Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannung erzeugen


von Andreas R. (blackpuma)


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Guten Abend alle Miteinander!

Ich möchte gerne meine Kondensatoren mit 200V laden. Ich habe aber nur 
eine 12V Spannungsquelle zur Verfügung. Wie kann ich das machen?

Ich habe im Netz diese Schaltung gefunden weiß aber nicht ob die für 
meine Anforderungen passt. Die Funktion ist mir soweit klar. Ich 
verstehe nur nicht wie das mit der Spule funktioniert. Der IGBT schaltet 
durch und ich habe ein Magnetfeld. Als nächstes schlatet der IGBT ab und 
das Magnetfeld bricht zusammen und induziert eine Spannung. Diese fließt 
dann zum Kondensator und läd diesen. So weit so gut aber... Kommen dort 
genau 250V raus? Das glaub ich mal nicht. Die Spannung ist höher nehme 
ich an. Macht es dem Kondensator nichts wenn er mit einer höheren 
Spannung geladen wird? Wenn eine Schutzschaltung eingebaut wird die den 
NE555 abschaltet wenn der Kondensator bei 200V ist ist das OK?

LG
Andreas

von Alexey (Gast)


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Hallo,

wenn du die Schaltung ohne Spannungsregelung die die Ausgangsspannung 
begrenzt betreibst, knallts. Wenn deine Kondensatoren nur 200V Vertragen 
und du lädst die höher auf Schlagen die Durch und sind kaputt. Je nach 
Kapazität und somit freiwerdender Energiemenge solltest du nicht danaben 
stehen das Knallt ganz Ordentlich... :D

von Falk B. (falk)


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@ Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Ich möchte gerne meine Kondensatoren mit 200V laden. Ich habe aber nur
>eine 12V Spannungsquelle zur Verfügung. Wie kann ich das machen?

Mit einem Schaltregler. Wie in deinem Anhang.

>meine Anforderungen passt. Die Funktion ist mir soweit klar.

Wirklich?

>verstehe nur nicht wie das mit der Spule funktioniert.

;-)

> Der IGBT schaltet
>durch und ich habe ein Magnetfeld.

Nicht ganz. Der Strom steigt linear an und baut damit ein Magnetfeld 
auf.

> Als nächstes schlatet der IGBT ab und das Magnetfeld bricht
> zusammen und induziert eine Spannung.

Ja.

> Diese fließt dann zum Kondensator und läd diesen.

Spannung fliesst nicht. Sie liegt an. Die Induktionsspannung addiert 
sich zur Betriebsspannung und wird zur Energiequelle, welche sich über 
D1 in C3 entlädt.

> So weit so gut aber... Kommen dort genau 250V raus?

Nöö. Die Spannung kann viel höher laufen.


> Das glaub ich mal nicht. Die Spannung ist höher nehme
>ich an.

Richtig!

> Macht es dem Kondensator nichts wenn er mit einer höheren
>Spannung geladen wird?

Probiers mal aus ;-)

> Wenn eine Schutzschaltung eingebaut wird die den
>NE555 abschaltet wenn der Kondensator bei 200V ist ist das OK?

Ja. Einfacher ist eine 250V Z-Diode, die verheizt dann die überschüssige 
Energie.

Alledings ist der Schaltplan bisweilen abenteuerlich.

1-3 kHz? Hüstel

3 kHz sind ~330 us. Selbst bei nur 50%  Tastvehältnis sind das noch 
~165us. Der Spulenstrom steigt gemäss

Uuups, bisel viel oder?

Solche Schaltregler laufen sinnvollerweise mit 15kHz++, vor allem damit 
man eventuell pfeifende Spulen nicht hört. Bei 30 kHz ist die Ladezeit 
nur 1/10 so gross, demzufolge auch der Strom nur 3,3A, was schon viel 
moderater ist.
Die chaltung liefer dann grob 19W Ausgangsleistung. Uuups. Dann sollte 
man die Spannung doch besser nicht mit einer Z-Diode allein begrenzen, 
das macht die nicht lange mit.

Ein IGBT ist dazu nicht wirklich nötig, ein brauchbarer 400V MOSFET ist 
bisweilen besser. Ausserdem sollte man das Tastverhältnis auf ca. 80% 
setzen.

MfG
Falk

von Paul Baumann (Gast)


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Es besteht der mathematische Zusammenhang: Je größer C desto größer auch
WUMMS! :-)

MfG Paul

von Michael (Gast)


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>Uuups, bisel viel oder?
>
>Solche Schaltregler laufen sinnvollerweise mit 15kHz++, vor allem damit
>man eventuell pfeifende Spulen nicht hört. Bei 30 kHz ist die Ladezeit
>nur 1/10 so gross, demzufolge auch der Strom nur 3,3A, was schon viel
>moderater ist.

Kommt drauf an wofür diese Schaltung war die er da gefunden hat.

von Falk B. (falk)


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@ Michael (Gast)

>Kommt drauf an wofür diese Schaltung war die er da gefunden hat.

Naja, wenn ich 1500uF@250V sehen, kann da nur Unsinn rauskommen. RailGun 
& Co.

MFG
Falk

von so nicht (Gast)


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Kompleter Caca. Weshalb von 24 auf 12V runter ? Dass man nachher die 
groessere Spule benoetigt ? Ein IGBT, was soll der ? Das Ganze bringt 
nichts. In die Tonne damit.

von Andreas R. (blackpuma)


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Danke schon mal für die Antworten.

Tastverhältnis 80%... Heißt das 80% ein und 20% aus oder andersrum?

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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das tastverhältnis musst du anpassen je nach last. Um so länger die ON 
Zeit, desto mehr Energie wird im Magnetfeld der Spule gespeichert, ab 
einen gewissen punkt ist die spule sozusagen "geladen" (analog zum 
Kondensator) und der Strom steigt schlagartig an (nur noch ohmscher 
widerstand wirkt).

Eine feste Regelung der Pulsweite funktioniert nur, wenn du am Ausgang 
eine feste Last hast.

Dieser Schaltwandler tut genau das, was du möchstest:
http://www.desmith.net/NMdS/Electronics/NixiePSU.html

Schau mal auf eBay nach "Nixie power supply" dort findest du einige 
fertige wandler.

Ich hab das ganze mit einem AVR gemacht der einen BSP297 per PWM Ausgang 
ansteuert und regele das Tastverhältnis in der Software (in einem 100 Hz 
Timer Interrupt) nach.

von Michael L. (Gast)


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Hallo Andreas,

> Ich möchte gerne meine Kondensatoren mit 200V laden. Ich habe aber nur
> eine 12V Spannungsquelle zur Verfügung. Wie kann ich das machen?
Mit einem Step-Up-Wandler wie von Dir vorgeschlagen.

> Ich habe im Netz diese Schaltung gefunden weiß aber nicht ob die für
> meine Anforderungen passt. Die Funktion ist mir soweit klar. Ich
> verstehe nur nicht wie das mit der Spule funktioniert. Der IGBT schaltet
> durch und ich habe ein Magnetfeld. Als nächstes schlatet der IGBT ab und
> das Magnetfeld bricht zusammen und induziert eine Spannung.

So ähnlich ist es wohl: Das Magnetfeld schwächt sich allerdings nicht 
komplett ab, sondern nur gerade soviel, daß die induzierte Spannung 
ausreicht, um den Strom über die Diode weiterfließen zu lassen.
Bei einem ungeladenen Kondensator ist das nicht schwer; die induzierte 
Spannung muß nur 0,7V betragen. Bei einem geladenen Kondensator muß die 
induzierte Spannung hingegen 200,7V betragen.

Im Endeffekt kann man es wohl fast so sehen, daß der Strom einfach durch 
die Diode weiterfließt.

> Diese fließt
> dann zum Kondensator und läd diesen. So weit so gut aber... Kommen dort
> genau 250V raus? Das glaub ich mal nicht. Die Spannung ist höher nehme
> ich an.
Genau. Die Spannung, die letztlich am Kondensator anliegt, ist stark 
lastabhängig. Ohne Last erreichst Du am Kondensator irgendwann die 
Spitzenspannung die bei der Induktion entsteht. Wieviel das genau ist, 
dürfte von mehreren Größen abhängen, z. B. Schaltgeschwindigkeit des 
FET, Spuleninduktivität, parasitäre Kapazitäten u. ä.

> Macht es dem Kondensator nichts wenn er mit einer höheren
> Spannung geladen wird? Wenn eine Schutzschaltung eingebaut wird die den
> NE555 abschaltet wenn der Kondensator bei 200V ist ist das OK?
Das gibt es alles als fertige ICs mit "Softstart" und ähnlichen 
Sondereigenschaften.

Ich habe mal mit dem MAX1523 experimentiert und Spannungen bis 100V 
erzeugt; damit habe ich soweit gute Erfahrungen gemacht.

Für 200V gibt es auch noch relativ einfache ICs, bei denen die 
Ausgangsspannung geregelt wird.

Wenn Dich das Gehäuse nicht stört, schau Dir mal den MAX4990 an.
http://www.maxim-ic.com/quick_view2.cfm/qv_pk/5488

Wenn's auch -200V sein dürfen, probier mal MAX1846/1847; an den ICs sind 
wenigstens noch Beinchen dran:

http://www.maxim-ic.com/quick_view2.cfm/qv_pk/3086


Gruß,
  Michael

von Peter (Gast)


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Zusammen mit den hier bereits gefallenen Ratschlägen kannst Du die 
Schaltung schon zu etwas brauchbarem nutzen:

- Schaltfrequenz auf ca 200..300 kHz erhöhen.
- Spannungsbegrenzung über den Kondensator:
  (VDR oder Z-Diode, genügend Reserve einplanen)

..und einen Transistor verwenden, der die Spannung sicher aushält! IGBT 
sind sicher nid schlecht (z.B. SGP10N60) oder ein High Voltage 
Transistor (z.B BU2525)

von Andreas R. (blackpuma)


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Für die Spannungsbegrenzung habe ich gedacht:

Ich lege einen Spannungsteiler über die Kondensatoren und lege diese auf 
einen Komperator. Den Ausgang hänge ich auf den Reset des NE555. Wenn 
jetzt die Spannung erreicht wird hört der auf Impulse zu erzeugen und 
der Kondensator wird nicht weiter geladen.

Was bringt die Schaltfrequenzerhöhung?

Bei den Schaltungen zum NE555 ist immer ein Elko eingezeichnet. Kann ich 
da auch einen Kerko verwenden?

Wie kann ich das laden des Kondensators verlangsamen?

Ich hätte einen BU508 zu hause. 700V/8A. Wenn die Spule nicht in die 
Sättigung kommt sollte der das doch tun oder?

von Falk B. (falk)


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@Andreas Riegebauer (blackpuma)

>jetzt die Spannung erreicht wird hört der auf Impulse zu erzeugen und
>der Kondensator wird nicht weiter geladen.

Ist OK. ggf. ein kleine Hysterese in den Komparator einbauen.

>Was bringt die Schaltfrequenzerhöhung?

Der Strom drch die Spule steigt nicht in astronomische Höhen.

>Bei den Schaltungen zum NE555 ist immer ein Elko eingezeichnet. Kann ich
>da auch einen Kerko verwenden?

Ja, wenn es den in der Grösse gibt.

>Wie kann ich das laden des Kondensators verlangsamen?

Grössere Spule, kürzere Einschaltdauer (Tastverhältnis).

>Ich hätte einen BU508 zu hause. 700V/8A. Wenn die Spule nicht in die
>Sättigung kommt sollte der das doch tun oder?

Ja.

MFg
Falk

von Michael (Gast)


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Der IGBT sitzt in der Obigen Schaltung nur drin, weil die wohl viel 
Energie liefern musste. Für das Vorhaben von Andreas genügt sicherlich 
ein "normaler" Transistor

von Andreas R. (blackpuma)


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In der Schaltung ist eine Spule mit 120uH eingezeichnet.

Wenn ich jetzt langsamer laden möchte kann ich eine größere Spule 
nehmen. So steht es hier geschrieben.

Jetzt habe ich hier einen Übertrager gefunden mir 2x3mH. Kann ich diesen 
als Spule für meine Schaltung missbrauchen?

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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definitiv nicht.

von Falk B. (falk)


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@Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Jetzt habe ich hier einen Übertrager gefunden mir 2x3mH. Kann ich diesen
>als Spule für meine Schaltung missbrauchen?

Kann man probieren. Du nutzt dann halt nur eine Wicklung.

MFG
Falk

von Benedikt K. (benedikt)


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Andreas Riegebauer wrote:
> Jetzt habe ich hier einen Übertrager gefunden mir 2x3mH. Kann ich diesen
> als Spule für meine Schaltung missbrauchen?

Wenn der Übertrager eine stromkompensierte Drossel ist, dann vergiss die 
mal ganz schnell wieder. Die kommt nämlich in kürzester Zeit in die 
Sättigung.

von Andreas R. (blackpuma)


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von mäxchen (Gast)


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Ich dachte doch gleich, die Schaltung kommt mir bekannt vor.
Du willst doch nicht etwa sowas bauen?!?

http://www.anothercoilgunsite.com/nf-home.htm

Die Schaltung ist von dort.

von Andreas R. (blackpuma)


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Wieso nicht? Ich finde es ist ein Interessantes Projekt!

von so nicht (Gast)


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Geruempel - In die Tonne. Sowas macht man ganz anders. Dazu braucht man 
einen grossen, tischgrossen, HV Oelkondensator, den man auf 10..20kV 
auflaedt.

von Andreas R. (blackpuma)


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schluck

10-20kV sind mir ein wenig zu heftig. Ausserdem wie sieht es mit der 
Isolation der Spule aus? Das schlägt doch gleich mal durch oder nicht?

von so nicht (Gast)


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Ja. wuerd ich auch nicht empfehlen. Etwas mit Rums ist schon gefaehrlich 
bevor man damit anfaengt. Ueberlass das den Spezialisten.

von Andreas R. (blackpuma)


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Einen schönen guten Morgen!

Ich habe die Schaltung nach gebaut mit einer Spule die ich aus einem 
Schaltnetzteil. Habe im Moment eine Frequenz von ca. 7kHz. Wenn ich am 
Ausgang die Spannung messe komme ich bis ca. 300Volt. Ich habe das 
Tastverhältnis so eingestellt das beim Ausgang 185V raus kommen.

Jetzt meine erste Frage. Ist das normal das ich eine Konstante Spannung 
einstellen kann durch das PWM? Was passiert dann genau?

Wenn ich das Tastverhältnis ändere, dann ändert sich damit leider auch 
die Frequenz. Es gibt doch einen Chip mit dem ich ein PWM Signal 
erzeugen kann. NL4* oder so. Dort bleibt die Frequenz immer gleich egal 
welches Tastverhältnis oder nicht?

Wenn die Kondensatoren aufgeladen sind dann sollen sich diese aber auch 
wieder entladen mit der Zeit. Ich weiß nur nicht wie groß ich den oder 
die Entladewiderstände machen soll. Gibt es da eine Grundlage zur 
Berechnung?

Danke schon mal.
LG Andreas

von Falk B. (falk)


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@Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Ausgang die Spannung messe komme ich bis ca. 300Volt. Ich habe das
>Tastverhältnis so eingestellt das beim Ausgang 185V raus kommen.

Ja was denn nun? 185 oder 300V?

>Jetzt meine erste Frage. Ist das normal das ich eine Konstante Spannung
>einstellen kann durch das PWM?

Ist das nciht der SInn eines SpannungsREGLERs?

>die Frequenz. Es gibt doch einen Chip mit dem ich ein PWM Signal
>erzeugen kann.

Gibts wie Sand am Meer. Man kann auch zwei NE55 nehmen. Der erste 
erzeugt die PWM-Frequenz, der zweite das Tastverhältnis, betrieben als 
Monoflop.

>Wenn die Kondensatoren aufgeladen sind dann sollen sich diese aber auch
>wieder entladen mit der Zeit. Ich weiß nur nicht wie groß ich den oder
>die Entladewiderstände machen soll. Gibt es da eine Grundlage zur
>Berechnung?

tau = R*C

Nach 5 tau ist die Ladung/Entladung im wesentlichen beendet.

MFG
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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Falk Brunner wrote:
> @Andreas Riegebauer (blackpuma)
>
>>Ausgang die Spannung messe komme ich bis ca. 300Volt. Ich habe das
>>Tastverhältnis so eingestellt das beim Ausgang 185V raus kommen.
>
> Ja was denn nun? 185 oder 300V?

Je nachdem wie ich das PWM einstelle. Ich frage nur weil ich habe die 
Spannung im Leerlauf gemessen und da habe ich es auf 185V eingestellt. 
Wenn ich jetzt eine Last, in dem Fall den Kondensator draufhänge, wird 
die Spannung dann weniger oder kann die auch mehr werden?

>>Jetzt meine erste Frage. Ist das normal das ich eine Konstante Spannung
>>einstellen kann durch das PWM?
>
> Ist das nciht der SInn eines SpannungsREGLERs?

Ansich schon. Wusste aber nicht, daß das hier so gut zum Einstellen 
geht.

>>die Frequenz. Es gibt doch einen Chip mit dem ich ein PWM Signal
>>erzeugen kann.
>
> Gibts wie Sand am Meer. Man kann auch zwei NE55 nehmen. Der erste
> erzeugt die PWM-Frequenz, der zweite das Tastverhältnis, betrieben als
> Monoflop.

Und die Freuqenz ist dann immer gleich egal welches Tastverhältnis? 
Welchen Chip würdest du ansonsten empfehlen?

>>Wenn die Kondensatoren aufgeladen sind dann sollen sich diese aber auch
>>wieder entladen mit der Zeit. Ich weiß nur nicht wie groß ich den oder
>>die Entladewiderstände machen soll. Gibt es da eine Grundlage zur
>>Berechnung?
>
> tau = R*C
>
> Nach 5 tau ist die Ladung/Entladung im wesentlichen beendet.

Danke. Irgendwie habe ich mich gestern verrechnet. Ich muss wohl auch 
einen großen Widerstand nehmen wenn ich 200V entladen will. Also Watt 
mäßig.

> MFG
> Falk

von so nicht (Gast)


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>> Nach 5 tau ist die Ladung/Entladung im wesentlichen beendet.

>Danke. Irgendwie habe ich mich gestern verrechnet. Ich muss wohl auch
>einen großen Widerstand nehmen wenn ich 200V entladen will. Also Watt
>mäßig.

Nicht unbedingt. Was bedeutet denn kurz ? Sekunden ? millisekunden ? 
Mikrosekunden ?

von Andreas R. (blackpuma)


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Also ich möchte schon zumindest 15 Sekunden einen einigermaßen vollen 
Kondensator haben. Sollte was nicht funktionieren und die Kondensatoren 
entladen sich nicht über den Thyristor will ich nicht 4 Stunden warten 
das ich wieder hin greifen kann.

von anaus (Gast)


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Schonmal was von Schalter gehört?

von Andreas R. (blackpuma)


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Wo sollte ich deiner Meinung nach einen Schalter einbauen?

von Gast (Gast)


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>Es besteht der mathematische Zusammenhang: Je größer C desto größer auch
>WUMMS! :-)

Da muß ich widersprechen. Kleine Becherelkos (10..1000µ, 50V) an 230V 
AC, 50Hz zerbröseln sehr laut und durchschlagen dabei auch 
Transportbehälter aus 2-3mm Kunststoff. Die größeren Elkos dagegen 
platzen nur auf und spucken ihr Elektrolyt aus.

Jaja, Ausbildung war ne sehr kreative Sache...

OT:
Einem verhassten Kollegen haben wir seinerzeit während der Mittagspause 
so einen kleinen Elko in die Lötstation hinterm Power-Schalter 
eingebaut. Als der dann vom Mittag wiederkam und einschaltete, hat es 
die die gute Weller dahingerafft ;-)

von Andreas R. (blackpuma)


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Falk Brunner Wrote
> Gibts wie Sand am Meer. Man kann auch zwei NE55 nehmen. Der erste
> erzeugt die PWM-Frequenz, der zweite das Tastverhältnis, betrieben als
> Monoflop.

Kann mir bitte jemand einen Link schicken bei dem die Sache mit den 2 
NE555 erklärt ist?

von Falk B. (falk)


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http://www.kpsec.freeuk.com/555timer.htm

Ein NE555 läuft astabil mit einem Tastverhältnis nahe 100%. Dieser 
Trigger einen zweiten, welcher monostabil läuft und dessen Pulsbreite 
einstellbar ist.

MFG
Falk

von *.* (Gast)


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Das kann man auch mit einem einzigen TL494 erreichen, ist sogar noch 
spannungsfester...

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich möchte gerne nochmal die Sache mit dem Laden präzisieren.

> Macht es dem Kondensator nichts wenn er mit einer höheren
> Spannung geladen wird?

Also die Leerlaufspannung ist zB. 800V. Der Kondensator wird 
angeschlossen und lädt sich dann auf. 0, 70, 130, 160, 180, 190, 200, 
Taktgenerierung wird durch einen Komparator (Referenzspannung, 
Ladespannung) unterbrochen. Ist das dann OK selbst wenn die 
Leerlaufspannung wesentlich höher ist?

von Andreas R. (blackpuma)


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Hallo Leute!

Ich habe die nächste Version von meinem Hochspannungsmodul fertig. Jetzt 
bin ich wieder auf Probleme gestoßen. Ich habe Oszibilder unter dem 
Link: http://www.blackpuma.org/forum/projekte/high/

Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich verstehe zum Beispiel das Signal am 
Resetpin nicht!

Bitte um Hilfe
Andreas

von Falk B. (falk)


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@ Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich verstehe zum Beispiel das Signal am
>Resetpin nicht!

Das ist die Abschaltung bei Erreichen der Sollspannung. Die NE555s gehen 
aus (Reset LOW aktiv) und das Eingangsrelais wird auch abgeschaltet, 
damit zieht sich die Schaltung selber den Saft raus. Zum Starten muss 
man den Start-Knopf drücken, damit wird die Selbsthaltung das Relais 
aktiviert.

Der TIP3055 ist eine schlechte Wahl. Dieser Dinosaurier ist langsam und 
hat wenig Stromverstärkung.

MFg
Falk

von Jens (Gast)


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Z-diode gegen Masse über widerstand, komperator, den Schaltausgang 
irgendwohin der des Tastverhältnis gegen 0 zieht oder des Teil 
abschaltet.
Je nach verwendetem IC... Hystere und so nicht vergessen, les da mal im 
Wiki =)

Alles andere ohne Abschaltung wäre Energetisch gesehen schwachsinn.

Coil gun sollte ja tragbar sein, sons machts keinen Spass... 12 kilo 
bleiakkus sind ned so mein XD

Gruß Jens

von Andreas R. (blackpuma)


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TIP3055 ist nicht drinnen. Ist ein BU508. Der TIP hält die Spannnung 
nicht aus. Das war nur der Einzige im Eagle der gepasst hat!

Das Problem ist das die Sollspannung nie erreicht werden kann weil keine 
Kondensatoren zum laden dran hängen und die Basis vom Transistor auch 
nicht angeschlossen ist. somit fließen 12V durch die Spule über die 
Diode über den 1M und 10k Widerstand. Also liegen am Invertierenden 
Eingang nur 0,12V an. Das Relais schaltet sich auch nicht ab!

@Jens:
Die Schaltung schaltet sich nach erreichen der Ladespannung ganz ab. So 
ist der Plan.

von Andreas R. (blackpuma)


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Hab ein wenig herumgetestet. Hab einige Bauteile entfernt und immer 
wieder eingeschaltet. Diese Komische Dreieckform des Resetsignals war 
weg als ich IC1 aus dem Sockel genommen habe. Habe den dann durch einen 
anderen NE555 ersetzt aber es trat das gleiche Signal auf. :-(

Vielleicht hilft das jemandem weiter für die Lösung.

von Helmut L. (helmi1)


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>Diese Komische Dreieckform des Resetsignals war
>weg als ich IC1 aus dem Sockel genommen habe. Habe den dann durch einen
>anderen NE555 ersetzt aber es trat das gleiche Signal auf. :-(

Wenn ich das jetzt richtig sehe bei deinem Skopebild dann steigt die 
Ausgangsspannung von deinem LM324 innerhalb von 12 uS auf ca. 8V.

Das macht einen Anstiegsssteilheit (Slewrate) von 8V / 12uS = 0.5V/us 
aus.
Wenn du nun in das Datenblatt vom LM324 schaust wirst du dort eine 
spezifizierte Slewrate von ca. 0.5V/us finden. Der OP macht also genau 
das was im Datenblatt steht. Der kann nicht schneller als mit 0.5V/us 
seine Ausgangsspannung aendern. Wenn du das schneller haben willst must 
du einen OP nehmen mit einer hoeheren Slewrate.

Das das Signal weg ist wenn du IC1 aus dem Sockel nimmst duerfte auch 
klar sein. Dann fehlt der ganzen Schaltung der Takt und damit tut sich 
nichts mehr.

Gruss Helmi

von Andreas R. (blackpuma)


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Das erklärt die anstiegszeit aber nicht warum der LM324 überhaupt auf 
low schaltet. Wieso tut der das?

Beim nichtinvertierenden Eingang liegen 8V an und beim 
nichtinvertierenden 0,12V.

von Falk B. (falk)


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@ Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Das erklärt die anstiegszeit aber nicht warum der LM324 überhaupt auf
>low schaltet. Wieso tut der das?

>Beim nichtinvertierenden Eingang liegen 8V an und beim
>nichtinvertierenden 0,12V.

Ist die Versorgung des OPVs angeschlossen? Im Schaltplan fehlt die . . .

MFG
Falk

von Helmut L. (helmi1)


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Auch sehe ich nirgendwo im Plan einen Abblockkondensator fuer die 
Betriebsspannung. Ein fehlen des selbigen koennte da einiges erklaeren.

Gruss Helmi

von Andreas R. (blackpuma)


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Ja die Versorgung ist angeschlossen.

Abblockkondensator? Wie und wo soll da einer hin?

von Helmut L. (helmi1)


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>Abblockkondensator? Wie und wo soll da einer hin?

Zwischen +Ub und Gnd.
Einen Elko von 100uF und einen Keramik von 100nF würde ich mal so 
empfehlen.

Durch die hohen Stromspitzen und den Induktivitäten in deiner 
Verdrahtung entstehen halt deine überschwinger auf den Signalen. Du must 
die Impedanz deiner Versorgung niederohmig bekommen und dabei helfen die 
die Cs.


Gruss Helmi

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich habe jetzt 2 100nF Kondensatoren eingebaut. Einen über den LM324 und 
einen über den ersten NE555 und es funktioniert. Es hat schon gereicht 
bei dem LM324 einen in die Versorgungsspannung einzulöten. Habe aber 
noch gleich den NE auch mitgenommen.

Jetzt habe ich also eine Funktionierende Versorgungsspannung, ein 
schönes PWM Signal aber am Ausgang nur 40V. hmhm.... Wenn ich mit dem 
Oszi nachsehe habe ich einen kleinen Gleichspannungsanteil von ca. 35V 
und Spannungsspitzen bis 600V. Sollte das nicht eine durchgehende 
Gleichspannung von 600V sein oder passt das so? Kann ich damit nun meine 
Kondensatoren (200V) Laden??

von Falk B. (falk)


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@  Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Oszi nachsehe habe ich einen kleinen Gleichspannungsanteil von ca. 35V
>und Spannungsspitzen bis 600V. Sollte das nicht eine durchgehende
>Gleichspannung von 600V sein oder passt das so? Kann ich damit nun meine
>Kondensatoren (200V) Laden??

Du musst mindestens einen kleinen Kondesator an die Hochspannungsseite 
hängen, sonst funktioniert die Schaltung nicht. 500nF sollten reichen. 
Aber halt 300V++ Typen.

MFG
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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>> Kann ich damit nun meine Kondensatoren (200V) Laden??

> Du musst mindestens einen kleinen Kondesator an die Hochspannungsseite
> hängen, sonst funktioniert die Schaltung nicht. 500nF sollten reichen.
> Aber halt 300V++ Typen.

Ich fasse das als ein ja auf.

Danke mal für alle Antworten. Ich werde berichten ob ich die 
Kondensatoren schön habe laden können und ob meine Schaltung tatsächlich 
so funktioniert wie ich sie mir gedacht habe!

LG
Andreas

von Andreas R. (blackpuma)


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Also die Schaltung funktioniert soweit. Ein paar ungenauigkeiten bei der 
Abschaltung müssen noch korrigiert werden. zB. hat der 1M widerstand 
1,1M und solche Sachen.

Ich komme bei einem Tastverhältnis von 25 / 75 (Ein / Aus) das beste 
Ergebnis. 400mA Stromaufnahme und ich kann bis 115V laden. Habe auch mit 
Tastverhältnissen von 20  80 und 40  60 versucht aber dabei kann ich 
dann nur mehr bis ca 80V laden. Der Transistor wird auch schon warm.

Hat jemand noch Tips für mich? Vielleicht ist die Diode zu langsam? Die 
Frequenz die IC1 erzeugt ist bei 50kHz.

von Falk B. (falk)


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@Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Tastverhältnissen von 20  80 und 40  60 versucht aber dabei kann ich
>dann nur mehr bis ca 80V laden. Der Transistor wird auch schon warm.

Das Tastverhältnis bestimmt die Spannung. Vereifacht gesagt.

>Hat jemand noch Tips für mich? Vielleicht ist die Diode zu langsam?

Wenn du die nutzt, welche auch im Schaltplan steht, ist das OK.
Aber auch der Transistor muss schnell schalten, sonst wird das nix mit 
der Induktionsspannung.
Dein BU508 ist nicht so optimal, der ist eher langsam und hat wenig 
Stromverstärkung. Such dir mal einen Hochvol MOSFET aus, siehe 
Mosfet-Übersicht, die sind wesenlich besser.

> Die Frequenz die IC1 erzeugt ist bei 50kHz.

Für den Transistor zuviel. Geh mal auf 10..15kHz.

MFg
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich habe mir die Übersicht angesehen. Dort ist der MOSFET mit der 
höchsten DS Spannung bei 500V. Wenn ich jetzt schon 600V Spitze habe und 
das PWM Signal bei einem Tastverhältnis von 20 / 80 liegt dann komme ich 
ja nachher noch viel weiter rauf.

Wie macht man das bei Spannungen von 2kV zB? Gibt es dafür eigentlich 
noch Transistoren? Ich frage weil ich demnächst einen Kondensator 
bekomme mit 1000uF und 1500V. (Bitte keine Kommentare von wegen 
Gefährlich! Ich weiß das schon wesentlich geringere Spannungen tötlich 
sind!)

LG
Andreas

von Falk B. (falk)


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@Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Ich habe mir die Übersicht angesehen. Dort ist der MOSFET mit der
>höchsten DS Spannung bei 500V.

Ist doch schon mal was. Reicht für dich im Moment aus.

> Wenn ich jetzt schon 600V Spitze habe und

Weil irgendwas nicht richtige funktioniert. Im Normalfall hast du max. 
die Ausgangsspannung als Sperrspannung über dem Transistor.

>das PWM Signal bei einem Tastverhältnis von 20 / 80 liegt dann komme ich

Ein Tastverhältnis wird als Wert zwischen 0..1 oder 0..100% angegeben. 
Diese 20:80 Ausdrucksweise ist unhandlich und halbgar.

>ja nachher noch viel weiter rauf.

>Wie macht man das bei Spannungen von 2kV zB?

Man nimmt dann einen Sperrwandler mit Trafo, auch als Flyback Converter 
bekannt. Dann braucht der Transistor nicht soviel Sperrspannung 
aushalten.

> Gibt es dafür eigentlich noch Transistoren?

Nur bedingt. Die besten halten so um die 2500V aus, sind aber für 
Bastler kaum erhältlich und vertragen nur wenig Strom.

> Ich frage weil ich demnächst einen Kondensator bekomme mit 1000uF und 1500V.

Schlappe 750J. Hoppla!

> (Bitte keine Kommentare von wegen
>Gefährlich! Ich weiß das schon wesentlich geringere Spannungen tötlich
>sind!)

Na hoffentlich. Denk dran, immer eine Hand in die Hosentasche.

MFG
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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Falk Brunner wrote:
> @Andreas Riegebauer (blackpuma)
>
>> Wenn ich jetzt schon 600V Spitze habe und
>
> Weil irgendwas nicht richtige funktioniert. Im Normalfall hast du max.
> die Ausgangsspannung als Sperrspannung über dem Transistor.

Das beudeutet ich muss nur auf die Sperrspannung schaun und nicht auf 
die Uds max?

>>das PWM Signal bei einem Tastverhältnis von 20 / 80 liegt dann komme ich
>
> Ein Tastverhältnis wird als Wert zwischen 0..1 oder 0..100% angegeben.
> Diese 20:80 Ausdrucksweise ist unhandlich und halbgar.
>
>>ja nachher noch viel weiter rauf.

Also habe ich 20%.

>> Ich frage weil ich demnächst einen Kondensator bekomme mit 1000uF und 1500V.
>
> Schlappe 750J. Hoppla!

Ich komme auf 1125J.

>> (Bitte keine Kommentare von wegen
>>Gefährlich! Ich weiß das schon wesentlich geringere Spannungen tötlich
>>sind!)
>
> Na hoffentlich. Denk dran, immer eine Hand in die Hosentasche.

Habe die Hochspannungsteile schön verbaut das man gar nicht erst dorthin 
kommt.

von Falk B. (falk)


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@Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Das beudeutet ich muss nur auf die Sperrspannung schaun und nicht auf
>die Uds max?

UDs max ist die maximal zulässig Sperrspannung ;-)

>> Ich frage weil ich demnächst einen Kondensator bekomme mit 1000uF und 1500V.
>
> Schlappe 750J. Hoppla!

>Ich komme auf 1125J.

Uups, hab Spannung und Kapazität verwechselt ;-)

MFG
Falk

von adx (Gast)


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Ich nehme zum sicheren Entladen(wenn irgendetwas nicht funktioniert hat 
oder mal wieder schon ganz zum Beginn der Entladung irgendein Draht 
atomisiert wurde) von meinem 450J Kondensator (4200µF/465V) einen 
1kOhm/50W Widerstand (habe ich für 2,50€ aus einem 
Elektronik-"Ramsch"-Laden, gibt's aber auch bei z.B. Conrad). Damit 
dauert es ca. 30s, bis die Spannung unter 100V gefallen ist. Man kann 
auch ein paar hintereinander geschaltete 230V-Glühbirnen nehmen.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Andreas Riegebauer wrote:
> Ja die Versorgung ist angeschlossen.
>
> Abblockkondensator? Wie und wo soll da einer hin?

Nichts fuer ungut. Aber ich empfehle Dir in erster Linie die Finger von 
solchen Schaltungen zu lassen.

von adx (Gast)


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Ich bin eigentlich auch der Meinung, wer eine solche Schaltung nicht 
selbst bauen kann, sollte es besser bleiben lassen. 1500µF bei 200V sind 
zwar meiner Meinung nach nicht lebensgefährlich, aber auch nicht ganz 
ohne.

von Helmut L. (helmi1)


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>1500µF bei 200V sind zwar meiner Meinung nach nicht lebensgefährlich,

Das ist aber auch nur deine Meinung. Ich wuerde schon sagen das es dabei 
Tote geben kann.

Gruss Helmi

von Andreas R. (blackpuma)


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So ich habe wieder neue Infos. Habe jetzt einen IRFP450 eingebaut. Die 
Stromaufnahme ist jetzt wesentlich geringer aber ich kann meinen 
Kondensator nur mehr auf 30 Volt laden.

Ich habe im Leerlauf Spannungsspitzen von 500V die aber nur max. 2ms 
dauern.

Schön langsam wird mir das zu blöd. Ich habe bis jetzt eine Spule 
verwendet die ich aus einem Schaltnetzteil eines Servers ausgebaut habe. 
Es ist ein runder Kern und hat eine Wicklung um den gesamten Kern. Sie 
sieht so aus wie die linke im Anhang. Vielleicht ist das Teil auch warum 
das ganze nicht funktioniert.

Wie und vor allem auf welchen Kern kann ich mir eine eigene Spule 
wickeln die für meine Anwendung passt?

von Falk B. (falk)


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@  Andreas Riegebauer (blackpuma)

>So ich habe wieder neue Infos. Habe jetzt einen IRFP450 eingebaut. Die

Der ist gut.

>Stromaufnahme ist jetzt wesentlich geringer aber ich kann meinen
>Kondensator nur mehr auf 30 Volt laden.

Den NE555 direkt mit dem Gate verbinden, ohne Widerstand.

>Ich habe im Leerlauf Spannungsspitzen von 500V die aber nur max. 2ms
>dauern.

Eine Ewigkeit.

Diode verpolt? Diode kaputt? Kondensator am Ausgang dran?

MfG
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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Falk Brunner wrote:
> @  Andreas Riegebauer (blackpuma)
>
>>Stromaufnahme ist jetzt wesentlich geringer aber ich kann meinen
>>Kondensator nur mehr auf 30 Volt laden.
>
> Den NE555 direkt mit dem Gate verbinden, ohne Widerstand.

Brauche ich da aber nicht einen Widerstand von Gate auf Masse auch noch?

>>Ich habe im Leerlauf Spannungsspitzen von 500V die aber nur max. 2ms
>>dauern.
>
> Eine Ewigkeit.
>
> Diode verpolt? Diode kaputt? Kondensator am Ausgang dran?


Mit Leerlauf meine ich ohne das etwas dran hängt. Wenn ich einen 
Kondensator dran hänge dann geht die Spannung mit dem Messgerät auf 30V 
und dort bleibt es.


Verpolt ist die Diode sicher nicht. Kaputt? Müsste ich messen. Aber ich 
denke nicht. So eine BY550-800 ist schon ein fettes Teil.

von Falk B. (falk)


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@ Andreas Riegebauer (blackpuma)

>Brauche ich da aber nicht einen Widerstand von Gate auf Masse auch noch?

Nein, hier nicht.

>Mit Leerlauf meine ich ohne das etwas dran hängt.

So funktioniert deine Schaltung aber nicht.

>Verpolt ist die Diode sicher nicht.

Jemand mit deinem Wissensstand sollte mit solchen Aussagen vorsichtig 
sein . . .

MFg
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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Falk Brunner wrote:
> @ Andreas Riegebauer (blackpuma)
>
>>Brauche ich da aber nicht einen Widerstand von Gate auf Masse auch noch?
>
> Nein, hier nicht.

Kannst du mir erklären warum? Ich hatte mal ein Problem das der FET 
nicht anständig funktioniert hat. Dann wurde mir gesagt ich soll einen 
Widerstand von Gate auf Masse reinhängen weil ein FET Spannungsgesteuert 
ist und der Strom über den Widerstand fließt. Das hat dann auch 
funktioniert. Wieso brauche ich das in dem Fall nicht?

>>Mit Leerlauf meine ich ohne das etwas dran hängt.
>
> So funktioniert deine Schaltung aber nicht.
>
>>Verpolt ist die Diode sicher nicht.
>
> Jemand mit deinem Wissensstand sollte mit solchen Aussagen vorsichtig
> sein . . .

:-(
Die Diode hat so einen netten Streifen der die Kathode markiert. Im 
Schaltplan ist dort auch ein Strich auf der Seite der Kathode. Also 
Dioden kann ich noch einbauen!

von adx (Gast)


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Dass die Diode kaputt ist ist recht wahrscheinlich. Es reicht ein kurzer 
Peak, der ein gutes Stück über der max. Sperrspannung liegt, und die 
Diode ist hinüber. Häufig passiert es dann dass die Sperrspannung 
gewaltig absinkt, so 30V sind auch realistisch. Tausche die Diode am 
besten mal aus, einen Versuch ist es jedenfalls wert.
Außerdem würde ich dir raten, eine Schottky-Diode zu nehmen. Die 
schaltet nämlich viel schneller => weniger Verlustleistung. Allerdings 
sind die für Spannungen >500V recht schwer zu bekommen, zumindest mit 
über 1-2A Strombelastbarkeit.

von adx (Gast)


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Übrigens: Der von mir genannte Defekt der Diode lässt sich mit einem 
normalen Diodentester nicht überprüfen, weil er erst bei Spannungen ab 
ca. 20...100V auftritt. Darunter funktioniert auch eine defekte Diode 
noch einwandfrei.

von Falk B. (falk)


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@ adx (Gast)

>Außerdem würde ich dir raten, eine Schottky-Diode zu nehmen. Die

Nicht in dem Spannungsbereich, da sind Schottkys rar. Eine schnelle 
Silizium ist OK, und das ist die BY550-800

http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/B/Y/5/5/BY550-800.shtml

MFG
Falk

von Andreas R. (blackpuma)


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:-(

Ich komme nicht von Fleck. Diode getauscht, FET getauscht, Frequenz 
geändert, und irgendwie will das alles nicht funktionieren.

Ich komme noch immer nur auf max 35V. Die Stromaufnahme ist auch 
plötzlich von 150mA auf 2,5A gestiegen. Hat das was mit der Sättigung zu 
tun? Ist das Tastverhältnis zu hoch?

Ich möchte mich noch an der Spule versuchen aber ich weiß nicht wie ich 
eine Wickeln soll. Wieviele Windungen? Einen Rundkern oder einen 
Stabkern? Aus welchem Material? Wie lange?


Kann ich einen Trafo 230V auf 8V dazu verwenden einen Flyback Converter 
zu bauen?

von Helmut L. (helmi1)


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>Die Stromaufnahme ist auch
>plötzlich von 150mA auf 2,5A gestiegen. Hat das was mit der Sättigung zu
>tun? Ist das Tastverhältnis zu hoch?

Sieht so aus als ob deine Spule in Sättigung geht.
Was hast du den da jetzt für eine Spule drin.
Hat diese Spule auch einen Luftspalt ?


>Kann ich einen Trafo 230V auf 8V dazu verwenden einen Flyback Converter
>zu bauen?

Nicht wirklich. Die sind vom Kern her für 50Hz ausgelegt.

Wenn du einen Flyback Wandler bauen willst wären ETD - Kerne von Epcos 
was für dich. Gibts auch beim blauen Klaus.

Zur Dimensionierung von Flyback - Wandler

http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

Gruss Helmi

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Andreas Riegebauer wrote:
> Ich komme nicht von Fleck. Diode getauscht, FET getauscht, Frequenz
> geändert, und irgendwie will das alles nicht funktionieren.

Hast du das Ding mal durchgerechnet statt wild zu tauschen, oder 
wenigstens mal simuliert? Dann hast du beim Durchmessen wenigstens grobe 
Anhaltspunkte wie die Spannungen an diversen Punkten der Schaltung 
aussehen sollen.

Hast du dir überlegt statt den eher unspaßigen NE555 einen integrierten 
Regler zu nehmen? Ich bin zwar durchaus ein Fan des NE555, aber irgendwo 
ist Schluss. Bevor ich zwei NE555 und einen OP nehmen würde, würde ich 
sogar noch eher den krampfigen MC34063 nehmen (der macht nicht mal PWM), 
einen LT1172 oder gleich was modernes aus dem unendlichen Fundus von 
Firmen wie Linear, TI, Analog - wenn man den rankommt.

Dann würde ich mir, weil ich faul bin, erst einmal die zugehörigen 
Datenblätter und Application Notes auf der Suche nach einer passenden 
Schaltung ansehen. Linear hat zum Beispiel App. Notes zum Laden eines 
Blitzlich-Kondensators oder zur Erzeugung von HV für LCD 
Hintergrundbeleuchtungen. Vielleicht findet sich etwas was man anpassen 
kann. Wenn nicht, dann wird ein Konverter berechnet, vermutlich ein 
Flyback oder aus Jux vielleicht eine Diodenkaskade (habe ich lange nicht 
mehr benutzt, wäre lustig).

Ich finde, bei den Spannungen um die es geht bewegst du dich mit deinen 
Kenntnissen auf sehr dünnem Eis. Man muss es manchmal auch gut sein 
lassen statt es mit Gewalt zu versuchen.

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich habe eine sehr schöne Frequenz und ein Sehr schönes PWM Signal. Das 
bedeutet der FET wird schön angesteuert.

Ich denke mein Problem ist die Spule. Kann mir jemand sagen mit wieviel 
Eingangsstrom zu rechnen ist?

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich habe wieder mal ein bisschen herumgebaut. Ich habe versucht einen 
kleinen Kondensator (330uF/450V) zu laden. Hat ansich ohne Probleme 
funktioniert. Die Abschaltung war auf 175V eingestellt und hat auch 
funktioniert. Aufgeladen bis 175V und dann hat sich die Schaltung 
abgeschaltet.

Dann habe ich versucht meinen Großen Kondensator zu laden. 12000uF und 
200V. Die Abschaltung sollte auch bei 175V sein. Aber ich bin nur bis 
ca. 50V gekommen. Dann ging das laden sehr langsam weiter.

Ich habe auch ein Phänomen bei meiner Schaltung. Ich schalte ein und die 
Stromaufnahme beträgt 2,57A. Wenn ich ausschalte und dann wieder den 
Ladevorgang starte ist die Stromaufnahmne nur mehr bei 170mA ohne daß 
sich an der Schaltung etwas geändert hätte.

von Uwe (Gast)


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Hi!
Mit dem Ding willst du 1500µF laden?.. Das kann dauern. Eine BV550 ist 
absolut ungeeignet weil nicht schnell, eine BYV95C oder BYV96D wären was 
für deine Anwendung. Ohne transformation (2. Wicklung) halte ich das 
Ganze für reine Spielerei.... ja es geht, aber...
Über deinen Kern hast du dich nicht ausgelassen, aber bekommst du da 
noch eine Wicklung mit nem Verhältnis von 1:15 gegenüber der 
Grundwicklung drauf? Wenn ja baue damit einen Sperrwandler. Als 
Transistor kannste dann auch einen mit ordentlichem Rdson verwenden.
Wenns richtig losgehen soll musst du allerdings auch einen ordentlichen 
Übertrager einsetzen. Die aus alten PC-Netzteilen gehen recht vernünftig 
und haben auch die notwendigen Leistungswerte. Mit einem NE555 macht man 
sowas dann aber auch nicht mehr.(höchstens als Fettreiber) TL494 wäre da 
dein Freund. Übrigens sind Weidezaungeräte/Blitzlichter ein guter Tip 
zum Suchen. Solltest du garnicht weiterkommen stelle ich mal einen Plan 
rein für ein 10/400V an 180µF in 1s. Allerdings sind da am Eingang 
richtige Ströme unterwegs... ob das für dich richtig ist??

Viel Erfolg, Uwe

von Andreas R. (blackpuma)


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He das hört sich doch gut an kannst du den Plan reinstellen? Was sind 
denn ordentliche Ströme?

Ich verwende einen Kern der von den Maßen her dem ETD39 gleicht. Habe 
ich auch einem Servernetzteil ausgebaut. Habe mir da einen Spulenkörper 
aus Karton gemacht und man 23 Windungen raufgemacht.

Ich kann doch zu den 23 Windungen auch noch 230 dazu machen mit einem 
dünneren Draht. Kann ich dann so einen Sperrwandler bauen?


Ich habe gestern im Keller bei meinen alten Sachen einen Trafo gefunden. 
220V/ 2200VA auf 2100V! Aber das ding bleibt in der Schachtel. Ist 
schweine schwer das Teil!

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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ich glaube mit einem aufwärtswandler wie ich ihn in meinem vorherigen 
post verlinkt habe ( Beitrag "Re: Hochspannung erzeugen" 
) wärst du bestimmt schon "am ziel" angekommen.

Aber warum einfach wenn es auch kompliziert geht?

von Helmut L. (helmi1)


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>Ich kann doch zu den 23 Windungen auch noch 230 dazu machen mit einem
>dünneren Draht. Kann ich dann so einen Sperrwandler bauen?

Einfach wild drauf loswickeln bringt nichts.
Man muss schon genau wissen:

1. Was ist das fuer ein Kern
2. Hat der einen Luftspalt
3. Die Schaltfrequenz
4. Die zu uebertragende Leistung

Dann kann man den Trafo berechnen , b.z.w. auf der von mir geposteten 
Web-Seite sich den ausrechnen lassen.

Gruss Helmi

von Uwe (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi!
>Was sind denn ordentliche Ströme?
Naja, am Anfang so 30A, geht dann aber deutlich runter. Bei mir stand 
die Ladezeit im Vordergrund. So 17 KHz waren für meinen Kern optimal.
Wenn du etwas mehr Zeit hast kannst du mit der Frequenz auch nach oben 
gehen damit die Ströme sinken.
>Habe mir da einen Spulenkörper aus Karton gemacht und man 23 Windungen 
>raufgemacht.
Übrigens wenn man die Übertrager mal 20 min in Waschmittellauge kocht 
lassen sie sich ganz einfach auseinander nehmen.
Wenn du andere Wickeldaten nimmst achte auf die Induktionsspannung der
Primärseite, IRF3205 kann max. 55V!

Viel Erfolg, Uwe

von Andreas R. (blackpuma)


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Also die Schaltung hab ich nicht verstanden.

Ich habe mich ein wenig mit dem TL494 ausseinandergesetzt. Ich verstehe 
von den 16 PINs nur 9. Ich habe es mit den Datenblättern versucht aber 
ich verstehe den einfach nicht.

Ich verstehe: 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 14. Kann mir jemand die anderen 
erklären?


Werde mir nun einen Flyback Converter bauen. Dazu werde ich mir einen 
Kern von Farnell bestellen. (ETD39) Ich bin aber noch am Überlegen 
welchen Chip ich nehmen soll und welche Dioden. Meine Schaltung mit dem 
NE555 verstehe ich wenigstens!

Würde gerne eine Frequenz von 200kHz oder mehr verwenden.

von Andreas R. (blackpuma)


Angehängte Dateien:

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Hallo Leute!

Nachdem mir keiner eine Antwort auf meine letzte Frage geben kann habe 
ich mit meiner NE555 Schaltung weitergemacht.

Ich habe nun das ganze in einen Sperrwandler umgebaut. Berechnet habe 
ich den mit Hilfe dieser Seite: 
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/smps.html

Ich betreibe das ganze nun mit einer Frequenz von 100kHz. Das 
eigenartige ist nur das ich trotzdem ein Summen höre. Woran könnte das 
liegen? Die Frequenz stimmt. Ich habe es mit dem Oszi nachgeschaut.

Im Anhang ist noch ein Foto von der Schaltung. Wie gut das Teil wirklich 
funktioniert weiß ich noch nicht. Mein Netzteil gibt laut angabe nur 
1,5A her. Das Amperemeter zeigt an das ich da trotzdem 2,5A raushole. 
Werde mal schaun ob ich nicht einen Trafo finde bei dem ich mehr 
rausholen kann.

Noch eine Frage! Wenn ich einen Trafo habe mit 2x12V auf der 
Sekundärseite. Kann ich diese beiden dann Parallel schalten damit ich 1x 
12 V habe?

Lg
Andreas

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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> Wenn ich einen Trafo habe mit 2x12V auf der
> Sekundärseite. Kann ich diese beiden dann Parallel schalten damit ich 1x
> 12 V habe?

Ja, aber du musst auf den Wickelsinn achten. Sonst gibt es einen 
Kurzschluss.

von Andreas R. (blackpuma)


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Ich habe inzwischen die Frequenz auf 200kHz erhöht und einen MOSFET 
Treiber vor den MOSFET gehängt.

Mein Problem nun ist das mir meine Spule immer wieder durchbrennt. Wenn 
ich an der Sekundärseite nur eine Diode anschließe und dann den 
Kondensator draufhänge kann das schuld sein?

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