Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannung regeln


von jojansen (Gast)


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Moin,
für einen etwas kräftigeren Röhrenverstärker möchte ich gerne eine 
saubere, schön geregelte Anodenspannung haben. Zur Zeit habe ich dafür 
einen Trafo, Gleichrichter und einige Siebelkos, was mir nicht genug 
ist.
Habt Ihr eine Idee für einen Linear- oder Schaltregler? 450-480V, 1-2A 
ist der Bereich, wo Ich hin will. Ist nicht wenig, aber gibt schön Bumms 
:-)
:-) Johannes

von Gast (Gast)


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Ich hab so ein Schaltungssammelbuch da ist ein Hochspannungsnetzteil 
drin. 420V mit LM317ern und einigen Zusatzbauteilen. Die weisen da extra 
daraufhin, dass bei der Spannung unbedingt eine Soft-Start-Schaltung 
rein muss, wegen der hohen Ladeströme der Elkos. diese sind mit IRFBC40 
MOSFETs aufgebaut.

von Peter D. (peda)


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jojansen wrote:
> Moin,
> für einen etwas kräftigeren Röhrenverstärker möchte ich gerne eine
> saubere, schön geregelte Anodenspannung haben. Zur Zeit habe ich dafür
> einen Trafo, Gleichrichter und einige Siebelkos, was mir nicht genug
> ist.

Du hast nicht viel Ahnung von Röhrentechnik, stimmts?

Die klassische Anodenspannungsversorgung besteht aus Gleichrichter, 
Ladeelko, Siebdrossel (~10H) und Siebelko. Eventuell noch ne 2.Drossel 
vor dem Ladeelko, um die Stromspitzen zu kappen.
Danach ist Deine Anodenspannung glatt wie ein Kinderpopo. Eine Regelung 
ist unnötig.
Die klassische Ultralinear-Gegentaktendstufe hat außerdem noch eine hohe 
Betriebsspannungsunterdrückung.


> Habt Ihr eine Idee für einen Linear- oder Schaltregler? 450-480V, 1-2A

Ein Schaltregler ist sogar für nen audiophilen komplementär 
MOS-Endstufen Benutzer völlig indiskutabel.
Ein echter Röhrenbastler traut sich nichtmal, das Wort Schaltregler 
auszusprechen.

Welche Röhre setzt Du denn überhaupt ein, die 2A aushält?


Peter

von Paul Baumann (Gast)


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Eine Regelung hätte auch den Nachteil, daß die Musikleistung nur noch so 
hoch wird wie die Sinusleistung.

MfG Paul

von Tubie (Gast)


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Ich habe damals in meinem Amp die Anodenspannung auch mit Längsgeregeler 
aufgebaut. 2x AX50 als gleichrichter, 2x 6080 als Längsregler gesteuert 
über je eine EF80 und als ref. Spannung eine 5651.

Habe den Anodentrafo mit mehreren Anzapfungen ausgelegt von 250-400V. 
Jedoch hat sich die Variante mit dem geringsten Aufwand als die beste 
erwiesen. LC Siebeklied rein und gut war. Jetziger Aufbau ist Trafo 
2x350V, 2xAX50,L 12H, C ?? -> 300V. Die Heizung ist komplett in DC + 
Längsregler aufgebaut.

Wenn du ein Schaltnetzteil möchtest, würde ich dann gleich eine MOSFET 
Endstufe nehmen und oben ein paar Röhren (Pxx aus den TV Geräten) von 
unten mit einer orangenen LED beleuchtet einbauen ;)

Gruß,
Tubie

von jojansen (Gast)


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Moin,
@ Peter: Du hast recht, ich habe keine Ahnung, probiere aber, das 
verbessern. Das erklärt dann auch, warum ich das böse 'S'-Wort schreibe 
;-)
Ich wurde halt gefragt, ob ich mich bei einem Verstärker mit 8* KT88 um 
die Versorgung kümmern kann.
Die LC-Geschichte werde ich mir mal genauer anschauen.
@ Tubie: Röhren mit LED drunter ist eine geniale Idee :-) Habe gut 
gelacht :-)
Wie dimensioniere ich L und C am besten? Wo kommt die Grenzfrequenz vom 
Filter hin?
Dank Euch und gute Nacht .
:-) Johannes

von tubie (Gast)


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von Wolf (Gast)


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@jojansen,

wird die Anodenspannung auch erst nach dem Aufheizen eingeschaltet?

von jojansen (Gast)


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Mist, ich habe wirklich keine Ahnung. Ist das wichtig, die 
Anodenspannung später erst zuzuschalten?
@Tubie: Danke für den Link. der hilft mir weiter.
:-) Johannes

von Tubie (Gast)


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Naja... wichtig ist hier relativ. Ich kenne kein Röhrengerät welches 
eine Einschaltverzögerung hat.

Alle meine Radios, sogar mein Oszi mit fast 40 Röhren on Board (P=450W) 
haben soetwas nicht. Das ganze Zeugs mit Softstart an der Heizung ist 
auch mehr aufwand wie das alles Wert ist. In meinem Saba Konstanz 
Automatik 8 ist eine Original EABC80 verbaut. Diese leuchtet beim 
einschalten so hell wie eine Glühbirne. Bisher hat sie es all die Jahre 
überlebt. Das Gerät ist Bj.58

Ich habe bei meinem Amp allerdings eine Einschaltverzögerung einbauen 
müssen, da die Quecksilberdampf Gleichrichter ca. 90Sec ohne belastung 
geheizt werden müssen.

Gruß,
Tubie

von Tubie (Gast)


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Bedenke bitte auch, falls Du eine Einschaltvberzögerung bauen möchtest, 
der Ladestrom der C's ist nicht lustig und man kann ggf. diesen lauten 
Plopp im Lautsprecher hören. Also immer über einen Widerstand laden.

Besser wäre die NF-Leitung beim einschalten auf Masse zu legen, sodass 
nur der Ruhestrom fließt. Wenn dann alle Röhren wohl temperiert sind, 
kann dann die NF zugeschaltet werden.

Evtl. besteht ja auch die Möglichkeit den Ruhestrom auf ein kleines 
minimun zu reduzieren (Gittervorspannung) und dann nach einer gewissen 
Zeit auf normalen Ruhestrom zu fahren. Ist übrigens auch gut geeignet 
wenn nicht die Volle Leistung benötigt wird - das schont wirklich die 
Röhren.

Warum 8xKT88? Sind die Boxen so mieß?

Selbst ein Amp mit 2x30W hat noch genügend Reserven, um die 
Nachbarschaft wachzurütteln. Vergleiche bitte eine Röhre nicht mit einem 
Transistor. Wenn da drauf steht 30W, dann können die Röhren locker über 
diesen Bereich drüber fahren ohne das es gleich anfängt zu zerren. Erst 
wenn die Anodenbleche rot werden, solltest Du Dir gedanken machen - 
grins.

Ist halt eine andere Technik.

Gruß,
Tubie

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