Hallo zusammen, was haltet ihr von dem Wunsch unserer Forschungsministerin? http://www.welt.de/politik/deutschland/article1193815/Studium_soll_auch_ohne_Abitur_moeglich_sein.html
Naja... Erst einmal: ich kann mir gut vorstellen, dass die Studiengebühren einige Leute vom Studium Abstand halten lassen. Interessanterweise wurde ja in Österreich beschlossen, die Studiengebühren wieder abzuschaffen. Und ohne Abi ins Studium? Das soll helfen die Abbrecherquote zu verringern? Kann ich mir nicht vorstellen. Denn gerade im Vorstudium brechen doch die meisten ab, z.B. wegen (Höherer) Mathematik, oder Grundlagen E-Technik. Wenn man noch nie was von Matrizen oder Vektoren gehört hat, tut man sich da sehr schwer. Sobald man im Hauptstudium ist, hat man das Schlimmste doch hinter sich.
Hab' mir den verlinkten Text nicht durchgelesen, aber ohne Abi ins Studium geht doch heute schon (fast), indem man nach der Ausbildung einfach die Fachhochschulreife ('Fachabitur') nachmacht. Sinnvoller wäre m.E. eine Zusammenlegung von FH und Uni, Unterschiede zwischen beiden sind heutzutage marginal, nur daß der Verwaltungswasserkopf zweimal bezahlt werden muß.
Moin, es wird Zeit, dass sich was in dieser Richtung tut. Eine geeignete Berufsausbildung, etwas Praxis und die nötige Motivation sind m. E. gerade in technischen Studiengängen sinnvoller als ein gerade so bestandenes Abi. Jens
Bei einem Studium an der Uni geht es aber vorrangig um die Theorie. Da nützt dir die Praxis wenig. Ich glaub bei uns hat keiner das Grundstudium E-Technik geschafft, der beim Abi nur den Grundkurs Mathematik gehabt hat, wie soll das dann ganz ohne Abi gehen?
>BLW könnte man ohne weiteres ohne ABI studieren. Stimmt, weiters wären Soziologie, Ethimologie, Sineologie, Geografie und der ganze andere Weiberkram zu benennen. >Ich glaub bei uns hat keiner das Grundstudium E-Technik geschafft, >der beim Abi nur den Grundkurs Mathematik gehabt hat, wie soll das >dann ganz ohne Abi gehen? Die Frau Ministerin geht von ihren eigenen bescheidenen Studienansprüchen aus und meint, dass es in anderen Fachbereichen auch so sein müsse, dass ein Abitur eine unnütze Sache ist. Das klappt aber in technischen Disziplinen nicht. Auch bei uns haben viele Anfänger an der FH vorher einen ING an der HTL gemacht, der vorwiegend auf praktischer Ausbildung basiert und die fallen auch reihenweise auf die Nasen. >Interessanterweise wurde ja in Österreich beschlossen, die >Studiengebühren wieder abzuschaffen. weswegen dann noch mehr arme Deutsche nach unseren Unis kommen, um sich die Gebühren zu sparen!
Wenn die Anforderungen im Studium so bleiben wie jetzt, mache ich mir keinen Kopf, da werden wohl die meisten ohne Abi oder FHR rausfliegen (heute: bis 40% der Abi/FHR-leute fliegen raus). Nur zum Spaß wird das Abi/FHR ja nicht verlangt. Allerdings kostet so ein "Versuch ins Blaue" für jedermann eine Menge Geld. Richtig fair gegenüber den (Fach-)Abiturienten ist es auch nicht. Allerdings wird wahrscheinlich dann das Niveau an den Unis und FH's gesenkt, daß der 10 Klässler es regulär auch schaffen kann. Wir wären dann wieder beim Niveau der Ingenieurschulen (Fachschulen). Und die wurden bekanntlich nicht umsonst abgeschafft. Dann ist es Etikettenschwindel. Allerdings gibt es auch jetzt schon genug Studiengänge, wo ein Abi nicht notwendig ist, weil nicht direkt auf das Wissen aus dem Abi zurückgegeriffen wird und nur zur Wahrung der Etikette dient (viele Geisteswissenschaften).
... nach unseren Unis ... Deine Kunst einen Satz zu bauen - ist ganz große Klasse.
Vielleicht auch eine österreichische Besonderheit der deutschen Sprache. Gibt ja mehrere solcher Beispiele (Jänner anstatt Januar usw.)
Hm. Also es kann ja jeder studieren, der einen abgeschlossene Berufsausbildung hat. Etliche solcher hatten wir an der FH, haben es auch alle geschafft. Haben ja auch genug Erfahrung. Jemand ohne FHR oder Abi wird es nicht schaffen, dafür wird zu viel vorrausgesetzt. Wo bitte soll das Wissen für eine Faltung von Signalen hingesteckt werden, wenn 10.Klässler nicht mal wissen das man eine Quadratwurzel mit ^0,5 lösen kann. Ich habe selbst Realschule, FHR, Studium hinter mir. Das Wissen der 10. Klasse hätte nie ausgereicht um auch nur die Aufgaben des 1. Semesters zu lösen. Ausser natürlich man entscheidet sich für BWL oder Sozialmanagement... das Falten zukünftiger Angestellter ist schnell erlernt und pures auswendig lernen ist eh nix für Ingenieure.
@fabs: Irgendwie widerspricht Dein erster Abschnitt den letzteren. Eine Berufsausbildung und BE als Facharbeiter kompensiert m. E. nicht das fehlende Abi/FHR. Viele an der Technikerschule (Fachschule) eiern schon rum, die ist aber nocht Welten von der FH oder Uni entfernt. In welchem Land lebst Du, daß man auch nur mit Berufsausbildung studieren darf?. In Sachsen gilt nur das Abi, die FHR oder ein Fachschulabschluß aus der DDR als Zugangsvoraussetzung zur FH. Dann noch die Externenprüfung. Ich kenne allerdings keinen, der die je geschafft hat.
In Bayern kannst z.B. mit der Meisterprüfung bzw. einem Abschluss einer Fachschule/Fachakademie an die Hochschule bzw. FH.
Es gibt in Deutschland neben Abi und 'Fachabitur' noch die Möglichkeit mit einem Meisterbrief an einer FH zu studieren. Das hängt natürlich mal wieder vom Bundesland (dieses sch... "Bildung ist Ländersache") und von den Prüfungsnoten ab. Wenn die Noten nicht reichen, dann gibt es für Meister noch die Möglichkeit sich mit einem Zusatzlehrgang oder einer Prüfung zu qualifizieren. Insgesamt finde ich die Zugangsregelungen, mit den ganzen Sonderregelungen und Ausnahmen, Quark. Sollen die Hochschulen einfach eine Aufnahmeprüfung machen, zu der jeder zugelassen ist. Wer besteht darf studieren, ob mit oder ohne Abi, 'Fachabi', Meisterbrief oder Busfahrkarte.
So ähnlich wie bei div. künstlerischen Studiengängen.
Bleibt nur noch die Frage: Welche Daseinsberechtigung hat dann noch das (Fach-)Abitur? Das ist ja nicht nur Jux und Dollerei, sondern soll den Wissenstand herstellen, der nötig ist, um ein FH- oder Unistudium aufnehmen zu können.
Hallo Es besteht bestimmt kein Zweifel, das ein 10KLässler mit Berufausbildung ,Bund und 2-3 Jahre Berufserfahrung eine Fachbezogenes Abi gut abschließen will. Bei dem Studium zum FH Dipl. sind diese Zielbewusster als die Abiturienten welche auch auf der FH studieren, was es sehr oft gibt. Es brechen mehr "Echte Abiturienten ab" als Studenten aus den 2 Bildungsweg. Meistens kein Bock oder zu viel Arbeit was man mit nur "Schule" nicht gelernt hat. ;-: Grüße
Ich würde fachbezogene Eignungstests fürs Studium gut finden. So könnte jemand der einen Hauptschulabschluss gemacht hat solch einen Test bestehen und zum Studium zugelassen werden. Das wäre natürlich fatal für die Geldelite (da die armen Kinder von der Hauptschule nun mit den reichen Kindern studieren könnten). Ich hab mein Abi z.B. nicht geschafft. Jetzt muss ich erst eine Ausbildung machen bevor ich studieren kann... und vergeulde damit meine Zeit (da man in einer Ausbildung im allgemeinen ja sehr wenig/extrem langsam lernt).
Kenne auch leute die Pädagogik studieren und max 10 semester wochenstunden haben. kein Mathe, E-Technik, keine Mechanik, Ströhmungslehre oder gar Betriebswirtschaft. Da reicht dann bestimmt auch das wissen der Haupt und realschüler. Aber was denkt man dann als jugendlicher ...... Abi brauch ich nicht kann ja auch so studieren und dann wandern in den Vorlesungen kleine Zettel hin und her ..... Willst du mit mir gehen O ja O nein O vielleicht in diesem Sinne Tschüss
Lupin wrote: > Ich hab mein Abi z.B. nicht geschafft. Jetzt muss ich erst eine > Ausbildung machen bevor ich studieren kann... und vergeulde damit meine > Zeit (da man in einer Ausbildung im allgemeinen ja sehr wenig/extrem > langsam lernt). Tja, haettest du mal mehr Zeit in das Abitur gesteckt, dann muesstest du jetzt keine Zeit verschwenden... Absurd finde ich an der ganzen Debatte, dass gleichzeitig an den Studiengebuehren festgehalten wird, obwohl sie den Hochschulen deutlich weniger bringen, als dass die die Studenten belasten. Auch beim Bafoeg hat man nicht den Eindruck, dass der "Ernst der Lage" erkannt wurde - z.B. bei FH-Studiengaengen geht's vielen so, dass ihnen kurz vor Schluss das Bafoeg ausgeht, weil nur die Pflichtsemester gefoerdert werden. Der Staat gefaellt sich immer noch zu sehr in der Sichtweise, dass das Studium ein Geschenk ist, das er den Studierenden gewaehrt. Das faengt beim ersten Semester und endet nicht einmal mit der Rente. Dabei sollte laengst klar sein, dass es im Interesse der Gemeinschaft ist, das Ausbildungniveau flaechendeckend zu erhoehen.
Wer noch nicht einmal sein Abi schafft wird auch das Studium nicht packen. Anders sieht es natürlich aus, die kein Abi machen wollten und erst später (in der Ausbildung) gemerkt haben, dass die mehr wollen.
@juppi: Wenn der Hauptschüler das (Fach)Abi macht und dann zur FH geht ist doch alles in Ordnung. Problematischer fände ich doch, wenn man es nicht mehr braucht. Dann tritt bei gleichen Leistungsanforderungen an der FH der Fall ein, daß reihenweise die 10.Klässler rausfliegen, weil die mathematische, physikalische und Fremdsprachenvorbildung der Klasse 12 fehlt. Man müßte dieses Wissen und auch artfremdes Wissen wie Deutsch in die Studienpläne der Uni/FH aufnehmen, was Zeit für den spezifischen Stoff wegfrißt. Man verkürzt so den Inhalt. Das kann nicht Ziel sein. Gleiche Bildung können nur die wenigsten durch Verkürzung erlangen, das wären Genies und die gibt es bekanntlich nur als Ausnhame. Verkürzung heißt i.d.R. weniger Wissen. Heute ab Klasse 10: FH: 2+4 Jahre = 6 Jahre Uni: 2+5 Jahre = 7 Jahre Insgesamt muß man sich fragen, was für Akademiker Deutschland in Zukunft haben will. Welche die nur schmalspurgebildet sind. Denn im Abi und der FHR lernt man doch auch Allgemeinbildung. Außerdem würde keiner mehr einsehen, den längeren Weg über Abi/FHR zu nehmen. Es wäre dann eine Benachteiligung der Abiturienten, die (monetär) so doof waren und sich 2 Jahre ohne Einkommen länger abgemüht haben. Den Wissensvorsprung in Allgemeinbildung kann ihnen freilich niemand nehmen. Ich kann einfach nicht verstehen, warum man immer Schleichwege erfinden will. Die Regel besagt nun mal, daß für ein Hochschulstudium an einer FH oder Uni eine Hochschulzugangsberechtigung nötig ist und daran kann sich doch wirklich jeder halten. Beim Autofahren gibt es doch auch keine legalen Schleichwege um den Führerschein. Gleiche Pflichten für alle.
Bei der Konstellation: 10.Kl. + 6 Sem. Bachelor sind sie theoretisch eher fertig als Azubis!
Das stimmt so nicht. Der Bachelor hat dann immer noch 3 Jahre Theorie, der Azubi 1 Jahr.
>Ich kann einfach nicht verstehen, warum man immer Schleichwege erfinden >will. Ich komme aus einem Land der Schleichwege. Dort gibt es für eine praktische Ausbildung mit etwas Lehre einen Ingenieur. Was ist die Konsequenz: Niedriges Lehrniveau und keine Firma sieht ein, warum sie einen FH-Absolventen nehmen soll, der mehr kostet. Finde dann mal einen Firma, die einen Uni-Absolventen nimmt und bezahlt. Also ab nach Deutschland! Wenn es so weitergeht, daß auch hier jetzt immer mehr abgeflacht wird, dann ab in die Schweiz.
"einer Ausbildung im allgemeinen ja sehr wenig/extrem langsam lernt)." Naja, so allgemein kann man das nicht sagen, kommt stark auf die jeweilige Ausbildung an. Wenig lernt man aber da nicht. Also ich hab das ganze eher so verstanden, nach der dualen Ausbildung ein Studium beginnen zu können und nicht nch der 10. Klasse.
Das 1 Jahr FOS könnte man als Kurs vor dem Studium auf 4...6 Monate eindampfen wobei nur Mathematik und Physik gelehrt werden. Sachen wie Deutsch, Englisch, Sozialkunde sind wichtig, aber nicht überlebenswichtig an der Hochschule.
Andre S. wrote: > Interessanterweise wurde > ja in Österreich beschlossen, die Studiengebühren wieder abzuschaffen. > Und ohne Abi ins Studium? nur, dass der beschluss typisch österreichisch ist - mit jeder menge wenn und aber. außerdem wird schon wieder über die wiedereinführung diskutiert (die wahl ist vorbei). in österreich gibt es die möglichkeit ohne matura (abi) zu studieren - entweder mit einer fachspezifischen studienberechtigungsprüfung oder (afaik) z.t. auch mit einer meisterprüfung in einem "verwandten" fachbereich. der größte unterschied ist aber, dass in ganz österreich die gleichen voraussetzungen gelten. jemanden (bzw. jeden) gänzlich ohne "hochschulreife" studieren zu lassen, würde nur die aussteigerquote steigern - wer sich in den kopf gesetzt hat, zu studieren hat i.a. auch den notwendigen willen, sich die reife zu erarbeiten, von daher würde ich die bedingung matura/abi nicht als unüberwindbares hindernis betrachten...
>Also ab nach Deutschland!
Ja, heim ins Reich - heim zu den Reichen!
In der Schweiz kann man ohne die uebliche Matura studieren. Das Ganze nennt sich zweiter Bildungsweg. Berufslehre, Berufsmatura, FH, Uni, geht. Allenfalls muss man dazwischen eine Pruefung ablegen.
Absoluter Schwachsinn, ohne Abi studieren zu dürfen. Das Niveau des Abiturs wird ja immer weiter gesenkt, damit es auch möglichst viele schaffen... sonst heit es ja wieder: "Baden Württemberg hat zu wenig Abiturienten...". Nach dem Abi kann man meiner Meinung nach noch nicht viel. Diese Aussage muss man allerdings durch eine Fallunterscheidung konkretisieren. Wer an einer FH studieren will, ist mit dem Abi gut aufgehoben. An ner Uni siehts schon wieder ganz anders aus. Dort ist das Niveau um ein Vielfaches höher als im Abi. Den Niveausprung muss man eben ausgleichen. Ich behaupte: Für ein technisches Studium (E-Technik, Maschinenbau, Physik Mathe) ist der Mathe-Abi-Stoff erstens viel zu wenig und zweitens total daneben. Ich hab dieses Jahr mein Abi gemacht und studiere jetzt Elektro- und Informationstechnik an der ETH Zürich. Den Mathe-Abi-Stoff braucht da kein Mensch mehr. Weder in E-Technik, noch in anderen Studiengängen. Wer interessiert sich für den Abstand eines Punktes von einer Gerade??? Keine Sau. Dafür interessiert man sich für vektorwertige Funktionen, Niveaulinien, komplexe Zahlen usw. Warum also das Niveau noch weiter senken, damit auch noch Realschüler studieren können? Wenn die BWL oder sowas studieren wollen, dann mag das ja noch gehen, aber sobalds was technisches wird, fehlen da einfach die mathematischen Kenntnisse, was dazu führt, dass man denen dann extra Schmalspur-Studiengänge anbieten müsste. Damit ist auch keinem geholfen. Soviel von mir dazu... Daniel
>Nach dem Abi kann man meiner Meinung nach noch nicht viel.
Seltsamerweise gilt das fuer jeden Studiengang. Auch fuer den
Studiengang E-Technik an der ETH. Und fuer jeden Studiengang gilt : Was
fuer graessliche Pfeifen wurden denn hier zugelassen, direkt vom
Kindergarten weg ...
Ohne Abi bzw. Hochsculreife kann man doch schon studieren. Zwei Kommilitonen hatten Realschulabschluß und dann mehrere Jahre als Facharbeiter gearbeitet. Die konnten ein Probestudium an unserer FH (geht auch an der Uni) beginnen und mußten innerhalb vier Semstern ihr Vordiplom schaffen, das haben sie im Gegensatz einiger Hochschulreifen-Inhaber geschafft, und konnten ihr Studium erfolgreich beenden. Mancher hat halt nicht die Möglichkeit, Abi oder die Fachhochschulreife zu machen (sei es der finanzielle Hintergrund oder auch nur die Meinung der Eltern, dass man sowas nicht braucht...), aber eigentlich das Zeug zum Studieren.
"Ohne Abi bzw. Hochsculreife kann man doch schon studieren. Zwei Kommilitonen hatten Realschulabschluß und dann mehrere Jahre als Facharbeiter gearbeitet. Die konnten ein Probestudium an unserer FH (geht auch an der Uni) beginnen und mußten innerhalb vier Semstern ihr Vordiplom schaffen, das haben sie im Gegensatz einiger Hochschulreifen-Inhaber geschafft, und konnten ihr Studium erfolgreich beenden. Mancher hat halt nicht die Möglichkeit, Abi oder die Fachhochschulreife zu machen (sei es der finanzielle Hintergrund oder auch nur die Meinung der Eltern, dass man sowas nicht braucht...), aber eigentlich das Zeug zum Studieren." Find ich auch vollkommen In Ordnung, da sie bewiesen haben, dass sie was können. Mit Meister oder Fachschulabschluss gehts auch immer häufiger, direkt an einer Hochschule zu studieren.
Wenns jemand drauf hat, soll er auch studieren dürfen/können. Dieser Aussage stimme ich zu. Warum kann derjenige aber nicht zuerst noch "unter Beweis" stellen, dass ers drauf hat, indem er sein Abi macht? Wenn er es bis dahin nicht drauf hat, hat er es auch ein halbes Jahr später, wenns Studium anfängt nicht. Das Problem was ich sehe liegt in der Tatsache, dass die Mathematik-Kenntnisse aus der Realschule oder Ausbildung bei weitem nicht ausreichen, um auf einmal an ner Uni mitzukommen. Ich sagte ja bereits oben, dass selbst der Mathe-Abi-Stoff viel zu oberflächlich ist... Deshalb wage ich zu bezweifeln, dass jemand mit Realschulabschluss an ner Uni mit Mathe hinterherkommen wird, es sei denn er bildet sich selbst (viel) weiter. Das werden wohl wenige machen. Und das ist der Grund, warum es, wenn man Studieren ohne Abi zulassen will, unausweichlich zu Niveauabsenkungen kommen wird, was widerum schlecht wäre. Naja, mir ist es ehrlich gesagt auch egal, was an deutschen Unis gemacht wird ;)
Es gibt Leute, die haben vielleicht eine etwas einseitigere Begabung als ueblich. Am Abi werden eine Vielzahl von Faechern geprueft. Wenn man nun eine spezielle Richtung studieren moechte, benoetigt man nicht alle von denen. Im neuen Studiengang faengt man ja wieder bei Null an. Nur schnell muss man sein.
"Warum kann derjenige aber nicht zuerst noch "unter Beweis" stellen, dass ers drauf hat, indem er sein Abi macht? " Weil es wohl länger dauern würde.
>>Im neuen Studiengang faengt man ja wieder bei Null an. Nur >>schnell muss man sein. Ich weiß ja nicht worauf Du diese Aussage stützt, aber bei uns ist das ganz anders. Es wird vorausgesetzt, dass man alle möglichen mathematischen Rechenoperationen auf Lager hat usw. Da wird nichts wiederholt. Eingestiegen wird bei komplexen Zahlen und vektorwertigen Funktionen. Das ist alles andere als bei Null... Hmm. an ner FH wirds wohl in der Nähe von Null beginnen... Daniel
Daniel R. wrote: > Eingestiegen wird bei komplexen Zahlen und vektorwertigen Funktionen. Also Realschulstoff. > Hmm. an ner FH wirds wohl in der Nähe von Null beginnen... Also bei uns ging's mit Differentialgleichungen los...
>> Hmm. an ner FH wirds wohl in der Nähe von Null beginnen... >Also bei uns ging's mit Differentialgleichungen los... Bei uns gab es als Einstiegsveranstaltung einen vierwöchigen Mathe-Bückenkurs. Der war ganz angenehm, wenn man schon etwas aus der Schule raus war (z.B. Ausbildung etc.). Es war eine freiwillige Veranstaltung, die aber sehr rege besucht wurde.
ob ihrs glubt oder nicht bei mir gings (rwth) mit natürlichen zahlen los und dann weiter mit primzahlen, also praktisch bei null
@Peter Stegemann (pst) Vektorwertige Funktionen in der Realschule... jaja. In der Realschule bekommt man keinen einzigen Vektor zu Gesichte... Witzbold... ;) >>ob ihrs glubt oder nicht bei mir gings (rwth) mit natürlichen zahlen los >>und dann weiter mit primzahlen, also praktisch bei null Das ist ja herrlich. Da hat man dann wenigstens noch n paar Wochen n bisschen Zeit für was anderes...
Bei uns (Physik) begann es mit den natuerlichen Zahlen, der Ordnung, reellen Zahlen, Raeumen, Koerper, und die ganze FH Mathe war nach 6 Wochen in einem neuen Kontext aufgeblaeht und abgespult.
>Das ist ja herrlich. Da hat man dann wenigstens noch n paar Wochen n
bisschen Zeit für was anderes...
Ja. wir hatten auch Welche, fanden den Anfang trivial. Die haben dann
interessantere Dinge, wie Kryptographie, usw besucht. Nach einem Jahr,
nach dem ersten Vordiplom waren sie nicht mehr dabei...
Mathe heisst nicht: Wissen pauken. Sondern mit mathematischer Abstraktion umgehen können, Verständnis und Zugang für solche Formalismen zu entwickeln. Ohne solide mathematische Vorbildung, ob nun thematisch direkt passend oder nicht, sind die Mathematikvorlesungen diverser Fächer weit härter. Und: Wenn ein Kandidat Abitur hat, dann vergrössert sich aus Sicht Dritter folglich die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kandidat für Studium und aber auch Beruf damit klar kommt.
Total ACK A.K. Bin von einer FH und besuche nun eine Analysis Vorlesung bei den Mathematikern. Und obwohl da so triviale Sachen drankommen wie Open/Closed Sets, Accumulation Points, Stetigkeit, Differenzierbarkeit was man halt in der FH auch so hoert wird das dort alles bewiesen und hergeleitet. Jeder einzelne Satz und jedes Lemma. Und diese Abstraktion hilft einem ungemeint auch mal kompliziertere Dinge zu verstehen. Da ich eben von einer FH war hat mir nicht mal R^N was gesagt weil man diese Formalismen nie gemacht hat. Man bekommt halt nur fertige Rezepte.
Bezueglich Mathematik. Wichtig ist auch der sich wechselnde Kontext. Waehrend die Volksschule auf Zahlen fixiert ist, ist man auf Ingenieursstufe eher an Funktionen interessiert (Ein Zahlenresultat ist wertlos). Und noch eine Stufe hoeher geht es um Operatoren (Ein Funktionenresultat ist wertlos). Und das wird an den entsprechenden Schulen vermittelt.
Stimmt ja alles. Ich finds nur schade das man als Ing. maximal 5% der Hochschulmathematik jemals anwenden kann. Fast immer reicht das Abi-Niveau aus(Integrieren, Differenziern, Vektorarithmetik). Ich meine damit nicht euch Überflieger, sondern die restlichen 99% der Ingenieure
>Wer interessiert sich für den Abstand eines Punktes von einer Gerade???
Den Maschinenbauingenieur wohl sehr, außerdem Roboterkinematik
(Automatisierungstechnik).
An der FH geht es nicht bei Null los, kurz wiederholt werden Gauß,
Komplexe Zahlenebene Infinitesimalrechnung, Vollst. Induktion,
Vektorrechnung. An der FH geht es weiter mit R^N, Ableitungen in 3
Dimensionen (tot. Diff.), Fourier-, Laplace-, z-Trafo, Vektoranalysis
(rot, div, grad, Nabla), DGL (gew., lineare, part.) Lösung mittels
Eigenvektor, WK und ZUV, FEM usw.
Ich habe Vollabi und kann nicht behaupten, daß das schon dort kam.
Aber ich glaube, das ist von FH zu FH, genau wie von Uni zu Uni
unterschiedlich, kommt auf den Prof. drauf an.
>Stimmt ja alles. Ich finds nur schade das man als Ing. maximal 5% der >Hochschulmathematik jemals anwenden kann. Fast immer reicht das >Abi-Niveau aus(Integrieren, Differenziern, Vektorarithmetik). Du darfst nicht vergessen, daß Du 13 Jahre Mathe hattest und nur 4 Jahre Studium. Ausserdem kommt das Einfach automatisch immer häufiger vor, als das Komplizierte. Aber irgendeiner muss die kompizierten Ding ja auch tun. Dafür gibt es ja den Ingenieur. Willst Du das nicht, dann beschränke Dich aufs Abiwissen und mache einen Technikerberuf. >Ich meine damit nicht euch Überflieger, sondern die restlichen 99% der >Ingenieure Ganz so ist es ja auch nicht. Das Lernen dieser komplexen Zusammenhänge in Schulke und Studium befähigen Dich, andere ähnlich komplexe Dinge zu begreifen. Das Hirn muss traniert werden! Es würde theoretisch auch reichen, nur Mathe zu studieren oder auch nur Latein. Dann würde Dir aber Fachwissen fehlen. Das E-TEchnikstudium besteht ja überwiegend aus Fachwissen und weniger aus reiner Mathe. Die schweren Matheprüfungen sind z.T. auch eine Filterfunktion. Wer da Probleme hat, hat auch andere Probleme. Sieh sie Dir doch an die BWL-Fuzzis mit ihren einfachen Kostenrechnungen und Zeitplanungen.
>An der FH geht es nicht bei Null los, kurz wiederholt werden Gauß, >Komplexe Zahlenebene Infinitesimalrechnung, Vollst. Induktion, >Vektorrechnung. An der FH geht es weiter mit R^N, Ableitungen in 3 >Dimensionen (tot. Diff.), Fourier-, Laplace-, z-Trafo, Vektoranalysis >(rot, div, grad, Nabla), DGL (gew., lineare, part.) Lösung mittels >Eigenvektor, WK und ZUV, FEM usw. Das gibt es so wohl an allen FHs denke ich und an den Unis ist das auch so ungefähr der Stoff in den ersten Semestern, wenn ich mich erinnere. In den höheren Semestern kommen dann Cauchybedingung, Kolmogoroffräume, Riemannebene, Möbiuskorrelation, Neumannproblem, komplexes Magnetpotenzial und Hohlleiterwellen und damit all die Dinge, die einem zeigen, dass die Mathematik aus dem Grundstudium komplett falsch ist und die Elektrotechnik doch ganz anders funktioniert. Damit hat man dann aber auch so ziemlich alles abgegrast, was einem später als Ingenieur begegnen kann. Das keiner hinterher alles davon brauchen kann, ist klar, denke ich. Aber man weis ja nicht, wohin es einen verchlägt. Jedenfalls ist damit in der Lage viele, einfachere Herleitungen, die man im Grundstudium als Sachwissen hingelegt bekommt, selber durchzuführen und so auch Formeln auf ganz andere Gebiete zu übertragen bzw. das, was die (promovierten) Spezialisten in der Firma irgenwie hinschreiben, auch zu verstehen. Wenn man das komplizierte aber nicht gelernt hat, bleibt einem doch viel verborgen. Wenn man die komplizierten Zusammenhänge in der Halbleiterphysik kapiert hat, lassen sich nahezu alle Formeln durch Vereinfachung gewinnen. An FHs werden die einem aber nur hingeklatscht und man muss vieles als Sachwissen hinnehmen, ohne Möglichkeit der Querverankerung, weil man die Parallelen nicht sieht. Man muss aber unten anfangen, weil sich sonst das kopmlizierte nicht draufsetzen lässt. Wenn ich mir dann so überlege, dass man mit einem Abi zwar sehr viele gebrauchsfähige Mathe hat, die aber trotzdem gerade so als Basis reicht, um technische Hoschulmathe draufzusetzen, dann ist es mir vollkommen schleierhaft, wie man das OHNE können soll. Viele scheiten doch an der Elektrotechnik, obwohl sie ein Abi haben!
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