Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Probe/Tastkopf abgleichen - Toleranz?


von Steffen Hausinger (Gast)


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Ich baue mir eine aktive Probe für meinen Logikanalysator. Da die 
Eingänge sehr hochohmig werden sollen (1MOhm), bekomme ich schon bei 
geringen Streukapazitäten hohe Zeitkonstanten. Deshalb bekam ich hier 
aus dem Forum (Dank an Benedikt!) den Tipp, mit einem 
Abgleichkondensator die Verzögerung zu kompensieren. Im Prinzip also so, 
wie es bei Tastköpfen ebenfalls gemacht wird.

So ganz habe ich die Thematik aber noch nicht verstanden. Mal 
angenommen, ich schaffe es, meinen Kondensator so einzustellen, dass er 
die Eingangskapazität auf 0,1pF abgleicht. Dann habe ich doch aber 
immernoch eine sehr hohe Zeitkonstante, nämlich

tau = 1MOhm * 0,1pF = 100µs!

Damit könnte ich ja nur bis in den kHz-Bereich messen.

Wo ist mein Verständnisfehler?

Steffen

von (prx) A. K. (prx)


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Der Abgleichkondensator eines 10:1 Oszi-Tastkopfes bildet mit der 
Eingangskapazität des Scopes einen kapazitiven Spannungsteiler parallel 
zu einem resistiven Spannungsteiler. Das ist kein Tiefpass, sondern bei 
korrektem Abgleich frequenzneutral. Idealisiert, versteht sich.

Allerdings bedeutet dies auch, dass der effektive Eingangswiderstand der 
Probe stark frequenzabhängig ist.

von Phasendetektor, Typ IV (Gast)


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Die Rechnung ist übrigens auch falsch. Ergebnis wäre 100 ns, wenn man es 
denn so rechnen könnte.

von Steffen Hausinger (Gast)


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Ok, verstehe!

Hintergrund ist, dass ich gerne auf einen einstellbaren Kondensator zur 
Kompensation verhindern möchte. Deshalb möchte ich nun ausrechnen, 
welchen Fehler ich bekomme, wenn meine Eingangsstufe verstimmt ist.

Kann ich das nun, für hohe Frequenzen, also wie einen ganz normalen 
Spannungsteiler rechnen? Wenn ich bspw. bei gleichen Kapazitäten um 10% 
überkompensiere, ist dann hinterher meine Spannung um 5% zu hoch? So wie 
beim resistiven Spannungsteiler?

Steffen

von Steffen Hausinger (Gast)


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Gemeint ist natürlich "bei gleichen Nennkapazitäten"! D.h. verstimmt ist 
C1=C2+C2*10%.

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