Forum: Offtopic Nebensatz mit "wo"


von Steven (. (ovular) Benutzerseite


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Hallo zusammen.

Ich will mich mal nach der Deutschen Sprache erkundigen.
Folgendes Beispiel:

Das ist das Haus, wo ich geboren bin.
Das ist das Haus, in dem ich geboren bin.

Was ist von denen beiden Sätzen "deutscher" ;-) icnr

MfG Steven

von Andreas M. (Gast)


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Das ist das Haus, im dem ich geboren wurde!

von Chris (Gast)


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>Das ist das Haus, wo ich geboren bin.
>Das ist das Haus, in dem ich geboren bin.

>Was ist von denen beiden Sätzen "deutscher" ;-) icnr

weder noch ...

entweder "geboren wurde" oder "geboren worden bin"

"Das ist das Haus, wo ich geboren wurde" klingt wir mich persönlich am 
deutschesten :) - ist aber wohl rein subjektiv ...

von Chris (Gast)


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>Das ist das Haus, im dem ich geboren wurde!

Da war wohl jemand schneller wegen der Zeiten, "im" geht trotzdem gar 
nicht ;P

von Stefan (Gast)


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1. Des is de Hittn in dera i aufd weit kemma bin.
2. In dera Bude hot mi mei muadda aufd weit brocht

:-)

von Andreas M. (Gast)


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"im" war ein Vertipper, sollte doch ganz klar "in" heissen.
Danke für die Aufmerksamkeit ;-)

von Steven (. (ovular) Benutzerseite


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Also ist geboren passiv und nicht aktiv. Denkfehler

Ich bin aber auf das Wort "wo" aus.
Gibt es sinnvolle Sätze mit "wo" am Anfang eines Nebensatzes?

von Timo (Gast)


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>Das ist das Haus, in dem ich geboren bin.

Muss aber nach meinem Sprachverständnis "geboren *wurde*" heißen. Ich 
finde Nebensätze mit "wo" grundsätzlich zum davonlaufen, obwohl das bei 
diesem Beispiel noch geht.

von Timo (Gast)


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Huch, Seite um 12.03 geöffnet und vor dem Schreiben nicht noch einmal 
aktualisiert und die bisherigen Antworten gesehen ^^

von Pedda (Gast)


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"Das ist das Haus, wo in dem ich gebohren wurde."

von I_ H. (i_h)


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"Das ist das Haus, der wo mich geboren hat."


Gibt schon Beispiele wo man das Wort auch benutzen kann. Zb. "Das ist 
der Ort, wo nachts Kühe Poker spielen.". Wobei "Ort" eher als 
Ortsbestimmung gedacht ist, nicht als Dorf/Stadt.

von Master S. (snowman)


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bei orten benutzt man "wo" ansonsten den entsprechenden anderen 
stellvertreter - so lernte ich es damals in der schule. aber ich denke, 
das höhrt man immer seltener vor allem bei örtlichkeiten wie haus, stadt 
etc. aber ganz klar ist immernoch z.b. "da, wo ich jetzt gerade 
stehe,.."
ps: im schweizerdeutschen, gibt's nur "wo" - alles andere ist eine 
verdeutschung des schweizerdeutschen, was je länger je mehr der fall 
ist.

von Michael H* (Gast)


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Pedda wrote:
> "Das ist das Haus, wo in dem ich gebohren wurde."
                                      ^^^
alles klar ^^

von Pedda (Gast)


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Muss natürlich heißen:

"Das is das Haus, wo in dem ich gebohrt wurde"

von I_ H. (i_h)


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@snowman

Ich hoffe du hast in der Schule nicht nur das, sondern auch den 
Unterschied zwischen a und A gelernt ;)

von Steven (. (ovular) Benutzerseite


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"Das is das Haus, wo in dem ich gebohrt habe"

von HariboHunter (Gast)


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Das ist das Haus, wo rin Du geboren bist.

von Pedda (Gast)


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Wen?

von Steven (. (ovular) Benutzerseite


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Nase

von Steven (. (ovular) Benutzerseite


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Mir fällt da gerade was ein.
Kennt ihr folgendes Liedchen:
Am Rosenmontag, bin ich geboren...

Das ist doch auch eher aktiv, sonst würde es ja heissen
Am Rosenmontag, bin ich geboren worden...

MfG Steven

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Am Rosenmontag, bin ich geboren...

Mit der Zeichensetzung ist das allerdings unwahrscheinlich.

von Steven (. (ovular) Benutzerseite


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Ja ich weiß, aber, ich, liebe, Kommata.

von marky-mark (Gast)


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Am Rosenmontag, wo ich geboren worden bin....


wo steht imho nur dann am Anfang eines Nebensatzes, wenn es auch 
wirklich um einen Ort/Platz handelt.
Bei Sätzen mit das Haus, der Keller, das klo... würde ich nicht wo 
sondern "in welchen/m" anführen!

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Steven W. wrote:
> Also ist geboren passiv und nicht aktiv. Denkfehler
>
> Ich bin aber auf das Wort "wo" aus.
> Gibt es sinnvolle Sätze mit "wo" am Anfang eines Nebensatzes?

Sag mir, wo du gestern warst.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist ein schönes Beispiel, wo auch immer Du es gefunden haben magst.

von na sowas (Gast)


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> Gibt es sinnvolle Sätze mit "wo" am Anfang eines Nebensatzes?

http://de.wikipedia.org/wiki/Sag_mir,_wo_die_Blumen_sind

gutes Rüstzeug, falls McCain der neue Oberboss wird

ähem, räusper :)

von FRAGENSTELLER (Gast)


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wo bin ich?

von na sowas (Gast)


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Immer diese simplen Fragen, wo man auch hinschaut. :)

von na sowas (Gast)


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> wo bin ich?

http://www.youtube.com/watch?v=Y9iPrYQncgw

aus der Zeit der chronisch mangelnden Rechenleistung

von relbmessa (Gast)


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Es gibt ein Kinderlied: "Wie schön, dass du - geboren bist, wir hätten 
dich sonst sehr vermisst..."

von Nixwisser (Gast)


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Das sind halt alles nur Deppen, die wo ganz besonders am Spinnen sind 
und von nix keine Ahnung nicht haben und immer vor allen anderen 
erzählen tun, als wie wenn sie im "Deutsch" immer die Besten gewesen 
waren sind !

von Gerd B. (silicat) Benutzerseite


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"Der Radio, wo dort drüben auf dem Tisch steht."

Gruß aus Baden.

von Gast (Gast)


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Aus dem Ruhrpott:
Ich geh da, wo schön is.

Stefan

von Thilo M. (Gast)


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Gast wrote:
> Aus dem Ruhrpott:
> Ich geh da, wo schön is.
>
> Stefan

Hab' da auch schon an der Frittenbude gehört:
"Wer is' die Pommes?"
"Die Pommes bin ich"

Ausland?!

von Erik D. (dareal)


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Kennst du nicht Imbissdeutsch für Fortgeschrittene? :D

von Eni H. (eni_h)


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Der Beitrag ist zwar uralt, aber hier meine Antwort. :)
In den letzten Jahren habe ich eine ausführliche Forschungsarbeit mit 
ähnlicher Thematik geschrieben. Deine Frage ist gar nicht verkehrt, 
kling zwar einfach, die Antwort bedarf aber einer längeren 
Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Falls das natürlich jemanden 
interessiert. Wir Linguisten beschäftigen uns oft mit für andere seeeehr 
langweiligen Themen. :)

Antwort:
- Der Satz mit "wo" ist "deutscher", um es mal einfach auszudrücken.
Der Deutsche formuliert solche o. ähnliche Sätze eher mit dem Subjunktor 
"wo", als mit Präposition + Relatipronomen.

- Ausländer (DaF/DaZ-Sprecher) formulieren seltener solche Sätze mit dem 
Subjunktor "wo".

- In Dialekten werden Sätze mit dem Subjunktor "wo" häufiger verwendet 
als im Hochdeutschen.

- NS mit dem Subjunktor "wo" können verschiedene Bedeutungen haben, z.B. 
konzessiv: Warum hast du Angst vor der Prüfung, wo du (doch) so viel 
gelernt hast?

Aber wahrscheinlich interssiert dich das gar nicht merhr. :))

von J. A. (gajk)


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Die wo kein deutsch können tun ihnen ihre Fragen hier stellen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Du bist bestes Mann wo gibt!
;-)
MfG Paul

von Eni H. (eni_h)


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Btw. mit dem "Wo" in Dialekten und Umgangssprache habe ich mich nur am 
Rande beschäftigt, falls da jemand besser informiert ist und auf 
Literatur zu diesem Thema verweisen kann, das wär nett. Würde mich auch 
interessieren. :)

Die, wo keine Ahnung davon haben, können gerne weiterhin ihre Scherze 
machen. Das zeugt von Humor. :))

von Karl H. (kbuchegg)


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Humor?
Ham wir nicht. Wo wir doch in den Keller lachen gehen!

von G. C. (_agp_)


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Kann mir mal jemand erklären, wo Paul sein Talent zum reimen her hat?

Wahrscheinlich wurde er frühzeitig zum Subjunktor ernannt.

von Ansgar K. (malefiz)


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> - NS mit dem Subjunktor "wo" können verschiedene Bedeutungen haben, z.B.
> konzessiv: Warum hast du Angst vor der Prüfung, wo du (doch) so viel
> gelernt hast?
>
> Aber wahrscheinlich interssiert dich das gar nicht merhr. :))

Der Satz ist falsch da wo eigentlich nur im Zusammenhang mit Orten gilt. 
Mit einem wobei wird der Satz richtig.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Das ist der krankste shit, wo gibt. ;)

von Paul B. (paul_baumann)


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G.C. schrob:
>Kann mir mal jemand erklären, wo Paul sein Talent zum reimen her hat?
>Wahrscheinlich wurde er frühzeitig zum Subjunktor ernannt.

Subjunktor?! Womit man sich beschimpfen lassen muß.....

Also gut: Als ich ein kleiner Junge war und wie viele andere kleine 
Jungen
auch davon träumte, ein großer Fußballspieler zu werden, da sagte meine
Großmutter: Jung iß Deine Supp damit Du gut auf's Tor triffst!

So kam dann der Ausdruck /Supp/Jung/Tor in die Welt.

;-)

P.S.
Ich habe keine Ahnung, was ein Subjunktor ist und suche auch nicht 
danach.

MfG Paul

von Rainer U. (r-u)


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"Subjunktor" hab ich auch noch nie gehört. Wie viele (deutsche) Sorten 
Wörter gibt es überhaupt? Wird immer mal ein neues erfunden?

Und wo ist das Subjekt im Satz "Mir ist kalt." ? Fragen über Fragen.. 
:-)

von A. $. (mikronom)


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Steven () schrieb:
> Ja ich weiß, aber, ich, liebe, Kommata.

http://www.deppenapostroph.info/deppenkomma/
http://www.stupidedia.org/stupi/Gef%C3%BChltes_Komma

Wo ist ein Fragewort, nur Primitivlinge verwenden das als 
Ortsbeschreibung. "Der Ort, wo ich ..." ist genauso proletendeutsch wie 
"Mein Bruder sein Haus." oder "Das Geld was mir gehört."

Das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" kennen anscheinend zu 
wenige.

von G. C. (_agp_)


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Paul Baumann schrieb:
> G.C. schrob:
>>Kann mir mal jemand erklären, wo Paul sein Talent zum reimen her hat?
>>Wahrscheinlich wurde er frühzeitig zum Subjunktor ernannt.
>
> Subjunktor?! Womit man sich beschimpfen lassen muß.....

Ich dachte als Würze zum wo-Nebensatz haue ich einfach noch einen 
kleinen Abschmunzler ins Kontor.

> Also gut: Als ich ein kleiner Junge war und wie viele andere kleine
> Jungen
> auch davon träumte, ein großer Fußballspieler zu werden, da sagte meine
> Großmutter: Jung iß Deine Supp damit Du gut auf's Tor triffst!
>
> So kam dann der Ausdruck /Supp/Jung/Tor in die Welt.
>
> ;-)

So muss es in etwa gewesen sein.

> P.S.
> Ich habe keine Ahnung, was ein Subjunktor ist und suche auch nicht
> danach.

Der war geklaut aus dem Zeilensalat weiter oben.

>
> MfG Paul

MfG ich auch

von Bernd F. (metallfunk)


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Andi $nachname schrieb:
> Steven () schrieb:
>> Ja ich weiß, aber, ich, liebe, Kommata.
>
> http://www.deppenapostroph.info/deppenkomma/
> http://www.stupidedia.org/stupi/Gef%C3%BChltes_Komma
>
> Wo ist ein Fragewort, nur Primitivlinge verwenden das als
> Ortsbeschreibung. "Der Ort, wo ich ..." ist genauso proletendeutsch wie
> "Mein Bruder sein Haus." oder "Das Geld was mir gehört."
>
> Das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" kennen anscheinend zu
> wenige.

Die deutsche Sprache ist wandlungsfähig und fexibel.
Einiges, was im Duden steht, ist in der nächsten Ausgabe nicht mehr 
drin.

Also, ruhig bleiben, solange wir verständlich kommunizieren, passt
es doch.

von A. $. (mikronom)


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Bernd Funk schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Steven () schrieb:
>>> Ja ich weiß, aber, ich, liebe, Kommata.
>>
>> http://www.deppenapostroph.info/deppenkomma/
>> http://www.stupidedia.org/stupi/Gef%C3%BChltes_Komma
>>
>> Wo ist ein Fragewort, nur Primitivlinge verwenden das als
>> Ortsbeschreibung. "Der Ort, wo ich ..." ist genauso proletendeutsch wie
>> "Mein Bruder sein Haus." oder "Das Geld was mir gehört."
>>
>> Das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" kennen anscheinend zu
>> wenige.
>
> Die deutsche Sprache ist wandlungsfähig und fexibel.

Nur weil einige Deppen zu doof sind richtig zu schreiben heißt das noch 
lange nicht, dass das zukünftig Standard wird!

Wenn ich allein schaue, wieviele auf Großbuchstaben verzichten, weil sie 
meinen dass man das heutzutage eben so macht, wie viele die 
Mehrzahlbildung mit "'s" (LKW's, AGB's) gestalten, dann weiß ich was ich 
von "Die deutsche Sprache ist wandlungsfähig und fexibel." halten darf: 
Pures Wunschdenken, um die eigenen Unfähigkeiten richtig zu schreiben zu 
kompensieren.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ja und?

Es gibt in der deutschen Rechtschreibung mehr Ausnahmen als Regeln.

Eine gewisse Vereinfachung ( abgeleitet aus dem täglichen Sprach-
gebrauch ), ist doch eher positiv zu sehen.

Ich habe jetzt schon 2 Rechtschreibreformen erlebt, da kommt es
auf eine mehr auch nicht an.  :)

von A. $. (mikronom)


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Bernd Funk schrieb:
> Ja und?

Ignorant oder einfach nur unfähig richtig zu schreiben?

> Es gibt in der deutschen Rechtschreibung mehr Ausnahmen als Regeln.

Nein.

> Eine gewisse Vereinfachung ( abgeleitet aus dem täglichen Sprach-
> gebrauch ), ist doch eher positiv zu sehen.

Jeden geistigen Dünnpfiff zuzulassen ist keine Vereinfachung! Es wäre 
ein Armutszeugnis.

Übrigens: Eine öffnende Klammer hat hinter sich kein Leerzeichen, eine 
schließende Klammer kein Leerzeichen vor sich.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Andi $nachname schrieb:
> Übrigens: Eine öffnende Klammer hat hinter sich kein Leerzeichen, eine
> schließende Klammer kein Leerzeichen vor sich.

Ok, und weil Klugsch... so herrlich Spaß macht:

Andi $nachname schrieb:
> Wo ist ein Fragewort,

Auch, aber nicht nur. Beispiele aus dem Duden:

  "er geht wieder hin, wo er hergekommen ist"
  "der Tag, wo (an dem) er sie das erste Mal sah"

> nur Primitivlinge verwenden das als Ortsbeschreibung.

Das Wort "Primitivling" ist laut Duden Umgangssprache, es wird somit nur
von Primitivlingen verwendet.

> "Der Ort, wo ich ..." ist genauso proletendeutsch

Das Wort "proletendeutsch" finde ich im überhaupt Duden nicht. Es muss
wohl proletendeutsch sein. Außerdem würde man es, falls es existierte,
großschreiben.

Lies doch einfach einmal konzentriert ein paar deiner eigenen Beiträge
durch und lege dabei die gleiche Messlatte an, die du auch bei den
Texten anderer anwendest. Merkst du etwas?

> Das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" kennen anscheinend zu
> wenige.

Naja, das Buch ist amüsant zu lesen, enthält viele Wahrheiten, aber auch
etliche "Regeln", die sich der Autor (Bastian Sick) selbst ausgedacht
hat. Nicht alles, was dort als falsch angeprangert wird, ist es auch
wirklich, und ich würde Herrn Sick auch nicht als die Referenz der
deutschen Sprache ansehen.

von J. A. (gajk)


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Stefan Helmert schrieb:
> Das ist der krankste shit, wo gibt. ;)

Der Satz ist gut, doch ich hab nen Bruder
dem seine Sprüche sind einfach noch guter!

von Eni H. (eni_h)


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Ansgar k. schrieb:
>> - NS mit dem Subjunktor "wo" können verschiedene Bedeutungen haben, z.B.
>> konzessiv: Warum hast du Angst vor der Prüfung, wo du (doch) so viel
>> gelernt hast?
>>
>> Aber wahrscheinlich interssiert dich das gar nicht merhr. :))
>
> Der Satz ist falsch da wo eigentlich nur im Zusammenhang mit Orten gilt.
> Mit einem wobei wird der Satz richtig.

Nein, der Satz ist nicht falsch. Ich habe mehrere hundert Beispiele aus 
neueren literarischen Werken gesammelt und analysiert, darin kommen 
ähliche Sätze sehr häufig vor. Ich behaupte das also nicht einfach so, 
weil ich das so meine. Das sind Ergebnisse einer Forschung.
Außerdem wird "wo" als Subjunktor in der Umgangssprache und in Dialekten 
noch viel häufiger verwendet, daher kann man nicht behaupten, dass das 
falsch ist.
Wenn eswas so häufig von den Sprechern einer Sprache verwendet wird, 
dann kann es nicht falsch sein. Die Grammatik kann keine Norm sein, die 
einen Sprecher "zwingt" nach bestimmten Regeln zu sprechen. Nein. Was 
ist älter Sprache oder Grammatik? Natürlich die Sprache. Es kommt vor, 
dass etwas, was als "falsch" galt, mit der Zeit so häufig von den 
Sprechern einer Sprache verwendet wird, dass es "in die Grammatik 
aufgenommen wird". Das ist z.B. der Fall mit dem Dativ der immer 
häufiger den Genitiv ergänzt. Früher galt das als falsch.
Man kann also sagen, dass einige NS mit "wo" dem Hochdeutschen nicht 
entsprechen, sondern eher der Umgangssprache... Das ist z.B. der Fall 
bei: Die Frau, wo mich geboren hat.
Aber der Satz "Warum hast du jetzt Angst, wo du doch immer so mutig 
bist.",
ist vollkommen richtig, auch in der Schriftsprache (Standartvarietät).

Den Satz kann man mit "obwohl" statt "wo + doch" formulieren, der Sinn 
der Aussage ändert sich dadurch nicht. Das beweist, dass "wo" hier eine 
konzessive Bedeutung hat. Das ist linguistisch interessant, da wenige 
andere Subjunktoren (subordinierende Konjunktionen; leiten NS ein)so 
eine Polyfunktionalität aufweisen.

Da meine Arbeit linguistisch, kontrastiv ist, zeigt sich, dass es duch 
diese verschiedenen Bedeutungen von "wo" zu Übersetzungsproblemen kommt.

Das klingt vielleicht verwirrend, aber mich interessiert es wirklich.
Ich finde es auch interessant, zu lesen, dass viele diese Verwendung von 
"wo" in NS nicht nur umgangsprachlich, sondern auch abwertend 
betrachten. Es gibt hier sogar schlimmere Ausdrücke. :))) Falls sich 
jemand ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt hat, würde mich das 
wirklich interessieren.

LG
Subjunktor :))

von Eni H. (eni_h)


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Paul Baumann schrieb:
> G.C. schrob:
>>Kann mir mal jemand erklären, wo Paul sein Talent zum reimen her hat?
>>Wahrscheinlich wurde er frühzeitig zum Subjunktor ernannt.
>
> Subjunktor?! Womit man sich beschimpfen lassen muß.....
>
> Also gut: Als ich ein kleiner Junge war und wie viele andere kleine
> Jungen
> auch davon träumte, ein großer Fußballspieler zu werden, da sagte meine
> Großmutter: Jung iß Deine Supp damit Du gut auf's Tor triffst!
>
> So kam dann der Ausdruck /Supp/Jung/Tor in die Welt.
>
> ;-)
>
> P.S.
> Ich habe keine Ahnung, was ein Subjunktor ist und suche auch nicht
> danach.
>
> MfG Paul

hahahaha
Das ist echt toll! Ich überlege ernsthaft das irgendwie in meiner Arbeit 
zu erwähnen. Da muss man echt drauf kommen! :))
Zu meiner Verteidigung möchte ich sagen, dass ich den Begriff nicht 
eingeführt habe. Aber ich muss auch sagen, dass ich froh bin, dass es 
ihn gibt, denn für linguistishe Arbeiten wird er schon gebraucht, 
erleichtert Formulierungen und erspart einem zu lange Umschreibungen.

LG
Subjunktor :))

von Eni H. (eni_h)


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Rainer Unsinn schrieb:
> "Subjunktor" hab ich auch noch nie gehört. Wie viele (deutsche) Sorten
> Wörter gibt es überhaupt? Wird immer mal ein neues erfunden?
>
> Und wo ist das Subjekt im Satz "Mir ist kalt." ? Fragen über Fragen..
> :-)

Zu deinen ersten Fragn:
Ich kann dir diese leider nicht beantworten, aber ich empfehle dir 
folgendes Buch: 
http://books.google.ba/books?id=AT1eZZLxzl0C&pg=PA466&lpg=PA466&dq=wortbildung+wortsch%C3%B6pfung+im+deutschen&source=bl&ots=v3p5QKV11L&sig=me54vwdbefxYl32Y9-RwRrRheSo&hl=bs&sa=X&ei=wTFdUeLyFeqm4AS46IHwAw&ved=0CEIQ6AEwBA#v=onepage&q=wortbildung%20wortsch%C3%B6pfung%20im%20deutschen&f=false

:)))

von Eni H. (eni_h)


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Bernd Funk schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Steven () schrieb:
>>> Ja ich weiß, aber, ich, liebe, Kommata.

>>
>> Wo ist ein Fragewort, nur Primitivlinge verwenden das als
>> Ortsbeschreibung. "Der Ort, wo ich ..." ist genauso proletendeutsch wie
>> "Mein Bruder sein Haus." oder "Das Geld was mir gehört."
>>
>> Das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" kennen anscheinend zu
>> wenige.
>
> Die deutsche Sprache ist wandlungsfähig und fexibel.
> Einiges, was im Duden steht, ist in der nächsten Ausgabe nicht mehr
> drin.
>
> Also, ruhig bleiben, solange wir verständlich kommunizieren, passt
> es doch.

Eben.

von Eni H. (eni_h)


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Yalu X. schrieb:
> Lies doch einfach einmal konzentriert ein paar deiner eigenen Beiträge
> durch und lege dabei die gleiche Messlatte an, die du auch bei den
> Texten anderer anwendest. Merkst du etwas?
>> Das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" kennen anscheinend zu
>> wenige.
> Naja, das Buch ist amüsant zu lesen, enthält viele Wahrheiten, aber auch
> etliche "Regeln", die sich der Autor (Bastian Sick) selbst ausgedacht
> hat. Nicht alles, was dort als falsch angeprangert wird, ist es auch
> wirklich, und ich würde Herrn Sick auch nicht als die Referenz der
> deutschen Sprache ansehen.

Ja. :)

von Eni H. (eni_h)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Humor?
> Ham wir nicht. Wo wir doch in den Keller lachen gehen!

:))

von Eni H. (eni_h)


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Andi $nachname schrieb:
> Bernd Funk schrieb:
>> Andi $nachname schrieb:
>>> Steven () schrieb:
>>>> Ja ich weiß, aber, ich, liebe, Kommata.
>>>
>
> Wenn ich allein schaue, wieviele auf Großbuchstaben verzichten, weil sie
> meinen dass man das heutzutage eben so macht, wie viele die
> Mehrzahlbildung mit "'s" (LKW's, AGB's) gestalten, dann weiß ich was ich
> von "Die deutsche Sprache ist wandlungsfähig und fexibel." halten darf:
> Pures Wunschdenken, um die eigenen Unfähigkeiten richtig zu schreiben zu
> kompensieren.

Sei doch nicht so kritisch den anderen gegenüber, wo du doch :)) selbst 
einige Rechtschreibfehler in deiner Kritik hier gemacht hast.

Ich sage nur: Kommasetzung und "wie viele"!

von J. A. (gajk)


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Eni H. schrieb:

> Nein, der Satz ist nicht falsch. Ich habe mehrere hundert Beispiele aus
> neueren literarischen Werken gesammelt und analysiert, darin kommen
> ähliche Sätze sehr häufig vor. Ich behaupte das also nicht einfach so,
> weil ich das so meine. Das sind Ergebnisse einer Forschung.
> Außerdem wird "wo" als Subjunktor in der Umgangssprache und in Dialekten
> noch viel häufiger verwendet, daher kann man nicht behaupten, dass das
> falsch ist.

Die Begründung, etwas sei nur dadurch schon richtig, weil viele es so 
sehen oder meinen oder sagen, halte ich für wertlos.

Fresst Sch....., 10 Mrd. Fliegen können sich nicht irren!

von Eni H. (eni_h)


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Das habe ich so nicht behauptet. Ich sage nicht, weil viele irgendetwas 
sagen, ist es auch richtig... Ich spreche hier konkret vom "Wo" im 
Nebensatz. Ich habe konkrete Beispiele genannt, wovon es etliche gibt. 
Diese Beispiele stammen nicht von "irgendwelchen vielen" sondern von 
erfolgreichen Schriftstellern, mitunter Nobelpreisträgern und anderen 
sicheren Quellen.

Hast mich nicht verstanden, aber das ist OK.

von Dirk S. (Firma: PriceRite GmbH) (formato)


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J. Ad. schrieb:
> Eni H. schrieb:
>
>> Nein, der Satz ist nicht falsch. Ich habe mehrere hundert Beispiele aus
>> neueren literarischen Werken gesammelt und analysiert, darin kommen
>> ähliche Sätze sehr häufig vor. Ich behaupte das also nicht einfach so,
>> weil ich das so meine. Das sind Ergebnisse einer Forschung.
>> Außerdem wird "wo" als Subjunktor in der Umgangssprache und in Dialekten
>> noch viel häufiger verwendet, daher kann man nicht behaupten, dass das
>> falsch ist.
>
> Die Begründung, etwas sei nur dadurch schon richtig, weil viele es so
> sehen oder meinen oder sagen, halte ich für wertlos.
>
> Fresst Sch....., 10 Mrd. Fliegen können sich nicht irren!

Ganz klarer Induktionsfehler!
Wie mit der Gans, die sich wie jedem Morgen freut den Bauern zu sehen, 
heute gibt's aber kein Futter, sondern Gänsebraten für den Bauern...

von Basti M. (counterfeiter)


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Eni H. schrieb:
> ist vollkommen richtig, auch in der Schriftsprache (Standartvarietät).

Ist das 't' in Standard jetzt auch schon normiert, wo du doch so viele 
Werke gelesen haben willst? =)

Grüße

Basti

von J. A. (gajk)


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Eni H. schrieb:
> Das habe ich so nicht behauptet. Ich sage nicht, weil viele irgendetwas
> sagen, ist es auch richtig... Ich spreche hier konkret vom "Wo" im
> Nebensatz. Ich habe konkrete Beispiele genannt, wovon es etliche gibt.
> Diese Beispiele stammen nicht von "irgendwelchen vielen" sondern von
> erfolgreichen Schriftstellern, mitunter Nobelpreisträgern und anderen
> sicheren Quellen.
>
> Hast mich nicht verstanden, aber das ist OK.

Fände ich jetzt nicht OK, wenn ich was schreibe, was die Leute SO nicht 
verstehen. Mach dir Gedanken, wie du es treffender ausdrücken kannst.

Etwas unklar ist mir auch, ob nach "anderen" nicht ein Komma stehen 
sollte. Meintest du, dass die Nobelpreisträger auch zu den sicheren 
Quellen zählen?

Oder wolltest du Nobelpreisträger unabhängig von "anderen",(Komma) 
"sicheren Quellen" anführen? Seit der Verleihung dieses Preisesan Mo Yan 
wäre mir diese Variante lieber.

von Eni H. (eni_h)


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J. Ad. schrieb:

> Fände ich jetzt nicht OK, wenn ich was schreibe, was die Leute SO nicht
> verstehen. Mach dir Gedanken, wie du es treffender ausdrücken kannst.
>
> Etwas unklar ist mir auch, ob nach "anderen" nicht ein Komma stehen
> sollte. Meintest du, dass die Nobelpreisträger auch zu den sicheren
> Quellen zählen?
>
> Oder wolltest du Nobelpreisträger unabhängig von "anderen",(Komma)
> "sicheren Quellen" anführen? Seit der Verleihung dieses Preisesan Mo Yan
> wäre mir diese Variante lieber.

Lieber J. Ad.,

du bist ja nicht die Leute. Ich meine, dass DU mich nicht verstehst und 
es ist OK, weil ich keine Zeit habe, um es dir noch detaillierter zu 
erklären. Lies bitte alle Beiträge, dann wirst du verstehen, was ich 
meine. Und wenn nicht, dann lade ich dich vielleicht zu meinem Vortrag 
ein, da kannst du dann alles mitbekommen und Fragen stellen. ;)

Zu deinem Kommentar zu dem Komma und den Nobelpreisträgern, da muss ich 
dich enttäuschen, ich meinte es so, wie ich es geschrieben habe und 
nicht so, wie es dir lieber wäre.

Auch meinte ich mit Nobelpreisträgern in diesem Fall deutsche 
Schriftsteller, also deutsche Muttersprachler. Aber damit es uns nicht 
passiert, dass wir hier vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sehen und 
endlos diskutieren:  Grundsätzlich wollte ich darauf hinaus, dass meine 
Beispiele aus sicheren Quellen und nicht widerlegbar sind. Solange du 
also nicht mindestens eine ähnliche Forschungsarbeit vorweisen kannst, 
die das widerlegen kann, wollen wir nicht weiter darüber diskutieren. 
:-)

Schönen Tag noch.

von J. A. (gajk)


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Eni H. schrieb:
> Grundsätzlich wollte ich darauf hinaus, dass meine
> Beispiele aus sicheren Quellen und nicht widerlegbar sind. Solange du
> also nicht mindestens eine ähnliche Forschungsarbeit vorweisen kannst,
> die das widerlegen kann, wollen wir nicht weiter darüber diskutieren.
> :-)
>
> Schönen Tag noch.

Du hast eine Forschungsarbeit zum "wo" in der deutschen Sprache 
angefertigt und das ist ja auch eine tolle Sache. Und hierin stellst du 
dann fest, dass sich dieser umgangsprachliche Satzbau mittlerweile 
durchgesetzt hat.

Das kann und vor allem will ich ja auch nicht widerlegen. Warum aucn?

Aber dass es kein Hochdeutsch ist sondern eben Umgangssprache - das wird 
man ja wohl noch sagen dürfen. Und das war die Ausgangsfrage.

von Eni H. (eni_h)


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Nein, eine tolle Sache ist es ganz und gar nicht. Ich habe ganz am 
Anfang geschrieben, dass es wohl für die meisten ein sehr langweiliges 
Thema ist, außer für manche Linguisten. Aber es ist nun mal das Thema 
hier. Wer es nicht spannend findet oder überhaupt nichts damit am Hut 
hat, der muss ja nicht mitlesen oder mitdiskutieren. Und wenn du die 
Arbeit eines anderen abwerten willst, dann müsstest du doch zuerst 
mindestens so etwas Vergleichbares geleistet haben, so unwichtig oder 
schlecht die Arbeit dieses anderen auch ist.


Ich habe nicht das festgestellt, was du behauptest. Hallo?!?! Ich meine, 
man soll nicht so streng und abwertend urteilen. WEIL: Wenn etwas von 
SEHR VIELEN Muttersprachlern sprachlich HÄUFIG verwendet wird, wird es 
sich wahrscheinlich (aber ich sage nicht "ganz bestimmt!!!")auch 
dursetzen und in die Standardvarietät aufgenommen werden. Das ist ein 
ganz natürlicher Prozess. Die Sprache richtet sich nicht nach der 
Grammatik, sondern umgekehrt. Das meine ich unabhängig von dem Thema 
"wo-Nebensatz". Das bedeutet nicht, dass jeder alles irgendwie sagen 
kann und alles richtig ist. Das kann nun wirklich nur jemand behaupten, 
der überhaupt nichts verstanden hat, von dem, was ich geschrieben habe.

Dass du das, was ich behaupte, widerlegen sollst, dazu will ich dich 
auch nicht überreden. Ich habe das lediglich geschrieben, weil du eben 
das versuchst, auf eine wichtigtuerische, besserwisserische Art und 
Weise. Da du es schon versuchst, müsstest du deine Argumente mit 
überprüfbaren Beispielen, mit Fakten untermauern,alles andere ist leere 
Diskussion. Natürlich darf man trotzdem seine Meinung äußern. Aber wenn 
man die Meinung eines anderen widerlegen will, dann bitte mit richtigen 
Argumenten. DU hast meinen Beitrag kommentiert und widersprochen und 
nicht umgekehrt, ich habe dir nur geantwortet. Dein Kommentar "Man wird 
wohl sagen dürfen..." ist daher fehl am Platz, das müsste ich zu dir 
sagen. Ich akzeptiere, dass du deine Meinung hast und wiederhole: Du 
musst mich nicht verstehen und meine Meinung teilen, das ist OK.

Es gibt Fälle von wo-Nebensätzen, die sehr wohl zum Hochdeutschen 
gehören und andere, die zur Umgangssprache gehören oder einem Dialekt. 
Aber man kann nicht sagen, dass alles falsch ist, sondern eben 
umgangssprachlich, dialektal. Nichts anderes habe ich behauptet.

Das Haus, wo ich wohne... -> Das ist keine Umgangssprache.
Die Frau, wo mich geboren hat... -> Das ist Umgangssprache.

Du verstehst mich nicht und hast anscheinend die Diskussion nicht 
mitverfolgt, sonst müsstest du das einigermaßen verstanden haben. Dafür, 
dass das ein für dich so unspektakuläres Thema ist, bist du hier aber 
sehr diskutierfreudig. Lassen wir es lieber sein. :)

von Eni H. (eni_h)


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J. Ad. schrieb:
>
> Du hast eine Forschungsarbeit zum "wo" in der deutschen Sprache
> angefertigt und das ist ja auch eine tolle Sache. Und hierin stellst du
> dann fest, dass sich dieser umgangsprachliche Satzbau mittlerweile
> durchgesetzt hat.
>
> Das kann und vor allem will ich ja auch nicht widerlegen. Warum aucn?
>
> Aber dass es kein Hochdeutsch ist sondern eben Umgangssprache - das wird
> man ja wohl noch sagen dürfen. Und das war die Ausgangsfrage.

BTW: Um den Satzbau geht es hier überhaupt nicht. Satzbau = Wortstellung 
im Satz.

von Eni H. (eni_h)


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Basti M. schrieb:
> Eni H. schrieb:
>> ist vollkommen richtig, auch in der Schriftsprache (Standartvarietät).
>
> Ist das 't' in Standard jetzt auch schon normiert, wo du doch so viele
> Werke gelesen haben willst? =)
>
> Grüße
>
> Basti

Nein, Basti, das ist ein Tippfehler von mir. Darauf wärst du nie 
gekommen. :))
Aber du glaubst gar nicht, wie viele davon ich in den vielen Werken 
gefunden habe. Das passiert wohl jedem. Daher sollte man nicht sooooo 
kritisch und schon gar nicht beleidigend auf Fehler von anderen 
reagieren. Aber darauf hinweisen kann man gerne, finde ich. Danke! :)

von Eni H. (eni_h)


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Dirk Schröder schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>>
>> Die Begründung, etwas sei nur dadurch schon richtig, weil viele es so
>> sehen oder meinen oder sagen, halte ich für wertlos.
>>
>> Fresst Sch....., 10 Mrd. Fliegen können sich nicht irren!
>
> Ganz klarer Induktionsfehler!
> Wie mit der Gans, die sich wie jedem Morgen freut den Bauern zu sehen,
> heute gibt's aber kein Futter, sondern Gänsebraten für den Bauern...

Was ihr schreibt, macht Sinn. Nur weil die meisten, die von Hochhäusern 
springen, sterben, muss das nicht immer der Fall sein. Probiert es mal 
aus! :))

von J. A. (gajk)


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Eni H. schrieb:
> WEIL: Wenn etwas von
> SEHR VIELEN Muttersprachlern sprachlich HÄUFIG verwendet wird, wird es
> sich wahrscheinlich (aber ich sage nicht "ganz bestimmt!!!")auch
> dursetzen und in die Standardvarietät aufgenommen werden. Das ist ein
> ganz natürlicher Prozess. Die Sprache richtet sich nicht nach der
> Grammatik, sondern umgekehrt. Das meine ich unabhängig von dem Thema
> "wo-Nebensatz". Das bedeutet nicht, dass jeder alles irgendwie sagen
> kann und alles richtig ist. Das kann nun wirklich nur jemand behaupten,
> der überhaupt nichts verstanden hat, von dem, was ich geschrieben habe.

Klar, Sprache ändert sich. Aber die Vorstellung, dass "Isch geh Aldi" 
demnächst als Standardvarietät aufgenommen werden soll - da sträuben 
sich bei mir die Nackenhaare.

Auch "der Butter" ist z. B. in Bayern weit verbreitet, aber halt kein 
Hochdeutsch.

> Aber wenn
> man die Meinung eines anderen widerlegen will, dann bitte mit richtigen
> Argumenten.

Meinungen ändern sich, sie werden aber nicht widerlegt. Wie sollte man 
denn bitte eine Meinung "widerlegen".

> DU hast meinen Beitrag kommentiert und widersprochen und
> nicht umgekehrt, ich habe dir nur geantwortet. Dein Kommentar "Man wird
> wohl sagen dürfen..." ist daher fehl am Platz, das müsste ich zu dir
> sagen.

Du könntest was zur Sache sagen, stattdessen plusterst du dich mit 
deiner hochtrabenden Art auf.

Sage doch bitte, ob ein falsches "wo" nun Hochdeutsch ist oder 
Umgangssprache. Klipp und klar und ohne Nobelpreisträger im Rücken.

> Ich akzeptiere, dass du deine Meinung hast und wiederhole: Du
> musst mich nicht verstehen und meine Meinung teilen, das ist OK.

Du hast lange für DEINE Meinung gearbeitet und meinst, Eure Durchlaucht 
sitze auf so einem hohen Thron, dass du deine Weisheiten ohne Argumente 
ablassen kannst. Wir aus dem Fußvolk können wohl noch dankbar sein, dass 
wir an deiner Meinung teilhaben können.

> Es gibt Fälle von wo-Nebensätzen, die sehr wohl zum Hochdeutschen
> gehören und andere, die zur Umgangssprache gehören oder einem Dialekt.
> Aber man kann nicht sagen, dass alles falsch ist, sondern eben
> umgangssprachlich, dialektal. Nichts anderes habe ich behauptet.

Etwas andere behaupte ich auch nicht.


> Du verstehst mich nicht und hast anscheinend die Diskussion nicht
> mitverfolgt, sonst müsstest du das einigermaßen verstanden haben.

Hier paaren sich jetzt didaktische Motivationslosigkeit mit der 
wissenschaftlichen Exzellenz!

> Dafür,
> dass das ein für dich so unspektakuläres Thema ist, bist du hier aber
> sehr diskutierfreudig. Lassen wir es lieber sein. :)

Ja, vielleicht noch eine Runde Beifall für den großen Studienersteller, 
der gerne seine herausragende Arbeiten erwähnt und sich selbst 
beweihräuchert. Und der uns nach langen Studien erklärt, wenn etwas 
sprachlich nur lange schlampig genug verwendet wird, dann wird es nach 
einer gewissen Zeit schon von alleine "richtig".

Ich seh das anders. Sprache ist immer auch ein Abbild unseres Denkens. 
Wer nichts anderes kann als schlampig sprechen, der denkt dann auch 
schlampig.

Auch das hat heute Methode: Worthülsen und Halbwahrheiten sowie 
Schönfärbereien verdecken wichtige Sachverhalte.

Beispiel: Die Gewerkschaft fordert 6,5% mehr Lohn. Diese Forderung 
bezieht sich auf EIN JAHR. Im Radio kommt dann, dass bei den 
Verhandlungen dann nur 5,5% herausgekommen sind. Diese 5,5% erstrecken 
sich jedoch auf 19 Monate (oder eine andere Zeitspanne), aber eben nicht 
auf ein Jahr.

Beim Hörer wird der Eindruck erweckt, es gäbe nun halt gerade mal einen 
Prozentpunkt weniger als von der Gewerkschaft gefordert - alles also im 
grünen Bereich.

Durch einen schlampigen Sprachgebrauch und das Loslösen der Zahlen von 
den Zeiträumen wird klar, dass die Nachrichtenschreiber mit der 
Prozentrechnung wohl überfordert sind.

von Eni H. (eni_h)


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Ja, alles klar.

von J.-u. G. (juwe)


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Eni H. schrieb:
> Was ihr schreibt, macht Sinn.

Mir persönlich rollen sich bei so etwas die Fußnägel noch etwas weiter 
hoch, als bei manch umgangssprachlichem wo-Nebensatz.

von Eni H. (eni_h)


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Auf keinen Fall will ich hier besserwisserisch auftreten. Wenn ich mich 
mit einem Thema mehr auseinandergesetzt habe als jemand anders, will ich 
damit bestimmt nicht sagen, dass ich schlauer bin als der Rest. Das ist 
doch Quatsch. Ich bin es ja nicht, die die Sprechweise von irgendjemand 
als "schlampig" bezeichnet. Ich sage nur: Netiquette! Auf so eine 
Diskussion will ich mich nicht einlassen und das will ich jetzt auch 
nicht mehr wiederholen und hier in die Länge ziehen.

Ich finde das Thema interessant, weil ich mich damit beschägtigt habe. 
Wenn jemand sich auch damit beschäftigt hat, würde mich dessen Meinung 
interessieren. Auch die vielen Beispiele, Witze u.s.w. fand ich super. 
:)
Man sieht, dass es schon ein Thema ist, das Raum für verschiedene 
Meinungen und Diskussionen bietet.

Gruß

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Nur weil einige Deppen zu doof sind richtig zu schreiben heißt das noch
> lange nicht, dass das zukünftig Standard wird!

Allein in diesem Satz von Dir fehlen ein bis zwei Kommas. Und nu? ;-)

(Über das erste der beiden lässt sich vortrefflich streiten. Stichwort: 
"satzwertiger Infinitiv").

von Eni H. (eni_h)


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J.-u. G. schrieb:
> Eni H. schrieb:
>> Was ihr schreibt, macht Sinn.
>
> Mir persönlich rollen sich bei so etwas die Fußnägel noch etwas weiter
> hoch, als bei manch umgangssprachlichem wo-Nebensatz.

Verstehe ich. Ich meinte das auch nur ironisch.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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J. Ad. schrieb:
> Auch "der Butter" ist z. B. in Bayern weit verbreitet, aber halt kein
> Hochdeutsch.

Doch, "der Butter" ist sogar perfektes hochdeutsch. Vielleicht ist dir
nur nicht ganz bewusst, was "hochdeutsch" in Wirklichkeit bedeutet:

Zitat aus http://de.wikipedia.org/wiki/Standarddeutsch

  "Der für die deutsche Standardsprache oft gebrauchte Begriff
  'Hochdeutsch' bezeichnet in der germanistischen Sprachwissenschaft
  eigentlich eine Gruppe von Mundarten in Mittel- und Süddeutschland
  (Mittel- und Oberdeutsch), die sich durch die Benrather Linie vom
  Niederdeutschen abgrenzen."

Das Standarddeutsche wird deswegen oft als "Hochdeutsch" bezeichnet,
weil es aus dem Hochdeutschen entstanden ist. Beim Butter – wie auch bei
vielen anderen Wörtern – scheinen die "Erfinder" des Standarddeutschen
allerdings massiv geschlampt zu haben. Vermutlich hatten sie bei dem
Wort nicht den fettreichen Brotaufstrich, sondern ihre mollige Frau vor
Augen.

Und um auf das Thema zurückzukommen:

Ich würde sogar behaupten, dass "wo" das einzige im Hochdeutschen
korrekte Relativpronomen ist:

  "Die Frau, wo mich geboren hat."

ist korrektes Hochdeutsch,

  "Die Frau, die mich geboren hat."

nicht. Dieser Satz ist nur in der als "Standarddeutsch" bezeichneten
Verkrüppelung des Hochdeutschen akzeptiert.

Um einen Flamewar mit den nicht hochdeutschsprechenden Forenteilnehmern
bereits im Keim zu ersticken, habt ihr sicherheitshalber hier noch
meinen Smiley :)

von Dirk S. (Firma: PriceRite GmbH) (formato)


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Was haltet ihr denn hiervon? http://www.genxtreme.de/sicherheitsschuhe/
Mein ihr, die Sicherheitsschuhe taugen was?

von J.-u. G. (juwe)


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Dirk Schröder schrieb:
> Was haltet ihr denn hiervon? http://www.genxtreme.de/sicherheitsschuhe/
> Mein ihr, die Sicherheitsschuhe taugen was?

Ich habe auf der verlinkten Seite nicht einen einzigen, mit "wo" 
eingeleiteten Nebensatz finden können. Also werden die Schuhe schon was 
taugen - oder auch nicht, je nach Dialekt.

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