Hallo, ich bin Absolvent (Diplom-FH, Mechatronik-Elektrotechnik) und arbeite seit rund einem Jahr bei einer namhaften Firma in Süddeutschland. Mein Arbeitsalltag ist gelinde gesagt ziemlich langweilig: Bürokratie hier, langweilige Arbeit da. Kurz um, die Motivation ist gewaltig im Keller, der Frust erreicht dafür täglich neue Höchststände. Aber jammern will ich hier nicht, mir ist klar, dass ich nur selbst diese Situation verändern kann. Durch einen internen oder externen Wechsel. In meinem Studium und bisherigem Berufsleben hab ich mich stets um aller Hand Embedded-Themen gekümmert: Software in C für diverse Microcontroller, FPGA-Design, Hardware, Kommunikationssystem, alles in dem Bereich eben. Dabei wird es für mich täglich schwerer, jeden Tag stundenlang "nur" vor dem Rechner zu sitzen und halbwegs konzentriert zu schaffen. Vor allem wenn der Rest des Tages mehr oder minder sinnfreie Besprechungen sind. Erstaunlichweise hat mir die Beschäftigung mit diesen Themen eigentlich stets viel Spaß gemacht. Auch das Arbeiten am Bildschirm war nie ein Problem. Jetzt überlege ich aber, ob ich nicht versuchen sollte, komplett einen anderen Themenbereich in den Fokus meiner Jobsuche zu rücken. Nur welchen??? Bei meiner Suche hab ich festgestellt, dass es eine Vielzahl an Bezeichnungen für den Ingenieurberuf gibt, die mir teilweise unklar sind. - Entwicklungsing. (klar) - Softwareing. (klar) - Applikationsing. (???) - Projektingenieur (???) - Vertriebsingenieur (halbwegs klar) - Versuchsingenieur (klar) Gibt es brauchbare Defintitionen für diese Bezeichnungen? Vor allem Applikationsingenieur oder Projektingenieur?? Ein anderer Punkt: Gibt es überhaupt Jobs für einen E-Technik Ing. die nicht primär Bildschirmarbeit erfordern? Gruß Heinz
Ein anderer Punkt: Gibt es überhaupt Jobs für einen E-Technik Ing. die nicht primär Bildschirmarbeit erfordern? kurz gesagt : nein, da hättest du nicht studieren sollen sondern techniker werden sollen, ingenieur ist heute fast auschließlich bildschirmarbeit, leider..(einen versuch etc. am bildschirm überwachen zähl ich da mal mit zu)
Mir wäre ein Unterschied zwischen Entwicklungsingenieur und Applikationsingenieur auch nicht klar. Das sind für mich erst mal willkürliche Begriffe ohne klare Abgrenzung Versuche mal, "das ganze" (was auch immer deine Firma anbietet) aus dem Blickwinkel des Produkt-Lebenszyklus betrachten, und die genannten Stellen-Begriffe dort im "Zeitstrahl" des Produktzsklusses zu zuordnen. Die einzelnen Stufen (Spezifikation, Entwicklung, Integration, Test, Inbetriebnahme, Betrieb, Vertrieb) erfordern unterschiedliche Fähigkeiten und ergeben unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte. Schau dich einfach mal um, wer bei dir im Umfeld auf welchen "Streckenabschnitt" des Produktlebenszyklusses sitzt, und was derjenige macht und wie er es macht (auch: Wie er seine Arbeit abgrenzt gegenüber denjenigem, der an einem anderen "Streckenabschnitt" tätig ist). Meint also: Was kann ein entwicklungsingenieur machen, welchen Input und Output hat er, und was gehört NICHt zu seinen Aufgaben ? > wenn der Rest des Tages mehr oder minder sinnfreie > Besprechungen sind. gibt es denn da keine Agenda zu, bzw. eine "Zielsetzung" warum ihr da zusammen hockt und euch gegenseitig besprecht?
>Mir wäre ein Unterschied zwischen Entwicklungsingenieur und >Applikationsingenieur nicht klar Applikationsingenieur ist eine Untermenge des Entwicklungsingenieurs, welcher sozusagen der Oberbegiff ist, oder?
Ein Entwicklungsingenieur arbeitet an "internen" Projekten im Haus. Er entwickelt eine Schaltung, Software etc. für ein Produkt welches die Firma verkaufen möchte. Der Applikationsingenieur arbeitet mit diesem Produkt und "hilft" dem Kunden, es für seine Aufgabe einzusetzen. Bei einer Steuerung entwickelt der Entwicklungsingenieur die Hardware, Firmware und die Schnittstelle zum Anwender. Der Applikationsingenieur entwickelt ab dieser Anwenderschnittstelle. Beim Projektingenieur wird es etwas unschärfer. Der kann ebenfalls in der Entwicklung (Applikationen oder Produkte) mitarbeiten, muss aber "nebenbei" noch Termine und Kosten überwachen und z.T. die Mitarbeiterführung übernehmen. Er ist auch Ansprechpartner für die Kunden bzw. Abteilungen. Der Vertriebsingenieur verkauft das ganze an den Kunden, macht Schulungen und Vorführungen. Er muss auch (vorläufige) Lösungsmöglichkeiten anbieten können. Den beschriebenen Papierkrieg macht wohl kein Ing. gerne und dennoch gibt es einige die selbst gar nichts technisches mehr machen (dürfen). Die Quälen sich den ganzen Tag mit Excel, Powerpoint, MS Projekt und SAP. Es gibt Elektronikentwickler (dazu wurden sie mal eingestellt) die schon gar nicht mehr wissen, wie ein Widerstand oder eine Diode überhaupt aussehen.
@Sonnenschein Vielen Dank für deine Defintitionsversuche der einzelnen Ingenieur-Bezeichnungen. Das hilft mir wirklich weiter! @Gast "Leider" hab ich die Option nicht zu studieren sondern Techniker zu werden schon vor langer Zeit verspielt. Und ich muss dir zustimmen, dass mir leider auch kaum eine Ing. Tätigkeit ohne permanente Bildschirmarbeit mehr einfällt. Genau deshalb wäre ich ja für ein paar positive Beispiele bei denen genau das nicht der Fall ist so dankbar... ;-)) Ein Bereich der sicher deutlich weniger Bildschirm-lastig ist, könnte vielleicht der Vertrieb sein. Aber ob ich dafür so unbedingt der richtige Mann bin????
Kommt drauf an, ob du im Innendienst oder Ausserdienst bist. Innendienst ist nur vorm PC. Sehe ich bei uns. Konkurenzbeobachtung, Preiskalkulation usw.
...ich denke, der Bereich Versuch & Applikation wäre evtl. etwas. Aber mit dem Bildschirm als neuen Lebensgefährten muss auch ich mich gerade mehr und mehr anfreunden, wo ich doch ansonsten eher in Lötdampfschwaben und/oder öligen Fingern lebe. Naja :) [Sehr ähnliche Situation, quasi, aber nicht so unzufrieden...kompensiere es in der heimischen Bastelbude]. Klaus.
Im Vertrieb (Aussendienst) hat man vllt. weniger Bildschirm, dafür aber viel Auto, Anzug und Kunden. Das ist sicher nicht für jeden etwas. Arbeitszeiten sind eher unregelmässig (wenn der Kunde ruft...), dafür kennt man aber bald alle Autobahnen in der Umgebung auswendig. Nicht unwesentliche Anteile des Lohns sind erfolgsabhängig. Für diesen Job muss man geboren sein, oder man macht ihn nicht lange. Mir wäre es schon zuviel, bei jedem Wetter im Anzug herumlaufen zu müssen.
Eine Alternative zum Bildschirmjob wäre auch noch als Serviceingenieur. Allerding gitl hier das Selbe wie für den Vertriebler, dassd viel unterwegs bist. Aber mit sicherheit in den meisten Fällen a interresanter Job.
Anstatt einer Dönerbude hab ich ja schon mal an eine Weinstube gedacht.;-)) Der Bereich Versuch ist sicher auch interessant und vielleicht eine ernste Überlegung wert. Allerdings sehe ich da ein Spannungsfeld zwischen immer der gleichen Routine (10 jahre EMV-Tests jeden Tag) und dem Leben eines Autotesters, der morgen in Schweden und übermorgen in Namibia unterwegs ist. Dieses Nomandenleben ist definitiv nix für mich!! Jedoch habe ich auch schon mal die goldene Mitte getroffen. Damals war ich bei einem Autokonzern in einer Abteilung für interne Versuchsdienstleistungen zu Sonderfragestellung. Das war schon cool. Eine andere Überlegung: Vielleicht würde ich mich bei überschauberern Projekten wohler fühlen. Eine Projektlaufzeit zwischen 4-16 Wochen wäre ideal, weil man dann immer irgendwie Licht am Ende des Tunnels sieht, selbst wenn es ein riesiger Scheiß ist. Bei Kundenapplikationen könnte diese zeitspanne für Projekte gar nicht so unrealistisch sein, oder??
Was bitte will man denn in einem Monat sinnvolles Entwickeln? Blinkenden Christbaumschmuck?
Na, das geht bei Boarddesign schon: Lastenheft, Pflichtenheft, Schaltungsentwurf, Bauteilbeschaffung, Schaltplaneingabe, Layout, Beauftragung, ... das alles lässt sich so separieren und dauert alleine oft weniger als 4 Wochen. Ich habe schon an jeder dieser Stelle gearbeitet. Für ein FPGA kann man das auch wieder durchziehen, womit man bei obiger Kette bei der Inbetriebnahme des Boards angelangt wäre ... Dann ginge dasselbe für die Software, womit man bei der IB des Systems angelangt wäre, dann folgte noch der Test. Wenn ich alleine ein System baue, mache ich das genaus so - wobei ich nur Sachen alleine mache, wo die Eintzelschritte bei eher 2 Wochen liegen. Das sind aber auch schon 20-30 Wochen!
Ok. 4 Wochen = 1 Monate war eine sehr minimalistische Angabe. Aber 3-4 Monate halte ich für eher realistisch. Oder?
Powerpoint, Exel, SAP, sinnlose Meetings sind zum abkotzen. Lieder ist das aber der Alltag. Da muß man durch. Willi
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