Vielleicht hat jemand schon dieses Problem gehabt: In einem batteriebetriebenen Gerätchen soll ein kleiner DC-Motor hin- und wieder für ein paar Sekunden eingeschaltet werden. Geplant ist ein Betrieb über mehrere Jahre mit d. selben Batterie (Lithium-Batterie, Voll: 3V), daher sollte die Lösung sehr stromsparend sein, und die Batterie auch möglichst vollständig verbrauchen. Es werden beide Drehrichtungen benötigt, daher komme ich um eine H-Brücke leider nicht rum. Momentan ist das Ganze diskret aufgebaut (BC857C/BC847A), aber so richtig zufrieden bin ich damit noch nicht. Kennt jemand vielleicht ein entsprechendes IC, oder eine elegante (auch diskrete) Lösung? Onkel google`s Ergebnisse brachten trotz intensiver Bemühung bisher nicht weiter. Hauptproblem ist meist, dass die Treiber zuviel Spannung brauchen.
CMOS Schaltung und den Motor direkt zwischen zwei Ausgängen..?
Meine Glaskugel sagt, dass
>kleiner DC-Motor
direkt betrieben werden kann.
@lippy > Meine Glaskugel sagt, dass "kleiner DC-Motor" direkt betrieben werden kann. :-) ja, dein Glaskugel hat recht, es ist ein recht kleines Motörchen, etwa vergleichbar mit einem Handy-Vibrationsmotor, vielleicht eine Nummer größer. Können normale CMOS-Logikgatter wirklich soviel Strom treiben? @Roland Dieser IC ist bekannt, ist aber schon böse überdimensioniert, außerdem bräuchte ich nur die Hälfte davon. @tsalzer: Nach etwas googeln fand ich diesen Link: http://www.roboternetz.de/phpBB2/viewtopic.php?t=38412 Meinst du soetwas? Welchen Vorteil hätte diese Lösung gegenüber einer H-Brücke?
>Können normale CMOS-Logikgatter wirklich soviel Strom treiben?
Irgendwas zw. 10 und 20mA können die. Parallelschaltung ist möglich.
Eventuell ein ZXMHC6A07T8, gibt's sogar bei Tante Reichelt, allerdings wird die Schwellspannung nur mit 3 V garantiert, das könnte knapp werden. Weiß nicht, ob du dir ein Ausmessen einzelner Exemplare erlauben kannst.
> Ausmessen einzelner Exemplare
eher nicht, das fertige Gerät es soll auch in (eine kleine) Serie gehen.
In der Zwischenzeit habe ich den SN74LVC1G14DCKR von Texas Instrument
gefunden. Geht bis 1.65V runter und liefert ausreichend Strom. Kostet
bei farnell 0,10 EUR bei Einzelstückzahlen.
Wenn ich nichts übersehe, ist dieses IC die perfekte Lösung. Was haltet
ihr davon?
Wenn Du einen kleinen AVR-Controller nimmst, kannst Du den Motor mit einem kleinen Strombegrenzungswiderstand (z.B. 33 Ohm) direkt zwischen 2 Portpins klemmen. Dann kannst Du Dir alle gewünschten Funktionen in den Controller programmieren, die Du brauchst. Auch verschiedene Geschwindigkeiten über PWM und Softstart und alles so´n Kram.
Ich würde es diskret mit vier kleinen, separat angesteuerten Feld-Wald-und-Wiesn FET's realisieren. Man ist dann nicht auf irgendwelche exotischen IC's angewiesen. Beim direkten Anschliessen an den uC hätte ich Bedenken, weil sich der uC wegen der Störungen aufhängen/resetten könnte. Im speziellen, wenn man den Motor per PWM betreibt.
>Beim direkten Anschliessen an den uC hätte ich Bedenken, weil sich der >uC wegen der Störungen aufhängen/resetten könnte. Im speziellen, wenn >man den Motor per PWM betreibt. Das geht, wenn der Motor sparsam ist. Im Verbund mit dem Vorwiderstand werden die Störungen für den Controller minimiert. Direkt am Motor kann noch ein 100nF Keramik-C Sinn machen. Der Controller selbst muß gut abgepuffert werden - wie sonst auch.
Wenn Du die Innenbeschaltung eines OP siehst erkennst Du, dass mit den 2 OP praktisch eine H-Brücke aufgebaut wird. Sollte auch kurzschlussfest sein, allerdings ist der Strom gering, so ca. 20 mA. guude ts
@travelrec AVR fällt leider aus, der MSP430 verbraucht viel weniger Strom. "Luxusfunktionen" wie Soft-Start brauche ich nicht :-) So richtig traue ich mich aber nicht, direkt an den MSP einen Motor ranzuhängen. Es ist ja eine induktive Last, und auch beim blockieren könnte es problematisch werden... @Johnny Das Problem sind die sehr kleinen Spannungen, wenn die Batterie schon einige Monate gelaufen ist. Kennst du Wald-und_wiesen FETs die als H-Brücke bei unter 1,6V noch sauber funktionieren? Bei FET sind schon 3V3 logic-level was besonderes :-) Mein Prototyp ist momentan mit smd-Transistoren aufgebaut, aber so richtig glücklich bin ich damit nicht. Funktionieren tut es jedoch anstandslos.
Dennis wrote: > AVR fällt leider aus, der MSP430 verbraucht viel weniger Strom. Gerücht. Aber hier ging's ja nicht um Controller-Bashing. Ich glaube, hier ging's eher darum, einen zusätzlichen AVR zu spendieren, der dann als ,,intelligente H-Brücke'' agiert und von deinem MSP430 gesteuert wird. Wenn er nicht gebraucht wir, wird er einfach schlafen gelegt, dann braucht er nur den Leckstrom. (Das kann der MSP430 auch nicht besser -- wird eher geringfügig mehr sein, da er in einer kleineren Strukturgröße gefertigt wird, und die Strukturgröße recht direkt auf den Leckstrom durchschlägt. Ist aber in jedem Falle weit unterhalb der Selbstentladung der Batterien.)
>AVR fällt leider aus, der MSP430 verbraucht viel weniger Strom. Guck Dir den Tiny13P an. Spaziell die Sleep Modes. >So richtig traue ich mich aber nicht, direkt an den MSP einen Motor >ranzuhängen. Es ist ja eine induktive Last, und auch beim blockieren >könnte es problematisch werden... Keine Entschuldigung, kann per Software abgefragt und abgefangen werden. Die Induktivität des Motors ist für Push-Pull-Endstufen kein Problem.
> Die Induktivität des Motors ist für Push-Pull-Endstufen kein Problem. Um mit PWM zu arbeiten müssen die Ausgänge aber auch hochohmig geschaltet werden können, sonst bremst man in der 0 Phase ja den Motor ab. Und genau dann induziert sich eine hohe Spannung. @ Dennis > Bei FET sind schon 3V3 logic-level was besonderes :-) Inzwischen gibts aber schon eine ganz schöne Auswahl. Aber hast natürlich recht, bei unter 1.6V siehts schlecht aus ohne Trickschaltungen um die Gatespannungen höher als die Speisespannung zu kriegen. Du könntest eine kleine Ladungspumpe basteln, welche direkt von einem MSP430 Portpin gespiesen wird um die benötigten Gatespannungen zur Verfügung zu stellen.
> BA6845FS Das Ding scheint nicht für Batterieanwendungen gedacht zu sein. Es benötigt 55mA Strom. Das wäre besser, Allegro A3903: http://www.allegromicro.com/en/Products/Part_Numbers/3903/index.asp Aber läuft erst ab 3V, scheidet also leider auch aus.
Wir benutzen bei einer Motorsteuerung so 2 kleine Halbbrücken Si5518 (wenn ich mich recht entsinne). Wird auch von MSP430 angesteuert (3,3V Vcc). Kannst hier ja mal durchschauen: http://www.vishay.com/mosfets/n-and-p-pair/ Da sind einige wo in der Rdson Spalte bei 1,8V noch was angegeben ist. Privat hab ich mir ne Vollbrücke aus BSS123 und BSS84 zusammengabaut die auch problemlos per MSP430 angesteuert wird (3,0V).
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