Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Minikammera -> µC -> RS485 -> PC Ist das überhaupt möglich?


von Fabian (Gast)


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Hallo,

ich will demnächst mit dem Bau eines tauchbaren ROVs beginnen. Er soll 
via RS485 Bus gesteuert werden. Eine Kammera soll auch verbaut werden. 
Nur bin ich mir nicht zu 100% sicher, wie ich das Signal der Kammera 
übertragen soll. Ich wollte es eigendlich alles über ein Kabel machen 
(RS485 Bus). Ist es Möklich, ein Videosignal über einen µC zu 
Encodieren, es über den RS485 Bus zu schicken und am PC wieder zu 
Decodieren? Oder ist ein µC von Atmel mit diese Aufgabe überfordert?
Was bräuchte ich für Hardware, um sowas realisieren zu können?
Ich hätte da an soeine Kammera gedacht:
http://cgi.ebay.de/K-Farb-Kamera-Spion-Uberwachungskamera-Minikamera_W0QQitemZ200243905453QQcmdZViewItem?hash=item200243905453&_trkparms=72%3A823%7C39%3A1%7C66%3A2%7C65%3A12&_trksid=p3286.c0.m14.l1318

Viele Grüße
Fabian

von Andreas K. (a-k)


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Nur als Beispiel die Datenrate von Video-CD: 1150 Mbit/sec. Um das mit 
Standard-Hardware in Echtzeit zu komprimieren, ist ein PC-Prozessor mit 
ein paarhundert MHz nötig. Allein um diese komprimierten Daten über die 
Leitung zu jagen ist der arme AVR schon überfordert. Und nun überleg die 
mal wie hoch wohl die Rohdatenrate der Kamera sein wird.

Zwar gibt es neuere Formate, die nur ein Bruchteil der Datenrate 
produzieren. Leider benötigen die dafür ein Vielfaches an Leistung.

Also entweder versenkst du da einen PC oder du suchst dir spezielle 
Hardware für Bilddatenkomprimierung. Gibt's natürlich schon, aber nicht 
an jeder Strassenecke. Und läuft immer noch auf 32bit Designs mit 
>>100MHz raus.

Das was du da vorhast ist zwar nicht ganz so irre wie der Selbstbau 
eines Handys um durch weglassen von Funktionen Platz zu sparen (kein 
Witz, wollte wirklich mal jemand), aber schon sehr sehr ambitioniert.

von UBoot-Stocki (Gast)


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Hi,

Die erprobte Standardlösung ist:

das Signal wird mittels Schwimmboje und Funk ans Ufer übertragen und 
dort auf einem PC dargestellt.

Gruß

Andreas

von Andreas K. (a-k)


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Und zwar unkomprimiert, nehme ich an.

von R. W. (quakeman)


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Das Problem mit der Kamera kannst du ganz einfach lösen. Es gibt fertige 
Kameramodule, welche das Bild schon digital ausgeben.
Und falls du denkst, daß solche Module sowieso unerschwinglich sind, 
kann ich dich beruhigen. Du kannst schon für 5,48€ ein solches Modul mit 
640x480@6fps bekommen.

Schau einfach mal hier auf Ulrich Radigs Shop rein:
http://shop.ulrichradig.de/product_info.php?products_id=35&osCsid=1miie4icc29knd29fek9bgv584

Ein Freund benutzt diese Kamera an einem AVR-Webserver von Ulrich Radig 
und sie funktioniert problemlos. Du wirst zwar kaum mehr als ein paar 
fps maximal damit erreichen, aber der Preis und die Funktionalität sind 
dagegen unschlagbar. ;)

Ciao,
     Rainer

von Fabian (Gast)


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Also erstmal danke, für die Antworten.
Ich habe wirklich schon mit dem Gedanken gespielt, ein Mainboard des 
Formfaktors Picoo- bis Nano-ITX einzubauen. Allerdings bezahlt man für 
sowas nen haufen Asche ;)
Die Idee mit der Boje hatte ich auch schon, hab ich dann allerdings 
wieder verworfen, weil ein Kabel, das an land geht, und ne Boje, Passt 
irgendwie nicht zusammen ;)

von Micha (Gast)


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Hallo Fabian!

Ich habe schon mit ROVs gearbeitet. Da wird i.d.R. das 
Videosignal+Stannungsversorgung über den Drah tgeschickt und die paar 
Steuersignal "oben drauf" moduliert. Eine rein Digitale Übertragung 
kostet zu viel Zeit & Bandbreite.
Eventuell ist die Einspeisung von Status-Infos (Kurs, Höhe über Grund 
etc.) in das Videosignal für Dich interessant. Da gibt es ein paar 
Lösungen mittels AVR & LM1881; Such mal nach  OST/ AVR & LM1881.
Nu Interessehalber, wie machst Du die Dichtung der Antreibswellen? 
Kennst Du http://www.homebuiltrovs.com/ ? Die Links-Seite ist ganz nett.

von Fabian (Gast)


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Oder ich nehm ein Koaxialkabel, vom ROV bis zum Laptop und schließe es 
da an eine TV-Karte an. Man müsste dann nur noch das Video irgendwie in 
das ROV-Interface bekommen...

Greez Fabian


Edit: sry, für den Doppelpost

von Michael H* (Gast)


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dafür gäb es btw kombinierte kabel, die koax und normale litzen mit noch 
einem gesamtschirm unterm mantel haben. allerdings auch nicht ganz 
billig. beim blauen C hab ich das glaub ich mal gesehen.

von STK500-Besitzer (Gast)


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>dafür gäb es btw kombinierte kabel, die koax und normale litzen mit noch
>einem gesamtschirm unterm mantel haben. allerdings auch nicht ganz
>billig. beim blauen C hab ich das glaub ich mal gesehen.

ROV-Kabel sollten sich im Wasser auftriebsneutral verhalten, also weder 
übermässig auftreiben noch herabsinken, damit der ROV nicht allzuviel 
gegenan arbeiten muß.
Längswasserdichtigkeit wäre da auch noch interessant...

Das Videosignal kann man auch problemlos über twisted-pair-Leitungen 
übertragen; entweder mit Baluns passiv oder mit den entsprechenden ICs 
bzw. Schaltungen symmetrieren.
MAxim hat entsprechende ICs und fertige Bausteine gibt es bei den 
Überwachungsmittelvertreibern/-Abteilungen von Elektronikläden (Monacor 
hat sowas auf jeden Fall).

Viel Spaß mit den Dichtungen...

von 3374 (Gast)


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Die Dichtungen sind nicht so ein Problem. Man muss nur sicherstellen, 
dass sie drucklos arbeiten. Dies erreicht man, indem man den Innenraum 
mit Fluessigkeit fuellt. zB ein Oel. Oder hat eine Schwimmblase. Man 
kann auch den Stator des mMtors eingiessen und den Rotor in Wasser 
laufen lassen. Quasi die Trennung Wasser/Nichtwasser im Magnetfeld 
machen.

von 3374 (Gast)


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Aeh, ja, standardmaessig  nimmt man ein Koax, sowohl zur Speisung als 
auch fuer die Signaluebertragung. Ein RG58 haelt ueber 1kV, da hat man 
einiges an Spielraum. Mit den Umformern sollte man das Videosignal nicht 
zu sehr versauen. Und die Steuersignale sollten nicht unter Spikes 
verschwinden...

von STK500-Besitzer (Gast)


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>standardmaessig  nimmt man ein Koax, sowohl zur Speisung als
>auch fuer die Signaluebertragung.

Nach welchem Standard?
Je nach Aufwand des ROV (ist es nur eine popelige Kamera oder son Ding, 
das 300m und tiefer tauchen kann/soll?) sieht auch das Kabel aus.
Das sind teilweise Kabel mit einer Koaxleitung drin, aber auch 
(zumindest in der Firma, in der ich mein Praktikum gemacht habe) Kabel 
mit Stromleitungen, und mehreren Twisted-Pair-Leitungen und inzwischen 
nicht mehr so häufig Koax-Leitungen (die Video-Twisted-Pair-Treiber von 
Maxim schaffen 1200m und mehr - und Koax ist dagegen teuerer...)
Der einzige Vorteil von Koaxleitungen ist die Möglichkeit, mehrere 
Kameras gleichzeit übertragen zu können.

von spess53 (Gast)


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HI

>Man müsste dann nur noch das Video irgendwie in das ROV-Interface >kommen...

Zu TV-Karten von z.B. Hauppauge werden OCX-Treibern ausgeliefert, mit 
denen die Karte in eigenen Programmen (Delphi/VB/VC/HTML...) 
angesprochen werden kann. Das Videosignal dieser Kameras lässt sich bis 
zu 30m problemlos über eine verdrillte Leitung übertragen. Bis 15m habe 
ich das mit Netzwerkkabel selbst getestet. Evtl. Treiber wie NE952 
benutzen.

MfG Spess

von Fabian (Gast)


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Wo kann man denn solche Spezialkabel bzw -ICs herbekommen? Habt ihr da 
irgendwelche Quellen?

Fabian

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