Forum: Platinen Platinenherstellung Werkzeug


von Stefan T. (_distance_07)


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Hallo,

ich wollte mir nun endlich mal Werkzeuge zum Herstellen von Platinen 
anschaffen.

Dabei bin ich auf folgenden Link gestoßen:

http://www.elv.de/Einsteiger-Komplettset-fuuml;r-Platinenerstellung-1/x.aspx/cid_74/detail_10/detail2_22646

Glaubt ihr damit werde ich glücklich, oder was könn ihr mir empfehlen, 
sollte schon ne gewisse Zeit halten und seinen Dienst gut machen.


Grüße

Stefan

von Jörg (Gast)


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Für private Nutzung wär's mir viel zu viel Geld: Ich habe zur
Belichtung zwei UV-Lampen (8Watt, bei Reichelt ca. 7 Euro je),
als Ansteuerelektronik aus zwei Energiesparlampen die Platine
(je 2 Euro) eine 20x30*20-Plastikwanne plus Lüsterklemmen und
schon ist der Belichter fertig.
Für's Ätzen und Entwickeln das Basismaterial (Fe3Cl ca 5 Euro,
Pos.Entwickler 2 Euro, Chem Zinn 9 Euro bei Octamex) und drei
hinreichend grosse verschliessbare Gläser (0.4 Liter). Dazu
noch eine Plastikwanne, in die ich die Gläser hineinstelle und
heisses Wasser dazugebe (Ätzlösung und Entwicklungslösung sollte
warm sein).
Ohne grosse Probleme ereiche ich damit 10-12 Mil, Einschränkend
dabei ist aber hauptsächlich mein Pixmar-Tintendrucker, sonst
würde es bestimmt noch feiner gehen. Platinen sind in etwa
20-30 Minuten vollständig entwickelt, geätzt und verzinnt.
Ich überlege mir nur noch die Versieglung mit Tenting/Resist.

Alles zusammen für um die 30 Euro (inkl. chem. Basismaterial!!).

Gruss

Jörg

von AC/DC (Gast)


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Genau, selber basteln, gerade bei diesem Schiedwetter.
Du solltest allerdings darauf achten ob so ein Set deinen
Ansprüchen genügt. Persönlich würde ich einem Sprühätzsystem
den Vorzug geben. Mit dem Toner-Tranferverfahren spart man
teures Positivbasismaterial,braucht keinen Film,dafür aber
einen Laminator(15-20Euro)oder eine Bügeleisen.
Deine Wahl läßt nur einseitige Belichtungen  in einem
Arbeitsgang zu. Was da noch fehlt wäre eine Platinenbohrmaschine
(es sei denn man macht ausschließlich SMD ohne Via`s) und
ein Schneidegerät (z.b.kleine Platinentafelschere)
Das rundet die Sache ab.

von Stefan T. (_distance_07)


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Ich traue mich nicht so wirkich an die Toner Transfermethode dran, weil 
ich der ganzen Geschichte nicht so wirklich vertraue.


Muss dazu sagen, dass ich es aber auch noch nie selbst gemacht habe.

Selberbauen ist sone Sache mit der Zeit, welche mir sowieso schon kanpp 
ist.

Zur Platinenbohrmaschine, was empfehlt ihr da ?

Anwendungsbereich ist lediglich Hobby, aber ich muss mindestens mit 
einer Wire durch zwei DIL Pins herkommen.

Wenn du ein Sprühätzverfahren ermpfehlen würdest, welches System 
könntest du vorschlagen, abgesehen von Selbstkonstruktionen.


Ne kleine Proxxon Fräse oder nen einfachen Dremel mit Ständer, 
Tischbohrmaschine oder was gibts da noch brauchbares???

von Andreas R. (blackpuma)


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Also ich habe es noch nie mit der Tonermethode versucht aber ich denke 
nicht das es mir gefallen würde. Ich bin einfach Belichten gewohnt. Hab 
Günstig ein A3 Belichtungsgerät erstanden das super funktioniert.

Zum Ätzen verwende ich ein Schaumätzgerät. Funktioniert ebenfals super. 
Trotzdem habe ich mir schon öfter überlegt eine Ätzküvette anzuschaffen 
da ich denke das es sauberer ist als mein Schaumätzgerät.

Zum Bohren habe ich einen Proxxon ohne Halterung. Habe dabei noch nie 
einen Bohrer abgebrochen.

Sprühätzanlagen sind recht teuer wenn mich nicht alles täuscht wäre aber 
sicher auch eine Überlegung Wert.

Platinenschere ist eine super Idee! Ich ritze meine Platinen an und 
brich sie dann. Eine echt dämliche Arbeit! Nur die Scheren sind auch 
nicht billig. Fals jemand eine günstige kennt möge er oder sie sich bei 
mir melden.

Das ist mal alles was mir einfällt.

LG
Andreas

von K. J. (Gast)


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Hi,

Ob du nen belichter baust oder nen laminator umbaust für gute Ergebnisse 
ist eigentlich wurst hab beides ausprobiert und belichten geht immer 
noch am besten.

von Christoph Z. (rayelec)


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@ Stefan: Du hast Post!

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan T. wrote:
> Ich traue mich nicht so wirkich an die Toner Transfermethode dran, weil
> ich der ganzen Geschichte nicht so wirklich vertraue.
>
>
> Muss dazu sagen, dass ich es aber auch noch nie selbst gemacht habe.
>
> Selberbauen ist sone Sache mit der Zeit, welche mir sowieso schon kanpp
> ist.
>
> Zur Platinenbohrmaschine, was empfehlt ihr da ?
>
>

siehe Thread von Dani: Platinenbohrmaschine.

das von ihm gefertigte Gerät ist vielseitig und gut.



hth,
Andrew

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Stefan T. wrote:

> 
http://www.elv.de/Einsteiger-Komplettset-fuuml;r-Platinenerstellung-1/x.aspx/cid_74/detail_10/detail2_22646
>
> Glaubt ihr damit werde ich glücklich, oder was könn ihr mir empfehlen,
> sollte schon ne gewisse Zeit halten und seinen Dienst gut machen.

Das ist durchaus OK, ist naemlich die grosse Version jeweils der 
Aetzkuevette und des Belichters, ich hab die kleinen Fasstungen (ohne 
Schale usw) dafuer zusammen auch schon 300EUR bezahlt.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Oh halt, ich berichtige, das grosse kostet ja 450... naja aber fuer das 
kleine sind die 350 auch noch OK, ist ja noch so nen bissel Zubehoer 
dabei. Fuer den Preis koenntest es aber auch einzeln kaufen bzw. 
wuerdest wahrscheinlich mehr Verbrauchsmaterial bei z.B. der Angelika 
bekommen.


>    * 1 Entwicklungsschale, 1 x 1,2 kg Natriumhydroxid, 1 x 400 g 
>Natriumpersulfat
>    * 5 x FR 4 Basismaterial (je 100 x 160 mm, einseitig, fotopositiv 
>beschichtet)
>    * 5 x FR 4 Basismaterial (je 100 x 160 mm, doppelseitig, fotopositiv 
>beschichtet)

Tolles Verhaeltnis, da liefern's 1.2kg NaOh, womit Du wahrscheinlich 
ueber ein Jahr auskommst (selbst wenn Du viel machst) und nur 400g NaPS, 
das gerade mal fuer eine magere Kuevettenfuellung reicht. Und das 
Basismaterial kannst wahrscheinlich wegwerfen weil's noname ist -- 
gerade am Anfang kann Dich das gewaltig Nerven kosten. Kauf lieber 
gleich Bungard.

Michael

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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http://www.reichelt.de/?ACTION=20;AWKID=117969;PROVID=2084

So koenntest es machen. Eine Schale und einen Pinsel kannst noch dazu 
tun ;) Handschuhe waeren auch nicht verkehrt.

von Sven (Gast)


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Das ELV-Set kann man als Einzelteile günstiger bekommen. Belichter 
selber bauen (wie oben, 2 Röhren und geschlachtete Stromsparlampen) 
spart einiges an Geld und ist nicht so aufwendig. Die Ätzküvette ist 
bedingt zu empfehlen, schön ist dass man recht sparsam arbeiten kann und 
die Platinen gut sieht.

Nachdem ich mich lange damit rumgeärgert habe, hab ich jetzt die blöden 
Halterungen (die Platine wird nie sauber bis zum Rand geätzt) 
rausgehauen. In die Platine 2 Löcher und mit isolierten Drähten 
reingehangen. Kann man auch viel besser mehrere Platinen gleichzeitig 
machen.

Du kannst gleich am Anfang die Gummis und den Sprudelschlauch raushauen, 
die bröseln auseinander. Dafür einen PU-Aquarienschlauch 4 mm 
Innendurchmesser, ein Ende mit einem Kunststoff-Stopfen verschließen. 
Mit einer Nadel (ideal Ledernadel, dreiseitig angeschliffen) alle 8-10mm 
Löcher stechen. Ganz wichtig: Durch beide Schlauchwandungen 
durchstechen. Die letzten 5 cm (unter der Heizung) keine Löche. Nicht 
mit Gummies, sondern mit Angelsehne / Perlonschnur auf der 
Kunststoffleiste befestigen.

von Sven (Gast)


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Achso, im OBI gibt es so grüne  rote  blaue Pflanzschalen, die sind 
ideal zum Unterstellen beim Matschen. Die Ätzküvette passt aber leider 
nicht rein.

von AC/DC (Gast)


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@Sven

Bei Hornbach findest du auch Balkonkästen oder flache Schalen dafür
die unten ungelocht sind und da paßt jede Küvette rein.

von Sven (Gast)


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Wie bewahrt ihr die Natriumpersulfat-Lösung auf? Ich hatte die in einer 
1,5-Liter-Flasche im Keller, kein Problem mit Ausgasen. Nach Umzug hab 
ich die im Arbeitszimmer gehabt, hat die aber Druck gemacht. Also hab 
ich das Bad jetzt immer offen in der Küvette, aber da wird alles 
ringsrum von einer Salzkruste überzogen, auch blöd.

Man bräuchte so ziehharmonikamäßige Plasteflaschen, wie es die früher 
fürs Fotolabor gab...

von Stefan T. (_distance_07)


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Danke für die hilfreichen Beiträge !!

Ein Mitglied hat mir nun sein altes Set zum Verkauf angeboten und da ist 
so ziemlcih alles dabei.

Es ist zwar nicht alles 1A aber mit ein wenig Zeit und etwas Geld hab 
ich für insgesamt sehr wenig Geld ne passable Lösung.


Weil 350 Euro hab ich als Schüler momentan auch nicht zu verschenken 
zumal noch ne größere Investition dieses Jahr ansteht.


Grüße und noch nen ruhigen Sonntag

Stefan

von Chris W. (squid1356)


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dann will ich mich jetzt auch mal dazu äußern:

1. Layout auf die Platine bringen
Nach meiner Erfahrung ist die Tonermethode die einfachste und 
schnellste. Hier habe ich auf anhieb super Ergebnisse hinbekommen. Man 
muss sich nur mal die Seite von Thomas Pfeifer durchlesen, er gibt sehr 
hilfreiche Tips und eine rundum- Anleitung.
Die Belichtermethode ist genauer, aber auch schwieriger (aber das ist 
eben meine Erfahrung).
Tip für den Belichter: Exzellente ergenisse erziele ich mit einem alten 
Scanner, in den ich die 4 UV-Röhren aus einem Gesichtsbräuner eingebaut 
habe. Kosten: etwa 20€.

2. das ätzen
Die ProMa Geräte sind ziemlicher Schrott, und billig sind sie auch 
nicht.
Mein Tip:
Eine Küvette baut euch sicher irgendjemand vor Ort, der sich mit 
Plexiglasbearbeitung auskennt. Kosten: etwa 20€. Da rein kommt ein 
Heizstab und ein Schlauch, an den man eine Aquarienpumpe anschließt. 
Insgesamt kommt man so auch ca. 50€ - 60€ wenn man im basteln nicht ganz 
ungeschickt ist.

3. das Bohren
Am geschicktesten geht es mit richtigen Platinenbohrern. Die einen 
schwören auf schnelldrehende Maschinen (Proxxon, Dremel, Aldi-Dremel), 
die anderen kommen auch mit langsameren Geräten gut zurecht 
(Tischbohrmaschine). Sicherlich kommt es hier drauf an wie viele Löcher 
man bohren muß. Ich komme mit der Tischmaschine gut klar, aber auch mit 
Aldi-Dremel in der Hand habe ich keine Probleme. Mein Urteil: erst mit 
dem billigen Dremel ausprobieren. Wenn ihr damit garnichts zustande 
bringt, klappts auch mit dem tollen Tischständer für die Proxxon nicht 
unbedingt besser. Übung macht den Meister!

Fazit:
Je mehr Platinen man baut, umso komfortableres Equipment braucht man. 
Für blutige Anfänger empfehle ich folgendes: Kauft euch erstmal nur die 
Chemikalien, ne kleine Wanne und Gummihandschuhe. Dann erstmal ein paar 
kleine Platinen herstellen, um überhaupt ein Gefühl für die Sache zu 
bekommen!
Ich habe auch so angefangen: meine ersten Platinen (2x2cm) entstanden in 
einer alten Keramiktasse mit NaOh, geheizt mit einer Lötlampe. Layout 
war aufgebracht mit Direkttoner. Es handelte sich um eine Adapterplatine 
für ein winziges Sc70 Package. Wie man sieht: das Ergebnis ist nicht 
abhängig von ner teuren Ätzanlage oder nem Top belichter, sondern diese 
Geräte machen es halt nur Komfortabler.

Ich hoffe das war etwas hilfreich.

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