Forum: PC Hard- und Software Ratschläge für Ausfallsicherheit


von Jens Mader (Gast)


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Hallo,

mein Problem ist, dass meine Daten immer mehr werden. Insbesondere die 
Bilder von meinen Kameras fassen schon mehrere GB und es wird immer 
mehr. Diverse ISOs sind ebenfalls vorhanden und was halt sonst noch so 
alles anfällt.

Problem: wenn die Platte abraucht, sind die Daten weg. Zwar kann ich die 
Sachen alle auf CD/DVD brennen, dies ist aber so ziemlich das 
unsicherste Speichermedium überhaupt und außerdem sehr mühsam, da 
eigentlich regelmäßig umgebrannt werden muss. M. a. W. suche ich eine 
brauchbare Lösung um Ausfallsicherheit zu erhalten.

Was würdet ihr empfehlen?

Generell tendiere ich zu einer RAID 1 (oder 5) basierenden Lösung. Zwei 
Platten im Rechner eingebaut und via Mainboard als RAID? Oder ein 
externes USB-RAID-Gehäuse? Oder eher ein NAS als RAID? Oder doch besser 
Software-RAID?

Das ganze soll im privaten Bereich eingesetzt werden, die Kosten sollten 
sich daher im Rahmen halten.

Eigentlich tendiere ich zu einem USB-RAID, in einem anderen Thread wird 
aber gesagt, dass wenn der Controller im Gehäuse hops geht, man u. U. 
trotzdem seine Daten verloren hat, wenn man nicht exakt den gleichen 
Controller wieder hat. Kann es mir zwar nicht vorstellen, scheint aber 
was dran zu sein.

Ganz klar an dieser Stelle, Backup im eigentlichen Sinne interessiert 
mich weniger. Mein OS ist aufgesetzt und als ISO vorhanden und am OS 
ändert sich so gut wie nie was. Meine Daten werden in regelmäßigen 
Abständen auf DVD und Wechselplatte gesichert. Diese Daten sind im 
Vergleich zum ganzen Multimediakram vom Speicherbedarf auch eher 
vernachlässigbar und daher zeitlich schnell machbar.

Ich bin echt überfragt. Was würdet ihr empfehlen bzw. wie löst ihr das 
Problem?

Mein OS ist übrigens Windows XP SP2 und bald SP3.

Jens

von Chris (Gast)


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Eine Möglichkeit wäre einen Backup-Server in den Keller zu stellen und 
einmal täglich automatisiert eine Sicherung anzufertigen.

Ein RAID ist gut, hilft aber nur gegen Ausfälle einzelner Platten. 
Werden Daten gelöscht (durch einen Virus, durch ein Versehen, oder was 
auch immer), stehst du mit einem RAID ohne Daten da.

Falls dein Netzteil abraucht, kann sogar auf einen Schlag das komplette 
RAID kaputtgehen, aber das ist ein sehr seltener Fall im Vergleich zu 
gelöschten Daten.

von Backup (Gast)


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Solang es 1 TB für 100 eu gibt...

-> 2 x 1 TB und nie beide gleichzeitig dran.

von Sven P. (Gast)


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Jens Mader wrote:
> Problem: wenn die Platte abraucht, sind die Daten weg.
Richtig, selbst erlebt :-)

> Zwar kann ich die Sachen alle auf CD/DVD brennen, dies ist aber
> so ziemlich das unsicherste Speichermedium überhaupt
Nichmal, ordentlich lagern und nach dem Brennen verifizieren, dann würd 
ich ner selbstgebrannten CD durchaus fünf Jährchen geben. Gepresste CDs 
halten deutlich länger, klar.

> und außerdem sehr mühsam, da eigentlich regelmäßig umgebrannt werden
> muss.
Jubb.

> Was würdet ihr empfehlen?

> Generell tendiere ich zu einer RAID 1 (oder 5) basierenden Lösung. Zwei
> Platten im Rechner eingebaut und via Mainboard als RAID? Oder ein
> externes USB-RAID-Gehäuse? Oder eher ein NAS als RAID? Oder doch besser
> Software-RAID?
RAID is schomma gut, wenn mans bedienen kann. Das ist wichtig, weil du 
wärst im Falle eines Falles nicht der erste, der nachher seine Daten 
verloren hat, weil er sich die Partitionstabellen zerschossen hat :-}

Externes USB-Zeugs is m.E.n. wieder Blödsinn, dann lieber nen 
netzwerkfähigen Mini-PC oder Plattenserver, der das unabhängig von 
irgendwelchen blöden Treibern und so regelt.
Lieber nen externen Plattenserver mit NFS-Zugriff und 
Linux-Betriebssystem. Das beugt zumindest Viren aufm Server recht 
effektiv vor.

Ich würde es (VORSICHT, persönliche Meinung) folgendermaßen anpacken:

1. RAID is generell ne gute Idee. Aber bitte nich ausreizen auf 
Teufel-komm-raus, sondern früh genug einen zweiten Server dazustellen. 
Und vielleicht nicht direkt zur Hunderttausend-Terabyte-Festplatte 
greifen, sondern eher etablierte, handliche Modelle verbauen. Und 
regelmäßig die SMART-Datensätze auswerten, gell...?

2. Voll standardisiertes Hardware-RAID benutzen, und nicht irgend ne 
Software-Lösung. Denn nur so kannste den RAID-Controller im Fehlerfall 
reibungslos austauschen.

3. Gescheites Dateisystem drauf. NICHT FAT/FAT16/FAT32/NTFS. Das is 
alles Murks auf großen Platten (Dateigrößenlimits, wurde ja schon oft 
genug durchexerziert etc.). Wenn schon, dann Ext3 oder noch lieber JFS 
oder ReiserFS oder sowas.

4. Nicht eine gigantische Partition einrichten, sondern kleine, 
handliche (25GB oder sowas). Sollte mal was am Dateisystem sein, hält 
sich der Schaden in Grenzen. Dann auf dem Server alles zusammen in einen 
Dateibaum einhängen (mounten, Linux halt).

5. Regelmäßig Dateisystemprüfungen einplanen, beruhigt das Gewissen 
ungemein...

6. Zusätzlich dazu noch ein nicht allzu altes Magnetband zur Sicherung 
von ganz wichtigen Sachen. Mangetbänder behalten ihre Daten unglaublich 
lange, eher gehen die mechanisch kaputt, als dass die was vergessen. Und 
da geht einiges drauf, wenn es auch ne ganze Weile dauert (typischer 
Übernacht-Auftrag).


Sieh zu, dasste deine Daten zusammenhälst. Auslagern auf entfernte 
Internetserver ist schön, aber die können auch verschwinden. Und wie 
gesagt, persönliche Meinung ist das. Dass der Aufstellungsort der 
Plattenserver geeignet sein sollte und die Server ebenfalls (redundante 
Netzteile, unterbrechungsfreie Stromversorgung), brauch ich wohl nich 
gesondert zu erwähnen.

von Daniel G. (Gast)


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Hallo Jens,

ich sichere meine Daten mit Cobian Backup 
(http://www.educ.umu.se/~cobian/cobianbackup.htm) auf eine externe 
USB-Platte. Cobian backup kann inkrementell sichern (kürzere Zeit) und 
mehrere Backupstände verwalten (evtl. ist ja der Virus schon auf dem 
letzten Backup). Die USB-Platte immer wieder abstecken und in den 
Schrank stellen, damit nicht irgendwann das gesamte Backup mit 
verschwindet. Ggf. zwei Festplatten im Wechsel einsetzen.

Wenn es nur um den Schutz eines Verzeichnisses vor Human-Error geht, ist 
evtl. auch Lazy Mirror 
(http://www.xs4all.nl/~wstudios/LazyMirror/index.html) geeignet. Diese 
Software kopiert die Daten automatisch in ein Backupverzeichnis welches 
auf einem externen Server oder auf einer anderen Platte liegen kann. 
Hierbei wird versioniert, so dass auch Änderungen rückgängig gemacht 
werden können. Diese Software ist jedoch KEIN Ersatz für ein 
ordentliches Backup auf einem externen, im normalbetrieb nicht 
zugreifbaren Medium.

Wenn's besonders sicher sein soll, würde ich die kritischsten Daten alle 
halbe Jahr auf DVD brennen und archivieren. Für den Rest reicht die 
USB-Platte bestimmt aus.

Gruß
SH0DAN

von Sven P. (Gast)


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Daniel G. wrote:
> Wenn's besonders sicher sein soll, würde ich die kritischsten Daten alle
> halbe Jahr auf DVD brennen und archivieren. Für den Rest reicht die
> USB-Platte bestimmt aus.
Da ist die Datensicherheit nur leider gleich Null, so verlockend einfach 
das auch klingt. Ich hab meinen Kram auch auf ne namhafte 500GB-Platte 
(USB) gesichert. Nur is die halt rund zwei Jahre früher als die 
Hauptplatte ausgestiegen. Echte Ausfallsicherheit gibts eben nur durch 
Redundanz, sprich Spiegelung und RAID. Unter Linux macht TAR 
(Bordmittelchen) ausgezeichnete Backups in allen Variationen, auch 
direkt auf Magnetbänder.

von Tim (Gast)


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Ein Raid (egal welches) schützt nur vor Ausfall des Rechners wenn
eine Platte den Geist aufgibt. Und NUR davor. Ist also als
Backuplösung vollkommen unbrauchbar.
Wenn dann Sichere die Daten auf eine externe Platte und
leg die gut verpackt in den Schrank.
Ist zwar mehr Arbeit, aber wesentlich Sicherer als ein Gerät
welches permanent am Netz hängt.
Und ganz wichtig:
Verwende eine Backup Software deren backups man auch ohne
selbige lesen kann.
Ich selbst verwende unter linux rsync mit --link-dest option.
Das brauch selbst bei umfangreichen Datenbeständen nur wenige
Minuten zum sichern.

von Sven P. (Gast)


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Tim wrote:
> Ein Raid (egal welches) schützt nur vor Ausfall des Rechners wenn
> eine Platte den Geist aufgibt. Und NUR davor.
Nur so als Frage: Was könnte denn deiner Meinung nach noch passieren, 
wenn es um Ausfallsicherheit geht?

> Ist also als Backuplösung vollkommen unbrauchbar.
Warum?

> Wenn dann Sichere die Daten auf eine externe Platte und
> leg die gut verpackt in den Schrank.
Nimm Magnetbänder, die halten meistens länger...

> Ist zwar mehr Arbeit, aber wesentlich Sicherer als ein Gerät
> welches permanent am Netz hängt.
Es muss ja nicht permanent am Netz hängen. Aber was nützt dich das beste 
Backup am sichersten Ort, wenn die Platte aufgibt? Das passiert z.B. 
gerne, wenn man die unsanft und oft umsteckt und durch die Gegend 
transportiert. Als Backupmedium irgendwas mit wenig Mechanik, das ist 
ideal (CD, Bänder, Chip-Speicher, den aber mit Vorsicht genießen).

> Und ganz wichtig:
> Verwende eine Backup Software deren backups man auch ohne
> selbige lesen kann.
> Ich selbst verwende unter linux rsync mit --link-dest option.
> Das brauch selbst bei umfangreichen Datenbeständen nur wenige
> Minuten zum sichern.
Logo.

von O. D. (odbs)


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Was habt ihr alle gegen USB-Platten? Zur Zeit sind die m.E. die 
günstigste Backup-Lösung. Mit einer Software für inkrementelles Backup 
kann man einmal die Woche aktualisieren und sie den Rest der Zeit in den 
Schrank legen. Eine Platte für's Backup zu benutzen, die täglich noch 
für andere Dinge im Einsatz ist, ist natürlich Schwachsinn und reduziert 
die Lebensdauer.

Vorteil der USB-Platte ist, daß man sie auch räumlich getrennt von dem 
Hauptrechner aufbewahren kann - nur so ist es ein echtes Backup.

Ein Raid-5 mit hot spare habe ich auf dem Server laufen. Das schützt vor 
sterbenden Festplatten, ein häufiges Problem. Vor allem anderen schützt 
es aber nicht (alles in den letzten Jahren erlebt): Versehentliches 
Löschen von Daten durch Benutzer, wildgewordene Hardware oder 
Betriebssysteme, die ein Dateisystem trashen, Administrationsfehler als 
"root", etc.

DVD oder CD-ROM ist Unfug, keines meiner Backups von vor 8 Jahren ist 
auf meiner aktuellen Hardware fehlerfrei lesbar!

von Sven P. (Gast)


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hab ja nix gegen USB-Platten, nur EINE einzelne Platte ist als 
"ausfallsicheres" Medium halt Käse, da muss schon Redundanz her.

von hmk (Gast)


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Große USB Platten bekommt man schon für 50-80 Euro (500GB).
Davon drei Stück und niemals alle gleichzeitig an den Rechner hängen.
So läuft es bei mir momentan.

Demnächst soll noch ne Workstation mit Raid 5 ran fürs tägliche 
arbeiten.

Magnetband - hmm - was verwendet ihr denn da so für Laufwerke und 
Bänder?
(Hersteller, Typ, Kapazität)

von Sven P. (Gast)


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Magnetbänder: Laufwerk von HP, Bänder eigentlich egal, gehen alle. Sind 
bei mir z.B. einfache DV-Bänder.

Und nochmal: REDUNDANZ!

von bluppdidupp (Gast)


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Ich sichere immer in billigen Webspace ;D
Vorteil: Der wird vom Webspace-Anbieter nochmal gesichert
Nachteil: Webspace-Kosten, Backup und Restore abhängig von 
inet-Geschwindigkeit.

von Sven P. (Gast)


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Und dann macht der Hoster dicht und dann...? Ne, halt dein Kram zusammen 
:-)

von Tim (Gast)


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>Nur so als Frage: Was könnte denn deiner Meinung nach noch passieren,
>wenn es um Ausfallsicherheit geht?
Natürlich gibt es noch viel mehr sache die ihren dienst einstellen 
können.

>> Ist also als Backuplösung vollkommen unbrauchbar.
>Warum?
Wenn ich eine Datei lösche, die auf einen Raid liegt, nützt
mir selbiges auch nix mehr.

>Nimm Magnetbänder, die halten meistens länger...
Jeep, aber will man die als Privatmann bezahlen?

Nur eine Backupplatte zu haben ist natürlich gefährlich.
Und das Festplatten eine sehr filigrane Mechanik haben
und entsprechend behandelt werden müssen sollte klar sein.
(Auch wenn machen USB-Gehäuse suggerieren das dem nicht so ist)

Letztendlich ist es immer eine Kosten / Risiko abwägung.

von Jens Mader (Gast)


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>Ich sichere immer in billigen Webspace

Naja aber 6 GB über 128K Upstream (DSL) zum Hoster? Nee...meine Daten 
sollen schon bei mir bleiben.

Aber auf jeden Fall mal viele interessante Beiträge über die ich erst 
mal nachdenken muss.

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