Forum: Offtopic Von wo nach wo fließt er denn nun?


von NetteMann (Gast)


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Der elektr. Strom natürlich. Mein Chemielehrer sagt er fließt von - nach 
+ wegen den Außenlektronen. Kumpel sagt + nach - wo ich mich anschließe. 
Aber von wo nach wo fließt er denn nun?

von *.* (Gast)


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von kreisligaspieler (Gast)


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in der technik spricht man davon dass er von + nach - fließt.
in der physik aber eben von - nach p+ weil es eben fehlende atome, also 
quasie Löcher sind, die sich bewegen

von Bernd G. (Gast)


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Die Elektronen fließen möglicherweise so, wie es dein Chemielehrer sagt
(Wenn es denn Elektronen geben sollte!).
Der elektrische Strom per Definition von Plus nach Minus.

von Detlev T. (detlevt)


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Man muss die Richtung festlegen, damit man beim Rechnen die Vorzeichen 
richtig wählt. Das ist der Hintergrund dabei. Beim Elektrischer Strom 
hat man vor langer Zeit festgelegt, dass dieser von + nach - fließt. 
Daran sollte man sich halten, weil es sonst leicht zu Missverständissen 
führt. Der Strom der elektrischen Ladungsträger (Elektronen) fließt 
hingegen in die andere Richtung, weil diese negativ geladen sind.

Da muss man halt präzise sein, was davon man eigentlich meint.

von E-Man (Gast)


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"in der physik aber eben von - nach p+ weil es eben fehlende atome, also
quasie Löcher sind, die sich bewegen"

Es gibt doch auch positive Ladungsträger z.B. Metall-Ionen in wässriger 
Lösung, die fliessen i.d.R. von (+) nach (-), wie es sich gehört.

von Johannes M. (johnny-m)


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kreisligaspieler wrote:
> in der physik aber eben von - nach p+ weil es eben fehlende atome, also
> quasie Löcher sind, die sich bewegen
Atome bewegen sich im elektrischen Feld überhaupt nicht, weil elektrisch 
neutral!

In Festkörpern geschieht der Transport von elektrischer Ladung 
ausschließlich über Elektronen, da diese die einzigen Teilchen sind, die 
sich innerhalb eines Festkörpers überhaupt bewegen können. Elektronen 
haben aber nunmal eine negative Ladung, weshalb der Elektronenstrom 
von "-" nach "+" fließt. "-" heißt deshalb "Minus", weil dort ein 
Überschuss negativer Ladungen herrscht.

In der Technik ist es einfacher, mit positiven Ladungen zu rechnen, 
weshalb man die "technische Stromrichtung" von "+" nach "-" definiert 
hat, auch wenn (zumindest in Festkörpern) der Stromtransport 
ausschließlich durch negative Ladungsträger geschieht.

In Flüssigkeiten und Gasen spielen Elektronen für den normalen 
Stromtransport keine Rolle, dort wird Ladung vorzugsweise durch Ionen 
transportiert. Diese können sowohl positive als auch negative Ladungen 
transportieren.

BTW:
Die "Löcher" bzw. "Defektelektronen", von denen man hauptsächlich in der 
Halbleitertechnik spricht, sind Stellen, an denen ein Elektron fehlt, 
also Stellen, an denen eine (durch die positiv geladenen Atomrümpfe im 
"Hintergrund" gegebene) positive Ladung nicht kompensiert werden kann, 
weil das dazugehörige Elektron sich gerade in einem anderen 
Energiezustand herumtreibt. Diese "Löcher" bewegen sich zwar auch im 
elektrischen Feld (was eben dazu führt, dass es bei Halbleitern im 
Prinzip zwei separate Leitungsmechanismen gibt), allerdings geschieht 
die Bewegung nur dadurch, dass ein Elektron von einem benachbarten Platz 
in das Loch plumpst, die Ladung ausgleicht und seinerseits an seinem 
Ausgangsort ein Loch hinterlässt. Damit hat sich das Loch in Richtung 
des E-Feldes bewegt (also wie eine positive Ladung), in Wirklichkeit 
jedoch hat sich ein Elektron in die andere Richtung bewegt.

von E-Man (Gast)


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Bei Hall-Sensoren ( Magnetfeld-Sensoren ) aus Halbleitermaterial gibt es 
da einen sehr merkwürdigen Effekt:

Ist der Halbleiter n-dotiert ( also Elektronenleitung ), ergibt sich im 
Magnetfeld dieselbe Polarität der Hall-Spnnung, wie bei entsprechenden 
Sensoren aus dünnen Metallstreifen, wie zu erwarten.

Hat man jedoch einen p-dotierten Halbleiter ( Löcherleitung ), erhält 
man umgekehrte Polarität der Hall-Spannung !
Das, obwohl auch im p-Halbleiter Elektronen von Loch zu Loch springen, 
und die Löcher ortsfest sind.

( Läßt sich lt. Physikbuch nur quantenmechanisch erklären. )

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Der Grund, warum die Elekronen anders fliessen als die (technische) 
Stromrichtung, ist folgender:

Das Phänomen "Elektrischer Strom" war lange bekannt, bevor man wusste, 
was Strom ist, bzw. was Spannung ist. Es war bekannt, daß er 
Richtungsabhängig ist, was zB in Galvanischen Zellen beobachtet werden 
kann, und die Richtung wurde willkürklich von + nach - festgelegt.

Um die Pole zu unterscheiden, etwa in einer Galvanischen Zelle, hat man 
diese mit + und - bezeichnet bzw. als Anode und Kathode.

Erst später wurde entdeckt, daß an der Leitung in Metallen nur die 
Elektronen teilhaben, und weil diese zur Anode wollen, ist ihre Ladung 
eben negativ, d.h. sie bewegen sich entgegen der technischen 
Stromrichtung.


...aber sowas sollte eigentlich der Lehrer erzählen/wissen...

von Johnny (Gast)


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Unsere Lehrer haben immer gesagt, die Löcher fliessen von Plus nach 
Minus und die Elektronen von Minus nach Plus.
Aber eigentlich "fliesst" ja gar nichts, bei mir hat es jedenfalls noch 
nie aus einem Draht getropft ;-)

von Gast (Gast)


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..........Aber eigentlich "fliesst" ja gar nichts, bei mir hat es 
jedenfalls noch
nie aus einem Draht getropft ;-)............

Deswegen muss der Stromkreis ja geschlossen sein.

Was aber, wenn die Leitung nicht kreisförmig verlegt ist.

von Tipgeber (Gast)


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"Was aber, wenn die Leitung nicht kreisförmig verlegt ist."

Das ist im üblichen DREH-Stromsystem automatisch gegeben.

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