Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik FlexRay - wie geht man vor?


von Alexandra (Gast)


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Hallo allerseits,

ich studiere Technische Informatik und bin endlich mal dabei mit der 
Diplomarbeit anzufangen. In Rahmen meiner Arbeit werde ich wohl 
versuchen ein Hardware-Objekt :-) (weiter wird als Host bezeichnet) mit 
dem HCS12 Mikrocontroller FlexRay-fähig zu machen! Dieser Host wird 
einen MFR4310 Communication Controller von Freescale und einen TJA1080 
FlexRay-Transceiver von NXP bekommen (so wurde es geplant noch bevor ich 
in Projekt eingestiegen bin). Ich muss "lediglich" die Funktionalität 
dieser Schnittstelle nachweisen...
Noch bin ich nicht 100-prozentig in das FlexRay-Protokoll eingestiegen 
und werde für jede Hilfe und jeden Vorschlag sehr dankbar.
So weit ich weis, man braucht mindestens 2 Knoten für eine 
FlexRay-Kommunikation. Wäre es möglich ein virtuelles Netzwerk mit einem 
Analyse-Entwicklungs-Tool (wie z.B. DaVinci vom Vector) zu konfigurieren 
und dann mein Host als weiteren Knoten dazu zu nehmen?.. oder braucht 
man da unbedingt noch weitere Hardware-Knoten (wie z.B. die von TZM)?

Vielen Dank im Voraus,
Alexandra

von Tomas K. (Firma: tktronic) (tktronic)


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Hallo Alexandra,

Alexandra wrote:
> Hallo allerseits,
>
> ich studiere Technische Informatik und bin endlich mal dabei mit der
> Diplomarbeit anzufangen. In Rahmen meiner Arbeit werde ich wohl
> versuchen ein Hardware-Objekt :-) (weiter wird als Host bezeichnet) mit
> dem HCS12 Mikrocontroller FlexRay-fähig zu machen! Dieser Host wird
> einen MFR4310 Communication Controller von Freescale und einen TJA1080
> FlexRay-Transceiver von NXP bekommen (so wurde es geplant noch bevor ich
> in Projekt eingestiegen bin). Ich muss "lediglich" die Funktionalität
> dieser Schnittstelle nachweisen...
Was bedeutet "nachweisen" konkret ?

> Noch bin ich nicht 100-prozentig in das FlexRay-Protokoll eingestiegen
> und werde für jede Hilfe und jeden Vorschlag sehr dankbar.
Die wirst Du auch brauchen, my dear ;-).
Ist ein sehr komplexes Thema und Du hast wahrscheinlich an mehreren 
Fronten zu kämpfen.
Steht die HW schon ? Funktioniert Sie ?

> So weit ich weis, man braucht mindestens 2 Knoten für eine
> FlexRay-Kommunikation. Wäre es möglich ein virtuelles Netzwerk mit einem
> Analyse-Entwicklungs-Tool (wie z.B. DaVinci vom Vector) zu konfigurieren
> und dann mein Host als weiteren Knoten dazu zu nehmen?.. oder braucht
> man da unbedingt noch weitere Hardware-Knoten (wie z.B. die von TZM)?
Eines nach dem anderen...

Du brauchst zwei Knoten, die beide als startup-node funktionieren und 
cold-start fähig sind.
Einen Flexray-Controller hat man mal nicht fix initialisiert und in 
Betrieb genommen wie einen UART, SPI oder CAN...

Ich würde Dir dringlichst ans Herz legen, zwei HW-seitig funktionierende 
Knoten (TZM, Freescale, oder von wo auch immer) zu besorgen.
Freescale hat ein SW-Paket + Eval-HW mit einer Beispielapplikation, 
welche Du auf Deine Anforderungen anpassen kannst - mal nachfragen.
Da ist auch der Treiber+Konfiguration für MFR4300/4310 dabei.

Schau, das Du ein Bus-Tracing Tool zur Verfügung hast - alles was da 
derzeit am Markt ist - ist noch teuer.

Alles von scratch zu entwickeln sprengt den Rahmen einer normalen 
Dipl.-Arbeit meiner Ansicht nach - es sei den Du hast einen Betreuer mit 
guter Flexray-Erfahrung + Tools an der Hochschule/Uni.

> Vielen Dank im Voraus,
> Alexandra
Gruss, tom@tktronic.de

von Alexandra (Gast)


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Hallo Tom,

Danke dir schon mal für das Interesse an meinem Projekt!

Mit "Funktionalität dieser Schnittstelle nachweisen" meinte ich 
natürlich, dass ich zeigen soll, dass eine (beliebige) Nachricht 
verschickt und empfangen werden kann. Am besten wenn es mit so einem 
Bus-Tracing Tool ginge... Da haben wir so was wie CANCase von Vektor mit 
einem FlexRay-Eingang. Ich habe mir das Ding noch nicht angeguckt (mache 
aber noch heute).

Von den von dir erwähnten Eval-Boards würde mich das S12XFSTARTERKITE 
mit 2 FlexRay-Knoten von Freescale am meisten interessieren, da das Ding 
die gleichen FlexRay-Komponenten (Transceiver und CC) wie mein Host. 
Allerdings, so weit ich verstanden habe
da ist lediglich ein funktionierendes Beispiel dabei... Komme ich 
überhaupt damit weiter? Wird es nicht allzu schwer sein ohne spezielle 
Konfigurationssoftware noch ein Knoten dazu zu konfigurieren?

Ah ja, zu meinem "Host": das Ding ist schon entwickelt und gelayoutet, 
allerdings fehlen da noch FlexRay-Komponenten (Transceiver und CC), da 
es sich als schwierig herausgestellt hat sie zu bestellen... Alle 
angefragten Distributoren haben sie anscheint nicht gehabt, naher habe 
ich mich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt.

Viele Grüße,
Alex

PS Bin als Diplomandin an einer Firma, an der anscheint keinen vom 
FlexRay Ahnung hat :-) Die Firma ist allerdings bereit ein 
"vernünftiges" Geld für das Projekt auszugeben...

von gast (Gast)


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wo studierst du den technische informatik?

von Alexandra (Gast)


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an einer FH

von Daniel (Gast)


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Hallo,

also eine Diagnose Hardware wie die FlexCard Cyclon von TZM wäre für 
deine Zwecke ganz hilfreich, diese kann auch als Coldstart-Node 
fungieren (zur komfortablen Bedienung wäre dann noch CANoe von Vector 
sinnvoll). Ist eben die Frage, ob sowas im Budget drin ist.

Aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass als Einsteiger 
die E-Ray-Architektur einfacher zu verstehen ist, aber die 
Freescale-Architektur ist ja anscheinend fest vorgegeben, braucht wohl 
etwas Einarbeitungszeit...

Dann frohes Schaffen,
Daniel

von gast (Gast)


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welcher FH???

zufällig Mannheim?

von Dennis (Gast)


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Hallo,

habe mich mit ungefähr demselben Problem in der Diplomarbeit 
beschäftigt. Hatten allerdings keinen FlexRay-Knoten, also hab ich den 
selber entworfen + einem treiber, der aus einer fibex-datenbasis 
erstellt wird.

also wenn deine firma dafür kohle locker macht würde ich ihr ans herz 
legen, CANoe mit FlexRay-Option zu bestellen und ein FlexRay-Interface 
VN7600 oder ähnliches. da sind dann auch gleich 3 CAN-Kanäle mit bei. 
das VN7600 kann selbständig aufstarten, da dort 2 CC drin verbaut sind, 
so kann auch die nicht-coldstart-funktionalität geprüft werden.

für die konfiguration des MFR4310 habe ich zu beginn ein kostenloses 
tool von der firma kopf (http://www.kopfweb.de) benutzt. dann musst du 
allerdings an dem CHI-File, welches das konfigurationsfile für deinen CC 
ist, noch ein paar dinge anpassen. als austauschformat wird das 
fibex-format benutzt. das tool macht allerdings probleme, also hab ich 
mir ein programm geschrieben, welches dieses CHI-File selbst generiert.

zur hardware: die bus driver TJA1080 kannst du direkt bei NXP als 
samples ordern, das klappte bei mir reibungslos. einfach auf die seite 
gehen und an den technischen support eine anfrage schicken. das mit dem 
MFR4310 wird schon schwieriger, weil BMW da wohl die hand drauf hat. 
überall mal dein glück versuchen, oder vielleicht hat deine firma ja 
kontakte zu BMW.

viel spaß noch mit dem thema flexray!!

Gruß
Dennis

von Alexandra (Gast)


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@Gast
nein nicht in Mannheim

@Alle

Hallo allerseits,

ich habe mir auch gedacht, dass am "coolsten" wäre, wenn ich so eine 
Diagnose Hardware mit Coldstart-Funktion und vielleicht auch mit der 
Option Restbussimulationen durchzuführen besorge und versuche mein Host 
mit Hilfe des Coldstartes zum Laufen zu bringen.

Hat Jemand schon Erfahrungen mit solchen Systemen gemacht? Ist es schwer 
so eine Coldstart-Funktion zu bedienen? Ist es überhaupt möglich einen 
Host (einen CC) ohne spezielle Software (wie z.B. DaVinci von Vektor 
oder FlexConfig von TZM) zu konfigurieren?

Danke in Voraus,
Alexandra

von Alexandra (Gast)


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@Dennis

Cool! Danke!

das ist schon mal was! Ich habe mir auch so was Ähnliches vorgestellt.

Wäre es möglich einen Blick in deine Diplomarbeit zu werfen? :-) 
Wenigstens in das Teil, wo Du die Konfiguration beschreibst?...

Meine E-Mail ist: alexandra_b_b(AT)yahoo.de

Also, wäre cool, wenn es möglich wäre. Ansonsten schon mal Dank für die 
Bestätigung, dass das was ich gedacht habe prinzipiell funktionieren 
würde...

Viele Grüße,
Alexandra

von Seppel (Gast)


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Hallo

Also ich möchte Dir die FlexCard empfehlen, denn bei den Leuten von 
Vector scheint der Trigger-Ausgang der VN3600, VN3300, VN7??? noch immer 
nicht zu funktionieren, jedenfalls ist das mein letzter Stand(habe 
gerade letzte Woche mit Kollegen drüber diskutiert). Den Triggerausgang 
brauchst du, oder ein Oszilloskop das decodieren kann und da ist die 
FlexCard die billigere Lösung und Du hast was das Du noch als Interface 
verwenden kannst.

Für die FlexCard gibt es ein Programm das sich FlexAlyzer nennt, damit 
kann man zumindest sehen was auf dem Bus los ist, ist kostenlos dabei.

DaVinci kenne ich von 2007, hab an der FH Diplomarbeit gemacht, na ja, 
damals noch Bastelzustand, hab arg mit gekämpft.

Gibt von TZM auch so ein Einsteigerkit, mit diesen FlexDevel. FlexDevel 
sind Eval Boards mit PowerPC, Du musst dann auch kein Bank-Switching 
machen weil der Speicher voll adressierbar ist, im Gegensatz zum HCS12 
Gedöns, das auch nicht erheblicher Perfomanz hat als der PowerPC und Du 
bekommst noch reichlich Schnittstellen wie Ethernet, CAN, ... . Die 
PowerPC Plattform ist meines Erachtens die derzeit beste.

Ich verwende gern das Zeug von TZM, die befassen sich schon relativ 
lange damit, haben wirklich was drauf. An Hardware haben die definitiv 
das durchgängigste Programm, Software scheint zu wachsten, gibt das 
FlexConfig2, kenne ich weniger, habe bei der Diplomarbeit wie gesagt 
DaVinci verwendet aber auch öfter beim Support angerufen, Probleme auf 
die nicht hingewiesen wird, Bugs,... momentan beschäftige ich mich eben 
nicht mit Konfiguration sondern mit Physical Layer von FlexRay, CAN,... 
deshalb bin ich da nicht ganz auf dem neusten Stand.

mfg

Seppel

von Seppel (Gast)


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@ Dennis

Arbeitest Du mit dem Ding von Kopf? Habs eben mal installiert, aber ich 
glaube die müssen noch einiges an der Bedienung machen, das Ding ist ja 
total Buggy!!! Damit kann man vielleicht eine besthende Datei 
bearbeiten, aber das Ding hilft einem gar nicht wenn man keine 
Kofiguration hat. Definitiv kein Profi-Tool, Baumarkt Qualität. Wie kann 
man so was online stellen, lächerlich, bringt bei mir immer wieder 
Fehlermeldungen wenn ich irgendwa Klicke was es nicht mag.

Ich werd mir mal das TZM FlexConfig wieder anschauen, da gibt es eine 
Demo mit vier Knoten. Glaube DaVinci gibts leider nicht in einer 
eingeschränkten Version. Egal ob DaVinci oder FlexConfig, sind bei dem 
Kopf-"FlexBug" oder wie das heißt auch um Lichtjahre überlegen.

Arbeitest Du bei denen oder warum empfielst Du so was einem Einsteiger?

Seppel

P.S.

Kontaktier mal TZM und Vector, dann gibts noch die anderen wie 
DECOMSYS(Electrobit), TTTech,.... CRST(Das Tool von denen hab ich auch 
mal gesehen auch nicht der Bringer),.... mach erst mal ne Marktanalyse, 
dann kannst Du sehen welche Tools was taugen bevor Du irgendwas 
beschaffst. Auch Fujitsu, EBV,.... haben Boards, und immer schön nach 
Rabatt fragen ;-) . Handel ist Wandel sagt mein Vater immer. Z.B. ne 
Schulung oder so, kostet die nicht so viel, bringt Dir viel,... da 
findet sich doch immer ein Deal.

von Dennis (Gast)


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@Seppel

Nein um Gottes Willen, ich arbeite nicht mit dem Tool von Kopf. Zu 
beginn habe ich, da ich keine anderen tools zur verfügung hatte, mit dem 
FlexGenerator gearbeitet. Der FlexManager ist totale schrottig, da kann 
man keine fibex-datenbasis erstellen, ich glaube das ist unmöglich. der 
Generator hat auch immer fehler rausgehauen, aber man konnte das 
CHI-FIle benutzen, wenn man es ein wenig angepasst hat. letztendlich 
habe ich mir selber ein tool geschrieben, welches mir aus der 
fibex-datenbasis eine vernünftige konfiguration zaubert.

von Alexandra (Gast)


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@Seppel und Dennis

Vielen Dank für Eure Mitteilungen!

Eure Erfahrungen helfen mir sehr etwas Überblick auf diesem Gebiet zu 
bekommen.

Ich habe gleich eine Besprechung mit meinem Betreuer und werde ihm wohl 
die Tools von TZM vorschlagen. Laut Allem, was ich gehört und gelesen 
habe, sollen sie absolut die Besten sein. Mal sehen was dabei 
herauskommt... :-)

Schöne Grüße,
Alexandra

@Wunderlich
Danke! :-)

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