Hallo! Ich möchte als Studienobjekt einen Reizstromgenerator bauen. Keine Sorge, ich habe nicht vor das Gerät therapeutisch oder so einzusetzen - ist nur ein Versuchsaufbau, aber das Thema interessiert mich sehr. Zur Info: Reizstrom wird beim TENS (Nervenbehandlung in der Neurologie) oder Muskelstimulatoren eingesetzt. Es handelt sich dabei um einen schwachen gepulsten Strom (Flussrichtung wechselt), den man über Elektroden durch die Haut schickt. Man empfindet den Reizstrom als leichtes kribbeln. Reizstrom spricht man heilende Effekte und Durchblutungsförderung zu. In der Elektor 04/2000 habe ich auch eine mikrocontrollergesteuerte Schaltung gefunden, die ich gerne (variiert) nachbauen möchte. Den Schaltplan kann ich wegend es Copyrights leider nicht posten. Der Reizstrom wird folgendermaßen erzeugt: Eine Seite eines Trafos (diese Seite hat eine Wicklung) wird über einen Widerstand in Reihe direkt mit den Kontaktelektroden verbunden. In dieser Wicklung wird die Spannung für den Reizstrom induziert, die bis zu 100V betragen kann. Die Haut bzw. der Mensch schließt diesen Stromkreis. Die andere Seite des Trafos hat zwei Wicklungen, bzw. eine Wicklung mit Mittelabgriff. Am Mittelabgriff wird eine feste Spannung von ca. 9V angelegt, die anderen beiden Wicklungsenden werden mittels FETs in zeitlichen Abständen abwechselnd zueinander kurz auf Masse gezogen, um die Spannungsimpulse an der Ausgangsseite zu erzeugen. Die Impulse dauern jeweils ca. 250µs und liegen mehrere ms auseinander. Sie werden vom Mikrocontroller gesteuert. Die Schaltung arbeitet aus Sicherheitsgründen mit einer 9V-Blockbatterie. Leider ist die Trafo Auswahl meiner Meinung nach ziemlich unprofessionell verlaufen, da ich als Trafo/Spulen Laie mit den angaben kaum was anfangen kann und mehr den Eindruck habe, dass man einfach das genommen hat, was in der Schublade lag... Der Trafe wird so beschrieben: "100V-Übertrager 0-4-16Ohm/20W" Die 0, 4 und 16 kennzeichnen auch die Anschlüsse der "Eingangsseite" des Trafos (möchte absichtlich nicht von Primär/Sekundär sprechen weil ich da nix durcheinanderbringen möchte), daher gehe ich davon aus dass das den Spulenwiderstand beschreibt. Zudem wird der Trafo im Artikel als 1:10 Variante beschrieben. Das Verhältnis ist sehr wichtig, um die benötigte Ausgangsspannung zu erreichen. Die 20W sollen aber laut Artikel überdimensioniert sein. Eine Bestellnummer gibt es leider nicht, die zumindest mehr Daten zum Trafo liefern könnte :-( Daher wollte ich mich erkundigen ob jemand weiß, wo ich einen derartigen Trafo bekommen kann oder ob ich so etwas selber wickeln könnte. Nur bin ich mir da unsicher, was ich dabei beachten muss, in Punkto Spulenkern, Induktivität, ect. Es genügt doch bestimmt nicht, wenn ich auf einen beliebigen Blanko-Transformatorkern einfach soviel Draht wickle, dass das Übersetzungsverhältnis passt und der Draht den maximalen Stromfluss aushält... Über hilfe wäre ich sehr dankbar, denn ich möchte das Thema nicht so einfach aufgeben... Gruß, André
Schon wieder sowas wie: Beitrag "Konstantstromquelle" Ausrangierte Reizstromgeneratoren (die Physiotherapeuten geben diese Dinger genre ab, da diese Art der Behandlung nicht mehr von den gesetzlichen Kassen in allen Fällen bezahlt wird. Und die jährlich wiederkehrende Medizingeräte Sicherheitsprüfung Geld kostet): Meiner hat 1 Euro plus Versand gekostet. Dafür lohnt selber bauen nicht mehr. Und es hat den Vorteil, das das Gerät gewissen Mindeststandards genügt. 1-2-3 ist da eine Hilfe. hth, Andrew
Sofern Du diesen "Reizstromgenerator" nicht an einem lebenden Organismus anschließen willst, kannst Du Dir da basteln, was Du willst. Der erwähnte Übertrager ist in älteren Audioverstärkern zu finden. Wenn Du aber so ein Gerät mit einem Menschen in Verbindung bringen willst - lass es bleiben. Auch wenn Du "aus Sicherheitsgründen" nur mit einer 9V-Batterie hantierst, durch den Übertrager kann das ganz schnell erheblich ungesund werden.
Rufus t. Firefly wrote: > Sofern Du diesen "Reizstromgenerator" nicht an einem lebenden Organismus > anschließen willst, kannst Du Dir da basteln, was Du willst. Der > erwähnte Übertrager ist in älteren Audioverstärkern zu finden. Der Kosmos XG Experimentierkasten hatte sowas in Miniatur ,-) > > Wenn Du aber so ein Gerät mit einem Menschen in Verbindung bringen > willst - lass es bleiben. > Auch wenn Du "aus Sicherheitsgründen" nur mit einer 9V-Batterie > hantierst, durch den Übertrager kann das ganz schnell erheblich ungesund > werden. Tja, das waren noch Zeiten als im XG ein Herr Richter das bedenkenlos als Experiment angab. Na, und da wurden im Experiemnt kräftige Monozellen für den Generator vor dem Übertrager benutzt. Früher (tm) hielten die Jungs halt noch was aus ;.)) bye, Andrew
Ich möchte das Projekt gerne um der Erfahrung willen aufbauen. Daher wäre selbstbau und/oder ausschlachten nicht so befriedigend ;-) Wie gesagt, ich habe nicht vor mich oder jemanden damit zu behandeln oder einen dieser (meiner Meinung nach) sinnfreien Bauchwegtrainer zu bauen. Wegen der Gefährdung: Mir ist das Gefahrenpotential selbstverständlich bewusst - mit der Energie einer 9V Batterie kann man erhebliche Schäden anrichten... Der Reizstromgenerator hat eine einstellbare Amplitude und bevor ich da irgendwas anfasse, werde ich es erstmal gründlich mit Multimeter und Osziloskop testen, was da am Ausgang anliegt.
Ja dann mach das doch. Hinweise wo Du Material bekommst hast Du doch nun schon genügend erhalten. > Leider ist die Trafo Auswahl meiner Meinung nach ziemlich > unprofessionell verlaufen, da ich als Trafo/Spulen Laie mit den angaben > kaum was anfangen kann und mehr den Eindruck habe, dass man einfach das > genommen hat, was in der Schublade lag... Für diesen Zweck (Du schreibst: Erfahrung sammeln) ist es auch vollkommen ausreichend mit dem anzufangen was man ggfs. schon in der Schublade liegen hat. Wenn Du es für ausgefeilte Konstrukte gezielt berechnen willst: Kühn, Robert Der Kleintransformator C.F.Wintersche Verlagshandlung, Prien. Etwas antiquarisch, aber gut erklärt und vor allem: Rechenbare Beispiele. hth, Andrew
Also billige handelsübliche Geräte haben nichts anderes drin als einen abstabilen Multivibrator mit zwei Transen, wo dann mit zwei Potis die Frequenz und Leistung geregelt werden. Wenn's "spezieller" sein soll bastel doch sowas: VCC--[Poti]-++ A[Übertrager]-------[R]-o [Potis] ++ -----------o Outputs ||| | +----+ PWM | |Tiny|--------[R]---|< PNP (BC548 o.ä.) |25 | | | | | +----+ GND Im µC kannste dann entweder nur mit der PWM arbeiten (Rechteck), Tastverhältnis und Frequenz frei einstellbar. Mit DDS können auch beliebige andere Signalformen erzeugt werden. Und mit dem Timer kannste noch anderes anstellen :-P Wichtig ist halt vor allem das nicht mehr als 40mA über Herzlinie entstehen können, wobei sich die ganzen Kennlinien ja an 230VAC/50Hz orientieren. Und wer schonmal einen vonnem Zeilentrafo gezwiebelt bekommen hat, hält die Pfoten schnell wech von Hochspannungen :-P Viel Spaß beim "Zucken" ...
André, ich habe mal ein Selbstbau-Projekt veröffentlicht. Die Schaltung lief mit 4 Mignonzellen und konnte glaub ich ca. 70 V erzeugen mit einstellbarer Impulslänge und -Häufigkeit. Falls Interesse besteht, bitte melden. Dieter
brutzler schrieb: > VCC--[Poti]-++ > A[Übertrager]-------[R]-o > [Potis] ++ -----------o Outputs > ||| | > +----+ PWM | > |Tiny|--------[R]---|< PNP (BC548 o.ä.) > |25 | | > | | | > +----+ GND Geht das wirklich so einfach; bzw. ist keine Gegentaktendstufe notwendig? Wenns so geht, dann natürlich um so besser. :-) Ich frage deshalb, weil bei TENS Geräten wohl auch "hochfrequente" Bursts mit einigen kHz am Ausgang möglich sein sollten.
Hab gerade mit einem stinknormalen Netztrafo und der einfachen Schaltung von "brutzler" ein wenig experimentiert; funktioniert soweit ganz gut mit dem hochtransformieren. Auch die hohe Frequenz von einigen kHz scheint der Trafo gut zu verkraften. Nun fehlt mir nur noch ein passender Übertrager um was gescheites mit der Schaltung machen zu können, so dimensioniert, dass man im "gesunden Bereich" bleibt...
Hallo. Ich wollte eigentlich hier den Tipp geben, doch mal bei Christian "Elektrix" nachtzufragen oder an einem seiner Elektroplay Workshops teil zu nehmen. Leider habe ich gerade erfahren, das er nun schon seit zwei Jahren tot ist. :-( http://www.smkreis.de/nachrufe.html Trozdem: Erkundigt euch mal bei eurem lokalen BDSM-Stammtich nach einem entsprechendem Workshop. Sie werden überall gelegentlich angeboten. Allerdings glaube ich, es gibt selten so gute, wie es die von Christian waren. EINES TAGES WERDEN ALLE MENSCHEN WIXXER SEIN! http://www.cineclub.de/images/2007/03/neues-vom-wixxer-2.jpg
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