Forum: PC Hard- und Software Asus P5E Power on RTC


von Uhu U. (uhu)


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Ich möchte meinem P5E per BIOS RTC-Alarm starten. Leider tut sich 
überhaupt nichts, wenn der eingestellte Zeitpunkt erreicht ist.

Als erstes habe ich mal auf das neuste BIOS geflasht - das brachte keine 
Verbesserung.

Dann habe ich mich an den Asus Support gewandt und mein Problem 
geschildert. Sie stellten zwei Fragen:

> Was für ein Netzteil kommt zum Einsatz (Modelbezeichnung)?

Meine Antwort:
Ich benutze ein Enermax EG365AX-VE(G)FMA mit folgenden Daten:
 Leistung: 350 W
 Stromstärken
   +3,3V   32 A
   +5Vsb   2,2 A
   +5V     32 A
   -5V     1 A
   +12V    Gesamt 26 A
   -12V    1 A

> Fährt das Board hoch wenn Sie die Funktion power on PS2 / USB
> Keybord/ Mouse aktivieren und dann per Tastenanschlag hochfahren
> wollen?

Meine Antwort: Ja

Ich bekam dann vom Support den Rat, nochmals mit einem 550 W Netzteil 
mit folgenden Stromstärken testen:

   3V 30 A
   5V 38 A
  12V 18 A

Ich habe jetzt mal etwas nach Netzteilen mit den Daten gesucht, die Asus 
vorschlägt und muß feststellen, daß die 5 V 38 A i.d.R. noch nicht 
einmal für 600 W Netzteile spezifiziert sind.

Was ich mich allerdings frage:
Warum soll der RTC-Power-on wegen angeblich zu knappem Netzteil nicht 
funktionieren, während Power on über die PS/2-Tastatur einwandfrei 
klappt?

von Christian R. (supachris)


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Nur zur Sicherheit: Du weißt, dass das nur klappt, wenn der Rechner im 
Standby (Suspend to RAM) oder Ruhezustand (Suspend to Disk) ist, ja? Bei 
richtig herunter gefahren klappt das nicht. Oder klappt das Aufwecken 
mit dem was man im BIOS einstellen kann nicht? Das ist allerdings etwas 
anderes als das, was z.B. Programme wie DVBViewer einstellen. 
NVRAM-Wakeup heißt die Möglichkeit, die der Windows Task Planer benutzt.

von Uhu U. (uhu)


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Christian R. wrote:
> Nur zur Sicherheit: Du weißt, dass das nur klappt, wenn der Rechner im
> Standby (Suspend to RAM) oder Ruhezustand (Suspend to Disk) ist, ja? Bei
> richtig herunter gefahren klappt das nicht.

Bei meinem P4B klappt es auch, wenn ich einen ordentlichen Shutdown 
mache - deswegen gehe ich eigentlich davon aus, daß es beim P5E genauso 
sein sollte.

Der Wakeup on PS/2 funktioniert jedenfalls nach einem Shutdown.

Aus dem MB-Handbuch gehen solche Feinheiten leider nicht hervor.

> Oder klappt das Aufwecken mit dem was man im BIOS einstellen kann
> nicht?

Ich stelle die Zeit unter AMP Configuration | Power im BIOS-Menü ein. 
Das bewirkt aber letztlich dasselbe, wie nvram-wakup. (Das funktioniert 
natürlich auch nicht.)

Andererseits habe ich mit suspend to Ram/Disk mit Ubuntu bisher nur 
herunterfahren können, aber die Mühle anschließend nicht mehr aufgeweckt 
bekommen.

von Christian R. (supachris)


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Das BIOS Wakeup sollte immer klappen, wenn nicht, ist das BIOS halt 
Murks. Das Problem haben ja viele der alten Boards. Das NVRAM Wakeup 
wird woanders im NVRAM gespeichert, das geht nur, wenn Standby. 
Wahrscheinlich gehts schlicht und ergreifend mit deinem Board nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Christian R. wrote:
> Das BIOS Wakeup sollte immer klappen, wenn nicht, ist das BIOS halt
> Murks. Das Problem haben ja viele der alten Boards.

Nur ist es nicht gerade alt - ist ein Core Duo drauf... Das P4B ist ein 
schon etwas betagtes Teil und dort funktionierts.

> Das NVRAM Wakeup wird woanders im NVRAM gespeichert, das geht nur,
> wenn Standby.

Das kann nicht sein. Ich habe mit dem guess-helper von nvram-wakeup die 
NVRAM-Adressen für Tag, Stunde, Minute, Sekunde ausbaldobert. Wenn ich 
auf diese Adressen Werte mit nvram-wakeup eintrage, die Maschine 
herunterfahre und dann ins BIOS-Setup gehe, steht das, was nvram-wakeup 
eingetragen hat, in den BIOS-Setup-Feldern für RTC wakeup - so habe ich 
das auch erwartet.

> Wahrscheinlich gehts schlicht und ergreifend mit deinem Board nicht.

Das scheint so zu sein, nur ist es normal? Ich denke eher nicht.

von Christian R. (supachris)


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Das ist seltsam. Wenn ich vom DVBViewer eine Alarmzeit für die Aufnahme 
einstellen lasse, steht die nachher nicht in diesen BIOS-Feldern. Dann 
würde es ja auch mit richtigen Shutdown funktionieren. Tuts aber nicht, 
sondern nur mit Standby/Hibernate.

Wenn es nicht klappt, wenn du es im BIOS in den Feldern einstellst, 
wird´s vom OS aus erst recht nicht gehen. Wer weiß, was das für ein Bug 
ist.

Schau mal hier: http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/NVRAM_WakeUp da 
steht was vom P5A und irgendwelchen kernel-Patches.

von Uhu U. (uhu)


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Christian R. wrote:
> Das ist seltsam. Wenn ich vom DVBViewer eine Alarmzeit für die Aufnahme
> einstellen lasse, steht die nachher nicht in diesen BIOS-Feldern. Dann
> würde es ja auch mit richtigen Shutdown funktionieren. Tuts aber nicht,
> sondern nur mit Standby/Hibernate.

Hinter Hibernation verbirgt sich doch ein Suspend to Disk. Das heißt im 
Klartext, daß der Prozessorzustand und der gesamte RAM-Inhalt in eine 
spezielle Datei (hiberfile.sys, oder so ähnlich unter Windows) und ein 
Hinweis für den Bootlader geschrieben wird, daß der beim nächsten Boot 
den alten Zustand laden soll. Anschließend wird der Rechner 
abgeschaltet.

> Wenn es nicht klappt, wenn du es im BIOS in den Feldern einstellst,
> wird´s vom OS aus erst recht nicht gehen. Wer weiß, was das für ein Bug
> ist.

Das OS hat mit den Einstellungen für den RTC-Power-up überhaupt nichts 
zu tun. Wenn Datum und Uhrzeit für den Power-up per BIOS eingestellt 
werden, dann schreibt BIOS die Werte ins NVRAM und in die 
Alarmregister des RTC-Bausteins. Der Rest ist eine Hard- oder 
Firmware-Funktion auf dem Mainboard - da ist ja bei modernen Boards 
irgendwo so ein µController-Spatzenhirn drauf, das für solcherlei 
Aktionen zuständig ist.

Nebenbei: Das erklärt auch, warum es Mainboards gibt, die nach einer 
Änderung mit nvram-wakeup einen Reboot brauchen, um die Werte vom NVRAM 
in den RTC-Chip zu kopieren: Deren BIOS macht das nicht im Hintergrund 
selbst, wenn die NVRAM-Bereiche geschrieben werden, sondern erst, wenn 
das BIOS beim Boot die Kontrolle über den Rechner erhält.

> Schau mal hier: http://www.vdr-wiki.de/wiki/index.php/NVRAM_WakeUp da
> steht was vom P5A und irgendwelchen kernel-Patches.

Danke, das war ein guter Tipp - jetzt verstehe ich wenigstens, warum ich 
das verfluchte Disable-Flag im NVRAM nicht gefunden habe...

Was mir aber immer noch schleierhaft ist: Wieso kommt der ASUS-Support 
auf die Idee, das Netzteil sei zu schwach, obwohl der Rechner nach einem 
Shutdown problemlos über die PS/2-Tastatur zu starten ist. Das müßte 
doch eigentlich derselbe Mechanismus zum Netzteileinschalten sein, wie 
für den RTC-Power-up.

von Christian R. (supachris)


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Hm, ist ja alles mysteriös. Was Hibernate ist, ist mir schon klar, aber 
einen Unterschied zwischen Shutdown und Hibernate muss es zumindest 
unter Windows geben, denn diese vom Taskplaner erzeugten Aktionen wecken 
den PC nur aus dem Hibernate oder Standby auf, nicht aus dem Shutdown. 
Warum auch immer. Und bei meinem Mainboard (Gigabyte MA69GM-S2H) steht 
nach dem Erstellen eines Tasks mit Aufwecken die Zeit nicht im 
BIOS-Alarm. Wahrscheinlich geht auch deswegen kein Aufwachen aus dem 
Shutdown. An geht die Kiste trotzdem ordnungsgemäß und das mit einem 
300W Netzteil.
Die Antwort von Asus ist schlichtweg Schwachsinn, dort am Helpdesk 
sitzen doch Leute, die davon nicht die geringste Ahnung haben, sondern 
in einem Programm 1...2 Stichworte deines Problems eingeben und 
daraufhin eine lustige Antwort angezeigt bekommen.

Lange Rede kurzer Sinn: Es hängt wohl kaum am Netzteil. Hast du den Spaß 
mal mit Windows probiert? Geht ja recht leicht mit dem Taskplaner.

von Uhu U. (uhu)


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Christian R. wrote:

> Lange Rede kurzer Sinn: Es hängt wohl kaum am Netzteil. Hast du den Spaß
> mal mit Windows probiert? Geht ja recht leicht mit dem Taskplaner.

Nein, aber das werde ich interessehalber noch tun. Leider paßt Windows 
nicht so ganz in das Konzept, das ich z.Zt. verfolge.

Vorläufig werde ich mir mal mit einer ganz popeligen Billigschaltuhr 
aushelfen und den Rechner so einstellen, daß er nach dem Einschalten der 
Netzspannung direkt hochfährt. Für Abwesenheit reicht das erst mal aus.

von Uhu U. (uhu)


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Wie kann man denn eine Windowsmaschine programmiert in den Hibernate- 
Zustand schicken? shutdown hat offenbar keine Option dafür.

von Christian R. (supachris)


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Erst mal in der Systemsteuerung -> Energieoptionen -> Ruhezustand 
aktivieren. Dann normal per Beenden -> Ruhezustand. Bei XP im 
Bonbon-Design die Shift-taste beim Runterfahren Fenster drücken, dann 
wechselt Standby in Ruhezustand. per Commandline weiß ich nicht. Geht 
aber ganz sicher.

Edit: Unter Vista in der Konsole mit shutdown /h

von Uhu U. (uhu)


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Christian R. wrote:

> Edit: Unter Vista in der Konsole mit shutdown /h

shutdown unter XP kennt keine -h - Option und Vista kommt mir nicht ins 
Haus. Dort muß man es dann wohl mit WMI irgendwie hinbiegen. Das größte 
Problem dürfte sein, sich durch die elende "Dokumentation" zu graben...

von Christian R. (supachris)


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Musst du nicht: http://users.telenet.be/jbosman/poweroff/poweroff.htm 
kannst du aus der Command Line ausrufen, damit hab ich immer den 
hibernate per Mausklick in der Schnellstartleiste gestartet.

von Uhu U. (uhu)


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