Forum: HF, Funk und Felder UKW Antennenverstärker gesucht - einfacher Aufbau


von Alexander S. (boostar)


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Hallo Leute,
ich habe ein kleines Problem mit meinem Radio. Ich höre zu 95% nur einen 
Sender und genau den bekomme ich hier schlecht rein (im Auto geht's). 
Deswegen wollte ich mal fragen, ob es mit den BC5xx Transistoren möglich 
ist, einen einigermaßen funktionierenden Vorverstärker aufzubauen. 
Sollte doch im Prinzip wie eine Audio Endstufe funktionieren oder? 
Vermutlich sind die Transistoren bei den Frequenzen schon am Ende und 
ich sollte HF Transistoren nehmen. Außerdem ist das Gehäuse mit den 
langen Pins nicht der Bringer.
Alternative: Ne ordentliche Antenne (wäre mir lieber, da kein Strom 
notwendig). Habe nen lambda/4 Dipol dran, wie geht's besser? Einfach 
verlängern oder wie? Evtl 2x l/4 parallelschalten? Kenne mich da leider 
nicht aus.
Ich weiß, daß es von Axing für <<10€ Inline Verstärker gibt aber darum 
geht's nich. Von Funktechnik habe ich wenig Plan und wollte das einfach 
mal ausprobieren.
Das zweite Problem ist, daß ich zwar einen Kabelanschluß habe aber GENAU 
dieser Sender nicht drauf ist, alle anderen schon. Gibts da Umschalter 
ober muß man umstecken??

Vielen Dank für die Hilfe, falls sie denn kommt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Deswegen wollte ich mal fragen, ob es mit den BC5xx Transistoren möglich
> ist, einen einigermaßen funktionierenden Vorverstärker aufzubauen.

Weißt du, wofür das "C" in der Typenbezeichnung steht?  Bei Röhren
war das mal für eine Triode (das "F" bedeutete eine Pentode), aber
bei Transistoren hat man es für Kleinleistungs-NF-Transistoren
benutzt, während ein "F" für Kleinleistungs-HF-Transistoren steht.
Du solltest also sinnvoller Weise irgendeinen BFxxx benutzen --
aber bitte im Datenblatt nachgucken, dass er bei 100 MHz auch noch
sinnvoll was verstärkt.  (Ich weiß, die Transitfrequenzen von
Silizium-NF-Transistoren sind so klein nicht, trotzdem haben sie
keine brauchbaren HF-Parameter für 100 MHz.)

> Sollte doch im Prinzip wie eine Audio Endstufe funktionieren oder?

Antwort vom Sender Jerewan: Im Prinzip ja, aber...

Nein.  HF-Verstärker haben andere Probleme zu bewältigen, an die
man bei NF-Verstärkern gar nicht denken muss.  Außerdem gilt immer
noch die alte Weisheit: Es ist leichter, einen Transistor zum
Schwingen zu bekommen als ihn davon abzuhalten.  (Murphy's Nachsatz
besagt, dass die sicherste Variante, ihn am Schwingen zu hindern,
sein Einsatz in einer Oszillatorschaltung ist. :-)

> Alternative: Ne ordentliche Antenne

Auf jeden Fall eine sinnvolle Alternative.

> (wäre mir lieber, da kein Strom
> notwendig). Habe nen lambda/4 Dipol dran, wie geht's besser?

Eine lambda/4-Antenne ist ein Monopol, kein Dipol.  Der braucht
eine gute Erdfläche darunter, nur dann funktioniert er brauchbar.
Gewissermaßen hat man beim Dipol die zweite Seite als ,,abgestimmtes
Gegengewicht'' statt einer Erde.

Am einfachsten dürfte ein klassischer Schleifendipol aufzubauen sein.
Der hat allerdings 300 Ω Impedanz, symmetrisch.  Man braucht also
noch einen Anpassübertrager an die üblichen unsymmetrischen 75-Ω-
Antenneingänge.

> Evtl 2x l/4 parallelschalten?

Man kann Antennen auch parallel schalten, aber nicht so einfach.
Dann kannst du lieber eine HB9CV-Antenne (→ Google) in Erwägung
ziehen.

> Das zweite Problem ist, daß ich zwar einen Kabelanschluß habe aber GENAU
> dieser Sender nicht drauf ist, alle anderen schon. Gibts da Umschalter
> ober muß man umstecken?

Bau dir erstmal die Antenne...

von Alexander S. (boostar)


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Ah Danke!
Ich wußte nur, daß die BC... bis zig 100 MHz gehen aber die BF sind in 
der Tat besser. Hab in einem anderen Beitrag noch was von dem MSA06.. 
gelesen, der scheint ja schon fertig integriert zu sein und auch zu 
funktionieren.

Ich dachte immer, daß die Antenne, die wie ein T aussieht ein Dipol ist. 
Jedes Ende ist lambda/4 lang. Wie gesagt, von Antennen versteh ich net 
viel...
Dumm ist halt, daß der Sender sogar in Mono leicht rauscht und weniger 
als 25km Luftlinie entfernt steht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Hab in einem anderen Beitrag noch was von dem MSA06..
> gelesen, der scheint ja schon fertig integriert zu sein und auch zu
> funktionieren.

Ja, ein MMIC ist eine Möglichkeit.  Allerdings wollen die Dinger gut
abgeblockt werden, sonst hast du die ganz schnell am Schwingen.
Sinnvoll wäre es auch, im Eingang noch einen Schwingkreis
unterzubringen, der auf die Frequenz deines Senders abgestimmt ist.

Das Ganze hilft aber nur, wenn das Eingangsteil deines Radios recht
unempfindlich ist.  Ansonsten kannst du mit dem Verstärker erst
einmal den Signal-Rausch-Abstand nicht verbessern, weil er ja auch
das Rauschen selbst vergrößert.

> Ich dachte immer, daß die Antenne, die wie ein T aussieht ein Dipol ist.

Es gibt verschiedene Bauformen eines Dipols.  (’→ Google)

> Jedes Ende ist lambda/4 lang.

Ja, macht zusammen lambda/2, das ist das typische Kennzeichen des
Dipols.

> Dumm ist halt, daß der Sender sogar in Mono leicht rauscht und weniger
> als 25km Luftlinie entfernt steht.

Die Antennenhöhe ist recht entscheidend, bedingt durch die
quasioptische Ausbreitung bei UKW.  Insofern kann eine einfache
Antenne auf oder auch unter dem Dach sehr viel mehr bringen als
eine aufwändige, die viel tiefer montiert wird.  An dieser Stelle
hat ein Verstärker dann auch Sinn: man hebt den Pegel direkt an
der Antenne an, bevor es auf das Kabel (mit seiner ihm eigenen
Dämpfung) geht.

von oszi40 (Gast)


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Eine gute Antenne ist der beste Verstärker.
z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Yagi-Antenne
Je mehr Elemente, desto mehr Richtwirkung und Gewinn.

Für leichte Fälle Zimmerantenne:
Kaufversion:

Es gibt in fast jedem Baumarkt sogenannte Flachbandantennen
mit Anpaßglied im Stecker.
Ich kenn sie in schwarz und weiß.
Kostenpunkt: ca. 2 Euronen

UKW-Dipol-Eigenbauversion:
Besorg Dir 240 Ohm Flachbandkabel.Für den Dipol benötigst Du 1,36 m und 
die Ableitung in der geforderten Länge.
Das 1.36 m lange Stück wird an den Enden recht kurz zusammengelötet.
eine Dipolseite wird genau in der Mitte getrennt und dort kommt
die Leitung zum Radio dran. Dann transformierst mit einem
Anpaßglied auf 75 Ohm vorzugsweise auch aus 240 Ohm Kabel als
Lambda/4 Umwegleitung.

Für schwerere Fälle hilft eine Dachantenne + Google

von Peter (Gast)


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> Dumm ist halt, daß der Sender sogar in Mono leicht rauscht und weniger
> als 25km Luftlinie entfernt steht.

Derartige Funklöcher sind selten!

Ich vermute eher, da hats einen anderen Sender der ungefähr auf der 
selben Frequenz den Empfang stört, oder irgend ein elektronisches Gerät 
bei Dir oder in der Umgebung, welches den Empfang stört.

Der störende Sender könnte sogar vom TV/Radio-Kabelanschluss abgestrahlt 
werden!  Passiert bei unsachgemässer Installation (schlechte Kabel, 
defekte oder unterbrochene Abschirmung, zu hohe Kabel-Pegel, nicht 
abgeschirmtes Kabel von der Dose zum TV etc...)

Eine Richtantenne an anderem Ort montiert (e.v. sogar auf dem Dach) 
sollte helfen, falls die Störquelle nicht aus der selben Richtung wie 
der Lieblings-Sender kommt.

von uga uga :) (Gast)


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deine einstellung find ich gut. lieber selber basteln als fertiges 
kaufen. das kann eh jeder ;)

nun muss ich meinen vorrednern aber in einer sache ein wenig 
widersprechen oder sagen wir den wind aus den segeln nehmen.

100 MHz ist meiner meinung nach noch DC. das ist nicht schwer dafür eine 
verstärkerschaltung aufzubauen. klar wird er vielleicht am anfang 
erstmal schwingen und nicht die beste performance haben (kommt aber auch 
auf deine erfahrung an, wo ich glaube das die nicht so hoch ist).
gescheite transistoren für 100 MHz findest du schon bei reichelt an 
jeder ecke. und wenn du beim layout nicht totalen mist baust sollte das 
auch alles keine probleme geben!


in sachen antennen kann ich dir leider nicht dienen, hab ich bisher auch 
nich viel mit gemacht, aber ich denke meine vorredner haben dir da schon 
gute tips gegeben.

von Arno H. (arno_h)


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@ uga uga :) (Gast): ich vermisse deinen Anhang mit erprobter 
DC-Schaltung und Platine.
Verdienst du dein Geld auch aus der erfahrungsfreien Theorie heraus?

Back to Topic: Die Polarisation der Antenne von Sender und Empfänger 
kann das Empfangsverhältnis entscheidend beeinflussen. Das Gleiche gilt 
für die Ausrichtung des Dipols. Wenn du nur den einen Sender hörst und 
keine Platzprobleme hast, könntst du dich an einer HB9CV versuchen.

Arno

von Alexander S. (boostar)


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Also laßt mich mal kurz auf die wesentlichen Punkte eingehen:
Sender ist Star FM und empfangen will ich in Erlangen Süd, 4. Stock. 
Standorte sind Schwabach (ca. 330m NN) und Lauf a.d. Peg. (330m NN), 
Erlangen liegt auf ca. 280m NN. Auf einer Frequenz liegt Bayern 4 knapp 
daneben.
Ich glaube, die senden recht schwach. Jeder andere Mistsender geht ja 
auch.
Platz habe ich auf dem Schrank. Fenster ist auch da, eine 2,5m lange 
Gardinenstange könnte ich auch als Antenne mißbrauchen.
Geht vielleicht eine Flächenantenne (Alufolie o.ä.) hinter dem Schrank?
Ich hab keine Ahnung, wie das Kabel der Antenne heißt. Es sind zwei 
Drähe sehr nahe zusammen und am Ende ist das T-Stück. Hatte auch 
irgendwo mal ein Kabel, bei dem ein Abstand von ca. 5-10mm zwischen den 
Adern war, ist das dieses 240 Ohm Kabel?
Meine Erfahrung im Elektronikbereich stufe ich als hoch ein - aber im 
Funkbereich als 0. Ausrüstung hab ich in meinem Labor auch, Oszi aber 
nur bis 60MHz, dafür nen Counter.

von Hal (Gast)


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Hallo
Bau einen Dipol 2x48cm und richte ihn horizontal zum Sender aus..
(Balkon oder Fenster zum Sender wäre gut).Am Dipol kann man gleich 
Koax-Kabel
anschliesen.
  ...ein Verstärker hat den Nachteil auch den starken B4 zu verstärken,
  deshalb würde ich es erst mal ohne Verstärker versuchen

   Gruß  Hal

von oszi40 (Gast)


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Erst mal mit einfachen Dipol versuchen und den Standort etwas verändern.
Manchmal ist einen halben Meter weiter alles besser z.B. wegen einer 
Abschattung/Reflexion.
Was man mit einem Element nicht empfängt, wird mit 5 Elementen auch noch 
im Rauschen liegen.

von Alexander S. (boostar)


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Also ich hab mal rumprobiert:
- Antenne direkt auf Fenster
- Antenne aufs (Alu)-Fensterbrett
- Antenne an den Fenstersturz
Antenne = beiliegender Dipol. Ist besser als bisher aber Stereo gerade 
so nicht anhörbar, also bringts nix.

Geht immer gleich schlecht. Und ich hab mal die Landkarte bemüht, auf 
der Luftlinie liegt ein 400m Berg dazwischen, das erklärt auch, warum im 
Auto die Frequenz lange gut geht und kurz vor dem Ziel schlechter wird.
Meine Logik sagt mir, daß ich mit einer großen Leiterschleife mehr 
erreiche weil die durchflossene Fläche größer wird als bei einem Stück 
Draht.
Ein Dipol hat ja anscheinend 2,2 dBi - einfachste Zimmerantennen sind 
aber oft mit 6dB (mit oder ohne i steht nicht dabei) angegeben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Ein Dipol hat ja anscheinend 2,2 dBi - einfachste Zimmerantennen sind
> aber oft mit 6dB (mit oder ohne i steht nicht dabei) angegeben.

Das sind dann aber meist PMPO-ähnliche Zahlen. ;-)

Ich würde an deiner Stelle mal eine HB9CV dann versuchen.  Anleitungen
findest du im Netz, meist sind diese auf 145 MHz bezogen, die musst du
dann auf 100 MHz skalieren.  Die HB9CV wird mit (realen) 3...4 dBd
berichtet, d. h. 5...6 dBi.  Das wird noch nicht der große Bringer
sein, kann aber schon mal helfen.

Hast du denn eine Chance, die Antenne ggf. höher anzuordnen, bspw.
unter Dach?

von oszi40 (Gast)


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Wie oben schon beschrieben ist der Antennenstandort + HÖHE ein wichtiger 
Faktor. Im Keller nützen auch 100 Elemente und der teuerste Verstärker 
wenig.

Mehr siehe z.B. http://www.antennenbuch.de/inhalt.html

von Sebastian (Gast)


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Falls es doch noch ein Verstärker sein soll: Beim 
Antennenverstärker-Bausatz von Pollin ist der Schaltplan als Download 
verfügbar. Die Bauteilwerte sind allerdings in der Downloadversion nicht 
drin.

Übrigens gab es mal einen Videoverstärker (ELV), in dem normale 
NF-Transistoren umgedreht verwendet wurden, um auf Kosten der 
Verstärkung bessere HF-Eigenschaften herauszuholen. Allerdings sind die 
knapp 5 MHz eines FBAS-Signals nun mal keine rund 100 MHz des 
UKW-Rundfunks.

von Günter (. (dl4mea)


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> Geht immer gleich schlecht. Und ich hab mal die Landkarte bemüht, auf
> der Luftlinie liegt ein 400m Berg dazwischen, das erklärt auch, warum im
> Auto die Frequenz lange gut geht und kurz vor dem Ziel schlechter wird.

Kannst du die beiden Standorte mal genauer nennen? Links aus Google-Maps 
beispielsweise. Dann kann ich einen Geländeschnitt machen. Düfte aber 
wahrscheinlich dein Problem sein.

Einer hat was von einem Dipol mit zweimal 48cm gesagt? Wie kommt er 
drauf?
UKW-Rundfunk ist rund um 100MHz, das sind 3m Wellenlänge, und somit 
besteht ein Halbwellendipol aus zweimal 75cm...

mfg Günter

von Alexander S. (boostar)


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Leider hab ich noch keine Antwort vom Sender selbst bekommen. Ich weiß 
nur Schwabach und Lauf a.d.Pegnitz. In Schwabach selbst ist der Sitz in 
der O-Brien-Str aber vermutlich nicht der Sendeort. Hab mal bei der 
Bundesnetzagentur nachgeschaut aber da stehen wohl nur Mobilfunksender 
drin. Mein Empfangsort ist ca. 49.578 N, 11.02 O. Sonst werden die 
Zahlen so lang.

Daß bei Antennen auch höher, größer, weiter oder so gilt, weiß ich 
schon. Leider ist das in diesem dummen Haus nicht möglich. Es sind schon 
irgendwelche Antennen auf dem Dach (im Neben-Doppelhaus sogar Sat) aber 
es gibt nen Kabelanschluß... Verstehen muß man das wohl nicht. Außerdem 
hängen auf dem Dach und Keller große Verteilerkästen, wer weiß, was die 
machen. In meiner Antennendose sind z.B. 2 tote und 1 lebendiges Kabel 
drin. Die Ausrichtung ds Hauses ist außerdem nach Süden - das wo Nürberg 
und ein Haufen Sender liegen. Ich müßte dann erstmal durch zig Wände 
durch.

Ich könnt mir ja mal auf die Schnelle eine 08/15 Yagi oder die HB9CV 
zimmern und testen. Weil jemand was von PMPO Werten der Antennen gesagt 
hat - ich dachte der Gewinn ist ausschließlich von der Form abhängig, 
Verluste gibts aber die liegen nicht am Preis der Antenne.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Daß bei Antennen auch höher, größer, weiter oder so gilt, weiß ich
> schon. Leider ist das in diesem dummen Haus nicht möglich. Es sind schon
> irgendwelche Antennen auf dem Dach (im Neben-Doppelhaus sogar Sat) aber
> es gibt nen Kabelanschluß...

Wenn das Kabel den von dir gewünschten Sender nicht hat, hast du
trotzdem einen Grund, deine Antenne zu montieren (so du das willst).

> Weil jemand was von PMPO Werten der Antennen gesagt
> hat - ich dachte der Gewinn ist ausschließlich von der Form abhängig,

Er ist von allem möglichen abhängig, aber meist werden kommerzielle
Angaben halt PMPO-mäßig übertrieben.  Die HB9CV dürfte für ihre ~ 6 dBi
noch eine der kleinsten Antennen sein (mittlerweile gibt es dank der
heutzutage möglichen Computersimulationen 2-Ele-Yagis, die es noch ein
wenig kleiner können, aber nicht viel).  Nun vergleiche deren Größe
mal gegen eine Zimmerantenne, für die dann auch 6 ,,dB'' angegeben
werden...  Vielleicht sind die 6 dB ja bezogen auf die Abstrahlung eines
75-Ω-Abschlusswiderstands, und der Hersteller hat das kleine ,i' am
Ende bewusst weggelassen. ;-)

von Alexander S. (boostar)


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Ich hab mich schon gewundert, daß so kleine Antennen so gut sein sollen 
(und größere auch nicht besser)!
Aber zu meiner eigentlichen Intention zurück. Kann ich z.B. hinter/auf 
dem Schrank eine große Schleife  Alufolie  wasauchimmer hinhängen und 
falls ja, wie muß das aussehen? Meiner Vorstellung nach wäre das ja 
besser als so eine "normale" Antenne, da die Fläche groß ist. Liegt 
vielleicht daran, daß ich keinen Plan davon hab.
Aber ich seh grad, die Fensterquad (Rahmen) haben 1 dBD (besser als 
Dipol), die HB9CV mit 4,5 dBD wesentlich mehr. Was bedeutet eigentlich 
der Name?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Aber ich seh grad, die Fensterquad (Rahmen) haben 1 dBD (besser als
> Dipol), die HB9CV mit 4,5 dBD wesentlich mehr.

Ja.  Wenn überhaupt, müsstest du wohl 2 gestockte Quads bauen, dann
musst du nur die Anpassung hinbekommen.  Vielleicht solltest du dich
ja wirklich mal nach einem gebrauchten ,,Rothammel'' umsehen...

> Was bedeutet eigentlich
> der Name?

Das Amateurfunkrufzeichen des Konstrukteurs.  Da dies alles noch
ohne Computersimulation rein experimentell gemacht worden ist, war
es schon eine beachtliche Leistung, eine Antenne mit 2 aktiv
gespeisten Elementen so weit zu optimieren, dass sie den Aufwand
dann auch Wert war.  Allgemein sagt man, dass eine HB9CV etwa mit
einer 3-Ele-Yagi vergleichbar ist (wobei die Yagi wohl eine leicht
bessere Richtcharakteristik hat, die HB9CV dagegen die bessere
Rückwärtsdämpfung).

von hal (Gast)


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Moin
Hatte mich geirrt..Diopol für ca. 100Mhz > 2x 75cm
(war wohl  gedanklich im 2m Amateurfunk unterwegs)

      Gruß
                    Hal

von Alexander S. (boostar)


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Kennt jemand das?
http://www.amazon.de/grosse-Antennenbuch-Berechnung-Selbstbau-Empfangsantennen/dp/3772387616/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1225291467&sr=8-2
Wenn ich schon dabei bin, was zu bauen, will ich es auch verstehen. 
Vermutlich eher geringes Niveau vgl mit dem Rothammel. Welche Ausgabe 
desselben sollte man sich denn zulegen? Gibt ja nur wenige von Anfang 
60er bis Ende 60er (laut Amazon).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Kennt jemand das?

Den Spindler habe ich zumindest mal gesehen, wenn nicht sogar noch im
Schrank (muss ich mal nachsehen).  Weniger Theorie als Rothammel, dafür
viele vorberechnete Varianten von Rundfunkantennen verschiedenster
Coleur.  Meiner Erinnerung nach aber ausschließlich Yagis.

[Rothammel]

> Welche Ausgabe
> desselben sollte man sich denn zulegen?

Da die Physik elektromagnetischer Wellen über die Jahre recht konstant
geblieben ist :), ist das nahezu egal.  Vielleicht ja nicht gerade die
allerersten Auflagen aus den 1960ern, aber alles ab irgendwo den 1980ern
ist sicher für deine Zwecke völlig OK.

von Alexander S. (boostar)


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So, hier sind mal Bilder von dem High-End-Tuner ;-)
Ist aus einer Onkyo Kompaktanlage DR-815.
http://img362.imageshack.us/img362/4272/onkyodrv815tunermitsumipy9.jpg
http://img368.imageshack.us/img368/7483/onkyodrv815tunermitsumibf8.jpg
Ein Datenblatt habe ich nicht gefunden aber von Mitsumi gibt's ähnliche 
Tuner:
http://www.mitsumi.co.jp/Catalog/indextab/tuneam_e.html
Weiß nicht, ob die Daten gut sind. Werde am Wochenende mal einen 20-25 
Jahre alten Grundig Tuner ausprobieren, der soll sehr gut sein.

Die Frage nach dem Rothammel hab ich nur gestellt, weil mich wunderte, 
daß von diesem Standardwerk keine neueren Auflagen verfügbar sind. 
Vielleicht muß ich nur besser suchen. Den Spindler hab ich mal bestellt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander S. wrote:

> Die Frage nach dem Rothammel hab ich nur gestellt, weil mich wunderte,
> daß von diesem Standardwerk keine neueren Auflagen verfügbar sind.

Karl Rothammel ist zwar nun schon ein paar Jahre lang tot, aber das
Buch wird weitergeführt.  Wenn ich mich recht entsinne, ist es beim
DARC-Verlag jetzt.

von Alexander S. (boostar)


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So, den Spindler hab ich jetzt. Das Buch ist als Überblick echt gut.
Über Wikipedia hab ich noch die echt gute Seite fmscan.org gefunden, da 
kann man sich alle Sender der Umgebung nach Signalstärke und Entfernung 
anzeigen lassen.
Weiter oben hat jemand angeboten, ein Höhenprofil zu erstellen. Kann ich 
das auch selbst mit Google Earth oder so machen? Pfad erstellen, 
exportieren und mit GPS Track die Höhendaten einlesen? Die Daten der 
Sender sind folgende:
Lauf
http://fmscan.org/mi.php?i=2001565
11°15'14'' O / 49°30'20''; 11.253889 O / 49.505556 N; Höhe 398
Schwabach
http://fmscan.org/mi.php?i=2002701
10°59'13'' O / 49°17'01'' N; 10.986944 O / 49.283611 N; Höhe 472

Der alte Grundig ST6000 geht ganz gut, wenn auch nicht viel besser. Habe 
erstmal die Tasten in Gang kriegen müssen.

von Ich (Gast)


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Ich habe mir mal vor vielen Jahren einen anderen Demodulator für mein 
damaliges Radio gebaut. Verrauschte Sender waren dann in gutem Stereo 
genießbar. Muß mal schauen ob ich die Schaltung noch finden kann. Das 
Teil wurde (Erinnerung) am ZF-Verstärker angekoppelt und der Ausgang 
dann am Stereodekoder angeschlossen. Der Nachteil war das starke 
Zwischensenderrauschen.

von Ich (Gast)


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Falls Bedarf besteht.

von Alexander S. (boostar)


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Na klar Besteht Bedarf - muß ja immer was neues ausprobieren.

von Ich (Gast)


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Habe es noch gefunden, muß es nur noch scannen. Dauert mal noch paar 
Tage.
Die Schaltung ist mit einem A244 (DDR-Typ des TCA 440) aufgebaut, 
technisch
also nicht der letzte Schrei. Hat aber prima funktioniert. Der IC ist 
bei Reichelt als TCA440=A244 gelistet. Die jetzt verkauften TCA 440 
sollen lt.
verschiedener Forenbeiträgen nichts mehr taugen (Rauschen u.s.w.). Wenn 
es dort also die DDR-Ausführung sein sollte - Glück gehabt.

von Ich (Gast)


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(Muß mir das Enter beim schreiben abgewöhnen^^)

von Ich (Gast)


Angehängte Dateien:

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So, hier ist die Schaltung. Die C-Diode hat ca. 15-42 pF bei 28-3 Volt. 
Der IC A220/ 223/ 225 entspricht der TBA120 Reihe (wegen der 
Ankoppelung). Das ganze hat bei mir problemlos und auf Anhieb auf einer 
Lochrasterplatine funktioniert.

von hewlett (Gast)


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