Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Anzahl Wochenstunden und der resultierende Stundenlohn.


von John S. (student)


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Hallo liebe Berufsanfänger(innen),

was mich an diesem Forum (Ausbildung & Beruf) am meisten irritiert, ist 
dass fast jedesmal die Wochenstundenzahl von den Berufsanfängern 
herangezogen wird, um den Stundenlohn vergleichsweise auszurechnen, den 
man erhalten möchte  kann  will / ...(oder "gerechterweise") sollte!

Das kann ich auf der einen Seite verstehen ... wenn man als 
"Gewerblicher" mit einem Stundenlohn von 13,50€ in der Halle an seiner 
Werkbank steht und das beste Preisleistungsverhältnis in seinem Rahmen 
erzielen möchte - immer die hungrigen Mäuler zu Haus und die Nebenkosten 
der Miete im Kopf - kurzum für jemanden, der keine Möglichkeit hat, 
jemals Karriere zu machen.

Aber eben nicht, wenn man als ein Akademiker (vielleicht sogar TH oder 
UNI) sich durch das Studium geboxt hat (um Karriere zu machen ...) und 
nun sich nun um den echten Start seiner Karriere in der Industrie bemüht 
(Betonung liegt auf Mühe ...!).
"Echter Start" deswegen, weil der gute Studienabschluss lediglich eine 
"Notwendige Bedingung" darstellt, um zum Gespräch eingeladen zu werden, 
aber eben nicht die "Hinreichende Bedingung" für eine Einstellung oder 
Karriere ist.

Ich sage jedem Menschen voraus, dass die-/ der- jenige, welche(r) nach 
dem Stundenlohn zuerst fragt, in ihrem / seinem Leben nie "Karriere" 
machen wird (Karriere = Jahresgehalt 75.000+ € bis hin zu 6-stellig++ € 
).

Es gibt keine zeitliche Begrenzung für Karrierambitionen. Die Arbeit 
muss mit positivem Ergebnis in kürzester Zeit erledigt werden - ob 40, 
50 oder 60 Stunden pro Woche, über Monate, auch über Jahre! Wir leben in 
globalen Zeiten, machen wir die Arbeit nicht, machen sie chinesische 
oder indische Akademiker - that's the Truth!!!

Nur wenn das Unternehmen sich (unabhängig von den auftretenden 
Schwierigkeiten !) 120% darauf verlassen kann, dass das Projekt/ die 
Aufgabe, etc. in der erfoderlichen Zeit und Qualität (und im Budget) 
erledigt wird, dann macht diese(r) Mitarbeiter(in) Karriere und braucht 
sich um ihr / sein Gehalt keine Gedanken mehr zu machen. Das kommt dann 
(man glaubt es nicht - aber dennoch wahr) in ausreichender Menge von 
allein, denn das Unternehmen kann/will auf diese(n) Mitarbeiter(in) nie 
mehr verzichten!!! Und wenn man dann dennoch wechselt (nach 5 Jahren 
Betriebszugehörigkeit und mehr), kann man den "Nachbrenner" einschalten 
und sich um 10.000+ bis 20.000€ Jahresgehalt sogar noch steigern! Wie 
sonst kann jemand nach 3 - 4 Wechseln 150.000 Euro verdienen ? Schon mal 
drüber nachgedacht ???

Und wenn sich jemand wundert, warum die BWLer tendenziell eher Karriere 
machen und die Ingenieure eher nicht, dann liegt es daran, dass die 
BWLer NIE bei der Einstellung nach Wochenarbeitszeiten fragen ...! Dazu 
sind sie viel zu "karrieregeil"!

ABER: Man muss nicht Karriere machen, um glücklich zu werden - man ist 
auch kein bischen schlechter oder evtl. wertloser (als Mensch), wenn man 
keine Karriere macht.
Nur: Wochenstundenzahlen und / oder Stundenlöhne zu hinterfragen, wenn 
man Karriere machen möchte, verträgt sich überhaupt nicht.
Wer das befolgt, verdient später einmal in nur EINEM BERUFSJAHR ein 
Vielfaches von dem MEHR, was man bei den Stundenlohnoptimierungen über 
10 JAHRE UND MEHR hat in Cents pro Stunde mit Wehklagen zu optimieren 
immer wieder versucht hat ...!

1. Hauptsatz der "Karrieredynamik"

Nix Für Ungut! Das musste mal raus - vielleicht hilf es vereinzelt der- 
demjenigen.

Wer´s mir nicht glaubt: VDI-Nachrichten-  Dr. Heiko Mell (Googeln 
hilft). Habe ich schon vor 20 Jahren im Studium gelesen, der Mann hat zu 
500% Recht! Auch wenn Ihr ihn dafür haßt ...!

Einen guten, unfallreien Rutsch und ein gesundes, erfolgreiches Neues 
Jahr wünscht Euch ein "Karrieregeiler" Ingenieur, der dieses so erfahren 
hat und nun selbst die Löhne und Gehälter von vielen 100 Mitarbeitern 
bestimmt.

von Insider (Gast)


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Na dann viel Spass an deiner Rente, vorrausgesetzt du wist die jemals 
erreichen.
Hast du überhaupt etwas von deinen 75k? Ich meine bei einer 60h Woche 
bleibt doch nur noch Zeit um zu schlafen (und um mit deinem X5 zur 
Arbeit zu düsen).

Aber nicht falsch verstehen. Wer viel arbeitet soll auch viel bekommen. 
Nur viele setzten die Prioritäten eben nicht auf Geld und das beist sich 
mit Karriere. So sehe ich das auch.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

von Jast (Gast)


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@John Schmitz: (Namensänderung? ;-)
Kleine Anmerkung noch: Du beschreibst das obere Ende der Karriere - 
viele vergleichen die Stundenlöhne am unteren Ende (z.B. ganz ohne 
Karrierehintergedanken), um zu prüfen, ob die Bezahlung angemessen ist 
oder ob der Arbeitgeber mit "großen" Monatsgehältern im Vergleich zu 
anderen bei hohen (versteckten) Stundenzahlen "locken" will. Danach soll 
jeder Bewerber selbst bestimmen, ob das für ihn so passt oder nicht. 
Hierzu sind "normierte" Löhne oder eben der Stundenlohn aussagekräftiger 
als der reine absolute Bruttolohn. Hierfür ist meiner Meinung nach der 
Lohn umgerechnet auf den zeitlichen Einsatz gerechtfertigt.

Ich stimme dir zu, dass man bei sehr hohen angestrebten Löhnen 
(=Karriere) nicht mehr auf den zeitlichen Einsatz schauen darf, bzw. nur 
dann ist dies erreichbar.

von R. (Gast)


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Das ist ziemlicher Mumpitz.

Wenn man Dein Post überfliegt fallen nur theoretische Dinge auf, die in 
der Praxis nixht stimmen: KArriere macht nicht der, der 60h arbeitet 
oder fleissig ist, sondern der, der so arbeitet, dass er seinem Chef am 
meisten nützt, ohen ihn zu gefährden. Das weiss man , wenn man 
praktische Erfahrungen hat.

Karriere machst Du ferner dann, wenn Du was kannst, was sonst kaum einer 
kann, oder aktuell nicht genug können, wenn Du also gefragt bist. 
Niemand mit Standardwisse ab Uni ist das.

Was Du mit Deinen Stundenlöhnen willst, ist mir auch nicht klar.

von Birger Z. (nohelp)


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Dass man nicht nach Stundenlöhnen fragt, ist doch sowieso klar. Das 
steht doch in so wirklich jedem Ratgeber zum Thema Bewerbung drin - man 
fragt nach Jahresbrutto. Daher versteh ich das Abheben auf diesen fast 
unwichtigen Aspekt (Stundenlohn) nicht so ganz. Genauso könnte man nach 
dem Verdienst pro Minute fragen.

Richtig erkannt ist aber, dass Anfänger/Absolventen von Karriere in 
obiger Definition erstmal noch träumen müssen. Vielleicht auch ganz gut 
so, sonst weiß man womöglich nicht, wie man mal gestartet ist.

Und Karriere würd ich ebenfalls nicht mit viel Arbeit und daher viel 
Geld ansetzen sondern unbedingt mit wenig Arbeit und trotzdem viel Geld. 
Wer quasi 2 Jobs seriell hat ist parallel betrachtet doch nicht 
erfolgreicher, gell.

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