Forum: Offtopic Nachtspeicher - so schlecht wie eh und je?


von Der Heizer (Gast)


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Hallo Forum!

Ich bin gerade auf der Suche nach einer anderen Wohnung. Dabei begegnen 
mir erstaunlich oft Wohnungen, die mit Nachtspeicherheizungen 
ausgestattet sind. Da mein Urteil "niemals nie nicht eine Wohnung mit 
Nachtspeicher" nur auf Hörensagen von vor 15 Jahren beruhen, wollte ich 
mal eine paar aktuelle Meinungen von euch dazu hören.

-Hat von euch jemand eine Nachtspeicherheizung?
-Wie gut sind "aktuelle" Modelle (soll es ja geben)?
-Wie kommt die "immer frierende Frau" damit zurecht?
-Kann man "nachheizen"?
-usw...


Es grüße euch
Der Heizer

Ach ja: Meinungen, die auf den gleichen alten Quellen von damals 
beruhen, bringen mir gar nichts. Wäre also nett, wenn es "frische" 
Erfahrungen sind! ;-)

von Nachtspeicherheizer (Gast)


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>-Hat von euch jemand eine Nachtspeicherheizung?

ja

>-Wie gut sind "aktuelle" Modelle (soll es ja geben)?

Eigentlich gibt es keine Unterschiede, die Technik hat sich nicht 
geändert
Aus Strom wird Wärme gemacht und gut ist.

>-Wie kommt die "immer frierende Frau" damit zurecht?

Gut, es wird halt warm

-Kann man "nachheizen"?

Hängt vom Heizkörper ab. Es gibt Heizkörper, die nachheizen können (das 
ist dann aber Tagstrom und damit recht teuer), da müsstest Du 
nachfragen.

-usw...

Im Moment halte ich diese Lösung für kostengünstiger als z.B. eine 
Ölheizung. Aber das müsste man nachrechnen. Oder Gas? Und die 
Preissteigerungen?

Für eine Mietwohnung hat die Elektroheizung den Vorteil einer total 
einfachen Abrechnung. Da müssen keine Kosten nach irgendeinem ominösen 
Schlüssel unter Einbeziehung einer ominösen Abrechnungsfirma 
verteilt/umgelegt werden. Da zahlt dann jeder seinen Strom und gut.
Anderer Vorteil. Wenn Du nachst wäschst, wäschst Du mit Nachtstrom.

von Timo (Gast)


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>Wenn Du nachst wäschst, wäschst Du mit Nachtstrom.

Naja, nachts waschen finde ich in einer Mietwohnung eher grenzwertig.

von Gast (Gast)


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Meine Eltern haben in Ihrem Haus Nachtspeicheröfen neueren Datums (ca. 5 
Jahre alt). Die sind aber selten im Einsatz, bzw. nur um eine gewisse 
"Grundwärme" zu gewährleisten. Ansonsten wird mit einem riesigen 
Specksteinofen die komplette Hütte geheizt. Ein sehr warmes Wohnzimmer 
von 24°, wie es die Mädels gerne haben, ist schlecht erreichbar.

Du solltest Dir lieber über die Kosten Gedanken machen, weil die 
Förderung mit billigem Nachstrom für die Heizungen in absehbarer Zeit 
ausläuft. Meine Eltern rüsten deshalb jetzt um (Pellets) auch wenn die 
Nachspeicherdinger noch 2-3 Jahrzehnte halten düften.

von Spötter (Gast)


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"-Kann man "nachheizen"?

Hängt vom Heizkörper ab. Es gibt Heizkörper, die nachheizen können (das
ist dann aber Tagstrom und damit recht teuer), da müsstest Du
nachfragen."

Hängt nicht vom "Heizkörper" ab, der kann nicht wissen, was für einen 
Strom er bekommt.
Wenn das zuständige EVU die Speisung aus Tagstrom erlaubt ( was ich 
annehme ) und die elektrische Verschaltung dieses erlaubt, wird's gehen.

Gruss

von yalu (Gast)


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> Hängt nicht vom "Heizkörper" ab, der kann nicht wissen, was für einen
> Strom er bekommt.

Die Öfen zum Nachheizen haben zwei getrennte Heizelemente. Das eine
liegt im Stein und lädt diesen mit Wärme auf. Es eignet sich nicht zum
Nachheizen, da die erzeugte Wärme nicht direkt nach außen gelangt. Das
andere lieget außerhalb des Steins und gibt seine Wärme beim Einschalten
sofort nach außen ab.

von Spötter (Gast)


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"Die Öfen zum Nachheizen haben zwei getrennte Heizelemente."

Bei zumindest einigen "älteren" Ausführungen gibt es nur eine Sorte 
Heizelemente, die sind im Luftkanal der Speichersteine angeordnet.

Nachheizen geht dann auch, leidlich.

Gruss

von Unbekannter (Gast)


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> Dabei begegnen mir erstaunlich oft Wohnungen, die
> mit Nachtspeicherheizungen ausgestattet sind.

Oh Wunder, oh Wunder... Warum wohl?


> -Hat von euch jemand eine Nachtspeicherheizung?

Ja, leider.


> -Wie gut sind "aktuelle" Modelle (soll es ja geben)?

Gleich schlecht wie eh und je.


> -Wie kommt die "immer frierende Frau" damit zurecht?

Nachtspeicheröfen sind schrott, und zwar wegen konzeptionellen Fehlern. 
Die Probleme sind:

a.) Die "Regelung" (eigentlich eher eine Steuerung) versucht
    Nachts zu erraten, wieviel Wärme Du am folgenden Tag benötigst.
    In der Übergangszeit (Herbst und Frühjar) funktioniert das
    überhaupt nicht.

b.) Wann hat ein Nachtspeicherofen die meiste Energie gespeichert
    und die größte Leistung weil er am wärmsten ist?
    ---> Morgens, wenn Du die Wohnung verlässt, weil in der Nacht
    aufgeladen, und Du die Leistung nicht benötigst.

c.) Wann hat ein Nachtspeicherofen am wenigsten Energie
    gespeichert und die kleinste Leistung?
    ---> Abends, weil er seine meiste Energie am Tag abgegeben
    hat. Also genau dann, wenn Du z.B. das Wohnzimmer ein, zwei
    Grad wärmer haben willst, bringt die Kiste nicht mehr viel.


Darüber hinaus gibt es noch viele andere Punkte. Ein ganz wichtiger ist, 
dass die steuerliche Begünstigung des Nachtstroms seit Jahren Stück für 
Stück reduziert wird. Es wird nur noch wenige Jahre dauern, dann ist die 
ganz gestrichen.

Übrigens: Strom ist immer noch die teuerste Heizform, auch wenn Öl und 
Gas kräftig gestiegen sind.

von Langohr (Gast)


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Ich heize auch mit Strom. Das machen meine PCs

von Uhu U. (uhu)


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Nachtspeicherheizer wrote:
> Für eine Mietwohnung hat die Elektroheizung den Vorteil einer total
> einfachen Abrechnung.

Das bekommt man auch mit einer Gas-Etagenheizung. Und zwar günstiger...

von Der Heizer (Gast)


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@ Unbekannter:
Das sind genau die Argumente, weshalb ich bisher immer eine 
Nachtspeicherheizung strikt abgelehnt habe. Und da ich mir nicht sicher 
war (bin), ob sich da nicht vielleicht doch was getan hat, deshalb halt 
meine Frage.

Die andere Sache ist natürlich, dass man sich vielleicht eine 
"Sahnestückchen-Wohnung" noch nicht einmal anschaut, "nur" weil sie eine 
Nachtspeicherheizung hat.

Auch wenn die Teile mittlerweile kein Asbest mehr in den Raum pusten 
(ein weiters Gegenargument von damals) und man mittlerweile auch 
"nachheizen" kann... nee, überzeugen kann mich das nicht.

von I_ H. (i_h)


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Bei meiner Nachtspeicherheizung hab ich einen Regler, mit dem kann ich 
einstellen wie warm das Ding über nacht werden soll. Also auch für die 
Übergangszeit gut.

von Nachtspeicherentsorger (Gast)


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zum Glück haben wir vor einiger Zeit von NS auf Gas umgestellt,
da ein Ausbau des Dachbodens inkl, Heizkörpern anstand.
Für das Geld was 6 Nachtspeicher gekostet hätten,  habe ich die
halbe Gasheizung gekauft.

Bei Nachtspeicherheizungen gibt es kaum was zu optimieren, da
fast 100% Strom zu Wärme gewandelt weerden, die Wirtschaftlichkeit
hängt somit ausschliesslich vom Strompreis ab. Ausserdem ist das alte
Manko Morgens 25°C und Abends 18°C immer noch existent, es sei denn du
kannst mit Niedertarif tagüber nachladen.

von I_ H. (i_h)


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Das mit dem Manko verstehe ich ehrlich nicht, habe das Problem nicht. 
Bei mir sitzt ein Lüfter in der Heizung, der geht los wenn das 
Thermostat an der Wand sagt "zu kalt". Ob das nun morgens oder abends 
ist...

Abends wird der Lüfter natürlich tendenziell öfter laufen. Das einzige 
wirkliche Problem ist, dass man einen Tag braucht um auf starke 
Temperaturänderungen reagieren zu können (zB. 3 Wochen Urlaub -> Heizung 
fast aus).

von Wasser (Gast)


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Also ich find Nachspeicher richtig Kacke. Die Regelung ist immer Kacke 
wobei wir in unserer Wohnung ein Modell um 1970 haben. Und meine Eltern 
eine richtig Moderne.

Zu den kosten kann ich wenig sagen das die Abrechnung Oktober kommt. 
Aber von den Vormietern wissen wir das sie ca. 120-130 Euro für Strom 
bezahlt haben. Die Nachbarn mit Gas zahlen 200 € plus Strom.

von FF (Gast)


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Und um eins nicht zu vergessen: In vielen solchen Wohnungen sind alte 
NS-Heizungen, die Asbest beinhalten

von I_ H. (i_h)


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Was völlig ungefährlich ist, solange du nicht mit'm Vorschlaghammer auf 
die Heizung eindrischst ;).

von FF (Gast)


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Naja, kannst du ausschließen, dass es nicht bereits beschädigt ist, ohne 
mal aufzuschrauben und nachzuschauen.

Sicher ist da etwas Hysterie und ein guter Geschäftssinn (schau mal was 
das kostet solche Heizungen entsorgen zu lassen) dabei - aber auf die 
leichte Schulter muss man es nicht unbedingt nehmen ...

Beschädigte Isolierung lose Fasern, Ventilator und Wärme und schwups 
hängt das Zeug in der Lunge und kommt auch nicht mehr raus. Muss keine 
schlimmen Folgen haben - kann aber.

von I_ H. (i_h)


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Asbest löst sich ja nicht von allein auf. Gefährlich ist nur der Staub 
der entsteht, wenn du es kaputt machst.

http://de.wikipedia.org/wiki/Asbest#Gesundheitssch.C3.A4dlichkeit

Ok, es ist auch eine Frage wie das Zeug da drinnen verbaut wurde.

von Thilo M. (Gast)


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Wie aktuell sollen die 'aktuellen' Modelle denn sein?
Seit 2005 sind die Teile bei uns verboten, auch den Tarif gibt's bei den 
EVUs nicht mehr. Nur noch zur Wassererwärmung sind Niedrigtarife zu 
haben, und das auch nicht überall.

Unwirtschaftlich und umständlich in der Handhabung sind die Dinger (wie 
schon mehrfach erwähnt).
Und die frierende Frau wird sich (selbst erlebt) vor den 
(Tagstrom-betriebenen) Heizlüfter setzen, der in viele der Teile 
eingebaut ist.
- das wird teuer - :-)

von Timo (Gast)


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>Wie aktuell sollen die 'aktuellen' Modelle denn sein?
>Seit 2005 sind die Teile bei uns verboten, auch den Tarif gibt's bei den
>EVUs nicht mehr.

Die Dinger sind nicht verboten, die kann man immer noch kaufen. Erst ab 
2020 soll der Betrieb nicht mehr erlaubt sein.

Und auch die Tarife gibt es noch, siehe zum Beispiel hier ganz unten:

http://www.eon-mitte-vertrieb.com/index.php?parent=1957

von Timo (Gast)


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Oder wo ist bei uns? Bin gerade einfach von Deutschland ausgegangen.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. wrote:
> Und die frierende Frau wird sich (selbst erlebt) vor den
> (Tagstrom-betriebenen) Heizlüfter setzen, der in viele der Teile
> eingebaut ist.
> - das wird teuer - :-)

Dagegen gibt es eine im Prinzip sehr einfache und wirtschaftliche 
Lösung: Heibare Klamotten.

Da gibts noch etliche Möglichkeinten, Hirnschmalz zu investieren, um das 
Versorgungskabel los zu werden und möglichst textilverträgliche 
Heizelemente zu bauen. 20 W Heizleistung reichen dicke.

Aber womöglich ist die Alte dann eingeschnappt, weil das auf Dauer zu 
billig ist...

von Thilo M. (Gast)


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>Die Dinger sind nicht verboten, die kann man immer noch kaufen. Erst ab
>2020 soll der Betrieb nicht mehr erlaubt sein.

Neuinstallation ist seit 2005 nicht mehr erlaubt.
Altanlagen haben natürlich bis 2020 Bestandsschutz.

>Oder wo ist bei uns? Bin gerade einfach von Deutschland ausgegangen.

Das meinte ich.

von Timo (Gast)


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>Neuinstallation ist seit 2005 nicht mehr erlaubt.
>Altanlagen haben natürlich bis 2020 Bestandsschutz.

Sicher? Ich kenne aus meinem Bekanntenkreis eine neuere Anlage. 
Wikipedia sagt außer dem Jahr 2020 nichts dazu und auch bei Google habe 
ich nichts von einem Installationsverbot gefunden.

von Unbekannter (Gast)


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> Installationsverbot

Ein Installationsverbot gibt es AFAIK auch nicht, sondern Du bekommst 
für Neuanlagen keinen Niedrig-Tarif mehr.

von Thilo M. (Gast)


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Unbekannter wrote:
>> Installationsverbot
>
> Ein Installationsverbot gibt es AFAIK auch nicht, sondern Du bekommst
> für Neuanlagen keinen Niedrig-Tarif mehr.

Das meinte ich.
http://www.stromtip.de/News/20818/Nachtspeicher-Verbot-mit-vielen-Ausnahmen.html

von Wasser (Gast)


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von Timo (Gast)


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>Das meinte ich.
>http://www.stromtip.de/News/20818/Nachtspeicher-Ve...

Da ist aber nur von dem Betriebsverbot ab 2020 die Rede, nirgendwo ist 
etwas aus dem Jahr 2005 erwähnt. Hätte mich auch gewundert, wenn die 
Elktrofirma den Nachtspeicherofen bei meinem Bekannten "illegal" 
aufgestellt hätte.

von Thilo M. (Gast)


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Habe endlich den Link wiedergefunden, den ich mal durch Zufall erwischt 
hatte.
Die Steuerförderung für Nachtspeicherheizungen ist zum 31.12.2006 
weggefallen.
http://www.bmu.de/energieeffizienz/aktionsprogramm_energieeffizienz/doc/39909.php
Mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das Beste. ;)

Aber die Gründe, die auf dieser Seite angeführt werden, sind absolut 
fern jeder Vernunft, Praxis oder Realität. BMU halt.

von Andorra (Gast)


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zum Thema Pellets:

Ihr wisst, dass in Pellets mit einem Anteil von 15%

ROGGENMEHL

verarbeitet wird?

von Der Heizer (Gast)


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Ach? Warum?

von Thilo M. (Gast)


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zum Thema Pellets:

so'n Mist kommt mir sicher nicht in die Hütte.
Empfiehlt jeder Heizungsbauer zuerst, weil er daran maximal verdient. 
Die Dinger sind sehr verschleißbehaftet und wartungsintensiv, da viel 
Mechanik drin arbeitet. Vom Anschaffungspreis und dem Lagerraum mal 
abgesehen.

von grmpf (Gast)


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zur Nachtspeicherheizung:

hab selber welche in meiner Mitwohnung. Wohne dort seit über 4 Jahren. 
Und hab mich mit der eigenartigen Wärme gewöhnt. Woran man sich echt 
gewöhnen muss ist das man nachts im warmen liegt, wenn man, wie ich, 
sein Schlafzimmer auch als Wohnraum nutzt. Das nachheizen und anheizen 
meiner alten Siemenskästen kostet echt Geld, den modernen in der Küche 
hab ich sehr selten an. Die Kosten sind nicht die günstigsten, aber wenn 
man Haushaltet und sich an ein paar Sachen hält dann, so denk ich, 
bezahl ich nicht mehr als mit Gas. Wenn ich das mit Bekannten vergleiche 
die eine kleinere Wohnung haben und für Strom und Gas zusammen mehr 
bezahlen als ich nur mit Strom.

Für die Frauen. Auf meine Kästen kann man sich gut raufsetzen, mach 
sogar ich wenn ich durchgefroren bin. Ist mollig warm und doch sehr 
angenehm.

Und Abends, wenn die Dinger abgekühlt sind, weil die Steine ja immer 
Wärme abgeben kann man Kerzen anmachen. Mache ich gerne. Schönes Licht 
und nach einiger Zeit wird der Raum wärmer. Wenn das nicht reicht dann 
einen Terrakottatopp drüber stülpen, der heizt sich auf und es wird 
nochmal etwas wärmer. Übrigens Kerzen sind auch teurer geworden. 
Wenigstens die Teelichter die ich immer kaufe.

von Timo (Gast)


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Energiekosten:

Mittlerweile ist es bis auf regionale und örtliche Unterschiede egal ob 
man elektrisch, mit Gas oder Öl heizt.

wichtiger ist der Zustand von Heizung und Gebäudeisolierung.

Wer eine schlecht isolierte Bude hat wird sich mit jeder form Finanziell 
zu Tode heizen.
Gleiches gilt für die Heizungen selber.

Ich habe seit 2001 eine Nachtspeicherheizung.(Ohne Förderung zum 
Normaltarif)
Der Grund war einfach der das mein Vermieter ständig versuchte einen mit 
der Zentralheizung (Gas) übers Ohr zu hauen.

Wie oben schon einer schrieb sind die Kosten jetzt sehr Transparent 
zumal ich meiner Heizung einen eigenen Zähler spendiert habe.
Obendrein kann ich völlig alleine bestimmen wann ich heize und wann 
nicht.

Seitdem liegen meine Heizkosten günstiger.


Oben schrieb jemand was zum Thema "Morgens voll aufgeladen und keiner 
brauchts / Abends will man 2 Grad mehr und nix mehr drin"

Sicher, die Heizung verliert tagsüber ein wenig von der gespeicherten 
Wärmeenergie aber "Wie viel" hängt nicht unwensentlich davon ab wie gut 
sie isoliert ist.
Wenn man sich für das billigste Modell entscheidet dann bekommt man auch 
"billig"
Ich habe rund 150€ mehr ausgegeben und dieses Problem nicht.

Wer das mal überprüfen möchte kann ja zwischen den Steinen einen 
Temperaturfühler installieren und schauen wie die Temperaturkurve im 
laufe eines Tages aussieht.
Da gibt es zwischen den Modellen und den Baujahren sicher ganz krasse 
Unterschiede.


Ansonsten kann man noch am Heizverhalten drehen.
Ich bin ab und an bei Leuten zu Besuch die ständig 24° (Manchmal mehr) 
in der Bude haben was mir zu warm wäre (Bei mir nur 20-22°)
Zudem muß man am Tage wenn man ausser Haus ist die Hütte nicht ständig 
durchheizen was ich auch oft sehe.
Bei mir wird tagsüber ,wenn ich arbeiten bin, auf maximal 17° gehalten 
und nachts max 16°
So kann man nebenbei auch noch ne Menge energie sparen.


My 2 Cent

von Markus (Gast)


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Wiso Heizen ?????

Die Grunndidee ist "Wärme nicht nach aussen verlieren" !!!!!

Das ist ganz einfach:
Nur mal angenommen das Haus ist perfekt isoliert und Luftdicht, dann 
geht auch keine Wärme raus.

-->>>  Heizen nicht nötig.

Oder noch nie was vom Passivhaus gehört ???

Wenn man nur etwas mehr Geld in gute Isolierung, Fenster und 
Luftichtigkeit steckt, und etwas weniger in eine super tolle Gas oder 
Pellets (nämlich nix), und auch noch den Zinsgünstigen Kredit vom Land 
für Passivhaus nimmt, dann spart man jährlich hunderte EUR Heizkosten 
UND umterm Strich (Zinzen + Abzahlung) hat man die ersten Jahre auch 
keinen Cent mehr bezahlt.

Wer da nicht Umbaut auf Passivhaus ist blauäugig.

Gute Infos usw. giebt es viele im Netz. Ein Neubau kostet in 
Passiv-Ausführung heute nur noch 15000 EUR mehr und ist langfristig 
günstiger in der Unterhaltung.
Also ich werde in meiner Rente mal nicht so viel bekommen, dass ich auch 
noch die Hausnebenkosten zahlen kann.

von Mehmet K. (mkmk)


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Timo wrote:
> Bei mir wird tagsüber ,wenn ich arbeiten bin, auf maximal 17° gehalten
> und nachts max 16°
> So kann man nebenbei auch noch ne Menge energie sparen.
>
Ich war auch mal dieser Ansicht. Bis ich mal einen Aufsatz eines 
Physikers gelesen hatte, der mathematisch nachwiess, dass das Abkühlen 
und Aufheizen mehr Energie verbraucht, als die Aufrechterhaltung einer 
konstanten Temperatur.

von Nixwisser (Gast)


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"der mathematisch nachwiess, dass das Abkühlen
und Aufheizen mehr Energie verbraucht, als die Aufrechterhaltung einer
konstanten Temperatur."

Quatsch. Der zeitliche momentane Energieverlust ( Wärmeleistung nach 
aussen ) ist proportional zu der momentanen Temperaturdifferenz 
innen-aussen.

Das Zeit-Integral davon, das wir letztendlich mit der Heizkostenrechnung 
bezahlen, dann wohl auch.

"Von nix kommt nix."

Gruss

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Nur mal angenommen das Haus ist perfekt isoliert und Luftdicht

dann muss man nur höllisch mit jeder Form von Luftfeuchtigkeit 
aufpassen, da einem sonst die Bude unter dem Arsch wegschimmelt.

Schimmel ist ernsthaft gesundheitsgefährdend, auch wenn dies von 
Hausverwaltungen gerne unter den Tisch gekehrt wird.

von Markus (Gast)


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@ Rufus t. Firefly (rufus)
Bitte mal etas über Passivhäuser lesen.

Durch ein intelligentes Lüftungssystem mit Luftwärmetauscher ist hier 
immer genügend Frischluft vorhanden.
Das Wichtigste: Durch die Luftdichtigkeit kann die Luft nur an den 
vorgesehenen Stelle "Entweichen" und es werden Bauschäden (Schimmel, 
Kondenswasser) vermieden.

PS: Moderne Luftwärmetauscher können auch Heizen, was nur in den 
Wintermonaten nötig ist (ca, 3-4 KW).

Link:
http://www.passivhaustagung.de/Passivhaus_D/Passivhaus_Verzeichnis.html

von Timo (Gast)


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@Markus

>Nur mal angenommen das Haus ist perfekt isoliert und Luftdicht, dann
>geht auch keine Wärme raus.

Wenn es sich um einen Vergrabenen Bunker ohne Fenster und türen handelt 
mag das hinkommen aber wer will schon lebendig begraben leben ?
Selbst wenn wir das mal etwas entschärft auf den Alltagsbedarf 
runterrechnen kostet die Isolierung, also dein Passivhaus, derzeit immer 
noch wesentlich mehr als ich für die "jetzig schlechte" Isolierung 
verheizen müsste.


>Wer da nicht Umbaut auf Passivhaus ist blauäugig.

Idealistische Projekte mögen sich die Reichen leisten wollen und können 
aber der kleine Mann schaut erstmal auf sein eigenes Säckle.
Der Kosten-/Nutzenfaktor ist hier wichtig.
Passivhäuser der ernsten Sparte sind derzeit immer noch nicht bezahlbar 
für den Ottonormalbürger.


Ich behaupte nicht das meine Lösung die ideale ist aber ich komme damit 
wesentlich besser zurecht als mit dem vorherigen Zustand.
Zudem wohne ich zur Miete weils Geld nicht für ne eigene Hütte reicht.
Meinen Vermieter kann ich wohl kaum mit der Pistole zu nem Umbau auf 
"Passivhaus" überreden und selbst wenn er es macht würde ich mir die 
dann anfallende Miete wohl kaum mehr leisten können.

Es geht immer 8ums Geld und den goldenen Schnitt.





>Mehmet Kendi



>Ich war auch mal dieser Ansicht. Bis ich mal einen Aufsatz eines
>Physikers gelesen hatte, der mathematisch nachwiess, dass das Abkühlen
>und Aufheizen mehr Energie verbraucht, als die Aufrechterhaltung einer
>konstanten Temperatur.


Speziell...

>.....der mathematisch nachwiess.....


Ja, es gibt viele Leute, mit und ohne akademischen Grad, die alles 
Mögliche nachgewiesen haben aber bekannterweise besteht zwischen Theorie 
und Praxis ein Unterschied der mitunter recht gewaltig sein kann.
Das Experiment "Stromverbrauch mit und ohne Absenkung habe ich schon 
durch denn schließlich war mein Beweggrund ja das sparen mit kleinen 
Mitteln.
für meine Gegebenheiten ist es Preiswerter in den Zeiten wo ich nicht da 
bin bzw. in der Koje liege das Heizen einzustellen bzw. zu minimieren 
(Nicht so kalt das die Feuchtigkeit sich groß breit machen kann.Siehe 
Hinweis von Rufus auf Schimmelbildung)


Wie gesagt, Energie/Kosten sparen muss in vernünftigem Verhältnis 
liegen.
Wenn mir einer exklusiv die nächsten Lottozahlen sagen könnte dann würde 
ich mir sofort ne gut isolierte Hütte zulegen und auch am Equip nicht 
sparen (Solarheizung,Erdwärme,solarelektro usw.)
Bis dahin zählt "Effektiver pro Euro" ;)

von Mehmet K. (mkmk)


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Leider ist es mir nicht gelungen, den oben erwaehnten Artikel zu finden.
Aber seit der Lektüre dessen spiele ich nicht mehr mit dem Thermostat.

von Thilo M. (Gast)


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Ich stimme Timo zu, das Kosten-Nutzen - Verhältnis muss schon stimmen.
Ich habe vor 11 Jahren eine 80 Jahre alte Hüttte gekauft. 6cm Isolierung 
auf den Außenwänden war schon drauf, ansonsten ist das eine teure 
Investition (bei mir um die 35000€), die man sich gründlich überlegen 
muss.
Mittlerweile habe ich mich schlau gemacht, habe 17m² Solarthermische 
Kollektoren auf dem Dach und einen 1000-Liter-Kombipuffer im Keller.
Erdgas habe ich komplett abgeschafft und die Therme auf Flüssiggas 
umgestellt (brauche nur vier 33-Liter-Flaschen aus dem Baumarkt um 
tagsüber Zuzuheizen, nachts mit Niedrigtarif-Strom).
Im Moment wird das Dach isoliert, die Winddichte Ebene, Isolierung und 
Dampfsperre machen ca. 30% des Energieverlustes aus, bei windigem Wetter 
sogar einiges mehr!

Das sind Kosten, die ich gestemmt kriege und sich auch wieder in 
absehbarer Zeit über Heizkostenersparnis amortisieren. Außerdem wird der 
Wiederverkaufswert des Hauses gesteigert, falls man mal verkaufen will.

Ein Passivhaus wäre schon toll, nur möchte ich nicht für 'ne Hütte 
zwischen 600k€ und 'ner Mio€ ohne Bauplatz hinlegen müssen.

von Markus (Gast)


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@Timo
Wechsel Deinen Chef, es gibt immer Chefs die mehr Zahlen, wiederhole das 
alle Paar Jahre.
Ich habe auch nur Hauptschulabschluss und habe es geschafft mit viel 
eigeninitiative einen gut bezahlten Job zu finden!!!

Jeder kann sich hocharbeiten, man muss wollen und ARBEITEN.

Ein Passivhaus ist kein Bunker!

Ich rechne mit Einsparungen, die man als fortlaufende Kosten hat. Sicher 
Zahlst Du auch Miete, mit etwas mehr und einer Hypothek kann daraus auch 
eine Eigentumswohnung machen.

Ich werde mir demnächst ein Haus bauen, aber nicht im überteuerten 
Mafialand Deutschland. Da muss man ja schon Millonär sein wenn man nur 
ein Grundstück haben möchte (und der Staat kassiert noch jedes Jahr 
Grundlossteuer)

von Outi O. (outlaw)


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Nachtspeicher lohnt quasi nur noch, wenn man auch einen Nachtstromtarif 
bekommt, denn dann wird die Wärme billiger erzeugt und tagsüber genutzt.

Aber wo gibt es sowas noch ??

Habe letztens nen Brief bekommen, daß der Energieversorger demnächst 
kräftig aufschlagn wird und mir schon mal die Zählerstandskarte 
geschickt ....

Ich zahle bald soviel Miete und Nebenkosten, daß mein Nettolohn bald 
dabei drauf geht. Ohne arbeitende Partnerin ist heute kaum noch normales 
Leben möglich, wenn man net gerade ein guter Sichselbstverkäufer, 
Blender oder Vitamin-B-Nutzer ist.

Heute mit Hauptschule noch nen gutbezahlten Job zu bekommen geht kaum 
noch über normale Wege. ich sehe allerdings viele "Pfeiffen" in Firmen, 
die länger schon im Unternehmen sind und durch Zeitarbeiter und 
Temporäre aufgefangen werden, weil man sich an entsprechender Stelle zu 
feige ist, diese loszuwerden ....

von Blob! (Gast)


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Einen Nachtspeicherheizung ist doch eigentlich wirtschaftlicher und 
umwelttechnisch unsinn.

Ich muss Nachts heizen wenn ich garnicht im Wohnzimmer bin sondern im 
Schlafzimmer (ich pers. mag es eigentlich lieber wenn es im Schlafzimmer 
nicht so warm ist. Also Türe zu, es wird nur das Wohnzimmer geheizt), 
dann stehe ich morgens auf, im Wohnzimmer is ne Affenhitze und ich gehe 
zum Arbeiten. Abends komme ich nach hause und die Wärme ist wieder fast 
komplett verflogen, also heize ich wieder ein während ich die erste(n) 
Stunde(n) auf dem Sofa friere.

Wenn der Nachttarif erst um acht abends los geht, sollte ich ja zudem 
die Heizung nicht vor 8 uhr einschalten, sonst bezahlen ich ja den 
teuren Tagstrom, in diesem Fall komm ich um sieben nach hause, friere 
erstmal bis acht udn schalte dann erst die Heizung ein, also friere ich 
sogar zwei Stunden bis die Bude warm ist!

Am wochenende ist das ganze genau so unpraktisch, nur dass ich merke 
wenn es kalt wird, aber auch da kann ich dann nur mit dem teuren Tagstom 
nachheizen. Und wärend meine Freundin Samstag mittag um drei die Heizung 
voll einschält weil sie friert, sitze ich daneben und weine meinem hart 
verdienten Geld nach, das gerade im Tagstromtarif verbraten wird - somit 
hab ich noch weniger Geld und kann mir zukünftig auch das Heizen in der 
Nacht nicht mehr leisten! - Meine Freundin friert während dessen immer 
noch und verlässt mich wegen einem Type der zwar scheiße aus sieht, aber 
eine Ölheizung hat!

von Gast (Gast)


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>Meine Freundin friert während dessen immer noch und verlässt mich wegen >einem 
Type der zwar scheiße aus sieht, aber eine Ölheizung hat!

Erinnert mich stark an den Song von den Ärzten:

[snip]
Du liebst ihn nur, weil er ein Auto hat
Und nicht, wie ich, ein klappriges Damenrad

Du bist mit ihm im Theater gewesen
Ich hab dir nur Fix und Foxi vorgelesen
Du warst mit ihm essen, natürlich im Ritz
Bei mir gab's nur Currywurst mit Pommes Frites
Der Gedanke bringt mich ins Grab
Er kriegt das, was ich nicht hab
Ich hasse ihn, wenn es das gibt,
So wie ich dich vorher geliebt

Ich wollte ihn verprügeln, deinen Supermann
Ich wusste nicht, dass er auch Karate kann

[snip]


Jaja, die Weiber sind alle nur auf den Schnöden Mammon aus...

von Gast (Gast)


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>Jeder kann sich hocharbeiten, man muss wollen und ARBEITEN.

[Sarkasmus]
Genau.
Wer arbeiten will der muß nur wollen.
Die 3.5 Mio sind nur zu faul !
[/Sarkasmus]

von Uhu U. (uhu)


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Markus wrote:
> Ich rechne mit Einsparungen, die man als fortlaufende Kosten hat.

Einsparungen als fortlaufende Kosten? Und ich dachte, Einsparungen 
würden gerade Kosten vermeiden...

von Outi O. (outlaw)


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Hier mal was zum Thema generell:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nachtspeicherheizung

Auch wenn ich Blobs Aussage nicht ganz nachvollziehen kann, so sind die 
Nachteile doch wesentlich übergreifender als die Vorteile ....

von Markus (Gast)


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> Die 3.5 Mio sind nur zu faul !

Das stimmt nicht ! Die sind zu klug und lassen sich vom Staat verwöhnen, 
leben also auf kosten der vielen anderen die wirklich ARBEITEN.
Denen reicht offensichtlich das was sie haben und wollen KEIN eigenes 
Haus und auch KEINEN bessen Wohlstand.
(Ausnahmen davon gibts natürlich!)
Ausserdem: Wenn es keinen Chef gibt der einen einstellen möchte, man 
kann immernoch für 20 EUR eine eigene Firma gründen und sich in Form von 
Diestleistungen für irgendwas verkaufen. Es gibt viele Senioren, die 
umsorgt werden möchten und dafür auch zahlen würden!
... Lassen wir das Thema, das hat mit "Nachtspeicher" wenig zu tun.

> Ich rechne mit Einsparungen, die man als fortlaufende Kosten hat.
Ich rechne mit Einsparungen, die man als fortlaufende Kosten weniger 
bezahlen muss. Denn die Energie (Strom, Gas, Öl, ...) wird garantiert 
jedes Jahr teurer.

von gast (Gast)


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@Marcus


Ich wünsch dir dafür mal so 3 Jahre Arbeitslosigkeit und alle 
Erniedrigungen die H-4 so mit bringt.

Das hat schon so manchen Schlauschwätzer kuriert  ;-)

von Stromsparer (Gast)


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Einen späten Nachtrag zu der Diskussion:

Nachtspeicherheizungen müssen nicht per se schlecht sein - es kommt auf 
den Einzelfall an:

- ist das Haus/die Wohnung nach EnEV wärmegedämmt ?
- sind die Fenster wärmegedämmt (ideal: Uf 1,0 W/m²K) ?
- gibt es eine witterungsabhängige Aufladesteuerung für die 
Nachtspeicherheizungen ?
- wie modern ist die Aufladesteuerung (mechanisch, elektronisch) ?
- welches Baujahr haben die Speicherheizkörper ?
- sind die Heizkörper für die Größe der Wohnung richtig dimensioniert 
(früher waren leider Überdimensionierungen üblich) ?
- bieten die regionalen Stromversorger Nachtspeichertarife an ? Was für 
Tarife und wie sind die Preise ?
- hängen die Speicherheizungen an einem Stromkreis (HT/NT) oder gibt es 
einen separaten Stromkreis nur für die NSP ? Beide Alternativen können 
Vor- und Nachteile haben.
Ein Stromkreis (HT/NT): Man kann ab einer bestimmten Zeit (abhängig vom 
Stromversorger) ALLE Geräte über den günstigeren NT-Tarif betreiben. 
Aber: Viele Stromversorger rechnen dafür einen bestimmten Prozentsatz 
vom NT-Verbrauch auf den HT-Verbrauch um.
Zwei Stromkreise: Genaue Trennung von HT- und NT-Verbrauch. Aber: Oft 
zahlt man eine mtl. Miete für den zweiten Zähler, die evtl. Einsparungen 
wieder zunichte machen könnte (ist ein Rechenexempel).


Eine "optimierte Nachtspeicherheizung" (Wärmedämmung der Wohnung, 
isolierte Fenster, moderne Heizkörper, keine Überdimensionierung der 
Heizkörper, elektr. Aufladesteuerung) kann durchaus aktzeptabel sein. 
Ich habe neun Jahre in einem Haus mit NSP gewohnt und nie Probleme damit 
gehabt.

Aber: Man muss sich unbedingt mit der Steuerung der Nachtspeicherheizng 
befassen, um oft begangene "Fehler aus Unwissenheit" zu vermeiden. Ich 
habe in diesem Thread Sachen gelesen, wo sich mir die Nackenhaare 
aufrichten. Wenn man es aber klug anstellt, ist die NSP nicht teurer als 
eine Öl- oder Gasheizung.

von Physik-Neuling (Gast)


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"Bei Nachtspeicherheizungen gibt es kaum was zu optimieren, da
fast 100% Strom zu Wärme gewandelt weerden,"

=> Würde mich übrigens interessieren, was denn dann aus dem Rest wird 
???

----

"Wenn man es aber klug anstellt, ist die NSP nicht teurer als
eine Öl- oder Gasheizung."

=> Unfug.

Z.B. aus:

http://energieberatung.ibs-hlk.de/planheiz_elektro.htm

( Keine Verantwortung ) ersieht man:



( Energie-) Arbeitspreise für Kleinverbraucher

Öl ca. 6.7 Ct/kWh
Erdgas ca. 6,9 Ct/kWh
Nachtstrom ca. 10,0 Ct/kWh
Tagstrom ca. 19,6 Ct/kWh

Also, selbst wenn es Sinn machte, nachts die Wärme anzusammeln ( ein 
Teil dieser Wärme wird ja dann auch schon abgegeben und vielleicht gar 
nicht benötigt ? ), kostet Nachtstrom ca. 45 % mehr als Gas !

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Naja, ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Einerseits muss man 
Installationskosten vergleichen - wo kein Gasrohr hinführt, muss eines 
gelegt werden, und das ist ganz erheblich teurer als ein Kabel, je nach 
Art des Gerätes muss auch eine entsprechende Abgaseinrichtung 
(Kamin/Schornstein) angelegt werden und andererseits muss man auch die 
Betriebskosten vergleichen. Gasheizgeräte müssen in gewissen 
zeitlichen Abständen (jährlich?) einer Abgasuntersuchung unterzogen 
werden, der Schornsteinfeger will sein regelmäßiges Einkommen sehen - 
Elektrogeräte hingegen kann man nach der Installation getrost vergessen.

Dennoch ist die Kernaussage korrekt, die hochwertigste Energieform für 
Wärmeerzeugung zu verwenden, ist Verschwendung.

von Tobias (Gast)


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Also bis vor kurzem hat meine Freundin in einer Wohnung mit 
Nachtspeicheröfen gewohnt die auch neueren Baujahrs waren. Aber wir 
waren damit extrem unzufrieden, denn entweder war es zu warm und man 
kann nur durchs Öffnen des Fensters die Temperatur absenken (nicht 
gerade sehr Energieeffizient) oder es ist zu kalt und eine 
Nachheizfunktion hatten die Dinger nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus t. Firefly wrote:

> Dennoch ist die Kernaussage korrekt, die hochwertigste Energieform für
> Wärmeerzeugung zu verwenden, ist Verschwendung.

Solche Heizungen stammen meist aus einer Zeit in der man in Kernenergie 
zu Zukunft sah. Wenn man die Kernkraft so akzeptiert, wie sie damals 
angepriesen wurde, dann ergibt Stromheizung durchaus Sinn. Denn ein AKW 
stellt man sich weder in den Keller noch mitten in den Ort (wie es 
beispielsweise bei Kraft-Wärme-Kopplung sinnvoll wäre). Und der 
Wirkungsgrad ist so zwar schaurig, aber bei AKWs ist der aus 
wirtschaftlicher Sicht vergleichsweise uninteressant.

von M.T. (Gast)


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Ich ziehe gerade in eine Wohnung mit NSP. Und habe 0 Panik davor.
Auch wenn die Anlage die da ist ein Paar Tage auf dem Buckel hat.
So jetzt kann sich jeder denken "Der ist ja gänzlich dem Wahnsinn 
verfallen".
Aber dem ist mit nichten so.
Aus meiner Sicht gibt es nur einen wirklichen "Nachteil" das ist die 
Größe der Öfen. (Auch die neuen sind im Vergleich zu einem Radiator 
recht groß und vorallem Schwer, aber wer hängtandauern seine Heizkörper 
um ?)
Was die Energieeffizienz / Arbeitspreise angeht da wird vorallem auf 
Heizungsbauerlobby-Seitigen Seiten und beim BMU sowie in der WIKIpedia 
(Schaut Euch einfach mal die Autoren der "Kritischen" Passagen an, und 
das was sie sonnst noch schriebn und Ihr erkennt die Ideologie) viel 
Bullshit (sorry) geschrieben. So wird bei der Berechnung der 
Arbeitskosten von Verbrennungsheizung schlicht die Tatsache 
unterschlagen daß die Anlagen ausser dem Brennstoff auch noch 
Hilfsenergie brauchen. In einem MFH mit
Zentralheizung laufen also 24Std zB die Heizungspumpe die je nach 
Gebäude zwischen 35-250W verbraucht (Rund um die Uhr). Die 
Kesselsteuerung will auch Strom (Anschlußwert eines 
Einfamillienhaus-Kessels ca. 100W Arbeit / 10W StdBy) dann noch eine 
Umwälzung für Warmwasser (Verbraucht Strom auch wenn keiner Wasser 
zapft.)
Ich komme nun ursprünglich aus der Branche die Heizungsregelungen 
entwickelt und baut, und weiss mittlerweile um die klassischen Fehler 
von NSP-Nutzern. (Nein ich bin da niocht mehr, und die bauen Regelungen 
für so ziemlich alle Heizungstypen)
Diese Fehler kommen meist in Haushalten vor die am lautesten über NSP 
und die Kosten schimpfen.:
1. Raumthermostat ist aus, Aufladesteuerung auf Maximum.
   Begründung 1 "Das Lüftergeräusch stört mich"
   Begründung 2 "Der Heizkörper ist zu Kalt, das kann ja nie Warm
   werden..."
  Super... Warum solche Leute sich nicht gleich einen Infrarot-
  Direktstrahler holen ist mir ein Rätsel, damit wären sie günstiger und
  schneller. Siehe unten.

2. Da der Ofen ja so hässlich ist wird er Verbaut (Selbes Problem auch 
bei
   Konventioneller Heizung)

3. Bedingt durch Fehler Nr.1 Permanent die Fenster auf Kipp.

4. Gilt für alle Heizungsarten: Pervertiertes Wärmeempfinden.
   Der Menschliche Körper des durchschnittlichen Europäers ist auf eine
   Umgebungstemperaur von 20-21° C ausgelegt, da schwitzt man nicht und
   da friert man auch nicht. (Zumindest objektiv, oder physiologisch)
   Trotzdem Heizen manche Leute im Winter ihre Bude auf 25°C und mehr,
   und jammern ihnen wäre zu kalt, obwohl sie im Sommer es selbst bei 
20°
   kaum aushalten vor Hitze und wie Blöde Klimanalagen in Betrieb 
nehmen.

5. Heizen bei Abwesenheit / Schlaf
   Raumregler mit Schaltuhr kosten gut 50€ und sparen massig.

Wie kann ich Kosten im NSP-Bereich senken ?
Die Steuerung eines NSP kann wie auch bei Konventioneller Technik 
Witterungsgesteuert ablaufen, entsprechende Regler vorausgesetzt.
(Und da ist doch DIE Herausforderung für Mikrocontroller-Fans)
Entweder man Kauft sich was oder man baut sich was. (mit Strom kennen 
wir uns ja aus, oder? )
Der Ofen muss ja nicht so lange geladen werden wie das EVU die 
Ladefreigabe
aufschaltet (Häufig bei Fehler 1), sondern wird bei "Rückwärtssteuerung" 
abhängig von der über 24H gemittelten Aussentemperatur  halt später 
geladen. Über einen Speicherkern-Fühler wird auch der Ladevorgang 
beendet wenn die Kern-Endtemperatur erreicht ist.
(Es ist ja vollkommen Schwachsinnig den Heizstab weiter mit Energie zu 
versorgen wenn der Schammott keine Wärme mehr aufnimmt.
(Dann bekommt man eine Nachts zu warme Hütte.  -> Nachts Warme Wohnung 
heist meist zu hoch eingestellte Aufladung.)
Der Kern ist dann "Durchgeladen" und gibt Aussen seine Wärme ab.
(Dann hat man einen Heizstrahler mit enormer Verzugszeit ;) )
Elektronisch kann man das Verhindern.
Der "große Nachteil" daß die Wärme erst mit Verzögerung anliegt ist auch 
bei anderen Systemen vorhanden. Man kann sich daran 
gewöhnen.(Fußbodenheizung)

Dann noch zur "Umweltfreundlichkeit" die so gescholtene Elektroheizung 
ist eine der Wenigen die z.B. Regenerative Energieformen recht einfach 
einbinden kann. Ihr ist schlicht egal ob der Strom mit Kohle, Öl, 
Wasser, Wind, Sonne oder Uran hergestellt wurde. Wenn man schon riesiege 
Windparks auf irgendwelche Hügel oder in die Nordsee baut dann ist auch 
die Speicherheizung wieder ganz gut, denn der Wind hört nicht auf zu 
wehen, wur weil alle Schlafen gehen.
Oder hat schon jemand versucht, einfach von jetzt auf Gleich einfach mal 
Flüssiggas an den Ölbrenner zu klemmen, nur weil das Öl teurer das LPG 
aber billig war?
Das "Verbot" ab 2020 wird die kommende Legislatureriode wahrscheinlich 
(hoffentlich) nicht überleben, da es eine schwachsinnige Ideologische 
Luftnummer eines Sigmar G. oder seines Vorgängers  Jürgen T. gewesen 
ist.

Mit einer Intelligenten Regelung, und künftig dezentraleren Netzen ist 
die Elektroheizung wegen der einfachen Regelbarkeit und der ansich 
schnellen Reaktionszeit (Wenn man nicht auf das Durchheizen des 
Speichers setzt.) was Dosierbarkeit und Effizienz angeht Unschlagbar.

Der Punkt warum die E-Heizung einen So miesen Ruf hat besteht einfach 
darin
daß für die "Grünen" unter uns Strom an Sich schon "bääääh" ist, und zum 
anderen am idotisch einfachen Aufbau der "standard-E-Heizung"
(Stromquelle-BiMetallthermoschalter-Heizwiderstand)
Daß die doofe BiMetal-Regelung kein Energiesparmodell sein kann sollte 
hier jedem hinlänglich bekannt sein.

Dann hatte hier jemand gefragt warum bei NSP von annähernd 100% 
Umsetzung
Strom-Wärme geredet wird.
Ist ganz einfach... Da drin ist auch ein kleiner Lüfter, der verbraucht 
wenn er läuft so zwischen 5-20W und der setzt, wie Motoren das nun mal 
so tun, die Energie in Bewegungsenergie um.
Ausserden, wenn eine intelligente Regelung drinn ist, braucht die auch 
ein klein wenig Strom. Sagen wir also 99%.

Und zum Schluß ein Argument noch für Elektroheizung:
Durch den simplen aufbau (ann. wartungsfrei), und keine Ablesedienste, 
Schornsteifeger usw. Min. 2 Tage Urlaub im Jahr gespart.
(Ist Euch schon mal aufgefallen daß Heizungsableser immer dann kommen 
wollen wenn es einem am Wenigstens in den Kramm past ? )

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> (Ist Euch schon mal aufgefallen daß Heizungsableser immer
> dann kommen wollen wenn es einem am Wenigstens in den Kramm
> past ? )

Das ist ein Grundübel sämtlicher Ablesedienste. Verwendet man 
elektronische HKV, muss der Ableser aber nur noch alle zehn Jahre in die 
Wohnung, dazwischen kann man einfach selbst ablesen und die Werte z.B. 
auf einen an die Wohnungstür gehängten Zettel schreiben.

Da die Werte mit einer Prüfsumme zumindest gegen grobe Fehlablesung 
geschützt sind, ist das ein durchaus praktisches Verfahren. Der Ableser 
freut sich, weil er nicht in jede miefige Wohnung 'rein muss, der Nutzer 
freut sich, weil er seine Ruhe hat ...

von M.T. (Gast)


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Ja Mit dem el. HVK stimmt, aber auch leider nur fast.
Je nach dem was für ein Dienstleister das ist der abliest lassen die 
sich nicht derauf ein aufgeschriebene Zettel zu nehmen.
(Man verdient ja nur zu gut an vom Kunden verschuldeten 
Terminverschiebungen)
Und die tollen Funkgebundenen HVK leisten sich nur wenig Vermieter, und 
meist auch nur dann wenn sie selber im Objekt wohnen. Denn so ein 
Ablesedienst ist auch eine Praktische möglichkeit seine Mieter zu 
"Überwachen".
Selber will man aber keinen unliebsamen Besuch.
Ich weiss, ist Quatsch, aber leider die Denke des ein oder anderen 
Vermieters.

von Physik-Neuling (Gast)


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"Dann hatte hier jemand gefragt warum bei NSP von annähernd 100%
Umsetzung Strom-Wärme geredet wird.
Ist ganz einfach... Da drin ist auch ein kleiner Lüfter, der verbraucht
wenn er läuft so zwischen 5-20W und der setzt, wie Motoren das nun mal
so tun, die Energie in Bewegungsenergie um.
Ausserden, wenn eine intelligente Regelung drinn ist, braucht die auch
ein klein wenig Strom. Sagen wir also 99%."

=> Auch DIESER Strom wird letzendlich in Wärme umgesetzt, und sei es 
über den Umweg Bewegungs- und Schallenergie, die der Lüfter fabriziert.

( Und dieser Lüfter läuft überwiegend tagsüber, also zum gleichen 
Tagtarif, wie die Gasthermen-Elektrik ...)

von Physik-Neuling (Gast)


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"Dann noch zur "Umweltfreundlichkeit" die so gescholtene Elektroheizung
ist eine der Wenigen die z.B. Regenerative Energieformen recht einfach
einbinden kann. Ihr ist schlicht egal ob der Strom mit Kohle, Öl,
Wasser, Wind, Sonne"

Erfahrungsgemäss besteht erhöhter Energiebedarf für ( auch Elektro- ) 
Heizungen ( also auch Elekto- ) im Winter.
=> Sonne wird da schwierig.
Sog. "Bio"masse wird regelmässig im Sommer/Herbst geerntet.

Und bis jetzt predig(t)en die grossen 4 Konzerne ( insbesondere auch RWE 
inkl. Rheinbraun ) die seinerzeit, natürlich, erste Verfechter der 
Nachtstromheizungen waren, dass der Anteil regenerativer Energien an der 
Stromgewinnung bedeutungsarm bleiben würde.

Kaum vorstellbar, dass nun plötzlich noch erhebliche zusätzliche 
Reserven von Windmühlen und Sonnenzellen für die Raumheizung 
übrigbleiben können, von dem Bedarf(?) für Elektroautos ganz zu 
schweigen !

von M.T. (Gast)


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@Physik-Neuling
Ich sage mal so, so extrem weit sind unser Positionen da nicht.
Das einzige was ich in meinem unendlich langem Schrieb darstellen wollte 
ist daß es vollkommen schwachsinnig ist darüber zu debatieren ob Strom 
nun zu schade ist zum verheizen oder nicht. Denn der Anteil an reg. 
Energie
steigt (egal was die großen 4 damals gesagt haben), ich gehe davon aus 
daß durch Einsatz von BHKW Anlagen und Fotovoltaik (Im kontext Heizung 
nicht wirklich Interessant, da gebe ich Dir recht) oder Wind- oder 
Wasserkraft (der ist die Jahreszeit fürchterlich schnuppe)und sogar der 
"achso bösen Atomkraft"
der Energiemix beim Strom immer CO2 neutraler wird, das kann man von 
Fossilen Brennstoffen nicht behaupten. DIe Studie die vom BMU in Auftrag 
gegeben wurde und auf Grund derer damals oben genanntes Verbot 
beschlossen wurde ist insofern Unsinn, da dort von der CO2 Bilanz einzig 
aus dem Energieträger Braunkohle herangezogen wurde. Wenn man die 
anderen Träger hinzuzieht braucht auch das Verheizen von Strom keinen 
Vergleich bezüglich CO2 Bilanz zu scheuen.
Und das bei heutigem Stand der Technik. (Sehr stark Zentralisiertes 
Netz).
Egal wie man das ganze Betrachtet. Weder das eine noch das andere ist 
"besser" oder "Umweltfreundlicher". Ich kann z.B. in einer Großanlage 
Schweröl oder gar Rohöl für die Generatoren verbrennen. (Keine 
aufwändige Rafinierung) Verliere aber auf dem Weg durch die Strom oder 
Fernwärmeleitung Energie, oder ich verarbeite erstmal energieintensiv 
das zeug zum heizöl und fahre es dann zu kunden. Der das dann verheizt. 
Egal wie man e macht unterm Strich ist es wieder das Gleiche.
Beim Erdgas fragt auch keiner wieviel CO2 z.B. beim Gastransit pro m³ 
anfällt,
es wird nur der Ausstoß pro Kesselanlage betrachtet. Wie gesagt, wenn 
ich all diese Aspekte begucke ist es Ökologisch vollkommen wurscht womit 
ich heize, kommt eh auf das gleiche raus.

von Trafowickler ( ursprünglicher ) (Gast)


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Erdgas   ≈ CH(4)  hat dabei jedenfalls relativ weniger CO2-Ausstoss als
Schweröl ≈ C(n)H(2n+2).

von Entsetzter (Gast)


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> Ich komme nun ursprünglich aus der Branche die Heizungsregelungen
> entwickelt und baut

Dann kennst Du den Unterschied zwischen Steuerung und Regelung sicher 
in- und auswendig...

Das Grundproblem an Nachtspeicheröfen ist, dass in der Nacht, anhand der 
Temperatur, evtl. unter Einbeziehung des Temperaturverlaufs der vorrigen 
Tage, der Heiz-Energiebedarf für den Tag geschätzt werden soll.

Und genau das ist die Wurzel allen Übels: Aus dem Temperaturverlauf der 
Nacht und/oder ein paar Tagen, lässt sich nunmal die Temperatur des 
folgenden Tages nicht vorhersagen.

von Physik-Neuling (Gast)


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"Das Grundproblem an Nachtspeicheröfen ist, dass in der Nacht, anhand 
der
Temperatur, evtl. unter Einbeziehung des Temperaturverlaufs der vorrigen
Tage, der Heiz-Energiebedarf für den Tag geschätzt werden soll."

Da ja der moderne Mensch sowieso alles planmässig im Griff haben 
muss/soll/will, weiss er in jedem Fall schon am Vortag, wann er aktuell 
z.B. wieder zu Hause sein wird ( sonst wären zeit-programmierbare 
Heizventile auch nicht notwendig ).

In diesem Sinn ist die Aussentemperatur von 3 Uhr morgens ( dann sind 
noch 3 Std. Ladung möglich ) ein passables Vorschau-Kriterium für den 
ganzen Tag.

von Entsetzter (Gast)


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> In diesem Sinn ist die Aussentemperatur von 3 Uhr morgens ( dann sind
> noch 3 Std. Ladung möglich ) ein passables Vorschau-Kriterium für den
> ganzen Tag.

Nein.

Einfache Beispiel, absolut typisch und regelmäßig im Herbst und 
Frühjahr:

a.) Ist es Nachts um 3 relativ bewölkt, ist es relativ warm, da die 
Ausstrahlung der Erde durch die Wolkendecke unterbunden wird. Aber die 
selbe Wolkendecke verhindert tagsüber eine signifikante Erwärmung.

b.) Ist es Nachts um 3 klar, ist es relativ kalt und wird zum Morgen 
noch kälter, da die Erde sehr stark ausstrahlt. Nach einem frostigen 
Morgen wird es dann aber relativ schnell deutlich wärmer, weil durch den 
wolkenlosen Himmel sehr viel Sonne auf die Erdoberfläche trifft.

So, und genau das ist das Problem. Bei a) denkt die olle Steuerung, sie 
müsse nicht so viel nachladen, weil es ja so "warm" in der Nacht ist. 
und bei b) heizt die Steuerung die Nachtspeicheröffen beinahe bis zum 
Anschlag, weil es morgens am kältesten ist.

D.h. die Steuerung verhält sich gerade umgekehrt wie sie eigentlich 
müsste. Und genau das ist der konzeptionelle Fehler an der ganzen 
Geschichte.

von Thilo M. (Gast)


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Die Aufladungen die ich kenne orientieren sich an der 
Durchschnittstemperatur des Vortages. Anhand der Heizkennlinie werden 
soviel kWh hineingepumpt wie das Haus bei dieser Durchschnittstemperatur 
für 24h benötigt.
Setzt natürlich die Möglichkeit voraus, die Wärme halbwegs dosiert 
entnehmen zu können.
Wenn es natürlich schlagartig warm oder kalt wird funktioniert das Ganze 
nicht mehr. Bei gleichmäßiger oder langsam wechselnder Außentemperatur 
klappt das aber ganz gut.

von Klaus (Gast)


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Was hindert die Heizungsbauer eigentlich daran, die Dinger mit Internet, 
nem DFC Empfänger oder was auch immer auszustatten und die 
Wettervorhersage mit in die Vorhersage einzubeziehen? Das kann doch 
nicht so schwer sein...

von Thilo M. (Gast)


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Klaus wrote:
> Was hindert die Heizungsbauer eigentlich daran, die Dinger mit Internet,
> nem DFC Empfänger oder was auch immer auszustatten und die
> Wettervorhersage mit in die Vorhersage einzubeziehen? Das kann doch
> nicht so schwer sein...

Wir bauen solarthermische Anlagen zur Heizungsunterstützung.
Die Ladesteuerung für den Pufferspeicher wollen wir natürlich auch mit 
Wettervorhersage (für den nächsten Tag) ausstatten.
Nur ist leider das Protokoll der DCF77-Vorhersage nur käuflich (Lizenz) 
zu erwerben, was über die Verkaufszahlen niemals wieder 'reinkommt. 
Internet ist nicht überall verfügbar oder erwünscht. Auch stimmt die 
Vorhersage nicht immer (Sonne angesagt, Hochnebel ist aber Tatsache). 
Dann gibt's schnell unzufriedene Kunden, wenn die frieren oder tagsüber 
teuer nachheizen müssen.

Im Übrigen hat kein hauptberuflicher Heizungsbauer die Zeit, sich des 
individuellen Problems der jeweiligen Anlage anzunehmen. 'Reinklatschen 
(Verkaufen) und gut' ist die Devise. Unsere nicht.

von Physik-Neuling (Gast)


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"D.h. die Steuerung verhält sich gerade umgekehrt wie sie eigentlich
müsste. Und genau das ist der konzeptionelle Fehler an der ganzen
Geschichte."

Das ist klar, aber dann hat jeder gebräuchliche Warmwasserspeicher
( angehängt z.B. an eine normale Öl-Heizung ) einen ähnlichen 
konzeptionellen Fehler.
Auch die Wassererwärmung benötigt Zeit, und wenn sich nun 
unerwarteterweise mal mehr Personen gleichzeitig bzw. kurz nacheinander 
duschen/baden wollen, dauert die Aufheizung eben auch länger, in dieser 
Zeit wird's aber im Haus kälter ( weil Warmwasser Vorrang hat ).

Auch dies lässt sich konzeptionell von keiner Regelung erraten.

von Thilo M. (Gast)


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>( weil Warmwasser Vorrang hat )
>Auch dies lässt sich konzeptionell von keiner Regelung erraten.

Das lässt sich mit einem Kombipuffer vermeiden.
http://www.sunset-solar.de/katalog/solarwaerme_systeme/speicher/details/kombispeicher.html?tx_ttnews[backPid]=92&cHash=7ca17003fb
Dort liegt oberhalb des Heizungswassers in diesem eingebettetet das 
Brauchwasser. Also läuft die Vorlaufregelung ungehindert weiter.
Hat den Vorteil, dass immer Warmwasser zur Verfügung steht, keine 
Verluste nach außen und durch die Trichterform wirken sich 
Kalkablagerungen nicht so stark auf den Wirkungsgrad aus.

von Jupp (Gast)


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Hallo zusammen,

die Argumente gegen eine Nachtspeicherheizung halte ich für vollkommen 
übertrieben.
Wir haben seit über 30 Jahren ein komplett mit Nachspeicherheizung 
ausgestattetes 2-Familien-Haus zur Selbstnutzung. Die Wohnfläche beträgt 
ca. 300 qm.
Das Objekt besteht aus EG, OG und ausgebautem DG. Der Standort ist 
Rheinland-Pfalz.
Anfänglich war die Energiekosten gegenüber Öl und Gas wesentlich teurer.
Dies hat sich allerdings in den letzten 8 - 10 Jahren wesentlich zu 
Gunsten der Nachtspeicherheizung geändert. Mittlerweile liegen wir im 
Energieverbrauch bei normal doppelisolierten Fenstern unter dem üblichen 
Werten für Öl und Gas. Im Hinblick auf die künftige Anforderungen werden 
wir in diesem Jahr sämtliche Fenster erneuern lassen und hierbei einen 
k-Wert von 0,7 erreichen, der ab 2012 oder 2013 Standard werden soll.
Bevor man eine Nachtspeicherheizung als "Energiefresser" verurteilt, 
sollte jeder in seinem Haus zuerst nach "Wärmefallen" oder 
"Kältebrücken" suchen.
Allein uninsolierte Rolladenkasten können hier schon die Ursache für zu 
hohen Energieverbrauch sein.
Zudem ist es ratsam (meine Erfahrung) auch die alte Auszugstreppe zum 
Speicher zu erneuern. Die neuen Modelle besitzen mittlerweile umlaufend 
Gummidichtungen sowie eine im Deckel befindliche Wärmeisolierung.
Auch alte Kellerfenster sollten gegen isolierglaste ausgetauscht werden.

Meines Ermessens gibt es zahlreiche Ansatzpunkte um ein Wohnhaus 
energietechnisch zu optimieren. Was nützt die tollste Gas- oder 
Ölheizung wenn die Rahmenbedingungen ansonsten nicht gegeben sind?

von Beobachter (Gast)


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Abgesehen von irgendwelchen Wirkungsgrad-Betrachtungen
sagt doch der Preis für die kWh für den Endverbraucher schon praktisch 
alles aus:

Nachtstrom: ca. 11 Cent / kWh
Gas:        ca.  6 Cent / kWh

Wärmeisolationsmassnahmen sind ein anderer Parameter, sind ohnehin 
zweckmässig.

von Thilo M. (Gast)


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>Nachtstrom: ca. 11 Cent / kWh
>Gas:        ca.  6 Cent / kWh

Bei Gas nicht zu vergessen:
- Grundgebühr (ca. 150€ im Jahr)
- Kaminfeger (ca. 60 € im Jahr)
- Jährliche Wartung (ca. 250€ im Jahr)

Das hebt den kWh-Preis geringfügig an. ;)

Lieber Solarthermie (Heizungsunterstützung & Brauchwasser) mit großem 
Pufferspeicher, Wärmepumpe (Wasser-Wasser, keine Tiefenbohrung).
Isolation des Hauses macht nicht unbedingt Sinn, hängt von den Kosten 
ab, die erst mal durch diese Maßnahme 'reingespart werden müssen.
Fenster sind Pflicht, genauso wie ein winddichtes, isoliertes Dach.

Ziel: weg von Gas und Öl.

von Beobachter (Gast)


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Der 2-Tarifzähler beim Strom kostet ebenfalls mehr als der "normale" 
Zähler.
Zweijährliche Wartung der Gaskiste tut's u.U. auch.

10000 kWh * 0,11 € = 1100 €

10000 kWh * 0,06 € = 600 €

von Thilo M. (Gast)


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>Der 2-Tarifzähler beim Strom kostet ebenfalls mehr als der "normale"

Habe ich auch gesetzt.
Die 23€ Grundgebühr, die er mehr kostet, spart man durch 'normale' 
Verbraucher ab ca. 3500kWh/a wieder ein.

Mein Tarif geht von 22:00 bis 06:00 Uhr und schaltet den ganzen Haushalt 
auf NT.

Strom ist natürlich keine Alternative, höchstens in Form von Wärmepumpe. 
;)

von Der Heizer (Gast)


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Also mittlerweile habe ich eine Wohnung gefunden. Hier ist eine 
superneue Gaszentralheizung verbaut. Der Vermieter hat den Mietern 
letztes Jahr (angeblich) mehr als 400 Goldtaler zurückzahlen müssen, 
weil die neue Anlage gegenüber der alten so sparsam ist. Aber das nur 
nebenbei... ;-)

Thilo M. schrieb:
>Ziel: weg von Gas und Öl.
...und Strom! Zumindest so lange dieser noch aus Gas, Öl, Kohle, Atom, 
... hergestellt wird.

Thilo M. schrieb:
>Mein Tarif geht von 22:00 bis 06:00 Uhr und schaltet den ganzen
>Haushalt auf NT.
Was ist denn jetzt mit dem Gerücht (s. o.), dass der Nachttarif 
abgeschafft werden soll??? Das wäre doch der Genickbruch für dich, oder?

von Thilo M. (Gast)


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>dass der Nachttarif abgeschafft werden soll???

Der 'Nachttarif' im klassischen Sinn (=> Nachtspeicheröfen) ist seit 
2005 schon abgeschafft (siehe Postings weiter oben).
Die Tarife für Warmwasserbereitung, Wärmepumpen und Pufferbeladung sind 
immer noch aktuell.

Weg vom Strom ist auch mein Ziel. Ist nur noch nicht in greifbarer Nähe. 
Zumindest nicht, ohne sich wieder vom Gas abhängig zu machen 
(Brennstoffzelle). Von Wind un Photovoltaik braucht man da in weiter 
Zukunft nicht reden.
Ansonsten ziehe ich Atomstrom umwelttechnisch jederzeit Gas oder Öl vor. 
;)

von Der Heizer (Gast)


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>Ansonsten ziehe ich Atomstrom umwelttechnisch jederzeit
>Gas oder Öl vor.

Ja, ich bin da hin und her gerissen. Solange es noch keine brauchbaren 
Entsorgungsmöglichkeiten für die den Atommüll gibt... :-/

von Thilo M. (Gast)


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Der Heizer schrieb:
>>Ansonsten ziehe ich Atomstrom umwelttechnisch jederzeit
>>Gas oder Öl vor.
>
> Ja, ich bin da hin und her gerissen. Solange es noch keine brauchbaren
> Entsorgungsmöglichkeiten für die den Atommüll gibt... :-/

Klar, da gehen die Diskussionen in die verschiedensten Regionen.
Man muss sich wohl zwischen CO2 und jeder Menge Gips, bzw. massenhafter 
Lebensmittelverbrennung (Raps, Pellets usw.) aus durch Verbrennung 
erzeugtem Strom oder einer vergleichbar sehr geringen Menge Sondermüll.

Wenn man will, kann man den sehr sauber und sicher endlagern. Nur will 
'man' nicht. ;)

von Beobachter (Gast)


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> "Wenn man will, kann man den sehr sauber und sicher endlagern. Nur will
> 'man' nicht. ;)"

Den Atommüll "sehr sauber" endlagern ?

In Asse II, oder so ( Wackersdorf ist ja ausgefallen, baierische 
"Umwelt"-Minis haben immerhin erfolgreich dafür gesorgt, dass 
Bavaria-Land bis auf weiteres unbefleckt bleibt, die lila-strahlenden 
Milka-Kühe aus der Hoch-Alm werden's danken ... ) ?

=> Asse II geht wohl nicht mehr, da "tröpfelt" seit langer Zeit offenbar 
nicht nur "abgereichertes Uran" nebst weiteren "Abfallprodukten", 
sondern auch noch weiterer "Restmüll" ( PCB, DDT und vieles mehr, halt 
alles das, was zu Zeiten des "Wirtschaftswunders" als 
"menschheitserettende" Substanzen erfunden und uns als "Endlösung" 
verkauft wurde ... )
in unser NACH der "Richtungs-" Wahl im September endlich mit 25% 
einheitlich "mehrwert-" besteuertes Trinkwasser ...

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