Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ein paar Worte zum Ingenieursmangel


von Projektleiter (Gast)


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Hallo,

zum immer wieder gern beschworenen Ingenieursmangel ein paar Worte.

Ich arbeite in einem Konzern mit Sitz in München. Wir müssten eigentlich 
dringend neues Personal im Bereich E-Technik und Mechatronik einstellen, 
finden wir aber nicht. Bei der letzten Runde wurde von 14 Bewerbern die 
eingeladen wurden keiner genommen, 4 kamen erst gar nicht und meldetn 
sich auch nicht ab. Es mangelt nicht an Zuschriften, auf jede Anzeige 
kommen immer noch 50-100 Bewerbungen. Woran liegts also?

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Es gibt wirklich Absolventen die einem frech ins Gesicht sagen: 60.000 
Euro, 14 Gehälter und einen Dienstwagen! Also mehr als ich nach 10 
Jahren im Konzern und 15 Jahren Beruf verdiene. Weist man sie dann 
freundlich darauf hin, dass das tarifliche Einstiegsgehalt nach verdi 
Manteltarifvertrag 38.000 Euro beträgt zischen sie schnell wieder ab und 
jammern, dass das jeder Schlosser verdienen würde und Meister noch viel 
mehr. Sie haben in ihrem Leben noch nichts geleistet ausser Klausuren 
schreiben und den Steuerzahler viel Geld gekostet - aber Forderungen 
stellen wie ein Fürst.

2. Lügen und betrügen

Ob Lebenslauf oder sogar Diplomzeugnis, es wird gelogen dass sich die 
Balken biegen. Da werden Noten im kopierten Zeugnis per Computer 
retouchiert, da werden Firmen in denen sie die Probezeit nicht bestanden 
haben (die typischen 6 Monatslücken) "ausgeblendet" und als 
Bildungsreisen deklariert. Da verschwinden ganze Passagen aus Zeugnissen 
und werden Datumseinträge gefälscht.  Manche wechseln gar alle zwei 
Jahre die Firma und stellen dies als besondere Flexibilität dar - sie 
werden sicherlich nicht eingestellt, sind ja nur Durchreisende. Auch wer 
sich viel mit Zeitarbeit herumtrieb hat schlechte Karten, 
Zeitarbeitsfirmen werden immer noch als Auffangbecken für das untere 
Drittel gesehen das man loswerden kann wenn man sie nicht mehr braucht.

3. Auftreten

Bei rund einem Viertel entsteht der Eindruck sie wären mit dem Jet durch 
die Kindestube geflogen. Da wird nicht die Hand gegeben beim Eintritt, 
da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A, da sind die 
Schuhe nicht geputzt, da wird zwischendurch auch mal geDutzt wie auf dem 
Bau oder in der Nase gepopelt, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Auch 
Freizeitkleidung ist öfter anzutreffen, die nunmal nichts im 
akademischen Vorstellungsgespräch zu suchen hat. Ebenso ist der Gang zum 
Friseur Pflicht und auf lange Haare steht heute niemand mehr, die 68er 
sind vorbei.

4. Überzogene Erwartungen

Berufsleben ist zu einem grossen Teil Routine, dabei wird auch sehr viel 
Papier erstellt und gelesen. Das scheint aber vielen zu langweilig zu 
sein, sie erwarten wie Indiana Jones Abenteuer zu erleben, jeden Tag 
etwas anderes zu machen und um die Welt zu reisen, die sich um sie zu 
drehen hat. Dass sie nur ein Zahnrad im System sind und kein eigenes 
Büüro haben sondern im Grossraumbüros sitzen ist für viele eine 
grauenhafte Vorstellung.

Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache und wo mehr 
als 200 Bewerber in den Runden sassen stelle ich fest: Es gibt keinen 
Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.

Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die 
ihren Beruf realistisch sehen.


Gruß aus München,
Rüdiger

von mein Senf dazu (Gast)


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>Es gibt keinen
>Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.
>Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
>ihren Beruf realistisch sehen.

Nein! Den gibt es nicht! Ihr seid nur so bescheuert immer noch gute, 
engagierte Kandidaten auszusortieren noch bevor ihr sie überhaupt kennen 
gelernt habt. Ihr habt echt einen an der Waffel, Leute aus der 
Zeitarbeit schon mal vorsorglich auszusortieren. Ebenso Leute mit Lücken 
im Lebenslauf. Wann begreift ihr Pflaumen eigentlich mal, dass sich 
vieles um uns herum wandelt?! Die gesamte Arbeitswelt krempelt sich um 
und ihr bewertet ein paar Papierchen potentieller Bewerber, als ob es 
göttliche Schriften sind. Vielleicht hat man ein paar Jahre seine Eltern 
gepflegt und sucht dann den Wiedereinstieg in den Job?! Vielleicht 
wollte man seinen Kinder ein paar Jahre sehr nahe sein?! Vielleicht war 
man auch ein paar Jahre selbstständig und sucht dann wieder die 
Festanstellung?! Nur in diesem Land, was sich Deutschland nennt, werden 
künstliche Hürden aufgebaut und absichtlich ein Unzahl guter Leute schon 
mal vorsorglich ausgeschlossen. Hört endlich mal auf ständig über die 
Absolventen zu jammern und stellt mal eure bescheuerten Auswahlkriterien 
zur Disposition. Schaut mal in den Reihen der älteren Akademiker, das 
Ausland nimmt diese Leute mit Kusshand. Lernt die Leute kennen und lasst 
sie zur Probe arbeiten, dann werdet ihr sehen, dass es keinen 
Ingenieurmangel gibt (auch keinen an guten, geeigneten Fachkräften). 
Deutschland kennt nur einen Mangel und das ist der an geeigneten Leuten 
in den Personalabteilungen, die ein Fingerspitzengefühl für den 
richtigen Kandidaten haben und nicht ein Gefühl für den richtigen 
Lebenslauf und die richtigen auswendig gelernten Antworten. Ihr stellt 
Menschen ein. Papiere machen euch später nicht den Job, lasst den Käse 
erstmal beiseite. Schaut euch die Leute an, sprecht mit Ihnen.

von Revolutzer (Gast)


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@ Rüdiger

was hast du gegen lange Haare?

Das geht dich als möchtegern Chef gar nix an, wie ich meine Haare trage.

Sollte man vielleicht mal anfangen in den eigenen vier Wänden nach 
Fehlern zu suchen und seinen Ruf in Branche überprüfen lassen.

Ihr seit wahrscheinlich nur dritte oder vierte Wahl bei den Absolventen 
,und dann würde ich auch mit solchen Forderungen bei euch auftretten, es 
müssen ja die schlechten Dinge ausgeglichen werden.

von Bewerber (Gast)


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Vor wenigen Monaten bin ich als Absolvent auf Stellensuche gegangen und 
war auch erfolgreich. Hier einmal, was ich dazu denke:

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Es ist für einen Absolventen ohne Erfahrung schwer, zu einer 
vernünftigen Gehaltsaussage zu kommen. Man hat kein früheres Gehalt, 
nach dem man sich richten kann. Außerdem fehlt die Erfahrung. Wenn man 
im Internet von Traumgehältern liest, kann man schwer einschätzen, wie 
realistisch die sind.

Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Gehälter bei gleicher 
Stellenbezeichnung in derselben Region um bis zu 12.000 Euro variieren. 
Auch das "Drumherum" unterscheidet sich stark. Bei den einen hat man 
eine Zielvereinbarung mit 70% Grundgehalt am Hals, in einem Großraumbüro 
mit Kleiderordnung. Bei den anderen bekommt man ein festes Gehalt, dass 
sogar noch darüber liegt, man ist zu dritt im Büro und der 
Geschäftsführer kleidet sich sportlich mit Polohemd und Jeans (Ausnahme: 
wenn man beim Kunden vor Ort ist).

2. Lügen und betrügen
Mit seiner Unterschrift erklärt man die Richtigkeit seiner Angaben. 
Zeugnisse oder den Lebenslauf darf man auf keinen Fall fälschen. Eine 6 
Monats Lücke habe ich aber auch im Lebenslauf und ich habe tatsächlich 
Urlaub gemacht. Bzw. die Mündliche Diplomprüfung war zwei Monate nach 
dem Datum zu dem das Diplomzeugnis ausgestellt ist. Dann habe ich mich 
noch ehrenamtlich engagiert und schon waren die 6 Monate vorbei.

Zum Thema "rumreisen": Es ist auch mein Ziel, etwas von der Welt zu 
sehen. Ich denke nicht, dass ich bis zur Rente bei meinem jetzigen 
Arbeitgeber bleiben werde. Außerdem bieten die Arbeitgeber diese 
Garantie doch auch nicht mehr.

3. Auftreten
Werte wandeln sich (Wertewandel) und das ist nichts Schlechtes. Jede 
Generation ist anders sozialisiert. Schon Aristoteles hat den Verfall 
der Jugend beklagt.

Wenn man nach einem Bafög-Studium Schulden hat, kann man sich keinen 
teuren Anzug aus dem Modehaus leisten. Als Student laufen die meisten im 
T-Shirt rum. Das ist schon allein die Existenz eines Anzugs viel wert.

Das mit den Haaren habe ich überhört. Man darf sich in unserem Land zum 
Glück die Haare immer noch so wachsen lassen, wie man das selbst für 
richtig hält. Meine Haare sind teil meiner Persönlichkeit. Wenn mein 
Chef das nicht tolerieren kann, dann kann ich auch nicht für ihn 
arbeiten.

4. Überzogene Erwartungen
Woher kommen denn die Erwartungen. Es sind die Firmen, die mit tollen 
Anzeigen für sich werben. Tut mir bitte den Gefallen und betrachtet mal 
einige Anzeigen unter diesem Gesichtspunkt. Da sieht man Mitarbeiter in 
multinationalen Teams, die sich kommunikativ über einen Plan beugen. 
Oder den Projektleiter mit dem Bauhelm vor einem strahlend blauen Himmel 
...

von S. F. (Firma: keine) (dani5555)


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1) die unternehmen scheuen sich auch nicht davor die löhne nach unten zu 
drücken, wenn die möglichkeit besteht. in vielen brachen werden 
mitarbeiter schlicht ausgenutzt, stichwort 1-euro jobs. Es ist 
firmenkultur geworden, das unternehmen mir nix dir nix stellen abbauen, 
leute entlassen, wenns nicht so läuft, oder wenn man im aussland nen 
euro günstiger produzieren kann... da ist es doch nur logisch, dass auch 
die forderungen der arbeitnehmer in die entsprechend andere richtung 
gehen, wenn die nachfrage gross ist...

2) Studien belegen, dass Firmen bei stellenausschreibungen den 
flexiblen, trixenden bewerbern in nichts nachstehen...

3) Ein gewisses auftretten und eine gewisse anpassung an die soziallen 
normen ist zu erwarten, da hast du recht, nur dass die länge der haare 
als kritikpunkt kommt, lässt böses erahnen, das geht die firma wirklich 
einen sch... an... (p.s. hab kurze haare :-) )

4) naja als einsteiger wird man wohl in nur ganz ganz seltenen fällen 
ein eigenes büro haben...

von yxcv (Gast)


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Tach,

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
Wie schon geschrieben, ist schwer abzuschätzen. Und viele Hochschulen 
haben Foren in denen Fantasiezahlen genannt werden, da biegen sich erst 
die Balken.
Teilweise wird da behauptet, dass man als Geselle 45k€/Jahr + 
Fimrenwagen... hatte und jetzt der Faktor zwei kommt. Wobei ich nicht 
weiß, was man mit zwei Firmenwagen will. ;-)

2. Lügen und betrügen
Darf nicht toleriert werden. Problem bei den 6-Monatslücken ist, dass 
die Leute es sich nicht trauen sie zu erklären. Als Absolvent kann man 
sich ruhig in der Jobwahl vertun. Ist ja Neuland und in 
Bewerbungsgsprächen wird auch gern mehr als nur etwas übertrieben (meine 
Erfahrung), die Frage ist, ob solche Bewerbungen in Firmen weiter kommt, 
als das Absagefach.

3. Auftreten
Das mit den langen Haaren ist aber extrem oberflächlich, die können 
nämlich gepflegt aussehen.
Ansonsten schickt man die Hawaii-Hemd-Träger halt sofort nach Hause, 
wenn man damit ein Problem hat. Ich habe aber bei allen zweiten 
Bewerbungsgesprächen eine schwarze Jeans + Hemd getragen. Der Anzug beim 
ersten Gespräch war zum Ausloten. ;-)
Schicke Anzüge sind auch teuer und zumindest für Absolventen kaum 
bezahlbar, im übrigen ist das normal, dass bei technisch versierten die 
Krawatte nicht zum Anzug passt. Praktisch die Hälfte aller Dozenten 
hatte das auch so.

4. Überzogene Erwartungen
Hust Ich kenne ihre Bewerbungsanzeigen nicht, aber da fällt mir auch 
die Sache mit den 'überzogenen Erwartungen' ein.
Allerdings muss man da auch immer zwischen Absolvent und 
Berufserfahrenen unterscheiden.

Gruß

von .... (Gast)


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>im übrigen ist das normal, dass bei technisch versierten die
>Krawatte nicht zum Anzug passt.

stimmt, irgendwie muß mann sich ja von den BWL-Jungs absetzen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also eure Firma braucht dringend Personal (ich interpretiere mal das 
mehrer Stellen zu besetzen sind, da von E-Technik und Mechatronik die 
Rede ist) und bekommt immer noch pro Stelle ungefaehr 75 Bewerbungen, 
ladet 14 ein und konnte von 10 verbleibenden Kandidaten anscheinend 
nicht mal einen in die engere Wahl nehmen?
Schau dir mal diese Zahlen an. Aus 75 Bewerbungen werden 14 Eiladungen 
und keiner genuegt euren Anspruechen... Ich glaube eher bei euch im 
Konzern aus Bayern stimmt was nicht...

Was habt ihr den nach diesem Schwung von Kandidaten gemacht? Hoert sich 
so an das ihr den Kopf in den Sand gesteckt haettet...

Gruesse

von nicht ganz (Gast)


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So. So. Ueberzogene Erwartungen. Wenn sich ein CEO mit ein paar duennen 
Spruechen und Null Einsatz jedes Jahr 20..30% mehr geben kann, muss ich 
als Angestellter das natuerlich auch haben, mindestens.

Wie schon gesagt, es ist nicht alles Geld-Lohn. Die Lohnleiter ist meist 
festgeschrieben, ausgehandelt mit Tarifpartnern und dergleichen. Dafuer 
gibt es ja auch noch nicht-geld Teile der Entloehnung. Sei das nun ein 
grosszuegiges Spesenmanagement, ein Firmenwagen, Versicherungen. 
Rentenansprueche, Aktienoptionen. Es gibt auch Leute, die duerfen neben 
der 100% Anstellung auch noch eine Firma haben. Zugegeben als Absolvent 
ist man in dieser Hinsicht noch nicht so kreativ.

von Chris (Gast)


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@Projektleiter:

>Auch wer sich viel mit Zeitarbeit herumtrieb hat schlechte Karten,
>Zeitarbeitsfirmen werden immer noch als Auffangbecken für das untere
>Drittel gesehen das man loswerden kann wenn man sie nicht mehr braucht.

Was verstehen Sie genau unter Zeitarbeit? Wird das an der Firma 
festgemacht?
In manchen Branchen gibt es Ingenieurdienstleister, von denen einige 
recht gut sind, viele Fortbildungen und ein gutes Gehalt anbieten und 
andere eher schlecht sind. Scheiden Kandidaten, die mehrere Jahre bei 
einem solchen Dienstleister gearbeitet haben, sofort aus?
Daneben gibt es in der IT Branche auch noch sog. IT Dienstleister, wie 
SD&M, die im Rahmen ihrer Projekte auch beim Kunden vor Ort arbeiten.

Haben solche Kandidaten bei euch auch keine Chance? Es gibt ja immer 
noch die Probezeit, in der ein Kandidat seine Fähigkeiten zeigen kann. 
Arbeitszeugnisse sind oft überbewertet, v.a. wenn man in kleineren 
Firmen gearbeitet hat oder der Chef einfach sauer über die Kündigung war 
(Das weiß ich aus persönlicher Erfahrung)

von Gast (Gast)


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>da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A

Das liegt auch wahrscheinlich daran, dass ein Absolvent der wirklich was 
drauf hat weniger Zeit und Lust hat sich den halben Tag mit den ganzen 
Modetrends rumzuschlagen. Der informiert sich dann hald lieber über 
aktuelle Entwicklungen oder ähnliches...

von fast so (Gast)


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>da passt die Krawatte nicht zur 30 Euro Kombi von C&A, da sind die
Schuhe nicht geputzt,

Wenn die Firma einen Geschniegelten haben will kostet es noch ein Stueck 
mehr, speziell wenn er das koennen soll was ich kann...

von Gast (Gast)


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> 1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen

Und es gibt zu viele Arbeitgeber, die nur 25k EUR bezahlen wollen, und 
das in Frankfurt/M und Stuttgart. 35k halte ich für einen Absolventen 
für angemessen.

> 2. Lügen und betrügen

Es ist wirklich schade, dass fast nur noch Betrüger eine Anstellung 
bekommen, bei den überzogenen Anforderungen der Arbeitgeber. Wer schafft 
denn ein Studium in der Regelstudienzeit bei den aktuellen 
Schwierigkeiten einen Praktikums und Diplomarbeitsplatz zu finden? Wer 
sagt denn, was die eher willkürlichen Noten aussagen? Wieso ist der 
kleinste Knick im Lebenslauf ein Ausschlusskriterium? Wo soll denn die 
Berufserfahrung bei einem Absolventen herkommen? Vielleicht sollte man 
eher mal bei den Politikern anklopfen und fordern, dass an den 
Hochschulen außer zeitloser Theorie auch mal praxisrelevante 
Projektarbeit mit und an neuer Technik gemacht wird. Dazu müssten aber 
auch mal die Profs ihren Hintern erheben und sich weiterbilden und 
könnten eben nicht 30 Jahre lang das gleiche Programm durchziehen! Es 
ist schlimm, dass ein E-Technik-Absolvent noch nie was von FPGAs und 
DSPs gehört hat und mit seinen Programmierkenntnissen in PASCAL und 
seinen Theoriekenntnissen zur Z-Transformation da auch nur schwer einen 
Einstieg findet.


> 3. Auftreten
> Da wird nicht die Hand gegeben beim Eintritt

Bei einem Vorstellungsgespräch ist der Arbeitgeber Gastgeber. Deshalb 
hat dieser zuerst die Hand zu reichen - nicht der Bewerber!



Die Überheblichkeit der Arbeitgeber hat ein Maß überschritten, das nicht 
mehr akzeptabel ist!

von Gast (Gast)


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>Die Überheblichkeit der Arbeitgeber hat ein Maß überschritten, das nicht
>mehr akzeptabel ist!

Das bedeutet Revolution!

von Gast2 (Gast)


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Das bedeutet Revolution!

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sische_Revolution

Ja, mal wieder so wie früher!!
Da haben sich die Leute nicht alles gefallen lassen so wie heute!!

von Gast (Gast)


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Sehr geehrter Herr Personaler,

sie schrieben:
"Nach gut fünf Jahren in denen ich diese Beobachtungen mache und wo mehr
als 200 Bewerber in den Runden sassen stelle ich fest: Es gibt keinen
Ingenieursmangel, die Postfächer sind immer noch randvoll.

Aber es gibt einen Mangel an fähigen, qualifizierten Ingenieuren die
ihren Beruf realistisch sehen."

Nun, die Kenntnisse  der Absolventen sind ähnlich. Wenn sie bei so 
vielen Bewerbern kaum einen passenden Kandidaten finden, so liegt das 
eindeutig an Ihren überzogenen Anforderungen! Derjenige, der hier etwas 
nicht realistisch sieht, sind Sie!

Mit freundlichen Grüßen
Ein Absolvent auf Arbeitssuche

von Gast (Gast)


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>>Die Überheblichkeit der Arbeitgeber hat ein Maß überschritten, das nicht
>>mehr akzeptabel ist!
>
>Das bedeutet Revolution!

Die Revolution wird nicht kommen. Wohl aber eine Auswanderungswelle an 
fähigen Ingenieuren und ein Schrumpfen von Studenten- und 
Absolventenzahlen. Liebe Unternehmer und Manager, ihr seid auf dem 
besten Weg, Deutschland zu ruinieren. Ohne Ingenieure und technische 
Entwicklung/Forschung wird Deutschland zu einem armen Land unter vielen 
werden.

von Harald (Gast)


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@ Projektleiter


100% !


Das bestätigt auch meine Erfahrungen.
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Viele denken, dass sie nach dem Studium auf Händen getragen werden.
Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung.

Eine kleine Gruppe aus diesem Pulk ist so kompetent, vor allem im 
sozialen Bereich, dass man sie ganz beruhigt auf die Menschheit bzw. 
Kunden loslassen kann.


Gruß aus Stuttgart
Harald

von Gast (Gast)


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>Das bestätigt auch meine Erfahrungen.
Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

>Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung.
Für welche Sachverhalte steht die Metapher?

>Eine kleine Gruppe aus diesem Pulk ist so kompetent, vor allem im
>sozialen Bereich, dass man sie ganz beruhigt auf die Menschheit bzw.
>Kunden loslassen kann.
Wie man mit dem Kunden umgeht, lernt man nicht im Studium. Da müssen die 
Firmen ihre neuen Mitarbeiter schon so schulen, wie sie es haben wollen.

von krümel (Gast)


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Also Leute, ich versteh die ganze Aufregung nicht.

ich bin selbst Absolvent (gewesen, jetzt bei einem großen deutschen 
Konzern) und was der Herr Personaler da schreibt ist vollkommen richtig. 
Er schreibt nicht von überzogenen Ansprüchen sondern von den 
Grundregeln, mehr verlangt er nicht. "In der Nase popeln..., ungeputzte 
Schuhe". Das sind ja wohl keine überzogenen Ansprüche!!
Mit ein bisschen normalem Menschenverstand ist es durchaus möglich in 
einem Bewerbungsgespräch erfolg zu haben. Und man kann auch als 
Arbeitssuchender ruhig den ersten Schritt machen und die Hand reichen. 
Da zeigt man wenigstens, dass man ein bisschen Selbstvertrauen hat.

Die Universitäten sollten auf die sogenannten "Soft-Skills" mehr wert 
legen. Aber das wird sich in den technischen Studiengängen so schnell 
nicht durchsetzen. Also ist jeder selbst dafür verantwortlich auf dem 
Gebiet was zu lernen (wenn man hier von lernen sprechen kann...).

von Bewerber (Gast)


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>Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung.

>Eine kleine Gruppe aus diesem Pulk ist so kompetent, vor allem im
>sozialen Bereich, dass man sie ganz beruhigt auf die Menschheit bzw.
>Kunden loslassen kann.

Dafür bekommen sie auch weniger Gehalt als langjährige Mitarbeiter.

von Gast (Gast)


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Jedem das seine. Ich glaube, man muss nur jeden zu nehmen wissen. Die 
Alten sind erfahren, können mit dem Kunden umgehen und machen keine 
Anfängerfehler mehr. Dafür haben die Jungen frisches Wissen, sind noch 
nicht Betriebsblind und haben noch keine Privilegien angehäuft, an denen 
sie kleben und um die sie kämpfen, sobald ein Prozess geändert werden 
soll.

von Sharan (Gast)


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@Projektleiter :  Du tust mir echt leid!!!!!! Denm:

1) Ich habe bei Deiner Beschreibung den Eindruck, daß sich nur dss 
Kroppzeug bei euch beworben hat, wenn die alle beschissen aussehen, 
ungepflegt sind, nichts können und überhöhte Forderungen stellen. Ich 
kann das beurteilen, da ich genug aktuelle Studenten von allenmöglichen 
Unis kenne. inklusive deren Ausshen. persnliches Auftreten und 
NOtenspiegel, was ich hier nicht näher ausführen möchte.

Das was Du beschreibst, trifft schlimmstenfalls auf die untersten 20% 
zu!

An Deiner Stelle würde ich mich mal fragen, woran das liegt! Entweder 
arbeitst Du in einer Firma mit miesen Ruf oder sie zahlt schlecht. Die 
die sich dann bewerben, sind entweder die Blender, die Unfägigen, die 
woanders abgelehnten oder die, die bei euch Karriere machen wiollen und 
eine Weile in den sauren Apfel beissen - bei massig Kohle versteht sich!


2) Du hast nach 10 Jahren immer noch 60.000 ? Bzw Du hälst ein solches 
Gehalt fürr plasibel? Ich hatte das nach 5 Jahren und dies war auch 
wiederum vor 5 Jahren! In was für einer schlecht zahlenden Firma 
arbeitst Du denn dann? Geh Dich bewerben!


3) Du legst zuviel Wert auch Äisserlichkeiten. Erwartet hätte ich primär 
Kritik an den fehlenden Fähigkeiten der Bewerber! Das eintige negative 
siehst Du offenbar in den RELATIV zu hohen Forderungen der Bewerber. Ok, 
60.000 für einen Anfänger ist Quatsch. Mein Topangebot lag vor exakt 10 
Jahren bei 112.000 DN für eine 50h Woche in einem Softwareunternezhmen, 
da ich die benötigten Spezialkenntnisse im Bereich Datenbank hatte.

Real waren damals für Ingenieure mit durchschnittlichem 
Uni-Abgängerknowhow etwa 75.000 für eine 40h-Woche bekommen. Das sind 
heute etwa 46.000, wobei mehr bezahlt wird, wegen der Marktsituation. 
50.000 würde ich mit Uniabschluss in jedem Fall fordern. Es wird nämloch 
bezahlt!

Wenn Du es an den Haaren festmachen willst: Bestelle Dir Inder, Chinesen 
und Polen und siehe, ob sie besser aussehen.


4) Du hast nicht kapiert, wie der Markt funktioniert! Es heisst Angebot 
und Nachfrage! Dass die jungen heute mehr fordern. liegt an einem 
Höhepunkt, den wir durchlaufen! Da auch die Firmen immer mehr auf global 
play machen, haben sie alles Recht dwer Welt dazu! Wenn heute ein junger 
Ingenieur in der Schweiz anfängt, bekommt er mindestens 70.000 Franken. 
Gute Uniabgänger erhalten 80.000 Franken, wenn die Fähigkeiten passen. 
Da in der Schweiz die Steuern geringer sind, haben die Netto deutlich 
mehr.

Warum sollten junge Deutsche da schlechter stehen?`


Wie gesagt tust Du mir echt leid.

von Job-Verweigerer (Gast)


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@ Projektleiter

Interessante Offenbarung die man hier liest.
Ich bin der gleichen Meinung bzgl. der Antworten
und könnte es nicht besser formulieren.
Kein Wunder wenn man sich vergeblich bemüht.
Große Klappe aber nichts dahinter, aber Handverlesen
bei Null-Verantwortung. Das haben wir gern.
Das man Zeugnisse dank Scanner und DTP manipulieren
kann, ist ja nun nichts neues und moralisch und rechtlich
eigentlich nicht zu rechtfertigen. Ich frage mich wie Ihr
dahinter kommt, jedenfalls nicht legal, das ist sicher.
Wenn man bei der Agentur für Arbeit Stellen liest findet
man meist unten ein Anforderungsprofil mit Bewertungen wie
"Hervorragend","Sehr gut","gut" und "vorhanden".
Bewerber mit befriedigend oder ausreichend in Ihren Zeugnissen
habe da wohl Null-Chancen. Auf wessen Mist das wohl
wieder gewachsen ist?
Aber wenn Ihr überzogene Vorstellungen habt, die Ihr
weder Publik macht, oder euch bei Ablehnungen
VERANTWORTUNGSBEWUßT gegenüber dem Bewerber verhaltet,
haben Ihr Erbenzähler und NichtÜberDenTellerrandGucker
nichts anderes verdient, von Greencardbewerbern ganz abgesehen,
falls Ihr damit liebäugelt.
Manche Arbeitgeber scheinen der Meinung zu sein das der Betrieb
wie ne Gottheit angebetet werden soll, um möglichst viele Vorteile
daraus zu haben.

Macht man nur so weiter so, Ihr werdet schon sehen was ihr davon habt.

von Chris (Gast)


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@Sharan:

>Real waren damals für Ingenieure mit durchschnittlichem
>Uni-Abgängerknowhow etwa 75.000 für eine 40h-Woche bekommen. Das sind
>heute etwa 46.000, wobei mehr bezahlt wird, wegen der Marktsituation.
>50.000 würde ich mit Uniabschluss in jedem Fall fordern. Es wird nämloch
>bezahlt!

50000€ für einen Absolventen finde ich schon etwas zu hoch gegriffen, es 
sei denn er hat durch Praktika, Auslandssemester, etc. zusätzliche 
Erfahrung sammeln können. Das Gehalt hängt natürlich auch von der 
Branche ab. Bei Banken, Versicherungen, in der Beraterbranche (SAP) ist 
dies aber durchaus möglich. Die Automobilindustrie zahlt meines Wissens 
nicht diese Gehälter. Warum sollen Sie auch? Es gibt ja genügend gute 
Bewerber..

von Sharan, ein Experte (Gast)


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Chris ich stimme dir voll zu. 50.000 werden Ingenieuren nur gezahlt, 
wenn sie sehr gute Noten haben und andere Vorteile, wie z.B. spezialle 
Sprachkenntnisse. Wir hatten mal das Beispiel eines spanischstämiigen 
Deutschen, der zu Anfang schon 48.000 bekamm, statt der für FH typischen 
44000. Er war direkt zu 50% in der Abwicklung mit der spanischen 
Fertigung beschäftigt (Abstimmung, Schaltplanübergabe etc).

Acuh wenn jemand als Detusche gut polinisch oder gar Ungarisch kann, ist 
er mal gleich mit 10% mehr dabei.

von Chris (Gast)


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@Sharan: Du arbeitest dann in einem IG Metall Unternehmen? Leider gibt 
es gerade für Informatiker nicht viele solcher Betriebe, weshalb 
Software-Ingenieure im Durchschnitt nicht so gut bezahlt werden, wie 
Elektrotechniker, Maschinenbauer..
Die meisten IT Firmen sind leider im Mittelstand zu finden..

von Jorge (Gast)


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Im Bekanntenkreis merkt man mit der Zeit, dass die meisten Leute für den 
Technikjob nicht geeignet sind.

- andere Interessen die stärker sind,
- fehlendes Interesse an Technologie,
- Selbstbarrieren und Angst vor Kulissen,
- Bequemlichkeit und Konsumentenhaltung,
- Technokratenhass
- fehlende Begabung.

Es ist schon eine Minderheit die sich für die Materie interessiert was 
auch schon in der Schulzeit auffällt. Diese Minderheit zerfällt in Typen

- denen das alles zu billig ist und die nach höherem streben und was 
kann das sein. Die tägliche Arbeitslast wird als Qual empfunden, der man 
sobald wie möglich ein Ende machen will. Man ist vielleicht auch 
distanziert und redet nicht mit jedem. Auf jeden Fall möchte man nicht 
bis zur Rente diesen Beruf ergreifen.

- Leute die mit dem Kram zufrieden sind, etwas voranbringen wollen und 
die möglicherweise versuchen die Rahmenbedingungen für sich zu 
verbessern. Hier finden sich vor allem kreative Menschen ohne die es das 
ganze Gewerbe nicht gäbe.

- Charaktere die immer im Strom schwimmen möglichst unauffällig. Alles 
Abweichlerische möchten sie bekämpfen. Sie lieben Regeln, Anzüge, 
Umgangsformen und haben eine klare Vorstellung wie alles zu sein hat. 
Sind sind unempfänglich für Kritik und sie überprüfen ihre Kriterien 
niemals. Es sind aber auch Karrenschieber ohne Esprit.

- Menschen die sich als Mitglied einer komplexen Gesellschaft sehen. Sie 
strengen sich an, sind fleissig und sie schauen zu Vorgesetzten auf. 
Solche Menschen gehen kein Risiko ein. Zu einer Innovation die von ihnen 
stammt muss man sie überreden. Es besteht kein Zusammenhang zwischen 
ihren Leistungen und ihrem Selbstgefühl.

Es gibt noch mehr Charaktere. Ob jemand geeignet für die offene Stelle 
ist, also ob er in seinen Aufgabenbereich hineinwachsen kann oder ihn 
sogar ausbaut, oder ob er scheitert aus vielen Gründen das kann man erst 
viel später erkennen.

Der "Einsteller" ist in einer Machtposition, ein Haar in der Suppe und 
der Bewerber ist abgelehnt. Der "Bewerber" ist abhängig. Er weiss nicht 
was von ihm erwartet wird und versucht sich vielleicht so positiv wie 
möglich darzustellen. Der Einsteller macht den Job schon ein paar Jahre 
und weiss wo das Klo und die Kantine ist, das ist der Heimvorteil. Die 
Noten im Deutschaufsatz liegen zwischen 1 und 6, man muss nehmen was man 
kriegt.

Der Bewerber hat Angst hat abgelehnt zu werden wenn er keine Ansprüche 
geltend macht, wer nix verlangt kann nix und fliegt raus. Wer nix 
verlangt wird ausgenutzt und geht von alleine. Jüngere Bewerber sind 
noch nicht ganz erwachsen, ältere mag man auch nicht. Die sollen dann 
wenigstens Berufserfahrung mitbringen. Es wird nur als Berufserfahrung 
gewertet was der Einsteller dafür hält, aber auch nicht zuviel sonst 
bekommt der Komplexe und lehnt den Bewerber ab weil er unqualifiziert 
ist.

Solche Szenarien spielen sich auch in anderen Berufen ab.

Lern erst mal den Affen kennen...

von Sharan, ein Experte (Gast)


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>@Sharan: Du arbeitest dann in einem IG Metall Unternehmen?
Zur Zeit, ja.

>Leider gibt es gerade für Informatiker nicht viele solcher Betriebe,
Kann sein, allerdings bin ich nur zu 50% ein solcher

>>weshalb Software-Ingenieure im Durchschnitt nicht so gut bezahlt werden,
Ich habe da eher den gegenteiligen Eindruck

Für mich sprechend, werde ich zur Zeit sehr gut bezahlt!

von Chris (Gast)


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@Sharan: Ja, und in einem IG Metall Unternehmen kommt man relativ 
schnell über die 60000€ Grenze, falls man eine 40h Woche hat.

Warum hast Du eher einen gegenteiligen Eindruck, dass SW-Ingenieure 
unterdurchschnittlich bezahlt werden? Meiner Erfahrung und zahlreichen 
Studien nach ist dem so.

von gerhard (Gast)


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Hallo Streithaehne

Ich bin 55, Dipl. Phys. und arbeite seit 30 Jahren als IT-Fachmann 
(mittlerweile selbstaendig). Ich habe einige (nicht viele) grosse und 
kleine, aber sehr unterschiedliche Firmen (auch eine amerikanische) von 
innen erlebt. Bei Einstellungsgespraechen habe ich schon auf beiden 
Seiten des Tisches gesessen (auch bei einem grossen Konzern in 
Muenchen). Resultat: Es gibt sicherlich schlechte, aber auch gute Leute. 
Und natuerlich die Masse Mittelmass. Das war immer so und wird immer so 
bleiben. Ein Bewerber sollte sich ueber seine Position im Klaren sein, 
fuer einen Arbeitgeber besteht die Kunst darin, die vorhandenen 
Faehigkeiten ihrer Bewerber optimal zu nutzen. Frueher wurden junge 
Leute Aelteren zugeteilt und haben so eine Menge gelernt. (so ist es 
auch mir ergangen und ich bin meinen frueheren Kollegen sehr dankbar 
dafuer). Wenn man natuerlich die "Alten Saecke" schon alle entlassen 
hat, um nur (billige) junge Leute zu rekrutieren, bekommt man jetzt die 
Quittung dafuer.
In kaum einem Land der Welt ist das mittlere Ausbildungsniveau so hoch 
wie in Deutschland. Und dann gibt es keine guten Leute? Sicher haben 
Politik und Wirtschaft technische Berufe unattraktiv gemacht. Also gibt 
es wenige, die ein vergleichsweise schwieriges Studium auf sich nehmen. 
Hier gilt das, was sonst gern zum Druecken der Preise gesagt wird: Es 
ist ein Markt, auf dem Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen. Viel 
Glueck allen Berufsanfaengern!

von BerndS (Gast)


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Bei mir ist es genau umgegehrt. Die letzten Unternehmen, bei denen ich 
das letzte Mal war haben auf mich einen schlechten Eindruck gemacht. 
Allei schon diese dämlichen 0-8-15 Fragen bei diesen Gesprächen gehen 
mir auf den Zwirn.

von dater (Gast)


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Seit einigen Jahren arbeite ich in einer Firma mit vielen Querdenkern, 
nicht Angepaßten und Inhaber von zum Teil sehr abenteuerlicher 
Lebensläufe. Die meisten, wie ich übrigens auch, würden durch das 
Eingangs geschilderte Raster fallen.

Nur - die Firma wird von diesen Leute getragen, wächst seit der Gründung 
ständig, ist in einem weitem Bereich Marktführer und hat zudem ein sehr 
gutes Arbeitsklima. Es werden bei den Arbeitskollegen keine Fehler 
gesucht, sondern die Bewältigung der Aufgaben stehen im Mittelpunkt. 
Viele Probleme werden durch unkonventionelle Lösungen schnell kreativ 
gelöst.

Ich freue mich übrigens über jeden Mitbewerber, dem Papiere und 
Formalien wichtiger sind als Kreativität, Fach- und Sozial-Kompetenz. 
Nicht selten sehe ich diese Firmen an Aufgaben scheitern, die wir selbst 
bereits gelöst haben.

Im übrigen sind falsche Angaben auf Zeugnissen und Hochstapelei kein 
Problem: diese Leute halten selten 4 Wochen durch.

Für uns ist es zwar auch schwer neue Leute zu finden, meist schaffen wir 
es aber doch offene Positionen in angemessenen Zeiträumen zu besetzen.

von Sharan (Gast)


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Und ich schließe mich an und wünsche allen Projektleitern DIE Bewerber, 
die sie verdienen.

von Dieter G. (Gast)


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Hm, der Herr Projektleiter schreibt schon wahre Dinge, auch die Aussage 
mit der Blindleistung ist nachvollziehbar.


Die Reaktionen auf den Beitrag zeigen es auch.

Zahlen wie > 38k bzw. 60k Euro..und die Herren können sich gerade mal 
Ihren Hintern allein abwischen.

Einarbeitung? Kein Problem, aber für 40.000 Euro im Jahr kann ich 
wenigstens ein halbwegs brauchbares Auftreten verlangen, zumindest im 
Bereich von 8Std. am Arbeitsplatz.

Der Rest hier sollte sich mal langsam fragen, in welcher Liga er spielt.
Soviel Misst habe ich noch nie gelesen. Bevor man hier den Hals aufreist 
und bei diesem schönen Wetter seinen geistigen Dünnpfiff verbreitet, 
empfehle ich das Buch "Bewerbertraining" zu lesen.

Bei uns ist es üblich, dass bei Einstellungsgesprächen 2-3 
Nachrichtentechniker mit am Tisch sitzen.
Dementsprechend ist auch der fachliche Eindruck.

Ca. 7 von 10 Bewerbern glauben auch nach dem Studium noch, an die 3 
Ohmschen Gesetze, leider.

Gruß aus Nürnberg

von Bitte einen Namen eingeben oder einloggen. (Gast)


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Alexander Schreiber in 
nntp://<slrnfloiog.1pd.als@mordor.angband.thangorodrim.de>

> Doch, es gibt Mangel, und den schon seit Jahren. An Ingenieuren und anderen
> hochqualifizierten Fachkräften, die ihre Ausbildung mit Auszeichnung
> abgeschlossen, 20 Jahre Berufserfahrung und zahlreiche erfolgreiche
> Projekte haben. Die bereit sind, 7 Tage die Woche 12-16 Stunden zu
> arbeiten, keinen Urlaub nehmen, nie krank werden, jederzeit auf Zuruf
> überallhin versetzbar sind und als Lohn nur eine handvoll Reis wollen.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Iwan

von Gast x+1 (Gast)


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>Das mit den langen Haaren ist aber extrem oberflächlich, die können
>nämlich gepflegt aussehen.

"Ich habe ja nichts gegen lange Haare, nur gepflegt müssen sie sein."
Ewig nicht mehr gehört - wegen Glatze ;-)

von Henk ten Bakker (Gast)


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>die an die 3 Ohmschen Gesetze, leider.

Es gibt nur ein Ohmsches Gesetz und es gilt auch in der 
Nachrichtentechnik. Man muss es nur auf die differneziellen Größen 
anwenden und richtig interpretieren. Dann man kann alles Formeln 
ableiten.

Das musste ich erst vor eine Woche einem DEUTSCHEN Nachrichtentechnik 
erklären, der wie Du meint, die NT sei etwas Besonderes.

>Der Rest hier sollte sich mal langsam fragen, in welcher Liga er spielt.
Hier im Forum spielen die meisten in der unteren Liga, aber was heisst 
das?

Der Projektlieter sprach von "seinen" Bewerbern. Ich kann diese 
Forderungen alle nachvollziehen, was die Inhalt angelangt.

Nicht nachvollziehen kann ich, daß angeblich so viele Studenten das 
nicht bringen. Anfänger, die sich bei meine Firmen bewerben (dort bin 
ich mit am Tisch, für die Einschidung "Nachrichtentechnik") sind alle 
gut angezogen und gut gepflegt. Die haben auch nie eine zu hohe 
Forderung sonsdern einfach marktnormale Werte.

von Chris (Gast)


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@Henk ten Bakker:

In welchem Bereich sehen Sie eine marktnormale Gehaltsforderung für 
einen Absolventen?

von Henk ten Bakker (Gast)


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In ein Fall hatten wir zu besetzen eine Stelle für die 
Softwareentwickler von eingebettete Mikroprozessoren. Absolventen von 
eine FH wollten 45.000. Das hat die auch bekommen, muss aber 40h 
arbeiten.

In eine andere Fall war es Elektronik für Nachrichtentechnik für 
Signalverarbeitung. Die Bewerber hatte das studiert und eine sonst auch 
gute Universitätsabschluss. Gefordert war 50.000. (Er wollte gleich von 
Anfang an 4ßh arbeiten). Er wurde eingestellt. Also muss die sich mit 
die P-Abteilung geeinigt haben.

Für einen Absolvent von deutscher HF finde ich 45.000 in Ordung. Wenn er 
nur Durchschcnitt ist, soll er 10% weniger nehmen.

Für Universität ist 45.000 ein Minimum.

von Willi Warlord (Gast)


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Hallo,
Ich habe selber einige Bewerbungsgespreche als Stellensucher hinter mit.
6 Bewerbungen und habe dabei 4 Zusagen bekommen. Gut, da ist 23 Jahre 
her ist, es es nicht mehr der Stand von heute. Bei den meisten 
Bewebungsgesprächen wurde sich damals richtig Mühe gegeben den Menschen 
kennen zu lernen. Die Zeugnisse wurden kaum besprochen. Nur eine Firma 
hat mein Fachwissen nachgeprüft. Bei dieser Firma arbeite ich heute 
immer noch.
Ich selber habe aber auch einige Gespräche mit Stellenbewerbern geführt.
Blender erkennt man relativ schnell. Besonders auffällig war die 
Bewerber
wo alles im ersten Moment perfekt aussah. Sie waren meist sehr 
professionel auf das Bwerbungsgespräch vorbereitet worden. Leider sehen 
dann die Anschreiben immer gleich aus und haben dadurch keine Aussage 
mehr. Nach zwei Stunden Bewerbungsgespräch erkennt man dann,  ob der 
jennige die Voraussetzungen erfüllt für seinen neuen Job oder nicht. Dei 
den Zeugnissen sind die absoluten Noten relativ wenig aussagefähig, aber 
die Notenverteilung gibt doch einigen Aufschluß über die Neigungen und 
Fähigkeiten des Bewerbers. Wichtig ist auch die Bereitschaft etwas neues 
zu lernen und sich für Ding zu interesieren die nicht im Lehrplan der FH 
oder Uni stehen. Das ganze Bild muß halt eben passen.
Hochglanzprospekte von Firmen sind immer mit Vorsicht zu geniesen, 
genauso wie super, von Fremden aufgearbeite, Bewerbungsunterlagen. Sie 
sollen die Dinge so darstellen wie man sie gerne darstellt haben möchte. 
Sie haben aber meist wenig mit den tatsächlichen Gegenheiten zu tun.

Willi

von Hans (Gast)


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Firam klein Bewerber gut
Firma groß Bewerber schlecht

von Birger Z. (nohelp)


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@ Willi Warlord:
Du willst keine Blender? Verständlich. Doch wenn einem dieses Spiel 
nicht liegt, ist man auch immer schnell unten durch. Ich war jetzt 
einige Zeit auf Jobsuche und ich hatte doch so manches mal den Eindruck, 
dass die Interviewer gerade auf die glorreichen Blender und aalglatten 
Schönreder stehen. Oder man wurde als Alleinunterhalter angesehen. 
Motto: Wir sind wir und brauchen gar nichts sagen aber erzählen sie mal 
was Schönes und wir schauen dann mal.

von Willi Warlord (Gast)


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Ich bin der Meinung, die Personalabteilungen sehen es meist etwas 
anders,
das man auf beiden Seiten mit offenen Karten spielt. Ein Job ist doch 
meist für beide Seiten ein längerfristige Bindung. Wenn einer der beiden 
Seiten merkt das er über den Tisch gezogen wird, so ist die 
Verrauensbasis schnell dahin. Das Unternehemen hat einen unzufrieden und 
damit häufig einen unproduktiven Mitarbeiter.
Mein Rat, laßt euch unbedingt die Arbeitsplätze zeigen, und fragt die 
Befrager nach ihrem eigenem Werdegang in der Firma und wie sie zu dieser 
Firma gekommen sind. Höflich aber Bestimmt.

Mittlerweile ist es in Mode gekommen das externe Dienstleister die 
Bewerbungsunterlagen sichten und eine Vorauswahl treffen. Da hilft nur
schon vor dem Abschicken der Bewerbungsunterlagen das Nachfragen wie die 
Jobvergabe bei der Firma verläuft. Die EXternen schauen nur nach 
Äußerlichkeiten (Foto, Anschreiben, Noten, Lebenslauf) und haben von dem 
Fachgebiet keine Ahnung. Den Leuten aus den Fachabteilung kann man fast 
immer Vertrauen und geben Sie geben einem eine ehrliche Antwort. 
Versucht aber nicht schlauer als euer neuer Chef zu sein. Der Schuß geht 
fast immer nach hinten los. (Leider)

Willi Warlord

von Jonny O. (-geo-)


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Ich finde ein Bewerbungsgespräch ist auch immer eine Bewerbung auf 
beiden Seiten. Der Arbeitnehmer bewirbt sich um eine Stelle und der 
Arbeitgeber um eine Arbeitskraft. Wenn ich mich bewerbe und ein Gespräch 
führe, dann schaue ich mir die Leute sehr genau an. Wichtig sind mir vor 
allem soziale Aspekte und eine gute Grundstimmung. Was sind das für 
Menschen, mit denen ich einen großen Teil meiner Lebenszeit verbringen 
werde? Welche Motivation ist vorhanden und haben die Leute wirklich ein 
ehrliches Interesse an mir?

Wenn ich ein Personaler wäre, dann würde ich in erster Linie diesen 
sozialen Aspekt anschauen. Wenn die Krawatte nicht richtig sitzt, oder 
die Schuhe schlecht gebunden sind, dann ist das unerheblich wenn mir der 
Mensch authentisch vorkommt und ich das Gefühl habe das dieser Mensch 
sich wirklich für den Job interessiert. Genauso ist es doch mit Lücken 
im Lebenslauf oder anderen Dingen. Das alles ist nicht primär wichtig.

Mit Sicherheit ist da auch eine Menge Instinkt mit im Spiel. Ein 
reibungslos funktionierendes Team braucht einfach eine positive 
Grundstimmung. Und letztendlich soll die Arbeit ja auch Spaß machen. Hey 
– wofür leben wir denn?

Gruß
Jonny

von Skit (Gast)


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Also mal ganz ehrlich , ich bin derzeit Stundent der Technischen 
Informatik im Grossraum Hamburg. Wenn ich bei uns an der FH so am 
Schwarzen Brett die Firmenangebote durchlese glaub ich manchmal, dass 
ich im falschen Film bin.
"Suchen VHDL Entwickler - Gehalt auf Zeitbasis 7€/Stunde"
"Haben Sie ein hervoragenden Abschluss und sind knapp 21 Jahre alt ? 
Dann sind Sie genau richtig bei Uns".

Ich weiss ja nicht wie ihr das so seht, aber ich werde ganz bestimmt 
nicht für 7 Euro pro Stunde VHDL Sachen entwickeln.

Desweiteren haben viele Firmen heute Vorstellungen von Gehältern die 
grad mal so bei 30k liegen.
Und dafür soll ich dann noch Studieren , was sich eh kaum noch einer 
leisten kann!

Meiner Meinung nach ist in Deutschland die Zeit schon lange Reif nach 
einer Revolution auf dem Arbeitsmarkt ! ! !

von Giorgio (Gast)


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>Nur eine Firma hat mein Fachwissen nachgeprüft.
>Bei dieser Firma arbeite ich heute immer noch.

D.h. Du konnst bei den anderen nicht landen, weil sie auch Wert auf 
andere Dinge legten? Da haben wir es doch!

von Willi Warlord (Gast)


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@Giorgio
Bevor du hier herumpolterst, lies doch bitte mal zu Ende.
Von 7 abgeschickten Bewerbungen wurde ich zu 6 Vorstellungsgesprächen 
eingeladen und ich hatte 4 echte Zusagen. Ich konnte mir meinen 
Arbeitgeber aussuchen. Das ganze innerhalb eines viertel Jahres.

Wie sieht denn deine Quote aus.
Wieviele Bewerbungen hast du abgeschickt?

Willi Warlord

von John S. (Gast)


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> 1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
>
> Es ist für einen Absolventen ohne Erfahrung schwer, zu einer
> vernünftigen Gehaltsaussage zu kommen. Man hat kein früheres Gehalt,

Na das ist ja wohl das Einfachste. Wenn man die Firma kennt, und das 
sollte man, weiß man, ob nach Tarif oder nicht bezahlt wird. Und die 
Tarife stehen im Internet. Ansonsten gilt das Statistische Bundesamt.

> 3. Auftreten
> Werte wandeln sich (Wertewandel) und das ist nichts Schlechtes. Jede
> Generation ist anders sozialisiert. Schon Aristoteles hat den Verfall
> der Jugend beklagt.

Sehe ich auch so, jedoch sollte man in Bild des Unternehmens passen. 
Immerhin repräsentiert man was. Da treten viele Unternehmen sehr 
konservativ auf. Im Übrigen sollte das Outfit zum Beruf passen. 
Wollpulli und Schlappen sind vielleicht nichts für einen Großkonzern 
aber vielleicht etwas für eine Werbeagentur. Andersrum wird man bei 
einer Werbeagentur schief angesehen, wenn man in Anzug und Krawatte 
erscheint. Weiterhin gelten hier die Regeln des Revieres. Samy Molchos 
"Alles über Körpersprache" ist ein guter Tipp. ISBN:3442390478

> Wenn man nach einem Bafög-Studium Schulden hat, kann man sich keinen
> teuren Anzug aus dem Modehaus leisten. Als Student laufen die meisten im
> T-Shirt rum. Das ist schon allein die Existenz eines Anzugs viel wert.

Das geht schon. Andererseits kann man die Dinger auch ausleihen.

>
> Das mit den Haaren habe ich überhört. Man darf sich in unserem Land zum
> Glück die Haare immer noch so wachsen lassen, wie man das selbst für
> richtig hält.

Sicherlich. Und in diesem Land darf auch der Personaler immer noch 
"nein" sagen, wenn ihm die haare des Bewerbers nicht gefallen. Ein "Sie 
passen nicht in unser Unternehmen" reicht dazu völlig aus.

> 4. Überzogene Erwartungen
> Woher kommen denn die Erwartungen. Es sind die Firmen, die mit tollen
> Anzeigen für sich werben. Tut mir bitte den Gefallen und betrachtet mal
> einige Anzeigen unter diesem Gesichtspunkt. Da sieht man Mitarbeiter in
> multinationalen Teams, die sich kommunikativ über einen Plan beugen.
> Oder den Projektleiter mit dem Bauhelm vor einem strahlend blauen Himmel

Hier sollte auch der Inhalt verstanden werden. Es gibt 
Muss-Haben-Anforderungen und es gibt Sollte-Haben. Diese beiden Sachen 
werden sehr oft nicht verstanden. Oft ist zu lesen "... ist von Vorteil" 
oder "Wünschenswert..." oder "Idealerweise...". Das sind alles keine 
Anforderungen, die man erfüllen muss und trotzdem glaubt die Mehrheit 
der Bewerber das Gegenteil.

Und woher kommt das alles? Meine Erfahrung ist, dass viele Bewerber der 
Meinung sind, die Bewerbung darf nichts kosten und man soll doch der 
Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden. Diese Meinung wird leider in 
vielen Foren genährt, wobei die Meinung meistens von er4folglosen 
Bewerbern stammt: "Wenn ich keine Stelle bekomme, dann sollst du auch 
keine bekommen."  Jede Absage trägt dazu bei, besser zu werden. Man 
lernt immer dazu.

von Willi Warlord (Gast)


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Ein Punkt habe ich eben noch vergessen. Man sollte sich nicht zuerst bei 
seiner Lieblingsfirma bewerben, sondern zuerst bei den Firmen die nicht 
in die engere Wahl gekommen sind. Das übt ungemein und vermeidet spätere 
Enttäuschungen. Manchmal ist auch ein Glückstreffer dabei den man nicht 
erwartet hat.

Willi

von Hans Dampf (Gast)


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>Man sollte sich nicht zuerst bei
>seiner Lieblingsfirma bewerben, sondern zuerst bei den Firmen die nicht
>in die engere Wahl gekommen sind.

Selten so einen Schmarrn gelesen. Geht's noch?

von Willi Warlord (Gast)


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Das ist definitiv kein Blödsinn. Nach dem Studium hat man den zwar den
Kopf voller guter Ideen, aber die Wirklichkeit sieht doch anders aus. 
Auch
ein Bewerbungsgespäch muß man in der Praxis üben.
Es gibt nur wenige perfekte Menschen. Erfahrung prägt den Menschen. Und
am effektivsten lehrt man aus den eigen Fehlern.
Wenn man dazu bereit ist.
Ich habe mein erstes Bewerbungsgespräch auch in den Sand gesetzt und 
daraus gelernt. Das war einer der erwähnten Absagen.

Willi Warlord

von Werner (Gast)


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1) Nie bei der Firma zuerst bewerben, zu dem man am Ende will! Erst 2 
Jahre woanders.

2) Nie bei der Firma zuerst ein Gespräch haben, zu der man will. Erst 2 
woanders!

Also :

Bei Müller und Meier vorstellen, bei Schulze vorstellen und anfangen, 
dann zu Firma Rübensack und Co wechseln.


>> Es ist für einen Absolventen ohne Erfahrung schwer, zu einer
>> vernünftigen Gehaltsaussage zu kommen. Man hat kein früheres Gehalt,

>Na das ist ja wohl das Einfachste. Wenn man die Firma kennt, und das
>sollte man, weiß man, ob nach Tarif oder nicht bezahlt wird. Und die
>Tarife stehen im Internet. Ansonsten gilt das Statistische Bundesamt.

Wo lebst Duuuu denn?
Weder das Bundesatm noch sonst eine offizielle Quelle kennt aktuelle 
Gehälter. Die kennen nur Durchschnittswerte aus Längsschnittmessungen!

Nene, Poker ist angesagt!

von Daniel D. (daniel1976d)


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Leider produzieren sehr viele Bewerber nur Blindleistung...

Ich frage mich wie das geht? Der Berwerber der schon etwas produziert... 
Also bitte....

OK, OK. Wenn wirklich Leute in der Nase popeln, die Schuhe dreckig usw. 
dann muss man diese Leute sieben, ganz klar. Aber lange Haare oder 
vorherige Zeitarbeitsfirmen im Lebenslauf sollten keine Auswahlkriterien 
sein.

Klar wuenscht sich der Arbeitgeben gute bzw sehr gute Leute. Jedoch 
sollte mam ein gesundes Mittelmass finden. Habe selber mal erlebt das 
der Chef nur die Besten der Besten weiter beschaeftigt hat, alles was 
Mittelmass war flog. Schade nur das der Laden nach 2 Jahren dicht 
gemacht hat. Alle wussten das sie sehr gut sind aber es braucht auch 
Leute die den Laden tragen...

von John S. (Gast)


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> Wo lebst Duuuu denn?
> Weder das Bundesatm noch sonst eine offizielle Quelle kennt aktuelle
> Gehälter. Die kennen nur Durchschnittswerte aus Längsschnittmessungen!

Durchschnittswerte reichen aus. Was jedoch manche fordern, ist nicht mal 
das. Und wenn die Firma an einen Tarif gebunden ist, dann ist es noch 
einfacher. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass jedoch viele Bewerber 
einfach zu faul sind, sich nach den aktuellen Gehältern zu erkundigen.

>Aber lange Haare

Das Aussehen spielt eine große Rolle. Es wurden verschiedene Tests in 
Banken gemacht. Bei einem wurde ein sehr guter Experte in Shorts und 
Hawaiihemd hingestellt, an anderer Stelle ein Statist in perfektem 
Outfit. Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.

Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.

>Jedoch sollte mam ein gesundes Mittelmass finden.

Vor allem sollte ein gesundes Mittelmaß zwischen Experten und 
Absolventen gefunden werden.

von Gast (Gast)


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>Das Aussehen spielt eine große Rolle. Es wurden verschiedene Tests in
>Banken gemacht. Bei einem wurde ein sehr guter Experte in Shorts und
>Hawaiihemd hingestellt, an anderer Stelle ein Statist in perfektem
>Outfit. Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.

Prima. Und wer konnte den Kunden besser weiterhelfen, der Statist oder 
der Experte?

von John S. (Gast)


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> Prima. Und wer konnte den Kunden besser weiterhelfen, der Statist oder
> der Experte?

Nun, das spielt keine Rolle, da zu dem Experten kaum jemand gekommen 
ist. Da der Statist keine Ahnung vom Geschäft hatte, entstand sehr 
schnell der Eindruck der Inkompetenz. Man geht dann einfach wieder und 
sucht sich eine andere Bank.

Man braucht da auch gar nicht lang rum zu diskutieren und wie ein 
kleines Kind mit dem Fuß aufstampfen, das Outfit muss einfach stimmen. 
Der Personaler sitzt am längeren hebel.

von Carbon-Man (Gast)


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> Das Aussehen spielt eine große Rolle. Es wurden verschiedene Tests in
>Banken gemacht. Bei einem wurde ein sehr guter Experte in Shorts und
>Hawaiihemd hingestellt, an anderer Stelle ein Statist in perfektem
>Outfit. Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.
>
>Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.

Was sucht Ihr eigentlich ? Ingenieuer/Entwickler oder einfach nur 
Vorzeige-Maenchen/-Weibchen `? Ich habe mit solchen 
Powerpoint-Ingenieuren gearbeitet, die kennen sich mit den Weinsorten 
ganz gut aus. Ansonsten fabrizieren sie nur Dreck. Weißt Du (Gast, 
Personaler) woran das liegt ? Weil Leute in Gebieten Entscheidungen 
treffen müssen, von denen sie überhaupt keine Ahnung haben. Du hast 
Leider wirklich keine Ahnung, wenn es Dir nicht gelingt bei 75 Bewerbern 
einen Fähingen Mann/Frau zu finden. Ihr habt dann solche (guten) 
Ingenieure auch verdient. Freuen sich die kleinen Firmen, die für die 
großen die Karre aus dem Dreck ziehen müssen - mit den ausgemusterten 
Bewerbern. :)

von Paul (Gast)


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>Da wird nicht die Hand gegeben beim Eintritt,

Das ist lt. Benimmregel auch richtig. Das Recht, zuerst die Hand zu 
geben, liegt beim Gastgeber und beim Ranghöheren. Es gibt nichts 
Schlimmeres, als ein Angestellter, der ins Büro seines Vorgesetzten 
kommt, Hand weit vorhestreckt und sie dem Chef reicht - das ist falsch. 
Leider wurde auch mir das oft als unhöflich unterstellt, daß ich meinen 
Untergebenen bzw. Gleichgestellten die Hand anbiete, meinem Chef 
allerdings nicht. Das hat nichts mit Aversion gegen den Chef zu tun, 
sondern orientiert sich an Benimmregeln.

von Sonnenschein (Gast)


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Das ist doch bei jedem Vorstellungsgespräch verschieden. Was der eine 
als "unfreundlich" auslegt macht beim anderen einen guten Eindruck. Der 
eine denkt: "Ok, der kennt die Benimmregeln, wer wem die Hand zu reichen 
hat", der andere denkt:"Oh, der ist ja total unfreundlich und reicht 
nichtmal die Hand". Genau so geht es mit dem Lebenslauf weiter. Der eine 
erkennt Teile seines eigenen Lebenslaufes wieder, der andere ist einen 
ganz anderen Weg gegangen.

Genau das Gleiche mit den Arbeitszeugnissen. Der eine hat seinen Job gut 
gemacht und hatte einen nörgelnden Chef: schlechtes Arbeitszeugnis. Der 
nächste hat seinen Job halt irgendwie gemacht, war aber öfters mal mit 
dem Chef einen trinken: top Zeugnis.

Um einen neuen Mitarbeiter zu testen gibt es nur die Probezeit. Im 
Vorstellungsgespräch lernt man den anderen kaum kennen.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass bei so vielen Bewerbern nicht 
einer dabei war, der die Anforderungen erfüllt. Wenn einen lange Haare 
so stören, dann kann man das im Gespräch gerne ansprechen. Fürs nächste 
Mal weiss der Bewerber dann bescheid.

Für reine Grossraumbüro/Entwicklerarbeit muss man sich sicher keinen 
Anzug anziehen. Ich habe schon von zweiten Gesprächen gehört, in die man 
mit dem Hinweis "Bitte kleiden sie sich so, wie sie zu unseren Kunden 
gehen möchten" eingeladen wurde. Dem Chef war es egal wie man im Betrieb 
herumläuft, vor Kunden musste der Auftritt jedoch stimmen.

Man sollte auch bedenken, für einen Bewerber ist das Gespräch ab einem 
bestimmten Punkt gelaufen. Dann kann er sagen/fordern was er möchte, den 
Job will er sowieso nicht. Warscheinlich seid ihr so ein Laden...

von Tommi H. (drmota)


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Liebe Studienanfänger in Elektrotechnik Informatik etc. welche Schlüsse 
zieht ihr aus diesen Erfahrungsberichten. Hoffentlich die richtigen.

Macht eine Elektrikerlehre, die werden wirklich überall in Europa 
gesucht im Gegensatz zu Ingenieuren. In Österreich bekommt ihr 40k 
aufwärts. In Norwegen und der Schweiz gibts 50k aufwärts.

Da können die Personaler...... noch lange weiter suchen. Vielleicht ist 
unter 10000 Bewerbern ein passender dabei, der dann irgendwelche Trafos 
wickeln darf.

Wirklich ein sehr sehr guter Artikel vom Projektleiter der sollte an 
alle Abiturienten verteilt werden.

von Jorge (Gast)


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Ich sass mal im Vorstellungsgespräch. Der Chef und fünf andere. Ich 
wurde mit grossen Erwartungen freundlich empfangen. Den Chef kannte ich 
schon von Vorträgen und er war so wie man sich seinen Chef wünscht.

Also ich wurde abgelehnt. Das hab ich noch mal nachgehakt, man kann sich 
schliesslich auch mehrmals dort bewerben.

Er meinte, ihr Mitbewerber hat Vorzüge im Bereich Sozialkompetenz 
gezeigt. Ich habe ihm geantwortet, dass ich seine Entscheidung 
respektiere.

Jetzt frag' ich mich wie kann so jemand innerhalb von 30 Minuten 
feststellen ob jemand Sozialkompetenz hat und wie Sozialkompetenz sich 
definieren und messen lässt.

Schliesslich zeigt die differentielle Psychologie erfolgreich auf was 
Persönlichkeitsfaktoren, Verhaltensmuster und Vorurteile sind.

Für den Fachmann aus dem Bewerbungsverfahren sind solche Themen ein 
weisser Fleck auf der Landkarte, das ist mir klargeworden. Daran lässt 
sich so leicht nichts ändern, auch ausgebildete Psychologen unterliegen 
Vorurteilen.

von John S. (Gast)


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>Macht eine Elektrikerlehre,

Und wen haben Elektriker als Chef?

> Jetzt frag' ich mich wie kann so jemand innerhalb von 30 Minuten
> feststellen ob jemand Sozialkompetenz hat und wie Sozialkompetenz sich
> definieren und messen lässt.

Anhand der Körpersprache.

von Paul (Gast)


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>Jetzt frag' ich mich wie kann so jemand innerhalb von 30 Minuten
>feststellen ob jemand Sozialkompetenz hat und wie Sozialkompetenz sich
>definieren und messen lässt.

Der Hobbypsychologe (Chef) kann das eben. ;-)

von Sonnenschein (Gast)


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Es ist doch einfach die Frage "Ist mir der Bewerber sympathisch?". Das 
weiss man bereits nach einer Sekunde.

von ??? (Gast)


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>Es ist doch einfach die Frage "Ist mir der Bewerber sympathisch?". Das
>weiss man bereits nach einer Sekunde.

Hab die Erfahrung umgekehrt auch schon gemacht. War in 
Vorstellungsgespräch und hab recht schnell festgestellt, dass mir der 
Chef sehr unsympathisch war, hab daher am nächsten Tag meine Bewerbung 
zurückgezogen.

von Klaus R. (klaus2)


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>Macht eine Elektrikerlehre,

..40k schwarz, vielleicht. Aber das ist in der Branche ja auch Usus. :)

von Tommi H. (drmota)


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>40k schwarz

Man braucht sich nur die Auswandersendungen ansehen. Gestern wieder ein 
26 jähriger Tischler der in der Schweiz 20 Euro Stundenlohn hatte.

von Jorge (Gast)


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von Deutscher Ingenieur (Gast)


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>Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.
>Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.

Das ist ein fades Beispiel! Beim Bankkunden gibr es NUR Erstkontakte da 
es kein Vertrauen gibt, also zählt Einschätzung. Beim Ingenieur ist das 
tägliche Können wichtiger!


>>40k schwarz
>Man braucht sich nur die Auswandersendungen ansehen. Gestern wieder ein
>26 jähriger Tischler der in der Schweiz 20 Euro Stundenlohn hatte.

Coole Sendung! Habt ihr den Carsten, den Meister gesehen? Das war ne 
Pflaume! Der Dreieckstisch war angeblich so schwer, daß es eine 
Meisterprüfung hätte sein können. Lachhaft. Der wollte 3500,- NETTO im 
Monat!  3500 Netto !!

von NochEinGast (Gast)


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>Das bedeutet Revolution!

Ich bin sofort dabei!

von Axel (Gast)


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" Auch wer sich viel mit Zeitarbeit herumtrieb hat schlechte Karten,"

Hmm, zu den anderen Dingen ist ja schon viel gesagt worden.

Was aber die Zeitarbeit angeht, habe ich das auch ein paarmal gemacht, 
bzw.meine damalige Firme hatte mich gefragt, ob ich mal bei einer 
anderen Firma aushelfen könnte.

Ich möchte diese Erfahrungen auf keinen Fall missen. Da diese Einsätze 
überwiegend im Ausland waren, habe ich dadurch viel Einblick in fremde 
Mentalitäten und Arbeitsweisen bekommen.Übrigends weiss ich daher auch, 
dass die deutschen Ings im Schnitt es immer noch mit allen anderen gut 
aufnehmen können.

Wer also jemanden mit solchen Erfahrungen gleich ablehnt, muss sich auch 
nicht wundern. Aber wahrscheinlich hast Du nur Angst, dass Dir so ein 
Bewerber mit seinen Kenntnissen Deinen Laden um die Ohren haut.

Gruss
Axel

von John S. (Gast)


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Deutscher Ingenieur wrote:
>>Kaum einer ist zu dem Experten gegangen.
>>Der erste Kontakt mit einem Menschen ist immer der Augenkontakt.
>
> Das ist ein fades Beispiel! Beim Bankkunden gibr es NUR Erstkontakte da
> es kein Vertrauen gibt, also zählt Einschätzung. Beim Ingenieur ist das
> tägliche Können wichtiger!

Recht hast du, jedoch hat man beim Bewerbungsgespräch i.d.R. keine 
zweite Chance.

Kugel mal:
http://www.google.de/search?hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:en-US:official&hs=2rU&sa=X&oi=spell&resnum=0&ct=result&cd=1&q=vorstellungsgespr%C3%A4ch+der+erste+eindruck&spell=1

von P. S. (Gast)


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Ein Glueck wollte ich nie bei so oberflaechlichen Laeden arbeiten. Da 
gab es schon ein paar schraege Bewerbungsgespraeche, in denen ich sass 
und an deren Ende ich wirklich froh war, dass sich die Firma gleich so 
praesentiert hat, wie sie ist - das hat beiden Seiten viel Frust und 
Nerven erspart.

Da waren so Knueller dabei wie ein 30-seitiger C++-Test oder auch ein 
einstuendiger Streit in dem mir der Interviewer erklaeren wollte, dass 
Java eigentlich die bessere Sprache ist (ich hatte mich auf eine 
C++-Stelle beworben). Bei meiner aktuellen Stelle gab es gar keine 
Fachfragen: Mein jetziger Chef geht davon aus, dass jemand, der sich auf 
eine Stelle bewirbt, auch die noetige Fachkenntnis hat. Bisher hat's 
noch keiner ohne versucht ;^)

Ich bin im Moment auch an eine andere Firma verliehen - das betrachtet 
man hier als Zeichen von Flexibilitaet. Man erwartet hier von mir weder 
Anzug und Krawatte, noch 9h volle Konzentration am Tage und auch nicht 
besondere Sozialkompetenz, sondern "nur", dass am Ende des Tages die 
Arbeit gemacht ist und ich mit meinen Kollegen auskomme.

Natuerlich arbeite ich nicht in Deutschland... und Dank dieses Threads 
habe ich mich auch wieder daran erinnert, warum nicht.

von Panzer H. (panzer1)


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@Peter Stegemann:
In welchem Land arbeitest Du denn?

von ??? (Gast)


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Mit Fragebögen hatte ich auch schon in Vorstellungsgesprächen zu tun.

Scheinbar ist mancher Interviewerr nicht in der Lage anhand von mündl. 
gestellten Fragen und Antworten zu erkennen, welche Fähigkeiten ein 
Bewerber hat.

Sicherlich müssen auch Fachfragen im Gespräch sein, aber wenn das 
"Gespräch" nur aus einen 30-min. Test besteht, kann man wenig von der 
Firma halten.

von G. L. (glt)


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gerhard wrote:
> Frueher wurden junge
> Leute Aelteren zugeteilt und haben so eine Menge gelernt. (so ist es
> auch mir ergangen und ich bin meinen frueheren Kollegen sehr dankbar
> dafuer). Wenn man natuerlich die "Alten Saecke" schon alle entlassen
> hat, um nur (billige) junge Leute zu rekrutieren, bekommt man jetzt die
> Quittung dafuer.

War und bin derzeit in der glücklichen Lage mit älteren Kollegen 
zusammenzuarbeiten - es gibt auch bei den derzeitig schnellem 
Wissensverfall eine Menge, was man von den "Alten Säcken" ;-) lernen 
kann. Die Synergie des "Neuen" (von uns Jungen) mit dem 
"Althergebrachten" (den Baldrentnern) ist eigentlich kaum zu topen. 
Welch "Kapital" mit in Rente geht, erfährt man erst, wenns soweit ist. 
;-)

von Michael (Gast)


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"Was sucht Ihr eigentlich ? Ingenieuer/Entwickler oder einfach nur
Vorzeige-Maenchen/-Weibchen `?"

Ich denke, die suchen einfach nur Leute, die sich nicht wie die berühmte 
"offene Hose" aufführen. Dazu gehört auch, daß eine dem Anlaß 
angemessene Kleidung getragen wird, man signalisiert, daß man weiß, wozu 
ein Friseur da ist und nicht dazu noch in der Nase nach was-auch-immer 
forscht. Die richtige Kleidung zusammenzustellen ist nicht so schwer. 
Jedes halbwegs vernünftige Modegeschäft (also nicht der C&A) kann einen 
hier kompetent beraten. Daß das dann mehr als 30 Euro kostet und auch 
nicht mit 300 Euro getan ist - meine Güte, das nennt man "investieren". 
In sich selbst. Im T-Shirt habe ich mich als Student für nen Nebenjob 
beworben, weil ich grad zufällig dort vorbeigelaufen bin, aber für eine 
richtige Arbeit, nur mit einem Diplomzeugnis als Referenz noch dazu ... 
da fällt mir nur die "offene Hose" ein, ehrlich!

Das hat nichts damit zu tun, daß man später jeden Tag im Anzug antanzen 
muß (außer es ist ein "Weltkonzern", dann ist Freizeitkleidung auch im 
normalen Arbeitsalltag ein "no go"). Ja, ich sitze gerade mit T-Shirt in 
der Arbeit ... weil bei uns Kunden nur nach Ankündigung vorbeischneien, 
da geht sowas. Und ich arbeite auch nicht in einem multinationalen 
Konzern.

Um mal einen Vergleich zu ziehen: seid ihr beim ersten Besuch bei den 
Schwiegereltern (so eure Angebetete es euch überhaupt wert war) in 
dreckiger Jeans und mit verfetteten Haaren aufgelaufen?

Der erste Eindruck zählt. Wenn "Projektleiter" diese Erfahrungen so 
gemacht hat, dann glaube ich ihm, daß er gefrustet ist angesichts der 
Vollnieten, die er über sich ergehen lassen musste.

von P. S. (Gast)


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Panzer H. wrote:
> @Peter Stegemann:
> In welchem Land arbeitest Du denn?

Schweiz.

von P. S. (Gast)


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??? wrote:

> Sicherlich müssen auch Fachfragen im Gespräch sein, aber wenn das
> "Gespräch" nur aus einen 30-min. Test besteht, kann man wenig von der
> Firma halten.

Ich habe selbst schon interviewed und Fragen wie "Was ist ein Deadlock 
und wie wird er verhindert" und "Wie ist die Reihenfolge der 
Destruktoren bei virtueller Mehrfach-Vererbung" kommen bei mir nicht 
vor. Das letzte, was ich im Bewerbungsgespraech hoeren will, ist 
naemlich auswendig gelerntes Uni-Wissen. Meine Fragen fangen meist an 
mit "Was denkst du ueber...". Ich will Erfahrungen und Meinungen. Und da 
ist mir dann ein "Weiss ich nicht, muesste ich mir im konkreten Fall 
ueberlegen." wesentlich mehr wert, als eine Standardantwort aus dem 
Lehrbuch.

Ich frage uebrigens auch immer nach dem letzten Freizeitprojekt...

von Jorge (Gast)


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Es ist zwar Utopie aber eigentlich muss man mit dem/den anderen 
zusammenarbeiten können auch und gerade wenn man den überhaupt nicht 
leiden mag oder auch wenn es einem anderweitig schwer fällt. Schlimmer 
noch wenn die Bereitschaft auf der Gegenseite nicht vorhanden ist oder 
man davon ausgehen muss, dass dieser "Vertrauensvorschuss" nicht bezahlt 
wird. Das wäre dann aber eine zuverlässige realistische Einstellung. Ich 
weiss nicht ob es stimmt aber man sagt über Schweden, dass sie fast 
jeden durchschleppen.

Unrealistisch ist der momentane Brauch, die Leute versuchen 
auszuselektieren in der Hoffnung, dass sich die Hoffnungen erfüllen.

Soweit ist man/ich also noch nicht.

von Sonnenschein (Gast)


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Eines möchte ich noch anmerken:

Ich hatte schon mehrmals den Eindruck, dass die Gesprächspartner einfach 
ihr Programm abspulen und wohl jedem die selben Fragen stellen. Die 
Unterlagen wurden nur überflogen und die Situation des Bewerbers 
überhaupt nicht berücksichtigt. Für alle die nun nach einem Beispiel 
schreien:

Erstes Gespräch gegen Ende des Studiums, Frage: "Warum sind sie denn 
noch auf der Suche, Ings sind doch gefragt wie nie?". Was soll denn das? 
Irgendwann muss man ja mit dem Suchen anfangen. Die Frage hat sowas von 
keinen Sinn wenn man noch acht Wochen bis zur Dipl. Abgabe hat. Das 
Abgabedatum ging aus den Unterlagen hervor.

von Ingenieur (Gast)


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Das ist aber berechtigt, denn die meisten Studenten haben Monate vir 
Ende bereits einen festen Job. Hast du den nicht, ist das schon ein 
Punkt, der zu hinterfragen wäre.

von yxcv (Gast)


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> Das ist aber berechtigt, denn die meisten Studenten haben Monate vir
> Ende bereits einen festen Job. Hast du den nicht, ist das schon ein
> Punkt, der zu hinterfragen wäre.
Mmhh, du schreibst selbst, 'die meisten' und ich würde schreiben 
'einige', so ist zumindest meine Erfahrung. Während der Diplomarbeit hat 
man halt nicht soviel Zeit und kann nicht ständig auf Jobsuche sein.

cu

von Hans (Gast)


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Das ist doch ganz grosser Unfug:

"Wer vor dem Diplom noch keinen Job hat, muss ne Lusche sein..."

Leute, lasst Euch nicht verarschen. Die Luschen sind die mit einer 
solchen Einstellung.

von Ingenieur (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Während der Diplomarbeit hat man halt nicht soviel Zeit und kann nicht
>ständig auf Jobsuche sein.

DAS! ist es doch! Die guten Leute werden von den Firmen aktiv 
kontaktiert und weggesaugt. Die oberen 30% schätze ich mal, die kriegen 
auch überhöhte Einstellungsgehälter, weil sie überdurchschnittlich 
begabt sind und es sich so oder so lohnt, die zu nehmen.

Die nächsten 40% sind das große Mittelmass (40%) und kommen mit einigen 
wenigen Bewerbungen aus. Die werden über den Preis eingestellt, also 
Preis-Leistungsverhältnis, um genau zu sagen: Durchschnittliches 
Leistung, Mittelmäßiger Preis passt halt auch.

Die unteren 30% müssen kämpfen, da 70%-100% der Masse besser sind. Die 
kriegen nur in sehr guten Zeiten einen Job und wenn dann nur zu geringen 
Angeboten.

Siehe PLV-Diagramm: Da liegen alle unter der gelben Linie niedrig im 
Gehalt, weil sie sich für die Firmen nicht lohnen. Sie werden aber 
eingestellt, weil sie gebraucht werden. Noch weniger können die Firmen 
aber nicht zahlen, da die Leute sonst was anderes machen. Die Firmen 
konkurrieren sozusagen hibnsichtlich des unteren Drittels mit anderen 
Branchen und da dort schlechter gezahlt wird, als bei Soft- und Hardware 
(so viele Alternativen hat man ja auch nicht, mit so einem Sutdium) geht 
es rasch runter!

Für BWL-ler sieht es besser aus: Auch mit miesem Abschluss ist immer 
noch was zu erreichen, weil es da ein riesen Auffangbecken gibt.

Für die ganz schlechten 25% sieht es natürlich schwarz aus. Die Packen 
ihr Studium garnicht und dürften in der Grafik die dunkle Zone sein :-)

Hochzahlende Branchen lohnen immer dann, wenn man innerhalb der Branche 
gut ist: Dann liegt das mittlere GEhalt schon hoch und die relative 
Überhöhung schlägt nochmal zu.

von Jorge (Gast)


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>Für die ganz schlechten 25% sieht es natürlich schwarz aus.
So schwierig ist das Zeugs doch gar nicht. Die einzige Schwierigkeit 
besteht darin an den begehrten Rohstoff Geld ranzukommen.

von Michael (Gast)


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> Die einzige Schwierigkeit besteht darin an den begehrten Rohstoff Geld 
ranzukommen.
Was spricht gegen die Rohstoffbeschaffungsmethode "Arbeiten"? Ich hab 
mein Studium z.B. komplett selbst finanziert (komplett = inkl. Miete, 
Lebenshaltungskosten etc.) und kenne auch andere, die das so gemacht 
haben.

Das hat auch den Vorteil, daß man noch während des Studiums einen 
Arbeitsplatz "erarbeiten" kann, die Diplomarbeit bezahlt bekommt und 
auch nicht mit einem Einstiegsgehalt anfangen muß :)

Man muß halt ein bisschen den Ar... hochbekommen.

von P. S. (Gast)


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Ingenieur wrote:

> DAS! ist es doch! Die guten Leute werden von den Firmen aktiv
> kontaktiert und weggesaugt.

Wie soll denn das vor sich gehen? Die Rufen in der Verwaltung an und 
lassen sich die Namen der Top-Ten geben, oder wie?

> Die oberen 30% schätze ich mal, die kriegen

Du schaetzt zu viel und weisst zu wenig. Hast du ueberhaupt schon einen 
Job?

> Hochzahlende Branchen lohnen immer dann, wenn man innerhalb der Branche
> gut ist: Dann liegt das mittlere GEhalt schon hoch und die relative
> Überhöhung schlägt nochmal zu.

Aha. Und man innerhalb der Branche schlecht ist, lohnt sich die 
hochzahlende Branche nicht. Weil, wer sowieso nicht reich wird, kann 
ruhig ganz arm bleiben?

Du studierst BWL, oder?

von Hans (Gast)


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Der studiert nicht BWL. Er arbeitet in der Schweiz.

von Master Zulu (Gast)


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>>Für die ganz schlechten 25% sieht es natürlich schwarz aus.
>So schwierig ist das Zeugs doch gar nicht.

Was glaubst Du, wieviele ihr E-Technik Studium abbrechen oder in 
Richtung Informatik abgebogen sind, oder Wirtschaft!

>Die oberen 30% schätze ich mal, die kriegen auch überhöhte
>Einstellungsgehälter, weil sie überdurchschnittlich begabt sind

Um es genau zu sagen, sind die Firmen sogar ausschließlich an diesen 
Interessiert. Der Rest wird nur genommen, weil nicht jeder die oberen 
30% bezahlen kann.

von Jorge (Gast)


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>Man muß halt ein bisschen den Ar... hochbekommen.
Mir haben sie auch das Studium finanziert.

>Was glaubst Du, wieviele ihr E-Technik Studium abbrechen oder in
>Richtung Informatik abgebogen sind, oder Wirtschaft!

Solange ein Sezessionskrieg geführt wird, wird sich da nichts ändern, es 
ist ein komplexes Phänomen. Ein Grundschullehrer alleinstehend bekommt 
33000 Euro pro Jahr BAT="Bar Auf Tatze". Was ist das, eine 
Behindertenolympiade?

Wenn die Leute abbrechen, dann liegt das vor allem an didaktisch 
schlechter Ausbildung. Gut ich weiss natürlich dass es viele gibt, die 
da nix verloren haben und die nerven dann auch. Und das sind auch nicht 
wenige.

Das "divide an conquer" sollte auf die zu Probleme im Arbeitsalltag 
beschränkt bleiben. Die Krise muss erst richtig tief gehen, damit sich 
etwas ändert. Menschen, die von Berufswegen "genial" sind müssen eine 
Lösung suchen.

von Ingenieur (Gast)


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Solche Sätzen kommen dabei raus, wenn man morgens VOr 6.00 ohne Kaffee 
kurz nach dem Aufstehen und mit schlaftrunkenen Augen im Internet 
postet.

von Willi Warlord (Gast)


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Hallo
Die damals bei uns das Studium abgebrochen hatten es auch nicht drauf. 
Die
meisten sind in Mathe auf die Schnauze gefallen. Physik und E-technik 
bauten ebenfalls auf Mathe auf. Ein Prof sagte immer das nur das was man 
berechnen kann auch verstanden hat. Er hatte recht.

Willi

von Max (Gast)


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Nur weil man etwas berechnen kann muss man es noch lange nicht 
verstanden haben.
Das wird oft verwechselt. Vor allem von Professoren.

von urz (Gast)


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"Was glaubst Du, wieviele ihr E-Technik Studium abbrechen oder in
Richtung Informatik abgebogen sind, oder Wirtschaft!"

Was soll das jetzt heißen? Das E-Technik so schwierig und 
Info/Wirtschaftszeug so viel einfacher ist? Komische Arroganz
ist das, es gibt einfach unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen
Fähigkeiten, unterschiedliche Studiengänge etc pp. Ich kenn auch ein 
paar
Leute die von Info auf E-Technik umgesattelt ham weil die doch viel
formalere Mathematik ihnen die Schuhe ausgezogen hat.

Wenn ich mir das Arbeitspensum unserer Wirtschaftsingenieure hier 
anschaue, das hält kein Info/E-Tech lang aus, und die machen fachlich 
ziemlich viel "Ingenieurszeug". Klar die ham die einzelnen Sachen nicht 
so drauf wie der Spezialist für das jeweilige Thema, aber dafür breit 
gefächert und auf keinen Fall irgendnen Luschenzeug, die hören die 
echten Vorlesungen.

Ich denke Leute die ständig andere kleinreden wollen, ham nen Problem 
mit ihrem eigenen Selbstwertgefühl. Dann hallunziniert man sich eben mal 
schnell in die "E-Techniker-Elite".

Für mich ist jeder der was anderes kann als ich nen interessanter 
Gesprächspartner von dem man potentiell was lernen kann.

von Spötter (Gast)


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"Wenn ich mir das Arbeitspensum unserer Wirtschaftsingenieure hier
anschaue, das hält kein Info/E-Tech lang aus, und die machen fachlich
ziemlich viel "Ingenieurszeug"."
 ---

UNI- Gemeinschaftsseminar:
Liebe Studenten, lernen Sie bittte die ersten 53 Seiten des Hamburger 
Telefonbuchs auswendig.

Mathematiker:                      Muss ich es auch beweisen ?
Elektrotechniker / Maschinenbauer: Warum ?
BWL-er:                            Bis wann ?

von Matthias L. (Gast)


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>Liebe Studenten, lernen Sie bittte die ersten 53 Seiten des Hamburger
>Telefonbuchs auswendig.

>Mathematiker:                      Muss ich es auch beweisen ?
>Elektrotechniker / Maschinenbauer: Warum ?
>BWL-er:                            Bis wann ?

Die Antworten fallen anders aus:

Ingenieur:      Wie groß darf der Fehler sein?
BWLer:          Das rechnet sich doch nicht!
Jura:           Bis wann?

von ??? (Gast)


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>Mathematiker:                      Muss ich es auch beweisen ?
>Elektrotechniker / Maschinenbauer: Warum ?
>BWL-er:                            Bis wann ?

Soll das jetzt beweisen, das BWLer alles machen (bzw. sie nicht über 
gestellte Aufgaben nachdenken) oder das E-Techniker von Natur aus nichts 
machen ohne den Sinn zu hinterfragen?

von Ingenieur (Gast)


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>Die damals bei uns das Studium abgebrochen hatten es auch nicht drauf.
>Die meisten sind in Mathe auf die Schnauze gefallen.

Sehr richtig. Es waren sogar mehr, als 20%, die das erwsicht hat.


>Was soll das jetzt heißen? Das E-Technik so schwierig und
>Info/Wirtschaftszeug so viel einfacher ist?

Nur so am Rande : Ich kenne persönlich 7 ehemalige 
Elektrotechnikstudenten aud unserem Anfängerjahrgang von über 200 
Studenten, die alle durch die Physik / Mathe, oder theoretische 
gerasselt sind, ihr Studium nicht geschafft hätten und dann schnell auf 
Wirtschafsingenieur umgesattelt haben. Insgesamt sind etwa 40 Leute 
nichts durch das Grundstudium gekommen.

4 von den genannten 7, die ich kenne (wieviele sonst noch umgesattelt 
haben, weis ich nicht), haben den Wirtschaftsingenieur FH abgeschlossen, 
3 sind dann letztlich total ins BWL gewechselt. Von denen hat es einer 
nicht geschafft und flog wegen unzureichender Mathe.

Wenn man sich das Technische und die komplizierte Mathe wegspart, kommt 
man also in WIWI noch ganz gut durch, wie mir scheint. BWL ist nicht so 
anspruchsvoll. Punkt.

von Matthias L. (Gast)


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>BWL ist nicht so anspruchsvoll. Punkt.

FULL ACK!

Zumindest nicht von der Mathematik/Technik her. Das bischen 
Strichrechnung was die brauchen machen die eh mit Excel. Von DGLs 
(DGLen) haben die doch noch nie was gehört...

von Ingenieur (Gast)


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Ein paar DGLs gibt es dort schon. Die Wirkzusammenhänge sind ja in 
ähnlicher Weise verkoppelt, wie die Elektrik - betrachte mal den 
Kaptitalzinsmarkt. Aber diese sind auf dem Niveau vom ersten Semester 
E-technik.

BWL ist schon überwiegend Sachwissen!

von P. S. (Gast)


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Als Informatiker bin ich durchaus auch der Meinung, dass es in der 
Informatik recht einfach ist, sich irgendwie durchzuwurschteln. Im 
Studium ist doch die einzige echte Huerde Mathematik - lustigerweise 
braucht man die als Informatiker in der Praxis am allerwenigsten. Auf 
jeden Fall sieht man das Resultat nachher in den Firmen: Wenn's crasht, 
wird es halt neu gestartet. Und wenn man sich hier so durch die Threads 
wuehlt, sieht man das doch auch - bei so mancher Frage graust es einem 
doch - werden die Leute dafuer auch noch bezahlt? Ich habe schon 
genuegend ITler gesehen, die nicht in der Lage waren, ein Buch in die 
Hand zu nehmen und sich mal was zu erarbeiten - die hatten im Studium 
auch immer einen Dummen an der Hand, der ihnen alles diktiert hat :^(

von Michael W. (noice)


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Naja, scheint ja dann doch eher auch von der Hochschule abhängig zu 
sein. Von über 200 sind nur 40 im E-Technik-Grundstudium hängen 
geblieben? Bei unseren Informatikern sind 40 durchgekommen! Der 
beliebteste Strohhalm war das E-Technik-Studium, später auch 
Mechatronik.
Man kann das so also wohl nicht verallgemeinern.

von Ingenieur (Gast)


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>Von über 200 sind nur 40 im E-Technik-Grundstudium hängen geblieben?

Im Grundstudium schrieb ich. Im Hs waren es locker nochmal soviele. 
Angeblich sind aus unserem Jahrgang etwa knapp 60% durchgekommen. Da 
sich  aber im HS Vieles teilt, habe ich nicht mehr den Überblick, über 
das, was die anderen "Abgänger" so gemacht haben. Kann sein, daß da auch 
noch welche abgebogen sind.

>Informatiker in der Praxis am allerwenigsten (Mathe)

Aber nur, wenn Sie Struktursoftware schreiben. Wenn es um 
Signalverarbeitung, Analysensoftware und andere theoretische 
Betrachtungen geht, ist ohne Mathe nix zu wollen.

Kannst aber schon Recht haben, daß viele IT-Mannen sich ohne Mathe 
durchmogeln: Ich habe in meiner Anfangszeit mal in einer 
Softwarewarefirma mitentwickelt, die Finanzanalysen betreibt. Die 
Formeln waren schon heftigst, muss ich sagen und die haben vorzugsweise 
auf Ingenieure zurückgegriffen, sowie auf Mathematiker - Informatiker 
gab es da kaum einen und BWL-Männer überhaupt gar keinen. HeHeHe ...

von Hans (Gast)


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You are lucky.

Ich habe 1984 angefangen (FH München E-technik). Da hat es bis zum 
Vordiplom 70% geplättet.

von Willi Warlord (Gast)


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Bei uns, Fh-Koblenz 1982 E-Technik, haben es von 110 Leuten im ersten 
Semester nur 45 ohne Beulen bis zum Diplom gebracht.

Willi

von juxeii (Gast)


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zum thema schwierigkeitsgrad informatik vs. e-technik:

diese diskussion halte ich für sinnlos, wenn man die voraussetzungen 
ausser acht lässt. ich beschränke mich auf die UNI.
hab selbst informatik(auf diplom) studiert und im nebenfach e-technik 
gehabt.
aus meiner sicht ist ein stoff "schwer", wenn man dafür wenig oder kein 
interesse aufbringen kann.
ich habe die mathe in e-technik als grundverschieden von der informatik 
erlebt. bei uns (ulm) besteht mathe grösstenteils aus logik.
meine diplomarbeit handelte von algorithmik, also im weitesten sinne 
theoretische informatik. ich habe mir das nur deswegen "angetan", weil 
bioinformatik eine direkte anwendung daraus ist und meine motivation 
dort sehr hoch war.
jemand der noch nie mit e-technik in verbindung gekommen ist, der wird 
erstmal schnaufen müssen mit laplace-trafo, dgl's u.ä. ebenso dürfte es 
einem e-techniker nicht einfach fallen, korrektheitsbeweise von 
algorithmen zu führen. zumindest am anfang nicht. es bedarf eben fleiss, 
interesse und zeit.
ich habe etwa gleich viele studenten erlebt, die zur e-technik 
gewechselt sind wie anders herum. dies geschah aber meistens aus einer 
sich gewandelten interessenslage. der begriff "schwierig" war dabei nie 
ein thema, ausser vielleicht im grundstudium. dort ist es aber 
verständlicher, weil man als neuling noch keinen tieferen einblick hat 
und sich alles erstmal setzen muss.

just my 2 cents

von Jorge (Gast)


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Dass die Hälfte auf der Strecke bleiben findest du in jedem Studienfach. 
Dann eben nur nicht wegen Mathe.

Der Numerus Clausus in Medizin hat Leute die für ne Eins in Religion 
über Leichen gehen bevorzugt. Die dummen Streber hat man sich 
rangezüchtet. Mittlerweile wird ein grösserer Teil der Plätze nach 
Auswahlgespräch intern vergeben. Da hat man wieder viel Subjektivität 
bei der Entscheidung drin.

Egal wie man eine Zäsur legt es wird immer dazu führen dass man falsche 
Positive und falsche Negative mitschleppt.

"Dienstleister" sind ein eigenes Thema. Ich habe nie irgendwas 
eingetragen. Meine Adresse haben Sie offensichtlich. Meine Koordinaten 
können Sie unter www.google.de anzeigen lassen...

von P. S. (Gast)


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Ingenieur wrote:

> Aber nur, wenn Sie Struktursoftware schreiben. Wenn es um
> Signalverarbeitung, Analysensoftware und andere theoretische
> Betrachtungen geht, ist ohne Mathe nix zu wollen.

Das ist aber doch der groesste Teil, sogar im Finanzumfeld - fuer die 
Mathematik gibt's dann Spezialisten. Das Formelwerk verstaut man sowieso 
besser gekapselt, dann ist es leichter testbar. Das ist jetzt nicht nur 
so eine Theorie, zumindest den ersten Teil kenne ich so schon aus der 
Praxis. Es kann auch kaum anders sein, denn ist es kaum moeglich 
jemanden auszubilden, der sowohl bei der Softwareentwicklung, als auch 
bei der Mathematik die noetige Tiefe erreicht.

von Willi Warlord (Gast)


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Für mich ist das kein Streit. Vielen hatten einfach nicht die 
Voraussetungen für ein anspuchsvolles Ing.Studium. Die Profs zeigen 
einem wom man Lücken hat. Schließen muß man Sie aber selber. Wenn man 
dazu nicht bereit ist, besonders bei Mathe gehts halt eben in die Hose. 
14 Tage vor einer Klauser kann man in diesem Fach nicht das nachholen 
was man während des Semesters verpennt hat. Bei Fächer, wo man viel 
auswendig lernen kann ist das kein Problem. In den Fächer habe ich 
damals kurz vor der Klausur,
das heißt am Abend bzw in der Nacht davor, den Kram reingezogen und 
dabei gute Noten geschrieben. Genauso schnell habe ich das ganze aber 
wieder vergessen.

Willi Warlord

von Christian J. (elektroniker1968)


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Hallo,

ich habe an der Uni Bochum Masch-bau studiert und Mathe war der Hammer 
und völlig an der Wirklichkeit vorbei. Es hat viele von uns ds Leben 
gekostet uns mit so einem Sch.... wir Hilbert Räumen und 
part.inhomogenen Diff.gleichungen zu beschäftigen, die kein Mensch je 
wieder braucht und wo schon damals keiner verstanden hat wofür die gut 
sind.

Die vielen 3er und 4er im Zeugnis wegen der münflichen Nachprüfung hätte 
ich lieber gegen ein gutes FH Studium eingetauscht!

40% sind durchgekommen, bei manchen Klausuren sind bis zu 80% 
durchgerappelt, zB Dynamik. Das habe ich im zweiten Anlauf nur im 
mündlichen gepackt, sonst wäre der Ofen aus gewesen.

Ob diejenigen, die gut mit 8 Semestern durchkamen jetzt zur Elite 
gehören weiss ich nicht, viele waren auch einfach nur Fachidioten und 
bemutterte Milchreis-Bübchen. Anstrengen mussten die sich nie: ihr IQ 
war so hoch, dass sie das spielend begriffen, es war ohnehin jedes fach 
nur Mathematik und wer in Mathe keine Leuchte war hatte keine Chance, 
auch wenn er den Stoff sonst verstand. Und da erinnere ich mich an den 
Schmachtlappen, der seine Promotion nach 12 Semestern gemacht hatte und 
mit Summa Cum Laude abgeschlossen hatte: 100% Fachwissen und 0% 
Sozialkompetenz, ein kleiner Giftzwerg, der nur für sich strebte und 
ständig bei den Profs vorne nach der Vorlesung stand.

Nee danke, auf die Sorte verzichte ich lieber, auch in meinem 
Arbeitsumfeld. Diese "Helden" sind nicht teamfähig und halten immer zu 
den Chefs wenn es gegen Kollegen geht.

Just my two cents.

Christian

von Willi Warlord (Gast)


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Um wieder auf Thema zurück zukommen. Bei einen Vorstellungsgespäch
wird man haufig auf die Studiendauer angesprochen. Ich habe selber an 
der Stelle bei Bewerbern herumgebohrt.
Eine ehrliche Antwort kommt dabei wesendlich besser herüber als 
irgendwelche unglaubwurdigen Ausflüchte.

Hier mal eine Liste.

Mein Prof wurde krank.
Ich hatte eine Blackout.
Ich habe die Vorlesungen zeitlich nicht koordienieren können.
Das Lehrbuch war vergriffen.
Ich habe andere Scheine den Vorzug gegeben.

Alles ist unglaubwürdig.!

Willi

von türkiser Bär (Gast)


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Lange Studiendauer heisst ja nicht, daß man es nicht schneller hätte 
machen können. Im Gegenteil: Schneller ist einfacher, denke ich.

Auch darf man Nettodauer und Bruttodauer nicht verwechseln. Ich habe 
wegen Nebnberuf auch scheinbar! lange studiert, aber wohl dogar weniger 
Zeit für die gleichen Ergebnisse aufwenden müssen, als viele andere.

von dieter (Gast)


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>Schneller ist einfacher, denke ich.

kannst du das genauer erklären?

von Hans (Gast)


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@Christian K.

Du sprichst mir aus der Seele.

Genauso wars bei uns in München - abgehoben, unpersönlich, kein Mensch 
wusste wozu der Kram gut sein soll.

Und saumässig schwer. 70% bereits nach dem 2. Semester ausgeschieden. 
Wer dann noch die Widerholungsprüfung nicht gepackt hat, war endgültig 
draussen.

Das schwerste Fach war technische Mechanik im ersten und zweiten 
Semester, da hat's die allermeisten bereits derbröselt.

Und von "Sozialkompetenz" oder pädagogischen Fähigkeiten der Professoren 
brauchen wir gar nicht zu reden, weil nicht vorhanden.

Ausserdem war das damals ein Massenbetrieb. Über 700 
E-Technik-Studenten. Die sassen überall rum, auch auf dem Boden, auf den 
Treppen und den Fensterbänken. 200 sind bis zum Schluss durchgekommen.

Da mussten die halt sieben ohne Ende, weil die Kapazitäten nicht da 
waren.

Nach dem Vordiplom wurde es wesentlich stressfreier.

Insgesamt habe ich an meine Zeit an der FH München keine besonders guten 
Erinnerungen. Ich war froh, als ich mein Diplom hatte und mit dem 
Scheissladen nichts mehr zu tun hatte.

von Christian J. (elektroniker1968)


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>>wird man haufig auf die Studiendauer angesprochen.

12 Semester! Warum?

jede Menge Parties, Kumpels, Frauengeschichten, LKW Fahren zum Geld 
verdienen, durchgefallene Klausuren nachholen.

Ich hatte einfach keine Lust die 20er jahre meines Lebens nur mit Arbeit 
vollzupflastern. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit und Büffeln bis 
zum Grabe. Nur die Deutschen sind so bekloppt das zu denken. Die 
Bochumer "Szene" hatte jede Menge für Studenten zu bieten.

Bereuen?

Keine Sekunde bereue ich die beste Zeit meines Lebens !!! Wenn ich 
allein an die kultigen Medi-Parties denke, die süssen Medizinerinnen...

Doch vielleicht, die sinnlosen 3 Jahre in einer Verbindung haben ein 
ganzes Semester gekostet, den Krampf hätte ich mir sparen können.

... auch wenn der Schock nach Berufsstart, der Verlust der vielen 
Kumpels nach Umzug zum Arbeitgeber etc. ganz erheblich war und ich 
gleich die erste Probezeit nach 2 Monaten versemmelte, 200km weg von zu 
Hause und ich meine erste Lebenskrise fiel aber richtig tief. Naja, ist 
11 Jahre her....

Christian

von John S. (Gast)


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> Es hat viele von uns ds Leben
> gekostet

Selbstmord? Aus Frust?

von Willi Warlord (Gast)


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Es geht auch anders. Ich hatte mit knapp 25 Jahren mein Diplom, eine 
abgeschlossen Berufsausbildung mit Gesellenbrief und und schon mein
Wehrdienst hinter mir. Und ich war bei weitem nicht der jüngste.
Ich mußte auch nie eine Klausur nachschreiben und konnt daher in den
Semesterferien mir meine Kohle verdienen.
Willi

von gast (Gast)


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>Selbstmord? Aus Frust?

Gibts immr wieder. Beliebt ist der Sprung vom Dach/oberem Stockwerk.

von Ingenieur (Gast)


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>Die Bochumer "Szene" hatte jede Menge für Studenten zu bieten.
Stimmt! Besonders, wenn ich im Pott unterwegs war und aufgelegt hatte!

Warst du auch in Oberhausen in Dortmund?


>>Selbstmord? Aus Frust?
>Gibts immr wieder. Beliebt ist der Sprung vom Dach/oberem Stockwerk.

Leider ja! Viele junge Leute haben Probleme mit der Seele, wenn sie aus 
der unbeschwerten Jugend rauskommen und plötzlich sehen, daß es im 
Arbeitsprozess Fallstricke und Probleme gibt. Für Studenten kommt der 
Punkt sehr spät, weil sie gut genug waren, um die Schule locker zu 
packen. Einige kriegen in der Uni dann Schwierigkeiten und sind am 
Verzeifeln.

An meiner Uni haben ich 2 Selbstmorde mitbekommen, einer davon sogar aus 
meinem Jahrgang. Der hat ganz oben ein nicht zu öffnendes Fenster 
zuschlagen und ist hinterher. 7./8. Stockwerk.

von Jorge (Gast)


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Ich gehöre selbst nicht dazu, habe aber jemanden im Bekanntenkreis mit 
erstklassigen Referenzen - promoviert - Streber pur. Man kann das schon 
auf dem Passfoto erkennen. Der arme Hund kriegt keine Stelle. Niemand 
will mit ihm zusammenarbeiten. Zeitarbeit und Dienstleister geht nicht. 
Die gehen davon aus, dass der den Laden verklagt.

von Hans (Gast)


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>>Selbstmord? Aus Frust?

>Gibts immr wieder. Beliebt ist der Sprung vom Dach/oberem Stockwerk.

Ja. Ist an der FH München passiert, in den 80ern. Danach war bei der 
Notenbekanntgabe immer ein Seelsorger anwesend. Kein Witz, hab ich 
selbst gesehen, den Pfaffen.

von Ingenieur (Gast)


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"Der arme Hund kriegt keine Stelle"

Kann ja nicht sein. Da muss er eben in den Gesprächen etwas den Gang 
rausnehmen und locker werden.

von Jorge (Gast)


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Wenn einer Selbstmord macht, dann steckt meist eine massive Erkrankung 
dahinter (echte Depression). Äussere Umstände spielen nur eine 
mittelbare Rolle (ausser vielleicht wenn einer während des 2ten 
Weltkriegs beim Bombenangriff überlebt). Eine solche Erkrankung kann 
jeder haben/bekommen da rutscht man unwissentlich rein und erkennt die 
Gefahr nicht. Bestimmte Gruppierungen nutzen allerdings 
vorsätzlich/unwissentlich diese Ausnahmesituation für ihre Zwecke.

von Atavar74 (Gast)


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@Projektleiter (Gast) (Ursprungsposting)

1. Horrende Gehaltsvorstellungen von Absolventen
Moment mal... FORDERN darf man ja wohl mal. Dann muss eben ein 
Gegenvorschlag gemacht werden. Wofür wirst Du denn bezahlt, wenn Du 
nicht verhandelst?

2. Lügen und betrügen
Es ist schon traurig, wenn die Absolventen sich gezwungen fühlen, Fehler 
mit kriminellen Mitteln zu übertünchen, um überhaupt eingeladen zu 
werden. Die 'Ehrlichen' hast Du wohl erst gar nicht eingeladen, weil sie 
Deinen hohen Ansprüchen nicht genügen? Da bleiben ja nur die Betrüger... 
Selber Schuld.

3. Auftreten
Ingenieure können gut mit Maschinen, sonst wären sie ja was anderes 
geworden. Einem Computer und auch dem Dozenten ist die Frisur egal. Und 
die richtige Krawatte und einen teuren Anzug von einem Technokraten zu 
erwarten ist ja wohl irrwitzig.
Sicherlich werden die Soft-Skills in den Unis&FH vernachlässigt, und da 
sollte unbedingt nachgebessert werden. Eigeninitiative ist sicherlich 
hilfreich, aber auch Selbsterkenntnis, und das fällt ja jedem schwer.

4. Überzogene Erwartungen
Ingenieurarbeit ist langweilig? Naja, schon möglich... Aber Deine 
Formulierung klingt, als wenn DU ziemlich frustriert bist. Wenn einer so 
penibel auf Ästhetik achtet, wird der schnell in die Geschäftsleitung 
abgeschoben, damit er nicht die wirklichen Arbeiter beleidigt und 
rausekelt.
(Siehe Dilbert - Prinzip auf Wikipedia)

Wenn man Dich so hört, denkt man, dass Du nur mit Analphabeten und 
debilen Typen zu tun hast. Aber immerhin haben diese Leute ein hartes 
Studium hinter sich.
Hast Du denn jetzt einen gefunden? Wenn nicht, bist DU nämlich der 
Versager!

von P. S. (Gast)


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Was sind denn eigentlich diese Softskills, von denen immer gesprochen 
wird? Wenn ich mir so ansehe, welche Faehigkeiten man haben muss um in 
den Augen von Vorgesetzten zu glaenzen und auf die Karriereleiter 
gelassen zu werden, kann ich getrost auf diese Softskills verzichten.

von Jorge (Gast)


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Alice Schwarzer meint, schwarze Sklaven sollen nicht lachen wenn ihr 
Massa sie nicht ebenbürtig behandelt. Ebenso sollten Frauen sich nicht 
unterwürfig verhalten, wenn sie so als ob behandelt werden. Die 
Menschen, auch die hier im Forum übernehmen _freiwillig und 
unaufgefordert_ die unausgesprochenen Normen der Menschen in 
Machtpositionen (Feldwebel, Dienstleister, ZA-Firma, Professor, Dozent, 
Tutor).

Was mir zu erwähnen wichtig erscheint. Es gibt hier vielfältige 
Äusserungen in dem Stil "kann mir nicht passieren", "halt selber 
schuld", "kein Wunder eben blöd", "soll sich halt zusammenreissen, das 
musste ich auch".

Solange einer sich unter Wert verkauft, was übrigens gegen das 
Berufsrecht und auch gesetzwidrig ist solange wird ein 
Minderwertigkeitskomplex von unseriösen Leuten schamlos ausgenutzt. 
Wucher ist natürlich genauso unrecht, da wird sich aber niemand 
beschweren.

Die Gehälter sind wie die Hoffungen in den neuen starken Mann anfangs 
hoch und neigen sich dann über realistisch bis zum Rausschmiss. Vor 
allem Chefs halten die Realität am allerwenigsten aus. Nach der ersten 
Widerrede ist sowieso Schluss.

von Sven L. (friemler)


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Jorge wrote:
> Vor
> allem Chefs halten die Realität am allerwenigsten aus. Nach der ersten
> Widerrede ist sowieso Schluss.

Nun ja, dann war's wohl doch nur'n Vorgesetzter. Muß ich nicht haben.

von Jorge (Gast)


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>Nun ja, dann war's wohl doch nur'n Vorgesetzter. Muß ich nicht haben.
Auch wieder wahr.

von Lutz (Gast)


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Sehr interessante Beiträge.
Ich denke dass es darauf ankommt ob jemand etwas kann. Studium, 
Abschluss, Noten..irrelevant. Das ist in einem klassischen 
Bewerbungsgespräch meiner Meinung nach auch nicht herauszufinden.
Es gibt Informatik Absolventen die keine Ahnung vom programmieren haben 
und ich kenne Freiberufler die nicht studiert haben und die komplexeste 
Software schreiben. Ich bewerbe mich zb grundsätzlich nicht bei 
grösseren Firmen und gehe auch nicht in Assessmentcenters. Wenn ich mich 
als Bewerber schon beim kennen lernen wie ein Verbrecher fühlen muss, 
habe ich ehrlich gesagt auch kein Interesse mehr an dieser Firma.

von Hä? (Gast)


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@Lutz

>Wenn ich mich
>als Bewerber schon beim kennen lernen wie ein Verbrecher fühlen muss,
>habe ich ehrlich gesagt auch kein Interesse mehr an dieser Firma.

Wie Recht du hast, aber leider trifft das auf die meisten Firmen zu
weil sich jeder Chef wie eine Gottheit fühlt und vom Fußvolk gefälligst
angebetet gehört. Behandlung auf gleicher Augenhöhe gehört nicht zur 
deutschen Unternehmenskultur. Man müßte ähnlich wie bei 
Hauptuntersuchungen
an Kraftfahrzeugen in gleichen Zeitabständen die Personaler erst mal zu 
verständig wohlwollenden Sozialisten umerziehen, weil die bei längeren
Zeitabständen sonst wieder alles verlernen und ins alte Klischee 
zurückfallen.

Es ist nicht meine Schuld, das die Welt so ist, wie sie ist, aber es
ist gewiß meine Schuld wenn die Welt so bleibt, wie sie ist.

Jeder kann etwas verändern.
Das könnt Ihr glauben.

.

von H.H. (Gast)


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Moin, ohne Personalabteilung,die mehr Wert auf geputzte Schuhe und 
Schlips, bei einem Vorstellungsgespräch legt,hätten wir auch genug gute 
Mitarbeiter.

Das Herr "Projektleiter" als Ing. heute weniger verdient,als ein 
Schlosser in seiner Region,ist völlig normal,weil die Einstiegsgehälter 
jetzt wesentlich höher sind.

Herr "Projektleiter" scheint aber auch nicht so qualifiziert zu sein,um 
einen
nach jetzgen Gesichtspunkten angemessenen Ing.-Lohn zu fordern.



mfg,H.H.

von John S. (Gast)


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> Solange einer sich unter Wert verkauft, was übrigens gegen das
> Berufsrecht und auch gesetzwidrig ist solange wird ein
> Minderwertigkeitskomplex von unseriösen Leuten schamlos ausgenutzt.

Wenn also ein Professor Taxifahrer wird, ist das gesetzwidrig?

von Hä? (Gast)


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Wenn also ein Professor Taxifahrer wird, ist das gesetzwidrig?

Da arbeitet er ja nicht als Professor, sondern als Taxifahrer.
Erst wenn der Professor als Professor arbeitet und wie ein Taxifahrer
bezahlt wird ist es wohl Gesetzwidrig, vor allem aber sittenwidrig,
was auf das selbe herauskommt.

von John S. (Gast)


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Hä? wrote:
> Wenn also ein Professor Taxifahrer wird, ist das gesetzwidrig?
>
> Da arbeitet er ja nicht als Professor, sondern als Taxifahrer.

Er verkauft sich ja auch dann unter Wert.

> Erst wenn der Professor als Professor arbeitet und wie ein Taxifahrer
> bezahlt wird ist es wohl Gesetzwidrig, vor allem aber sittenwidrig,
> was auf das selbe herauskommt.

Wird ja immer bunter. Das Gesetz hätte ich gern mal gesehen.

von Jorge (Gast)


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§ 612 BGB
Vergütung

von John S. (Gast)


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Jorge wrote:
> § 612 BGB
> Vergütung

Weder das eine, noch das andere trifft es.

Nochmal zum Verständnis:

> Solange einer sich unter Wert verkauft, was übrigens gegen das
> Berufsrecht und auch gesetzwidrig ist

von Insider (Gast)


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Hallo ,

bzgl "sehr interessante Beiträge" kann man nur beipflichten .

Hier in dem Forum hab ich mal gelesen ,daß hier nur das "untere Segment"
sich tummelt - nun dem würde ich nicht zustimmen ( selbst Unternehmer )
So eine Geisteshaltung ist als arrogant und praxisfremd einzustufen,weil
damit eine gewisse Bodenständigkeit verloren geht.

Dem Herrn "Projektleiter" muß ich attestieren, daß er wie viele seiner
Kollegen mal auf Weiterbildung gehen sollte.

Seine Attitüde ist genau das ,was seit Jahren "antrainiert" wurde um 
sich
mit Mondkriterien das "Bewerbergeschmeiß" vom Halse zu halten.

Wie richtig konstatiert ,sollten einige sich mal selbst an die Nase 
fassen
und überlegen ,warum es keine Fachkräfte gibt bzw man vielleicht 
weltfremde
Vorstellungen und Behandlungsmethoden an den Tag legt.

Das mit den Lebenslauflücken oder Zeugnissen ist ein Problem, aber bei
genauer Betrachtung selbstinduziert.

Selbst Toparbeit in kurzer Zeit ( und deswegen Rausschmiß ) wird trotz
sogar passendem,echten Arbeitszeugnis nicht "anerkannt" . Man klammert 
sich
an Vorstellungen im Sinne von,daß man erst mal 10 Jahre arbieten muß,
daß man ansatzweise Führung übernehmen darf...
Ich btw war ich nach der Uni 1996 sofort Projektleiter inkl Führung....

Sicherlich sind die Sprüche wie :

Guten Leuten muß man absagen    , oder
Wir liegen unter dem Tisch vor Lachen ,wenn sich ein Hochqualifizierter
bewirbt

sind bei eifrigen Mitlesern bekannt....  es werden auch nur ein paar zum 
Besten gegeben ; Die Liste der loose cannons ist sehr lange und betrifft
natürlich eine sehr repräsentative Gruppe von mir bekannten Bewerbern.


Aber wer schreibt sowas - genau diese "Projektleitertypen" und sonstige 
Veräppelungsmanager seit über 10 Jahren.

Dann auch noch den Kandidaten auch noch die Schuld zuschieben weil sie
zB nach 4 Monaten immer noch keinen Job gefunden haben und gar direkt
selbst schon langjährig gar leitend tätig gewesenen unterstellen wollen
"ob sie überhaupt noch arbeitsfähig" sind ...

Das korreliert doch stark mit dem Wunsch die Leutz auch noch 
gehaltstechnisch unterbuttern zu wollen. oder gar mit der Alterskeule
zu bearbeiten....

Bei dem Geldwert heute müßten Einstiegsgehälter bei 70000-80000 Euro 
liegen
und net bei 30000 und niedriger ...

Insofern muß auch mal an die Standesehre appeliert werden und man den
Mut zeigen ,dem Sparfuchs adieu zu sagen ...

Sicherlich ist dies der einzige Weg ,daß "man" kapiert falls dies
bei drittklassiger HR- Besetzung usw überhaupt möglich ist

von Hä? (Gast)


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@ Insider

soll das ein Entschuldigungspost sein?

Hast viel geschrieben und wenig ausgesagt,
und bist von einer Lösung meilenweit entfernt.
Unternehmer werden ist nicht schwer.
Idee-Kapital-Gewerbeschein-(und zahlende
Kundschaft) und schon kann`s losgehen.
Arbeitgeber zu sein, ist hier zu Lande
allerdings beinahe unmöglich wegen der
vielen Vorschriften und Gesetze und wer
muß darunter leiden? Richtig, derjenige
der eigentlich einen Nutzen daraus ziehen
soll. Und das soll gewiß nicht der Arbeitgeber
sein. Die Konsequenz ist, das die Arbeitnehmer
darunter zu leiden haben. Über 3 Millionen
Betroffene z.Zt. in diesem Land sind der Beweis.
Wenn du etwas verändern willst mach in Personalfragen
wohlwollende Beschäftigungskonzepte wo auch die AN
am Unternehmeneserfolg beteiligt sind und die
positive Reaktion wird nicht lange auf sich
warten lassen. Ein Problem, das deutsche Unternehmer
haben, ist, das die einen denkbar schlechten
Ruf haben und absehbar auch nicht mehr loswerden
so wie die Sklavenhändler (Zeitarbeitsfirmen).
Die schwören nähmlich auch in Perioden das dies
auf sie nicht zutrifft. Allerdings wer einmal lügt...

von Insider (Gast)


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das heißt ne "Hä"  sondern "Wiebitte" oder so ähnlich....


In der angeblich so dürren "Wenigaussage" liegt sehr wohl genügend
Potential ,welches sich gewisse Leutz vor dem geistigen Auge (nicht
nur ) vorbeiziehen lassen sollten....

Bzgl Entschuldigungspost :  Entschuldigen wofür - daß ich in meiner
AN- Zeit so "blöd" war der Firma Projekte zu retten / Weltmarktfähig
zu machen  und daß die GL so Intelligent war alle relevanten Kräfte
( vulgo nun jetzt parasitäre Kostenfaktoren ) gelich zu feuern ...

Ne - ich solchen Posteröffnern vor Augen halten ,daß sie mit Ihrer
Arbeitsweise den Ast absägen ,auf welchen Firma und er sitzt.

Dieser Typus "Projektleiter" sollte sich dafür entschuldigen seine
schwach ausgeprägte strategische Intelligenz hier zum Besten zu
geben und in seiner Naivität auch noch krass gesprochen eine
staats- und demokratieschädigende Gruppendynamik initiieren möchte

Er sollte mal besser erklären ,warum bei uns trotz bester 
Fundamentaldaten
man sich an ( den noch dagebliebenen ) Kandidaten stört , sie lieber
wegblafft ,statt für sich aufzubauen bzw sich die Mühe macht IHR
Potential zu erkennen  - also die Wirtschaft am Laufen hält ...
Die USA schafft das trotz Immokreditkrise und so weiter .



Es ist ein Irrtum zu behaupten ,man wird mal schnell Unternehmer...

Ich hätte auch noch einige sehr gute Ideen ,die vor allem hunderte
(sichere (!) Arbeitsplätze schaffen könn(t)en ,wenn nicht eine
gewisse Denkstruktur solche Visionen blockieren würden - das fängt
schon eben bei den Bankern an .

Die Denkstrukturen a la Projekteiter sind ja nur ein sehr schmaler
Einblick ins System... Solchen muß man schon den Spiegel als erstes
mal vorhalten.
Perfekte Lösungswege kann ich schon deswegen nicht bieten ,weil
entgegen vieler zB Propagierungen ,"wir sind tolle Firma" usw in weiten
Teilen es effektiv ganz anders aussieht ( leider )  - gegen sowas kann
man als Unternehmer selbst schwer anarbeiten , bzw man verliert gar
nen Auftrag ,weil ein unscheinbares Kriterium dort eine Denklawine
auslöst....

Insofern ist zb eine Bewerbungsauslegeung ,Stichwort Dr. Heiko Mell ,
zweckmäßig, aber die Uniformität geht wissenden Einstellern irgendwann
auch auf den Keks.. Das sollten Kandidaten bedenken .

Im weiteren bin ich nicht "Messias" ... Wie man btw mit Messias 
umgegangen
ist ist hinlänglich bekannt  ( du kritisiert ja auch gleich statt 
aufzugreifen )

Bzgl Unternehmensruf : Ich bin sehr wohl auf deiner Seite, weil ich das
dito zu genüge erlebt habe mit dummen Sprüchen sich nicht im Griff 
habender
HumanRessourcler - der Unternemhensruf kommt genau daher,daß die "ihre 5 
Minuten" an flascher Stelle ausleben bzw sich einbilden sie sind 
Superman/Supergirl.
Viele (Welt)Firmen erkennen nicht ,daß HR eine der sensibelsten Stellen 
ist und man nicht abgehalfterte dort plazieren darf .

Es ist ein Fundamentalproblem über Jahre ,einen zB Einstellungsstopp 
dadurch kaschieren zu wollen ,daß man den  Kandidaten "Unfähigkeit"
anlastet und die letzte Zeit auch nicht erkennt,
daß die Wirtschaft ( vorallem einige Superconsulter, Dax-Firmen und
Lobbies ala VDI(!)  und sonstige Verbände )nur darauf schielt Topkräfte
zu Drittewelt-Löhnen salonfähig zu machen.

Hinzu kommt natürlich Jugendwahn ( als wenn das gewisse Probleme löst)
und eine derartige Jobunsicherheit ,daß ich in meinem Bekanntenkreis
kaum jemand kenne ,der ne Familie ,sprich Kinder hat ....

Zu oben sei ergänzt ,daß Unternehmensgründung (nachhaltig ) sehr schwer 
ist
hierzulande . Die potentiell geistig wendigsten , also Arbeitslose und
gar HIV Empänger werden eher systematisch daran gehindert.

Ein Unternehmensaufbau geht selten in drei Jahren vonstatten ,vorallem
nicht in einer saturierten Gesellschaft wie hier und IFO-Gläubigen
Bedenkenträgern.

von Ingenieur (Gast)


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Die Aussage "Arbeitgeber werden ist schwer" stütze ich coll und ganz. 
Sobald man ein Gewerbe mit Mitarbeitern hat, ist es ein witzt, was man 
an Vorschriften zu beachten - und an Aufwand hat.

von John S. (Gast)


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> so wie die Sklavenhändler (Zeitarbeitsfirmen).

Man darf nicht vergessen, dass Zeitarbeitsfirmen eine logische 
Konsequenz der Arbeitsmarktpolitik sind. Wenn man Arbeitnehmer nicht 
mehr dann feuern kann, wenn die wirtschaftliche Lage schlecht steht, 
dann kann man nur auf Leasingfirmen zurückgreifen.

Aber eigentlich hast du das, vielleicht unbewusst, ausgedrückt:

> Arbeitgeber zu sein, ist hier zu Lande
> allerdings beinahe unmöglich wegen der
> vielen Vorschriften und Gesetze und wer
> muß darunter leiden?

von Mucki (Gast)


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@Ingenieur (Gast)

Und dazu kommen noch Deine Deutschprobleme.

Armes Schweinchen!

von Peter X. (vielfrass)


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Wer ist Projektleiter?
Für welche Firma arbeitet er?
Ich würde die Produkte dieser Firma, wenn es irgendwie geht,
auch wenn es für mich mit persönlichen Nachteilen verbunden währe, 
boykottieren!

Was können das für Produkte sein die diese Firma herstellt?
Doch nur dämliche Autos mit Hinterradantrieb und ab 8,5 Litern auf 
100km!
Das ist doch Gammelfleisch!
Kann irgendein Mensch auf sowas stolz sein?


Man sollte diesen Thread öffentlich machen.
D.h. Veröffentlichung in einer großen Tageszeitung etc.
Es ist unglaublich von was für verdrehten Menschen wir uns regieren 
lassen.

von Martin (Gast)


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... was man an Vorschriften zu beachten - und an Aufwand hat ...

Ja, Ja - es wird immer schwerer andere auszubeuten.

von Betrachter (Gast)


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So wie sich hier manche aufregen hat der HErr Projektleiter wohl ins 
Schwarze getroffen bei so einigen Kandidaten.
Er hat doch nur die Erfahrungen berichtet, die er gemacht hat.
Und bitte, da ist nichts verwerfliches dabei, es sind alles Dinge die 
nicht von der Hand zu weisen sind und nicht ungewöhnlich sind.
Die teilweise überzogenen Gehatsvorstellungen(sorry, aber wenn einer mit 
mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen), die Erwartungen an 
den Job, das Vorstellungsgespräch an sich (oder wollt ihr alle behaupten 
ihr macht alles richtig, klar, wenn es nicht klappt, sind immer die 
anderen schuld) sind alles Dinge die nicht von ungefähr kommen.
Gut, die Sache mit den langen Haaren ist überzogen, aber es ist nunmal 
nicht überall gerne gesehen.
Die angemessene Kleidung gehört wohl auch dazu, sowas sollte man von 
einem vermeindlich höher qualifiziertem Menschen erwarten.
Es hat keiner gesagt das man nen super teuren Anzug braucht, aber in ner 
normalen Jeans und T-Shirt würd ich da auch nicht unbedingt erscheinen, 
sondern schon etwas schicker.
Solche Dinge müssen schon die 15 oder 16 jährigen Hauptschulabsolventen 
beachten.
Solche Sachen wie das Auftreten gehört einfach dazu, sowas wird von 
einem angehenden Azubi auch verlangt, dann kann man sowas von einem 
fertig studierten Hochschulabsolventen eigentlich auch verlangen.
Logisch sind nicht alle Absolventen so, das ist mal klar, aber es gibt 
schon ein paar Leutchen die gut auf diese Beschreibung passen.
Ich würde als Firmeninhaben auch nicht jeden beliebigen einstellen. Da 
muss schon das Gesamtpacket passen.

von Ups... (Gast)


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@Betrachter
>Die teilweise überzogenen Gehatsvorstellungen(sorry, aber wenn einer mit
>mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen), ...

Angebot und Nachfrage regeln in der Marktwirtschft den Preis für die
Leistung. Wenn die Experten rar sind, sind diese Gehälter zu zahlen
und basta. In schlechteren Zeiten muß der Arbeitssuchende/Bewerber
sich manchmal mit weit weniger begnügen und zwar unterhalb der
Armutsgrenze.
Die Ansprüche deutscher Wirtschaftsunternehmen werden dagegen immer
höher und unerfüllbarer. Größenwahn hat ein Gesicht das du hier frech
zeigst. Lern erst mal verständig wohlwollende Bescheidenheit und
Verantwortung gegenüber dehnen die das eigentliche Geld für den Betrieb 
verdienen. Keine Beschäftigung ist sicher und jeder ist entbehrlich,
also ist ein entsprechendes Gehalt mit dem man etwas für schlechte
Zeiten auf die hohe Kante legen kann, vollkommen legitim.

Sich über den Kleidungsstil beim Erstkontakt aufzuregen scheint
mir etwas spießig.

Übrigens Gesamtpaket schreibt man so.
                ^^
Benutz mal ne Rechtschreibprüfung auf deinem Browser,
dann haste wenigstens ne glaubhafte Ausrede.

von Betrachter (Gast)


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@Ups: Au weh, ahb ich nen Fehler gemacht. Welch Schande. Guter Mann, 
dann such mal weiter.
Sorry, aber diese Gehaltsforderung ist für einen Absloventen meiner 
Meinung nach übertrieben. Wenn dieser mal ein paar Jahre gearbeitet hat, 
ja klar, dann is kein Problem. Aber sowas ist überzogen wenn man es im 
Verhältnis sieht, basta.

"In schlechteren Zeiten muß der Arbeitssuchende/Bewerber
sich manchmal mit weit weniger begnügen und zwar unterhalb der
Armutsgrenze."

Also das ein Ingenieur am Rande der Armutsgrenze leben muss ist mir 
bisher noch nicht untergekommen.

"Sich über den Kleidungsstil beim Erstkontakt aufzuregen scheint
mir etwas spießig"
Prinzipiell kann ja jeder zum Vorstellungsgespräch kommen wie er will 
und sich auch aufführen wie er will. Man darf sich aber dann nicht 
wundern wenn man den Job nicht bekommt. Wie gesagt von einem Haupt- und 
Realschüler und auch von Gymnasiasten erwartet man ein bestimmtes 
Verhalten beim Vorstellungsgespräch und angemessene Kleidung, da ist es 
von einem Hochschulabsolventen nicht zu viel verlangt.(zur Not kann man 
ja ein Bewerbungstraining absolvieren)

von gast (Gast)


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>Sich über den Kleidungsstil beim Erstkontakt aufzuregen scheint
>mir etwas spießig.

Es gibt eben Konventionen. Und eine davon ist sich etwas besser zum VG 
zu kleiden als später im Alltag. Das ist auch eine Form von Respekt...

von Gast (Gast)


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>aber wenn einer mit mind. 50k oder 60k ankommt, dann ist das überzogen),

Kommt auf die Leistung an! Ein Ingenieur hat heute mit Tools zu tun, die 
um in Summe um die 10.000 - 30.000 Euro im Jahr an Lizenzen kosten. 
Ferner kostet sein Arbeitsplatz nochmal so viel und die Projekte, an 
denen ar mitwirkt, bewegen sich um die 20.000 - 50.000 je Mann, der dran 
entwickelt.

Rechnet man das mal zusammen, ist es von entscheidender Bedeutung, was 
da einer kann oder was er in den Sand setzt! Da kommt es überhaupt nicht 
drauf an, ob der 10, oder 20k im Jahr mehr kostet.

Die Firmen zahlen eben wie jeder Kunde nur das, was sie müssen und nicht 
das, was sie könnten! Jeder Euro zuviel ist einer weniger im Geldbeutel 
des Aktionärs.

Als Als Mitarbeiter muss man eben mitverhandlen und Gehalt rausschlagen, 
um an der Wirtschaft mitzuverdienen.

Angebot und Nachfrage - ganz richtig!

>In schlechteren Zeiten muß der Arbeitssuchende/Bewerber
>sich manchmal mit weit weniger begnügen und zwar unterhalb der
>Armutsgrenze.

Eben. Es gab Zeiten Mitte und Ende der 90er, da wurden Ingenieure 100,- 
Euro weise gedrückt oder entlassen! Da liefen Gehaltsverhandlungen 
rückwärts. Es gab weniger, oder die Kündigung, egal ,was man konnte oder 
leistete!

von Student (Gast)


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Man muss sich schon wundern, was hier teilweise für Kommentare abgegeben 
werden.

Wenn man diese liest, wundert es einen nicht was "Projektleiter" so 
beklagt.

-> Ein gepflegtes äußerliches Auftreten bei einem Bewerbungsgespräch ist 
mittlerweile schon zuviel verlangt.

-> Ein Einstiegsgehalt von 60 000 Euro + Dienstwagen für einen 
durchschnittlichen(!) Absolventen(!) ist scheinbar angemessen.

-> Alle BWLer sind natürlich doof, überbezahlt und überflüssig

-> Lebensläufe und Zeugnisse sind ja alles totaler Quatsch


Man sollte meine vier Punkte jetzt nicht auf die Goldwage legen, aber 
wer allen Punkten voll zustimmen kann, über diese kann ich nur den Kopf 
schütteln und raten erstmal einige Erfahrungen in der richtigen Welt zu 
sammeln.

von Insider (Gast)


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Hallo

ich habe andernorts auch scho geschrieben , daß früher 80000 DM
gezahlt wurden - und heute adäquate 70000-80000 Euro als Einstieg
angemessen wären ...

Die Öffentlichmachung bringt meines Erachtens wenig , selbst wenn man
leitende Regierungsstellen usw anpingt beschleicht einen das Gefühl, das
"man" an der Realität wenig interessiert ist.

Ich kann "Gast " nur recht geben - denn das Problem ist ,daß man auch
aus Unternehmersicht adäquate Gehaltsstrukturen nicht geben kann,weil
das Gesamtumfeld dies nicht ermöglicht

@ Student möchte ich sagen ,daß du vollkommen recht hat. Es ist schon
bemerkenswert . in welchem ( wenn überhaupt ) Anzuggeschlabber manch
Perso oder AL daherkommt.... die Art und Weise ,wie Gespräche (wenn
überhaupt ) aufgebaut werden ist bemerkenswert .
Zu oft passt der berechtigte Anspruch eines Bewerber so garnicht zu
der erlebten "show" die gezeigt wird ... Es verwundert somit garnicht
daß wirkliche Fachkräfte bestenfalls einen guten Headhunter beauftragen.

Bzgl BWLer fullack - die Steigerung heißt ja Investmentbanker .. Wer es
die letzten 10 Jahre dorthin nicht schaffte ,dem fiel halt nix bessres
ein als wirklich wichtige Leute wie Dipl.-Ing etc zu drangsalieren.

Nur wer soll jetzt den Kahn flottmachen ? das geht nur mit harter
Arbeit und Ingenieurshirnschmalz....


Bzgl LL , sicher doch ,wer das als HR-ler noch nicht begriffen hat, ist
eine Belastung und Gefahr für die jeweilige Firma .

von Ups... (Gast)


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@Betrachter

>@Ups: Au weh, ahb ich nen Fehler gemacht. Welch Schande. Guter Mann,
Nur einen?     ^^^
Ich bin nicht dein guter Mann(antiquiert), ich bin dein Feind,
dein Albtraum, deine Nemesis, nichts hasse ich mehr als solche Typen
wie dich mit dieser Einstellung. Um von mir respektiert zu werden
müßtest du ganz anders in Erscheinug treten. Verständiges Wohlwollen 
scheint dir verloren gegangen zu sein. Statt dessen nur bedingungs-
feindlich und omnipotent, fast schon dogmatisch. Unternehmer sollten
mal zum Ausgleich mal wieder die Schulbank drücken oder wenigstens
einen Wohlwollenskurs absolvieren. Da würde allerdings einige
durchfallen.

>dann such maweiter.
            ^...................
Firmeninhaben ist auch falsch, wenn schon, denn schon, Firmeninhaber.
Dazu ist nicht viel nötig. Genügend Ererbtes und los geht`s.
Ja, nach Tippfehler in Bewerbungsschreiben suchen, aber nicht mal selbst
richtig schreiben können. Laß mal deine Tippse ran, die kann das 
bestimmt besser.

>Sorry, aber diese Gehaltsforderung ist für einen Absloventen meiner
>Meinung nach übertrieben.
Meinung? Wen interssiert denn deine Meinung. Es geht hier im Prinzip
um die gerechte Verteilung der erwirtschafteten Güter und Dienst-
leistungen, sprich um`s Bruttosozialprodukt und Wertschöpfung. Die 
Unternehmer werden immer fetter und die Arbeitnehmer immer ärmer.
Ziemlich mager, deine Rechtfertigung. Wenn du nicht mehr zahlen kannst, 
müßtest du das beweisen, nur leider kann dich keiner zwingen, außer die 
Gesetze des Marktes. Leider scheint der Druck noch nicht groß genug zu 
sein.

>Wenn dieser mal ein paar Jahre gearbeitet hat,
>ja klar, dann is kein Problem. Aber sowas ist überzogen wenn man es im
>Verhältnis sieht, basta.
Verhältnis? Was für ein Verhältnis, beweis das mal an Hand einer Bilanz
aus der ersichtlich ist, das du schon am Hungertuch leidest.
Dann kannste Bescheidenheit verlangen, ansonsten  nicht.
Wäre eigentlich kein Problem wenn im Arbeitsvetrag ein Klausel
über Einkommenssteigerungen unter bestimmten Bedingungen üblich wäre.
Nur leider ist es gelebte Unternehmenskultur, sich dies Entscheidung
Gottgleich vor zu behalten.
Übrigens "Basta" hatte ich schon benutzt. Nachplappern tun gewöhnlich
nur Tiere, speziell Affen. Kein guter Stil von dir.

>Prinzipiell kann ja jeder zum Vorstellungsgespräch kommen wie er will
>und sich auch aufführen wie er will. Man darf sich aber dann nicht
>wundern wenn man den Job nicht bekommt.
Gegen gepflegtes Aussehen hab ich auch eigentlich nichts aus zusetzen
aber man kann auch ohne Anzug einen guten Eindruck machen.
Es geht ja nun im Grunde nur um die Leistungsfähigkeit und ob die
gestellte Aufgabe mit diesem Bewerber erfüllt werden kann.
Leider trägt die deutsche Unternehmenskultur keine Verantwortung mehr
weil Arbeitnehmer als Wirtschaftsgut behandelt werden und hübsch
verpackt dem AG-Auge Normgerecht gefällig sein muß.

Daher nennt man AG auch Könige im eigenen Königreich.

von Matthias (Gast)


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Der Herr 'Projektleiter' hat hier eine Diskussion losgetreten, ist 
selbst aber nach seinem Anfangsposting nie wieder aufgetaucht....
Früher nannte man soetwas einen Troll...

von Gast (Gast)


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Der Projektleiter dürfte schon irgendwo herumtaumeln und das ab und an 
mal lesen, denke ich -oder er ist mit der Suche nach Bewerbern 
ausgelastet. :-)

>-> Ein Einstiegsgehalt von 60 000 Euro + Dienstwagen für einen
>durchschnittlichen(!) Absolventen(!) ist scheinbar angemessen.

Du wirst lachen, aber ich kenne einen Absolventen der FH mit 
Durchschnittsnoten, der bei einer Vertriebsfirma für Sonderapparate 
eingestiegen ist. Der hat tatsächlich 60.000 mit zusätzlichem 
Dienstwagen + Diensthandy + Dienstlaptop + Dienstkamera!

Er arbeitet aber auch 50h die Woche und muss 80%-90% reisen. Gut die 
Hälfte davon ist er in Polen, Rumänien und dem Rest des Ostblocks. 
Weihnachten und Ostern war er weg, braucht also noch einen 
Dienstweiunachtsbaum und einen Dienstosterhasen. Der Dienstwagen ist 
zwar ein fetter Audi A6, mit einigen Pferden unter der Haube, er bringt 
ihm aber nicht so viel, weil er ständig auf Achse ist und ihn privat 
garnicht grossartig nutzen kann, aber sehr wohl teuer versteuern muss! 
Das muss man nämlich auch mal sehen, wenn man solche Zahlen in den Raum 
stellt!

Wer mit 35h die Woche fest und inhouse plant, der muss dann auch mit 
40.000 abwärts zufrieden sein. Ohne Dienstwagen, versteht sich.

>scheinbar
In korrektem Deutsch hiesse es "anscheinend" :-)

von P. S. (Gast)


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Ich lese immer 35h-Woche. Irgendwann will ich auch mal nur 4 Tage die 
Woche arbeiten.

von Armin N. (avrja)


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Aber bei vollem Lohnausgleich!

von Betrachter (Gast)


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@Ups: Was bist du denn für eine Witzfigur, guter Mann, äh, Feind, ähm 
ach ja, da war ja was. ggg
Wahnsinn.

"Übrigens "Basta" hatte ich schon benutzt. Nachplappern tun gewöhnlich
nur Tiere, speziell Affen. Kein guter Stil von dir."
Ohh, welch großer Fehler, ich geh auf die Knie.
Was hast du denn für ein Problem, kleiner Pseudo-Wichtiger? Dich auf 
andere einschießen, die eine andere Meinung haben und dann verkrampft 
nach deren Fehler suchen und dumm anlabern. Sonst kannst du nichts? Wenn 
du sowas nötig hast um respektiert zu werden, dann tust mir echt leid.

Viel Spaß bein des Fehlensuchen. ;-)

von Gast (Gast)


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>Ich lese immer 35h-Woche. Irgendwann will ich auch mal nur 4 Tage die
>Woche arbeiten.

Das Gehalt (Tarifgeh- / Grundgehalt) wird ja üblicherweise auf 35h 
bezogen, auch wenn es dann mehr werden.

von Peter X. (vielfrass)


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von Projektleiter (Gast)


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Der Projektleiter dürfte schon irgendwo herumtaumeln und das ab und an
mal lesen, denke ich -oder er ist mit der Suche nach Bewerbern
ausgelastet. :-)
-----------

Hallo,

nein, ich lese nur schweigend mit. Meine Zeit reicht aber nicht um in 
diesem schnelllebigen Forum jetzt auf jeden Beitrag einzugehen oder hier 
ständig hinein zu schauen. Das was gesagt werden sollte wurde gesagt. 
Wobei ich die Sache etwas überzeichnet darstellte, ganz so schwarz sieht 
es nicht aus aber düsterer als noch vor ca 5-10 Jahren. Die neuen 
Jagdreviere sehe ich auch im Ostblock, gerade aus Russland kommen 
erstklassig ausgebildete Ingenieure zu uns, die auch bereit sind anfangs 
zurückzustecken.

Gruss,
Rüdiger

von MaschStud (Gast)


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@Projektleiter (Gast)

Ich habe einige der Beiträge hier gelesen, aber vor allem natürlich den 
Anfangsbeitrag. Und ich bin doch sehr verwundert. Über die Diskussion 
hier allerdings weniger, hier hat es sich wohl nicht anders 
aufgeschaukelt als in irgendeinem anderen beliebigen Diskussions-Forum. 
Das scheint wohl üblich. Eine solch  überzeichnete Darstellung fordert 
das erfahrungsgemäß heraus. Aber, dass solche Diskussion derzeit 
grundsätzlich geführt werden.

Bezüglich der im Anfangsbeitrag angesprochenen Bewerber, das können 
letztlich nur die auffälligsten gewesen sein und besondere Ausnahmen 
sein. Sicher ist man am Anfang seiner beruflichen Laufbahn nicht 
besonders versiert, was Auftreten und Erscheinung im Berufsumfeld 
angeht. Sicher mag man auch unsicher sein und unsicher wirken. Sicher 
mag es auch etliche geben, die sich in diesem Feld sorglos geben und 
keine besonderen Anstrengungen wagen, wagen wollen.
Ich studiere jedoch in Darmstadt (das macht es weder besser noch 
deutlich schlechter) und kann mir nicht vorstellen, dass im Rest der 
Republik die Ingenieurs-Studenten, -Absolvent (gleich welcher 
Fachrichtung, Informatik nehme ich unvoreingenommen mit rein) gänzlich 
weltfremd und berufsuntauglich wären. Sicher mag es das geben und genug 
wollen eher an der Uni bleiben (und erhalten diese Möglichkeit, aber 
auch nicht immer), als sich in die lebensfeindliche Berufswelt zu wagen. 
Unbekanntes fürchtet man bekanntlich am meiste.
Die meisten meiner Bekannten und Standeskollegen fühlen sich jedoch 
durchaus im Stande einen Anzug zu tragen Sei er auch von einer 
günstigeren Sorte, muss er  ja nicht als solcher gleich identifiziert 
und wie solch einer getragen werden. Schon allein der Kosten bedingt 
machen etliche auch reichlich Arbeitserfahrungen neben dem Studium. 
Nicht viele (zumindest in meinem Bekannten- und Studienfeld) vermögen 
sich auf wohlhabende Eltern zu stützen, Freilich lässt sich das nicht 
mit der späteren Tätigkeit verglich. In seltenen Fällen allerdings 
schon. Und auch die besser begüterten, machen gerne das eine oder andere 
Praktikum. So oder erhalten doch die meisten (sicher nicht alle, wie 
erwähnt) einen Einblick in die Berufswelt und können sich zum ein Bild 
von den Zuständen dort machen auf in manchen Fällen welche Anforderungen 
auf sie zu kommen. (Da scheint mir ein Arbeitstag von 9-10 Stunden 
eigentlich schon fast wie Urlaub, wenn ich mein übliches Pensum mit 
Nebenjob bedenke, aber das ist eine Sache, die ich hoffentlich bald 
genug neubewerten darf). Und auch einige zusammenhängende Sätze, die im 
Falle einer Einladung zum Bewerbungsgespräch dienlich sind, bekommt der 
deutlich größte Anteil mit Leichtigkeit zustande, das meine ich so.

Aber gut, weit genug bin ich abgeschweift.
Was mich doch am ehesten interessiert, vor allem in Bezug auf die 
aktuell immer wieder kehrende Fachkräfte Debatte in den Medien. Was 
macht die hiesigen Absolventen so uninteressant? Allein das Erscheinen 
und die Manieren können es doch nicht sein. Die Qualifikationen können 
es  sicher auch nicht sein, bestenfalls in  Einzelfällen (entweder man 
sucht einen Ingenieur oder einen Astronauten).  Selbst zu hohe 
Gehaltforderungen können nur vorgeschoben sein, denn gegenüber der 
Aussicht arbeitslos zu sein, kann ein zunächst unter den eigenen 
Erwartungen liegender Job doch nur wünschenswert sein – wenn man den in 
seinem Bereich auch tätig werden kann. Später kann man immer noch 
wechseln, sollte sich etwas Vorteilhafteres ergeben und der Wechsel 
möglich sein. Abgesehen, davon, dass ich bezweifle, dass jemand 
(abgesehen von wirklich abgehobenen) bei einem ersten 
Vorstellungsgespräch derzeit 60.000 Euro verlangen würde.
Und was ist dann letztlich an dieser Fachkräftedebatte dran? Wie kann es 
sein, dass Politik und Wirtschaft das Fehlen so vieler Fachkräfte, vor 
allem Ingenieure, vor allem im Maschinenbau (das studiere ich zufällig) 
beklagen? Andererseits die Lage für die Absolventen derzeit so düster 
scheint, wie selten. Ich werde kommendes Jahr voraussichtlich fertig 
werden und stelle mich bereits auf eine lange Bewerbungsphase und 
schlechten Aussichten ein.  Zweifelsohne werde ich zwar nicht zu den 30 
% besten gehören (mit einem Endspurt, vielleicht gerade so noch ….), 
aber sicher nicht zu den unteren 30 %.  Viel einbringen wird mir das 
jedoch, wie mir scheint nicht. „Aus dem Hörsaal ins Büro“ wird kaum bis 
keiner geholt.

Geht es letztlich wirklich nur darum um in einem Wirtschafts-Segment, 
die Preise zu drücken, wie mancherorts inzwischen behauptet wird oder 
womöglich Sündenböcke für verfehltes Wirtschaften zu klassifizieren? Im 
Sinne, wenn mal was schief geht oder wieder Entlassungen vorzunehmen 
sind, dann lag es nicht an Fehler am Unternehmen (hier hypothetisch 
unterstellt), sondern an den fehlenden Fachkräften oder unqualifizierten 
Fachkräften, die nicht eingestellt werden können.

Ich muss zugeben, keine Ahnung diesbezüglich zu haben, daher habe ich 
mich auch bewusst für ein Ingenieursstudium entschieden und nicht für 
Politik oder BWL (was zweifelsohne respektable Fachgebiete sind, jedes 
für sich). Aber ich wundere mich doch und diese ganze Debatte 
verunsichert sicher nicht nur mich – nicht diese hier , sondern die 
allgemein bzgl. Fachkräftemangel geführte.
Der Wiederspruch zu einer angeblich  äußerst begehrten Art (in dem Fall 
Ingenieur, zu gehören, oder bald zu gehören), aber wenn man sich meldet 
(Bewerbung etc., oder man mal bei Unternehmen bezüglich möglicher 
zukünftiger Bewerbungen und deren Aussichten anfragt), dann doch gerne 
übersehen wird und nicht wirklich willkommen zu sein. Das scheint mir 
doch ein Widerspruch zu sein.

Oder liegt es tatsächlich an allgemeinen Fehlern der Absolventen? Und 
wenn, woran genau? Denn auch wenn man die im Eingang genannten Fehler 
gekonnt vermeidet und sonst sich wenig zu Schulden hat kommen lassen, 
stehen, wie ich aus meinem Bekanntenkreis weiß, die Chancen auf einen 
Job nicht so gut wie es ein Übermaß an Stellen gegenüber Jobsuchenden 
erwarten ließe.

Gruß,

MaschStud

von Oliver N. (neufranke)


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Die Absolventen sind heute definitiv nicht mehr so gut, wie sie noch vor 
Jahren waren, aber das ist nicht der Grund in meinen Augen. Es gibt 
genug Jobs auch für die Schwächeren. Unsere Wirtschaft ist nur zum 
Sparsystem verkommen und vom allgemeinen Niedergang seit den 80ern 
betroffen, weswegen der Kostendruck steigt und steigt. Die Firmen 
muessen sparen, damit die Profite stimmen und die Aktien stabil bleiben 
und die Ingenieure sind die letzte verbliebene Berufsgruppe, die nicht 
in so großer Zahl verfügbar ist, daß man den steigenden Konkurrenzdruck 
nutzen kann. In allen anderen Branchen gibt es immer mehr Abbbau und 
Arbeitslose und die Zahl der Arbeitslosen ist im Moment nur deshalb zu 
niederig, weil die Regierung pfuscht und wir ein Zwischenhoch haben. Es 
wird weiter bergab gehen und da man die Ingenieure braucht, wird eben 
der Bedarf überzogen, so wie es mit Aktien auch passiert, deren Wert man 
mindern will. Greencardforderung und solche Dinge sind dann das 
Ergebnis. Ich habe auch erst vor Kurzem wieder meinen Job wechseln 
müssen, um mich beruflich zu stabilisieren.

von ++++++++ (Gast)


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> Die Firmen
> muessen sparen, damit die Profite stimmen und die Aktien stabil bleiben

Und damit man den Managern immer mehr bezahlen kann. 
Entwicklungsingenieure  werden nur als Ballast betrachtet und auch 
entsprechend behandelt/bezahlt. Wer als Ingenieur seinen Posten schon 
mehrere Jahre inne hat, kann sich noch glücklich schätzen. Alle anderen 
arbeiten meist befristet für ein schlechtes  Facharbeitergehalt.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Also ich glaube nicht an einen Ingenieursmangel.

Solange es noch arbeitslose Ingenieure gibt und die Absolventen nicht 
mit Bussen von der Uni/FH abgeholt werden, solange kann von Mangel keine 
Rede sein.
Als ich 1988 das E-Tech Studium angefangen habe, wurden meine 
hoehersemestrigen Kommilitonen mit Bussen abgeholt und so mancher wurde 
noch vor Beendigung des Studiums eingestellt.

Versetzen wir uns doch mal in die Situation der Arbeitgeber. Ideal ist 
doch wenn ein Ueberangebot existiert, in dem die Unternehmen die 30% der 
Besten abschoepfen koennen und die verbleibenden 70% dafuer benutzen bei 
der 30%-Gruppe einen gewissen (Preis)druck zu erzeugen.

von Oliver N. (neufranke)


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"Wer als Ingenieur seinen Posten schon mehrere Jahre inne hat"... sitzt 
zu lange auf seinem Posten und verdient wahrscheinlich nicht viel. Jetzt 
zu wechseln kann sich lohnen.

von gast (Gast)


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> Versetzen wir uns doch mal in die Situation der Arbeitgeber. Ideal ist
> doch wenn ein Ueberangebot existiert, in dem die Unternehmen die 30% der
> Besten abschoepfen koennen und die verbleibenden 70% dafuer benutzen bei
> der 30%-Gruppe einen gewissen (Preis)druck zu erzeugen.

Genau so siehts aus.

Außerdem braucht die Personalabteilung auch eine Existenzberechtigung. 
Da werden eben Bewerber "gesucht", auf Messen und in Stellenanzeigen und 
in Wirklichkeit besteht gar kein Bedarf an neuen Mitarbeitern. Erfahrene 
Spezialisten werden natürlich immer mal wieder gebraucht. Aber wer will 
denn heutzutage noch Anfänger? Die kosten wegen Einarbeitung mehr Geld, 
als sie einbringen und das Management denkt eben nur ganz kurzfristig. 
Da denkt keiner daran, mit den heutigen Anfängern die Spezialisten für 
morgen zu machen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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So sieht es aus... man konnte das doch auch bei der Ausbildung sehen... 
Keine Leute am Markt, aber man will auch nicht ausbilden... Deutschland 
sollte nicht vergessen das es kein einwanderungsbeliebtes Land wie die 
USA, Kanada, Australien usw. ist.

von Jens P. (Gast)


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Alter, habt ihr mal wieder alle Vorstellungen.

["Wer als Ingenieur seinen Posten schon mehrere Jahre inne hat"... sitzt
zu lange auf seinem Posten und verdient wahrscheinlich nicht viel. Jetzt
zu wechseln kann sich lohnen.]

[Wer als Ingenieur seinen Posten schon
mehrere Jahre inne hat, kann sich noch glücklich schätzen. Alle anderen
arbeiten meist befristet für ein schlechtes  Facharbeitergehalt.]


1. Kann es auch Leute geben die sich in einem Betrieb wohlfühlen. Nicht 
jeder ist Karrieremacker No1, sondern will vl auch mal lieber in seiner 
gemütlichen kleinen Werkstatt bleiben.

2. Habt ihr eigentlich ne Ahnung was ein Facharbeiter zur Zeit wirklich 
verdient? Denkt doch nicht immer bloss an die paar Hansels die noch alte 
BASF oder Siemens-Verträge haben. Denkt auch nicht immer an den 
Ingenieur der Brötchen ausfahren msus, bzw an den der im alleingang ne 
Marssonde baut.

Ich bin immer wieder begeistert wie realitätsfremd das hier zugeht.

Grüße,
Jens

von MaschStud (Gast)


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@Oliver N.

>Die Absolventen sind heute definitiv nicht mehr so gut, wie sie noch >vor Jahren 
waren, aber das ist nicht der Grund in meinen Augen.

Woran soll das liegen, bzw. worin sind sie/wir schlechter 
(Qualifikation, die viel beschworenen SoftSkills)? Ich habe da zwar 
wenig Vergleichmöglichkeiten (konnte verschiedene Jahrgänge ja nicht im 
Einsatz vergleichen um so eine Qualitative Bewertung vornehmen zu 
können), aber so recht kann ich mir das nicht vorstellen. Es mag zwar 
stärkere und auch mal schwächere Jahrgänge geben, aber die wechseln sich 
ab. Allein an Noten könnte man das doch nicht festmachen, denke ich. 
Aber den Überblick habe ich ja nicht. Wo liegen die Schwächen der 
Absolventen früher zu heute?

>Es gibt genug Jobs auch für die Schwächeren.

Wenn man manches liest und hört, kommt es mir fast nicht so vor.
Alles andere aus dem Beitrag mag dann stimmen, wenn es die Sache nicht 
besser macht.

@Jens Plappert

>2. Habt ihr eigentlich ne Ahnung was ein Facharbeiter zur Zeit >wirklich 
verdient? Denkt doch nicht immer bloss an die paar Hansels >die noch alte BASF 
oder Siemens-Verträge haben. Denkt auch nicht immer >an den Ingenieur der Brötchen 
ausfahren msus, bzw an den der im  >alleingang ne Marssonde baut.
>
>Ich bin immer wieder begeistert wie realitätsfremd das hier zugeht.

Zumindest mir geht es weniger um Marssonden oder vergilbte Verträge, 
sondern um die aktuellen Möglichkeiten und Chancen.
Was wäre Realitätsnah und was kann man wirklich erwarten? Trotz aller 
bereits erwähnter Bekundungen von Politik und Wirtschaft in den Medien, 
werde ich, trotz meines technischen Interesses inzwischen wohl überlegt 
haben ein Ingenieursstudium zu beginnen. Wenn man hört wie die 
Stimmungen dann tatsächlich sind und ich manche Aussagen der Unternehmen 
direkt bedenke Zumindest, wenn ich allein in Bezug auf 
Zukunftsaussichten meine Wahl getroffen hätte. Ein wenig dachte ich 
allerdings dies bei meiner Entscheidung bedacht zu haben, aber bei 
Studienbeginn sah alles noch mehr oder minder gut aus. Aber gut, das hat 
sich erledigt eine andere Wahl lässt sich nun nicht treffen, da muss ich 
es durchziehen.

Gruß,

MaschStud

von Tommi H. (drmota)


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>Ich muss zugeben, keine Ahnung diesbezüglich zu haben, daher habe ich
>mich auch bewusst für ein Ingenieursstudium entschieden

Genau diesen Fehler machen 90% aller Studienanfänger. Und eine Menge 
fällt auf die Nase entweder nach dem Studium oder schon während des 
Studiums.

Man kann immer wieder nur appelieren an die Jugend glaubt nicht alles 
was euch die Medien oder Lehrer vorgaukeln (Ing- Mangel etc...).

Schaltet euer Hirn auf die höchste Denkstufe um zu ergründen wem solche 
Meldungen nutzen und was sie bewirken. Dabei müsst ihr die Faktoren GELD 
TÄUSCHUNG und TARNUNG am höchsten bewerten.

Wer hat wohl einen Vorteil durch ING Mangel Meldungen ?

Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann solltet ihr ohnehin von einem
Ingenieursstudium absehen, da euch dann einige Schaltkreise im 
Oberstübchen fehlen.

von MaschStud (Gast)


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@Tommi Huber

>Genau diesen Fehler machen 90% aller Studienanfänger. Und eine Menge
>fällt auf die Nase entweder nach dem Studium oder schon während des
>Studiums.

Welchen Fehler? Ich meine mich ja gerade für Maschinenabau entschieden 
zu haben, da ich meinte mich in dem Feld auszukennen (Ausbildung in dem 
Bereich gemacht) und Interesse daran zu haben. Wohingegen mich manch 
anderes Fach weniger interessierte und mich dort auch nicht wieder fand.
Wonach sollte man die Entscheidung sonst treffen? Die Marktlage war für 
mich zunächst nicht so entscheidend, darüber macht man sich dann erst im 
Laufe des Studiums Gedanken.

>Man kann immer wieder nur appelieren an die Jugend glaubt nicht alles
>was euch die Medien oder Lehrer vorgaukeln (Ing- Mangel etc...).

Das scheint mir indes auch so.

>Schaltet euer Hirn auf die höchste Denkstufe um zu ergründen wem solche
>Meldungen nutzen und was sie bewirken. Dabei müsst ihr die Faktoren GELD
>TÄUSCHUNG und TARNUNG am höchsten bewerten.

Wie das?

>Wer hat wohl einen Vorteil durch ING Mangel Meldungen ?

Das würde mich indes auch interessieren.
Ich kann allerdings nur Vermutungen und Spekulationen anstellen.

>Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann solltet ihr ohnehin von einem
>Ingenieursstudium absehen, da euch dann einige Schaltkreise im
>Oberstübchen fehlen.

Das verstehe ich nun nicht ganz. Aber wie zuvor erwähnt, wollte ich 
Politik derart verstehen und durchschauen, hätte ich mich eher in diese 
Richtung bewegt. Oder um welche Fähigkeit soll es hier gehen (die mir 
vermutlich fehlt, wenn ich sie schon nicht erkenne, bisher in meinem 
Studium aber nicht nötig war).

Gruß,

MaschStud

von Tommi H. (drmota)


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Welchen Vorteile hat ein Unternehmen wohl wenn sich für eine freie ING 
Stelle 500 oder nur 10 Leute bewerben? --> geringe Löhne, verängstigte 
INGs (dadurch leichter von Ort A nach Ort B zu schieben), mehr 
Leistungsbereitschaft, schon 100 potenzielle Nachfolger in der 
Hinterhand falls man Fehler macht, Knebelverträge, abgelehnte INGS kann 
man Monate lang hinhalten und unter der Hand verkaufen, etc...

und nicht zu vergessen die Personalersekte wäre dann auch arbeitslos 
wenn keine INGs sich bewerben würden.

Aber wie ich gestern schon schrieb schaut es derzeit ohnehin mehr als 
düster aus in der Weltwirtschaft. Aber du als Maschinenbauer könntest 
Ideen  für die Rüstungsindustrie entwicklen. Womöglich die 
Hauptprofiteure der nächsten Zeit.

von P. S. (Gast)


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Leider hat man in vielen Unternehmen immer noch nicht verstanden, dass 
Angst zwar fuer Ruhe sorgt, aber kein Motivator ist. Wer Angst hat, 
denkt langsamer.

von MaschStud (Gast)


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@ Tommi Huber

>Welchen Vorteile hat ein Unternehmen wohl wenn sich für eine freie ING
>Stelle 500 oder nur 10 Leute bewerben? --> geringe Löhne, verängstigte
>INGs (dadurch leichter von Ort A nach Ort B zu schieben), mehr
>Leistungsbereitschaft, schon 100 potenzielle Nachfolger in der
>Hinterhand falls man Fehler macht, Knebelverträge, abgelehnte INGS kann
>man Monate lang hinhalten und unter der Hand verkaufen, etc...

Gut das weäre eine Strategie, die einem Unternehmen, zumindest 
finnaziell Vorteile bringt. Sicher auch gut und zweifelsohne in etlichen 
Branchen angewandt. Ich bezweifle auch nicht, dass es im Ingenieurs 
Bereich der Fall ist, im Gegenteil.
Aber dann erscheint mir diese Fachkräftemangel Debatte irgendwie 
widersinnig. Ich meine die Medien (und alle die damit zusammenhängen) 
vermitteln ja, dass Ingenieuere Mangelware wären. Das führt ja dann zu 
einem ganz anderen Selbstbewußtsein. Wenn man sich dann aber bei den 
entsprechenden Unternehmen erkundigt, Einstellungsstopps, keine 
Neuanstellungen, etc. Das verstehe ich nicht ganz, wenn schon 
Unsicherheit gestreut werden soll, weshalb wird nach Außenhin 
vermittelt, dass man als Ingenieure eine sehr begehrte Mangelware wäre? 
Das hatte ich ja schon in meinem ersten Beitrag von gestern verwundert 
festgestellt.

>und nicht zu vergessen die Personalersekte wäre dann auch arbeitslos
>wenn keine INGs sich bewerben würden.

Natürlich, mag so sein.

>Aber wie ich gestern schon schrieb schaut es derzeit ohnehin mehr als
>düster aus in der Weltwirtschaft. Aber du als Maschinenbauer könntest
>Ideen  für die Rüstungsindustrie entwicklen. Womöglich die
>Hauptprofiteure der nächsten Zeit.

Sicher eine interessante Idee, wenn man bezüglich Arbeitgeber frei 
wählen mag und kann. Aber zumindest in Deuztschland wird man da auch 
nicht besonders viele Chancen haben einen Job zu bekommen. Ein Bekannter 
von mir, studierte in Mannheim und beendet gerade seine Diplomarbeit im 
Bereich Luft und Raumfahrttechnik, meinte gerade in seinem Sektor sieht 
es derzeit (vermutlich vertsändlich) besonders schlecht aus. Tja und da 
macht es keinen Unterschied ob die Firmen Flugzeuge/oder Hubschrauber 
für komerziellen oder sonstigen Bereich konstruieren. Auch hier bei den 
großen und Entscheidenden Firmen, Eistellungsstopp. Und das nicht erst 
seit der Immobilien-/Bankenkrise. Aber da war es schon zu spät für ihn 
umzusteigen.

von Axel (Gast)


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"Bereich Luft und Raumfahrttechnik, meinte gerade in seinem Sektor sieht
es derzeit (vermutlich vertsändlich) besonders schlecht aus."

Naja, man sollte sich schon bewusst sein, dass es in dem Bereich nur 
wenige Arbeitgeber in Deutschland gibt. Wenn dann der grösste auch noch 
Probleme hat, hat man ein Problem.

Aber ansonsten kann ich das Gejammere hier nicht wirklich 
nachvollziehen.

Es mag allerdings sein, dass die neuen Studiengänge da noch Probleme 
machen. Wir hatten ja damals relativ viel Zeit, so das ich beim 
Einstellungsgespräch mit einer ganzen Menge privaten Projekte schon eine 
gewisse Erfahrung nachweisen konnte.

Allerdings gilt anscheinend immer noch, dass man nicht die Sprüche der 
Personalfuzzies glauben soll (zügig studieren, gute Noten) sondern eher 
was Gescheites nebenher machen sollte, was einen dann aus der Masse 
abhebt.

Gruss
Axel

von AlterIng (Gast)


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Natuerlich gibts es einen Ingenieursmangel. Es gibt den Mangel an 
Ingenieuren die 100% auf das geforderte 3 seitige Anforderungsprofil, 
gespickt mit etlichen Sonderwuenschen, passen. Wer nur 99% paszt ist 
raus.
Sieht man ja am Eingangspost, C&A Anzung ist Ausschluszkriterium.

Erst wenn die Not ganz grosz wird werden Einsteller flexibler. Kommt 
aber selten vor, weil man Arbeitsueberhang ja gut mit den aktuellen 
Mitarbeitern, Zeitarbeitern oder Freelancern stopfen kann.

AI

von MaschStud (Gast)


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@Axel

>Naja, man sollte sich schon bewusst sein, dass es in dem Bereich nur
>wenige Arbeitgeber in Deutschland gibt. Wenn dann der grösste auch noch
>Probleme hat, hat man ein Problem.

Das stimmt natürlich. Aber das Risiko hat man wenn man sich eben auf 
einen bestimmten Bereich spezialisiert. Allerdings, wenn ich die 
gängigen Aussagen und Ausschreibungen gerade auf Jobmessen bedenke (ich 
weiß nicht wie repräsentativ diese tatsächlich sind), dann suchen 
Unternehmen doch gerade Spezialisten, wenn sie denn überhaupt 
Ingenieuere suchen. Tja und wenn man dann aufs faslche Pferd gesetzt hat 
...

>Aber ansonsten kann ich das Gejammere hier nicht wirklich
>nachvollziehen.

Irgendwas scheint ja im Argen zu liegen.

>Es mag allerdings sein, dass die neuen Studiengänge da noch Probleme
>machen. Wir hatten ja damals relativ viel Zeit, so das ich beim
>Einstellungsgespräch mit einer ganzen Menge privaten Projekte schon eine
>gewisse Erfahrung nachweisen konnte.

Was für private Projekte sind das oder können das sein?
Aber neben Studium und Nebenjob ist doch eigentlich kaum Zeit noch allzu 
viel mehr zu machen, womit man punkten könnte.

>Allerdings gilt anscheinend immer noch, dass man nicht die Sprüche der
>Personalfuzzies glauben soll (zügig studieren, gute Noten) sondern eher
>was Gescheites nebenher machen sollte, was einen dann aus der Masse
>abhebt.

Was wäre das? Hobbies, Vereinstätigkeiten, Sport?

von MaschStud (Gast)


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@ AlterIng (

>Natuerlich gibts es einen Ingenieursmangel. Es gibt den Mangel an
>Ingenieuren die 100% auf das geforderte 3 seitige Anforderungsprofil,
>gespickt mit etlichen Sonderwuenschen, passen. Wer nur 99% paszt ist
>raus.
>Sieht man ja am Eingangspost, C&A Anzung ist Ausschluszkriterium.
>
>Erst wenn die Not ganz grosz wird werden Einsteller flexibler. Kommt
>aber selten vor, weil man Arbeitsueberhang ja gut mit den aktuellen
>Mitarbeitern, Zeitarbeitern oder Freelancern stopfen kann.

Also alles quatsch?
Aber so scheint es wohl. Denn wenn die Not wirklich so groß wäre wie 
ständig behauptet wird, dann müssten die Personalreferenten ja geradezu 
vor den Unis stehen und die Leute direkt umwerben (nicht dass man das 
dann wirklich bräuchte). Davon ist mir bisher nichts aufgefallen und ich 
bin so ziemlich jeden Vorlesungstag anwesend.

von Betrachter (Gast)


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Also prinzipiell ist wohl eher ein Mangel an qualifizietem Personal bzw. 
an Fachkräften der Fall. Sprich es werden Leute mit BE gesucht für 
bestimmte Bereiche gesucht. Absolventen haben es natürlich schwieriger. 
JEder x-beliebige wird logisch nicht genommen. Dennoch gibt es 
Unternehmen, und findet man immer öfters, die auch Absolventen die 
Chance geben sich in die Positionen einzuarbeiten.
Ganz so krass ist es nicht, wenn einer nu zu 99% passt ...
Aber der Bewerber sollte natürloch so viele Erwartungen wie möglich 
erfüllen.

von MaschStud (Gast)


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@Betrachter

>Also prinzipiell ist wohl eher ein Mangel an qualifizietem Personal bzw.
>an Fachkräften der Fall. Sprich es werden Leute mit BE gesucht für
>bestimmte Bereiche gesucht. Absolventen haben es natürlich schwieriger.

Gut, wenn es diese nicht gibt ... das würde aber mit der Idee Leute aus 
dem Ausland in großer Zahl anzuwerben zusammenpassen.
Allerdings sollte man Absolventen doch eine Chance geben, ich meine 
irgendwo muss die Erfahrung ja ersteinmal erworben werden.

>JEder x-beliebige wird logisch nicht genommen. Dennoch gibt es
>Unternehmen, und findet man immer öfters, die auch Absolventen die
>Chance geben sich in die Positionen einzuarbeiten.

So dachte ich, wäre es bisher. Aber wie es scheint nimmt das doch gerade 
deutlich ab, wenn ich mir die Bedenken vieler anschaue und eben auf die 
bisherigen Gespräche mit Firmenangehörigen bedenke.

>Ganz so krass ist es nicht, wenn einer nu zu 99% passt ...
>Aber der Bewerber sollte natürloch so viele Erwartungen wie möglich
>erfüllen.

Das sicher. Aber wenn ich mir die zuvor schon erwähten Ausschreibungen 
auf Jobmessen anschaue. Womöglich sind die absictlich hochgesteckt, aber 
das schrdckt schon sehr ab, vor allem wenn es gemeinhein als 
Mindestanforderungen deklariert wird. Da wundert man sich dann 
allerdings ob es diese gesuchten Leute dann auch wirklich irgendwo gibt, 
selbst außerhalb Deutschlands.

von Tommi H. (drmota)


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>Das verstehe ich nicht ganz, wenn schon
>Unsicherheit gestreut werden soll, weshalb wird nach Außenhin
>vermittelt, dass man als Ingenieure eine sehr begehrte Mangelware wäre?

Hier kommt die Begriffe Tarnung und Täuschung der Konkurrenz ins Spiel.

Angenommen Unternehmer A und B stellen ähnliche Produkte her. Wenn nun 
Unternehmen A Probleme hat seine Produkte an den Mann zu bringen kommen 
sie in eine finanzielle Schieflage. Nun könnten sie die Mitarbeiter auf 
die Strasse setzen. Das würde aber Unternehmen B sofort merken und 
könnte ihrerseits Profit darausschlagen indem sie z.B.: Mitarbeiter 
abwerben oder ihre Produkte zu einem überhöhten Preis anbieten.

Aber ein viel grösseres Problem für Unternehmen A ist dass ihre 
Kreditgeber, Finanzgeier nervös werden wenn allfälliger Rückzahlungen 
nicht mehr eintreffen. Oder dass sie sogar versuchen das Unternehmen 
gezielt auseinanderzunehmen und zu sabotieren um es in ihren Besitz zu 
bringen.

Und nicht zu vergessen nervöse Anleger und verwirrte Analysten die den 
Kurs in den Keller treiben, was wieder eine Abwärtsspirale in Gang setzt 
die das Unternehmen auch killen kann.

Deshalb wird jedes Unternehmen der Welt die heile Welt nach aussen hin 
darstellen solange es geht und Personalmangel, Ingenieur Mangel, etc.. 
der Presse vorgespielen.

Bestes Beispiel Lehmann Brothers gaukeln in ihrer letzten Woche noch 
Gott und der Anlegerwelt beste Zahlen vor. Über das Wochende sind sie 
auf einmal zahlungsunfähig.

von Betrachter (Gast)


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"Allerdings sollte man Absolventen doch eine Chance geben, ich meine
irgendwo muss die Erfahrung ja ersteinmal erworben werden."
Das stimmt, sollte man, man liest es aber mittlerweile öfters.
Ich denke mal, das Profil welches in der Anzeige ausgeschrieben ist, 
wird natürlich höher gesteckt. Das schreckt dann vielelicht schon mal 
Leute ab die "nix drauf haben". (also halt nicht auf die Stelle passen). 
Das sortiert natürlich schon mal vorab etwas aus und spart ncoh dazu 
Zeit.
Dadurch kann es aber natürlich auch passieren, das eventuelle gute 
Kandidaten sich ert garnicht bewerben und das Unternehmen solche nicht 
bekommt.

von tex (Gast)


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>> Auch Freizeitkleidung ist öfter anzutreffen, die nunmal nichts im
akademischen Vorstellungsgespräch zu suchen hat.

Diese pauschale Aussage ist nach meiner praktischen Erfahrung nicht 
zutreffend, obgleich ich zugeben muss, dass es sich dabei schon um 
Ausnahmen handelt.

von Gast (Gast)


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>Man kann immer wieder nur appelieren an die Jugend glaubt nicht alles
>was euch die Medien oder Lehrer vorgaukeln (Ing- Mangel etc...).

>Schaltet euer Hirn auf die höchste Denkstufe um zu ergründen wem solche
>Meldungen nutzen und was sie bewirken. Dabei müsst ihr die Faktoren GELD
>TÄUSCHUNG und TARNUNG am höchsten bewerten.
>
>Wer hat wohl einen Vorteil durch ING Mangel Meldungen ?

Man hätte es besser kaum formulieren können.

>Wenn ihr dazu nicht fähig seid, dann solltet ihr ohnehin von einem
>Ingenieursstudium absehen, da euch dann einige Schaltkreise im
>Oberstübchen fehlen.

Das hätte man in keinster Weise besser formulieren können. Wer zu doff 
ist, die Wirtschaft zu kapieren und sich trotz mangelnder Befähigung zum 
Ingenieur ausbilden lässt, der fliegt entweder im Studium oder hinterher 
auf die Schnauze.

...

>Denn wenn die Not wirklich so groß wäre wie
>ständig behauptet wird, dann müssten die Personalreferenten ja geradezu
>vor den Unis stehen und die Leute direkt umwerben

Das tun sie doch auch, nur gibt es eben nur ganz wenige Stellen die für 
Anfänger passen. Lieber gehen die Firmen hin und stellen Freelancer ein, 
weil die schon was können.

Haste Was, biste Was. Biste Was, krigste was.

Haste nix : Krigste nix!

Anfänger müssen halt erstmal für billig einsteigen und Erfahrung 
draufschaffen.

von Sven L. (friemler)


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Hat sich denn schon einmal jemand die Frage gestellt, ob der sooft 
zitierte Ing.-Mangel nicht etwa durch die Inkompetenz in den 
Personalabteilungen (HR) zustande kommt?

Wo bleibt der Mut der Firmen ein Risiko einzugehen? Sollte die Person 
nicht passen kann man diese doch ganz leicht noch während der Probezeit 
los werden.

Aber anscheinend ist es viel einfacher -nein- zu sagen und mit Tränen im 
Gesicht zu Tante Angela zu rennen.

von Jens (Gast)


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> Ich denke mal, das Profil welches in der Anzeige ausgeschrieben ist,
> wird natürlich höher gesteckt. Das schreckt dann vielelicht schon mal
> Leute ab die "nix drauf haben". (also halt nicht auf die Stelle passen).
> Das sortiert natürlich schon mal vorab etwas aus und spart ncoh dazu
> Zeit.

Diejenigen, die was drauf haben, schätzen sich normalerweise schlechter 
ein als sie sind. Diejenigen, die nichts drauf haben, schätzen sich zu 
gut ein. Glauben, alles wäre einfach.
Das ist ein bekannter psychologischer Effekt. Es gab schon genügend 
Studien dazu. Nur in den Personalabteilungen hat sich diese Erkenntnis 
noch nicht rumgesprochen. Dort stellt man nach wie vor lieber 
Hochstabler ein.
Realistische Anforderungen würden beiden Seiten helfen, den Arbeitgebern 
und auch den Bewerbern. Aber die Anforderungen die direkt aus den 
Fachabteilungen kommen, kann auch kein durchschnittlicher Absolvent zu 
mehr als 5% erfüllen.

von MaschStud (Gast)


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>Das hätte man in keinster Weise besser formulieren können. Wer zu doff
>ist, die Wirtschaft zu kapieren und sich trotz mangelnder Befähigung zum
>Ingenieur ausbilden lässt, der fliegt entweder im Studium oder hinterher
>auf die Schnauze.

Darum geht es ja. Was wenn man während des Studiums nicht auf die 
Schnauze fällt, dafür aber keine Chance erhält sich später zu erbroben.
Danach sieht es derzeit ja aus.
M.E. war für einen Ingenieur doch eine technische Neigung ein Argument 
solch ein Weg einzuschlagen. Sich dazu och im besonderen (mehr als man 
im Schnitt erwarten sollte) in Politik und Wirtschaft auszukenne, dachte 
ich zumindest, sollte anderen Fachrichtungen zu eigen sein.
Ich meine woran zeigt sich mangelnde Befähigung eines Ingenieurs wenn er 
in seinen technischen Bereich beherrscht? Das will sich mir noch nicht 
ganz eröffnen. Aber, ich will es verstehen.

>>Denn wenn die Not wirklich so groß wäre wie
>>ständig behauptet wird, dann müssten die Personalreferenten ja geradezu
>>vor den Unis stehen und die Leute direkt umwerben
>
>Das tun sie doch auch, nur gibt es eben nur ganz wenige Stellen die für
>Anfänger passen. Lieber gehen die Firmen hin und stellen Freelancer ein,
>weil die schon was können.

Bei uns steht der VDI regelmäßig vor der Tür und möchte Abos Verkaufen, 
sowie diverse Vermögens- und Anlageberater mit ähnlichen Absichten.

>Haste Was, biste Was. Biste Was, krigste was.
>Haste nix : Krigste nix!

Das stimmt wohl. Hier kommt es dann darauf an "was zu haben", nur 
schwer, wenn nicht klar ist, was das sein soll.

Haste nix : Krigste nix!

>Anfänger müssen halt erstmal für billig einsteigen und Erfahrung
>draufschaffen.

Nun ja, wenn einem solch ein Einstieg auch geboten wird, warum nicht.

Gruß,

MaschStud

von Axel (Gast)


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@Maschstud:

Ich hatte damals mit einem Freund bei diversen Solarautorallies 
mitgemacht mit einem selbst entwickelten und gebauten Elektroauto. Geld 
gab es von Sponsoren. Die mussten natürlich auch erstmal gefunden 
werden.

Da habe ich dann beim Bewerbungsgespräch ein paar Zeitungssausschnitte 
hingelegt, paar Fotos von dem Fahrzeug und hatte den Job.

Dabei haben wir noch nicht mal ansatzweise gewonnen. Aber Spass hats 
gemacht.

Das ist übrigends nach meiner Erfahrung das grösste Problem bei den 
Bewerbern. Viele sind reine Theoretiker, die keinerlei Ambitionen 
zeigten, mal privat was mit E-Technik zu machen. Da hat man schnell das 
Gefühl, dass die E-Technik nur wegen der Karriereaussichten studiert 
haben. Und dann kommen so Ideen, wie Karnevalsverein um die soziale 
Kompetenz zu demonstrieren.

Gruss
Axel

von Jens P. (Gast)


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ICh weiss auch nicht, um mich rum studieren alle, und ich bin der 
einzige der privat mal werkzeug in die Hand nimmt und was 
entwickelt/baut....

Das scheint sich wirklich eingebürgert zu haben.

von P. S. (Gast)


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Sven L. wrote:
> Hat sich denn schon einmal jemand die Frage gestellt, ob der sooft
> zitierte Ing.-Mangel nicht etwa durch die Inkompetenz in den
> Personalabteilungen (HR) zustande kommt?

Ist uns bei einem frueheren Arbeitgeber schon so gegangen - da kam nur 
durch Zufall raus, dass bei HR die besten Leute schon ausgesiebt wurden, 
weil HR nach den eigenen Massstaeben statt nach unseren fleissig 
aussortiert hat.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Das ist übrigends nach meiner Erfahrung das grösste Problem bei den
Bewerbern. Viele sind reine Theoretiker, die keinerlei Ambitionen
zeigten, mal privat was mit E-Technik zu machen. Da hat man schnell das
Gefühl, dass die E-Technik nur wegen der Karriereaussichten studiert
haben. Und dann kommen so Ideen, wie Karnevalsverein um die soziale
Kompetenz zu demonstrieren.

Nana wir wollen doch den goldenen Mittelweg finden...

Dafuer kenn ich viele Praktiker die man nicht ansatzweise dem 
potentiellen Kunden vorstellen koennte...

Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten meiner ehemaligen 
Mitstudenten machen heute nichts mehr mit E-Tech bzw mit dem Kram den 
sie mal gelernt haben... lasse mal bewusst die Programmierer aussen vor, 
da es hier auch welche gibt die kein Studium haben / benoetigen...

von Gast (Gast)


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> Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten meiner ehemaligen
> Mitstudenten machen heute nichts mehr mit E-Tech bzw mit dem Kram den
> sie mal gelernt haben

Da sollte man sich mal Gedanken machen, wieso dies so ist.

von Hä? (Gast)


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>Da sollte man sich mal Gedanken machen, wieso dies so ist.

Das kannste dir schenken, weil du die Mächte die dahinterstehen
nie ergründen und verstehen wirst.

von Jaromir (Gast)


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>Ist uns bei einem frueheren Arbeitgeber schon so gegangen - da kam nur
>durch Zufall raus, dass bei HR die besten Leute schon ausgesiebt wurden,
>weil HR nach den eigenen Massstaeben statt nach unseren fleissig
>aussortiert hat.

Das ist absolut nichts ungewöhnliches. Die PA sortieren immer die besten 
weg, weil die zuviel haben wollen. Die GL gibt ja einen Deckel vor.

> Aber seien wir doch mal ehrlich, die meisten meiner ehemaligen
> Mitstudenten machen heute nichts mehr mit E-Tech bzw mit dem Kram den
> sie mal gelernt haben

Das kenne ich. Viele Ingenieure machen heute was anderes, weil sie keine 
Lust haben von den BWL-Labertaschen verarscht zu werden.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Sorry ich habe mich vieleicht falsch ausgedrueckt... Sie machen noch was 
im Bereich E-Tech aber eben keine Entwicklung... meist Projektierung 
oder eine Produktion  betreuen ...

von HeGr (Gast)


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Also ich find die Ansprüche nicht unverschämt. Was sind schon 3k5 € 
monatlich?

von Gast (Gast)


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3k5 sind herzlich wenig. Ich würde momentan auch eher 5k3 fordern. Ist 
fast daselbe, nämlich immer noch billig für die Firmen.

von Tobi (Gast)


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Nur wollen die Firmen das halt nicht zahlen, was ein Ingenieur wirklich 
Wert ist (übrigens diesen Trend gibt es in Dtl. überall, nicht nur bei 
den Ings. Die Nettolöhne sinken, keiner gibt mehr Geld aus. Jetzt 
schwächtelts in Amerika, schon fahren die Autobauer die Produktion 
runter, denn die Deutschen verdienen mittlerweile so wenig, dass sich 
die breite Masse gar kein (neues) Auto mehr leisten kann.).
Deshalb auch das Gejammere, es gäbe keine Ings. die Firmen wollen nur an 
billige Ingeniuere aus dem Ausland ran. Das drückt dann wieder den Preis 
für deutsche Ingenieure. Lieber behalten sich die BWLer das Gels selbst 
:-)

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