Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Neues Jahr - Neues Glück ?


von Jens (Gast)


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Heute hatte ich die etwas zweifelhafte Ehre, mein neues Projekt zu 
beginnen: Ich arbeite bei einem (dem!) großen Anbieter von 
Automatisierungslösungen, allerdings bin ich nicht direkt dort drin (ist 
wohl bei denen keiner) sondern komme über einen Anbieter aus Nürnberg, 
bei dem ich seit 6 Monaten fest angestellt bin. Das Projekt wurde mir 
als DER Prüfstein meiner Karriere beschrieben, laut Projektbeschreibung 
soll ich eine Spezialsoftware programmieren (Thema möchte ich nicht 
sagen). Ich habe diese Technologie speziell studiert und besitze 
umfassende Kenntnisse. Abgesprochen war, dass ich sowohl auf dem Gebiet 
der Zulassung, der Softwareprüfung und des QM-Testes arbeiten soll. 
Schon vor Weihnachten waren alle Sachen abgesprochen.

Jetzt komme ich dort an und finde ein riesen Chaos: Die Platine, die ich 
in Betrieb nehmen soll, kommt gerade aus der Fertigung, es ist keine 
Bootsoftware drauf, es gibt keine Doku. Ausserdem habe ich weder 
Rechner, noch Software, noch Account. Ich konnte den ganzen Tag nichts 
machen und auch die nahe Zukunft sieht so aus, weil der Entwickler im 
Urlaub ist. Doku irgend welcher Art ist nicht auszutreiben und laut der 
anderen Entwickler auch nichts existent. Die machen kaum Doku- aus 
Zeitgründen, obwohl sie es aus ISO-Gründen müssten. Gibt es das?

Jetzt hat der Projektleiter entschieden, dass ich weas ganz anderes 
machen soll und darf Anfängersoftware programmieren, wie ich es vor 10 
Jahren gemacht habe. Die haben aber auch kein Lasten- oder 
Pflichtenheft, keine Spezifikation oder sonst was. Was soll man davon 
halten? Die holen sich einen Consultant ins Haus nd setzen ihn 
unvorbereitet an ein Chaosprojekt! Ist das die Norm?

Ich bin erst seit kurzer Zeit in der Firma- und war vorher nur bei einem 
Endkunden, davor bei einem anderen Dienstleister bei einem anderen 
Endkunden - allerdings 2 Jahre. Habe heute noch kurz mit meinem 
Teamleiter telefoniert: Der meint, zur Zeit gäbe es nichts Besseres.

Wie sehen bei euch die Projekte aus?

von Lupin (Gast)


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> Ist das die Norm?

In einigen Firmen bestimmt. Aber wenn man sich von extern jemanden ins 
Haus holt sollte man schon entsprechend vorbereitet sein (ist ja auch 
ein bischen Peinlich für die Firma).

Aber ist doch egal so lange der Kunde zahlt... dem Kunden wird es sicher 
auch aufgefallen sein, dass da einiges schief läuft.

Liegt in der Verantwortung des Kunden entsprechend vor zu bereiten finde 
ich.

Warum arbeitest du auch bei einem Dienstleister? Da kommst du doch wenn 
du Pech hast nur vom Regen in die Taufe.

von gast (Gast)


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Bei einer Klitsche ist sowas die Regel. Doku wird erst dann verfasst 
wenn der ISO-Mann kommt. Inbetriebnahme geschieht beim Kunden. 
Pflichtenheft ist das Geschwurbel des Vertrieblers.
Willkommen in der Gegenwart.
Und frozzel nicht zuviel rum. In solchen "Unternehmen" ist Kritik 
unerwünscht. Man holt sich Externe weil die Guten raus sind und der Rest 
nicht wirklich will.

von Johannes M. (johannesm)


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Sicher dich erstmal ab.
Schriftliche Meldung an die zuständigen Personen. Alles Dokumentieren 
was fehlt und auch mit reinschreiben das unter diesen Umständen ein 
Terminverzug nicht zu verhindern ist sowie zusätzliche Kosten usw..

von Daniel_K (Gast)


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willkommen im leben :-)

ne das ist sicher ein stückweit normal...
arbeite ebenfalls in einer firma mit kleiner entwicklungsabteilung 
(allerdings nicht für externe), pflichtenhefte sind genausowenig ein 
muss wie zeitpläne, etc..., das sich projektdefinitonen nach der hälfte 
des projektes ändern ist normal...
DOCH schlussendlich muss man damit halt umgehen könne, muss vorhersehen 
was noch kommen könnte. Ich mache mir jeweils pflichtenhefte, zeitpläne, 
etc für mich selbst. (naja zeitpläne sind meist für die katz, da es fast 
normal ist, dass man ein projekt mal nach halber zeit für ein paar 
monate unterbrechen muss, für ein anderes...
teil chaos pur, man muss es sich halt selbst organisieren, man muss 
damit zurecht kommen, mir machts spass (hat sicher auch seine vorteile, 
dokus mach ich wie ich sie möchte in dem umfang wie ich sie möchte, 
braucht halt manchmal disziplin diese aus zeitgründen überhaupt zu 
machen, wenn vom arbeitgeber nicht der grösste wert darauf gelegt 
wird...), für andere die ich kenne wärs die hölle...

Sprich, wenns nicht deine welt ist, wechsle möglichst schnell!!!

von Jens (Gast)


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>Schriftliche Meldung an die zuständigen Personen
Damit macht man sich sehr unbeliebt, weil die dann eine dokumentierte 
Meldung über Probleme im Postkasten haben. Ausserdem kommt das am Anfang 
nicht su gut, habe ich die Erfahrung gemacht. Werde erst einmal 
vorsichtig sein.

Schade ist eben, dass man bei vielen Firmen nur die miese Arbeit machen 
muss, die andere nicht wollen.

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