Hallo, ich habe diese Wochenende ein wenig recherchiert. Ich möchte meine geätzten Platinen in zukunft verzinnen und bin über diverse Angebote bei conrad.de, octamex.de und watterott.com gestolpert, allerdings empfand ich die engebotenen Sets als zu teuer. Zudem scheinen die Zinnbäder sehr schnell alt zu werden (etwa ein halbes Jahr Haltbarkeit). 15€ einfach vergammeln zu lassen scheint mir doch unnötig, un wenn man dann schon anfängt, die Chemikalien aufzuteilen und nur ein drittel anzusetzen, kann man das doch auch eleganter. Jedenfalls habe ich nun ein "Rezept" für diese Zinnbäder gefunden. Ich möchte anderen Hobbyisten nun auch ermöglichen kostengünstig an verzinnte Platinen zu kommen. In Produkten namhaften Herstellern (räusper...bung...räusper...ard) seien die gleichen Chemikalien zu gleichen Teilen enthalten. Ich übernehme allerdings keine Garantie, das das auch wirklich funktioniert. Grundsubstanzen: Schwefelsäure (H2SO4) 96% Thioharnstoff Zinn(II)Chlorid (Dyhydrat oder so ähnlich habe ich jetzt mal bestellt, ob das funktioniert, poste ich dann noch. Allerdings habe ich kein Zinn(II)-Chlorid gefunden, dass nicht hydriert ist, gab nur nach pentahydrat) Die Substanzen sollten zumindest "rein" sein, also keine technischen Stoffe. Ausserdem kann man auch "p. A." und "analyserein" nehmen. Anleitung: 750ml Wasser vorlegen (Schon mal in das Behältniss kippen) 28g Schwefelsäure zugeben (LANGSAM!!!) 50g Thioharnstoff zugeben 5g Zinn(II)-Chlorid zugeben Je nach Konzentration der Schwefelsäure und Ansatzmenge müssen die Mengen natürlich abgestimmt werden. Und jetzt kommt natürlich der Clou: Zu bestellen bei: www.omikron-online.de. Zugegeben, sieht etwas verkifft aus mit den ganzen Blumen, aber das Angebot an Chemiekalien ist nicht ohne. Der Thioharnstoff könnte allerdings Probleme bereiten. Abgabenverordnung und so. Eventuell über ein Gewerbe bestellen. Ich persönlich habe 25g Zinn(II)-Chlorid, 100ml Schwefelsäure und 3x50g Thioharnstoff bestellt. Für nur 27€. Da bleiben dann noch 10g Zinnchlorid über und man kann nochmal safig sparen. Wenn jemand noch Fragen, Anregungen oder sonstwas hat nur her damit. Ich hoffe ich konnte jemanden ein wenig helfen. Viele Grüße Polzi
Ich seh da nur nicht, wo die Ersparnis sein soll? Außerdem ist es auch strittig, ob die chemische Verzinnung überhaupt was bringt. Siehe auch [[http://www.bauer-leiterplatten.de/html/chemisch_zinn.html]]. Aus persönlicher Erfahrung kann ich das negative Urteil leider nur bestätigen.
@Daniel Im http://www.progforum.com/ gefunden ? Ich habe es selber ausprobiert: bei mir funktionierte es einwandfrei. Allerdings war die Haltbarkeit der Chemikalie von mind. einem halben Jahr Wunschdenken.
Chem Verzinnen mag ja nachteile haben, aber gerade eine Seite als objektive Referenz anführen, die ganz klar für ihre eigene Schäse Werbung macht und damit ALLES andere schlecht darstellen muss, ist natürlich bischen unseriös.
Also sur-tin von bungard halte ich mittlerweile ein halbes Jahr in einem luftdicht verschlossenem Glas, gelagert unter normalen "Kellerbedingungen". Funktioniert immernoch einwandfrei. Lösung in einer nicht 100% luftdichten Plastikbox (diese Süßigkeitenboxen für Kioske) scheidet nach ein paar Tagen bis Wochen weisliches Zeug am Boden ab, wird unbrauchbar. Ergo fülle ich einfal immer wenn ich ein paar Platinen ätze ein bisschen von dem Zeug um und bin glücklich. Die Seite von Bauer scheint Meinungsbezogen sehr einseitig zu sein. Ich verzinne alle meine Leiterplatten und mal davon abgesehen dass das Kupfer nun nicht mehr oxidiert lötet sich die Leiterplatte einwandfrei und ich habe bisher nie "mysteriöse Ausfälle" gehabt. Mal davon ab, wieso soll reines Zinn das Kupfer der Leitplatte anders angreifen als LötZINN ?
@Daniel Polz Soviel billiger ist es aber auch nicht, wenn man vom Bungard Sur-Tin ausgeht. Das Conrad Glanzinn 529338 ist nur für 1,0l Lösung, das Octamex Zinn (Hersteller unbekannt) für 1,5l Lösung und das Bungard Sur-Tin für 2,5l Lösung. Und hier noch ein Link zum Thema chem. Zinn: http://www.multipcb.de/download/multipcb-chemisch-zinn.pdf
Die Aussage von Bauer: > Unter unserer partiellen Reinzinnschicht befindet sich eine > Diffusionssperre von ca. 02 - 0,4 µ, die ein eindiffundieren des Zinns in > das darunter liegende Kupfer für lange Zeit sicher verhindert. Dadurch > wird ein exzellentes Lötverhalten auch über mehrere Jahre gesichert, so > dass die Leiterplatten längere Zeit problemlos gelagert werden können. > Die Schichtstärke unseres Zinns beträgt min. 10µ. Die Oberfläche der > Pads ist absolut plan und somit für die SMD Bestückung bestens geeignet. > Ein spezieller Fluxer wie bei chemisch Zinn wird hier nicht benötigt. zusätzlich die Meinung gegen chemische Verzinnung: >Die Schichtstärke beträgt allerdings nur zwischen 0,8 und1,2 µ. hier mal die Gegenmeinung aus dem Bungard-Blatt zu Sur-Tin: > Lassen Sie die Platine nun bitte in die > Schale mit Verzinnungslösung gleiten. > Die Zinnabscheidung auf dem Kupfer > setzt sofort ein und ist nach etwa 2-3 Minuten > abgeschlossen. Die chemische Reaktion > ist selbstbegrenzend, die maximal > erzielbare Schichtdicke beträgt etwa 5μm. > Die Lötbarkeit ist auf der frischen Zinnschicht > am besten. Besonders bei feuchter > oder durch Chemikaliendämpfe belasteter > Umgebungsluft kann es nach wenigen Tagen > passieren, daß die Zinnschicht wieder > anläuft. In diesem Fall kann die Platine > einfach noch einmal in die Verzinnungslösung > gelegt werden. Ich glaube das sollte helfen hier ein wenig die Meinungen differenzieren zu können ;) P.S.: Sur-Tin von Bungard kostet 12,53€ excl. MWST zzgl. Versand
@ Marc Seiffert Bungard Sur-Tin 12,49 Euro zzgl. Versand
gefällt mir ^^ hab zwar noch ein "set" im keller als ersatz liegen sowie nen liter von der suppe in funktionsfähigem zustand aber ich finds erstaunlich, dass sur-tin mittlerweile auch extren, also nciht nur von bungard verkauft wird. ich hab dort direkt bestellt eben weil es sonnst nirgendwo zu kaufen war.
Hallo Daniel, > Jedenfalls habe ich nun ein "Rezept" für diese Zinnbäder gefunden. Ich > möchte anderen Hobbyisten nun auch ermöglichen kostengünstig an > verzinnte Platinen zu kommen. Ich schließe mich Deiner gerne an, hier die "russische Methode", die aber genauso gute Ergebnisse erzielt: In einen halben Liter warmen Wasser werden rund 10g Ätznatron (NaOH) gelöst. Nun gebe man ungefähr 3g Zinnchlorür (ZnCl_2) zu und homogenisiere das Gemisch (=umrühren). Das Verzinnungsbad ist einsatztbereit. > Zinn(II)Chlorid (Dyhydrat oder so ähnlich habe ich jetzt mal bestellt, > ob das funktioniert, poste ich dann noch. Allerdings habe ich kein > Zinn(II)-Chlorid gefunden, dass nicht hydriert ist, gab nur nach > pentahydrat) Das Dihydrat besagt nur, daß am ZnCl_2 zwei Kristallwasser gebunden sind. Auch kristallwasserfreies ZnCl_2 . 0 H_2O wird immer bestrebt sein, aus der Luft Feuchtigkeit aufzunehmen. > Die Substanzen sollten zumindest "rein" sein, also keine technischen > Stoffe. Ausserdem kann man auch "p. A." und "analyserein" nehmen. Ach, technische Qualität reicht vollkommen. Das ist im allgemeinen >98% rein. P.A. und analysenrein ist übrigens das selbe, P.A. steht für per/pro analysis. Diese Qualität kostet entsprechend, Reinheit im allgemeinen mindestens 99,995%.
>hier die "russische Methode"
Ich glaube nicht, das das funktioniert.
Es wird von diversen Leuten schon seit Jahren nach einem Ersatz für
den als Komplexbildner dienenden, aber gesundheitlich bedenklichen
Thioharnstoff gesucht. Ohne Ergebnis. Wenn es einfach mit NaOH und
Zinnchlorid ginge, wäre das schon längst als sensationelle neue
Verzinnungsmethode durch alle Foren gegangen.
Klaus wrote: > Ich glaube nicht, das das funktioniert. Chemie ist keine Sache des Glaubens oder der Religion. > Es wird von diversen Leuten schon seit Jahren nach einem Ersatz für > den als Komplexbildner dienenden, aber gesundheitlich bedenklichen > Thioharnstoff gesucht. So arg ist Thioharnstoff doch nicht, schon mal mit Tetra gearbeitet? :-) > Ohne Ergebnis. Ich habe mal gehört, daß es angeblich auch mit Dextrose als Komplexator gehen soll. Inwieweit diese Information jedoch stimmt kann ich nicht beurteilen. > Wenn es einfach mit NaOH und Zinnchlorid ginge, wäre das schon längst als > sensationelle neue Verzinnungsmethode durch alle Foren gegangen. Daß im alkalischem kein Komplexbildner benötigt wird ist weder neu noch sensationell. Mein Rat, frei nach Prof. Hademar Bankhofer: "Probieren Sie es einfach einmal aus." Viel Erfolg, Iwan
>So arg ist Thioharnstoff doch nicht
Immerhin gilt er als krebserregend und umweltgefährlich.
Das beantwortet aber immer noch nicht die Frage, warum die Methode mit
NaOH + Zinnchlorid nirgendwo auch nur erwähnt wird.
> Immerhin gilt er als krebserregend und umweltgefährlich. Das ist dein Toastbrot auch =) http://de.wikipedia.org/wiki/Acrylamid SCNR
Hallo,mein Name ist Michael Bauer von Bauer-Elektronik:-) Wenn Sie mal unsere Leiterplatten testen wollen,haben wir ein wie ich finde,sehr günstiges Angebot: 1dm² Leiterplatte dk,Aktivzinn 35µ mit Lötstopplack für 40.-€ inklusive Mehrwertsteuer.Mehr unter www.bauer-leiterplatten.de.Viele Grüsse,Michael
Hat nun schon mal jemand die "russische" Methode probiert? Ich hab mich mal in anderen Foren umgehört, aber niemand wollte so recht glauben, das es so einfach gehen sollte.
Hier ist auch kurz die Rede von der "russischen" Methode. http://www.lautes-klassenzimmer.de/forum/printtopic.php?forum=11&topic=1381
hier auch http://www.chemie-master.de/FrameHandler.php?loc=http://www.chemie-master.de/lex/exp/k02.html
mmh, und was bitte versteht man unter: "bis zur deutlich alkalischen Reaktion" ?
Werde mal, wie oben beschrieben 10g Ätzn. und 3g Zinn 2 Chlorid nehmen....
Warum verzinnt hier keiner mit Lötpaste aus dem Baumarkt (bei den Kupferrohren und Fittingen zu finden)? Mit einem Heißluftpistole dürfte sich das leicht bewerkstelligen lassen. Chemisch Zinn ist zu problematisch, teuer, unbeständig und beim Löten verdampft das Zeug sofort wieder. Mit Lötlack läßt sich die Lötbarkeit auch hervorragend verbessern und das auf Dauer.
>>Warum verzinnt hier keiner mit Lötpaste aus dem Baumarkt (bei den >>Kupferrohren und Fittingen zu finden)? Weil die Zinnschicht nach ein paar Wochen nicht mehr lötfähig ist. Blackbird
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.