Hallo, ein Bekannter fragte mich, ob es wohl möglich wäre, einen 1,20 Meter breiten Rollenplotter auch gelegentlich als Scanner zu verwenden, um z.B. Schaltpläne, Bauzeichnungen usw. einzuscannen. Dass so eine Lösung nicht das Optimum darstellt ist klar, aber entsprechende Großformat-Scanner haben echt fette Preise und werden ja auch nur gelegentlich benötigt. Nach einigen Überlegungen bin ich zu der Idee gekommen, den Stift- bzw. Messerhalter durch eine kleine USB-Kamera zu ersetzen und dann den Plotter mit passenden HPGL-Kommandos zu füttern. Die Bilder aus der Kamera (640 x 480) werden gegrabbt und per Software aneinandergesetzt. Mit entsprechender Kalibrierung nach Aufnahmen von geeigneten Testvorlagen sollte das pixelgenau möglich sein. Allerdings ist ein Aspekt theoretisch noch ungelöst: HPGL enthält kein Kommando, das die tatsächliche Position des Plotterkopfes zurückmeldet. HPGL ist rein vorwärts-orientiert. D.h. man sendet dem Plotter eine Position und muss dan hoffen und warten, bis dieser dort angekommen ist. Ich weiß also nicht, wann der Plotterkopf mit Kamera die nächste Grab-Position erreicht hat. Einfach pauschal so lange warten, bis das ganz sicher der Fall ist, scheint mir wenig elegant. Ich muss nach jeder Einzel-Aufnahme das Kommando zum Anfahren der nächsten Position geben ... wie erfahre ich, ob die erreicht wurde? Wenn sich zwei aufeinanderfolgende Bilder weitgehend gleichen? Frank
Hallo, früher (tm) zu C64-zeiten habe ich eine selbstgebastellte Reflex-Lichtschranke am Druckkopf eines Nadeldruckers befestigt und dann mit einer entsprechenden Software s/w-Zeichnungen eingescannt. Gab es kommerziell zu kaufen, ScannFox wenn ich nicht irre. Wäre vielleicht auch für Dein Projekt ein Ansatz? Dauert nur ewig und drei Tage, wenn Du den Scanner zeilenweise über das Blatt schickst... Gruß aus Berlin Michael
> Dauert nur ewig und drei Tage, wenn Du den Scanner zeilenweise über das > Blatt schickst... Deshalb will ich ja eine Kamera nehmen und keinen 1-Pixel-Sensor. Wenn das Blickfeld der Kamera ungefähr 3 x 2 cm erfasst, bräuchte ich, mal idealisiert gerechnet, für einen A0-Scan in ca. 540 dpi (640 pix auf 3 cm): - A0 = 84,1 x 118,9 cm, d.h. bei Einzelaufnahmen von 3 x 2 cm sind das 60 Zeilen zu 28 Aufnahmen = 1680 Aufnahmen - schaffe ich zwei pro Sekunde, sind das gerade mal 14 Minuten - bei drei pro Sekunde weniger als 10 Minuten Ich denke, für einen A0-Scan ist das ganz ordentlich ... Aber das war nicht mein Problem. Es geht natürlich um so schneller, je eher ich weiß, dass die Kamera die nächste Position erreicht hat. Beschleunigungssensor? Frank P.S. Die Kamera muss zum Grabben kurz anhalten, ansonsten gibt es nur verwischte Bilder, das habe ich schon getestet.
Die Kamera wird auf Grund optischer Verzerrungen einen höheren Nachbearbeitungsaufwand erzeugen. Scanne man 10x10 cm Rechenpapier und drucke es wieder aus. Man wird sich wundern. Schon bein Objektiv tritt eine tonnenförmige Verzeichnung auf. Beim Drucker gibts dann auch wieder Differenzen. Einfacher ist wahrscheinlich der Weg zum nächsten besseren Copyshop.
>Aber das war nicht mein Problem. Es geht natürlich um so schneller, je >eher ich weiß, dass die Kamera die nächste Position erreicht hat. Willst du den Plotter modifizieren? Irgendwie mußt du dem Druckkopf ja "sagen", wohin er fahren soll. Wenn man den Plotter in HPGL ansprechen kann, dann kann man ja immer eine bestimmte Strecke (einen Zielpunkt an den Plotter schicken), dann das Bild machen und dann weiter fahren, indem man ihm den nächsten Wegepunkt rüberschickt. Eine andere Möglichkeit wäre eine CCD-Zeile.
oszi40 wrote: > Die Kamera wird auf Grund optischer Verzerrungen einen höheren > Nachbearbeitungsaufwand erzeugen. Ja, ich weiss. Ich verfüge über Entzerrungs-Algorihtmen. Die werden über eine Aufnahme von einer Testvorlage kalibriert. >Willst du den Plotter modifizieren? >Irgendwie mußt du dem Druckkopf ja "sagen", wohin er fahren soll. Das wollte ich eigentlich vermeiden. Es soll lediglich eine kleine Stiftkamera anstelle des Messerträgers eingesetzt werden. Sowas hier z.B. - das hat auch gleich den Vorteil einer eingebauten Beleuchtung: http://blog.makezine.com/pen_cam_kit_1280.jpg Zusammen mit der Software ergibt das einen praktischen Nachrüstsatz OHNE Harwareeingriff. Diese Kamera hat 12 mm Durchmesser, die Aufnahme am Plotter für Stifte oder Messer hat 13 mm. Einen Kunststoff- oder Aluring aufgeschoben und es passt perfekt. Die Positionierung erfolgt per HPGL-Kommando. Um das Problem nochmal deutlich zu machen: Natürlich fährt jeder funktionierende Plotter nach dem Empfang eines entsprechenden HPGL-Kommandos an die befohlene Position. Nur meldet er nicht zurück: "Bin da!". Das ist für Stift oder Messer auch egal, aber die Kamera sollte erst dann ein Bild machen, wenn die Soll-Position erreicht ist ohne andererseits unnötig lange zu warten ... Frank
Rufus t. Firefly wrote:
> Hmm .. Beschleunigungssensor an Kamera?
Ja, vom Prinzip her schon. Aber das "versaut" leider das schöne Konzept
von der bastelfreien Lösung.
Bei 25 Bildern pro Sekunde müsste sich das doch auch optisch auswerten
lassen, oder? Quasi warten, bis sich das Bild "beruhigt" hat bzw. frei
von Bewegungsunschärfe ist. Dazu habe ich aber bisher noch keine
Algorithmen ...
Frank
event. eine Laser/Diodenmaus vom PC mitdranpappen -> auswerten sollte machbar sein (PS/2) -> nicht schön aber selten P.S damit der Name Jupp auch mal was sinnvolles schreibt
Schau doch mal in der HPGL Beschreibung, es gibt auch den Befehl : OA Outputs the current physical tool position wird aber nicht von jedem Gerät unterstützt, vielleicht hilft es dir weiter. http://www.europlotter.com/MEDIA/PDF%20Files/hpgl.pdf Andreas
>OA Outputs the current physical tool position
Das ist cool, wusste ich nicht! Danke.
Frank
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