Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung von U > 5V schützen


von Mikro (Gast)


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Hi
hab hier im Forum gelesen dass beim 7805 als Ausgang auch gerne mal 8 
bis 9 Volt anliegen und nicht 5.
Ich wollte dann mal lieber meine Schaltung davor schützen.
Weis jemand wie?

: Verschoben durch Moderator
von Michael L. (Gast)


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Hallo Mikro,

> hab hier im Forum gelesen dass beim 7805 als Ausgang auch gerne mal 8
> bis 9 Volt anliegen und nicht 5.
> Ich wollte dann mal lieber meine Schaltung davor schützen.
> Weis jemand wie?

Bei richtiger Beschaltung können allenfalls kurze Spannungsspitzen 
auftreten. Diese kannst Du mit einer Zenerdiode, 5,6V gegen Masse, 
abfangen.

Das kann dann etwa so aussehen:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/40030/Spannungsversorgung.png


Gruß,
  Michael

von Wolf (Gast)


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Wenn der Regler nicht zu träge gemacht wurde,
läßt man es gar nicht so weit kommen.
Eine induzierte Überspannungs wird bereits davor abgebaut.

von Erich R. (riedi)


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Besser als eine Zener-Diode sind Supressor-Dioden bzw. Transzorbdioden. 
Letztere wäre allerdings im vorliegenden Fall mit Kanonen auf Spatzen 
geschossen (die Dinger können Impulsleistungen im kW-Bereich schlucken).
Supressordioden sind schneller als Z-Dioden und für solche Anwendungen 
(Überspannungsschutz) hauptsächlich konzipiert worden.

Gruß

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Mikro wrote:
> hab hier im Forum gelesen dass beim 7805 als Ausgang auch gerne mal 8
> bis 9 Volt anliegen und nicht 5.

Ausgemachter Schwachsinn, falls der Regler richtig angeschlossen ist.
Gib mal nen Link wo im Forum das stehen soll.

von (prx) A. K. (prx)


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Der 7805 ist schon millionenfach in 5V-Schaltungen verbaut worden. Ohne 
Überspannungsschutz dahinter. Der ist nicht nötig.

Wenn Schutz, dann davor. Wenn das Risiko besteht, dass man den Regler 
auch mal mit +50V oder -12V strapaziert und lieber eine 
Z-/Suppressordiode an Stelle des Controllers opfert.

von Hans W. (hans_wurst)


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Würde in diesem Fall nicht auch einfach ein Elko ausreichen? Der würde 
doch einfach die Spannungsspitzen "glatt bügeln".

Oder liege ich da falsch?

von PeterL (Gast)


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(zu großer) Elko am Ausgang ist nicht gut, weil der 7805 dann nicht 
richtig regeln kann

von Hans W. (hans_wurst)


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(sorry für meine Unwissenheit), aber wenn der Elko erst einmal 
aufgeladen ist, dann bräuchte 7805 doch nur noch den Betrag an Energie 
nach zu liefern, der vom Verbraucher entzogen wird. Somit müssten die 
Versorgung doch trotzdem gut geglättet werden?

von Bensch (Gast)


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Im Leerlauf kann die Spannung am Ausgang hochlaufen, manche Fabrikate 
machen das gern (häufiger bei 7905). Wird dann bei einem grossen Elko 
die Last angeschlossen, kann das Probleme machen. Daher nicht die Last 
schalten, sondern vorm Regler oder eine kleine Grundlast anbauen (einige 
mA).

von (prx) A. K. (prx)


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Hans Wurst wrote:

> (sorry für meine Unwissenheit), aber wenn der Elko erst einmal
> aufgeladen ist, dann bräuchte 7805 doch nur noch den Betrag an Energie
> nach zu liefern, der vom Verbraucher entzogen wird. Somit müssten die
> Versorgung doch trotzdem gut geglättet werden?

Das dynamische Verhalten von Regelkreisen wird durch solche 
Kondensatoren beeinflusst. Low dropout Regler beispielsweise haben 
teilweise sehr konkrete Anforderungen an Typ,Kapazität,ESR der 
ausgangsseitigen Kondensatoren und neigen andersnfalls zu Schwingungen. 
Standardregler wie die 78xx sind nicht so sensibel, aber auch da sind 
grosse Kondensatoren direkt am Ausgang Unsinn.

von Wolle R. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Der 7805 ist schon millionenfach in 5V-Schaltungen verbaut worden. Ohne
> Überspannungsschutz dahinter. Der ist nicht nötig.

Hallo und Sorry fürs Ausbuddeln, aber genau diese Frage wollte ich auch 
stellen.

Allerdings wird hier davon ausgegangen, dass der 7805 immer in Ordnung 
ist. Was aber, wenn der 7805 aus welchem Grund auch immer defekt wird 
und ich die vollen 13,8V (in meinem Falle) dann am Ausgang habe?

Meine erdachte Lösung war auch, eine Z-Diode dem Regler nachzuschalten, 
allerdings dazwischen noch eine Sicherung superflink (FF).

Nun sind Zenerdioden aber auch temperaturabhängig, daher bin ich nicht 
sicher, ob 5,6V zu knapp sind oder besser 6,8V. Sie kann auch dabei 
zerstört werden, es geht nur darum, eine empfindliche 5V Schaltung zu 
schützen.

Klar, es gibt mittlerweile Schaltregler usw. aber ich brauche nur wenige 
mA auf der 5V Seite und da reicht ein 7805, zumal ich den da habe.


Gruß, Wolle

von Stefan F. (Gast)


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Die Zenerdiode müsste schon sehr hoch belastbar sein, um eine Sicherung 
auszulösen.

Schau Dir mal an, was eine "Crowbar" ist, benutzt man auch zusammen mit 
einer Schmelzsicherung.

Allerdings halte ich das ebenfalls für unnötig. Ich habe noch nie einen 
Linearen Spannungsregler gehabt, der nach einem Defekt Überspannung 
ausgibt (obwohl das durchaus denkbar wäre).

Mit einem Step-Down Schaltregler ist es mir allerdings einmal passiert - 
mit entsprechend weit reichenden Folgeschäden.

von spess53 (Gast)


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Hi

Suche mal nach Crowbar.

MfG Spess

von Dietrich L. (dietrichl)


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Wolle R. schrieb:
> Nun sind Zenerdioden aber auch temperaturabhängig, daher bin ich nicht
> sicher, ob 5,6V zu knapp sind oder besser 6,8V. Sie kann auch dabei
> zerstört werden, es geht nur darum, eine empfindliche 5V Schaltung zu
> schützen.

Dazu solltest Du ins Dateblatt "Deiner" Z-Diode schauen bzgl.
- Toleranzbereich der Spannung
- max. Spannung beim max. auftretenden Fehlerstrom
- Temperaturabhängigkeit der Spannung

Dazu brauchst Du noch die Information, wie empflindlich die 5V Schaltung 
ist, und dann kannst Du damit die richtige Z-Diode berechnen (oder 
feststellen, dass es so nicht geht).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolle R. schrieb:
> Meine erdachte Lösung war auch, eine Z-Diode dem Regler nachzuschalten,
> allerdings dazwischen noch eine Sicherung superflink (FF).
Das funktioniert aber auch nur dann, wenn die Spannungsquelle so viel 
Strom liefern kann, dass die Sicherung auch tatsächlich auslöst...

von Andreas B. (bitverdreher)


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Wolle R. schrieb:
> Was aber, wenn der 7805 aus welchem Grund auch immer defekt wird
> und ich die vollen 13,8V (in meinem Falle) dann am Ausgang habe?

Habe ich noch nie gehabt.
Ws macht Du wenn der Blitz einschlägt oder gerade eine Auto über Deinen 
geliebten uC fährt?
Der ganze Aufwand ist höher als so ein uC kostet. Mach Dir lieber 
Gedanken über die Entstörung Deiner Schaltung in einer Kfz. Anwendung

Lothar M. schrieb:
> Das funktioniert aber auch nur dann, wenn die Spannungsquelle so viel
> Strom liefern kann, dass die Sicherung auch tatsächlich auslöst...

Kann sie. 13.8V riechen nach Autobatterie. ;-)

von bla (Gast)


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Wolle R. schrieb:
> aber ich brauche nur wenige
> mA auf der 5V Seite

Dann lass doch den Regler von vornherein weg und löse es über einen 
Shuntregler (Serienwiderstand und Zenerdiode, optional LC-Glied vor dem 
Widerstand).

von Andreas B. (bitverdreher)


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bla schrieb:
> und löse es über einen
> Shuntregler

Warum soll der weniger kaputtgehen  als ein 7805?

von oldeurope O. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Habe ich noch nie gehabt.

Stefanus F. schrieb:
> Allerdings halte ich das ebenfalls für unnötig. Ich habe noch nie einen
> Linearen Spannungsregler gehabt, der nach einem Defekt Überspannung
> ausgibt (obwohl das durchaus denkbar wäre).

Hatte ich schon. Auch beim 7805 trotz Pin2 an GND.
Kommt zum Glück selten vor. Ein kompletter Schluss
nach GND kommt oft als Defekt vor.

LG
old.

von oldeurope O. (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Warum soll der weniger kaputtgehen  als ein 7805?

Stirbt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Schluss nach GND.
Damit ist die Bedingung in der Überschrift erfüllt.

Zur Sicherheit kann man auch mehrere Shuntregler
parallel schalten.

LG
old.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Aus der W. schrieb:
> Andreas B. schrieb:
>> Warum soll der weniger kaputtgehen  als ein 7805?
>
> Stirbt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Schluss nach GND.
> Damit ist die Bedingung in der Überschrift erfüllt.
>
Sicher? Eine schlechte Lötstelle und das wars dann. Aber wie dem auch 
sei: Ich schätze die Möglichkeit eines defekten Spannungsreglers als 
gering ein. Jedenfalls wenn man ihn richtig anschließt.

von Michael B. (laberkopp)


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Mikro schrieb:
> hab hier im Forum gelesen dass beim 7805 als Ausgang auch gerne mal 8
> bis 9 Volt anliegen und nicht 5.

Was man hier im Forum so alles liest. Mache dir keine Sorgen, das meiste 
was hier im Forum steht, ist falsch.

Ein 7805 liefert, so lange man die Rahmenbedingungen des Datenblatts 
einhält, also Mindeststrom und Maximalspannung und Abblockkondensatoren, 
sauber 5V, es sei denn, er ist kpautt.

Und kaputt gehen die Dinger kaum, sie sind sehr robust.

Wolle R. schrieb:
> Allerdings wird hier davon ausgegangen, dass der 7805 immer in Ordnung
> ist. Was aber, wenn der 7805 aus welchem Grund auch immer defekt wird
> und ich die vollen 13,8V (in meinem Falle) dann am Ausgang habe?

Na ja, wenn 13.8V reingehen, dann sind was wohl 13.8V eines 12V 
Bleiakkus, aus dem Auto. Und da gibt es noch ganz andere Spannungen als 
13.8V, die ein 7805 keineswegs aushalten muss.

 http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Man schützt also VOR dem 7805, nicht den Rest dahinter.

von Wolle R. (Gast)


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Hallo nochmal,

nein nix Autobatterie. Die 13,8V stammen aus einem Labornetzteil, 
versuchsweise.

Wenn die Schaltung später aufgebaut wird, dann läuft sie (bis auf den 5V 
Teil) an stabilen 12V, allerdings 24/7. Die Sicherung ist nur als 
Brandschutz gedacht und daher auch als Superflink ausgeführt.


Mfg, Wolle

EDIT: Ich bin nicht der TE, hab meine Frage nur angehängt (durch 
Suchfunktion gefunden)

von Wolle R. (Gast)


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Stefanus F. schrieb:
> Schau Dir mal an, was eine "Crowbar" ist, benutzt man auch zusammen mit
> einer Schmelzsicherung.

Danke, das habe ich gesucht!

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