Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Entroster für Hirn gesucht: OP-Mikrofonverstärkung


von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Hallo Leute,

hab nen bischen gestöbert und folgendes Bild gefunden
http://www.mikrocontroller.net/attachment/36142/Verstaerker.png
für eine Mikrofonverstärkung. Leider beschäftige ich mich im Geschäft 
quasi gar nicht mehr mit analogen Schaltungen und ich bin etwas 
eingerostet - kann mir einer bei der Schaltung mal auf die Sprünge 
helfen, wieso weshalb und warum da die Rs und Cs sind?

Warum ich das brauch: Ich will mir nen Elektretmikrofonverstärker 
basteln, die Idee der Schaltung hab ich schon aber ich dachte ich stöber 
mal noch nen bischen. Ich möchte eigentlich die Verstärkung je nachdem 
was mein Mikro so bringt mit einem einzelnen OP machen (evtl VV durch 
B-Transistorstufe). Das ganze soll an den Line-Eingang des PCs 
(Mic-Eingang ist hie). Parallel zum Line-Eingang will ich jedoch noch 
nen Peak-Detector bauen, der die Verstärkung über einen FET regelt - 
eine dynamische Regelung gegen Übersteuern. Hier steht noch die Idee im 
Raum mit nem Transistor den Peak-Detector-C zu entladen - damit die 
Schaltung auch schnell reagiert auf sich änderende Pegel. Das in einer 
festen Taktung von ~ 150 Hz.

Ich weiß das das sicher dumme Fragen sind und mich selber freut es ganz 
und gar nicht das man nach dem Studium trotz allem wien Depp rumsteht 
aber nun - man gebe mir ne Chance ;)

Frohes neues Jahr!

von Bernd G. (bege)


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Hallo,

C1,R1,R5 dienen dazu, das Mic-Singal gleichspannungsmäßig abzukoppeln 
und mit einem durch R1,R5 gebildeten Spannungsoffset (in deinem Fall 
also 1.5V) zu beaufschlagen.
Da der OP nur mit einer Spannung versorgt wird, ist es so trotzdem 
möglich sowohl die positive als auch die negative Signalanteile des 
Mikros zu verarbeiten.
R2,R4 stellen die Verstärkung ein und C2 dient wieder zur 
Gleichspannungsabtrennung (siehe OP Grundschaltungen -> 
Nichtinvertierender Verstärker). Da ist R4 normalerweise an Masse 
angeschlossen wenn der OP mit zwei Spannungen verorgt wird.

Bei deiner Schaltung hast du nur eine Versorgung und mußt die Masse 
virtualisieren, deswegen die beiden Cs. Ansonsten ist die Schaltung wie 
im Leerbuch.

Gruß Bernd

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Hallo Bernd,

gut also hab ich doch richtig gedacht - nur hats mich gewundert was das 
bringen soll das signal auf 1,5 V zu legen ;) Danke für die 
verständliche Antwort ^^
Ich nehm an das R3 dann das Mic speist, richtig?

Zu meinen weiteren Überlegungen - gibts da noch Kommentare, Ideen oder 
Hinweise die ich vl noch beachten sollte?

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Was mir noch einfällt - mein Ausgang hat doch in Ruhe dann 0 V oder? 
Aber wie lässt sich das begründen? Ich hab ja gleiches Potential 
zwischen den beiden Eingängen - Sag ich dann das der C2 mit 1V5 geladen 
wird (also beim Einschalten ganz kurz durch OP-Ausgang) und dann der 
Ausgang auf 0 V sinkt da gleiches Potential an den Eingängen?

von Der Unbekannte #2 (Gast)


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Jo, da ist noch was: Die Schaltung verstärkt Dir auch schön Störungen, 
die auf der 3V-Versorgung liegen. Daher sollte eben jene Versorgung 
"sauber" sein. Wenn die 3V aus Batterien kommen, ist es natürlich kein 
Problem. In jedem Fall solltest Du noch (ei-)nen Kondensator 100nF an 
die Versorgung des OpAmp klemmen.

von Der Unbekannte #2 (Gast)


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Nein, Dein Ausgang hat in Ruhe 1.5V. Falls das stört, brauchst Du noch 
nen Kondensator.

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Der Unbekannte #2 wrote:
> Nein, Dein Ausgang hat in Ruhe 1.5V. Falls das stört, brauchst Du noch
> nen Kondensator.

Bei Verstärkung 1 oder? Gut also danach noch nen C ins Signal :)

von Der Unbekannte #2 (Gast)


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>Bei Verstärkung 1 oder?

Nein. So wie die Schaltung ist. So ein Verstärker weisst ja mehrere 
Verstärkungen auf: AC/DC des Mikrofonsignals, AC/DC der 
Versorgungsspannung und weiterhin, von wo bis wo man die Verstärkung 
rechnet.

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Also wenn mit V=11 würd ich ja behaupten der hängt in der Begrenzung 
weil er die 1V5 verstärkt. Das musst du mir jetzt bitte genauer 
erklären.

von Helmut L. (helmi1)


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Die DC Verstärkung der Stufe ist 1 nur für Wechselspannung beträgt die 
Verstärkung 11. Also erscheinen die 1.5V am (+) Eingang auch am Ausgang 
mit 1.5V

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Liegt das am C2 oder woran? Also wenn ich mich an meine Laborversuche 
erinnere funzt ne OP-Verstärkung auch mit DC - wobei ich immer 
invertierende genommen habe.

von Gerhard (Gast)


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Korrekt, liegt an C2. Wenn du ihn dir wegdenkst, das ist er nämlich für 
Gleichspannung, ist der OP als Spannungsfolger geschaltet. Für 
Wechselspannung ist C2 ein Kurzschluß, der invertierende Eingang sieht 
über den Spannungsteiler R2/R4 einen Teil des Ausgangssignals, das ganze 
stellt dann die negative Rückkopplung dar, die den Verstärkungsfaktor 
einstellt.

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