Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Existenzgründung


von Gast (Gast)


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Kennt jemand von euch ein gutes Buch in dem Existenzgründung und 
Freiberuf beschrieben wird? Hintergrund ist der, dass ich als Doktorand 
etwa 1000 Euro im Monat verdiene, keine Rentenversicherung, keine 
Pflege- und Arbeitslosenversicherung habe und auch meine 
Krankenversicherung nach den Sätzen für "Selbstständige" komplett selbst 
bezahlen muss. Jaja, schöne neue Welt, danke Max Planck Institut! Da ich 
in einer der teuersten Regionen Deutschlands lebe und auch noch ein Auto 
brauche, ist das echt mal wenig Geld dafür dass ich ein Diplom habe.
Ich bin daher auf der Suche nach einer weiteren Einkommensquelle, habe 
aber keine Ahnung wie man das am besten angeht. Es bieten sich da 
diverse Möglichkeiten an, eigene Firma oder Beratungstätigkeit für 
Firmen. Gibt es da irgendwelche Literatur die ihr empfehlen könnt? Ich 
finde so viel, dass ich nicht erkennen kann, was wichtig ist und was 
nicht.
Ich bin euch für eure Hilfe echt dankbar!

von JetztAber (Gast)


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Literatur ist eh veraltet. Zuerst musst du etwas koennen, dass jemand 
anders brauchen kann und dafuer bezahlt. Dann musst du die Haftung 
betrachten, und die Anfangsinvestitionen.

von Gast (Gast)


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Es gibt kein vernünftiges Buch dazu? Das glaube ich Dir jetzt aber nicht 
so wirklich!

von Justus Skorps (Gast)


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Darf man fragen, an welchem MPI? Ich bin ebenfalls Doktorand an einem 
MPI, und ich verdiene etwa 80% vom TVöD und natürlich mit 
Krankenversicherung etc.

von Gast (Gast)


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Naja, also ich bin Biologe und das wird als Stipendium abgerechnet. 
Früher gabs Verträge, aber für neue Leute gibts die nicht mehr. 
Anscheinend gibt es sogar Unterschiede zwischen den Abteilungen. Gleich 
qualifizierte Kollegen den Gang runter beim anderen Direktor bekommen 
200 Euro mehr.

von gast (Gast)


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Wenn jemand ein solches Buch schreiben könnte, würde er einfacher sein 
Geld verdienen, wenn er dem Inhalt seines zukünftigen Buches folgen 
würde und dann würde er sich, weil er genug verdient, sich nicht mit dem 
Scheiben eines Buches beschäftigen, an dem man eigentlich fast garnichts 
verdient.

von zwieblum (Gast)


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Also ein kollege auf der Geophysik hat so um 1996 mit UFO-Bücher 
schreiben begonnen. 1999 war die Geophysik nur mehr sein Hobby :-)

Gibt's bei euch keine Wirtschaftskammer wie bei uns http://wko.at ? Da 
bekommt jeder, der selbständig werden möchte, Starthilfe. Ist nicht 
alles wahr, was die so erzählen, aber besser als die üblichen 
Wirtschaftsbücher ist's allemal.

von Rolf (Gast)


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Hallo Gast,
es gibt verschiedenste Institutionen, die Dich beraten können. Ich lebe 
in Karlsruhe, Baden-Württemberg. In KA gibt es den Verein KEIM 
(http://www.keim.de/), der zum Ziel hat, speziell Spin-Offs aus der Uni 
KA in die Selbständigkeit zu begleiten. Das Cyberforum KA 
(http://www.cyberforum.de/) bietet ebenfalls Beratungen für 
Existenzgründungen an. Der Verein bwcon (Baden-Württemberg Connected, 
http://www.bwcon.de/) hat zum Ziel Netzwerke zu schaffen. In diesem 
Verein hat man die Möglichkeit, auch als unbeschriebenes Blatt 
persönlich mit erfolgreichen Unternehmern zu diskutieren. Manchmal ist 
auch die IHK (Industrie- und Handelskammer) eine gute Anlaufstelle. Auch 
Banken geben Beratungen oder können Dir entsprechende Kontakte nennen. 
Schau Dich doch mal an Deinem Ort nach Gründungsinitiativen um. Es gibt 
bestimmt auch in Deiner Nähe solche Vereine. Die Fachleute können Dir 
dann auch die richtige Literatur nennen (allgemeine 
Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Steuergesetzgebung, wie 
schreibe ich einen Geschäftsplan, usw). Ich würde aber erst einmal mit 
Leuten reden, um herauszufinden, ob Deine Geschäftsidee Aussicht auf 
Erfolg hat. Unterstützt die MPG nicht vielleicht auch solche Gründungen? 
Sie muss doch ein Interesse daran haben, dass fähige Mitarbeiter nach 
dem Durchlauferhitzer MPG ihr Know-How in die Wirtschaft tragen.

von ups... (Gast)


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@Gast

Wenn du so wenig Einkünfte hast prüf mal ob du
nicht mit Hartz 4 aufstocken kannst. Bist dann
Kranken- und Rentenversichert. Ist auch abhängig
davon ob man verheiratet ist und Familienmitglieder
zu versorgen hat. Auto von angemessenem Wert ist auch
erlaubt. Mußt nur alles was über dem Schonvermögen
liegt, offen legen.
Es gibt viele Freiberufler die diese soziale
Hängematte nutzen und das ist auch gut so.

von Gast (Gast)


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Hmm, nee, H4 gibts nicht. Ist so ca. 150 Euro über dem ab wo man 
aufstocken kann. Tja, das wär auch zu einfach. Die Blöße wird sich die 
MPG nicht geben. Naja, ist ja beruhigend zu wissen, dass man mit einem 
Diplom mit 1,0 immerhin 150 Euro über der Grundsicherung lebt. Die kann 
ich nehmen und wenn ich die 2 Monate spare kann ich zu einem 
Existenzgründungsseminar bei der IHK. Juchhuuu!

von zwieblum (Gast)


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Aehm, wenn du mit "Existenzgründung" den Weg in die Selbständigkeit als 
Freiberufler meinst, vergiss das lieber. Du musst die zuerst einen 
"Kundenstock" aufbauen, sonst holst du dir nur kalte Füße.

Kundenstock aufbauen kannst du parallel zur Uni, als Nebenverdienst. 
Wenn sich nach einem Jahr herausstellt, dass das Einkommen ein 
garantiertes Einkommen (nach Steuer!) in der selben Höhe wie der 
Hauptjob einbringt kannst du überlegen ins kalte Wasser zu springen.

Aber sobald du deinen Hauptjob kündigst, muss deine sebständige 
Tätigkeit mehr als das doppelte einspilen, als dein (ex)Job, sonst 
erleidest du Schiffbruch!

Noch was: vergiss diese Berufsgründungsseminare, da bekommst du nur 
Binsenweisheiten.

Du brauchst genau 2 Dinge zur erfolgreichen Gründung:
1. eine brauchbare Geschäftsidee - wie profan die auch immer sein mag
2. einen Businessplan, der die ersten 5 Jahre beschreibt, und der einer 
Prüfung standhält.

Wenn ich dich richtig verstanden hab', fehlen dir aber genau diese 2 
Dinge. Wenn du willst, dass die jemand anderer für dich erledigt, dann 
bist du besser als Angestellter unterwegs. Anderenfalls heißts grübeln, 
mit offenen Augen durch den Tag gehen, mit vielen Leuten reden. Und sich 
beim Businessplan nicht selbst belügen. Netto braucht ein Selbständiger 
grob das doppelte von dem, was ein Angestellter Brutto kriegt.

von Gast (Gast)


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Hallo

Ich habs auch so gemacht, neben dem Studium als selbständiger 
gearbeitet. Entstand daraus das ich Firmen kannte die manchmal hilfe 
brauchten aber keine Lust auf fest angestellte hatten (Einzelkämpfer, 
Projektgeschäft usw.).

Ist ganz easy, zum Amt gehen und einen Gewerbeschein holen. Dann 
arbeiten und Rechnungen schreiben. Wenn du unter einem bestimmten Satz 
liegst (Kleinunternehmerregelung) brauchst dir auch keinen Kopf um 
Mehrwertsteuer machen. Ich hab leider grob fahrlässig alles was ich 
umgesetzt habe auch gleich ausgeben müssen,dann kommt irgendwann die 
Überraschung bei der Steuererklärung, aber da war das Studium zum Glück 
vorbei und das Geld floss. Daher ein schöner Zinsloser Kredit.

Also, einfach machen....

von Flippppp-Floppppp (Gast)


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Ne. ne. Eine Mehrwertsteuerabrechnung lohnt sich. Da bekommt man die 
Ausgaben zurueck.

von Joachim H. (joderbaer)


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Also, aus Erfahrung:
Man sollte als Selbständiger nicht die Kosten für Krankenversicherung 
usw. unterschätzen. Deswegen kann es geschickt sein, daß die (relativ 
wenig verdienende) Lebensabschnittsgefährtin das Gewerbe auf sich 
anmeldet, und Dich für nicht allzu viel Gehalt anstellt. Vorteil: Du 
bist kranken- renten- arbeitslosen- und unfallversichert, und das für 
wenig Geld, und viel Steuern muß man dann auch nicht zahlen.
Zumindest die Leistungen der Kranken- und Unfallversicherung 
(Berufsgenossenschaft) sind von der Höhe Deiner Beiträge unabhängig.
Dazu kommt die Möglichkeit, sehr viel als Ausgaben absetzen zu können, 
was man sonst privat bezahlt... Und das führt zum nächsten Punkt, dem 
guten Steuerberater. Der nicht nur 08/15-Erklärungen fabriziert, sondern 
auch mit etwas Initiative berät, wo man Steuern sparen könnte (ohne 
Zumwinkel-Risiko). Leider habe ich schon einige Leute erlebt, die vom 
Steuerberater noch nicht mal vorgerechnet bekamen, ob Kauf oder Leasing 
eines Firmenwagens günstiger ist...
Aber wie oben schon jemand schrieb, das Ganze steht und fällt mit einem 
Kundenstamm, denn irgendwie muß man ja die laufenden Kosten bezahlen.
JDB

von Gast (Gast)


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Also die Idee ist schon, das nebenher zu machen. Ich verfüge über Wissen 
in einem sehr speziellen Bereich, das einige Firmen interessiert und sie 
das auch bezahlen würden. Zum anderen habe ich eine nette Idee für ein 
Produkt, was man direkt an den Endabnehmer verkaufen könnte (EAV, hehe, 
da kommen die nächsten Probleme...). Meinen Job kündigen würde ich 
nicht. Ich mach das ja voll gerne, nur kann ich davon kaum vernünfitg 
leben. Wenn ich nur aufs Geld aus wär, wäre ich schon bei einer netten 
Pharmafirma in der Schweiz (tjaja, das schmerzt Jobs mit 7000 Franken 
abzulehnen wenn man hier ein paar hundert Euro über H4 verdient). 
Krankenversicherung muss ich im Moment den Mindestsatz für 
Selbstständige bezahlen, das kann dann ja auch mit Nebeneinkommen nicht 
mehr viel mehr werden ohne dass ich da ordentlich was dazu verdiene.

von Karl-heinz S. (cletus)


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Gast wrote:
> Hmm, nee, H4 gibts nicht. Ist so ca. 150 Euro über dem ab wo man
> aufstocken kann. Tja, das wär auch zu einfach. Die Blöße wird sich die
> MPG nicht geben. Naja, ist ja beruhigend zu wissen, dass man mit einem
> Diplom mit 1,0 immerhin 150 Euro über der Grundsicherung lebt.

Selbst schuld, dingderingderingdingding!

Mal ganz ehrlich: Hast du gar nicht versucht zu pokern?

Natürlich, wenn du dir die erstbeste Stelle raussuchst und sofort "ja" 
sagst, wirds nichts.


Zu deiner eigentlichen Frage:
Ich wollte auch was neben dem Studium verdienen. Bin also zum Finanzamt 
gedackelt und habe mich beraten lassen. Danach zum Rathaus und 
Gewerbeschein besorgt.

Fertig.

Wozu ein Buch?

Als Kleinunternehmer reicht es sogar, die Ein- und Ausgaben in eine 
Tabelle zu kloppen und das am Ende des Jahres zu vergleichen.


Achja: Renten- und Krankenversichert bist du dadurch nicht. Das musst du 
seperat abschließen.

von Karl-heinz S. (cletus)


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Flippppp-Floppppp wrote:
> Ne. ne. Eine Mehrwertsteuerabrechnung lohnt sich. Da bekommt man die
> Ausgaben zurueck.

Lohnt sich nur, wenn man überwiegend gewerbliche Kunden hat.

von Gast (Gast)


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Gewerblichen Kunden ist das völlig egal ob in der Rechnung Mwst ist oder 
nicht, entweder Sie ist ausgewiesen, dann gibts das Geld wieder und wenn 
nicht dann bezahlt man halt gleich weniger. Wenn die Umsätze so groß 
sind, das es interessant wird, gilt die Regelung eh nicht mehr.

Es lohnt sich nur für dich damit du dir keinen Kopf über die 
Abrechnungen und Anmeldungen usw. machen brauchst, am Anfang den 
Steuerberater sparst und wenn du private kunden hast. Nachteil,du kannst 
auch keine Vorsteuer abziehen von den Sachen die du kaufst, aber ist das 
viel ? Wenn du jetzt darüber nachdenkst ein neues Labor einzurichten, 
dann solltest du drüber nachdenken.

von Karl-heinz S. (cletus)


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Gast wrote:
> Gewerblichen Kunden ist das völlig egal ob in der Rechnung Mwst ist oder
> nicht, entweder Sie ist ausgewiesen, dann gibts das Geld wieder und wenn
> nicht dann bezahlt man halt gleich weniger. Wenn die Umsätze so groß
> sind, das es interessant wird, gilt die Regelung eh nicht mehr.
>

Der Umkehrschluss ist aber nicht richtig:

Wenn man überwiegend Privatkunden hat macht es eben doch einen 
Unterschied. Die knausern sowieso und müssen dann die 19 % mehr zahlen.

von Zweiter Gast (Gast)


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@gast

Du hast ein Diplom mit 1,0 und beschwerst Dich, daß Du nur 150,- Euro 
über der Grundsicherung lebst? Hattest Du nicht geschrieben, daß Du 
Doktorand bist? Was erwartest Du? Denk' erstmal nach (sollte man ja 
eigentlich im Studium gelernt haben).

Mein Tipp:
Überlege, was Du willst: Doktortitel oder Kohle

Damit haben sich alle offenen Fragen selbst beantwortet...

von Gast (Gast)


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Keine Frage, der Maler der von Oma zu Oma tingelt kann da wohl was gut 
machen, aber hier gehts wohl um Dienstleistungen bei Firmen, und da ist 
es meiner Meinung nach ziemlich egal.

von Karl-heinz S. (cletus)


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Zweiter Gast wrote:
> @gast
>
> Du hast ein Diplom mit 1,0 und beschwerst Dich, daß Du nur 150,- Euro
> über der Grundsicherung lebst? Hattest Du nicht geschrieben, daß Du
> Doktorand bist? Was erwartest Du? Denk' erstmal nach (sollte man ja
> eigentlich im Studium gelernt haben).
>
> Mein Tipp:
> Überlege, was Du willst: Doktortitel oder Kohle
>
> Damit haben sich alle offenen Fragen selbst beantwortet...

Das Einkommen ist normal. Aber er kriegt das als AUfwandsentschädigung 
und nicht als Gehalt.

d.h. er ist weder kranken- noch soziel- oder rentenversichert.

Wie siehts eigentlich mit Bafög bei einer Promotion aus?


Ich finde das Gehalt auch unverschämt. Gerade durch Dokotoranden 
bekommen diese Institute durch ihren Ruf und ihren Technologievorsprung. 
Trotzdem sind das die Leute vor Ort, die das wenigste Geld bekommen.

Und Übernahme? vergiss es. Und wenn nur über eine Zeitarbeitsfirma!

von Zweiter Gast (Gast)


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> Das Einkommen ist normal. Aber er kriegt das als AUfwandsentschädigung
> und nicht als Gehalt.
>
> d.h. er ist weder kranken- noch soziel- oder rentenversichert.

Vollkommen richtig, aber - meiner Meinung nach - sollte man sich 
entscheiden, ob man Kohle verdienen oder eher den akademischen Weg mit 
Doktortitel gehen will. Dementsprechend muß man sich dann auch auf die 
Einkommenssituation einstellen...

Und ganz nebenbei: gerade während der Zeit als Doktorand würde ich mir 
nicht noch die Belastung einer Existenzgründung aufladen wollen. Da ist 
eigentlich schon ein "normaler" Nebenjob genug Auslastung.

von Karl-heinz S. (cletus)


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Zweiter Gast wrote:
>> Das Einkommen ist normal. Aber er kriegt das als AUfwandsentschädigung
>> und nicht als Gehalt.
>>
>> d.h. er ist weder kranken- noch soziel- oder rentenversichert.
>
> Vollkommen richtig, aber - meiner Meinung nach - sollte man sich
> entscheiden, ob man Kohle verdienen oder eher den akademischen Weg mit
> Doktortitel gehen will. Dementsprechend muß man sich dann auch auf die
> Einkommenssituation einstellen...

Naja, aber wie shcon geschrieben: Wenigstens sollte das ein richtiges 
Arbeitsverhältnis sein. Natürlich bleibt nicht viel mehr im Monat dann 
übrig.


> Und ganz nebenbei: gerade während der Zeit als Doktorand würde ich mir
> nicht noch die Belastung einer Existenzgründung aufladen wollen. Da ist
> eigentlich schon ein "normaler" Nebenjob genug Auslastung.

Naja, wenn man's einfach nur macht, um nebenbei auf Rechnung z.B. 
Rechner zu reparieren oder Firmen auszuhelfen ists doch in Ordnung.

Das Tolle: Man kann während Prüfungen und co es ruhig angehen lassen.

Aber: Ich verstehe auch meins nicht als Existenzgründung. Eine 
Existenzgründung sollte schon Vollzeit betrieben werden, es dient ja der 
eigenen Existenz.

Alles Andere ist Nebenbeigeplänkel.

von Gast (Gast)


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Naja, Vollzeit will ich das nicht machen. Es ist mir auch alles klar was 
das wenige Geld in der Wissenschaft angeht. Der Punkt ist nur, dass ich 
mich auch mal in mein Auto setzen möchte wenn ich zu McDonalds will ohne 
an die Benzinkosten für die 5 km zu denken, dass ich früh nicht aufstehe 
und mir denke: "scheiße, wenn Du die Pfandflaschen nicht wegbringst 
wirds nichts mit dem Mittagessen". Dass ich nicht auf jeder Fahrt 
Mitfahrer mitnehmen muss die das ganze um 2 Stunden verlängern. Seit dem 
Anfang meines Studiums ist dank Inflation die finanzielle Situation 
eigentlich nur schlechter geworden. Der Tip mit dem Finanzamt ist gut, 
das werd ich tun!

von Karl-heinz S. (cletus)


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Gast wrote:
>  ich zu McDonalds will ohne
> an die Benzinkosten für die 5 km zu denken,

Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?

Ich kenne Leute, die kommen in der Diplomarbeit ohne Bafög mit 500 Euro 
pro Monat aus. 250 EUR sind davon schon Mietkosten.

Die fahren morgens und abends dann natürlich Fahrrad.

Natürlich geht dir dein Geld aus, wenn du 5km zum Mekkes fährst. (Und 
dann auch noch da isst.)


In vielen Unis gibts Semestertickets, auch für Doktoranden. Da kannste 
dann umsonst Bus zum McD fahren, wenn du dich nicht bewegen willst.

von Gast (Gast)


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Oh ja, welche Forderung! Mit dem Auto alle 2 Wochen mal zum Mc fahren! 
Steinigt mich! Ich habe ja nicht geschrieben dass ich akut vom 
Verhungern bedroht bin, sondern dass es mich ankotzt nach 18 Jahren 
Ausbildung immer noch wie ein Hilfsarbeiter leben zu müssen. Übrigens 
ist der Mc das einzige was in dem elenden Kuhdorf hier nachts noch auf 
hat, er ist außerhalb der Stadt und die Busse fahren bis ca. 22.00 Uhr. 
Dauert ca. 30 min pro Strecke und man muss umsteigen um hin zu kommen. 
Und jetzt komme ich Verschwender und möchte gern mit der Karre 
hinfahren! Furchtbar!

von Zweiter Gast (Gast)


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> sondern dass es mich ankotzt nach 18 Jahren
> Ausbildung immer noch wie ein Hilfsarbeiter leben zu müssen

Wenn Du mit dieser Situation nicht klarkommst, dann nimm' Dir meinen 
Tipp zu rate: laß die Rum-Doktoriererei und such' Dir einen vernünftig 
bezahlten Job.

P.S. 1.: Ich bin während 7 Jahren Studium auch mit monatlich 700,- Euro 
(ohne Bafög) klargekommen - Auto und Wohnung waren da auch zu zahlen...

P.S. 2.: Mach Dich selbstständig, Jammer' dann aber bitte nicht, wenn Du 
dann nicht mehr Kohle hast als jetzt. Ich spreche aus Erfahrung.

P.S. 3.: Lern kochen! Dann kannst Du dieses McD Zeug getrost 
vergessen...

von Gast (Gast)


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Du miss verstehst mich! Es geht mir hier nicht um einen Jammerthread. 
Klar, man kann auch von so wenig Geld leben. Der Punkt ist nur: darauf 
hab ich kein Bock mehr! Ich will nicht reich werden, nur halt dass man 
mal aufhören kann sich wegen kleiner Dinge ständig Sorgen zu machen. Und 
daher suche ich einen Weg nebenher etwas Geld zu verdienen ohne gleich 
böse mit irgendwelchen Abgabenbehörden zu kollidieren oder was illegales 
zu machen.

von Skeptiker (Gast)


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Hier ein alter Spruch der trotzdem hochaktuell ist:

------------------------------------------------------------
Man kann jeden Taler (Mark, Euro, Cent) nur einmal ausgeben!
------------------------------------------------------------

Lern kochen! Es gibt viele leckere und einfache Sachen (Chili con Carne, 
Spaghetti mit diversen Soßen, Eierkuchen usw.) man kann locker als 
Single mit 20...30 Euro für gesundes Essen pro Woche auskommen! Habt ihr 
eine Mikrowelle in der MPG? Dann bring dir Essen für die Mittagspause 
mit.

usw...

von zuhörer (Gast)


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es ist schön zu sehen, dass es so viele leute gibt die einfach besser 
und schöner und toller sind als andere

von Max (Gast)


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Hier kann man eben noch was lernen!

von Karl-heinz S. (cletus)


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Gast wrote:
> Du miss verstehst mich! Es geht mir hier nicht um einen Jammerthread.

Dann höre gefälligst auf zu jammern!

Mit dem Auto zum McD ist Luxus. Kein Standard. Wenn du drüber jammerst, 
dass du dir Gedanken machen musst, wenn du dir Luxus gönnen willst, ist 
das armselig.

> Dass ich nicht auf jeder Fahrt Mitfahrer mitnehmen muss die das ganze um 2
> Stunden verlängern.

Auch Luxus.

Wie schon geschrieben wurde: Ich kann gut verstehen, dass du z.B. 
krankenversichert sein willst.

Aber das du dich  jetzt als "Hilfsarbeiter" fühlst: Selbst Schuld!

von Karl-heinz S. (cletus)


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Achja:

Gast wrote:
> Ich habe ja nicht geschrieben dass ich akut vom
> Verhungern bedroht bin

Doch, hast du:

> "scheiße, wenn Du die Pfandflaschen nicht wegbringst
> wirds nichts mit dem Mittagessen".

von Gast (Gast)


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Hmm, ich seh schon. Das driftet wieder in eine sinnlose Diskussion 
darüber ab, dass es doch Studenten gibt die mit der Häfte von H4 
auskommen. Ja ist ja toll. Dann macht mal weiter so und verachtet jeden 
der keine Lust mehr hat wenn er um 11 von Arbeit kommt sich noch Chili 
con Carne zu brutzeln. Zum McDonalds fahren sei Luxus, ich glaub ich 
werd bekloppt! Leben wir jetzt schon in Angola oder was?

von Noch ein Gast (Gast)


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Man kann auch mal etwas für mehrere Tage vorkochen und dann in der 
Mikrowelle aufwärmen. Klingt spießig, macht aber Sinn. Das ist immer 
noch viel besser und billiger als McDoof. Probiers aus!
Und ja, Fastfood - wenn man auch zu Hause essen kann - ist Luxus!

Das haben auch viele H4ler noch nicht begriffen. Das Geld ist ja so 
knapp, aber für jeden Tag Fastfood und Kippen reicht es.

von ups... (Gast)


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@ Gast

Also das mit den 150Euro über der Grundsicherung würde ich
erstmal nicht als Endgültig hinnehmen.
Als Selbständiger kann man von diesem Einkommen Ausgaben abziehen
was das zu berücksichtigende Einkommen mindert und so schnell
Bedürftigkeit entsteht (Arm rechnen).100 Euro Freibetrag von
den Einnahmen sollen auch absetzbar sein(Hörensagen).
Da muß man in der Leistungsabteilung(arge)nachhaken und darf sich
auch nicht so schnell abwimmeln lassen. Problem ist leider das
man Forderungen selbst herausfinden muß weil die Behördenfreaks
ungern damit rausrücken. In jedem Fall soll man sich melden
damit man Krankenversichert und Rentenversichert ist, auch wenn
man keine Leistungen erhält.
Als Selbständiger macht man Anfangs ohnehin erst eine 
Einnahme/Überschußrechnung und die Kosten dafür mindern eben
auch das Einkommen. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen wenn
es da nicht einen Weg gibt. Dieser ist aber von vielen Faktoren
abhängig und kann pauschal ohne Kenntnis aller Fakten und Zahlen
in diesem Forum ohnehin nicht beantwortet werden.
Ich würde da nicht so schnell aufgeben und weiter recherchieren.

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