Hallo zusammen! Nächsten Sommer werde ich mit meiner Lehre als Elektroniker fertig. Parallel zur Lehre mache ich eine Berufsmatur. Nun, ich bin seit längerem am überlegen was ich nach dieser Ausbildung machen soll. Ich möchte auf jeden Fall in der Branche bleiben. Also Elektrotechnik/Elektronik ist meine Richtung, da hab ich keine Zweifel. Dass ich nach der Lehre studieren möchte ist auch klar. Nur ich kann mich nicht entscheiden ob ich an die ETH gehen soll oder an eine FH. Bis jetz habe ich folgende Meinungen gehört: ETH: - Äusserst theoretisch (Das Wort Fachidioten ist auch gefallen ;)) - Hohe Qualität der Ausbildung - Eher geeignet für den Forschungsbereich d.h. kaum Chancen in der Wirtschaft FH: - Weniger Theorie, mehr Praxis - Gute Ausbildungsqualität - Eher geeignet für Arbeiten in der freien Wirtschaft Ausserdem habe ich oft das Argument gehört, dass in einem Unternehmen immer Ingenieure beiden Schlages eingestellt werden. Der ETH Ing berechnet, der FH im führt es aus. Was ist da drann? Kann mir jemand sagen wie das Studium dann konkret aussehen würde im Bereich Elektrotechnik? Also ist das Vollzeit oder kann man da auch nebenbei arbeiten? Welche Meinung habt ihr zu der Sache? evt. noch weitere Punkte die für oder gegen einen Weg sprechen? Marco Beffa
Hallo Mit der Berufsmatura kannst du nicht direkt an die ETH. > ETH: > - Äusserst theoretisch (Das Wort Fachidioten ist auch gefallen ;)) Ich würde eher sagen: Äusserst grundlagenbasiert. Man wird wirklich befähigt, die Vorgänge in Physik und Technik zu verstehen - das geht nunmal nicht ohne einige Theorie. An einer FH hingegen wird dieses umfassende Verständnis ganz sicher fehlen: Wichtige Verständnisgrundlagen wie Vektoranalysis- und integrale, Elektromagnetische Felder, Quantenmechanik, partielle Differentialgleichungen usw. werden da nicht behandelt. > - Hohe Qualität der Ausbildung Man lernt viel, muss aber auch viel Arbeiten - entsprechend hoch sind die Durchfallquoten an den Prüfungen. Wer es packt, sollte aber ordentlich was können und hat zudem bewiesen, dass er nicht ganz auf den Kopf gefallen ist. > - Eher geeignet für den Forschungsbereich d.h. kaum Chancen in der > Wirtschaft Unsinn. Ich glaube nicht, dass diverse Firmen hier ständig Werbung machen würde, wenn man uns von der ETH nicht wollte :-) > FH: > - Weniger Theorie, mehr Praxis Wenn du 'etwas verstehen' als theoretisch bezeichnest, und 'etwas am Computer zeichnen oder zusammenbauen' als praktisch, dann ja. > - Gute Ausbildungsqualität Man kann danach durchaus was, das vermittelte Wissen liegt aber weit unter dem ETH-Niveau. (Lehrpläne vergleichen!) > - Eher geeignet für Arbeiten in der freien Wirtschaft Genauso geeignet oder ungeeignet, wie ein ETH-Studium. Einzig bist du dann vermutlich billiger zu haben... :-) Gruss Michael
Hallo. Jep ich weis schon dass man mit der BM nicht direkt an die ETH kommt. Bis es soweit ist oder spätestens nach einem Jahr und der RS, werde ich aber meine Matur haben. Danke für deine Meinung, sehr interessant :)
Hallo Marco, Hallo Michael: vieleicht kann ich dir die Sicht eines FH Absolventen noch schildern. Somit hast du eine Meinung eines ETH und eines FH Absolventen. In den Punkten tiefere Grundlagen gebe ich Michael recht. Ebenso wird an der ETH wahrscheinlich noch mehr Mathe unterrichet. Vektoranalysis- und Integrale, Elektromagnetische Felder, Quantenmechanik, partielle Differentialgleichungen usw. werden an der FH sehr wohl behandelt Die Frage zu mehr Praxis oder mehr Theorie würde ich so beantworten: Ich denke da die Studenten der ETH tiefere Grundlagen erlernen machen sie dazugehörige "Übungen". An der FH macht man ebenfalls Übungen, sind dann allenfalls nicht ganz so auf grundlegender Physik basierend. Sondern eher Anwendungsbezogen. (Sprich so wie du es später als Entwickler (Anwender) nicht Grundlagenforscher, brauchen wirst) Ich denke was für mich noch ein wichtiger Entscheidungsgrund war ist die Einstellung zum Studium und zu den Mitstudenten. Ich habe die Erfahrung gemacht dass viele ETH Studenten vorgängig keine Lehre gemacht haben. Was nicht heisst das Sie die schlechteren Studis wären. Nein, aber die 4 Jahre Lehre geben einer Person eine Prägung mit. Man ist sich Strukturen und Hirarchien eher gewohnt. Sprich du hast an der "Arbeitswelt" geschnuppert und kommst wieder in die "Schule". Die ETH Studis sind meistens direkt von der Matur und für Sie geht es mehr oder weniger im gleichen Stil weiter. Ich kann dir nicht sagen was für dich der beste Weg ist. Falls du freude am Programmieren, Schaltungen entwickeln usw. hast dann kann ich dir sagen das die FH für dich sicher in Frage kommt. Das selbe wahrscheinlich etwas tiefgehender kann man sicher auch an der ETH erlernen. Ich denke Michael hat die wichtigsten Unterschiede aufgezeigt. Ich hoffe ich habe noch etwas hinzufügen können. Fazit: Das E-Tech Studium ist extrem Mathe lastig. Also stell dich darauf ein. Zusätzlich daneben Arbeiten würde ich nicht empfehlen. Such dir in den Semesterferien einen Ferien job! Den gibts auch in deiner Branche. Und muss nicht heissen im Migros Waren auffüllen oder so. Ohne Fleiss keinen Preis!!! Ich wünsch dir viel Erfolg... MFG Fabio
> Vektoranalysis- und integrale, > Elektromagnetische Felder, Quantenmechanik, partielle > Differentialgleichungen usw. werden an der FH sehr wohl > behandelt Ich habe mir kürzlich mal den Lehrplan der HTA Luzern angeschaut, da fehlen die genannten Punkte jedenfalls oder sind Wahlfach in höheren Semestern oder werden zusammen mit weiteren Themen in einer Vorlesung behandelt, so dass man kaum in die Tiefe gehen kann. > Ich denke was für mich noch ein wichtiger Entscheidungsgrund war ist die > Einstellung zum Studium und zu den Mitstudenten. Ich habe die erfahrung > gemacht das viele ETH Studenten vorgängig keine Lehre gemacht haben. Die allermeisten ETH-Studenten haben eine Matura gemacht, nicht eine Lehre. Schwierig zu beurteilen, wie sich dies auf die Einstellung zum Studium auswirkt. Jedenfalls ist man mit einer schlechten Einstellung recht schnell weg vom Fenster. Das Klischee-Unileben kann man sich sicher ans Bein streichen, auch arbeiten liegt neben dem Studium nur begrenzt drin.
Echt super eure Infos :) Noch ne Frage an mr.chip: Ich hab jetz schon von paar Leuten gehört dass das Studium an der ETH dermassen anspruchsvoll ist, dass man quasi nur noch dafür lebt.. sprich.. fast null freizeit.. jeden Abend bis in die späten Abendstunden lernen etc.. Wie ist/war das bei dir? @Fabio Wie ist das an der FH? MFG
> Ich hab jetz schon von paar Leuten gehört dass das Studium an der ETH > dermassen anspruchsvoll ist, dass man quasi nur noch dafür lebt.. > sprich.. fast null freizeit.. jeden Abend bis in die späten Abendstunden > lernen etc.. Das hängt stark davon ab, wie gut du Mathematik und Physik kannst. Dürfte wohl einen Faktor 2 beim Zeitaufwanf ausmachen. Wenn du durchschnittlich (d.h., gute bis sehr gute Maturanoten in Mathematik/Physik bei moderatem Lernaufwand) bist, dann kommst du mit einem normalen Arbeitspensum, plusminus eine 42-Stunden-Woche, durch. Aber es gibt natürlich sehr wohl Leute, die praktisch ihre gesamte Zeit fürs Studium opfern müssen.
> Wichtige > Verständnisgrundlagen wie Vektoranalysis- und integrale, > Elektromagnetische Felder, Quantenmechanik, partielle > Differentialgleichungen usw. werden da nicht behandelt. Das haben wir auf der FH alles durchgenommen. War standardmäßig Lehrstoff. ;)
Was das Arbeiten während dem Studium angeht, kannst du, wenn du an die ETH gehst, locker 20% arbeiten. Hab ich auch so gemacht. ETH-Studium funktioniert etwa so: Du hörst etwas mehr oder weniger kompliziertes in der Vorlesung und dann löst du etwa gefühlte 100 Aufgaben zu dem Thema. Wenn du nach 50 Aufgaben schon das Gefühl hast, dass du sie genug schnell lösen kannst für die Prüfung, dann hast du nachher viel Zeit zum Arbeiten (manche machen dann auch Party). Wenn du etwas langsam in der Birne bist, ist nix mit Arbeiten. Dann machst du nochmals 100 Aufgaben, bis es flüssig läuft. Wenn du das Problem nach 25 Aufgaben schon begriffen hast (was sehr wahrscheinlich ist) und dann das Gefühl hast, dass die nächsten 75 mal auch nicht mehr spannender wird, dann landest du wie ich irgendwann an der FH, weil dir die Prüfungen zwar alle relativ leicht vorkommen, aber du etwa viermal so lange bräuchtest um sie zu lösen. An der FH angekommen würdest du dann deine Seele verkaufen um wieder an die ETH gehen zu dürfen. Aber irgendwann denkst du: "Hey, warum stehe ich am Morgen plötzlich gerne auf?" und dann mekst du, dass die ETH einfach nix für dich war. Allerdings hast du dann fast keine Zeit mehr zum Arbeiten. Du lötest dann nächtelang Platinen zusammen und programmierst Firmware und trinkst dein Feierabend-Bier auf verdiente Weise. Kurz gesagt: Wenn du eher so der Typ bist, der die Arbeit sieht und sie gerne anpackt, der nicht alles so haargenau wissen muss und ne fünf auch mal gerade sein lassen kann, wenn sich das Problem dann eleganter löst, dann geh an die FH. Wenn du ein Tüpflischiiser bist, der die Arbeit scheut aber nicht das Detail, wenn du später lieber mal ein Entwicklungsteam leitest anstatt selber zu entwickeln, dann geh an die ETH. Schlussendlich kommt's eh auf dich persönlich an, wie weit du kommst im Leben. Da spielt die Ausbildung nicht so eine Rolle. Aber achte immer darauf, dass du Freude an dem hast, was du tust. Dann stellt sich auch der Erfolg ein.
Da muss ich dem Ralf aber widersprechen. Man kann auch an der ETH viel Freizeit haben. Es geht immer darum wie "talentiert" du bist. Bei mir war es so, dass ich während dem Semester einigermassen in die Vorlesungen ging, mit einem Minimum an Übungen die Testate errungen. Dann hat man am Ende des Semesters einen angenehmen überblick was nun wichtig ist in den jeweiligen Fächern. Das Lernen kann dann je nach geistiger Verfassung lange oder weniger lange dauern. Da man jedoch wochenweise Zeit hat zum Lernen, hat man auch da genug Zeit. OK es gibt Leute, die nach 10 Wochen (seriösem) Lernen im hohen Bogen durchs VorDip rasseln und dann meinen sie sollten es noch mals versuchen. OK, vielleicht schaffen sie es im 2. Anlauf. Aber diese sind ausnahmslos ALLE beim 2. gegangen worden. An der FH ist das Ganze eher wie in der Schule. Man hat auch während dem Semester Prüfungen (--> gibt Vornoten), der Lehrer (ja, Lehrer, weil da sitzen ca. 30 Leute in einer Klasse) kennt jeden, auch die Schwächen, kann darauf eingehen... Man sollte einfach Birnen nicht mit Äpfeln vergleichen! Und wenn jemand sagt, dass die ETH alles andere als praxisfremd ist, dann muss ich dem auch widersprechen. Das Bild das die FHler von den ETHlern haben kommt daher, dass diejenigen, die aus der ETH austreten (freiwillig oder nicht) dieses Bild in der FH zementieren. Aber genau diese Studenten kommen an der ETH nicht über das 2te Jahr hinaus, erst da beginnt es einigermassen praxisrelevant zu werden. Zudem hängt es noch von der Vertiefungsrichtung und Nebenfächer an, wie stark industriebezogen die Ausbildung ist.
Ich hab Beides gemacht. FH und ETH. Die FH zuerst. Die gesammte FH Mathematik von 4 Semestern wurde an der ETH in 2 Monaten abgespult. Das Tempo ist nicht zu vergleichen.
Vorname Nachname wrote: > Da muss ich dem Ralf aber widersprechen. Man kann auch an der ETH viel > Freizeit haben. Ich hatte ja viel Freizeit - zu viel, leider. > Das Bild das die FHler von den > ETHlern haben kommt daher, dass diejenigen, die aus der ETH austreten > (freiwillig oder nicht) dieses Bild in der FH zementieren. Aber genau > diese Studenten kommen an der ETH nicht über das 2te Jahr hinaus, erst > da beginnt es einigermassen praxisrelevant zu werden. Ich hatte das Glück, dass mein WG-Kollege, der mit mir E-Technik an der ETH angefangen hat fleissiger war als ich. So konnte ich mitverfolgen, was mir noch geblüht hätte, wenn ich nicht an die FH gekommen wäre. Und ja es stimmt, es wird nach dem zweiten Jahr tatsächlich etwas praxisrelevanter. Vorausgesetzt, man kämpft dafür, dass man eigene Projekte lancieren kann und nicht nur die Vorgegebenen abspult. Allerdings wird Eigeninitiative nicht gerade belohnt an der ETH. Man steht dann allein da auf weiter Flur und irgendeine Belohnung muss man auch nicht erwarten.
Gibs hier eigentlich nur ETH-studenten, dachte die wären jetzt gerade am Strebern für die Basisprüfung/Semesterprüfung. Oder lenkt euch das WWW ab, weil euch die Übungen zu sehr anscheissen? :)
> Gibs hier eigentlich nur ETH-studenten, dachte die wären jetzt gerade am > Strebern für die Basisprüfung/Semesterprüfung. Oder lenkt euch das WWW > ab, weil euch die Übungen zu sehr anscheissen? :) Bin dran, wobei strebern etwas anders aussehen würde... :-)
Ich habe für eine Zeit in der Schweiz gearbeitet. Dort scheint es mir so, daß die Firmen Abgänger der FH recht hoch bewerten. Hier in Deutschland ist es eher so, daß man als Schweizer nicht ganz soviel zählt, wie ein Deutscher mit FH! Kommt man von der ETH Zürich, hat man quasi den Status einer Eliteuni wie München oder andere große Unis in Deutschland. Wen du also im ausland arbeiten willst: ETH. Anderer Punkt: "Vektoranalysis- und Integrale, Elektromagnetische Felder, Quantenmechanik, partielle Differentialgleichungen usw. werden an der FH sehr wohl behandelt" Aber sehr unzureichend. Das führt dazu, daß Firmen, die dort Bedarf haben, nur jemand von einer Uni dort hinsetzen und meist sogar solche mit Promotion. Willst Du das also machen, dann ETH. Willst du das aber nicht machen, kann es Dir egal sein, ob es auf dem Lehrplan fehlt. ................. Wie gut und wie schlecht di FHs in der Schweiz nun tatsächlich sind, vermag ich nicht zu sagen, aber ich habe einige Abgänger von FHs und auch der ETH kennen gelernt und da gab es schon große Unterschiede. Muss aber nichts heissen.
Ich bin grad mitten in meinem FH-Studium. Und nebenbei arbeite ich noch 80% als Entwicklungsingenieur. Das funktioniert aber nur in einem berufsbegleitenden Studium und nur, wenn Du keine Mühe hast, Dir Dinge zu merken. Ich habe auch eine 4-Jährige Lehre (Automatiker) und gleichzeitig die BMS gemacht. Von meinen Mitschülern sind alle, die sich für ein Studium entschieden haben, an eine FH gegangen. Ich denke für jemanden, der praktisch etwas entwickeln und entwerfen will, ist die FH besser geeignet. Vor meiner Lehre war ich noch ein Jahr an der Kanti. Von den damaligen Mitschülern haben die meisten an der ETH weiterstudiert. Von denen hatte aber keiner eine praktische Ausbildung. Ich denke auch, dass ein ETH-Student es später schwerer haben wird, in einen Praxis-nahen Etwicklerjob einzusteigen. Aber ich kann mich da auch täuschen. Auf jeden Fall habe ich es nie bereut, mich für eine FH entschieden zu haben.
> Ich denke auch, dass ein ETH-Student es später schwerer haben wird, in > einen Praxis-nahen Etwicklerjob einzusteigen. Aber ich kann mich da auch > täuschen. Glaube ich kaum. Immerhin müssen ja auch Semester- und Diplomarbeiten geschrieben werden, also muss man das gelernte auch anwenden können. Natürlich, wenn man eine neue Stelle antritt, wird man sich in dieses oder jenes Thema einarbeiten müssen, beispielsweise Schaltplaneditoren oder Entwicklungsumgebungen. Aber das gilt auch, wenn du von der FH kommst. Und spätestens nach 1, 2 Jahren im Beruf hat man die mangelnde "Praxis" gegenüber FHlern sowieso wettgemacht. Durch eine umfassendere Grundlagen-Ausbildung dürfte es einem EHTler dann sogar leichter fallen, in ein neues Gebiet einzusteigen. IMHO ist es halt schon so, dass die FH primär für Leute geeignet sind, die ihre Elektroniker-Berufskenntnisse stark vertiefen wollen, während die ETH für Leute geeignet ist, die sich grundlegend in Mathematik und Physik einarbeiten wollen, um die Elektrotechnik umfassend verstehen zu können.
wenn du im ausland arbeiten wilst, dann sicher eth... in der schweiz wird fh hoch bewertet, den fh absolventen wird nachgesagt, das sie bei ihrer ersten stelle schneller eingearbeitet sind... verdienen wirst du eher mehr wenn du die eth machst, wobei die löhne der berufseinsteäger von eth/uni in der schweiz unter jehnen der fh absolventen liegen, nach etwa 5 jahren sind dann statistisch gesehen die fh absolventen etwas im hintertreffen... wenn du an eine fh gehst, schau sie dir genau an und informiere dich, sind teils recht unterschiedlich von niveau und ansehen...
>in der schweiz unter jehnen der fh absolventen liegen, >nach etwa 5 jahren sind dann statistisch gesehen die >fh absolventen etwas im hintertreffen... Kann man da Zahlen haben? Ein ETH Abgänger kriegt weniger ? Dann her mit den Jungs! Wir können die brauchen - ist kein Witz. Also machen wir es konkret: Uniabgänger in Elektrotechnik mit guten Hardware und Softwarekenntnissen und gutn Noten kriegen mindestens! 45.000 Euro im Jahr. Das sind auch bei miesem Wechselkurs 70 "dusig" Franke! Wer hat Lust? Altbauwohnung in Nürnberg (direkt neben einer Lebkuchenmanufaktur) : 740,- warm mit Garage und Wäscheservice. Fahrt zum FLughafen = 20 Minuten!
habs auch nicht ganz geglaubt... aber stand vor einigen tagen ein bericht in der zeitung der sich aufs bundesamt für statistik bezog... auf www.admin.ch hab ich jedoch nix gefunden, naja war auch zu faul lange zu suchen...
Dann würde ich es auch erst einmal nicht glauben! Wer soll denn dann an eine schweizer Uni studieren? Ich glaube eher, daß das "Einholen" darauf abzielt, daß der FH-ler 1 Jahr früher in den Beruf geht und die Gehaltssteigerung des Uni-lers so gering, bzw nicht so sehr hoch ist, daß er erst nach 5 Jahren auf demselben Stand ist. Damit sollte er dann in 10 Jahren etwas dasselbe verdient haben und dann ins Plus laufen.
Betrifft diese Gehaltsstatistik nur frisch ins Berufsleben eingestiegene Ingenieure? Andernfalls müsste man bedenken, dass es unter den Uni-Abgängern auch Studienrichtungen hat, die sicher nicht so schnell ein Hammer-Gehalt erzielen oder dass viele Uni-Absolventen in Trainee-Programme oder Praktika einsteigen.
Dochdoch, das stimmt schon, aber wie gesagt, nach ein paar Jahren ists dann umegekehrt. Gehaltsstudien gibts z.B. von http://web.swissengineering.ch/Salaerbroschuere-2007-2008.134.0.html?&L=0 Kostet aber. Ich hab sie allerdings noch umsonst gekriegt, da man als Student dort gratis Mitglied ist. In dieser Broschüre geht es nur um Ingenieure und Architekten (aber schön aufgeschlüsselt, auch nach Jahren Berufserfahrung und nicht nur nach Alter). Nach meinem FH Abschluss hab ich mit etwas über 50'000 Eur angefangen (in der Schweiz). Gut, wir arbeiten natürlich auch 42 Stunden die Woche ;-) Gruss Oliver
>Uniabgänger in Elektrotechnik mit guten Hardware und Softwarekenntnissen >und gutn Noten kriegen mindestens! 45.000 Euro im Jahr. Das sind auch >bei miesem Wechselkurs 70 "dusig" Franke! Für 70'000 Franken im Jahr würde ich als FH-Abgänger nicht anfangen. Das sind ja nur knapp 5'400 Franken im Monat (bei 13 Monatsgehältern). Das verdiene ich jetzt schon, ohne abgeschlossene FH. Danach sollten schon 84'000 drin liegen. Hier: http://www.lohnrechner.bfs.admin.ch/Pages/SalariumWizard.aspx kann man sich mal ungefähr ausrechnen lassen, was man verdienen sollte.
Marco: Wenn Du nebenbei arbeiten willst, dann kann ich Dir ein berufsbegleitendes FH-Studium empfehlen. Ich denke einfach, dass die FH für Lehrabgänger besser geeignet ist. Welche Schulen würden denn für Dich in Frage kommen?
>Für 70'000 Franken im Jahr würde ich als FH-Abgänger nicht anfangen. Dann verstehe ich aber nicht, wie da andere Zahlen zu stande kommen, die besagen, daß man in der Schweiz nicht so gut verdient! Beitrag "Elektotechnik - Ingenieur / Schweiz Einstiegsgehälter"
>>Für 70'000 Franken im Jahr würde ich als FH-Abgänger nicht anfangen. >Dann verstehe ich aber nicht, wie da andere Zahlen zu stande kommen, die >besagen, daß man in der Schweiz nicht so gut verdient! >Beitrag "Elektotechnik - Ingenieur / Schweiz Einstiegsgehälter" Da stehen aber auch so ca. 80'000 Franken drin. Ausserdem kann man die deutschen Lohnangaben nicht direkt mit dem Wechselkurs umrechnen. Um in der Schweiz gleichviel verdienen zu können, müssen die teueren Lebensunterhaltskosten einberechnet werden. Aber das ist hier ja nicht das Thema. Es geht ja um das Thema ETH oder FH. Mein FH Studium sieht so aus: Erste 2 Jahre Grundausbildung mit folgenden Fächern: Mathematik, lineare Algebra, Physik, Elektrotechnik, Mechanik, Systemtechnik, Informatik, Chemie, Betriebswirtschaft, Werkstofftechnik. Letzte 2 Jahre: Folgende Fachgebiete stehen zur Auswahl: Ingenieuresinformatik Elektronik und Regelungstechnik (meine Wahl) Mechanik und Konstruktion Innovationsmanagement Technologie und Prozesse Und nebenbei für alle: Systemtechnik Der Abschlusstitel lautet dann "Bachelor of Science für Systemtechnik im Fachgebiet XY" Bis jetzt habe ich es noch nicht bereut, dieses Studium begonnen zu haben.
Bis aus "Innovationsmanagement" ist das so ziemlich das normale Zeug, was jeder macht. Hätte mich auch gewunder, wenn die Schweizer gross was anders lernen ... "80'000 Franken" Damit stehtman als Anfänger in der Schweiz ja recht gut dar, brutto gesehen. Hier in Erlangen / Nürnberg fangen die FH-Ingenieure nicht mit (80k/Kurs) = 50k an, sondern mindestens 10% darunter. So ht der Schweizer Einsteiger etwa 8000-10000 Franken mehr. Da die Schweizer auch weniger Steuern zahlen, kommen die nochmal besser davon: Nach meiner Schätzung (Mittelwert Luzern 14% = halbes Deutschland) sind es mindestens 7000 Franken weniger. Ich glaube nicht, daß die Schweizer Jungingenieure die 15.000 Franken mehr alles für Miete und Essen brauchen. So teuer ist die Schweiz nun auch wieder nicht. Die anderen Abgaben sind ja in Deutschland auch eher höher. Sollte man als deutscher FH-ler mal in der Schweiz anfragen ?
Mr.chip = typish ETHler war nie an der FH aber glaubt zu wissen wie es dort ist.
Ich habe mich inzwischen für die Berner Fachhochschule entschieden. Standort Biel. War da und hat mir sehr gut gefallen. Laborausrüstung im HF Bereich ist exzellent. Schöne Lage am "hogger" und moderne Räume. Die Profs da haben auch einen kompetenten Eindruck gemacht und auch die Projekte mit denen die Studis beschäftigt waren, waren nicht von schlechten Eltern. Ich danke allen für ihre Meinung.
> Mr.chip = typish ETHler war nie an der FH aber glaubt zu wissen wie es > dort ist. Natürlich kann man nicht an beiden Orten zugleich studieren :-) Aber ich denke mal, dass man sich durchaus ein Bild machen kann, auch wenn man nicht an einer bestimmten Hochschule studiert. (BTW machst du das mit "typisch ..." ja auch.)
Ja. ich hab auch an beiden Orten studiert, ist echt toll beides zu haben. Zuerst FH auf Elektrotechnik und dann Physik an der ETH. An der ETH trifft man viel mehr gewaltige Selbstueberschaetzer. Leider sagt das denen niemand. Auch nachher nicht. Ein ETH Kollege : Ich habe ja Maxwell gelernt (= 2, 3 Beispiele von Maxwell mit raeumlich symmetrischen einfachen Randbedingungen) - also habe ich quasi ein elektro studium inklusive... naja, da sagt man nichts mehr. Das muss man auch als ETH Absolvent wissen, die ersten 10 Jahre nach dem Studium muss man noch viel lernen bis man dann dort ist wo man glaubt schon nach dem Studium zu sein.
mr.chip schrieb: > Glaube ich kaum. Immerhin müssen ja auch Semester- und Diplomarbeiten > geschrieben werden, also muss man das gelernte auch anwenden können. > Natürlich, wenn man eine neue Stelle antritt, wird man sich in dieses > oder jenes Thema einarbeiten müssen, beispielsweise Schaltplaneditoren > oder Entwicklungsumgebungen. Aber das gilt auch, wenn du von der FH > kommst. Und spätestens nach 1, 2 Jahren im Beruf hat man die mangelnde > "Praxis" gegenüber FHlern sowieso wettgemacht. Durch eine umfassendere > Grundlagen-Ausbildung dürfte es einem EHTler dann sogar leichter fallen, > in ein neues Gebiet einzusteigen. Ich bezweifle, dass man die Semesterarbeiten wirklich mit der Arbeit im späteren Berufsumfeld wirklich vergleichen kann. Theorie hilft dir nach dem Studium wohl nicht mehr viel. Es verschafft dir lediglich mehr Verständnis und mehr Hintergrundwissen, vielleicht auch etwas Methodik, aber den Rest musst du dir selbst während dem Beruf aneignen. Desweiteren erhalten Theoretiker etwas nicht, was der Praktiker sich während der Lehre, der Arbeit aneignen kann: Erfahrung. Gerade das Themengebiet der Elektronik enthält soviele Probleme, die man nicht mit Wissen oder den üblichen Methoden lösen kann, sondern die man meist nur "provisorisch" löst, bzw. dank der Erfahrung der älteren Kollegen lösen kann. Da hilft dir dann dein Wissen nicht weiter :) Nach fünf Jahren Praxis als Entwickler habe ich erst einen Bruchteil des Wissens um meinen Beruf erhalten. Gerade in der Elektronik ist Erfahrung etwas unschätzbar wertvolles. Berater schrieb: > Ich glaube nicht, daß die Schweizer Jungingenieure die 15.000 Franken > mehr alles für Miete und Essen brauchen. So teuer ist die Schweiz nun > auch wieder nicht. Die anderen Abgaben sind ja in Deutschland auch eher > höher. Täusch dich da mal nicht ;) Gerade wenn man in der Gegend um Zürich arbeitet, geht viel Geld für die Miete drauf. Auch Lebensmittel sind teilweise viel teurer. Gibt ansonsten hier im Forum einige Beiträge zu dem Thema, wo man sieht, dass unterm Strich etwa das gleiche herauskommt.
> An der ETH trifft man viel mehr gewaltige Selbstueberschaetzer.
Das erstaunt mich wenig. Wenn man den ganzen Tag mit Begriffen wie
"Elitehochschule", "astronomische Aussiebraten", "äusserst gefragt" usw.
umgarnt wird, glaubt man es eben irgendwann. Auf der anderen Seite muss
ich aber auch sagen, dass die Intelligenzdichte hier schon gewaltig ist
- kein Vergleich zum Gymasium und somit auch zu vielen anderen
Universitäten.
> Wichtige >Verständnisgrundlagen wie Vektoranalysis- und integrale, >Elektromagnetische Felder, Quantenmechanik, partielle >Differentialgleichungen usw. werden da nicht behandelt. Also ich weiß ja nicht, wie das in der Schweiz ist, aber in Dtl. ist das an jeder FH Stoff im Grundstudium. Viele Maturenten bzw. Abiturienten haben eine völlig falsche Vorstellung von der FH. Praxisorientiert heißt nicht, daß man dort keine Thoerie auf Hochschulniveau bekommt. Löten, Feilen, Bohren lernt man dort wenigstens nicht. Die immerwieder gebrachte Aussage FH = Praxis, sollte man auch mal relativieren. Ich würde sagen, dort wird das - natürlich theoretisch - behandelt, was man in der Arbeitswelt als Entwickler in der Industrie benötigt. An der Uni lernt man eher Sachen, die zur Forschung qualifizieren. Am besten geht man mal in eine Buchhandlung und schaut sich ein Buch für die FH und eins für die Uni (wenn es denn noch getrennte Ausgaben gibt) an. Man merkt dann ganz schnell, daß das Abi Lari fari dagegen war. Part. DGL braucht der E-Ing für die Feldtheorie, der Maschinenbauing. für Wärmeflußberechnung und der Bauingenieur für die Statikberechnung. Das wird an keiner FH ausgelassen (in Dtl.). Vom Prestige würde ich natürlich zur ETH raten, die gibt's ja auch schon länger. Und was der Bauer (das Volk) nicht kennt (die FH), frißt er nicht.
Natürlich gehört das auch in der Schweiz an der FH zum Grundstudium. Die FH ist vorallem eines: Eine Vorbereitung auf das Berufsleben. Man arbeitet stark projektorientiert, hat jeweils Projekte bei Partnerfirmen usw. Man wendet das Gelernte direkt an. Während halt eine ETH wiederum sehr auf die Forschung konzentriert ist. Ist wohl ähnlich wie der Vergleich Matura und Berufsmatura. Während man in der Berufsmatura sehr viel weniger Zeit hat, hat man am Gymnasium theoretisch viel mehr Zeit für den gelernten Stoff. Dadurch werden die einzelnen Gebiete gründlicher durchgenommen. Während man an der ETH die physikalischen Vorgänge wirklich verstehen muss, teilweise auch auf der "molekularen Ebene", reicht es an der FH, wenn man weiss, wie es funktioniert, bzw. dass es passiert und grob, wieso das so ist. Aber darüber nun eine Abhandlung schreiben müssen zu können, wäre wohl übertrieben :)
ich war schon immer etwas mathegeil, im laufe der zeit ist noch die physik und etwas später die informatikgeilheit dazugekommen. aber auch damit war es nicht immer leicht. herr chip hat insofern recht mit seine aussage if schwerpunkt(mathe,physik) goto uni; else if schwerpunkt(elektronik,schaltungen) goto fh; else goto ausbildung;
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