Hallo, für ein neues Produkt bin ich gerade bei der Suche nach den richtigen Komponenten. Die wichtigste Frage ist: in welchem Bereich wird die Funkstrecke sein, es stehen die zwei Bänder zur Auswahl: 868MHz und 2.4GHz. Ursprünglich wollte ich das 2.4GHz, da aber die meisten Produkte dieses Band nutzen, wird die Funkstrecke massiv gestört!! anderseits 2.4GHz ist für die meisten Ländern verfügbar. - Die Anntennedimensionierung ist in beiden Fällen eine gute Herrausforderung. - Welche Sender/Receiver ICs kennt ihr (billige ICs) Was empfiehlt ihr denn? oder was war euer Erfahrung in beiden Bänder? Gruß
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Hallo Gruß, 868MHz ist kein ISM-Band, sondern ein SRD-Bereich. Kommt drauf an, wie viele Daten in welcher Zeit du über welche Strecke senden möchtest. Außerdem solltest du vielleicht fertige Lösungen bevorzugen, denn die normative Abnahme eines selbstentwickelten Moduls ist nicht gerade billig. Die zulässige abgestrahlte Leistung ist in beiden Bändern beschränkt, sodass die Antenne nicht das Problem sein kann. Servus, Helmut.
868MHz hat mehrere Vorteile: 1. bessere Reichweite in Gebäuden. 2. preiswertere Funkmodule. Nachteil: maximale Einschaltdauer = 1%. Mit anderen Worten: 36 Sekunden Sendezeit pro Stunde. Für Fernbediengeber/Türöffner/Alarmgeber ok, ständige Datenübertragung oder gar Audioübertragung sind nicht zulässig. Alternative: 2.4GHz. Gegen die Störproblematik helfen störfeste Übertragungssysteme, z.B. Bluetooth mit seinem Frequenzsprungverfahren. Bluetoothmodule mit Serialport gibt es schon für unter 15 Euronen für Endverbraucher (http://www.it-wns.de/themes/kategorie/index.php?kategorieid=77). Firmengroßeinkauf macht das wohl deutlich billiger. Gruß Jadeclaw.
Jadeclaw Dinosaur wrote: > Nachteil: maximale Einschaltdauer = 1%. Mit > anderen Worten: 36 Sekunden Sendezeit pro Stunde. So pauschal stimmt das nicht. Es gibt in dem 868MHz-Band auch Bereiche mit 10% und sogar mit 100%. http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/6709.pdf
Der übliche Funkmodulkram hängt allerdings bei 868.3MHz, da sind nur 1% ED erlaubt, mitunter auch 898.95MHz mit wahnsinnigen 0.1% ED. Also bleibt nur ein mit PLL einstellbares Modul übrig. RFM01/02 kommen da in den Sinn. Und selbst die CE/RoHS/WEE-Bescheinigung ausstellen. Gruß Jadeclaw.
Hallo, vielen Dank füe die Antworten. Das Produkt ist eine Fernbedienung, daher kann die Einschltdauer nicht kontrolliert werden. und es soll Low-Cost sein, also keine fertige Module.
Gast wrote: > Das Produkt ist eine Fernbedienung, daher kann die Einschltdauer nicht > kontrolliert werden. Natürlich kann man auch mit einer Fernbedienung den max. erlaubten Duty-Cycle einhalten. Man muss die Datenpakete nur mit einem entsprechenden Abstand zueinander senden.
der Kunde wird sich aber nicht freuen, wenn seine Steuerung nicht sofort auf seinem Tastendruck reagiert!!!
Gast wrote: > der Kunde wird sich aber nicht freuen, wenn seine Steuerung nicht sofort > auf seinem Tastendruck reagiert!!! Klar, der drückt die Knöpfe bestimmt auch so schnell hintereinander, dass der letzte Druck noch nicht lange genug her ist, um sofort senden zu können. Und dann wird ihm die Verzögerung von ein paar ms auch ganz bestimmt sofort negativ auffallen.
so ist es nicht, aber das mit der 36sek pro Stunde wird bestimmt auffallen!!!!
Gast wrote: > so ist es nicht, aber das mit der 36sek pro Stunde wird bestimmt > auffallen!!!! Du hast anscheinend das mit dem Duty-Cycle einfach noch nicht verstanden. Du kannst pro Stunde 36 Sek am Stück senden. Du kannst aber genauso auch 10 ms pro Sek senden, oder 1 ms pro 100 ms, oder ...
10 ms pro Sekunde sind trotzdem nicht viel. Wenn ich mir mal die Standarddatenrate von IEEE 802.15.4-2003 (BPSK-Modulation) auf 868 MHz ansehe, dann sind das 400 µs pro Octet. Die Präambel braucht bereits 5 Octets, PHR und MFR (aka. CRC-16) weitere 3. Damit hat man bereits 3,2 ms nur an Overhead, noch kein Stück Adressierung, keine Daten. Da ist man schnell auf 10 ms -- und ein Tastendruck pro Sekunde wird der Benutzer bereits als unangenehm lahm empfinden. Mit OQPSK-Modulation (IEEE 802.15.4-2006, 100 kbps bei 868 MHz) sieht die Sache schon etwas besser aus. Hier sind es nur noch 80 µs pro Octet, d. h. 0,64 ms an statischem Overhead. Das Beste jedoch ist: man ist von der Einschaltdauerregelung befreit, wenn man "listen before talk" macht. Das könnte hier die Lösung sein. Die notwendigen Bestimmungen dafür (wie lange und auf welche Empfangspegel man hören muss etc. pp.) stehen in den Regulatorien irgendwo drin; im Kopf habe ich sie auch nicht. Ich weiß jedoch, dass der AT86RF212 dafür bereits Vorkehrungen in der Hardware besitzt, um LBT anzuwenden. Keine Ahnung, ob dieser Chip dem OP in den Kram passen würde.
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