Hallo! Ich habe noch nicht in diesem Forum gepostet sondern treibe mich eher bei den MC rum :-). Ein Freund (Biologe) hat mich nach einem kleinen Telemetrie-Sender/Empfänger System gefragt. Ziel ist es, Tiere zu markieren, um deren Wanderung besser zu verstehen. Das Bonbon: es sind Wasserschildkröten :-) Das heißt einmal, dass die Wanderwege prinzipiell bekannt sind (3-10m breite und relativ flache (1-2m max) Gewässer. Andererseits vertragen sich Wasser und Funk nicht unbedingt und die Tiere sind eigentlich mehr unter als über Wasser sind. Der Sender muss eigentlich nur gelegentlich seine Kennung senden (256 sollten Reichen!), Empfänger könnten also in bestimmten Abständen oder geeigneten Stellen aufgestellt werden. Batterielaufzeit sollte natürlich möglichst lang sein... Ich hatte an einen Modifizierten Funk-Fuchs ala "Foxy" (http://www.flohjagd.de/) gedacht. Das Problem ist aber IMHO die Richtcharakteristik der Antenne und eben die Möglichkeit, dass der Sender unter Wasser sein könnte. Ich habe auch schon an Ultra-Schall gedacht. Hat jemand eine andere Idee?
Was heißt "prinzipiell bekannt"? Kennt man den Weg oder weiß man nur, dass er die Charakteristik 10x2m hat? Welche Aufgabe soll der Sender haben? Nur die Zuordnung von einzelnen Tieren nach dem Motto "Kröte A9 ist gerade vorbeigeschwommen" oder eine echte Ortung z.B. via GPS? (Wobei GPS hier nicht so sinnvoll ist.) Wie ernst ist das ganze Projekt und welche finanziellen Mittel stehen zur Verfügung? So für ganz lau wird man so ein System weder kaufen noch entwickeln können. Prinzipiell kann man versuchen eine sehr niedrige Frequenz zu wählen welche im Wasser noch nicht so stark gedämpft wird. Damit kann man die Tiere aber nur im relativ nahen Umfeld "orten" bzw. Daten abfragen. Viele Grüße, Martin L. PS: Ultraschall ist problematisch weil es sehr viele Reflektionen gibt. Da muss man schon eine sehr gute und durchdachte Modulation verwenden.
Hallo Martin! "prinzipiell bekannt" bedeutet, dass das Gewässersystem bzw. die möglichen Wege bekannt sind. Dass heißt dass man an ein paar strategischen Stellen Logger aufbauen kann. Ziel ist genau das Ereigniss "Tier X ist am Datum/Uhrzeit Y an der Station Z vorbeigekommen" zu erfassen. Uhrzeit und Position zeichnet die Station auf, also muss eigentlich nur eine Marke gesendet werden. Es geht daher nur um eine reine Nahfeldortung. GPS wäre der Overkill und ist nicht nötig (und wahrscheinlich auch zu groß/Schwer/Energiefressend). Die Reichweite eines Senders kann daher relativ klein sein, 10-50m sollten reichen. Das heißt geringe Frequenzen und geringe Leistung sind O.K. Das nächste Bonbon wäre eine möglichst lange Laufzeit bei möglichst kleinem Volumen/Gewicht. Ich würde mal grob von 1 Meldung in 5/10 min ausgehen, Lebensdauer des Senders von einigen Wochen wäre wünschenswert. Das Projekt ist schon ernst gemeint, aber rein privat finanziert. Das Budget ist daher eher klein und verlangt schon eine gehörige Portion Engagement :-). Kommerzielle Tagger fallen daher mit Preisen von > 300-1000€/Stück raus und wirklich Geld kann man damit auch nicht verdienen. Engepeilt wären Preise <50€/Sender bei einigen Sendern. Genaue Zahlen habe ich im Moment aber selber nicht. Zeithorizont ist ungefähr Herbst 2009. Engesetzt sollt das ganze in einem fernen Land, weit weg von der nächsten Siedlung. Somit müssen Deutsche Fernmeldebestimmungen nicht unbedingt eingehalten werden ;-)
Hallo Micha, Ich denke, daß man den Sender in SMD Technik und voll vergossen in Epoxyd herstellen könnte. Als Stromversorgung Lithium-Knopfzellen. Eigentlich bräuchte man nur einen Mikrocontroller, der so wenig wie möglich Energie verzehren sollte. Dort läuft ein Timer. Alles unnötige geht auf sleep. Alle 10min sendet er eine bestimmte Kennung. Mehr nicht. Jedes Tier hat eine andere Kennung. Also zum Beispiel 10010100 1 μsec high 2 μsec low 1 μsec high ... Zum Orten könnte man mehrere synrochnisierte Empfänger verwenden. Die sind so aufgestellt, daß mindestens immer drei das Signal des Kleinsenders empfangen. Danach kann man über die Laufzeit und Abgleich zwischen drei synchronisierten Empfängern die Position berechnen. Prinzip Multilaterale Ortung. ciao bernhard
Hallo micha, ich wüsste da eventuell eine Lösung, will diese hier aber nicht öffentlich diskutieren. Wenn Interesse besteht Kontakt über email gerald bindestrich v at t bindestrich online punkt de
Hallo Micha, vielleicht waeren die ZigBits von Meshnetics (http://shop.meshnetics.com/) ein Loesung, klein sind sie und du musst ja keinen ganzen ZigBee Stack drauf laufen lassen (ein Amphibien-Profil gibts noch keines, soweit ich im Bilde bin), ein einfacher Kennungsrahmen mit der MAC-Adresse des Tiers/Moduls wuerde sicher schon reichen. Eine leichtgewichtige stromsparende Software liese sich sicher recht einfach mit uracoli (http://www.nongnu.org/uracoli) schreiben, wenn du Interesse hast, melde dich mal uracolix at quantentunnel dot de. Wieviele Schildkroeten sollen denn funken und wieviele Knoten brauchst du entlang der Strecke ? Als einfacher Softwerker stellt sich mir die Frage, wie man dem AVR ein wakeup signal generieren kann, wenn das Tier aus dem Wasser guckt? Viele Gruesse, Axel
@gerald, ein Forum lebt vom öffentlichen Preisgeben von Informationen. Wenn du das lieber per Mail machen willst kannst du das natürlich tun, das ist deine Entscheidung, aber toll ist das den anderen Usern gegenüber nicht. :/ Es sei den es sind Infos von Firmen (internas, Pläne usw..) das ist dann natürlich was anderes. Stefan
Hm unter der Annahme das Funksysteme in diesem Falle funktionieren, also ZigBee und die anderen Vorschläge, könnte man noch RFID vorschlagen. Auf die Schildkröten pappt man RFID ROM Tokens mit einer eindeutigen Serialnummer und die aufwendige Stromversorgung ist nur noch für die RFID-Lesegeräte von Bedeutung, also für den stationären Teil der Anlage. Als ersten versuch würde ich die langwellig arbeitenden RFID Systeme die zb. mit 124KHz arbeiten austesten. ZigBee mit seinen 2.4GHz würde durch das Wasser viel stäker bedämpft. Ich denke aber das unter Wasser garkeine venünftige Funklösung existiert. Gruß Hagen
Hallo! Schön dass es so viele konstruktive Beiträge gibt! Andere Telemetrie-Systeme haben definitiv unter ähnlichen den Bedingungen schon funktioniert. RFID habe ich auch schon gedacht, aber aufgrund der Reichweite wieder verworfen. Allerdings haben die 124kHz-Dinger ja mehr Reichweite als die kleinen Tags. Und es gibt sie ja wohl auch aktiv. Da werde ich wohl mal weitersuchen. ZigBee fällt mit 2.4 GHz aufgrund der Dämpfung wohl eindeutig raus. Das ganze muss nicht wirklich weit funktonieren bzw. weit aus dem Wasser herraus funken können.
Wenn die Schildkröte unterwasser funken soll, dann muss es wirklich ein sehr langwelliges Signal sein, d.h. die 900MHz Transceiver helfen wahrscheinlich unter Wasser auch nicht weiter. Das einzige was gehen könnte ist, zu senden, wenn das Tier auftaucht, was in manchen Fällen laut Web bis zu 5h dauern kann (aber vielleicht ist diese Information ja auch interessant). Ich denke mit einem Netz aus stationären Empfängern, die ständig auf Empfang sind und mit genauer Uhrzeit protokollieren, könnte man die gesuchte Information ermitteln. Welche Randbedingen hat das Experiment ? Wie groß ist das Gebiet in dem das Experiment stattfindet und wieviele landseitige Empfänger sind geplant, möglich?
Gehe in Richtung induktive Erfassung, also RFID oder noch wesentlich langwelliger. Es gibt induktive Meßschleife, quasi wie bei den Ampelsystemen die die Autos erfassen. Du könntest dann die Induktionschleifen auf dem Grund des Teiches quer über die Wanderwege legen. Gruß Hagen
Hier gibts etwas, dass Funk (ueberwasser) und Infrarot (unterwasser) kombiniert, vieleicht ist dass auch ein moeglicher Ansatz: http://www.festo.com/cms/de_de/5889.htm http://www.festo.com/rep/de_de/assets/Corporate_img/Festo_AquaJelly_de.pdf
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.