Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Strom messen, ohne Kabel zu durchtrennen?


von Peter (Gast)


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Hallo an euch alle,

Ich muss einen Gleichstrom messen, der irgendwo zwischen 100ma und 5-7 
Ampere liegt. Das schlechte daran ist, dass ich das Kabel nicht 
durchtrennen will. Also einen einfachen Shunt kann ich nicht nehmen, da 
der ja in der Leitung sitzen muss und das für mich eine Fehlerquelle 
ist.

Meine Frage an euch: Gibt es eine Möglichkeit, den Strom zu messen, ohne 
das Kabel zu durchtrennen?

Wie siehts aus mit Ferritkern mit Schlitz und Hallsensor?Bekomm ich da 
richtige Werte? Schon mal jemand versucht?

Die Allegro Strom Senoren ACS: Da gibt es ja die zwei dicken Anschlüsse. 
Ist der durchgehend oder geteilt im Gehäuse?

Danke für eure Antworten,
Peter

von Alex D. (Firma: Home) (needhelp)


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Sowas in der Art: Fluke 771?? Jedoch Ziemlich teuer.

von Falk B. (falk)


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@Peter (Gast)

>Ich muss einen Gleichstrom messen, der irgendwo zwischen 100ma und 5-7
>Ampere liegt. Das schlechte daran ist, dass ich das Kabel nicht
>durchtrennen will.

Stromzange.

MFG
Falk

von Gast (Gast)


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Rogowskispule

von Philip S. (psiefke)


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Er erwähnte doch, dass es ihm um Gleichströme geht. Somit fällt eine 
einfache Stromzange, die auf Induktion basiert aus.

Der Ansatz mit dem hallsensor ist schon der richtige. Es gibt z.B. vom 
LEM Sensoren die bereits mit der kompletten Aufbereitung des Signals vom 
Hallsensor ausgestattet sind.

z.B.
http://www.lem.com/hq/en/component/option,com_catalog/task,displayserie/serie,LTS%20-%20LTSR%20-%20LTSP/output_type,/

Wenn es also möglich ist den Draht durch ein kleines Loch zu stecken 
wäre diese Variante wohl die beste.

Allerdings verstehe ich nicht wieso ein Shunt (z.B. die PBV Serie von 
Isabellenhütte) kategorisch ausgeschlossen wird.

http://www.isabellenhuette.de/de/produkte-widerstaende/resistor/baureihe/5/?no_cache=1

von Johannes M. (johnny-m)


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Philip Siefke wrote:
> Allerdings verstehe ich nicht wieso ein Shunt (z.B. die PBV Serie von
> Isabellenhütte) kategorisch ausgeschlossen wird.
Weil er die Leitung nicht auftrennen will (darf)!

Die LEM-Sensoren erfordern zumindest, dass die Leitung durch ein Loch 
gesteckt wird, was auch nicht ohne Auftrennen der Leitung geht. Und es 
gibt sehr wohl auch Gleichstromzangen, die ebenfalls mit einem 
Hallsensor arbeiten. Die haben gegenüber den LEMmingen den Vorteil, dass 
man die Leitung  tatsächlich nicht auftrennen muss. Die LEMminge sind 
nicht aufklappbar!

von Peter (Gast)


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nur mal so ne frage am Rande,

gehen die Möglichkeiten auch bei einem Kabel (also strom hin und zurück) 
oder nur bei einem Draht?

von Medieninformatiker (Gast)


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Leitung mit einer schnellen Kamera filmen (sollen ja nicht sooo schnell 
sein), in Zeitlupe abspielen und zählen. Eventuell durch eine 
entsprechende Software zählen lassen ...

von Johannes M. (johnny-m)


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Peter wrote:
> gehen die Möglichkeiten auch bei einem Kabel (also strom hin und zurück)
> oder nur bei einem Draht?
Es wird bei einer solchen Messung immer die Summe aller Ströme, die 
durch das Loch in der Stromzange fließen, gemessen. Die Magnetfelder von 
in unterschiedlichen Richtungen fließenden Strömen kompensieren sich 
gegenseitig. Das Prinzip wird auch bei den Summenstromwandlern in 
FI-Schaltern ausgenutzt (da es sich dabei [normalerweise] um 
Wechselströme handelt, reicht in dem Fall die Erfassung über eine 
Rogowski-Spule)

von peter (Gast)


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Hallo,

mann, ihr seit ja wahnsinnig schnell hier.

Also prinzipiell geht es um ein teures Modellflugzeug, in dem der Strom 
während des Fluges gemessen wird und per Telemetrie übertragen wird.

Ein LEM Wandler wäre natürlich genau das richtige, aber für diesen 
Einsatzzweck ziemlich teuer, also nicht optimal.Und zu schwer und groß

Zu dem Shunt: Eigentlich will ich es deshalb nicht weil der ja dann die 
einzige Verbindung zwischen Akku und Empfangsanlage ist. Wenn der 
Widerstand mal ausfällt (Wegen überbelastung ,Wärme oder was auch immer, 
dann ist das Modell verloren, weil keine Verbindung mehr besteht.)

Zu dem ACs von Allegro:
http://machinedesign.com/Content/Site305/Articles/05_19_2005/ACS754gif_00000034822.gif

Das wäre doch eigentlich das richtige, da besteht eine fixe Verbindung. 
Also sicherlich um einiges besser als ein Shunt.

Oder was sagt ihr?

DANKE
Peter

von Arno H. (arno_h)


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Kabelwiderstand messen und den Spannungsabfall am Kabel auswerten. 
Temperaturkompensation nicht vergessen.

Arno

von Peter (Gast)


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Aha, war mir schon fast klar.
Weil alle ein Lösung mit Zange oder Sensor vorgeschlagen haben und der 
Fragestelle Kabel geschrieben hat. Das wirde dann ja nicht gehen.

Bei Modelbau werden es wohl keine Kabel sonder Adern/Drähte sein.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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ich würde dennoch nen shunt nehmen, vielleicht so 10mohm in 
4leitertechnik, das signal mit einem opamp verstärken und auswerten. 
kannst den widerstand ja so dimensionieren, dass die verlustleistung 
deutlich unter der maximalen belastbarkeit liegt

von David Vogt (Gast)


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Hallo,

eine Möglichkeit wäre auch noch der hier:

http://www.sentron.ch/csa.htm

David

von Tula (Gast)


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Zitat:
"
Leitung mit einer schnellen Kamera filmen (sollen ja nicht sooo schnell
sein), in Zeitlupe abspielen und zählen. Eventuell durch eine
entsprechende Software zählen lassen ...
"

Eigentlich ein satz um sich lustig zu machen aber in meinem Kranken hirn 
kam grad die Frage auf Ob es REIN THEORETISCH machbar wäre das zu 
Filmen?!

Könnte das gehen ?

von ASM (Gast)


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Wenn man Elektronen sehen koennte vielleicht?

von Tula (Gast)


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Müssten doch eigentlich sichtbar sein solang man nur nah genug ran geht.

ich mein von nix kommt nix oda ?

von ASM (Gast)


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Und wie war das mit der Wellenlaenge des Lichts?

von Erik S. (erik_s)


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Mit dem LEM minisens habe ich recht gute Erfahrungen gemacht, vor allem 
ist er sehr vielseitig einsetzbar. Im Datenblatt ist auch eine Variante 
zur Messung an Kabeln gezeigt. Bei mechanisch guter Befestigung und 
Abgleich nach Testmessungen ist das durchaus recht brauchbar.

http://www.lem.com/hq/de/component/option,com_catalog/task,displaymodel/id,G2.00.23.600.0/

von Modellbauer (Gast)


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An Alle, die sich wegen des Modellbaubezugs lustig machen:

Ich fliege Modellhubschrauber und da sind bei dem verwendeten 10 Zeller 
LiPo schon mal gut und gerne 150 bis 200 Ampere drin, die da aus dem 
Akku in den Brushlessregler fließen.

In der Spitze bei schnellen Pitchwechseln und zappeligen 
Kunstflugfiguren hat der BL-Motor im Modell schon mal eine 
Leistungsaufnahme von 3 kW. Zwar nur für Sekundenbruchteile, aber wenn 
es da ein Shunt verbrennt und ein Modell von 1300 bis 2000 Euro (Je nach 
Ausstattung und Auslegung) ohne die Möglichkeit gegenzusteuern abstürzt, 
dann ist das schon bitter.

An den Threadopener:

Schau mal nach Eagle Tree oder DPR (bnbproducts.com) Loggern. Die sind 
mit den ACS von Allegromicro und funktionieren bei mir im Heli super.

Der Modellbauer

von Erik D. (dareal)


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Sag doch einfach mal an, welche Ströme schätzungsweise auftreten, dann 
kann man dir evtl. beser sagen, was du nehmen kannst.

Shunts kann man ggf. parallelschalten bzw. auf KK montieren.

LEM Stromwandler gibts auch in rel. kleinen und leichten Packages.

von ASM (Gast)


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Oder wie schon erwaehnt wurde mit dem Widerstand der Zuleitung und 
Temperaturkompensation. Das ist wohl die leichteste (gewichtsmaessig) 
Methode das ganze zu machen ohne das Kabel aufzutrennen.

von Peter (Gast)


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Hallo an euch,

hab leider nicht so oft internetzugang.

Also wie "Modellbauer" schon erwähnt hat, hier geht es wirklich nicht 
mehr um so wenig Geld. Er soll für ein Scale Flugzeug mit 5,5m 
eingesetzt werden.

Ströme sollten irgendwo im Bereich von 100ma bis 5Ampere liegen.

Ich glaube, ich werde es mal mit dem ACS712 probieren. Hoffe, ich 
bekomme da gute und brauchbare Ergebnisse.

Was glaubt ihr, wie genau kann ich mit denen messen?
Anschließen will ich ihn an einem Mega8, der die Spannung misst. Ich 
glaube, der ADC hat 1024, 10bit halt. Bei 5 Volt Versorgung sind dass 
dann 4,88mV.

Der ACS hat 100mv/A, das sind dann 1/20A, sprich 50ma Auflösung. Hab ich 
das richtig gerechnet?

Ich bin leider nicht so das Elektronik-Genie.
MFG
Peter

von spess53 (Gast)


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Hi

>Ein LEM Wandler wäre natürlich genau das richtige, aber für diesen
>Einsatzzweck ziemlich teuer, also nicht optimal.Und zu schwer und groß

LEM hat Stromwandler DC/AC im 8pol. SO-Gehäuse. Da wird der Strom auf 
einer Leiterbahn unter dem IC durchgeführt. Sollte auch mit einem Draht 
gehen. Typ habe ich jetzt leider nicht im Kopf (Katalog liegt in der 
Firma).

MfG Spess

von Wolf (Gast)


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