Hallo allerseits, Nixieröhren haben mich schon immer fasziniert und schon lange denke ich darüber nach, für ein Spassprojekt im Winter vielleicht mal einen Selbstbau zu wagen. Ich habe sehr lange Erfahrung in Feinwerktechnik und auch einen anständigen Maschinenpark incl. professioneller und hochauflösender CNC-Fräse und auch jemanden, der mit Glasverarbeitung vertraut ist. Die Ziffernmasken und Gitter könnte ich wohl in hoher Qualität herstellen, bleibt die Frage nach dem Glaskörper und der Füllung. Soweit ich bislang weiss, ist ein geeignetes Füllgas z.B. Neon, was ja beschaffbar und ungiftig ist. Über den Innendruck und etliche weitere Details bin ich allerdings noch nicht im Bilde, mein Ziel wäre es aber, recht grosse Nixies anzufertigen, also durchaus 7-10cm Ziffernhöhe. Vielleixht müssen die Glaskörper ja auch nicht zwangsläufig rund sein, Glasquader könnte ich mir optisch auch sehr reizvoll vorstellen. Aber solche Details kommen später. Mal abgesehen von den obligatorischen Bedenkenträgern für die nichts, aber auch garnichts machbar ist (und auf die die Welt echt keine Lust mehr hat): Wie würdet ihr die Chancen einschätzen? Bestehen welche? Hat vielleicht jemand sogar weiterführende Infos oder sogar Links? Oder sogar Interesse an einem wie immer gearteten Gemeinschaftsprojekt? Oder gibt es Faktoren, die so ein Projekt grundsätzlich unmöglich machen? Fragen über Fragen... Manfred
Na selbst verständlich bestehen da Chancen; es gibt da jemanden, der baut sich schon länger professionelle Röhren. Wenn man das im Film zum ersten Mal sieht, fällt man vom Stuhl, bei der Gelassenheit und Präzision, die der Herr da an den Tag legt: Video Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=gl-QMuUQhVM Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=9S5OwqOXen8
Das Hauptproblem ist der Durchgang der Anschluesse durch den Glaskoerper. Die Materialien, also Glassorte und Metall, muessen gut zueinander passen sonst wird das nichts. Olaf
WHOW !! tolles Projekt ! Vielleicht wäre auch zu überlegen, ob man dann nicht auch etwas anderes macht, als die Ziffern 0..9. Zb eine analoge Uhr. Oder ein Pong Spiel. http://www.thinkgeek.com/tshirts/illuminated/8e31/ oder noch etwas anderes ........ Gruß, siliCAT
> Wie würdet ihr die Chancen einschätzen? Bestehen welche?
Natürlich kann es gelingen, die ersten Röhren wurden auch in
Einzelanfertigung hergestellt bis sie der geforderten Qualität und
Funktionalität entsprachen und dann erst schloss sich die
Massenfabrikation an.
Male Dir einen Übersichts-Plan für Dein Unternehmen mit allen Stufen der
Herstellung und der nötigen Materialien und des ´Knoff-Howws´. Mache
kenntlich was Du selbst herstellen kannst und was nicht und was noch
fehlt, erst wenn alles vorhanden und durchsetzbar i s t, kannst Du auch
mit guter Annäherung die Gesamtkosten abschätzen. Dann kann entschieden
werden.
Das du mit viel Aufwand irgendwie da etwas zum leuchten bringst, halte ich schon für möglich. Aber du darfst das Know How der Röhrenhersteller (welches sich über Jahrzehnte zu großem Teil über empirisches Ausprobieren angesammelt hat) nicht unterschätzen. Es werden da z.B. gezielt Verunreinigungen und Opfermaterialien in den Röhrenkörper eingebracht. Nur so ist z.B. eine Röhre für den Multiplexbetrieb herzustellen. Leute die sich mit so etwas auskennen (und noch nicht in Rente sind) findest du am wahrscheinlichsten in Russland oder China.
Hallo, in den Röhren ist ja ein Edelgas, oder? die Frage die ich mir mal gestellt hatte (ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt :) war, wenn der Innendruck nicht zu klein ist, die gesammte Schaltung in den Galskörper zu stecken. Ich denke aber mal das der Durck viel kleiner ist als der Umgebungsdruck, da die Elektroden sonnst zu stark gebremmst werden, und so das ganze einem um die Ohren fleigt.
Hallo, Nixie-Selbstherstellung ist möglich, wie in diesem Artikel gezeigt, in dem auch Details zur Gas-Zusammensetzung und zum -Druck zu finden sind: http://tubedevices.com/alek/pwl/lc1d/homemade_nixie_tubes.pdf Gruß risu
Hmm...warum geht man eigentlich den komplizierten Weg über die Röhrentechnik, anstatt einfach ein paar Glimmwendeln in Ziffer-Form zu platzieren und so eine Anzeige nach dem Prinzip der Glühbirne zu realisieren?
Hi mr.chip, >...warum geht man eigentlich den komplizierten Weg über die > Röhrentechnik, anstatt .... Glühbirne.... Vielleicht aus Nostalgie oder Sportsgeist? Du sprichst von "Glimmwendeln" und "Glühbirne", was eigentlich nicht zueinander passt. Es gab ja mal 7-Segmentanzeigen mit Glühdrähten (ich komme nicht drauf, wie die Dinger hießen); aber deren Lebensdauer war recht begrenzt. Gruß risu
mr. chip
> Glühbirne
Manni will weder Glühbirnen noch Glimmäpfel, er will besonders große
Nixie-Röhren.
Ich denke, dass es durchaus möglich sein wird, Nixies selbst herzustellen. Allerdings wird es ohne das oben erwähnte Know-How kaum möglich sein, langlebige Röhren zu erhalten! In meinen IN-18-Röhren sind auch noch Getter-Pillen drin und im Sockel zwischen zwei "unbenutzten" Pins hängt noch ein Glühwendel, mit welchen offenbar nach der Endmontage noch irgendeine Substanz verdampft wurde... Gruss rayelec (der noch viele IN-18 zu fairen Preisen zu vergeben hätte... ;-)
Also leute, erstmal vielen Dank. Das waren ja schon sehr viele Hinweise, die werde alle erwägen. Dass das ganze nicht mal eben so gemacht wird, war ja klar. Aber abgesehen von etlichen Details scheint es so, als ob ich mit meinem Equipment zumindest eine Chance hätte. Ich werde nun also anfangen die vielen Wissens-Kleinigkeiten zusammen zu tragen und auch mit meinem GLASmann reden, was der so meint. Mit dem GASmann müsste ich dann auch noch Kontakt aufnehmen, mir ist die Idee gekommen es auch vielleicht mit Argon statt Neon zu versuchen, denn das ist sehr viel einfacher und auch sehr viel billiger zu bekommen (Schweissbedarf). Wenn es bald losgeht werde ich berichten, bis dahin bin ich aber für jeden weiteren Tipp dankbar, egal wie unwichtig er erscheint. Manfred
Aus jedef Fall ein sehr ehrgeiziges Projekt! Interessant ist bestimmt auch, mit anderes Füllungen wie Xenon zu experimentieren, um andere Farben zu erhalten. Nixies werden ja icht mehr hergestellt, vielleicht gibt es von den ehemaligen Herstellern wie Telefunken Unterlagen in Archiven, Museen, abgelaufene Patente etc, woraus man Informationen bekommen könnte. Röhren wurden zwar schon vor über 100 Jahren gebaut, aber sie sind Hightec. Wenn ich mir ne 3NF, die man wohl als erste Integrierte Schaltung überhaupt bezeichnen kann, anschaue, bin ich immer wieder fasziniert. Die Anzeigen mit Glühfäden heissen Glühfadenröhre, zu sehen in http://de.wikipedia.org/wiki/Ziffernanzeiger%C3%B6hre In meinen Telefunken ZM1210 befindet sich über dem Sockel auch ein kleiner, silbrig-glänzender Cocon, über dessen Funktion ich nichts weiss. http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:ZM1210-operating_edit2.jpg Vielleicht ist es ein unedles Metall, das Restgase oder eindiffundierten Sauerstoff absorbiert, oder ein Amalgam um den Quecksilber-Anteil der Befüllung zu stellen. Die ZM1210 hatte meines Wissens nach Hg als Teil der Befüllung, was angeblich die Lebensdauer dieser Röhren deutlich erhöhte. Auf die Farbe (neonrot) hat das Hg keinen Einfluss. Und im oberen Teil sind dunkle Sommersprossen an der Kolben-Innenseite. Glimmlampen sollten einfacher herzustellen sein und für die ersten Experimente zu Befüllung, Elektrodenmateriel, Versiegelung, etc gute Dienste leisten. Georg-Johann
Viele Herstellungsschritte (z.B. die Anschlußdurchführungen) lassen sich überspringen, wenn man aus einer fertigen Röhre (größeres Kaliber, spontan fällt mir eine PL519 ein) die Innereien herausnimmt und die selbstgefertigten Elektroden hineinpflanzt. Danach wieder zuschmelzen, evakuieren und befüllen. Wichtig bei allen Glasarbeiten ist das Spannungsfrei-Glühen, im Video öfters zu sehen (der seitlich verschließbare silberne Zylinder mit den inneren runden Heizflächen). Ich habe bei einem Münchener Glasbläser öfters zugeschaut, wie er Leuchtröhren (Neon-Signs) für Werbezwecke (Buchstaben, Logos...) in allen denkbaren Variationen herstellt. Sehr beeindruckend. Ich sehe wenig Probleme (bis auf die Langlebigkeit) und wünsche gutes Gelingen.
Ist schon schwer eine große Röhre mit ausreichenden Anschlüssen zu finden, es müßten 13 Drähte sein.
Wie Warm wrden Nixies eigentlich... Ich weiß das der Vorschlag nicht dem Nostalgiegedanken entspreicht, aber ich werden ihn trozdem hier in den Raum stellen. ?? Plexiglas ?? Bitte nicht hauen :)
Diffundiert da nicht Gas durch? Oder war das ein anderer Kunststoff? Afaik ist selbst Glas nicht absolut gasdicht.
> Ist schon schwer eine große Röhre mit ausreichenden Anschlüssen zu > finden, es müßten 13 Drähte sein. Du koenntest ja zwei Roehrenfuesse nehmen und die mit einem Stueck Glasrohr verbinden. Das ist vermutlich auch einfacher als ein neues Rohr oben zususchmelzen. Also Prinzip Leuchtstoffroehre. Olaf
eProfi wrote: > Viele Herstellungsschritte (z.B. die Anschlußdurchführungen) lassen sich > überspringen, wenn man aus einer fertigen Röhre (größeres Kaliber, > spontan fällt mir eine PL519 ein) die Innereien herausnimmt und die > selbstgefertigten Elektroden hineinpflanzt. > Danach wieder zuschmelzen, evakuieren und befüllen. > > Wichtig bei allen Glasarbeiten ist das Spannungsfrei-Glühen, im Video > öfters zu sehen (der seitlich verschließbare silberne Zylinder mit den > inneren runden Heizflächen). Bei recycelten Glasteilen geschlachteter Röhren bekäme man das Glas nicht spanungsfrei, weil man die verwendete Glassorte bzw. deren Ausdehnungskoeffizient nicht kennt. Ebenso wie Glas und Metall müssen auch Gläser zusammenpassen, die zusammengeschmolzen werden. Ansonsten baut man kleine Zeitbömbchen. Gast wrote: > Wie Warm wrden Nixies eigentlich... Handwarm (ZM1210)
>Diffundiert da nicht Gas durch?
Ja stimmt hast recht... aber bei einer normal dicken scheibe würde sich
das, glaube ich, in grenzen halten. Müsste man halt alle paar Jahre
(Monate) neu befüllen, ist besser fürs Geschäft ;)
Ich glaube das Gas das raus diffundiert ist weniger das Problem, sondern vielmehr das Gas das reinkommt.
> Ich weiß das der Vorschlag nicht dem Nostalgiegedanken entspreicht, aber > ich werden ihn trozdem hier in den Raum stellen. > ?? Plexiglas ?? Wie die meisten Kunstsoffe gast auch Plexiglas aus, erkennbar an dem Materialgeruch von frisch bearbeiteten Stücken. Ein Hochvakuum ist dann schnell dahin, sofern überhaupt erreichbar und die geringen Drücke (mbar-Bereich) von Gasentladungsröhren würden sich schnell bis zur Unbrauchbarkeit vergrößern. Echte Alternativen hinsichtlich Dichtigkeit zu Glas bieten Metalle oder Keramik. Die sind aber als Gehäuse für Gasentladungslampen denkbar ungünstig. Jörg
Ich weiss, der Thread ist steinalt und der User möglicherweise nicht mehr aktiv aber: Ist daraus noch was geworden? Würde mich sehr interessieren!
Manni schrieb: > Mal abgesehen von den obligatorischen Bedenkenträgern für die nichts, > aber auch garnichts machbar ist (und auf die die Welt echt keine Lust > mehr hat): Wollte schon vor zwei Tagen anmerken, das wohl nichts daraus geworden ist. Fränc schrieb: > Hier kleines Video zum Thema > > http://www.youtube.com/watch?v=gMY7JffjP54&feature... Das bestätigt es eigentlich.
Bedenkenträger schrieb: > Das bestätigt es eigentlich. Von wegen! http://www.youtube.com/watch?v=WrpMaX0m8Yo
Das Problem im oberen Video war wohl nicht das Epoxid, sondern ein Riss im Boden. Statt normalem 2-Komponentenkleber würde ich UHU plus endfest 300 oder etwas vergleichbares nehmen (ich will ja keine Werbung machen). Den Kleber nach Möglichkeit bei 70 Grad C (lt. Hersteller bis 200 Grad C zulässig) aushärten (für ca. 1 bis 2 Stunden) und das Werkstück für weitere 12 Stunden bei ca. 20 bis 30 Grad ruhen lassen. Die Endfestigkeit ist temperaturabhängig (Aushärtevorgang). Vorsicht, der Kleber ist anfänglich ziemlich zäh. Kurz vor dem Abbinden (besonders bei erhöhter Temperatur) wird er plötzlich extrem dünnflüssig und kriecht in jede Ritze. So härtet er dann aus. Die Verarbeitungszeit beträgt bei Zimmertemperatur ca. 90 Minuten. Man hat also viel Zeit, alles vorzubereiten, den Klebstoff aufzutragen und die Werkstückteile zu fixieren. Erst mit der Erhitzung setzt der Abbindeprozess rasant ein. Ich selber mache es meistens so: eine Wärmflasche mit kochendem Wasser füllen und zwischen dicke Decken (Federbettdecken) legen. Das Werkstück auf der Wärmflasche plazieren und alles gut einpacken. Dann lasse ich alles 12 bis 24 Stunden so liegen. Nebenbei: viele Bogenbauer benutzen diesen Kleber, um laminierte Bögen herzustellen, der hält also was aus!
Manni schrieb: > Argon statt Neon zu versuchen Mit Argon bekommst du ein schwaches blaues Licht, Spuren von Quecksilber verstärken es erheblich. Aber dein Hauptproblem wird sein ausreichend sauerstofffreies Edelgas zu bekommen und geringste Spuren von Wasserdampf zu vermeiden. BTDT.
Jens schrieb: > Von wegen! http://www.youtube.com/watch?v=WrpMaX0m8Yo hinz schrieb: > Mit Argon bekommst du ein schwaches blaues Licht, Spuren von Quecksilber > verstärken es erheblich. Ihr habt schon gesehen, welchen Aufwand man treiben muss. Das Edelgas gibt es auch nicht um die Ecke. Ganz zu schweigen von den Experimenten mit Quecksilber.
Quecksilber braucht man nicht, ein Getter reicht erstmal, den bekommst du aus alten Fernsehröhren wenn du keine Skrupel hast (ich habe sie). Edelgas gibt's in Druckdosen, mit 70EUR bist du dabei. Ich bin schon seit ca. einem halben Jahr damit dran, mir das Equipment zu besorgen.
>ein Getter reicht erstmal, den bekommst du aus alten Fernsehröhren
Du scheinst die Funktionsweise eines Getters nicht ganz zu verstehen.
Der Getter in alten Röhren ist bereits "geschossen", der besteht nur
mehr aus dem spiegelnden Belag in der Röhre. Sobald du die Röhre
öffnest, ist der Getter im Eimer.
Ich sehe da noch eine Möglichkeite zum Fake bzw. der "Emulation", gerade bei großen Nixies: Bei Conrad (und sicher auch anderswo) gibt es "leuchtende Fäden" (Elektrolumineszenz) in verschiedenen Farben - damit sollte sich die Anodenfluoreszenz täauschend echt darstelen lassen. Das ganze sonstige Innenleben kann man ja trotzdem bauen, man braucht nur kein Vakuum und hat keinen Stress mit den Durchleitungen ...
Georg schrieb: > Du scheinst die Funktionsweise eines Getters nicht ganz zu verstehen. Ich denke doch. Georg schrieb: > Der Getter in alten Röhren ist bereits "geschossen", der besteht nur > mehr aus dem spiegelnden Belag in der Röhre. Nein, sie werden nicht ganz geflasht. Du kannst die Ringe immer noch ausbauen und neu flashen, zumindest bei einigen Röhrentypen. Georg schrieb: > Sobald du die Röhre > öffnest, ist der Getter im Eimer. Auch das stimmt so nicht, der Getter ist erst nach einer Zeit von ca. 4 Stunden gesättigt, hängt aber auch wieder vom Getter ab. Frank schrieb: > damit > sollte sich die Anodenfluoreszenz täauschend echt darstelen lassen. Kann schon sein, aber den technischen Kick bietet das nicht, oder? ;-) Gruß Jens
hinz schrieb: > Aber dein Hauptproblem wird sein ausreichend sauerstofffreies Edelgas zu > bekommen und geringste Spuren von Wasserdampf zu vermeiden. Ist das Schweiß-Argon (99,996 %) sauerstofffrei genug? Gäbe es auch noch als 99,998 %. Ein Kügelchen Quecksilber aufzutreiben wird ja nicht so ein Problem sein.
Frank schrieb: > Ich sehe da noch eine Möglichkeite zum Fake bzw. der "Emulation", gerade > bei großen Nixies: Bei Conrad (und sicher auch anderswo) gibt es > "leuchtende Fäden" (Elektrolumineszenz) in verschiedenen Farben - damit > sollte sich die Anodenfluoreszenz täauschend echt darstelen lassen. Das > ganze sonstige Innenleben kann man ja trotzdem bauen, man braucht nur > kein Vakuum und hat keinen Stress mit den Durchleitungen ... Da hat schon jemand weiter gedacht.... http://www.amazon.de/Uhr-Nixie-Design-Wecker-Invotis/dp/B002W4C9GA/ref=pd_sxp_f_pt/275-1122468-3792653
Karl schrieb: > Da hat schon jemand weiter gedacht.... > > http://www.amazon.de/Uhr-Nixie-Design-Wecker-Invotis/dp/B002W4C9GA/ref=pd_sxp_f_pt/275-1122468-3792653 Naja, um eine stockhässliche Siebensegmentanzeige als "Nixie-Design" anzupreisen, braucht man schon eine gehörige Portion Unverschämtheit. Der optische Vorteil von Nixies gegenüber neumodischen Anzeigen ist ja gerade, dass die Ziffern "analog" geformt sind und damit sehr viel mehr unserem üblichem Ästhetikempfinden entsprechen als irgend- welche aus Segmenten oder Punkten "digital" zusammengezimmerte Symbole.
Jörg Wunsch schrieb: > Ist das Schweiß-Argon (99,996 %) sauerstofffrei genug? Ich denke dass das Gas nicht das Problem ist, sondern das Ausgasen der verwendeten Metalle im Betrieb. Ohne vernünftiges induktives Durchheizen oder Bombarding wird die Lebensdauer dieser einfachen Röhren nicht sehr groß. Argon 5.0 usw. gibt es ja in Druckdosen zu kaufen. Jörg Wunsch schrieb: > Der optische Vorteil von Nixies gegenüber neumodischen Anzeigen ist > ja gerade, dass die Ziffern "analog" geformt sind und damit sehr > viel mehr unserem üblichem Ästhetikempfinden entsprechen als irgend- > welche aus Segmenten oder Punkten "digital" zusammengezimmerte > Symbole. Genau :-)
Jens schrieb: > Ohne vernünftiges induktives Durchheizen > oder Bombarding wird die Lebensdauer dieser einfachen Röhren nicht sehr > groß. Gut, für eine Machbarkeitsstudie würde ich Lebensdauer nicht als das erste Problem ansehen.
Was kosten solche Nixie-Röhren eigentlich? Wenn man erst mal so weit gekommen ist, dass man solche Röhren selber machen kann, kann man ja auch Riesen-Nixie-Röhren herstellen :) Den Getterring kann man bei den meisten Röhren mehrfach verwenden (induktiv erhitzen, bis die Oberfläche in der Nähe des Rings sich verspiegelt). Man kann ihn auch einfach aus defekten Audio- und Radioröhren ausschlachten, es muss kein Fernsehemonitor sein!
>Du kannst die Ringe immer noch ausbauen und neu flashen >Den Getterring kann man bei den meisten Röhren mehrfach verwenden Darf man fragen, woher Ihr diese Information habt? Gesicherte Quellen? Jemals selber ausprobiert? Oder bloß Hörensagen vom Bekannten des Schwagers der Schwester eines Arbeitskollegen? Üblich sind zwei Arten von Verdampfungsgetter: "Moderne" Getter bilden das aktive Barium erst beim Abschießen durch eine chemische Reaktion, der Mechanismus ist hier erklärt: http://www.saesgetters.com/default.aspx?idPage=460 Dabei wird so ziemlich alles verfügbare Barium verdampft, ich bezweifle, dass man diese Getter nochmal verwenden kann. Ältere Getter bestanden aus einem dünnen Nickelröhrchen, das innen mit einer kleinen Menge Bariummetall befüllt war und durch Abknipsen an beiden Enden verschlossen wurde. Die Röhrchen platzten beim Abschießen auf und das Barium verdampfte. Diese Bauart ist ganz sicher nicht mehrmals verwendbar.
Karl schrieb: > Da hat schon jemand weiter gedacht.... > > http://www.amazon.de/Uhr-Nixie-Design-Wecker-Invot... Nee - so war das nicht gemeint. Mein Vorschlag war schon, das gesamte Innenleben (Streben, Gitter) und den äusseren Glaskolben (zumindest optisch) aufzubauen. Nur statt der eigentlichen Gasentladung eben dieses EL-Kabel zu verwenden und daraus die Ziffern zu biegen. Ich bin mir sicher, so liessen sich Nixies machen, die man erst bei ganz genauer Detailbetrachtung als Fake erkennt. http://www.el-kabel.de
Da würd' ich jetzt nich drauf gehen, hast du schon mal so eine Röhre in Betrieb aus der Nähe gesehen? Ziemlich unnachahmbar.
Jörg Wunsch schrieb: > Der optische Vorteil von Nixies gegenüber neumodischen Anzeigen ist > ja gerade, dass die Ziffern "analog" geformt sind und damit sehr > viel mehr unserem üblichem Ästhetikempfinden entsprechen als irgend > welche aus Segmenten oder Punkten "digital" zusammengezimmerte > Symbole. Es gab auch echte Nixies mit 7-Segmenten anstatt analogen Ziffern. Solche wurden vor einigen Jahren z.B. im Conrad-Restpostenkatalog angeboten.
Das was du meinst, sind glaube ich VFD Röhren (die Blauen).. oder meinst du etwas anderes?
Ach so.. ne das habe ich noch nie gesehen! Sieht aber echt hässlich aus das Teil, wenn du es mit "richtigen" Nixies vergleichst.
Das ist Geschmacksache - es gibt auch hübschere Exemplare. Mir z.B. gefällt die "analoge" Zahlendarstellung überhaupt nicht.
Georg schrieb: > Darf man fragen, woher Ihr diese Information habt? Gesicherte Quellen? > Jemals selber ausprobiert? Oder bloß Hörensagen vom Bekannten des > Schwagers der Schwester eines Arbeitskollegen? Guckstu hier: http://www.youtube.com/watch?v=xw3uXIiRQ60&feature=relmfu Direkt in der ersten Minute des Videos wird der Getter geflasht. Der Getterring wurde zuvor (in Teil 5 oder 6 der Video-Reihe) aus einer alten NF-Röhre o.ä. "entnommen".
hier noch das Video, wo der Getterring dem Innenleben einer anderen Röhre entnommen wird: http://www.youtube.com/watch?v=iVr68eT7kfM&feature=relmfu Passiert in den ersten zwei Minuten des Videos.
Karl schrieb: > Das ist doch mal eine klasse Idee: > > http://www.youtube.com/watch?v=wvkW5NWx8eM&feature=related Das gab es auch schon bei James Bond in Goldfinger. Am Schluß im Keller von Fort Knox hatte die schmutzige Bombe auch so eine Anzeige. Komme leider nur nicht auf den Handelnamen.
Carsten Wille schrieb: > Das gab es auch schon bei James Bond in Goldfinger. Am Schluß im Keller > von Fort Knox hatte die schmutzige Bombe auch so eine Anzeige. Komme > leider nur nicht auf den Handelnamen. In der Tat. Hab mal die Suchmaschine angeworfen: http://en.wikipedia.org/wiki/Lightguide_display
Sind aber technisch eher leicht realisierbar im Vergleich zu Nixies. Eine interessante Technik jedoch, ohne Frage.
Carsten Wille schrieb: > Karl schrieb: >> Das ist doch mal eine klasse Idee: >> >> http://www.youtube.com/watch?v=wvkW5NWx8eM&feature... Ansich super!!! Nur die Reflexionen der vielen P-Glass-Scheiben stören ein bisschen...
> Ich bin mir sicher, so liessen sich Nixies machen, die > man erst bei ganz genauer Detailbetrachtung als Fake erkennt. Nur für Leute, die noch nie in ihrem Leben eine Nixie gesehen haben.
MaWin schrieb: > Nur für Leute, die noch nie in ihrem Leben eine Nixie gesehen haben. Du sagst es :-) Es gibt auch die Variante von 1m großen Pseudo-Nixies, wo dann die Ziffern hintereinander aus Neonröhren geformt sind - sieht sehr klasse aus, war mal bei irgendeiner Ausstellung in den Niederlanden als Besucherzähler über dem Eingang montiert, ist aber schon lange her. Kennt das sonst noch jemand?
Das Hauptproblem mit den Nixies ist ja, dass man das Neon da reinbekommen muss, und das ist teuer und aufwendig. Zudem sind die Elektroden bei Selbstbau vermutlich suboptimal. Man könnte aber vielleicht eine Abwandlung des Vakuum-Fluoreszenz-Displays bauen, bei dem ein oranger Leuchtstoff verwendet wird. Aufgebaut wie eine Nixie, die Elektroden mit dem Leuchtstoff überzogen, Vakuum drinnen und fertig. Man spart sich damit: -Neon -definiertes Vakuum (Luft raus reicht) -die Keramikhalter oder Glasperlen, die das Leuchten der Anschlüsse unterdrücken -komplizierte Elektrodenmaterialien Ich kann mir vorstellen, dass die nict wirklich von Nixies zu unterscheiden wären, wenn man nicht nah rangeht und die Plasmaentladung sucht. Und einen eigenen Charme hätte das auch!
Warum werden eigentlich keine Nixies mehr industriell hergestellt? Bedarf scheint doch genug zu bestehen, alle Welt schwimmt auf der Retrowelle. Und wenn ich mir die Preise so ansehe, für die Nixies so über den Ladentisch gehen, dann würde sich das doch lohnen?
Norbert schrieb: > Warum werden eigentlich keine Nixies mehr industriell hergestellt? Weil die keiner bezahlen würde. Nixies galten zu "Lebzeiten" als viel zu teuer für Konsumgüter- elektronik. Es ist Ironie der Geschichte, dass der durch die Nicht-mehr-Verwendung einsetzende Preisverfall sie nun genau dahin verschlagen hat. ;-) So eine schöne große Nixie hat früher schon mal 50 Mark gekostet. Wenn du den Inflationsaufschlag berechnest, würden dafür wohl heute keine 50 Euro mehr genügen (damals konnte man noch für 30 Pfennige eine Kugel Eis kaufen, die heute 1 Euro oder mehr kostet).
Naja, aber was hat damals ein Fernseher gekostet und was kostet er heute? Wieso sollte man Nixies nicht ähnlich billig produzieren können?
j. c. schrieb: > Wieso sollte man Nixies nicht ähnlich billig produzieren können? Ich denke mal weil nicht jede(r) der/die einen Ferhseher hat, auch eine Nixie kaufen will ;-) Zudem ist der Preis für die Nixies auch nur so hoch, weil sie eben nicht mehr hergestellt werden. Wenn wieder eine kontinuierliche Quelle für sie da ist, sinken die Preise, außer natürlich bei den Sammlern, die aber so oder so nur einen winzigen Bruchteil des Marktes darstellen. j. c. schrieb: > Man spart sich damit: > > -Neon Das ist keine große Ersparnis, so teuer ist Neon nicht, wenn du sinnvoll damit umgehst. Klar, es ist teurer als Argon, aber du brauchst ja nicht so viel für die Nixies (grob 1/25 atm oder 20..40mbar). j. c. schrieb: > -definiertes Vakuum (Luft raus reicht) Ganz so einfach ist das auch wieder nicht - "Luft raus reicht" vereinfacht die Vakuumtechnik dann doch etwas zu krass. j. c. schrieb: > -die Keramikhalter oder Glasperlen, die das Leuchten der Anschlüsse > unterdrücken Das ist ein Vorteil, OK. Aber du kannst die mit Aluminiumoxid beschichten, das isoliert sehr gut. j. c. schrieb: > -komplizierte Elektrodenmaterialien Naja, das Ausgasen ist bei *Vakuum*-Fluoreszenz-Anzeigen natürlich wesentlich kritischer; während bei einfachen Nixies keine Getter benötigt werden, wären sie hier auf jeden Fall Pflicht. Gruß Jens
RoHs Edit: 'tschuldigung, die Zwischenposts verzerren das doch etwas. Nixies in dieser Form dürften heute gar nicht mehr in Konsumgüter eingebaut bzw. dafür hergestellt werden.
>Nixies in dieser Form dürften heute gar nicht mehr in Konsumgüter >eingebaut bzw. dafür hergestellt werden. Sagt wer? HiFi-Verstärker mit Elektronenröhren werden also alle illegal verkauft, oder wie?
Lukas T. schrieb: > Nixies in dieser Form dürften heute gar nicht mehr in Konsumgüter > eingebaut bzw. dafür hergestellt werden. Ist da Cadmium drin, oder weshalb sonst?
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