Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Seltsame uC Zustände, sobald Last an Relais


von HHe (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich baue gerade - basierend auf einem ATTiny 2313 - ein 
Bewässerungssystem für meine Zimmerpflanzen. Dabei schalte ich, wenn die 
Pflanzenerde zu trocken, ist eine 230 V~ Pumpe mittels eines Relais 
(eines dieser billigen 5 V Dinger von Reichelt) an. Das ganze 
funktioniert auch schon wunderbar, solange man die Pumpe (in deren 
Leitungsweg das Relais hängt) nicht an 230 V~ anschließt. Dann bekomme 
ich per Serieller-Schnittstelle die Messwerte zugesandt und bei 
trockener Erde wird das Relais von einem NPN Transistor durchgeschaltet. 
Schließe ich jetzt jedoch die Pumpe an, so bricht nach einem 
Wässerungsvorgang die UART Kommunikation ab und es treten seltsame 
Zustände auf, die so nirgends im Quellcode vorkommen: Mal bleibt die 
Pumpe dauerhaft an, mal schaltet sie sich in variierenden Rhythmen an 
und ab. Der Controller resetet sich auch nicht einfach nur 
(Brown-Out-Detection auf 4.5 V eingestellt und beim Reset sollte er 
einen Start-String per UART senden) sondern spielt irgendwie verrückt.


Hat jemand eine Idee, warum alles geht, solange ich das Relais ohne Last 
schalte und warum nicht, wenn eine Last dran hängt?


Vielen Dank
HHe

von jtag (Gast)


Lesenswert?

Hallo,
Es wird vermutlich in deinen Aufbau einstreuen. Soweit ich weiß, läuft 
gerade ein ähnlicher thread, hier irgendwoe im Forum. Dort wird empfolen 
ein Snubber Netzwerk anzubringen. Am beste suchst du mal danach.

btw: was für Sensoren nimmst du für die Feuchteerkennung in der Erde?

mfg

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

HI

>Es wird vermutlich in deinen Aufbau einstreuen...

Nein, nicht vermutlich, sondern sicher. Netzspannungsrelais an der 
gleichen Versorgungsspannung wie der µC ist tödlich. Snubber allein 
hilft wenig. Besser die Relais aus der Rohspannung versorgen. 
Stromversorgung zum µc gut abblocken (Drossel). Besser 
Solid-State-Relais mit intgrierten Snubber. Hab das auch mit Relais 
gemacht und hinbekommen. Würde ich mir aber nicht mehr antuen.

MfG Spess

von Frank B. (frankman)


Lesenswert?

> Hat jemand eine Idee, warum alles geht, solange ich das Relais ohne Last
> schalte und warum nicht, wenn eine Last dran hängt?
>


Ja, natürlich habe ich eine Idee:

Also man bastelt eine Schaltung, am besten ohne Entstörkondensatoren,
die Freilaufdiode am Relais läßt man am besten auch weg.
Natürlich mit irgend einem netzteil, möglichst billig, keine 
SMD-Ferrite, keine Entstörinduktivitäten, keine Enstörkondensatoren bei 
den Spannungsreglern und so weiter und so weiter.

von HHe (Gast)


Lesenswert?

Ah, vielen Dank!
Ich verstehe nur nicht, wie es "einstreut". Heißt das, dass die 50 Hz 
auf meinem 5 V Gleichstrom Spannungsschwankungen verursachen?

von HHe (Gast)


Lesenswert?

@ Frank B.:
Ist (fast) alles da, ich frage mich nur langsam, ob mein Ladekondensator 
mit 100 uF hinter dem Spannungsregler nicht zu klein ist. Das könnte 
wohl gut sein, oder?

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

@ Frank B.

ist zwar schierig zu lesen, aber full ACK!

von Otto (Gast)


Lesenswert?


von ups.... (Gast)


Lesenswert?

@ HHE
wahrscheinlich ist die Betriebsspannung des Prozessors nicht
ausreichend entstört.
Zuerst entstört man an der Störquelle mit den bekannten Methoden.
Zuletzt entstört man das Netzteil und dann den Prozessor auch hier
mit den bekannten Methoden.

von spess53 (Gast)


Lesenswert?

Hi

>Ich verstehe nur nicht, wie es "einstreut".

Weil Störungen, beim Schalten der 230 Volt, über die Relaisspule in die 
in die 5V einkoppeln. Ist zumindest meine persönliche Erfahrung.

MfG Spess

von Michael H* (Gast)


Lesenswert?

da gibts 2 möglichkeiten, wo du dir störungen einfangen kannst: von der 
relaisspule selbst - dürfte es aber wohl nicht, oder nicht ausreichend 
sein, da im lastlosen fall ja alles klappt (freilaufdiode über der 
relaisspule ist vorhanden?). oder auf der netzsseite beim schalten wegen 
der spitzenströme.

wie schon von spess geschrieben, am besten das relais getrennt 
versorgen, oder über einen dick dimensionierten LC-"filter", der auch 
nochmal vor dem regler für die µC-seite nicht schaden kann.
zusätzlich noch einen snubber bei dem relais!

noch besser ist es, die paar ms zu warten und die pumpe auf die 
netzfrequenz synchronisiert zu schalten.
ob deine pumpe dann bei nulldurchgang oder scheitel an- oder 
abzuschalten ist, würde ich ausprobieren. ich vermute, dass deine pumpe 
eher induktiv ist und daher beim scheitel an- und im nulldurchgang 
abzuschalten ist.

von Klaus (Gast)


Lesenswert?

@ spess53

Ja!!

>Weil Störungen, beim Schalten der 230 Volt, über die Relaisspule in die
>in die 5V einkoppeln. Ist zumindest meine persönliche Erfahrung.

Meines Erachtens auch! Man entstört seine eigene Platine und einer
hängt einen Störenfried in die Nähe.(!)

"Dann steht man als Dummer da!"

Gute Nacht Klaus

von Gast (Gast)


Lesenswert?

hi , wo findet man den infos für die perfekte spannungsversorgung.

will auch was mit microcontrollern und relais bauen.

hab mir jetzt gedacht, daß mann für die stromversorgung der 
microcontrollern ein 12v steckernetzteil nimmt und die 5v mit einem 
spannungsregler runterregelt (inkl. den von euch benötigten sachen) und 
die relais von einem schaltnetzteil versorgen.

will mit den relais ein motor anklemmen , der langsam drehen soll.
einige verwenden fensterhebermotoren oder welche von scheibenwischern.
kann ich den strom für die motoren auch von dem schaltnetzteil für die 
relais abnehmen oder dort auch ein extra netzteil

von Michael H* (Gast)


Lesenswert?

Gast wrote:
> hi , wo findet man den infos für die perfekte spannungsversorgung.
auf dem harten, stenigen weg der erfahrung =)

> will auch was mit microcontrollern und relais bauen.
forensuche!!!

> hab mir jetzt gedacht, daß mann für die stromversorgung der
frau nicht?
> microcontrollern ein 12v steckernetzteil nimmt und die 5v mit einem
> spannungsregler runterregelt (inkl. den von euch benötigten sachen) und
> die relais von einem schaltnetzteil versorgen.
das relais kannst du ruhig vom steckernetzteil aus mitversorgen. 
freilaufdiode nicht vergessen. bei problemen ein LC glied.
findet sich hier sicher hundertfach im forum.

> will mit den relais ein motor anklemmen , der langsam drehen soll.
> einige verwenden fensterhebermotoren oder welche von scheibenwischern.
> kann ich den strom für die motoren auch von dem schaltnetzteil für die
> relais abnehmen oder dort auch ein extra netzteil
klingt nach niederspannung und nicht nach 230V. wozu das relais?
wirf dir nicht selbst steine in den weg, nimm einen transistor "oder" 
FET. als lektüre: Basiswiderstand, Transistor, FET

von Gast (Gast)


Lesenswert?

habe was bei google gefunden:

dort verwendet jemand einen scheibenwischer von pollin
http://www.pollin.de/shop/detail.php?pg=NQ==&a=NDQ2OTg2OTk=

was kann ich da zu anschalten nehmen.
will nicht drehzahl regeln, sondern einfach nur an aus.

von Michael H* (Gast)


Lesenswert?

>> will auch was mit microcontrollern und relais bauen.
> forensuche!!!
...

von Olli R. (xenusion)


Lesenswert?

HHe wrote:

> Ist (fast) alles da, ich frage mich nur langsam, ob mein Ladekondensator
> mit 100 uF hinter dem Spannungsregler nicht zu klein ist. Das könnte
> wohl gut sein, oder?

Nein. Ladekondensatoren gehoeren vor den Spannungsregler, nicht 
dahinter...

von HHe (Gast)


Lesenswert?

Gut, wenn ich also demnächst 230 V~ schalten will baue ich zwei 
Spannungsversorgungen auf und nehme Optokoppler um die uC- von der 
Relais-Schaltung zu trennen.
Für meinen jetzigen Zweck (die Pumpe ist immer nur < 20 sec. am Stück an 
und hat eine Leistung von 5 W) sollte wohl ein optisches 
Solid-State-Relais genügen.

Vielen Dank für all die Infos!

Gruß HHe

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.