorschaltung 
hier evtl. dumm gewählt is, weilse 0.7V totmachen muss. Je nach Leistung 
werden die Transen dann gut warm.

>>Spannungsversorgung: sauber.
> Nein. Avcc hat keinen Block-C. (...)
Käse, wenn ich den ADC nich brauch, kann ich die Versorgungspins für 
denselben auch hart verdrahten.


> Parallel zu C5 würde ich einen Elko ( kleiner als C3, evtl C3 erhöhen)
> legen. Der sollte räumlich nahe über die Matrix platziert werden. (Also
> nahe an Vcc bei Q1 und GND bei Q12) Ein 100nF parallel zu diesem schadet
> auch nicht.
>
>>Resetschaltung: sauber.
> Nein. Über R13 muss eine Diode drüber. 1N4148 reicht.
Hab ich noch in keinem einzigen Buch über AVRs gelesen. Bei nem nicht 
allzu alten AVR reicht der Reset-RC vollkommen aus. Wenn ich unter 
Extrembedingungen arbeite, verbau ich auch keine Diode, sondern einen 
ordentlichen Reset-Schaltkreis...

von Matthias L. (Gast)


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>MUSS

Da, wie in BIld zu erkennen ist, der Eingang intern keine Schutzdiode 
hat, bedeutet das folgendes:

Die Spannung wird abgeschaltet. Der Elko der Versorgungsspannung hat 
~0Volt.
Aber der C am Reset pin hat noch ~5V. Über den hochohmigen 
Ladewiderstand wird er sich nicht wirklich schnell entladen. Also hat 
der Eingang Spannung, aber die (interne) Schaltung nicht mehr.
Ich halte das für nicht sehr gut. Deshalb gilt weiterhin (für mich):
Die Diode muss drüber.

Was andere machen ist ihre Sache.

Also, lass ruhig alles weg, was auch nur irgendwie als Option/nincht 
notwendig für die Fkt ist.

>wenn kein ESD Schutz benötigt wird.
Ist ja grundsätzlich NIE nötig....

von Stefan E. (sternst)


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Sven Pauli wrote:

>>>Spannungsversorgung: sauber.
>> Nein. Avcc hat keinen Block-C. (...)
> Käse, wenn ich den ADC nich brauch, kann ich die Versorgungspins für
> denselben auch hart verdrahten.

Ich sehe jetzt nicht, dass "Block-C" und "hart verdrahten" sich 
irgendwie ausschließen würden. Fakt ist: AVcc versorgt nicht nur den ADC 
selber, sondern auch den dazugehörigen Port (beim ATmega8 allerdings nur 
teilweise). Damit ist das auch im "rein digitalen Betrieb" ein normaler 
Versorgungspin, der auch so beschaltet werden sollte, also mit 
Abblock-C.

von Sebastian Heyn (Gast)


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@lippy:



>Die Spannung wird abgeschaltet. Der Elko der Versorgungsspannung hat
>~0Volt.
>Aber der C am Reset pin hat noch ~5V. Über den hochohmigen
>Ladewiderstand wird er sich nicht wirklich schnell entladen. Also hat
>der Eingang Spannung, aber die (interne) Schaltung nicht mehr.
>Ich halte das für nicht sehr gut. Deshalb gilt weiterhin (für mich):
>Die Diode muss drüber.

Ich würde dir fast recht geben sofern es um einen I/O Pin ohne interne 
Diode gehen würde. (Da aber alle I/O so eine Diode haben kommt das ja 
nicht in Frage.)
Für den Reset Eingang steht im Datenblatt eine Ausnahmebedingung:
Normale I/O Pinne +-0,5V von VCC
Reset -0,5V bis +13V gegen Masse. Und da 5V so ziemlich innerhalb dieser 
Spanne liegen würde ich mir um die 5V deines 100nF keine Gedanken 
machen.

Alleine schon, weil der Reset PIN im High Voltage Programming Mode 12V 
abkann, DARF JA KEINE INTERNE DIODE VORHANDEN SEIN. Daher kann man auch 
ohne Datenblatt davon ausgehen, dass der Reset VCC+5V abkann. Wo wir 
wieder bei SFA wären (Schaltungs-und Funktionsanalyse)

von Joe M. (castro)


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>>Das habe ich nun leider nicht ganz verstanden, meinst du ich soll einen
>>Kondensator zwischen Masse und Avcc klemmen? Wenn ja 100nF?
>Ja. Das ist ja ein Paar von Versorgungspins. Und jedes dieser Paare
>bekommt einen 100nF Block-C.
>Also noch einen parallel zu C6 einfügen, und einen nahe an Pin 7/8 und
>den anderen an Pin 20/22.
Danke, werde ich machen.

>>> Nein. Über R13 muss eine Diode drüber. 1N4148 reicht.
>> Hab ich nun auch gemacht.
> Nun drehe sie noch um. ;)
Gute Idee.

> Solltest du den DCF77 Pin nicht auf einen der Ports für externe
> Interrupts legen, z.B. PD2, das würde die Programmierung sicher
> einfacher machen, oder?
Danke für den Hinweis, hab mich mit der Programierung noch nicht 
wirklich beschäftigt. Aber wenn es so einfacher ist, verbinde ich den 
DCF77 Pin mit PD2.

Dem Rest der Diskussion konnte ich leider noch nicht ganz folgen :-)

von Master of Disaster (Gast)


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Hallo ich bin Schüler einer Mechatronik-HTL in Wien und in Werkstätte 
dürfen wir nun eigene Platinen ätzen und bestücken.
ich dachte mir ich baue eine Binäruhr. Da ich nicht die Zeit habe so 
etwas selber zu entwerfen suchte ich im Internet und fand bei meiner 
google-suche diesen Eintrag. mir gefällt die Idea und Umsetzung bei 
diesen treand. Also wollte ich bitten das Layout und einen 
Bestückungsplan oder änliches online zu stellen oder mir per mail zu 
schicken um mir den Nachbau zu ermöglichen. Von mir aus schreibe ich 
auch copyride by Joe M. rauf oder was auch immer...

Christoph Hufnagl

von Skua (Gast)


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Klare LEDs kann man ganz einfach mattschmirgeln.

von Chris :. (fr34k)


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@ Master of Disaster

wenn du dich wirklich für Elektronik interessierst, dann guckst du dir 
die schaltung mal an, und versuchst sie dann schritt für schritt zu 
verstehen....

so viele bauteile hat die schaltung im endeffekt nicht, also ist das 
layout auch nicht soo die wahnsinnig schwierige arbeit...

einfach fertigungsunterlagen von anderen zu verwenden, ohne die 
schaltung richtig zu verstehn ist doch einfach feig ...

lg

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