Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mosfet mit zu hohem Widerstand?


von Pete (Gast)


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Hi!

Ich versuche grad eine Schaltung aufzubauen und teste es auf dem 
Steckbrett. Hab eine Skizze eingefügt, schonmal sorry für die miese 
Qualiät, hab das kurz in Paint gemacht. Der leere Kreis in der Mitte ist 
ein N-Kanal MOSFET vom Typ IRF640N. Mein Problem ist gerade nur, wenn 
ich die 10V ans Gate lege und der Motor hochfährt, bekomme ich geringere 
Anlaufströme als wenn ich das ganze direkt am Netzteil laufen lasse (ich 
messe mit Strommesszange). Ich dachte mir  der RDS(on) wäre zu hoch und 
hab das Gate einfach dauerhaft auf 10V gesetzt und den Motor durch 
einschalten der 24V eingeschaltet, war aber dasselbe.An der Gatespannung 
hab ich auch schon rumprobiert, aber es hat sich nichts geändert.
Woran liegt das, ein durchgeschalteter MOSFET hat doch einen Widerstand 
nahe 0 oder?

von Andrew T. (marsufant)


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Um das einordnen zu können, wäre interessant ob's hier um wenige hundert 
mA oder einige zig Ampere geht.

Wieviel Ampere nimmt denn der Motor auf, wenn Du ihn direkt anschließt 
ohne Fet?

von Jens G. (jensig)


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Ich habe den Eindruck, daß solch eine Frage schon mal vor einigen Wochen 
hier herumgeisterte.
Wahrscheinlich zieht Dein Motor beim Anlaufen soviel Strom, daß der 
Mosfet in den Stromquellenbereich gerät. Wo also der noch relativ 
konstante R bei höheren Strömen plötzlich ansteigt. Bei Ugs=10V sollte 
das aber erst bei ein paar 10A passieren. Bei ein paar 10A haste aber 
auch schon ein paar V Abfall, auch wenn er noch im normalen Bereich ist.

von Falk B. (falk)


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@Pete (Gast)

>ein N-Kanal MOSFET vom Typ IRF640N.

Das ist ein 200V/18A Typ, der bei 10V am Gate ca. 0,15Ohm Widerstand 
hat.

>ich die 10V ans Gate lege und der Motor hochfährt, bekomme ich geringere
>Anlaufströme als wenn ich das ganze direkt am Netzteil laufen lasse (ich

Naja, sind halt 0,15Ohm

>Woran liegt das, ein durchgeschalteter MOSFET hat doch einen Widerstand
>nahe 0 oder?

Es gibt ja auch nur einen Typ von MOSFET  . . .  ;-)

Für ne 24V Motoranwendung ist dein MOSFET ungünstig. Die Typen mit hoher 
Sperrspannung haben auch hohe RDS-ON. Nimm einen mit 30..50V 
Sperrspannung. Und vergiss die Freilaufdiode nicht, sonst kann es 
passieren, dass dein MOSFET schnell stirbt.

MFg
Falk

von Pete (Gast)


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Danke erstmal für die die schon geholfen haben. Zu der genannten Frage: 
Der Motor zieht knapp 3A, der Unterschied zwischen Messung mit MOSFET 
und direkt am Netzteil beträgt ca 0,2A!

von Falk B. (falk)


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@Pete (Gast)

>Der Motor zieht knapp 3A, der Unterschied zwischen Messung mit MOSFET
>und direkt am Netzteil beträgt ca 0,2A!

Messfehler ;-)

Und wegen den nicht mal 10% regst du dich auf?

Ja mei, der Motor hat nen Wicklungswiderstand, der ca. 10 mal grösser 
ist als der des MOSFETs.

MFg
Falk

von Andrew T. (marsufant)


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Pete wrote:
> Danke erstmal für die die schon geholfen haben. Zu der genannten Frage:
> Der Motor zieht knapp 3A, der Unterschied zwischen Messung mit MOSFET
> und direkt am Netzteil beträgt ca 0,2A!

Überschlagsrechnung:
3A wenn der Motor läuft.
Sind halt 0.15A mal 3A ca. 0.45 spannungsabfall am Fet. (Falks Daten mal 
eingesetzt)
Aus Deinen 24V werden damit 23.55 Volt. Ca. 3% weniger am Motor als ohne 
Fet.

Und im Anlauf hat der Motor vermutlich deutlich mehr als 3A 
Stromaufnahme -- damit auch deutlich mehr Spannungsfall am Fet. Was zu 
ca. 8% weniger Stromaufnahme führt.

Oder waren Deine 3A explizit der Anlauffall?


bye,
Andrew

von yalu (Gast)


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> Danke erstmal für die die schon geholfen haben. Zu der genannten
> Frage: Der Motor zieht knapp 3A, der Unterschied zwischen Messung mit
> MOSFET und direkt am Netzteil beträgt ca 0,2A!

Miss doch einfach den Spannungsabfall am MOSFET im laufenden Betrieb
(bei 2,8A oder was auch immer), daraus kannst du den DS-Widerstand des
MOSFETs berechnen. Liegt er größenordnungsmäßig bei 0,15Ohm, ist alles
ok, und du kannst überlegen, ob du einen anderen MOSFET (mit weniger UDS
und RDSon) nimmst, um die Verluste zu reduzieren.

Liegt er deutlich über den 0,15Ohm, ist entweder der MOSFET Müll oder
deine Schaltung falsch aufgebaut.

Ach ja, die Kontakt- und Leitungswiderstände solltest du auch
berücksichtigen, also den Spannungsabfall am MOSFET einmal direkt an
seinen Anschlussbeinchen und einmal zwischen Masse des Netzgeräts und
unterem Motoranschluss messen. Sind die Werte sehr unterschiedlich, hast
du es mit einem Kontaktproblem zu tun, was bei Steckbrettaufbauten
durchaus vorkommt.

von nemon (Gast)


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du misst das mit einer stromzange... wie häufig aktualisiert diese denn 
ihre messwerte? dadurch, dass dein motor minimal schneller anläuft, wenn 
du keinen mosfet hast, kann es sein, dass deine zange anfangs einen 
dickeren peak anzeigt, der durch den mosfet sicherlich nicht stark, für 
eine stromzange mit vielleicht 2-3 samples/sekunde aber gerade ungünstig 
verarbeitet wird. oder hängt deine zange an einem oszi?

von Pete (Gast)


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Nochmal danke :)
Also die Widerstände messen kann ich leider nicht, ich hab nur ein 
Stinknormales Multimeter und der niedrigste Widerstandsbereich sind 200 
Ohm. Der Zeigt selbst wenn ich die Messspitzen vorne zusammenlege 0,3 
Ohm an.
zu den Fragen: meine Stromesszange hängt am Oszi und ich mess ja bei 
beiden malen genau gleich. Deshalb denk ich mal liegts nicht an der 
Messmethode.
Die 3A sind der Anlaufstrom, danach wird der Strom fast zu 0, weil ich 
den Motor nur mit einer Schwungscheibe betreibe.
Und die 0,2A Unterschied sind sehr wichtig. :)
Weil ich aus meinen Messwerten ein  Motordiagramm erstellen will und das 
macht doch nen Unterschied ob die Gerade jetzt bei 2,6 oder 2,8 A 
Maximalstrom hinten schneidet.

Meint ihr mit sowas würde es besser laufen?

http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/fairchild/ISL9N302AP3.pdf

von Jens G. (jensig)


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schon viel besser, wenn es Dir wirklich um die paar % geht. Oder auch 
IRF3205 (8mOhm - 1,10€ bei Reichelt)

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