Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikrofonverstärker für VU-Meter


von Björn R. (sushi)


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Hallo,
ich habe vor, das VU-Meter von ELV (dieses hier: 
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/VU19/47486-VU-Meter-VU19.pdf) 
als Standalone-Gerät zu betreiben. Soll heißen, Das Signal soll nicht 
direkt per Chinch-Stecker aus der Stereoanlage kommen, sondern von so 
einer kleinen Mikrophonkapsel. Also brauche ich einen passenden 
Mini-Verstärker für das Mikro. Könnt ihr mir da was empfehlen? Ich habe 
momentan weder das VU-Meter, noch das Mikro, noch den Verstärker, bin 
also für Vorschläge dahingehend offen ;-)
Mein Problem ist, ich habe keine Ahnung, was aus sonem Mikrophon 
normalerweise an Pegel rauskommt, und was son Chinch-Ausgang da anbieten 
muss/kann, weiß ich auch nicht. Hifi muss das ganze sicher nicht sein. 
Das ganze soll auch kein hochakkurates Messinstrument werden, sondern 
nur gut aussehen...

LG, Björn

von Hubert G. (hubertg)


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Wie wäre es mit dem Vorverstärker 19988 von ELV

von Björn R. (sushi)


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Das gefällt, danke! Der war mir noch nicht aufgefallen...
LG, Björn

von Björn R. (sushi)


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Also... ich habe jetzt dieses Mikrophon: 
http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=IA2;GROUPID=3604;ARTICLE=35461;START=0;SORT=artnr;OFFSET=16;SID=15B3jcnNS4AQ8AABL2IaM0029b9bf4fe5dd5bf26eca003f523b3b
, den o.g. Vorverstärker: 
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/19986_SMD_Mikrofonvorverstaerker/SMD-Mikrofonvorverstaerker_KM.pdf

und das o.g. VU-Meter: 
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/VU19/47486-VU-Meter-VU19.pdf 
in Betrieb.

Das ganze war gedacht als Standalone-Lösung, also damit ich es nicht per 
Chinch an die Stereoanlage anschließen muss, sondern es einfach auf die 
Umgebungsgeräusche reagiert. Leider verhält es sich wie folgt: Auf Musik 
reagiert es kaum, wenn überhaupt 1 LED Unterschied...
Klatscht man jedoch tut sich da schon mehr. Auch wenn man auf das 
Mikrophon pustet funktionierts. Wenn man die Empfindlichkeit des 
VU-Meters hochdreht, gehen mehr LEDs an, allerdings auch schon wenn 
alles leise ist.

Meine Überlegungen gehen dahin:
- Verstärkung des Mikrophon-Vorverstärkers erhöhen. Ich habe mal 
testhalber Die Widerstände R5 und R10(beide vorher 1k) durch 680Ohm 
ersetzt. Rechnerich komme ich dann auf eine Verstärkung von 230,97 
anstatt 110. Leider tut sich nicht viel mehr... Wo finde ich denn in dem 
Datenblatt vom TL072 mal die Angabe, wie weit ich mit der Verstärkung 
maximal gehen kann?


- Mein Mikrophon ist Murks?
- Der tantal-Kondensator am Ausgang des Vorverstärkers(10µF) filtert mir 
die falschen Frequenzen raus?
- Am Eingang des VU-Meters gibts noch einen Koppelkondensator...diesmal 
nicht Tantal und nur 1µF... Soll ich mal einen von den beiden 
überbrücken? Nicht dass einer mir einen Frequenzbereich rausfiltert und 
der andere den übrig gebliebenen...

Währe nett, wenn ihr mir helfen könntet, da das Ganze ein 
GEburtstagsgeschenk werden soll. Bin in Analogtechnik(leider, noch) eine 
Niete. Ich geh jetzt nochmal bei Wikipedia den 
Hochpass/Tiefpass/Bandpass angucken...

LG, Björn

von Hubert G. (hubertg)


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Weglassen kannst du keinen Kondensator, sonst müsstest du auch den 
Pegelregler im VU-Meter weglassen. Mach aus dem 1µ mal auch 10µ.

von Björn R. (sushi)


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Ändert leider gar nichts...
Auch das Stecken bzw. Offenlassen des Jumpers auf dem Vorverstärker 
bringt keinen sichtbaren Erfolg. An Widerstandspaarungen zur Einstellung 
der Verstärkung habe ich jetzt auch schon ein paar durch, von 110(So wie 
von ELV gedacht) bis ca. 10000. Interessanterweise tat sich bei 10000 
weniger als z.b. bei 1000. Schätze mal, ich habe ihn da in die Sättigung 
getrieben. Daher nochmal die Frage: Wo in dem Datenblatt: 
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/173077/UTC/TL072.html 
steht denn, bis wo man da gehen kann?

von Hubert G. (hubertg)


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Wenn sich da nichts tut, kann es nur am Mikro oder der Speisung dafür 
liegen. Aber um da sicher zu sein müsstest du ein Oszilloskop haben. Mit 
Ferndiagnose ist es da etwas schwer.

von Björn R. (sushi)


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Tja ein Oszilloskop...habe ich leider nicht... da muss ich wohl doch mal 
etwas sparen. So ein Gerät hat mir schonmal gefehlt und wird es wohl 
noch öfter. Ich weiß nicht so ganz, was ich von der Lösung mit der 
Soundkarte halten soll, denn die brauche ich noch und will sie nicht 
schießen. Jetzt ist guter Rat teuer. Aber danke schonmal. Vielleicht 
experimentiere ich nochmal ein bischen.
Aber eins fällt mir noch auf: Immer wenn ich was mit OPs mache, 
funktioniert es nicht...deswegen wollte ich diesmal was "fertiges" 
kaufen...und siehe da: es funktioniert nicht. Grrr mistkrüppel sind 
das...

von HildeK (Gast)


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>Wo finde ich denn in dem
>Datenblatt vom TL072 mal die Angabe, wie weit ich mit der Verstärkung
>maximal gehen kann?
Es gibt ein GBW (gain bandwidth product), dass dir sagt, vieviel 
Verstärkung bei welcher Frequenz maximal möglich ist. Wenn da z.B. 4MHz 
steht, dann kannst du eine Frequenz von 20kHz um 200 verstärken, eine 
mit 2kHz um 2000 (mit 3dB Dämpfung).
Also, rund 200 pro Stufe sollte möglich sein beim TL072 - auf HiFi kommt 
es ja nicht unbedingt an.

Hänge doch einfach mal einen Kopfhörer (ev. noch mit einem 100 Ohm 
Vorwiderstand zum Schutz des VV) direkt an den VV an. Dann kannst du 
hören, was dein Mikro aufnimmt - wenn schon kein Scope zur Verfügung 
steht.
Bei den hohen Verstärkung gibt es aber noch andere Probleme:
-du fängst dir Brumm ein und/oder
-der VV könnte schwingen.

Für den Betrieb eines Elektret-Mikes mit zwei Anschlüssen muss die 
Brücke BR1 im VV gesteckt sein.
Hast du irgendwo noch so einen Kleinlautsprecher rumliegen? Probiere den 
mal als Mikro - ohne BR1 natürlich.

>- Mein Mikrophon ist Murks?
Glaub ich zunächst mal (noch) nicht. Höchstens defekt - mehr als 10V 
nehmen die Elektret übel.
>- Der tantal-Kondensator am Ausgang des Vorverstärkers(10µF) filtert mir
>die falschen Frequenzen raus?
Ich sehe da zwar nur 2,2µF aber auch das ist bei min. 10k 
Eingangswiderstand kein Problem.
>- Am Eingang des VU-Meters gibts noch einen Koppelkondensator...diesmal
>nicht Tantal und nur 1µF... Soll ich mal einen von den beiden
>überbrücken? Nicht dass einer mir einen Frequenzbereich rausfiltert und
>der andere den übrig gebliebenen...
Der 1µF hebt nur die untere Grenzfrequenz etwas an (auf 17 Hz).

von Björn R. (sushi)


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So Leute...nachdem ich den ganzen Tag experimentiert habe, habe ich 
festgestellt, dass ich was überlesen habe schäm . Nämlich die Tabelle 
1. Da steht bei dem 2-poligen Elektret-Mikrophon, dass man R3 unbestückt 
lassen soll... grml. Jetzt ist es leider schon zu spät, um in die 
Werkstatt zu gehen, aber morgen wird das direkt getestet. Bericht folgt 
;-)
Sorry für meine Dämlichkeit, falls es dann funktioniert...
Bin im Moment etwas konzentrationsschwach da ich eine Chemotherapie 
hinter mir habe. Das ist aber nicht euer Problem. Der Tumor wird laut 
Ärzten auch komplett verschwinden, also macht euch keine zu großen 
Sorgen um mich. Wie gesagt, danke schonmal für eure Hilfe, und ich werde 
berichten!

von HildeK (Gast)


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Für alles sind steckbare Brücken drin - nur dafür nicht :-o

Gute Besserung!

von Björn R. (sushi)


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Also- das funktioniert schon wesentlich besser! Wenn man es in einer 
Disco aufstellt ist es bestimmt optimal... Für Zimmerlautstärke würde 
ich mir noch ein wenig mehr Ausschlag wünschen. Mal sehen, bis 
Donnerstag hab ich ja noch Zeit ;-)
Aber schon brauchbar.
Vielleicht funktionierts mit der Bums-Bums-Musik von dem Kollegen ders 
kriegt auch noch besser als mit meiner Rockmusik^^

von Tech1 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi!

Wurde diese Schaltung mit dem Mikrofon, dann mit dem 
Mikrofonvorverstärker 
(http://www.elv-downloads.de/service/manuals/19986_SMD_Mikrofonvorverstaerker/SMD-Mikrofonvorverstaerker_KM.pdf) 
und dann direkt auf die VU-Meter Schaltung 
(http://www.elv-downloads.de/service/manuals/VU19/47486-VU-Meter-VU19.pdf) 
verbunden?

Bzw. wir der TL062 überhaupt benötigt, da ja schon der TL072 das Signal 
verstärkt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Tech1 schrieb:
> Bzw. wir der TL062 überhaupt benötigt, da ja schon der TL072 das Signal
> verstärkt?

Jo, der 062 ist hier der Aktivgleichrichter. Du könntest aber die andere 
Hälfte des 062 als Mikrofonverstärker nehmen, dann ist der 072 
überflüssig. Mit einer Verstärkung von 100-300fach sollte das klappen.
Ist zwar nicht so wichtig, aber wie um Himmels Willen bist du denn auf 
diesen Thread gekommen - von 2008?

: Bearbeitet durch User
von Tech1 (Gast)


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Ich würde gerne eine Lärmampel realisieren, dadurch bin ich auf diesen 
Thread gestoßen :)

Matthias Sch. schrieb:

> Jo, der 062 ist hier der Aktivgleichrichter. Du könntest aber die andere
> Hälfte des 062 als Mikrofonverstärker nehmen, dann ist der 072
> überflüssig. Mit einer Verstärkung von 100-300fach sollte das klappen.

Wie würde das dann im Schaltplan ausschauen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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So wie die Schaltung rund um Pin 1-3 des TL072 (R16 und R17 nicht 
vergessen) bei R15 gehts dann zum Levelpoti P1.
Die einzige Frage, die du klären musst, ob du dir die negative 
Versorgungsspannung des 062 tatsächlich antun willst. Wenn ja, 
vereinfacht sich die Schaltung des Mikroverstärkers ein wenig:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/opa2.htm

Bild 10 ist ein Beispiel. Bild 9 ist auch gut, hier kannst du den 
gesamten Offsetabgleich Kram einfach weglassen.
In diesem Thread sind auch noch ein paar:
Beitrag "Vorverstärker für Elektret-Mikrofon"

Aber das ist eine Opamp Grundschaltung, die man oft im Netz findet. Such 
nach Wechselspannungsverstärker oder Mikrofonverstärker.

: Bearbeitet durch User
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