Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufserfahrung in bereich Technischer Assistent der Informatik


von Tobias H. (Firma: XXX) (toib)


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Hallo Ich bin vor kurzem mit meiner Ausbildung zum technischen 
Assistenten für die Informatik fertig geworden beim b.i.b International 
College.


Meine Frage ist wie die Beruflichen Aussichten für diesen Bereich sind.

Ich spiele nämlich mit den Gedanken zu studieren oder eine weitere 
Ausbildung zu machen wie z.B Informatiker.



Hat wer Erfahrungen oder einen RAT würde mich sehr darüber freuen!!!!


LG

Tobias H.

von TechInfo (Gast)


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Hallo,

ich bin informationsttechnischer Assistent, habe damals auch eine 
schulische Ausbildung gemacht, dürfte also ungefähr das gleiche sein. 
Das war damals zu Zeiten des New Economy- und IT-Booms, jeder wollte in 
die Branche rein, die Möglichkeiten schienen unbegrenzt. Damals wurden 
viele Leute gesucht, die Stellen mußten mit fachfremden Quereinsteigern 
aufgefüllt werden, deshalb riet man den jungen Leuten, entweder diese 
schulische Ausbildung oder eine berufliche Ausbildung in den neuen 
IT-Berufen zu machen.

Als ich dann fertig war, sah es ganz anders aus. Die Blase war geplatzt, 
viele kleinere Unternehmen gingen pleite, die Quereinsteiger wurden 
wieder entlassen. Da diese zweijährige schulische Ausbildung im 
allgemeinen als "minderwertiger" als die 3 einhalb jährige berufliche 
Ausbildung z.B. zum Fachinformatiker angesehen wurde, und selbst die 
frisch ausgebildeten Fachinformatiker nicht übernommen wurden, hatte man 
keine Chance direkt in einen Job einzusteigen.

Ich habe mich dann auch für ein Studium entschieden, nachdem ich lange 
nach einem passenden Studiengang gesucht habe (wollte nicht allgemeine 
Informatik studieren, da zu viel Mathematik und Theorie und zu wenig 
Technik). Ich entschied mich für die Technische Informatik und habe es 
nicht bereut. Bin zwar kein Netzwerkadminstrator geworden, wie ich es 
mir mal mit 16 gewünscht hatte, dafür aber 
Embedded-Software-Entwicklungsingenieur mit gutem Gehalt und viel Spaß 
an der Arbeit.

Ich hätte mir zu Beginn meiner Ausbildung zum IT-Asisstenten auch nicht 
vorstellen können, zu studieren (wollte Geld verdienen wie meine Kumpels 
auch), im Nachhinein war es aber die beste Entscheidung die ich treffen 
konnte. Aber es kommt eben immer darauf an, was du im Beruf machen 
willst. Kannst du dir überhaupt nicht vorstellen, als Programmierer zu 
arbeiten, macht ein Informatik-Studium (egal welcher Richtung) nur wenig 
Sinn.

von (prx) A. K. (prx)


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TechInfo wrote:

> Kannst du dir überhaupt nicht vorstellen, als Programmierer zu
> arbeiten, macht ein Informatik-Studium (egal welcher Richtung) nur wenig
> Sinn.

Informatik != Programmierung.

Die meisten studierten Informatiker wirst du in anderen Positionen 
finden, wie beispielsweise in System- und Datenbankadministration. 
Programmierung ist dort allenfalls ein kleiner Teil - man sollte halt 
nicht gleich am ersten 5-zeiligen Batch-Script scheitern.

von TechInfo (Gast)


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@A. K.

Klar gibt es auch die administratorische Schiene. Ein Datenbankbetreuer 
der aber keine Lust auf Programmieren hat, ist Fehl am Platze. Es wird 
immer wieder kleine und auch größere Programmieraufgaben geben.

Im Bereich System-/Netzwerkadministration waren zu meinen Schulzeiten 
viele Quereinsteiger am Werk. Ich weiß nicht ob die Firmen für solche 
Dinge mittlerweile studierte Informatiker einstellen.

In wie weit ist sowas denn Inhalt eines allgemeinen Informatikstudiums? 
Ich dachte da geht es eher um programmtechnische Theorie, Compilerbau, 
Datenstrukturen, Algorithmen etc.

von Aike T. (biertrinker)


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Hallo,

Ich habe auch den Informationstechnischen Assistenten in 3 Jahren an der 
Berufsschule gemacht. Ich war aber 2001 fertig und konnte noch so gerade 
vorm großen Knall einen Job als Sys-Admin ergattern, weil ich nicht zum 
Bund musste. Meine Mitschüler die dann ein Jahr später erst anfangen 
konnten hatten es da schon schwerer.
Habe dann 3 Jahre gearbeitet, dann wurde mir der Job langsam zu blöd und 
die Bereitschaft wieder was zu lernen war wieder erwacht. Also habe ich 
2004 angefangen Wirtschaftsinformatik zu studieren - Im moment schreibe 
ich meine Diplomarbeit.
Ich kann natürlich noch nicht abschließend darüber urteilen ob das eine 
Gute Entscheidung war, aber ich kann auf jeden Fall sagen, das ein 
Studium - egal welcher Art - den Horizont und das Blickfeld weitet.
Wirtschafsinformatik im speziellen halte ich im übrigen für eines der 
interessantesten Gebebiete der Informatik im Moment. Ich würde es auf 
jeden Fall wieder studieren, auch wenn ich vom Herzen her wohl nie ein 
echter Wirtschafswissenschaflter werden werde ;-) der Technische 
Hintergrund bleibt dann doch dominant.

viele Grüße

Aike

von hm (Gast)


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Also, ich habe auch meinen "Staatilich geprüften Technischen Assistenten 
für Informatik" gemacht.

War ein 3/4 Jahr arbeitslos... habe Job gesucht, aber mit dem Beruf... .
Habe dann Technische Informatik studiert.
Darin war alles enthalten was mir gefallen hat und noch mehr.
Netzwerktechnik, Programmierung (C, SPS,...), Grundlagen E-Tech, 
Bauelemente Grundschaltungen, Digitaltechnik, ... .

Dezeit schreibe ich Diplom. Die Firma wird mich nach meiner Diplomzeit 
aber nicht wieder her geben und Gehaltsmässig sieht es sehr gut aus.
Und ich musste keinen Chef ertragen der mich rausschmeißt, wenn ich 
keine Krawatte anhabe... . bei solchen Vorstellungsgesprächen wär ich 
einfach gegenagen.

Einfach ein Job mit dem man glücklich werden kann. Möglichkeiten sind 
viele offen, habe z.B. ein Angebot als Netzwerkadmin. Wie ich es früher 
immer werden wollte... .Aber wenn ich das jetzt gleich mache nimmt mich 
später keiner mehr für was anderes. Also erst mal das hier.

Studium war anfänglich sehr hart, Grundstudium halt. Aber die Zeit war 
wunderschön und hat sehr geformt. Bin jetzt n richtiger TI, mit Bauch 
und so. Schaue Soziale, welche sich einen Ball zuwerfen und sich 
unterhalten, sehr gerne zu. Verabscheue Menschen die ihren Status durch 
Objekte darstellen und dann vielleicht im Hintergrund gar nichts richtig 
können.

Der Dekan an meiner FH verdient auch sehr gut, war immer locker, 
freundlich aber doch sehr Kompetent. Das Ziele ich jetzt auch an.

Letztendlich musst du Wissen, ob das ein Weg für dich ist. Die Chancen 
später sind sehr gut, und mein Assitentenwissen hat mir doch etwas 
geholfen beim Studium andere hinter mir zu lassen. Da ich kein Abi 
hatte, sondern mit den Assistenten die FH-Reife mitbekommen habe hat 
mich das doch sehr erstaunt.

Zu TechInfo, sehr Sympatischer Mensch :)
Aber irgendwann werd ich Netzadmin machen, nur jetzt erst mal Geld + 
Erfahrung sammeln. Das ist wichtiger.

Einen Gruß,
schönen Freitag + schönes WE!

von (prx) A. K. (prx)


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TechInfo wrote:

> Klar gibt es auch die administratorische Schiene. Ein Datenbankbetreuer
> der aber keine Lust auf Programmieren hat, ist Fehl am Platze. Es wird
> immer wieder kleine und auch größere Programmieraufgaben geben.

Ich sagte ja schon, dass man das können sollte. Aber es ist ein grosser 
Unterschied, ob man sowas 8 Stunden am Tag 5 Tage die Woche macht, oder 
ab und zu mal.

> Im Bereich System-/Netzwerkadministration waren zu meinen Schulzeiten
> viele Quereinsteiger am Werk.

Und viel mir bekannten hauptberuflichen Programmierer sind 
Quereinsteiger. ;-)

> Ich weiß nicht ob die Firmen für solche
> Dinge mittlerweile studierte Informatiker einstellen.

Tun sie (mich ;-), aber natürlich nicht nur. Im Netzwerkbereich sind 
naheliegenderweise nicht selten Nachrichtentechniker anzutreffen. Ist 
halt ein Mix, wie üblich. Ich bin im Consulting zu diesem Sektor auch 
schon einem Archäologen/Altsprachler begegnet.

> In wie weit ist sowas denn Inhalt eines allgemeinen Informatikstudiums?
> Ich dachte da geht es eher um programmtechnische Theorie, Compilerbau,
> Datenstrukturen, Algorithmen etc.

Das ist ein Aspekt von vielen. Das heutige Spektrum kenne ich nicht, 
aber vor 20 Jahren gingen die Schwerpunkte von Hardware über sehr 
programmierferne Theorie bis zur Linguistik. Und ich könnte mir gut 
vorstellen, dass mittlerweile Datenschutz- und Sicherheitsthemen dazu 
gekommen sind.

von Tobias H. (Firma: XXX) (toib)


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Danke euch für die Anteilnahme :)


Hat mich schwer begeistert wie sich so etwas entwickeln kann!


Ich bin mir auch schon zu 90% sicher das ich studieren werde :)


In den bereich TECHNISCHE INFORMATIK , da ich selber zuhause bastele und 
mich immer interessiere wie etwas funktioniert! :)




Vielen dank und lieben gruß + schönes Wochenende :)

von atat (Gast)


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> Da diese zweijährige schulische Ausbildung im allgemeinen als
> "minderwertiger" als die 3 einhalb jährige berufliche
> Ausbildung z.B. zum Fachinformatiker angesehen wurde
Die Ausbildung der IT-Berufe dauern normalerweise 3 Jahre... ;-)

von Tobias H. (Firma: XXX) (toib)


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Interessant wäre es auch noch für mich zu wissen wenn ich in den Bereich 
der Technischen Informatik gehe was für Themenbereiche auf mich zu 
kommen


Gibt es Wahlfächer?!



gruß

von TechInfo (Gast)


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>Zu TechInfo, sehr Sympatischer Mensch :)
>Aber irgendwann werd ich Netzadmin machen, nur jetzt erst mal Geld +
>Erfahrung sammeln. Das ist wichtiger.

Das ist sicher der bessere Weg als zuerst als Netzadmin zu arbeiten und 
dann nach 10 Jahren nochmal in die Programmierung einsteigen - da wirst 
du dann nicht mehr ernst genommen.

>Die Ausbildung der IT-Berufe dauern normalerweise 3 Jahre... ;-)

Ich habe mich damals für diese Berufe interessiert und meine, damals 
wären es noch 3 einhalb Jahre gewesen. Kann sich ja geändert haben.

>Interessant wäre es auch noch für mich zu wissen wenn ich in den Bereich
>der Technischen Informatik gehe was für Themenbereiche auf mich zu
>kommen
>
>
>Gibt es Wahlfächer?!

Was genau für Fächer existieren, hängt natürlich von der Hochschule ab. 
Grundsätzlich ist die Technische Informatik ja schonmal eine 
Spezialisierung der allgemeinen Informatik. Und zwar in der Richtung, 
dass du einen informations- und elektrotechnischen Background bekommst. 
Während meiner Assistenten-Ausbildung in der Schule kam in mir das 
Interesse auf, zu erfahren wie Computer intern funktionieren, und zwar 
nicht auf der Komponenten-Ebene (Festplatte, RAM-Baustein, 
Grafikkarte...) wo sich heute eh jeder auskennt sondern tiefer, auf der 
logischen Ebene. Wie funktioniert überhaupt ein Bussystem? Eine 
Datenübertragung in e-technischer Sicht? Wie ist ein Prozessor 
aufgebaut? Wie bringt man ihn zum rechnen, wie "denkt" er?

Wenn dich solche Fragestellungen interessieren, ist die technische 
Informatik genau richtig. Du solltest kein vollwertiges 
E-Technik-Studium erwarten, nachdem du locker flockig Schaltungen 
raushaust. Aber wenn dich das Zusammenspiel von Hard- und Software 
interessierst, die Architektur eines Systems, dann bist du richtig.

Ich hatte damals in der Schule schon C++ und Delphi programmiert, 
Standard-Windows-Programme mit Oberflächen. Das hat mir zwar Spaß 
gemacht, ich wollte aber später im Beruf sowas nicht machen. Deshalb 
habe ich auch nicht Wirtschaftsinformatik oder ähnliches studiert. Im 
Studium habe ich dann in der embedded Programmierung das ideale Feld für 
mich gefunden - Programmierung, aber keine Windows-Programme sondern 
immer relativ nah an der Hardware (mal mehr, mal weniger, je nach 
Schicht auf der man programmiert), so dass man die Auswirkungen seines 
Codes direkt am Verhalten des Gerätes sehen kann und nicht den Bezug 
dazu verliert, was jetzt innerhalb der Hardware grade passiert.

Mir gefällt daran auch, dass es eine eher spezielle Geschichte ist unter 
der sich fachfremde Leute gar nichts vorstellen können. Als Laie kennt 
man eben nur Windows-Programme und hat keine Ahnung, was da eigentlich 
im Hintergrund passiert. Mikrocontroller sind sowieso ein Buch mit 
sieben Siegeln und kaum bekannt, obwohl sie im Alltag überall zu finden 
sind. Viele Bekannte sind erstaunt, dass man ein Auto oder eine 
Waschmaschine genauso programmieren kann wie einen PC, mit dem sie das 
Wort Computer eigentlich verbinden. Das alles macht für mich die 
Faszination an diesem Job aus.

Na, Interesse geweckt? ;)

von Tobias H. (Firma: XXX) (toib)


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Oh ja das hört sich genauso an was ich mir vorstelle :)



Super :) nadann werde ich mal langsam mich für das SS oder WS bewerben



vielen dank :)

von TechInfo (Gast)


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>Oh ja das hört sich genauso an was ich mir vorstelle :)

Vielleicht noch eine Sache: Das Studium macht dich nicht zu einem 
Experten in einem bestimmten Gebiet. Du wirst Themen wie Programmierung, 
Nachrichtentechnik, Prozessordesign, E-Technik-Grundlagen, Elektronik 
(Bauteile, Schaltungen), Signalverarbeitung aber auch mathematische 
Modellbildung, Simulation von Systemen etc. mitbekommen, wenn du es bis 
zum Schluss durchhältst. Dazu kommen teilweise exotische Wahlfächer, je 
nach Interesse.

Am Ende hast du also von allem ein bißchen gehört, kannst aber nichts 
richtig ;) Das hat aber den Vorteil, dass du dich am Ende unter mehreren 
Alternativen entscheiden kannst, in welche Richtung du dann im Beruf 
gehst. Und du wirst sicher während des Studiums merken, dass dir 
plötzlich Sachen Spaß machen, für die du vorher kein großes Interesse 
hattest und deine Berufswahl dementsprechend ausrichten.

Die Spezialisierung bekommst du dann im Unternehmen, angefangen schon 
bei Praktikum und Diplomarbeit (bzw. heute Bachelor). Also genieße die 
Studienzeit und nimm so viele verschiedene Eindrücke mit wie möglich.

Achja, das Grundstudium ist ein hartes Brot, dort kommen noch nicht die 
wirklich interessanten Themen sondern es heißt erstmal Mathe, Physik und 
Grundlagen büffeln. Das ist eine Art Aussieben, da muss man schon auf 
die Zähne beißen um durchzukommen. Das Hauptstudium wird dann wesentlich 
entspannter, weil dann eben die wirklich interessanten Themen kommen für 
die man auch gerne lernt ;)

von Phillip (Gast)


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Hallo Leute!

Ich mache zur Zeit die Ausbildung "Technischer Assistent für Informatik" 
mit zusätzlicher Fachhochschulreife.

Viele von meinen ehemaligen Klassenkameraden verdienen schon ihr Geld, 
und na ja, unbedingt Glücklich macht einen das ja nicht.

Mir macht die Fachrichtung ja auch echt Spaß, nur ich weiß jetzt schon 
das ich eher in die Programmier richtung will. Alles eher so im 
Software-Bereich.

Hardware ist eher nichts für mich. Schaltungen aufbauen fällt mir auch 
nicht gerade einfach.

Ich würde danach gerne studieren, meine Noten sind eigentlich ganz gut 
und ich will mich unbedingt weiterbilden.

Ich würde gerne mal ein paar Studiengänge von euch erfahren die ich in 
der Software Richtung machen könnte (wäre zumindest nett).
gibt es auch Möglichkeiten als TA dann in der Webdesign-Branche zu 
studieren, oder Game-Designer?

Hat vielleicht auch einer die Erfahrung über eine Berufsakademie zu 
studieren?
Denn ein Studium kostet doch ein haufen Geld - wie soll man das als 
"normaler" ;D bezahlen.

Ich würde mich ehct über ein paar Interessante Beiträge freuen - ihr 
würdet mir echt sehr weiter helfen!

von Phillip (Gast)


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*
Ach ja...die Berufsrichtung "TA" wird ja eher belächelt da es ja "nur" 
schulisch ist.
Doch wenn ich danach studieren will und so, ist dass dann wirklich so 
berechtigt? Ist denn diese Richtung so minderwertig?
Oder hilft sie einem im Studium schon weiter?

von Thomas Paulußen (Gast)


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Moin Moin
Nach dem was ich gelesen habe was an staatlichen Schulen unterrichtet 
wird und diese Assistenten die selbe Berufsbezeichnung tragen wie ich, 
wundert es mich nicht, dass ich mit dieser schulischen Ausbildung keinen 
Job finde.

Ich habe an der PTL-Wedel mit den Studenten der FH-Wedel zusammen im 
Unterricht gesessen und die selben Übungen geschrieben. Ich erinnere 
mich noch daran dass ich dem einen jetzigen Master erklären musste was 
der Dozent meinte, aber im Gegenteil zu dem hatte ich noch ein 
Privatleben ^^
Der Teil Software Entwicklung war praktisch der gleiche wie im Studium 
der Technischen Informatik, nur im Studium bekommt man noch mehr drum 
herum und mehr theoretisches mit. An jedem Fach wird noch ein kleines 
Kapitel angehängt und dafür darf man dann all den kram den man schon 
kennt noch ein Mal durcharbeiten und noch ein Mal schreiben... tierisch 
langweilig.
Und doch werd ich das Studium durchziehen, denn die Arbeit an sich find 
ich interessant.

Dann heißt es auch das Fernstudenten gute Aussichten hätten, ich habe 
das Assistenten Exam von einer Privatschule und bin Fernstudent, aber 
ich bekomme nur Absagen, also ohne Vitamin B gibt es sowieso keine Jobs 
mehr.
Auch die Kommilitonen die ich kannte hatten die selben Probleme einen 
Job zu finden.
Will mich jemand vom Gegenteil überzeugen muss er mir schon einen Job 
anbieten sonst kann er seine Märchenstunde wo anders halten. ;-)

Und meine Geschichtsstunde ist hiermit beendet :-D

Wenn Du nebenbei Arbeiten willst, such Dir erst den Job und starte 
nachdem Du Dich eingearbeitet hast ein Fernstudium, ich bin zur zeit bei 
der Wilhelm Büchner Hochschule eingeschrieben und ich muss sagen, das 
ist viel viel besser als das Präsentsstudium an der FH-Wedel wo ich 
vorher war, weil die Unterlagen einfach perfekt zum lernen sind, man 
kann die auch Vorbestellen für Monate die noch nicht dran sind. 
Ausserdem kann man alle Vierteljahr Klausuren schreiben und das in 
vielen großen Städten, nicht nur in Darmstadt.

Grüße

von Phillip (Gast)


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erstmal danke für deine Info.

Allerdings würde ich nicht unbedingt sagen das es an dieser Ausbildung 
liegt keinen Job zu finden.
Denn Als "Technischer Assistent für Informatik" hat man schon wesentlich 
mehr plan als ein normaler realschüler (und ich spreche aus erfahrung).

Ich würde schon sagen es bringt einen was - denn somit hat man viel mehr 
vorkenntnisse und kennt sich damit viel besser aus.
Aber ich bin halt auf ein Studium aus.
Das blöde ist nur die Finanzierung.
Ich habe keine Ahnung iwe ich das Anstellen soll. Dieses Fernstudium 
klingt zwar schön und gut.
Wiederrum müsste ich nebenbei arbeiten. So und als was soll ich dann 
bittschön arbeiten? Da müsste ich schon ne Menge nebenjobs machen um 
annähernd an das geld zu kommen.

Mich würde noch ein duales studium interessieren. Oder halt gleich 
danach studieren. Bloß das geld.
Hat irgendjemand bitte eineen tipp bzw. persöiche erfahrungen?
Bezüglich BaFög und sonstigen anderen Sachen?
Mir wäre damit echt sehr geholfen.

Wie sieht es eigentlich mit dem "mindest - notendurchschnitt" aus wenn 
man in der informatik branche (z.B. als programmierer) studieren möchte?

Grüße Phillip

von Mücke (Gast)


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> Ausserdem kann man alle Vierteljahr Klausuren schreiben und das in
> vielen großen Städten, nicht nur in Darmstadt.

Habe mich auch mal dafür interessiert, aber ich dachte man muss immer 
nach Darmstadt, oder ist das nur für die Präsenzphasen?

Erklär mal bitte.

Ich komme aus Lüneburg, gibts da auch die Möglichkeit die Klausuren zu 
schreiben? (Stichwort Leuphana Uni?)
Oder vielleicht sogar Präsenzphasen zu absolvieren?
Darmstadt ist halt von hier aus gesehen am Ende der Welt.

Gruss

Mücke

von Flocki (Gast)


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Du hast nach Studiengängen für deine Vorliebe Web/Games gefragt: 
Dipl.-Inf. Medieninformatik war das an meiner ehem. FH - heute natürlich 
bachelorisiert. Hab auch einige Kumpels aus dem Studiengang, die sind 
sehr zufrieden damit gewesen. Ist natürlich z.Zt. keine Jobgarantie.

von Arc N. (arc)


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Phillip schrieb:
> erstmal danke für deine Info.
>
> Allerdings würde ich nicht unbedingt sagen das es an dieser Ausbildung
> liegt keinen Job zu finden.
> Denn Als "Technischer Assistent für Informatik" hat man schon wesentlich
> mehr plan als ein normaler realschüler (und ich spreche aus erfahrung).
>
> Ich würde schon sagen es bringt einen was - denn somit hat man viel mehr
> vorkenntnisse und kennt sich damit viel besser aus.
> Aber ich bin halt auf ein Studium aus.
> Das blöde ist nur die Finanzierung.
> Ich habe keine Ahnung iwe ich das Anstellen soll. Dieses Fernstudium
> klingt zwar schön und gut.
> Wiederrum müsste ich nebenbei arbeiten. So und als was soll ich dann
> bittschön arbeiten? Da müsste ich schon ne Menge nebenjobs machen um
> annähernd an das geld zu kommen.

Warum?
http://www.fernuni-hagen.de/studium/gebuehren/gesamtkosten/bachelorstudiengaenge.shtml
(die Fernuni-Hagen erhebt noch keine Semestergebühren d.h. die Kosten 
liegen bei etwa 600 € pro Jahr).

>
> Mich würde noch ein duales studium interessieren. Oder halt gleich
> danach studieren. Bloß das geld.
> Hat irgendjemand bitte eineen tipp bzw. persöiche erfahrungen?
> Bezüglich BaFög und sonstigen anderen Sachen?
> Mir wäre damit echt sehr geholfen.
>
> Wie sieht es eigentlich mit dem "mindest - notendurchschnitt" aus wenn
> man in der informatik branche (z.B. als programmierer) studieren möchte?

AFAIK gibt es z.Z. in den normalen Informatikstudiengängen keinen NC 
(mit Ausnahme einer FH!).
http://www.hochschulstart.de/index.php?id=1903


> Grüße Phillip

von Mine Fields (Gast)


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Ein duales Studium ist schon nicht verkehrt. Man bekommt in der Regel 
ein etwas besseres Azubigehalt, von dem man gut leben kann. Das Studium 
ist zwar wahrscheinlich relativ stressig - man hat keine Semesterferien, 
sondern nur normalen Urlaub.

Und gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist das wohl die beste 
Chance, auch nach dem Studium einen Job zu bekommen. Ein solches Studium 
ist sehr teuer für die Firma - deswegen wird selten über Bedarf 
ausgebildet. Die Übernahmechancen sind relativ gut. Die Schwierigkeit 
ist wohl eher, überhaupt einen Studien/Ausbildungsplatz zu bekommen.

von Phillip (Gast)


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Dankeschön für die Antworten.

Ich kann mich ganz einfach nicht ganz entscheiden was ich danach machen 
soll. Ich will danach nicht unbedingt technische Informatik studieren. 
Mich interessiert z.B. auch der Studiengang zum Webdesigner, 
Grafikdesigner.

Allerdings weiß ich nicht ob ich das wirklich mit dem Ausbildungsfeld 
"Technischer Assistent für Informatik" mit Fachhochschulreife studieren 
kann.

Ob es da eine Chance für mich gibt in der Richtung zu studieren? Oder 
hätte ich da gleich Gestaltungstechnischer Assistent machen solln?
Doch nun habe ich schon das erste Jahr (von 2 1/2) hinter mir.
Doch ich will danach auch nicht dastehen und kann das nicht das 
studieren was ich studieren möchte.

Grüße Phillip

von Arc N. (arc)


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Phillip schrieb:
> Dankeschön für die Antworten.
>
> Ich kann mich ganz einfach nicht ganz entscheiden was ich danach machen
> soll. Ich will danach nicht unbedingt technische Informatik studieren.
> Mich interessiert z.B. auch der Studiengang zum Webdesigner,
> Grafikdesigner.
>
> Allerdings weiß ich nicht ob ich das wirklich mit dem Ausbildungsfeld
> "Technischer Assistent für Informatik" mit Fachhochschulreife studieren
> kann.
>
> Ob es da eine Chance für mich gibt in der Richtung zu studieren? Oder
> hätte ich da gleich Gestaltungstechnischer Assistent machen solln?
> Doch nun habe ich schon das erste Jahr (von 2 1/2) hinter mir.
> Doch ich will danach auch nicht dastehen und kann das nicht das
> studieren was ich studieren möchte.
>
> Grüße Phillip

Wenn das eine normale Fachhochschulreife (keine fachgebundene) ist, 
sollten damit alle Studiengänge (an FHs) studiert werden dürfen.
Bspw. 
http://www2.fh-gelsenkirchen.de/FH-Sites/fachbereiche/index.php?id=9402 
oder die anderen Studiengänge in GE 
http://www2.fh-gelsenkirchen.de/FH-Sites/FH-Main/index.php?id=1843

von Phillip (Gast)


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Na ja...ich mach ja "Technischer Assistent für Informatik" mit 
Fachhochschulreife.
Ich muss in deutsch und englisch noch zusatzprüfungen schreiben.

Danach können wir an allen fachhochschulen studieren.

Bloß ob ich damit wirklich in den bereich grafik, bzw. mediendesign 
gehen kann, dass weiß ich leider nicht.
Ich will jetzt aber auch nicht, nachdem ich 1 jahr geschafft hab, als 
Gestaltungstechnischer assistent anfangen.

Doch danach dazustehn, und nicht das zu studieren zu können was man sich 
vorstellt, wäre schon echt schade.

Mfg Phillip

von Phillip (Gast)


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Ich danke für die Seite.

Ich hab echt viel informatives herausgefunden, ist echt klasse!

Dankeschön! ;D

Phillip

von Nico M. (Gast)


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Ich weiß, dieser Artikel ist mittlerweile uralt und liegt eigentlich 
schon schlummernd im Grab.
Aber auch ich möchte mal eine Sichtweise von dem Beruf und dem, was 
danach sein könnte, aufzeigen, vielleicht interessiert das ja nochmal 
einen meiner Vorposter oder jemand, der das hier via Google findet.

Auch ich habe den technischen Assi für Informatik gemacht (mit dem 
"schulischen" Teil der FH). Nun stand ich Anfang 2010 vor der Frage, was 
ich denn im Sommer mache?  Sicher war, ich mache meine Zusatzprüfung in 
Mathe, Deutsch, Englisch um mir für irgendwann die Tür "Studium" 
aufzumachen. Habe ich im Nachhinein auch geschafft. Aber sonst?

Ich bin ehrlich, in Programmierung und Datenbanken bin ich elendig auf 
der Strecke geblieben, hab die Fächer gerade so bestanden, 
Netzwerktechnik war sehr auf die Einrichtung vom Windoof Server 2008 und 
IpCop beschränkt, keinerlei Netztopologien usw. beigebracht bekommen, 
oder warum man Cat. 5 "nur" 100m legen sollte etc.etc.etc.
Aber Elektrotechnik, Pneumatik/SPS und alles Hardwaretechnische hat mich 
unglaublich begeistert und darin war ich einer der Klassenbesten, also 
stand recht schnell fest:

Ich mache meine FH noch in der BTI (unsere Kurzbezeichnung damals :)und 
mache den praktischen Teil in einer zweiten, betrieblichen Ausbildung.
Ziel war also klar, aber was lerne ich? Ich hatte mich entschieden, 
IT-Systemelektroniker oder Systeminformatiker zu werden (Deutsche Bahn 
Netze wollten mich sogar fast um jeden Preis haben?), bin denn aber auf 
den Beruf "Elektroniker für Informations- und Telekommunikationstechnik" 
gestoßen. Habe mich bei der entsprechenden Firma beworben und nun bin 
ich hier :D Natürlich noch in Ausbildung bis Feb. 2014, aber bisher kann 
ich sagen, es hat sich gelohnt. Klar, wer sehr gern programmiert, hat 
hier nichts verloren, da der Beruf sehr baustellenlastig ist und man oft 
tagelang nur Kabel zieht.
Schwerpunktmäßig liegt das ganze auf Sicherheits- und 
Kommunikationstechnik ("Alarmanlagen", Überwachungszeug, 
Daten-/Netzwerktechnik, Telefonanlagen) und man ist viel auf Baustellen, 
aber es ist trotzdem in vielen Punkten nah an meinem Lern-Ursprung, man 
erkennt viele Sachen schnell wieder, es gibt viele Parallelen. So kann 
man das Programmieren einer Brandmeldeanlage mit der SPS-Programmierung 
GROB vergleichen.

Genug geplappert, ich wollte lediglich sagen, dass man als TAI durchaus 
auch sehr gute Chancen hat, im Handwerk, bzw. in der Elektrobranche 
durchzukommen. Damals war ich schulisch mittig bis schlecht, heute bin 
ich fast Klassenbester mit nem Schnitt von 1,7! (Abschluss TAI war 
fachlich 4,0, FH 2,7!)

Greets :D

von EGS_TI (Gast)


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What? xD

von Orakel von Delphi (Gast)


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Also ich habs auch nicht ganz verstanden. Technischer Assistent ist doch 
genauso wie Elektroniker für IuK eine Berufsausbildung. Du hast also das 
erste beendet/abgebrochen und bringst deinen Wechsel als Argument, dass 
man damit gute Chancen hat?

Und ITSE hat doch die gleichen Inhalte wie Elektroniker für IuK, nur 
dass das eine IHK und das andere HWK ist, oder lieg ich da daneben?

Zum Glück ist ja noch Fasching...

von Carsten S. (dg3ycs)


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HHMM,

Ich habe gerade meine Glaskugel geputzt und meine in dieser folgendes zu 
erkennen:

ER (Nico M)
Hat eine rein schulische Ausbildung zum ITA (oder ähnliches) gemacht.

An der Schule wo er es gemacht hat bestand die Möglichkeit parallel zur 
reinen Ausbildung noch den Theorieteil der FHR (Fachhochschulreife) zu 
erwerben welche ihm im Zusammenspiel mit einem Einjährigen Praktikum 
ODER einer Berufsausbildung erlaubt an einer Fachhochschule (und je nach 
Fach und Bundesland an einigen allgemeinen Hochschulen) zu studieren.

Um die FHR zu erwerben ist neben der Abschlussprüfung für die 
Berufsausbildung auch eine (zusätzliche) Abiturprüfung in den Fächern 
Mathe, Deutsch, Englisch auf Oberstufenniveau (Würde sagen Niveau ANFANG 
Kl. 12 Grundkurs am allgemeinbildenden Gymnasium mit ABI nach Kl. 13) 
nötig, welche für den erfolgreichen Abschluss der schulischen Ausbildung 
keine Rolle spielt.

Damit erwirbt man also ZWEI Abschlüsse die Formal (fast) unabhängig 
voneinander sind. (Fast, weil wenn man in den Ausbildungsbezogenen 
Fächern so schlecht ist das man den Berufsschulabschluss nicht schaft 
das Fachabi auch nicht erreicht werden kann)

Nach erfolgreichen erlangen dieser beiden Abschlüsse hat er sich wohl 
dazu entschlossen anstelle eines einjährigen Praktikums welches zur 
Studienzulassung noch fehlt die Praxis im Rahmen einer regulären 
Berufsausbildung nachzuholen und so die Studienzulassung zu bekommen.

Mit dem Abschluss als ITA zu arbeiten stand hier anscheinend gar nicht 
erst zur Diskussion, ob jetzt aber mangels Interesse oder wegen 
fehlender Jobaussichten (wahrscheinlicher ;-)) ist nicht näher erklärt.

Somit hat er also keine erste Ausbildung abgebrochen, sondern direkt 
nach der ersten Ausbildung eine zweite Begonnen. Es mag natürlich sein 
das die Ausbildung als ITA hilfreich beim bekommen der zweiten 
Ausbildungsstelle war, aber allgemein dürfte es sich bei der 
vorangegangenen ITA Ausbildung einfach um ZWEI verschenkte Jahre handeln 
wenn er später studieren will, oder aber gar um DREI Verschenkte Jahre 
wenn er als Elektroniker arbeiten will.

Ich habe keine Ahnung wie es in anderen Regionen Deutschlands aussieht, 
aber hier in der Gegend ist die Ausbildung als ITA meist eine vergeudete 
Zeit. Wie bei allen rein Schulischen Ausbildungen deren Plätze sich nur 
an der Anzahl Bewerber und nicht am Bedarf der Industrie/des Handwerks 
orientieren steht die Zahl der Auszubildenden in einem krassen 
Missverhältniss zur Zahl der möglichen Stellen.
Dazu kommt noch das zumindest am Anfang das ganze Regularium mit der 
heißen Nadel gestrickt wurde und diese Ausbildung wie viele ähnliche 
auch einfach als Wundermittel gesehen wurde Junge leute die keine 
Ausbildungsstelle hatten von der Strasse wegzubekommen.
(Wir machen mal was mit Computer... das interessiert die... Und in der 
Computerindustrie da kommen die schon irgendwie unter, das wächst ja...)

Ich habe zwar in der letzen Zeit vermehrt mitbekommen das sich hier wohl 
etwas getan haben soll, alles ein wenig organisierter geworden ist, die 
Anforderungen gestiegen sein sollen und sich das jetzt auchalles an der 
Praxis orientiert, aber in den ersten JAhren hat man viele ITAs mit 
gutem Abschluss erlebt die eine 4Polige Westernbuchse nicht von einem 
Netzwerkanschluss unterscheiden konnten. Oder - obwohl Abschluss in der 
Tasche- nicht einmal das Ohmsche Gesetz anwenden konnten.
Vom Unterschied in der Arbeitseinstellung von Leuten die eine 
betriebliche Ausbildung absolviert haben im vergleich zu welchen die NUR 
13Jahre Schule ohne jedes Auswahlverfahren hinter sich gebracht haben 
ganz zu schweigen.
(Zumal in der ersten Zeit so gut wie gar nicht gesiebt wurde, die Quoten 
sollten ja erfüllt werden und Abbrecher wollte man ja nicht)

Dieser Eindruck hat sich bei vielen Potentiellen Arbeitgebern nahezu 
festgebrannt, so das diese mit dem Thema einfach abgeschlossen haben und 
entweder wieder selbst ausbilden oder auf KE/EGS/Infortionselektroniker 
die wirklich im Betrieb gelernt haben zurückgreifen.

Am Prägendsten im zusammenhang mit der ITA ausbildung fand ich aber die 
Aussagen der Lehrkräfte selbst. Das Jahr wo die ITA bei mir in der 
Berufsschule eingeführt wurden war mein Abschlussjahr als AZUBI 
(Kommunikationselektroniker). Wenn dann die Lehrer bei uns in der Klasse 
hereinkamen und vorher in einer ITA klasse waren dann hat man Stories 
gehört. Damals zumindest hatten wir den Eindruck das beim Lehrkörper die 
ITA im Ansehen ganz unten angesehen waren, auf dem selben Niveau wie die 
BGJler, maximal einen hauch darüber...

Diese Eigeneinschätzung haben die Lehrkräfte dann natürliuch beim 
Kontakt mit den Lehrbetrieben der "richtigen" Azubis immer wieder 
durchscheinen lassen, genauso wie in den TEchnikerklassen wo zu dem 
ZEitpunkt z.B. mein Ausbilder im Abendkurs saß der auch bei der 
Einstellung mitzureden hatte.

Daher würde ich sagen:
ITA und ähnliches macht nur in einem Fall Sinn:
WENN man bereits weiß das man mal etwas technisches Studieren möchte, 
aber weder Abitur noch Fachabitur bereits inder Tasche hat und auch 
keine "normale" Ausbildungsstelle zu finden gewesen ist.

Wenn jemand dann Idealerweise sogar noch BAB berechtigt ist (das sind 
viel mehr als es selbst annehmen, noch eher als beim Bafög) Kann man so 
auch ohne Betriebliche Ausbildungsstelle in drei JAhren bei guten 
Staatlichen zuschüssen bequem einen formalen Ausbildungsabschluss und 
das Fachabi erwerben.

Mit dem ITA Abschluss alleine aber arbeiten gehen, das kann man im 
gegensatz zu den betrieblichen Ausbildungen in diesem Bereich fast 
vergessen. Es ist nicht völlig unmöglich, die Chancen sind aber Minimal. 
Dazu ist der Ruf einfach immer noch zu schlecht. Auch wenn ich 
mittlerweile sogar öfter einige ITA getroffen habe die etwas auf dem 
Kasten haben. (was in den ersten fünf Jahren dieses Berufes zumindest in 
meinem Umfeld bis auf eine Ausnahme NIE vorgekommen ist)

Gruß
Carsten

von Nico M. (Gast)


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Danke an Carsten für diese detailreiche Erklärung. Er hat meinen 
Standpunkt recht gut verstanden und deutlicher Wiedergeben können als 
ich selber.

Fakt ist, die schulische Ausbildung zum technischen Assistenten für 
Informatik ist sehr therorielastig. Praxis gibt es nur wenig außer in 
der Programmierung und im Thema Datenbanken. Klar gibt es auch den 
Elektrotechnikunterricht, aber die Theorie übersteigt weit den 
praktischen Anteil. In der Abschlussprüfung gab es bei mir nicht mal 
eine praktische ET-Prüfung.
Mit einem fachlichen Abschluss von 4,0 war an eine Jobsuche nicht zu 
denken, der Beruf ist erstens nicht genug anerkannt, und dann jemanden 
einstellen, der gerade so bestanden hat?
Der TAI (oder von Carsten ITA genannt) basiert auf den Ausbildungs- und 
Berufsinhalten des Fachinformatikers (sowohl für Anwendungsentwicklung 
als auch Systemintegration) und ist nicht, wie viele meinen eine 
grundsätzliche Vorbildung für ALLE IT-Berufe. Ich konnte, was den 
Unterricht anging, praktisch nach 2 Jahren immer noch keinen PC 
zusammenstellen, geschweige denn ihn zusammenbauen, das habe ich mir 
selber mit Fachliteratur und alten Schlacht-PCs selber erarbeitet. 
Andersrum weiß man dann auch nicht wirklich wie ein LS-Schalter 
funktioniert oder die grundlegenen Unterschiede/Erweiterung von C zu 
C++.

Zu Orakel von Delphi:
Der IT-Systemelektroniker ist in vielen Bereichen vergleichbar mit dem 
Elektroniker - IT/TK, aber es ist nicht das selbe. Mit der 
Unterscheidung IHK und HWK hast Du auch recht, aber es sind sehr viele 
Unterschiede da.
Der Elektroniker IT/TK ist zum einen der reine Elektroniker, der bis 
1000V arbeiten darf, fachlich aber nur zum Teil mit Informatik zu tun 
hat. Vielmehr sind fernmeldetechnische und kommunikationstechnische 
Anlagen (Sicherheitstechnik und Telefon-/Datentechnik) die Schwerpunkte. 
Beim IT-Systemelektroniker sind die Schwerpunkte in vielerlei Hinsicht 
anders. Mein Vater (er ist IT-Systemelektroniker) hat zum Beispiel gar 
nichts mit Brandmeldesystemen zu tun. Höchstens mit der Videotechnik. Wo 
da genau die Schwerpunkte liegen, kann ich jetzt nicht genau sagen, aber 
Google, Wikipedia und co. können da helfen.

Der Beruf, der beiden anderen Berufen am nahesten kommt und somit die 
Grätsche aus beidem ist, ist der Systeminformatiker. Hab ich irgendwo 
mal im Netz gelesen. Einfach mal googlen.

Und nein, ich habe die Schule nicht abgebrochen, habe sie sogar mit zwei 
Abschlüssen (wie Carsten ja schon erklären konnte) abgeschlossen.


...

von mk (Gast)


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Hatte das so um 2000 rum auch gemacht. Absolut sinnlos, total 
verschwendete Zeit und keine Jobaussichten. Geistig nicht besonders 
fordernd, hatte ohne große Anstrengungen einen Abschluss mit 1,3.
Wenn ich ein paar Bücher gelesen hätte, hätte ich hinterher genausoviel 
gewusst.
Habe dann auch Elektrotechnik studiert, wo die Aussichten auf einen Job 
wesentlich besser sind (auch wenn einige in Selbstmitleid zerfließende 
Langzeitarbeitslose hier oft was anderes behaupten - es sind nicht immer 
nur die anderen Schuld!).
Jedenfalls kann ich niemandem zu einer  "Ausbildung" zum ITA raten.


mfg

von Nico M. (Gast)


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@mk

Deinem Argument, dass die Ausbildung gänzlich unnütz ist, kann ich nicht 
ganz zustimmen. Ja, es ist nicht wirklich fordernd, vor allem wenn man 
ein Fable für den alle Lernfelder hat. Und viele Fachliteraturen sind um 
einiges besser und schneller durchgearbeitet, auch für Laien. Stimmt.

Aber die Jobaussichten sind individuell. Du hast schlechte Erfahrungen 
damit gemacht, okay. Aber ein Klassenkamerad hat eine Ausbildung als 
FI-SI bekommen, wo die Anforderung eines TAI-Abschlusses gegeben war. 
Auch die Stadt Delmenhorst hat oft Auszubildende für den 
Fachinformatiker gesucht und als eine der Bewerbungsmaterialien einen 
Abschluss als techn. Assistent f. Informatik verlangt. Also einige gehen 
schon auf den Beruf ein und binden den in ihre Unternehmensstrukturen 
ein. Eine andere Klassenkameradin hat sogar kurzzeitig mit dieser 
Ausbildung einen Job bekommen. Und der war besser bezahlt, als man meint 
bei diesem Beruf.

Und mal genau genommen ist alles besser, als gar nichts zu haben. Bevor 
ich auf der Straße sitze, mach ich lieber einen noch so beschissenen Job 
oder eine bescheidene Ausbildung, alleine schon, um keinen Leerlauf zu 
haben.
Dann kann niemand behaupten, dass man nichts tun würde. Und es gibt 
genug Leute, denen das, was unterrichtet wird, wirklich Spaß macht und 
die damit auch dann weitergemacht haben, sei es Fachoberschule 
Informatik oder direkt Studium, da man schon Hochschulreife oder 
Fachhochschulreife hat.

Gänzlich schlecht und unnütz ist es nicht.

von mk (Gast)


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Natürlich mag die Aussicht auf einen Job individuell unterschiedlich 
sein. Ne Ausbildungsstelle zu bekommen sollte wohl drin sein, recht viel 
mehr aber auch nicht. Und für ne Ausbildung ne andere Ausbildung vorher 
machen ist schon irgendwie "seltsam". Ich hätte es mir jedenfalls 
komplett sparen können. Habe hinterher (es gab damals nicht mal 
ansatzweise die Chance auf einen Job) das Abitur gemacht und studiert. 
Ich hätte die Sache komplett auslassen können und wäre heute min. 1 Jahr 
weiter.
Und wegen dem Lebenslauf: ich schreibe mir den genau so, wie ich ihn für 
richtig bzw. schön halte. Gibt genug nicht nachvollziehbare Sachen die 
man da reinschreiben kann (Auslandsaufenthalt usw). Wer alles zu genau 
angibt, verschlechtert sich die Chancen auf den Job. Ich würde deshalb 
z.B. niemals Arbeitslosigkeit erwähnen.

Abschließend möchte ich Dir zustimmen: Die "Ausbildung" ist sicherlich 
besser als auf der Straße bzw. in der Wohnung zu sitzen. Man sollte 
jedoch bereits von Vorne herein wissen, was man da macht bzw. dass man 
hinterher i.d.R. eine weitere Ausbildung  Schule  Studium machen muss.


mfg

von Nico M. (Gast)


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Ich wollte niemanden vorschreiben, wie er seinen Lebenslauf zu gestalten 
hat, nur fragen Arbeitgeber immer öfters genauer wissen wollen, wie 
zeitliche Lücken zustande kommen. Klar hört sich "arbeitslos" oder 
"arbeitssuchend" nicht immer schön an, aber wenn es halt nunmal so ist, 
dann ist das so.

von mk (Gast)


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