Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Phasenschieberbetrieb SyM


von daniel (Gast)


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Hi,

ich verstehe, dass man die Blindleistung kompensieren muss,
damit über die Leitungen hin und her fliessende Blindströme
keine Verluste an den Leitungen verursachen. Und damit man
die Leiterquerschnitte kleiner auslegen kann. Letzlich
soll nur die Wirkleisung im Idealfall fliessen.

Daher laufen SyM unbelastet in grösseren Betrieben, die
über die Regler so geregelt werden, dass die Blindströme
zu jedem Zeitpunkt kompensiert werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Drehstrom-Synchronmaschine#Phasenschieberbetrieb

So jetzt zur Frage:
Im übererregten Betrieb wie man es zB hier sieht
http://www.s-line.de/homepages/bosch/synchronmaschine/img138.gif
ist die Polradspannung Up grösser als Us. Natürlich
weil die Erregung Uf grösser gemacht wurden.
Der Strom eilt der Strangspannung nach!
Es wird aber immer vom kapazitativem Verhalten gesprochen.

Eigentlich wäre es doch damit eine Induktivität!
bzw es verhält sich wie eine Induktivität.
Damit habe ich noch Probleme.

Grüsse, Daniel

von Chris D. (m8nix)


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>ich verstehe, dass man die Blindleistung kompensieren muss,
>damit über die Leitungen hin und her fliessende Blindströme
>keine Verluste an den Leitungen verursachen. Und damit man
>die Leiterquerschnitte kleiner auslegen kann. Letzlich
>soll nur die Wirkleisung im Idealfall fliessen.

Vergiss nicht das die Blindströme erst nach der Kompensation keinen 
Blindstromanteil mehr besitzen. Soll heissen - zwischen 
Verbraucher/Erzeuger und Kompensation fliesst dieser Blindstrom sehr 
wohl.

Ich denke du vermischt bei deinem Überlegungen den Motor- bzw. 
Generatorbetrieb.
Wird eine Synchronmaschine als Generator betrieben, so lässt sich über 
die Erregerspannung auch der Leistungsfaktor der Maschine sowohl vom 
kapazitiven auch in den induktiven Bereich regeln. (Im 
Netzparallelbetrieb). Bei Übererregung wird induktiver Blindstrom ins 
Netz eingespeist und kompensiert damit den Blindleistungsbedarf von den 
im Haushalt/Industrie vorwiegend auftretenden Verbrauchern - Wie z.B. 
(Drosseln, Transformatoren, Motoren). In diesem Fall wirkt der 
Synchrongenerator wie eine Blindstromkompensation, die aus zuschaltbaren 
Kondensatoreinheiten aufgebaut ist und somit quasi kapazitives Verhalten 
aufweist.

Als Phasenschieber bezeichnet man eigentlich Generatoren die nichts 
anderes machen als diesen Blindleistungshaushalt einen Systems 
auszugleichen, ohne echte Wirkleistung zu erzeugen. (Ich bin mir nicht 
sicher in wie weit Phasenschieber noch eingesetzt werden. Die 
Kompensationsanlagen die ich kenne arbeiten alle mit 
Kondensatorbatterien)

Induktive Erzeugung heisst auf der "anderen Seite" immer kapazitive 
Aufnahme und umgekehrt. Vielleicht resultiert daraus deine Frage?

Um Resonanzproblemen zu entgehen arbeiten Synchronmaschinen nicht exakt 
mit CosPhi 1,0. Ein leicht induktiver Betrieb (cosPhi 0,98) wird 
angestrebt.

Gruss Chris

von daniel (Gast)


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Vielen Dank Chris!

>Vergiss nicht das die Blindströme erst nach der Kompensation keinen
>Blindstromanteil mehr besitzen. Soll heissen - zwischen
>Verbraucher/Erzeuger und Kompensation fliesst dieser Blindstrom sehr
>wohl.

jou, das ist verständlich
deswegen ist man bemüht sie in räumlicher Nähe zu halten.

>Induktive Erzeugung heisst auf der "anderen Seite" immer kapazitive
>Aufnahme und umgekehrt. Vielleicht resultiert daraus deine Frage?

genau, ehrlich gesagt bin ich bemüht es zu verstehen.
Ich werde mir wohl die Ströme und Spannung nicht mit den
Zeigern sondern mit zeitlichen Signalen anschauen und überlegen müssen.

gruss, daniel

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