Hi, der Typ vom neusten Amoklauf in Finnland (ist ja eigentlich kein Amoklauf sondern ein erweiterter Selbstmord!) soll angeblich mit einer Walter P22 die Leute umgemäht haben. Geht das? 10 Tote mit einer Kleinkaliberpistole? .22 lfb verschießt die Kanone, aber sowas nimmt man doch maximal um Karnickel abzuknallen nicht für nen Amoklauf. Haltet ihr das für wahrscheinlich dass es wirklich eine P22 war?
Ich habe nur gehört, dass der "schwer bewaffnet" in die Schule eingedrungen ist. Ich weiß nicht, ob das nun diese Kleinkaliberpistole war. Ab wann ist man "schwer bewaffnet"? Wiegt so eine Knarre denn viel?
> Haltet ihr > das für wahrscheinlich dass es wirklich eine P22 war? Timbo, wäre es nicht besser sich zu fragen warum jemand so austickt? Es laufen doch gerade wieder die selben Erklärungsmuster bzw. Versuche wie im (deutschen) Fall Steinhäuser ab. Man diskutiert über Gwaltspiele, den Konsum von Horrorvideos und darüber, dass man Ankündigungen von Gewalttaten nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Viel wichtiger wäre es über zu liberale Waffengesetze zu diskutieren und darüber, was junge Leute dazu treibt, ihr Leben vorschnell sinnlos zu opfern (die gleiche Frage stellt sich auch bei jungen Muslimen, die den Explosivgürtel als ihre Form der Daseinsbewältigung wählen - ob religiöse Gründe als Tatmotiv in Frage kommen oder persönliche Gefühle zur Tat verleiten - beiden geht jeweils das Merkmal eines Empfindens der absoluten Perspektivlosigkeit einher).
Da gebe ich Dir ja Recht und ich habe das auch mit meinem Hinweis auf den erweiterten Selbstmord anklingen lassen wollen. Der Kerl hat sich umgebracht und genau wie ein Geisterfahrer dabei noch eine Menge Leute mitnehmen wollen. Das war kein Amoklauf von einem der sich keine Gedanken um die Folgen macht. Aber Depressionen wird man nicht ausrotten können. Diese Attentate sind eine Art sozialer Virus. Jeder neue erfolgreiche Versuch inspiriert neue Jugendliche. Hätte es Littleton nicht gegeben wäre heute da keiner gestorben. Die einzige Chance da einzugreifen ist durch eine stärkere psychosoziale Kontroller der Jugendlichen. Und Waffenbesitz nicht unter 21 würde auch nicht schaden.
Find es ein bisschen doof, dass mein Beitrag gelöscht wurde. Also die Grundaussage: Die Frage ganz oben war vielleicht nicht besonders taktvoll formuliert, aber man kann nicht immer nur bei jedem Ereignis rumjammern, das führt zu nix, man wäre von früh bis abends beschäftigt. Selektives Rumjammern ist einfach nur verlogen. Es ist doch durchaus eine legitime Frage, ob jemand mit einer .22 Waffe als schwer bewaffnet gilt, und wie die Mannstopwirkung so einer Waffe ist.
>Es ist doch durchaus eine legitime Frage, ob jemand mit einer .22 Waffe >als schwer bewaffnet gilt, und wie die Mannstopwirkung so einer Waffe >ist. ich errinere mich dunkel, über einige perverse Tierversuche der Amis gelesen zu haben (60-ger Jahren?), wo sie an den Kühen diese Stopwirkung untersucht haben. Da ging es darum, ob grosskalibrige Geschosse oder kleinkalibrige jemand besser ausser Gefecht setzen, ohne ihn umzubrigen. Ich weiss allerdings nicht mehr was das Ergebnis war, ausser Dutzenden toten Kühen. aber was ganz anderes .. Depressionen entschuldigen doch höchstens Selbstmord aber andere mitzunehmen ist eine ganz ganz andere Nummer. Oder was könnte phychologisch der Grund sein? Neid auf glücklichsein der anderen?
Naja, die Leute geben in ihrer Depression anderen die Schuld an ihren subjektiven Qualen. Solche Verhaltensweisen sind häufig bei narzistischen Persönlichkeiten. Immer sind die andern schuld. Und als Narzist hat man gern Aufmerksamkeit. Und beides lässt sich in einem "Amok"lauf sehr gut vereien. Das wird nicht aufhören.
Du meinst wahrscheinlich das amerikanische M16 oder das deutsche G36 mit der Standard Nato Munition 5,56 x 45 mm. Das sind Sturmgewehre, die eine Mündungsgeschwindigkeit von 920m/s beim G36 und 1020m/s beim M16 bieten. Bekanntlich ist der Impuls (also die Wucht) Masse x Geschwindigkeit. Bei 1000/s die ja 3600km/h entsprechen, kann das Projektil ruhig ein bisschen leichter sein. Es reicht trotzdem um beachtlichen Schaden anzurichten. Ein Pistole vom Typ P22 hat eine wesentlich geringere Mündungsgeschwindigkeit.
Es handelt sich aber um diese Munition. http://de.wikipedia.org/wiki/.22_lfB Tödlich ist die auch. Allerdings dauert es länger bis man verendet, weil das Kaliber so klein ist. In den Kopf sollte man sich deswegen damit besser nicht schiessen. ..und hat mit Mannstopwirkung hat Tödlichkeit nichts (oder nicht unbedingt) zu tun.
Amok-Gast wrote: > Du meinst wahrscheinlich das amerikanische M16 oder das deutsche G36 mit > der Standard Nato Munition 5,56 x 45 mm. Oder die russische AK74 mit 5,6 mm. > Bekanntlich ist der Impuls (also die Wucht) Nein, Wucht ist Energie oder m/2 · v². Die ist auch das, was hier zählt, nicht der Impuls.
Timbo wrote: > Hi, > > der Typ vom neusten Amoklauf in Finnland (ist ja eigentlich kein > Amoklauf sondern ein erweiterter Selbstmord!) soll angeblich mit einer > Walter P22 die Leute umgemäht haben. Geht das? 10 Tote mit einer > Kleinkaliberpistole? .22 lfb verschießt die Kanone, aber sowas nimmt man > doch maximal um Karnickel abzuknallen nicht für nen Amoklauf. Haltet ihr > das für wahrscheinlich dass es wirklich eine P22 war? Ich habe etwas von einer "automatischen Waffe" gelesen, dann war es sicher keine P22. Aber wenn Du schonmal mit sowas geschossen hast weisst Du, dass das durchaus dazu ausreicht. Ich finde es nur immer wieder lustig wie die Presse sowas hochspielt. Haette er sich nur selber erschossen wuesste heute niemand etwas davon - viel zu unpopulaer. Aber dass er am Ende zu daemlich war, sich selber zu erschiessen, zeugt schon von ziemlich viel Dummheit.
> ich errinere mich dunkel, über einige perverse Tierversuche > der Amis gelesen zu haben (60-ger Jahren?), wo sie an den Kühen > diese Stopwirkung untersucht haben. Da ging es darum, ob grosskalibrige > Geschosse oder kleinkalibrige jemand besser ausser Gefecht setzen, > ohne ihn umzubrigen. Ich weiss allerdings nicht mehr was das Ergebnis > war, ausser Dutzenden toten Kühen. Konnte man die Kühe danach wenigstens noch essen?
AMOKLAUF IN FINNLAND: "Wir haben einen Nährboden für Mobbing" http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,580396,00.html
Update: anscheinend war es eine P22 und der Kerl der vor nem halben Jahr einen Amoklauf gemacht hat, hat das auch mit einer KK Pistole getan. Wo ist die Welt nur hingekommen...
Ach komm, als ob es früher keine Leute gegeben hätte die durchdrehen. Ich sehe keine Anzeichen dass das heute schlimmer wäre als irgendwann sonst.
>Update: anscheinend war es eine P22 und der Kerl der vor nem halben Jahr >einen Amoklauf gemacht hat, hat das auch mit einer KK Pistole getan. Wo >ist die Welt nur hingekommen... Ist das Problem der Amoklauf, oder das zu kleine Kaliber?
Gast wrote:
> Ist das Problem der Amoklauf, oder das zu kleine Kaliber?
Beides. Der Amoklauf allein ist übel genug, aber der Tod durch eine
KK-Waffe kann wohl gut und gern bereits als besonders grausame Form
gelten.
>ber der Tod durch eine >KK-Waffe kann wohl gut und gern bereits als besonders grausame Form >gelten. Also sollte man Amok-Läufern lieber 'ne 9mm zur Verfügung stellen?
Gast wrote:
> Also sollte man Amok-Läufern lieber 'ne 9mm zur Verfügung stellen?
Quatsch.
>Beides. Der Amoklauf allein ist übel genug, aber der Tod durch eine >KK-Waffe kann wohl gut und gern bereits als besonders grausame Form >gelten. Ha! Endlich hat einer gecheckt um was es mir geht! Danke!
In der WAZ stand auf der Titelseite, dass der Finne "düstere Gitarrenmusik" gehört hat. Sorry, aber ich lache mich sowas von schlapp. Locker 50% der Finnen hört "düstere Gitarrenmusik", weil nun mal die Musik (auch) aus dem Norden kommt und dort ihre historische Herkunft hat. und überhaupt, was ist "düstere Gitarrenmusik"? Geht's noch? Da sag ich nur, wenn man keine Ahnung hat, .. und so weiter. Manchmal weiß ich wirklich, warum ich nicht aktiv Zeitung lese. War noch nicht mal ein Kommentar. Unter objektiver Berichterstattung verstehe ich was anderes. PS: Hab auch gehört, dass der Finne erst nach einer Stunde im Krankenhaus gestorben ist, soviel dazu...
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